DE4026851A1 - Zierleiste aus kunststoff und verfahren und vorrichtung zum herstellen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zierleiste aus Kunststoff für Kraftfahrzeuge sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen solcher Zierstreifen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Zierleisten dienen zur Verschönerung von Fahrzeugen. Die Herstellung erfolgt durch das Extrudieren eines Kunststoff­ streifens aus Vollmaterial oder in mehreren Lagen unter­ schiedlicher Farben oder unterschiedlicher Kunststoffe. Auf die Sichtfläche der Zierleisten können dekorative Kunst­ stoffilme oder metallische Überzüge aufgebracht werden.

Werden die extrudierten Zierleisten auf Länge geschnitten, so wird das Profil im Querschnitt sichtbar. Beim Extrudieren ist es möglich, sehr unterschiedliche Oberflächen der Leiste zu erhalten, beispielsweise stumpf, matt, texturiert oder glänzend je nach Extrudierdüse und Extrudierverfahren. Dies ist bekannt und nicht Teil der Erfindung. In der Regel unterscheidet sich jedoch die Ansicht der extrudierten Ober­ fläche von der Ansicht des Profilquerschnitts. Dies ist besonders deutlich in all den Fällen, in denen die Leiste aus geschäumtem Kunststoff extrudiert wird, da die Zellen­ struktur des Schaumstoffs im Profilquerschnitt sichtbar wird, während die Oberfläche glatt ist. Aus ästhetischen Gründen soll daher der Profilquerschnitt beim Ablängen der Leiste nicht sichtbar sein. Man ist daher bemüht, dem Ende der Zierleisten eine ansehnliche Form zu geben. So sollen die Enden häufig verlaufend bzw. zugespitzt werden. Dabei soll jedoch der innere Querschnitt der Zierleiste nicht sichtbar werden und beim Befestigen an der Fahrzeugwand soll nur die Sichtfläche erscheinen.

Darüberhinaus ist die der Fahrzeugwand zugekehrte Fläche des extrudierten Streifens oft unterschiedlich im Vergleich zur Sichtfläche. Dies gilt insbesondere für Zierleisten mit mehrfachen Lagen, bei denen die als Sichtfläche dienende dekorative Lage eine andere Farbe aufweist als die der Fahr­ zeugwandung zugekehrte untere Lage. Dabei darf die untere Lage nicht sichtbar sein, wenn die Leiste am Fahrzeug befe­ stigt wird.

Fertige Zierleisten werden mit bekannten Maßnahmen am Fahr­ zeug angebracht. Beispielsweise wird ein doppelseitiges Klebeband verwendet.

Zum Herstellen gefälliger Enden der Zierleisten sind zahl­ reiche Verfahren bekannt, doch lassen sie hinsichtlich des ästhetischen Aussehens und dem Herstellungsaufwand zu wün­ schen übrig. Zum Stand der Technik wird auf folgende US- Patentschriften hingewiesen:
44 89 019, 45 79 755 (Aufschmelzen der Leistenenden in einer Form mittels Hochfrequenz dielektrischer Erwärmung) 39 59 538, 41 74 986 (Aufschlitzen der Enden und Zusammenschmel­ zen), 46 17 209, 46 19 847, 47 19 067, 44 89 019 und 45 79 755 (Überziehen von Endkappen) sowie 44 89 019 und 45 97 755 (Umformen der Enden). Obwohl die nach den letztgenannten Entgegenhaltungen hergestellten Zierleisten keine Teilfuge auf der Oberfläche erkennen lassen, bedingt das bekannte Verfahren das Aufschmelzen des gesamten Querschnitts am Ende der Zierleiste (US-PS 44 89 019 Spalte 4 Zeilen 13 u. 14). Dieses Aufschmelzen und Abfließen der geschmolzenen Oberflä­ che führt zu einer Sichtfläche, die sich von der nichtumge­ formten Sichtfläche unterscheidet.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht demnach darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Umformen des Endes einer Kunststoffzierleiste anzugeben, um in einfacher und kostensparender Weise ein gefälliges Aussehen zu erzie­ len, wobei am umgeformten Ende die vom Extrudieren herrüh­ rende Oberfläche erhalten bleibt. Ferner darf zwischen der Zierleiste und ihrem umgeformten Ende kein Grat oder eine sonstige von der Form herrührende Unsauberkeit oder Fuge sichtbar sein. Das Verfahren und die Vorrichtung soll auch für Zierleisten mit zwei Lagen anwendbar sein, von denen nach Anbringen der Zierleiste nur eine Lage sichtbar ist.

Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale der Patentansprüche 1 und 4 gelöst.

Erfindungsgemäß wird das Ende einer Kunststoffzierleiste in eine gewünschte Gestalt derart umgeformt, daß zwar auch die äußere Sichtfläche der Zierleiste zusammen mit dem Hauptpro­ fil umgeformt wird, jedoch ohne die Oberfläche aufzuschmel­ zen oder in irgendeiner Weise zu ändern. Dies wird dadurch erreicht, daß die Sichtfläche an einer verhältnismäßig kühlen Formwandung anliegt, die also eine Temperatur unter­ halb des Schmelzpunktes des Kunststoffes aufweist, während die größere Masse des umzuformenden Endes auf die Schmelz­ temperatur erwärmt wird und dann das Ende zwischen der verhältnismäßig kalten Formwandung und der heißen Form zusammengedrückt und dann abgekühlt wird.

Das Volumen des Formhohlraumes zwischen der konturierten Formwandung und der heißen Form ist im geschlossenen Zustand etwas kleiner als das Volumen des umzuformenden Zierleisten­ endes. Somit wird sich beim Umformen ein Grat ergeben, der vorzugsweise während des Umformschrittes entfernt oder in anderer Weise abgetrennt wird. In einer erfindungsgemäßen Weiterbildung wird das Überschußvolumen des Kunststoffes in eine stumpfkonische oder in anderer Weise geformte Ausneh­ mung der heißen Form verdrängt und wird damit beim Umform­ schritt ein Ansatz gebildet, der sich von der dem Fahrzeug zugekehrten Oberfläche erstreckt. Weitere Vorteile ergeben sich daraus, daß die erfindungsgemäße Umformung zu einem verbesserten Aussehen der Enden des Zierstreifens führt und daß die Umformung in einfacher Weise erfolgen kann.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachstehend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1A-1D sowie 2A-2D, 3A, 3B und 4A-4E Zierleisten unter­ schiedlicher Querschnitte und unterschiedlichen Aufbaus, deren Enden in entsprechenden Formvorrichtungen umgeformt sind,

Fig. 5 eine schematische und perspektivische Ansicht einer Formvorrichtung,

Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie 6-6 der Formvorrich­ tung in Fig. 5 mit einer eingelegten Zierleiste,

Fig. 7 die Formvorrichtung ähnlich Fig. 6 im geschlosse­ nen Zustand,

Fig. 8 einen vergrößerten Schnitt eines Teils der Form­ vorrichtung mit einem Kanal zum Übertritt von Kunststoff,

Fig. 9 eine schematische Darstellung der beheizten Form­ hälfte der Formvorrichtung in Fig. 7,

Fig. 10A und 10B Ansichten einer Zierleiste mit einem angeformten Befestigungszapfen,

Fig. 11A, 11B, 12A, 12B unterschiedliche Ausführungen von Zierleisten und

Fig. 13 einen Schnitt durch eine abgeänderte Formvorrich­ tung ähnlich Fig. 7.

Eine in bekannter Weise extrudierte Zierleiste 10 aus Kunst­ stoff ist in Fig. 1A dargestellt. der Kunststoff ist vorzugsweise PVC oder auch ein anderes Kunststoffmaterial. Die durch Abschneiden entstandenen Enden sind mit 11 und 12 bezeichnet und mindestens ein Ende soll umgeformt werden, wie beispielsweise in Fig. 1C gezeigt. Die extrudierte Zier­ leiste 10 weist eine flache innere, einer Fahrzeugwand zuge­ kehrte Fläche 13 und eine äußere Fläche 14 auf, die sehr unterschiedliche Formen annehmen kann. In Fig. 1A ist das Querschnittsprofil der äußeren Fläche 14 abgerundet, dabei erstreckt sich die äußere Fläche 14 insgesamt vom Rand 14A bis zum gegenüberliegenden Rand 14B der inneren Fläche 13.

Das Ende soll in der in Fig. 1C dargestellten Weise umge­ formt werden, soll also einen verlaufenden Abschnitt 16 erhalten, der schräg zur Längsachse der Leiste 10 verläuft und sich zur Kante 17 erstreckt.

Fig. 1D zeigt den beim Umformen entstehenden Grat, der entfernt werden muß, so daß sich das saubere Ende gemäß Fig. 1C ergibt. Vorzugsweise soll der Grat 18 beim Umformschritt im wesentlichen oder vollständig entfernt werden.

Die Zierleiste 10 wird entsprechend Fig. 1A am Ende 11 unter einem Winkel angeschnitten, der dem Winkel des verlaufenden Endes 16 der umgeformten Leiste 10C in Fig. 1C entspricht. Obwohl es möglich ist, die Zierleiste auch mit einem recht­ winkligen Ende umzuformen, so würde dies zu einem starken Austritt von Material führen, wenn das Ende entsprechend Fig. 1C abgeschrägt sein soll.

In den Fig. 2A ff. sowie Fig. 4A ff. sind mehrschichtige Zierleisten dargestellt, die farbige oder unterschiedliche Überzüge aufweisen, um das Aussehen zu verbessern. Die in den Fig. 2A und 4A dargestellten Zierleisten 20 und 40 mit ihren Enden 21, 22 bzw. 41, 42 bestehen aus zwei unter­ schiedlichen Werkstoffen, die zusammen extrudiert sind, nämlich einer inneren Lage 23 und einer äußeren Lage 24, die sichtbar ist. Die äußere Lage kann PVC sein, ist jedoch gefärbt und ist besonders glänzend oder mattiert, um das Aussehen zu verbessern. Auch kann die äußere Lage 24 aus einem kostspieligeren Material als die innere Kernlage 23 bestehen, die nicht sichtbar ist. Insbesondere weist die innere Lage zum Befestigen an einer Wand, beispielsweise mit einem doppelseitigen Schaumstoffklebeband eine flache Innen­ fläche 25 auf. Der Werkstoff für die äußere Lage 24 muß natürlich auf den der inneren Lage 23 abgestimmt sein, so daß sich die Lagen nach Herstellen oder Umformen nicht von­ einander trennen.

Wie aus den Fig. 2A und 4A hervorgeht, erstreckt sich die äußere Lage 24 von einer Kante 24A am Ende der flachen Innenseite 25 bis zur gegenüberliegenden Kante 24B, umhüllt also den gesamten sichtbaren Querschnitt der Leiste. Die Fig. 2B und 2C zeigen die Leiste 20 nach dem Umformen und die fertige Zierleiste 20C in Fig. 2C mit einem abgeschräg­ ten Ende 26, das schräg zur Längsachse und längs einer Kante 27 verläuft. Wie bei den Fig. 1A-1D ist die Leiste 20 schräg abgeschnitten und das Ende 21 verläuft in einem Winkel, der etwa dem Ende 26 der fertigen Leiste 20C der Fig. 2C entspricht. Wie aus den Fig. 2C und 2D ersichtlich ist, erstreckt sich die äußere Lage 24 am Ende 21 vollstän­ dig über die Innenfläche 25. Dies ist auch in den Fig. 2B und 2D dargestellt, in denen der vom Umformen herrührende Materialaustritt bzw. Grat 29 gezeigt ist. Wesentlich ist, daß die äußere Lage 24 vollständig die innere Lage 23 bedek­ ken und bis zur Innenseite 25 reichen muß.

Die Fig. 4B und 4C zeigen die umgeformte Zierleiste 40 der Fig. 4A, die mit der in Fig. 13 dargestellten Vorrichtung hergestellt ist. Die Zierleiste 40C verschmälert sich symme­ trisch zur Längsachse bis zum Ende 43. Hierzu ist es am einfachsten, die Zierleiste 40 zunächst am Ende 41 recht­ winklig zur Längsachse abzuschneiden, doch könnte sie auch spitzwinklig etwa entsprechend dem fertigen Ende abgeschnit­ ten werden.

Die Fig. 4B, 4C, 4D und 4E zeigen die umgeformte Leiste 40 vor und nach dem Entfernen des Grates 44, wobei die fertige Leiste in der Fig. 4C dargestellt ist, bei der die äußere Lage 24 vollständig die Innenseite 15 überdeckt und am Endpunkt 43 endet. In den Fig. 4B, 4D und 4E ist das Austreten der inneren Lage 23 unterhalb der äußeren Lage 24 bei dem Grat 44 mit dem Bezugszeichen 45 markiert.

Fig. 4D zeigt auch, daß eine Befestigungsnase 49 angeformt werden kann.

Fig. 3A zeigt ein modifiziertes Profil einer Leiste 90 mit einer dickeren Hälfte 91 und einer dünneren Hälfte 92. Das Ende 93 ist rechtwinklig abgeschnitten. Fig. 3B zeigt die umgeformte Leiste 90B. Beim Umformen decken die Oberflächen der Hälften 91, 92 das Ende 93 ab, so daß sich ein gefälli­ ges Aussehen der umgeformten Leiste ergibt.

Eine in den Fig. 5-9 dargestellte Formvorrichtung weist eine erste Formhälfte 30 mit einer ebenen Fläche 31 auf, in der ein Hohlraum 32 eingeformt ist, der der gewünschten Kontur des umzuformenden Endes entspricht. In der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform entspricht die Kontur des Hohlraums 32 der Form der Zierleiste 10C und 20C der Fig. 1C und 2C. Zwei parallele Kanten 33 laufen zu einer verjüng­ ten Endwand 34 mit bogenförmigen Übergängen 35A und 35B. Der Übergang 35B bildet die führende Kante 17 der fertigen Leiste 10C. Das andere Ende 36 des Hohlraums ist offen und hat ein Profil, das im wesentlichen der Außenseite 14 der Leiste 10 entspricht.

Der obere Rand des Hohlraums 32 bildet eine Messerkante 37, die in oder etwas über der Fläche der ebenen Seite 31 liegt. Außerhalb der Messerkante 37 ist ein Kanal 38 vorgesehen, in den austretendes Material beim Umformen als Grat 18 eintre­ ten kann.

Die erste Fornhälfte 30 soll eine Temperatur aufweisen, die unterhalb des Erweichungs- oder Schmelzpunktes des Kunst­ stoffs ist und vorzugsweise etwa 60°C oder weniger beträgt. In einem Kühlkanal 46 läuft Kühlwasser oder ein anderes Kühlfluid vom Einlaß 47 zu einem Auslaß 48.

Oberhalb der Formhälfte 30 ist eine zweite Formhälfte 50 mit einem unteren Bauteil 51 mit einer flachen Seite 52, die der Seite 31 zugekehrt ist. Das Unterteil 51 kann mit bekannten Mitteln beheizt werden, beispielsweise durch bekannte Heiz­ patronen 54, die nahe den vier Ecken angeordnet sind. Die Heizpatronen sind an eine Temperatursteuerung angeschlossen, die für eine Temperatur oberhalb der Schmelztemperatur des Kunststoffes sorgt. Zum Umformen von PVC soll die Temperatur des Unterteils 51 zwischen 200 und 210°C betragen, um die Leiste 20 ausreichend aufzuheizen. Bekanntlich wird PVC thermisch zerstört, wenn es über längere Zeit zu hoch erhitzt wird. Bei der angegebenen Temperatur erfolgt das Umformen ohne thermische Zersetzung des Kunststoffs.

Nach dem Umformen soll die zweite Formhälfte 50 auf etwa 60°C abgekühlt werden, um sicherzustellen, daß die fertige Leiste sich festigt, bevor die Formhälften 30 und 50 geöff­ net werden. Deshalb läßt sich das Unterteil 51 der zweiten Formhälfte 50 kühlen. Hierzu weist die zweite Formhälfte 50 ein oberes Kühlteil 55 auf mit einer Platte 56 mit mehreren Stegen 57. Das Unterteil 51 hat eine rechteckige Öffnung 59. Die Platte 56 und Stege 57 des Kühlteils 55 sind so groß, daß die Stege 57 in der Ausnehmung 59 des Unterteils 51 einsitzen, wenn die Platte 56 des Kühlteils 55 auf das Unterteil 51 gelegt wird. Das Kühlteil 55 kann an dem Unter­ teil 51 durch Bolzen 60 befestigt werden.

Das Unterteil 51 hat einen Kanal 62 mit einem Einlaß 63 für den Eintritt von kalter Luft oder einem anderen Kühlmedium in den Raum 59 zu dem Zeitpunkt, wenn gekühlt und die Leiste verfestigt werden soll. Ein Auslaßkanal 64 mit einem Auslaß 65 ist mit dem Raum zum Austritt des Kühlmittels verbunden. Die Stege 57 leiten den Kühlmittelstrom durch den Raum 59.

Zum Schließen und Öffnen der Formhälften 30, 50 ist eine Stange 67 eines hydraulischen Zylinders oder eines anderen Antriebes vorgesehen, wobei die Fornhälfte 50 in ihrer Bewe­ gung an zwei senkrechten Führungsstangen 68 geführt ist, die an der ersten Formhälfte 30 befestigt sind und sich durch zwei Öffnungen 69 der zweiten Formhälfte 50 erstrecken.

Zu der Formvorrichtung gehört noch eine Niederhalterplatte 70, die ebenfalls auf die erste Formhälfte 30 abgesenkt werden kann. Die Platte 70 liegt außerhalb des beheizten Bereichs des Formholhraums 32, sie wird weder beheizt noch gekühlt und dient zum Festhalten der Leiste 10 im Formhohl­ raum 32 beim Umformen.

Die Betriebsweise der Formvorrichtung beim Umformen einer Zierleiste 20 mit mehreren Kunststofflagen ist folgende.

Die Zierleiste 20 wird in den Formhohlraum 32 der Formhälfte 30 eingelegt. Gemäß Fig. 6 liegt das Ende 21 außerhalb dem Ende 34 des Hohlraums und liegt auf der Messerkante 37 auf. Kühlmittel fließt durch den Kanal 46 während des Umformvor­ ganges, um die Außenfläche der äußeren Lage 24 unterhalb der Erweichungstemperatur des PVC bzw. des Kunststoffs zu halten. Vorzugsweise ist die Wandungstemperatur des Formhohlraums etwa 60°C.

Nach dem Einlegen der Zierleiste 20 wird die Formhälfte 50 in die Position der Fig. 7 abgesenkt, wobei sie von den Heizpatronen 54 auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt des Kunststoffs der ersten Lage 23 beheizt ist, so daß die Lage 23 permanent umgeformt werden kann. Wie bereits erwähnt, sollte die Temperatur bei PVC für das Unterteil 51 etwa 204-210°C betragen. Die zweite Formhälfte 50 wird in Anlage an die Leiste 20 gedrückt und dabei wird durch ausreichenden Anpreßdruck dafür gesorgt, daß zusammen mit der Erwärmung und dem Erweichen des Kunststoffs die Leiste 20 in den Formhohlraum 32 umgeformt wird. Bei diesem Umfor­ men austretendes Material gelangt in die Rinne 38. Ist das Volumen des austretenden Materials größer als die Aufnahme­ fähigkeit der Rinne 38, so wird es zwischen die flache Seite 31 der ersten Fornhälfte 30 und der Seite 52 des Unterteils 51 verdrängt. Vorzugsweise hat aber die Rinne 38 das Aufnah­ mevermögen für das gesamte austretende Material.

Zur gleichen Zeit oder vorzugsweise unmittelbar vor dem Absenken der zweiten Formhälfte 50 auf die erste Formhälfte 30 wird auch die Niederhalterplatte 70 auf die erste Form­ hälfte 30 und die Leiste 20 abgesenkt, um diese beim Umfor­ men festzuhalten.

Aus den Fig. 7 und 8 ist ersichtlich, daß die Messerkante 37 den umzuformenden Teil der äußeren Lage 24 der Leiste 30 berührt, und daß beim Schließen der Formhälften 30 und 50 die Messerkante 37 diesen Teil der äußeren Fläche 24 an die Seite 52 des Unterteils 51 drückt. Dieser Vorgang plaziert jene Teile der äußeren Fläche 24 in die gleiche Ebene wie die Innenseite 25 der Leiste und trennt bzw. nahezu trennt den Grat 29 von der umgeformten Leiste ab.

Nach dem Umformen werden die Heizpatronen 54 abgestellt, und ein Kühlmittel strömt durch den Kanal 62 sowie durch die von den Stegen 57 gebildeten Kanäle und zum Auslaßkanal 64. Die Kühlung wird fortgesetzt, bis die fertige Leiste 20C eine Temperatur erreicht hat, in der sie festgeworden ist.

Da die äußere Fläche der äußeren Lage 24 beständig auf einer Temperatur gehalten wird, die ausreichend tief unter der Erweichungstemperatur ist, bleibt das der Leiste beim Extru­ dieren verliehene Aussehen erhalten. Insbesondere ist wich­ tig, daß die Außenfläche der äußeren Lage 24 an die Seite 52 des Unterteils 51 mittels der beim Umformen wirksamen Messerkante 37 gedrückt wird. Das Ergebnis ist, daß das umgeformte Ende der Leiste vollständig bedeckt wird und so beim Befestigen der Leiste am Fahrzeug nur die Außenfläche allein sichtbar ist.

Fig. 13 zeigt eine konische oder entsprechend geformte Aus­ nehmung 72 auf der Unterseite 52 des Unterteils 51 gegenüber dem Formhohlraum 32. Auf diese Weise wird überschüssiges Material beim Umformen in die Ausnehmung 72 gedrückt, um eine Befestigungsnase 49 zu bilden.

Ferner zeigt Fig. 13 eine Abänderung der in den Fig. 5-9 dargestellten Vorrichtung, bei der keine Rinne für austre­ tenden Kunststoff beim Umformen vorgesehen ist. Obwohl eine solche Rinne 38 vorzugsweise vorgesehen wird, lassen sich zufriedenstellende Zierleisten auch ohne solche Rinne herstellen.

So endet in Fig. 13 der Formhohlraum an der oberen Umfangs­ kante in einem scharfen Knick 74, der in der gleichen Ebene wie die Seite 31 der ersten Formhälfte 30 liegt. Beim Umfor­ men wird die Außenfläche der äußeren Lage 24 der Leiste durch den scharfen Knick 74 um den Umfang des Formhohlraums 32 in eine Ebene umgeschlagen, die nahe der Seitenfläche 31 und nahe der benachbarten Seite 52 des Unterteils der zwei­ ten Formhälfte liegt. Bei dieser Ausführungsform tritt austretendes Material 44 zwischen die Fläche 31 der ersten Formhälfte 30 und der Fläche 52 des Unterteils 51 ein. Auf diese Weise umgeformte Leisten ermöglichen kein vollständi­ ges Abtrennen des Grates 44 von der Leiste, so daß zum Entfernen des Grates ein getrennter Schnittvorgang nötig ist.

Die in den Fig. 4B-4E dargestellte Leiste ist in der Form­ vorrichtung nach Fig. 13 umgeformt worden. Die Fig. 4D und 4E zeigen deutlich, daß auch die äußere Lage 24 über dem ausge­ tretenen Material liegt. Wie erwähnt, zeigen die Fig. 4B, 4D und 4E die Demarkationslinie 45, längs der die äußere Lage in dem Grat endet und die innere Lage 23 sich fort­ setzt.

In den Fig. 10A und 10B ist eine Zierleiste 75 dargestellt, die aus einem extrudierten Streifen 78 hergestellt ist, der am Ende 78, 79 rechtwinklig abgeschnitten ist. Ein Befesti­ gungszapfen 73 ist angeformt und das Ende ist erheblich dünner im Querschnitt als der extrudierte Streifen. Die Fig. 11A und 11B zeigen eine weitere Ausführung eines extrudier­ ten Streifens 76, der ein wellenförmiges Profil aus Schaum­ kunststoff aufweist. Die fertige Zierleiste 76B in Fig. 11B besitzt ein Ende 77, das mit seiner äußeren Hülle vollstän­ dig die Zellenstruktur des Schaumstoffes abdeckt.

Fig. 12A zeigt eine Leiste 80 vor dem Umformen mit einem inneren extrudierten Profil 81. Nach dem Extrudieren wird eine Lage aus Zierstoff oder Folie 82 von einer getrennten Rolle übergezogen. Nach erfolgtem Überzug der Zierschicht 82 kann noch eine Schutzschicht 83 aus klarem PVC aufgelegt werden. Fig. 12B zeigt die fertige Leiste 80B. Dabei decken die Zierschicht 82 und die Schutzschicht 83 das Ende ab, so daß die Basisschicht 81 nicht sichtbar ist, wenn die Leiste am Fahrzeug befestigt ist.

Die Zeichnungen zeigen auch, daß der Übergang vom extrudier­ ten Teil der Zierleiste in das umgeformte Ende nicht sicht­ bar ist.

Claims (12)

1. Vorrichtung zum Umformen des Endes eines Kunst­ stoffprofils, das eine Sichtseite und eine nicht sichtbare Seite mit zwei Formhälften aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Flachseite einer ersten Formhälfte (30) ein Form­ hohlraum (32) eingeformt ist, der einen endseitigen ersten Abschnitt mit einer der umgeformten Kontur des Kunststoff­ profils entsprechenden Kontur, einen zweiten Abschnitt mit einem der Kontur der Sichtseite entsprechenden Profil und einen dritten Übergangsabschnitt für einen glatten Übergang zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt aufweist, daß Mittel (Kanal 46) zum Kühlen der ersten Formhälfte vorgese­ hen sind, um den Formhohlraum auf einer Temperatur unter dem Erweichungspunkt des Kunststoffs zu halten, daß an einer zweiten Formhälfte (50) eine Formfläche (52) und Mittel (Heizpatronen 54) zum Aufheizen der Formfläche auf eine Temperatur über der Schmelztemperatur des Kunststoffs vorge­ sehen sind, daß Mittel (67, 68) zum Anlegen der zweiten Formhälfte an das in den Formhohlraum (32) eingelegte Kunst­ stoffprofil vorgesehen sind, worauf der Kunststoff erhitzt und entsprechend dem Formhohlraum umgeformt wird und daß Mittel (59) zum Kühlen der zweiten Formhälfte (50) vorgese­ hen sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß die erste Formhälfte (30) am Umfang des Formhohl­ raums (32) eine Rinne (38) zum Aufnehmen von übertretendem Kunststoff und eine Messerkante (37) zwischen der Rinne und dem Formhohlraum aufweist, wobei Kunststoff gegen die Form­ fläche der zweiten Formhälfte (50) verdrängt wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Formhälfte (50) minde­ stens eine Ausnehmung (49) vorgesehen ist.

4. Verfahren zum Formen einer extrudierten Zierleiste aus Kunststoff für ein Fahrzeug, das in Extrusionsrichtung ein gleichmäßiges Profil und eine innere dem Fahrzeug zuge­ kehrte Befestigungsseite und eine zweite äußere Sichtseite aufweist, gekennzeichnet durch

• a) eine erste Formhälfte (50) ist mit einem Formhohl­ raum (32) versehen, wobei die Form eines ersten Abschnitts dem Profil der Sichtfläche entspricht, ein zweiter Abschnitt zum Umformen des Leistenendes und ein Übergangsabschnitt vorgesehen sind,
• b) das extrudierte Kunststoffprofil wird in den Form­ hohlraum eingelegt, wobei die Sichtseite dem Formhohlraum zugekehrt wird,
• c) die erste Formhälfte (30) wird auf einer Tempera­ tur unterhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffs gehalten,
• d) eine zweite Formhälfte mit einer Formfläche wird in Anlage an das Kunststoffprofil gebracht, wobei die Form­ fläche auf einer Temperatur gehalten wird, die mindestens so hoch ist, um den Kunststoff zu erweichen und umzuformen und
• e) die zweite Formhälfte wird auf das Kunststoffpro­ fil gedrückt, um es zu erhitzen und in dem Formhohlraum umzuformen.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffprofil so in den Formhohlraum eingelegt wird, daß das Ende über den Formhohlraum übersteht und daß beim Anpressen der zweiten Formhälfte und Umformen des Kunststoffs die Sichtfläche über den Querschnitt der Leiste gezogen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umformen einer Zierleiste, die aus einer ersten inneren zum Befestigen dienenden Lage und einer zweiten dekorativen Lage aus Kunststoff besteht, beim Umformen die dekorative Lage so verformt wird, daß die erste Lage allsei­ tig vollständig von der dekorativen Schicht überdeckt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Zusammendrücken der beiden Formhälften aus dem Bereich des umzuformenden Endes austre­ tender Kunststoff in den Spalt zwischen den beiden Formhälf­ ten eintritt.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umformen des Endes aus dem Formhohlraum austretender Kunststoff angeschnitten und wenigstens teilweise getrennt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Umformen auf der Befesti­ gungsseite der Zierleiste wenigstens ein Vorsprung angeformt wird.

10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Formhälfte (30) eine Messerkante und eine Rinne neben der Messerkante am Umfang des Formhohlraums auf­ weist, in welche überschüssiger Kunststoff beim Umformen eintritt und wobei mit der Messerkante im Zusammenwirken mit der zweiten Formhälfte (50) der ausgetretene Kunststoff abgeschnitten wird.

11. Nach dem Verfahren der Ansprüche 4 bis 10 herge­ stellte Zierleiste aus Kunststoff, die eine erste im wesent­ lichen ebene Fläche zur Befestigung und eine zweite profi­ lierte Fläche als Sichtfläche aufweist, und daß das umge­ formte Ende der Zierleiste eine Außenfläche aufweist, die ausgehend von der profilierten Außenseite das Ende vollstän­ dig überdeckt, wobei die Oberfläche der Sichtfläche der Zieleiste gleicht.

12. Zierleiste nach Anspruch 11, dadurch gekennzeich­ net, daß auf der Befestigungsseite eine Befestigungsnase angeformt ist.