DE4025456C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leistenstütze für eine
Vorrichtung zum Spitzenzwicken einer aus einem Leisten
mit einem darübergezogenen Schuhschaft und einer am
Leistenboden angeordneten Brandsohle bestehenden Schuh
einheit mittels angetriebener Zwickscheren, mit den
Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Spitzenzwickmaschinen, wie bspw. in der DE
32 45 120 A1, der US 34 22 474 oder der EP 67 003 A2
beschrieben sind, weisen eine auf einer Leistenstütze an
geordnete Leistenauflage auf, die von einem Kranz von Zwick
zangen umgeben ist, die unterhalb der sogenannten
Scherenebene stehen, in der sich die Zwickscheren
bewegen. Die jeweils zu bearbeitende, an ihrem Vor
derteil ungezwickte Schuheinheit wird im Bereiche
ihres Vorderteiles mit dem Schuhboden nach unten
weisend auf die Leistenauflage aufgesetzt, wobei
ihr von der Brandsohle abstehender Zwickrand in
die noch offenen Zwickzangen eingefügt wird. Sie
wird sodann durch einen von oben her auf den
Leisten einwirkenden Niederhalter mit der Leisten
auflage verklemmt, wobei ein an der Ferse angreifen
der Fersenhalter zur lagerichtigen Fixierung der
Schuheinheit während der Bearbeitung beiträgt.
Um das Einführen des Zwickrandes in die offenen Zwick
zangen zu erleichtern, ist bei der aus der EP 67 0003 A2
bekannten Spitzenzwickmaschine eine Leistenstütze vorge
sehen, bei der die eigentliche Leistenauflage an einem
Trägerelement um eine quer zu der Längsrichtung der
aufgesetzten Schuheinheit verlaufende Achse begrenzt
schwenkbar gelagert ist. Eine mit der Leistenauflage
gekuppelte Stelleinrichtung hält bei
in einer abgesenkten Ausgangsstellung stehender
Leistenstütze die Leistenauflage in einer Schräg
stellung, in der ihre Oberseite der Bedienungsperson
zugewandet ist. Nach dem Aufsetzen der Schuheinheit
und dem Einführen des Zwickrandes in die Zangen
schließen sich die Zangen, worauf die Leistenauflage
angehoben wird. Während dieser Hubbewegung wird die
Leistenauflage gleichzeitig von der Stelleinrichtung
um ihre Querachse, d. h. in der Längsebene der Schuh
einheit, so verschwenkt, daß nach Erreichen der Arbeits
position, in der der Schuhboden etwas oberhalb der Ebene
der Zwickscheren steht, der Schuhboden ordnungsgemäß
zu der Ebene der Zwickscheren ausgerichtet ist.
Der durch die Zwickzangen straff über den Leisten ge
zogene Schuhschaft der in der Arbeitsposition stehenden
Schuheinheit wird sodann aufgezwickt, wozu der Zwick
rand im Vorderteil der Schuheinheit durch die in einer
kombinierten Translations- und Schwenkbewegung von der
Seite und der Schuhspitze her unter den Schuhboden
eintretenden Zwickscheren gegen die Brandsohle ein
geschert wird. Bei dem heute durchweg üblichen
sogenannten Klebezwicken wurde vorher Schuhzement
in den Winkelbereich zwischen dem aufrechtstehenden
Zwickrand und der zugeordneten Brandsohlenberandung
eingebracht, so daß der eingescherte Zwickrand mit der
Brandsohle verklebt wird. Um eine sichere Klebeverbindung
zu gewährleisten, wird nach dem Einscheren des Zwickrandes
die Schuheinheit mit ihrem Vorderteil mit erhöhtem Druck
gegen die Zwickscheren angepreßt, bevor nach dem Aushärten
des Schuhzements die Zwickscheren wieder in ihre Ausgangs
stellung zurückbewegt werden und die spitzengezwickte
Schuheinheit von der Leistenauflage abgenommen wird.
Abhängig von der Schuhmachart ist das Schuhvorder
teil im Querschnitt mehr oder weniger unsymmetrisch,
wobei der Leistenboden eine gewisse Wölbung aufweist,
mit der Folge, daß bei der auf die Leistenauflage
aufgesetzten Schuheinheit der Schuhboden des Schuh
vorderteils auf der Schuhinnenseite in einem wesent
lich kleineren Abstand zur Scherenebene steht als auf
der Schuhaußenseite. Dieser Zustand wird noch dadurch
verstärkt, daß wegen der Geometrie des Schuhvorder
teils das Niederhalterkissen auf den Leisten im Be
reiche der Schuhinnenseite eine größere Druckkraft
ausübt als im Bereiche der Schuhaußenseite, wodurch
auf die auf die Leistenauflage aufgesetzte Schuheinheit
ein Kippmoment ausgeübt wird, das bestrebt ist, die
Schuheinheit um eine in Schuhlängsrichtung weisende
Achse in dem Sinne zu kippen, daß der Schuhboden auf
der Schuhinnenseite näher an die Scherenebene heran
bewegt wird.
In der Praxis wurde festgestellt, daß je nach Schuh
machart die sich ergebende Höhendifferenz des Schuh
bodens bezüglich der Scherenebene zwischen der Schuh
innenseite und der Schuhaußenseite im Schuhvorderteil
ca. 3 bis 4 mm betragen kann. Dies bedeutet, daß die
Gefahr besteht, daß die sich mit ihrer dem Schuhboden
zugewandten Oberseite in der Scherenebene bewegenden
Zwickscheren beim Einscheren des Zwickrandes auf der
Schuhinnenseite die Brandsohle erfassen, während sie
auf der Schuhaußenseite das in den Zwickzangen ge
haltene Material des Zwickrandes des Schuhschaftes
nur ungenau übernehmen. Dadurch wird der Zwickvor
gang selbst beeinträchtigt, wobei noch hinzukommt,
daß auch das an das Einscheren des Zwickrandes
anschließende Anpressen des eingefalteten Zwick
randes an die Brandsohle auf den beiden Schuhseiten
ungleichmäßig ausfällt, weil der Fersenhalter die
Schuheinheit in der anfänglichen Stellung festhält.
Um sicher auszuschließen, daß die Zwickschere auf
der Schuhinnenseite die Brandsohle erfaßt, muß des
halb die Schuhauflage in ihrer Höhe so eingestellt wer
den, daß der Schuhboden der mit dem Vorderteil aufge
setzten Schuheinheit auch auf der Schuhinnenseite in
einem ausreichend großen Abstand zu der Scherenebene
steht. Der daraus resultierende größere Hub der Leisten
auflage muß in Kauf genommen werden.
Aus der US 11 57 729 ist es bei einer Spitzenzwickma
schine zur Herstellung von rahmengenähtem (Goodyear-)
Schuhwerk bekannt, das Leistenauflagekissen um eine etwa
in Schuhlängsrichtung weisende Achse innerhalb eines vor
gegebenen Bewegungsweges frei schwenkbar zu lagern. Das
Schuhauflagekissen ist dabei durch handbetätigte Stell
mittel in Schuhlängs- und -querrichtung sowie in seiner
Winkellage zu der Schuhlängsachse voreinstellbar und
außerdem seitlich durch Anschläge begrenzt, die ver
hindern, daß die Schuheinheit beim Andrücken des Zwick
einschlages von dem Schuhauflagekissen seitlich herunter
gedrückt wird. Dieses frei schwenkbar gelagerte Schuhauf
lagekissen greift aber an der dem Schuhboden gegenüber
liegenden Oberseite des Leisten an dem Schuhschaft an,
d. h. etwa in einem Bereich, in dem bei den hier infrage
stehenden Spitzenzwickmaschinen der vorerwähnte Nieder
halter auf die mit dem Schuhboden auf die Leistenauflage
aufgesetzte Schuheinheit zum Eingriff kommt. Eine die
Schuheinheit am Leistenboden abstützenden Leistenauflage
ist nicht vorgesehen. In ähnlicher Weise ist es bei
Fersenzwickmaschinen bekannt (US 44 04 701) zum Aus
gleich von Unregelmäßigkeiten der Leistenhülse die den
Leistenstift enthaltende Schuhauflage einstellbar aus
zubilden. Zu diesem Zwecke ist die Lagerung des Leisten
stiftes um eine etwa in Schuhlängsrichtung weisende Achse
schwenkbar und im übrigen seitlich verstellbar ausgebildet.
Die jeweils eingestellte Stellung wird von Hand durch ent
sprechende Madenschrauben fixiert.
Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, der geschilder
ten, beim Spitzenzwicken auftretenden Problematik abzu
helfen, die von einer ungleichmäßigen Übernahme des Zwick
randes im Schuhvorderteil während des Zwickvorganges her
rührt.
Zur Lösung dieser Aufgabe weist die eingangs genannte
Leistenstütze erfindungsgemäß die Merkmale des kenn
zeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 auf.
Dadurch, daß die Leistenauflage um einen entsprechen
den Winkel um die etwa in Schulängsrichtung verlaufende
Achse verschwenkt wird, so daß der Schuhboden auf der
Schuhinnenseite und der Schuhaußenseite randseitig
etwa im gleichen Abstand zu der Scherenebene steht,
wird der Vorteil einer besseren Übernahme des Zwickrand
materials durch die Zwickscheren beim Zwickvorgang erreicht, so
daß die Faltenbildung vermindert wird. Gleichzei
tig wird ein gleichmäßigeres Anpressen und Anbügeln
des eingefalteten Zwickrandes gegen die Brandsohle
erzielt, während sich insgesamt ein besserer Stand
der Schuheinheit in der Zwickmaschine ergibt. Der
auf beiden Schuhseiten etwa gleiche Abstand des
Schuhbodens von der Scherenebene erlaubt es außer
dem, den Hub der Leistenauflage zu reduzieren, mit
dem Ergebnis, daß das Material des an seinem Zwick
rand durch die Zwickzangen gehaltenen Schuhschaftes
weniger gedehnt wird, bzw. daß bei gleicher Dehnung
das Schaftmaterial mit seinem Zwickrand beim Ein
setzen der ungezwickten Schuheinheit in die Zwick
maschine leichter in die geöffneten Backen der Zwick
zangen eingelegt werden kann.
In einer bevorzugten Ausführungsform weist die Leisten
auflage zwei feste Stellungen auf, in die sie durch
die Stelleinrichtung wahlweise überführbar ist und
von denen eine einer rechten Schuheinheit und die
andere einer linken Schuheinheit zugeordnet ist, wo
bei die Leistenauflage gegenüber der Scherenebene
in der einen Stellung in einer ersten Schwenkrichtung
und in der anderen Stellung in einer dieser entgegen
gesetzten zweiten Schwenkrichtung jeweils um einen
entsprechenden Winkel verschwenkt ist.
Die Stelleinrichtung selbst kann mit Vorteil an dem
Trägerelement angeordnet sein; sie kann zweckmäßiger
weise Mittel zur wahlweisen Einstellung des Maßes der
Verschwenkung der Leistenauflage um die erwähnte Achse
aufweisen.
In einer zweckmäßigen Ausführungsform kann die
Stelleinrichtung eine Antriebsquelle aufweisen,
die mit der Leistenauflage über ein formschlüssiges
Getriebe gekuppelt ist, das bspw. eine Kulisse an
der Leistenauflage oder an einem mit der Antriebs
quelle verbundenen Teil und ein mit dieser zusammen
wirkendes, relativ zu ihr bewegliches Element auf
weisen. Die Antriebsquelle selbst kann mit Vorteil
ein kraftmittelbetätigter Arbeitszylinder, bspw. ein
Pneumatikzylinder, sein.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des
Gegenstandes der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Ausschnitt aus einer
Spitzenzwickmaschine mit einer Leistenstütze
gemäß der Erfindung, in perspektivischer Dar
stellung,
Fig. 2 den Zwickscherenkopf der Spitzenzwickmaschine
nach Fig. 1, in einer Draufsicht,
Fig. 3 die Leistenstütze der Spitzenzwickmaschine
nach Fig. 1, in einer Seitenansicht und in
einem anderen Maßstab,
Fig. 4 eine Einzelheit der Leistenstütze nach Fig. 3,
in einer Schnittdarstellung
der Fig. 3, in einer Seitenansicht
und in einem anderen Maßstab,
Fig. 5 die Leistenauflage der Leistenstütze nach
Fig. 3, in einer Seitenansicht, teilweise
aufgeschnitten und in einem anderen Maßstab,
Fig. 6 die Leistenauflage nach Fig. 5, in einer Vorder
sicht und in der Einstellung zur Bearbeitung
einer linken Schuheinheit,
Fig. 7 die Leistenauflage nach Fig. 6, in der Einstel
lung zur Bearbeitung einer rechten Schuheinheit
und in einer entsprechenden Darstellung, und
Fig. 8 eine mit dem Schuhboden ihres Vorderteils auf
eine nichtverschwenkte Leistenauflage aufge
setzte Schuheinheit im Querschnitt und in der
Zuordnung zu den Zwickscheren.
Die in Fig. 1 schematisch im Ausschnitt dargestellte
Spitzenzwickmaschine dient zum Spitzen- und Ballen
zwicken einer Schuheinheit. Sie ist als sogenannte
Klebezwickmaschine ausgebildet und weist ein kasten
artiges Gehäuse 1 auf, an dem eine Leistenauflage 2
gelagert ist, die von einem ebenfalls an dem Ge
häuse 1 gelagerten, höhenbeweglichen Formkranz 3
teilweise umgeben ist, welcher zum Auftrag von fließ
fähigem Schuhzement auf die Brandsohle einer mit
ihrem Vorderteil auf die Leistenauflage 2 aufge
setzten Schuheinheit dient. Rings um den hufeisen
förmigen Formkranz 3 sind Spitzen- und Ballenzangen
4, 5 vorgesehen, deren Lagerung an dem Gehäuse 1 in
an sich bekannter Weise derart ausgebildet ist, daß
sie eine Höhen- und seitliche Schwenkbewegung bezüg
lich der Leistenauflage 2 ausführen können.
In einer oberhalb der in Fig. 1 in einer abgesenkten
Stellung dargestellten Leistenauflage 2 verlaufenden
Ebene, der sogenannten Scherenebene 6 (vergl. Fig. 8),
sind zwei Zwickscheren oder Überschieber 7 um einen
gemeinsamen Drehpunkt drehbar an einem Schlitten 8
gelagert, der seinerseits auf entsprechenden Führungs
bahnen des Gehäuses 1 auf die Leistenauflage 2 zu und
von dieser weg längsverschieblich gelagert ist. Auf
dem Schlitten 8 ist ein Antriebsmittel für die Zwick
scheren 7 bildender, pneumatischer Arbeitszylinder
9 angeordnet, dessen Kolbenstange 10 mit einem
Gabelstück 11 verbunden ist, das über zwei end
seitig an Gelenkpunkten 12, 13 mit dem Gabelstück 11
bzw. jeweils einer Zwickschere 7 gelenkig verbundenen
Laschen 14 mit den beiden Zwickscheren 7 gekoppelt
ist. Die Zwickscheren 7 weisen jeweils Kurvenschlitze
15, 16 auf, in die an dem Schlitten 8 angeordnete
Rollen 17 eingreifen, so daß sich eine zwangs
weise Kulissenführung für die Zwickscheren 7 er
gibt. Gestalt und Anordnung der Kurvenschlitze 15,
16 sind derart gewählt, daß die Zwickscheren 7 bei
Betätigung des pneumatischen Arbeitszylinders 9,
ausgehend von der in Fig. 2 dargestellten Stellung,
mit ihren aufeinander zu weisenden, etwa hufeisen
förmig gekrümmten Einscherkanten 18 die erwähnte
kombinierte Dreh- und Translationsbewegung bezüglich
der Leistenauflage 2 ausführen.
Dieser grundsätzliche Aufbau der flachen, platten
artigen Zwickscheren 7 und deren Antriebsmechanismus
sind an sich bekannt und deshalb im einzelnen hier
nicht weiter erläutert.
Die Leistenauflage 2 ist in Gestalt eines etwa L-
förmigen Formstückes 20 ausgebildet, das auf seiner
zur Abstützung des Schuhbodens einer aufgesetzten
Schuheinheit dienenden Oberseite eine quer geriffel
te Auflagefläche 21 für den Schuhboden aufweist, die
durch eine Längsnut 22 in zwei schmale Flächenbereiche
unterteilt ist. Das Formstück 20 ist, wie aus Fig. 8
zu ersehen, wesentlich schmäler als das Vorderteil
einer aufgesetzten, bei 23 angedeuteten Schuheinheit,
die aus einem Leisten 24 mit darübergezogenem Schuh
schaft 25 und am Leistenboden angeordneter Brandsohle
26 besteht. Der über die Brandsohle 26 überstehende
Zwickrand des Schuhschaftes 25 des Vorderteils der
Schuheinheit 23 ist mit 27 bezeichnet.
Das Formstück 20 ist mit seiner Auflagefläche 21
länglich ausgebildet, wobei seine Längsachse zu
der Spitzenzange 4 hin weisend ausgerichtet ist und
etwa parallel zu der Längsachse einer aufgesetzten
Schuheinheit 23 verläuft, wie dies aus Fig. 8
hervorgeht.
Die Schuhauflage 2 ist Teil einer Leistenstütze
28, deren Aufbau im einzelnen aus Fig. 3 zu ent
nehmen ist. Die Leistenstütze 28 weist ein an dem
Gehäuse 1 bei 29 befestigtes Lagerteil 30 auf, in
dem eine ein Trägerelement für die Schuhauflage 2
bildende zylindrische Stange 31 längsverschieblich
gelagert ist. Die Stange 31 ist über eine in ihr
ausgebildete Längsnut 32 und eine in diese eingrei
fende, an dem Lagerteil 30 angeordnete Rolle 33 unver
drehbar geführt; sie ist einenends mit dem Kolben
34 eines Stellmittel bildenden Pneumatikzylinders 35
verbunden und trägt andernends die Schuhauflage 2.
Durch entsprechende Betätigung des Pneumatikzylinders
35 kann somit die Schuhauflage 2, ausgehend von der
in Fig. 1 dargestellten abgesenkten Ruhestellung, in
die in Fig. 8 veranschaulichte Zwickstellung überführt
werden, in der die aufgesetzte Schuheinheit 23 in der
für das Einscheren des Zwickrandes 27 durch die Zwick
scheren 7 richtigen Höhe steht. Der Hub der im wesent
lichen vertikal verschieblich gelagerten Stange 31 und
damit der Leistenauflage 2 ist durch zwei Anschläge 36
begrenzt (Fig. 4), die in Gestalt zweier auf einen
Gewindeabschnitt 37 der Stange 31 aufgesetzter Zahn
räder ausgebildet sind, die mit Anschlagflächen 38,
39 an dem Lagerteil 30 bzw. einem mit diesem verbun
denen Anschlagteil 40 zusammenwirken. Die beiden die
Anschläge 36 bildenden Zahnräder können jeweils
über mit ihnen kämmende Stellritzel 41 verdreht und
damit auf den Gewindeabschnitt 37 einzeln zweckent
sprechend verstellt werden.
An der Stange 31 ist im Bereiche ihres oberen Endes
ein Lagerelement 42 um eine Querachse 43 begrenzt
schwenkbar gelagert. Das Lagerelement 42 ist nach
Art eines zweiarmigen Hebels ausgebildet; es trägt
an seinem auf der einen Seite der Querachse 43
liegenden Endbereich eine rechtwinklig zu der Quer
achse 43 verlaufende Lagerbohrung 44 und an seinem
auf der anderen Seite der Querachse 43 liegenden
Bereich einen Fortsatz 45, mit dem es gegen eine
Stellschraube 46 abgestützt ist, die in eine ent
sprechende Gewindebohrung 47 der Stange 31 einge
schraubt und in ihrer jeweiligen Stellung durch
eine Kontermutter 48 gesichert ist.
In die Lagerbohrung 44 ist ein zylindrischer Lager
bolzen 49 eingesetzt, an dem das das Lagerelement
42 gabelartig übergreifende Formstück 20 schwenkbar
gelagert ist. Die von dem Lagerbolzen 49 gebildete
Schwenkachse 50 verläuft, wie aus Fig. 5 zu ersehen,
in Längsrichtung der länglichen Auflagefläche 21 der
Leistenauflage 2 und damit auch im wesentlichen in
Längsrichtung einer auf die Leistenauflage 2 in der
aus Fig. 8 ersichtlichen Weise aufgesetzten Schuhein
heit 23. Im übrigen ist die Längsachse 50 im wesent
lichen parallel zu der Auflagefläche 21 ausgerichtet
und mittig zu dieser angeordnet, wie dies aus den
Fig. 6, 7 hervorgeht.
Um die Leistenauflage 2 um die Längsachse 50 inner
halb eines begrenzten Schwenkbereiches zu verschwenken,
ist eine Stelleinrichtung 51 vorgesehen, die einen mit
seinem Zylindergehäuse einenends bei 52 an der Stange
31 schwenkbar gelagerten Pneumatikzylinder 53 aufweist,
dessen Kolbenstange 54 mit einem im Querschnitt im
wesentlichen L-förmigen Schieber 55 verbunden ist,
der an einer entsprechenden Fläche 56′ der Stange 31
in Stangenlängsrichtung verschieblich geführt ist.
Zur Führung des Schiebers 55 dienen drei achsparallele
Führungsschlitze 56, 57, von denen die beiden schmäleren
Führungsschlitze 56 mit an der Stange 31 angeordneten
Führungsstiften 58 zusammenwirken und der Führungs
schlitz 57 die im Abstand von den Führungsstiften
58 verlaufende Stellschraube 46 umgreift. Der auf
diese Weise genau geradgeführte Schieber 55 trägt
einen mittig zwischen den beiden Führungsschlitzen
56 liegenden, vorragenden, zylindrischen Bolzen 59,
der in einen nach Art einer Kulisse 60 wirkenden,
randoffenen Schrägschlitz eines angeformten Schenkels
61 des Formstückes 20 eingreift.
Wie aus den Fig. 6 und 7 hervorgeht, ist das Form
stück 20 über den Schrägschlitz der Kulisse 60 und den Bolzen
59, die beide gemeinsam ein formschlüssiges Getriebe
bilden, in seiner jeweiligen Schwenklage bezüglich der
Achse 50 formschlüssig gehalten, wobei der Schwenk
winkel von der jeweiligen axialen Stellung des Schie
bers 55 bezüglich der Stellschraube 46 und der Führungs
stifte 58 abhängt. Der Schieber 55 ist mit dem Kolben 54
des Pneumatikzylinders 53 über ein Gewindeteil 62 am
Ende der Kolbenstange 54 verschraubt, so daß der Hub
des Schlittens 55 bedarfsgemäß eingestellt werden kann.
Eine Kontermutter 63 dient zur Fixierung des jeweils
eingestellten Hubes.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Hub des Schlittens 55 durch die Länge der Führungs
schlitze 56 bzw. des Führungsschlitzes 57 gegeben.
Abhängig von der Betätigung des Pneumatikzylinders
53 können das Formstück 20 und damit die Leistenauf
lage 2 wahlweise zwei feste Schwenkstellungen bezüg
lich der Achse 50 einnehmen, von denen eine (Fig. 6)
für die Bearbeitung einer linken Schuheinheit und die
andere (Fig. 7) für die Bearbeitung einer rechten
Schuheinheit bestimmt ist. In der ersten Stellung ist
die Leistenauflage 2 bezüglich der in den Fig. 6, 7
als horizontal angedeuteten Scherenebene 6 in einer
ersten Schwenkrichtung (im Gegenuhrzeigersinn) und
in der anderen Stellung in der entgegengesetzten
Schwenkrichtung (im Uhrzeigersinn) jeweils um einen
entsprechenden kleinen Winkel verschwenkt, wie dies
durch einen Vergleich der Scherenebene 6 mit der die
Auflagefläche 21 enthaltenden, bei 64 angedeuteten
Ebene der Oberseite des Formstückes 20 hervorgeht.
Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist wie
folgt:
Die in ihrem Vorderteil noch ungezwickte Schuheinheit
23 wird mit ihrem Schuhboden auf die Schuhauflage 2
aufgesetzt, wobei der vorstehende Zwickrand 27 zwi
schen die Backen der Spitzen- und Ballenzangen 4, 5
eingelegt wird. Die Schuhauflage 2 steht dabei in
einer bezüglich der Scherenebene 6 abgesenkten Aus
gangsstellung.
Die Spitzen- und Ballenzangen 4,5 schließen sich über
dem Zwickrand 27. Die Schuheinheit 23 wird auf der
Leistenauflage 2 durch eine von hinten beifahrende
Fersenklemme 66 (Fig. 1) und ein von oben her ab
gesenktes Niederhalterkissen 67 (Fig. 8) lagerichtig
fixiert, wie dies an sich bekannt ist. Dabei ist
die Schuheinheit 23 in ihrem Vorderteil satt auf
die Auflagefläche 21 der Leistenauflage 2 aufgepreßt,
die damit die räumliche Orientierung des Schuh
bodens und der Schuheinheit 23 selbst bestimmt. Diese
Orientierung ist in der Schuhlängsrichtung durch
die Stellschraube 46 (Fig. 5) zweckentsprechend
eingestellt; in der Schuhquerrichtung wird sie
durch den Pneumatikzylinder 53 der Stelleinrichtung
51 vorgegeben.
Nachdem die Schuheinheit 23 in dieser Weise auf
die Leistenauflage 2 aufgesetzt ist, wird die
Stange 31 von dem Pneumatikzylinder 35 (Fig. 3, 4)
um den durch die Anschläge 36 voreingestellten Hub
weg vorgeschoben, womit die Leistenauflage 2
und die Schuheinheit 23 gegenüber den feststehenden
Spitzen- und Ballenzangen 4, 5 angehoben werden. Da
bei wird der Schuhschaft 25 über den Leisten 24 ge
strafft, so daß sich ein einwandfreier Sitz ergibt.
Die Länge des Hubweges der Leistenauflage 2 ist der
art bemessen, daß die Schuheinheit 23 mit der Unter
seite der Brandsohle 26, d. h. mit dem Schuhboden
an dessen gegenüberliegenden Seitenrändern, in
einem bestimmten Abstand (ca. 1 bis 2 mm) oberhalb
der Scherenebene 6 steht, wie dies aus Fig. 8 hervor
geht. Die Zwickscheren 7 stehen dabei noch in einer
abseitigen Ruhestellung, wie sie etwa der Darstellung
nach Fig. 2 entspricht.
Die etwa die natürlichen Verhältnisse wiedergebende
Querschnittsdarstellung des Leistens 24 nach Fig. 8
zeigt, daß dieser in seinem Vorderteil sehr unregel
mäßig gestaltet ist, wobei der Schuhboden eine
gewisse Querwölbung zwischen der Schuhinnen- und
der Schuhaußenseite aufweist, die durch die Anatomie
des Fußes bedingt ist. Wenn nun die Auflagefläche 21
der Schuhauflage 2, wie in Fig. 8 veranschaulicht,
genau parallel zu der Scherenebene 6 ausgerichtet
ist, steht die Brandsohle wegen dieser Unsymmetrie
des Leisten in ihrem Randbereich auf der Schuhinnen
seite in einem kleineren Abstand (hier mit 1 mm an
gegeben) oberhalb der Scherenebene 6 als auf der
Schuhaußenseite (hier mit 3 mm angegeben). Das be
deutet, daß auf der Schuhinnenseite die Gefahr be
steht, daß beim Zusammenfahren der Zwickscheren 7
diese mit ihren Zwickrändern 18 auf der Schuhinnen
seite gegen die Brandsohle 26 anfahren, während auf
der Schuhaußenseite der Zwickrand 27 nur unvollkommen
von den Spitzen- und Ballenzangen 4, 5 übernommen wird,
weil der Abstand zum Schuhboden zu groß ist.
Um diesen unerwünschten Zustand zu vermeiden, ist
die Leistenauflage 2 um die in Schuhlängsrichtung
weisende Achse 50 um einen vorbestimmten kleinen
Winkel gegenüber der Scherenebene 6 gekippt, wie
dies aus Fig. 6 oder 7 zu entnehmen ist. Abhängig
davon, ob gerade eine rechte oder eine linke Schuh
einheit bearbeitet wird, ist durch entsprechende
Betätigung des Pneumatikzylinders 53 die Leistenauf
lage 2 in die eine oder in die andere Verschwenk-
oder Kippstellung überführt.
Die Größe des Verschwenk- oder Kippwinkels der Schuh
auflage 2 ist derart gewählt, daß der von der Unter
seite der Brandsohle 26 gebildete Schuhboden an sei
nen einander gegenüberliegenden Randbereichen zumindest
eines wesentlichen Teiles des hier interessieren
den Schuhvorderteils in etwa gleichem Abstand ober
halb der Scherenebene 6 verläuft, wenn die Leisten
auflage 2 und damit die Schuheinheit 23 in der Zwick
stellung nach Fig. 8 stehen. Ausgehend von der in
Fig. 8 dargestellten (fehlerhaften) Neutralstellung,
ist die Leistenauflage 2 im Gegenuhrzeigersinn um
einen solchen Betrag zu verschwenken, daß sich beid
seitig ein Höhenabstand von ca. 1 bis 2 mm zwischem dem
Schuhboden und der Scherenebene 6 ergibt.
Wenn die beiden Zwickscheren 7, ausgehend von der in
Fig. 8 dargestellten Stellung, durch entsprechende
Betätigung des Arbeitszylinders 9 (Fig. 2) nach
innen aufeinander zu gefahren werden, falten sie
auf beiden Schuhseiten den Zwickrand 27 einwandfrei
nach innen gegen die Brandsohle 26 an, wo er mittels
des durch den Formkranz 3 vorher aufgetragenen Schuh
zements festgeklebt wird. Durch eine von dem Nieder
halterkissen 67 ausgeübte erhöhte Druckkraft wird
schließlich der eingescherte Zwickrand 27 gegen die
Zwickscheren 7 angepreßt und angebügelt, wobei wegen
der erläuterten Verschwenkung der Leistenauflage 2
auf beiden Schuhseiten genau gleiche homogene Ver
hältnisse gewährleistet sind.
Um zu vermeiden, daß die das Fersenende der auf die
Leistenauflage 2 aufgesetzten Schuheinheit 23 umgreifende
Fersenklemme 66 (Fig. 1) eine genaue Einstellung des
Schuhbodens auf die verschwenkte Auflagefläche 21 der
Leistenauflage 2 behindert, ist die Fersenklemme 66
in ihrer Halterung 70 mittels eines Zapfens 71 um
eine zu der Schuhlängsachse und der Achse 50 etwa
parallele Achse frei schwenkbar gelagert.
Claims (7)
1. Leistenstütze für eine Vorrichtung zum Spitzenzwicken
einer aus einem Leisten mit einem darübergezogenen
Schuhschaft und einer am Leistenboden angeordneten
Brandsohle bestehenden Schuheinheit mittels angetriebe
ner, in einer Scherenebene beweglich gelagerter Zwick
scheren, mit einem in Lagermitteln beweglich gelagerten
und mit Stellmitteln gekuppelten Trägerelement, an dem
eine um eine Achse begrenzt schwenkbare Leistenauflage
gelagert ist, auf welche das Vorderteil einer Schuhein
heit mit dem Schuhboden in vorbestimmter räumlicher
Ausrichtung aufsetzbar ist, und der eine ihr eine Ver
schwenkung um diese Achse bewirkende Stelleinrichtung
zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(50) im wesentlichen in Längsrichtung der aufgesetzten
Schuheinheit ausgerichtet ist, und daß durch
die Stelleinrichtung die Leistenauflage
(2) in eine Stellung schwenkbar ist, in der der Schuh
boden der aufgesetzten Schuheinheit (23) zumindest abschnitts
weise in dem zu zwickenden Bereich auf beiden Leisten
seiten etwa in gleicher Höhenlage bezüglich der Scheren
ebene (6) steht.
2. Leistenstütze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Leistenauflage (2)
durch die Stelleinrichtung wahl
weise in zwei feste Stellungen
überführbar ist, und daß die Leistenauflage (2)
gegenüber der Scherenebene (6) in der einen Stellung
in einer ersten Schwenkrichtung und in der anderen
Stellung in einer dieser entgegengesetzten zweiten
Schwenkrichtung jeweils um einen entsprechenden
Winkel verschwenkbar ist.
3. Leistenstütze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Stelleinrichtung an dem
Trägerelement (31) angeordnet ist.
4. Leistenstütze nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stell
einrichtung Mittel (62, 63) zur Einstellung des
Maßes der Verschwenkung der Leistenauflage (2)
um die Achse (50) aufweist.
5. Leistenstütze nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stell
einrichtung eine Antriebsquelle (53) aufweist,
die mit der Leistenauflage (2) über ein form
schlüssiges Getriebe (59, 60) gekuppelt ist.
6. Leistenstütze nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Antriebsquelle ein kraftmittel
betätigter Arbeitszylinder (53) ist.
7. Leistenstütze nach den Ansprüchen 5 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe
eine Kulisse (60) an der Leistenauflage (2)
oder an einem mit der Antriebsquelle verbundenen
Teil (55) und ein mit dieser zusammenwirkendes,
relativ zu ihr bewegliches Element (59) aufweist.
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DE19904025456 DE4025456A1 (de) | 1990-08-10 | 1990-08-10 | Leistenstuetze fuer eine vorrichtung zum spitzenzwicken |
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1991
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