DE3514480C1 - Schnaepperscharnier fuer Moebeltueren - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schnäpperscharnier für Möbeltüren, mit einem als Gelenkviereck mit zwei Lenkern
ausgebildeten Scharniergelenk, mit einem einarmigen Hebel, der mit seinem ruhenden Ende schwenkbar
im Tragwand-Anschlagteil gehaltert ist und durch eine
Druckfeder gebildet ist, deren freies Ende in einer rechtwinklig zur Gelenkachse liegenden Ebene schwingen
kann, und mit einem Nockenkörper, der im Bereich der tragwandseitigen Lageröse des inneren (der Tragwand
näherliegenden) Lenkers angeordnet ist, der um eine Achse verschwenkbar im Tragwand-Anschlagteil gelagert
ist, der zusätzlich an gegenüberliegenden Seiten des inneren Lenkers im Bereich zwischen den beiden
Lagerösen abgestützt ist und an dessen Steuerfläche die Feder unter Vorspannung anliegt.
Es ist ein Schnäpperscharnier dieser Art bekannt (DE-OS 24 08 057), bei dem der rechtwinklig zur Gelenkachse
schwingende und federnd an die Steuerkurve des Nockenkörpers angedrückte Hebel von einer mit
einem Ende direkt auf die Steuerfläche drückenden Blattfeder gebildet wird. Dieses Scharnier hat sich bewährt
und wird in großen Stückzahlen insbesondere dann eingesetzt, wenn die vom Schnäppermechanismus
zu erbringende Schließ- oder Haltekraft nicht zu hoch ist. Aufgrund der speziellen Kinematik von Viergelenkscharnieren
ist der Winkelausschlag des inneren Lenkers beim Verschwenken des Scharniers von der Öffnungsin
die Schließstellung — oder umgekehrt — deutlich geringer als der Winkelausschlag der mit dem
Scharnier an einem Schrankkorpus angeschlagenen Tür. Daraus folgt, daß auch die wirksame Winkelerstreckung
der Steuerkurve des drehfest mit der tragwandseitigen Lageröse des inneren Scharnierlenkers
versehenen Nockenkörpers relativ kurz ist. Um auf einem solchen kurzen Drehweg des Nockenkör'pers eine
hohe Kraft auf den inneren Scharnierlenker und somit den Tür-Anschlagteil und letztlich die Tür zu übertragen,
muß eine unter hoher Vorspannung stehende Feder verwendet werden, da die kurze wirksame Länge der
Steuerkurve keine großen Federhübe zuläßt. Diese Vorspannung wirkt dann aber ständig nicht nur zwischen
dem Hebel und dem Nockenkörper, sondern auch auf die Lagerung des inneren Lenkers. Im Hinblick auf
die Lebensdauer des Scharniers ist die bei den bekannten Scharnieren erzielbare Zuhaltekraft deshalb beschränkt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
das bekannte Scharnier so weiterzubilden, daß sein Schnäppermechanismus ohne Verringerung der
Lebensdauer eine höhere Zuhaltekraft erbringt.
Ausgehend von einem Scharnier der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Schwenkachse des Nockenkörpers eine zusätzliche, zur tragwandseitigen Schwenkachse
des inneren Lenkers versetzte Achse ist, daß die Abstützung des Nockenkörpers am inneren Lenker eine von
dessen beiden Lagerösen beabstandete und verschiebliche Führung ist, und daß der Versatz der Achse des
Nockenkörpers gegenüber der Schwenkachse des inneren Lenkers in einer solchen Richtung erfolgt, daß die
Nockenkörper-Achse stets einen größeren Abstand als die Lenker-Schwenkachse von der jeweiligen Stelle der
Steuerfläche hat, auf die gerade die Schließfeder drückt. Hierdurch wird die Schwenkbewegung des inneren
Scharnierlenkers so auf den Nockenkörper übertragen, daß dessen Steuerkurve relativ zu dem unter Vorspannung
auf ihm aufruhenden Hebel-Ende eine deutlich größere Verschiebungsbewegung erfährt, als die Steuerfläche
des fest mit dem inneren Scharnierlenker verbundenen Nockenkörpers des bekannten Scharniers.
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Somit wird die wirksame Länge der Steuerkurve entsprechend
größer, was wiederum die Verwirklichung eines größeren Federhubes gestattet. Dadurch ist es
möglich, ohne stärkere Federn höhere Zuhaltekräfte bzw. mit schwächeren Federn gleiche Zuhaltekräfte wie
beim bekannten Scharnier zu erzeugen.
Der Nockenkörper ist vorzugsweise als die Lageröse des inneren Lenkers im wesentlichen über deren gesamte
Breite mit Spiel übergreifender Hohlkörper mit einem schlitzartigen Durchbruch für den Durchtritt des
inneren Lenkers ausgebildet.
Dabei kann zweckmäßig sein, den Nockenkörper so auszubilden, daß er die Lageröse des inneren Lenkers
beidseitig etwas überragt und sein Hohlraum durch die Stirnflächen der Lageröse seitlich überdeckende Seitenwände
geschlossen ist, wobei dann in diesen Seitenwänden kreisbogenförmige Schlitze für den Durchtritt des
die Lageröse verschwenkbar im Tragwand-Anschlagteil halternden Lagerstifts vorgesehen sind.
Um diesen, die Lageröse weitgehend umschließenden Nockenkörper montieren zu können, empfiehlt es sich,
ihn aus zwei von den gegenüberliegenden Stirnflächen aus auf die Lageröse aufsetzbaren, spiegelsymmetrischen
Nockenkörperhälften zusammensetzen, die dann zweckmäßig nach der Montage auf der Lageröse miteinander
verbunden werden. Diese Verbindung kann in unterschiedlichster Weise, z. B. durch Verklebung, Verstiftung
oder auch durch Verrastung der beiden Nokkenkörperhälften miteinander erfolgen.
Um die Reibung zwischen dem einarmigen Hebel und der Steuerkurve des Nockenkörpers möglichst gering
zu halten, wird der Nockenkörper vorzugsweise aus einem Kunststoff mit entsprechend günstigen Gleiteigenschaften
und hinreichender Abriebfestigkeit hergestellt.
Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung
näher erläutert, und zwar zeigt
F i g. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht eines
erfindungsgemäßen Schnäpperscharniers in der Schließstellung;
F i g. 2 eine der F i g. 1 entsprechende Ansicht des
Scharniers in der Öffnungsstellung; und
Fig.3 eine in vergrößertem Maßstab dargestellte
Teilansicht des inneren Scharnierlenkers mit dem zugehörigen Nockenkörper in der der F i g. 1 entsprechenden
Schließstellung, wobei die Öffnungsstellung zusätzlich strichpunktiert dargestellt ist.
Das in den F i g. 1 und 2 gezeigte, in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete Schnäpperscharnier dient zur
verschwenkbaren Anlenkung einer Tür 12 an der Tragwand 14 eines im übrigen nicht dargestellten Schwenkkorpus.
Das Scharnier besteht in bekannter Weise aus einem als versenkt in einer Ausnehmung in der Rückseite
der Tür 12 einsetzbaren Einstecktopf 16 ausgebildeten Tür-Anschlagteil, der mit dem verstellbar und einer
auf der Tragwand 14 befestigten Montageplatte 18 gehalterten, als langgestreckter, im Querschnitt U-förmiger
Tragarm 20 ausgebildeten Tragwand-Anschlagteil über zwei an ihren Enden jeweils verschwenkbar im
Einsteckkopf 16 bzw. am Tragarm 20 gelagerte Lenker eo 22, 24 gekoppelt ist. Der Schnäppermechanismus weist
einen im Bereich des tragwandseitigen Endes des inneren, d. h. bei geschlossener Tür dem Möbelinnern näherliegenden Lenkers 22 angeordneten und die an diesem
Ende am Lenker angerollte, auf einem im Tragarm festgelegten Lagerstift 26 verschwenkbar gelagerte Lageröse
28 umgreifenden hohlen Nockenkörper 30 auf, dessen dem äußeren Lenker 24 bzw. der Stegfläche des
U-förmigen Tragarms 20 zugewandte Begrenzungsfläche eine Steuerfläche 32 bildet. Auf dieser Steuerfläche
32 liegt unter Vorspannung das freie Ende eine.s rechtwinklig zur Scharnier-Gelenkachse schwingenden einarmigen
Hebels auf, der im dargestellten Fall von einem Schenkel 34a einer U-förmig gebogenen Blattfeder 34
gebildet wird, deren zweiter Schenkel 34b an der Unterseite des Stegs des Tragarms 20 abgestützt ist. Die Blattfeder
34 wird durch einen in den seitlichen Wangen des Tragarms 20 gehaltenen, zur Anpassung an den bogenförmigen
Übergang zwischen den Schenkeln 34a, b mit einer rollenförmigen Auflage 36 versehenen Stift in der
dargestellten, mit den freien Schenkelenden aus dem Korpusinnern herausweisenden Stellung gehalten. Die
Montage der Blattfeder 34 erfolgt einfach durch Aufschieben auf den Stift 38 bzw. dessen Auflage 36, wobei
der die Auflage 36 über einen Winkel von mehr als 180° umgreifende bogenförmige Übergang zwischen den
Schenkeln 34a, b der Blattfeder 34 ein ungewolltes Zurückschieben der Blattfeder verhindert.
Der — wie erwähnt — als Hohlkörper ausgebildete Nockenkörper 36 ist nicht fest mit der Lageröse 28 verbunden,
sondern seinerseits mittels eines ihn auf der steuerflächenabgewandten Seite durchsetzenden, in den
Tragarm-Wangen festgelegten Querstifts 40 verschwenkbar gelagert. Der Lenker 22 tritt dabei durch
einen Schlitz 42 im Nockenkörper 30 hindurch. Bei einer infolge des Öffnens oder Schließens der Tür 12 erfolgenden
Verschwenkung des Lenkers 22 wird der Nockenkörper 30 durch den Lenker 22 mitgenommen, wobei
der Nockenkörper aber nur um seine mit Abstand unter dem Lagerstift 26 der Lageröse 28 liegende, vom Querstift
40 gebildete Schwenkachse schwingen kann. Die unterschiedlichen Schwenkbewegungen des Lenkers 22
und des Nockenkörpers 30 sind aber nur deshalb möglich, weil der Jslockenkörper als Hohlkörper ausgebildet
ist, d. h. die Lageröse 28 ihre Lage innerhalb des Hohlkörpers verändern kann, wobei der Lenker 22 sich dann
relativ zu den den Schlitz 42 begrenzenden Wänden des Nockenkörpers verschiebt.
In F i g. 3 ist die relative Lage des Nockenkörpers 30 und des inneren Scharnierlenkers 22 in der Schließstellung
und zusätzlich in strichpunktierten Linien in der Öffnungsstellung gezeigt. Der Nockenkörper 30 führt
durch die gesonderte Auslenkung (Querstift 40) im Tragarm 20 eine gegenüber dem Lenker 22 veränderte
Winkelbewegung aus, wobei Versuche gezeigt haben, daß bei geeigneter Wahl der Lage der Schwenkachsen
des Lenkers 22 und des Nockenkörpers 30 eine deutliche Verlängerung der wirksamen Länge der Steuerfläche
erreichbar ist. Die Steuerfläche 32 kann also über einen im Vergleich zur Steuerfläche eines festen Nokkenkörpers
deutlich längeren Bereich wirksam werden, wodurch insgesamt größere Hubänderungen des Federschenkels
34a verwirklichbar sind, der somit seinerseits mit geringerer Vorspannung montierbar ist.
Der Nockenkörper 30 selbst wird zweckmäßig aus einem abriebfesten Kunststoff mit geeigneten Gleiteigenschaften
gefertigt. Im dargestellten Fall ist der die Lageröse 28 aufnehmende Hohlraum 44 des Nockenkörpers
durch Seitenwände 46 geschlossen, in denen jedoch konzentrisch zum Querstift 40 verlaufende kreisbogenförmige
Schlitze 48 für den Durchtritt des Lagerstifts 28 vorgesehen sind. ,Der Nockenkörper 30 kann
aus zwei spiegelsymmetrischen Hälften zusammengesetzt sein, welche von den gegenüberliegenden Stirnflächen
aus über die Lageröse 28 aufgesetzt und dann in geeigneter Weise miteinander verbunden werden.
Es ist ersichtlich, daß im Rahmen des Erfindungsgedankens Abwandlungen und Weiterbildungen des beschriebenen
Ausführungsbeispiels verwirklichbar sind. So ist anstelle der U-förmigen Blattfeder 34 auch ein
starrer, an einem Ende verschwenkbar im Tragarm gelagerter und am anderen Ende durch eine gesonderte
Druckfeder vorgespannter einarmiger Hebel verwendbar, der direkt oder — zur Vermeidung von Reibung —
über eine oder mehrere Rollen an die Steuerfläche 32 angedrückt ist. Auch der Nockenkörper 30 kann gegenüber
der beschriebenen Ausgestaltung abgeändert werden. So kann er auch aus Metall hergestellt sein, wobei
dann infolge der höheren Festigkeit die Seitenwände 46 auch entfallen können.
:
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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Claims (6)
1. Schnäpperscharnier für Möbeltüren, mit einem als Gelenkviereck mit zwei Lenkern ausgebildeten
Scharniergelenk, mit einem einarmigen Hebel, der mit seinem ruhenden Ende schwenkbar im Tragwand-Anschlagteil
gehaltert ist und durch eine Druckfeder gebildet ist, deren freies Ende in einer
rechtwinklig zur Gelenkachse liegenden Ebene schwingen kann, und mit einem Nockenkörper, der
im Bereich der tragwandseitigen Lageröse des inneren (der Tragwand näherliegenden) Lenkers angeordnet
ist, der um eine Achse verschwenkbar im Tragwand-Anschlagteil gelagert ist, der zusätzlich
an gegenüberliegenden Seiten des inneren Lenkers im Bereich, zwischen den beiden Lagerösen abgestützt
ist und an dessen Steuerfläche die Feder unter Vorspannung anliegt, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse des Nockenkörpers (30) eine zusätzliche, zur tragwandseitigen
Schwenkachse (26) des inneren Lenkers (22) versetzte Achse (40) ist, daß die Abstützung des Nockenkörpers
(30) am inneren Lenker (22) eine von dessen beiden Lagerösen beabstandete und verschiebliche
Führung (Schlitz 42) ist, und daß der Versatz der Achse (40) des Nockenkörpers (30) gegenüber der
Schwenkachse (26) des inneren Lenkers (22) in einer solchen Richtung erfolgt, daß die Nockenkörper-Achse
(40) stets einen größeren Abstand als die Lenker-Schwenkachse (26) von der jeweiligen Stelle der
Steuerfläche (32) hat, auf die gerade die Schließfeder (34) drückt.
2: Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockenkörper (30) als die Lageröse
(28) des inneren Lenkers (22) im wesentlichen über deren gesamte Breite mit Spiel übergreifender
Hohlkörper mit einem schlitzartigen Durchbruch (42) für den Durchtritt des inneren Lenkers (22) ausgebildet
ist.
3. Scharnier nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Nockenkörper (30) die Lageröse (28) des inneren Lenkers (22) beidseitig etwas überragt
und sein Hohlraum (44) durch die Stirnflächen der Lageröse (28) seitlich überdeckende Seitenwände
(46) geschlossen ist, wobei in diesen Seitenwänden (46) kreisbogenförmige Schlitze (48) für den
Durchtritt des die Lageröse (28) verschwenkbar im Tragwand-Anschlagteil (20) halternden Lagerstifts
(26) vorgesehen sind.
4. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Nockenkörper (30) aus zwei von den gegenüberliegenden Stirnflächen
aus auf die Lageröse (28) aufgesetzten, spiegelsymmetrischen Nockenkörperhälften zusammengesetzt
ist.
5. Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Nockenkörperhälften nach der
Montage auf der Lageröse (28) miteinander verbunden sind.
6. Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Nockenkörper (30)
aus Kunststoff gefertigt ist.
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