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1Vlaschine zur Herstellung von Drahtversteifungseinlagen, insbesondere
für Kleidungsstücke. Die ;Erfindung betrifft eine Maschine der in der amerikanischen
Patentschrift 1\Tr. 13276d.7 beschriebenen Art zum Biegen und Formen von Draht zu
aus Schleifen bestehenden Bändern, die namentlich für Korsette und andere Kleidungsstücke
Anwendung finden. Die Eigenart der neuen Maschine liegt in einer w=eitgehenden Einfachheit
nach Bau und Wirkungsweise.
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Auf der Zeichnung ist die Maschine in einigen Ausführungsformen dargestellt.
Es sind: Abb. z Grundriß der Maschine, Abb.2 Schnitt nach Linie II-II,
Abb.3
Schnitt nach Linie III-III der Abb. i, Abb.:4 und 5 Schnitte nach Linie IV-IV und
V-V der Abb. 2, Abb. 6 Schnitt nach Linie VI der Abb. i, Abb. 7 bis g vergrößerte
Ansichten eines Teils der Maschine zur Verbildlichung einiger Schritte im Gesamtarbeitsvorgange
der Maschine zur Bildung der Drahtschleifen, Abb. io Vorderansicht der die Schleifen
formenden Teile aus der durch -X-X, Abb. 8, angedeuteten Ebene, Abb. i i bis 13
verschiedene in der Maschine erzeugte Schleifenformen, Abb. 14 Schnitt wie Abb.2
für eine abgeänderte Bauweise, Abb. 15 Grundriß der die Schleifen forinenden Teile
in abgeänderter Anordnung und Abb. 16 Schnitt nach Linie -NVI--NVI der Abb. 15.
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Bei Maschinen der vorliegenden Art sind gewöhnlich zwei Sätze zu je
zwei Formstiften auf Trägern so angeordnet, daß sie auf den Trägern in wagerechterRichtun-
verstelltwerden können, während die Träger selbst wechselweise in senkrechter Richtung
Hubbewegungen erhalten. Mit diesen Formstiften zusammen arbeitet eine Vorrichtung
zum Zuführen und zum Biegen des Drahtes über die Stifte in Schleifenforin. Gemäß
der Erfindung ist eine einzige Vorrichtung zum Zuführen des Drahts zu den Stiften
und zum Formen der Schleifen über .die Stifte vorgesehen, und diese Vorrichtung,
der eigentliche Schleifenleger, ist gegenüber den beiden Formstiftsätzen in der
Zulaufrichtung und entgegengesetzt zu dieser wie auch in der Oberrichtung beweglich.
Über den Formstiften ist eine Vorrichtung vorgesehen, die nach Art eines Obergesenks
wirkend die Drahtschleifen eine gewisse Zeit lang nach erfolgter Formung in ihrer
damit gegebenen Lage festhält.
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Die Vorrichtung zum Herbeiführen der verschiedenen Bewegungen der
vorstehend kurz beschriebenen, die Schleifen formenden Maschinenteile kann verschiedene
Ausführungsformen erhalten. Was die Bewegungen der Formstifte anlangt, so sind bereits
Antriebsvorrichtungen in verschiedenen Ausführungsformen, darunter die in der eingangs
genannten Druckschrift dargestellten, bekannt. Der Aufbau der gesamten -Maschine
zerfällt wesentlich in drei Teile, nämlich die Anordnung der Formstifte mit ihrem
Antriebe, die Anordnung der den Draht führenden und biegenden Teile und die Anordnung
oder Vorrichtung zum Festhalten der Drahtschleifen nach stattgefundener Schleifenbildung.
Gemäß dieser zwar nicht ganz genau gegliederten Einteilung läßt sich die Maschine
in übersichtlicher Weise einfach beschreiben. i Die -Maschine ruht auf einem Rahmen
i, j und alle arbeitenden Teile empfangen ihre Bewegung vcn einer in dem Rahmen
gelagerten Überwelle 2 aus. Ein Zahnrad 3 auf der Welle 2 (Abb. 1, 3) kämmt mit
einem Zahnrade .I einer Hauptwelle 5, die eine Riemscheibe 6 für den Antrieb trägt
und ebenfalls im Rahinen 1 gelagert ist. Ein Handrad ; auf dieser Welle dient zum
Anlassen usw.
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Der erste der genannten drei wesentlichen -Maschinenteile besteht
aus einem Satz von zwei Formstiften 8 und g auf einem Träger io. der auf einem Block
i i sitzt, sowie aus einem zweiten Satz Formstifte 12 und 13 an einem Träger 14
auf einem Block 15. Die beiden Träger stehen unter .der Wirkung von am linken Ende
(A11. 1, 6) vorgeschalteten Federn, und zwar einer Feder 16 vor dem Träger io und
einer Feder i7 vor dein Träger 1d..
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Die Trägerbl#','cke i i und 15 ruhen auf den oberen Enden in einem
Gehäuse -2o senkrecht verstellbarer Arme 18 und ig. Zur wechselweisen Auf- und Abbewegung
greifen die Arme j e mit einer Rolle 21 bzw. 24 (Abb. 2, 3 in die -Nuten 22 bzw.
25 der Scheiben 23 und 26 ein, die auf die -Nebenwelle 2 aufgekeilt sind.
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Der zweite der genannten wesentlichen Teile der -Maschine besteht
aus einem mit einer achsialeii Bohrung 28 versehenen Finger --
am Ende einer
ebenfalls mit einer achsialen Ausbohrung 30 versehenen Stange 2,9. Die beiden
Bohrungen 28 und 30 liegen achsial bis auf das äußere rechte Ende der Bohrung 30,
das seitlich oben an der Stange ausmündet, um den zu verarbeitenden Draht 65 aufzunehmen,
der frei und lose in den Ausbohrungen 28 und 30 geführt wird. Die Stange
29 ist in einem Gehäuse 31 längsverschiebbar angeordnet. Zur Nachstellung des Gehäuses
bei Abnutzung seiner inneren Lagerfläche ist es auf einer Seite, bei 32 (Abb. 5),
durchbrochen und kann hier durch Schraubbolzen 33 nachgespannt werden. Um dies zu
erleichtern, ist die Gegenseite durch einen nicht völlig durchgehenden Schlitz 34
geschwächt und durch Schraubbolzen 35 gefestigt.
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Zur Einstellung des Fingers -27 in senkrechter Richtung ist das Gehäuse
31 durch einen Ouerstift 36 mit seinem Träger, dein Blocke 37, drehbeweglich verbunden,
und Gewindezapfen 39 sind in dem Block 37 vorgesehen, auf denen das Gehäuse
31 mittels Ohren 38 und Doppelmuttern eingestellt wird (Abb. .I und 5).
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Der das Gehäuse 31 tragende Block 37 ist auf dem Rahmen i um .einen
Drehzapfen in Gestalt einer Schraube .I0 in wagrechter Richtung drehbeweglich angeordnet,
um dem Finger 27 eine noch zu erläuternde seitliche Dreh-
Bewegung
vermitteln zu können. Ein gleicher Zapfen 11.r in einem Langloch 42 des Rahmens
dient als Führung, Anschlag und zum Sichern des Blocks in seiner Bewegungsebene.
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Die Vorrichtung zum zweimaligen Hin- und Zurückbewegen des Fingers
27 bei jeder Umdrehung der Welle 2 besteht aus einer Kurvennutscheibe 43 auf der
Welle :2 und einer Stange 46, die mit einer Gabel die Welle umfaßt, um in richtiger
Lage zu verbleiben, und mit einem Rollenzapfen 11.5 in die Kurvennut ,44 der Scheibe
43 eingreift. Mit ihrem rechten Ende (Abb. 2) ist diese Stange an .einen Schwinghebel
47 angelenkt, der bei 48 in einem Anguß 49 des Rahmens i gelagert ist. Das obere
Ende des Hebels 47 ist mit der Stange 29 durch .einen Lenker 5o (Abb. 2) verbunden.
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Die Bewegungen des Blocks 37 in wagerechter Ebene werden zweckmäßig
durch die auf und nieder gehenden Arme 18, i9 herbeigeführt, die mit auf Zapfen
5i, 52 sitzenden Rollen 53, 54 (Abb. 6) auf die Schrägflächen 55. 56 (Abb. 4) am
vorderen Ende des Blockes 37 einwirken und dabei den Block in wagrechter ,Ebene
nach links und rechts um seinen Drehpunkt 40 schwingen.
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Der dritte der aufgezählten wesentlichen Teile der Maschine ist in
den Abb. 2, 3 und io dargestellt. Der gesenkartig wirkende Körper zum Festhalten
der Schleifen während und nach deren Bildung besteht aus einem .Stempel 58 mit einer
E-förmigen Druckplatte 57 (Abb. io) sowie aus einem in einem Gehäuse 6o geführten
oberen Fortsatze 59, der, wie auch seine Führung, einen rechteckigen Querschnitt
besitzt, um jede Drehung zu verhindern. Wenn auch der Stempel mit seinem Eigengewicht
seinen Zweck erfüllen kann, so ist es doch vorteilhaft, ihn mit einer Druckfeder
61 zu versehen, deren Spannung durch eine auf die Deckplatte 62 der Feder wirkende
Stellschraube 63 eingestellt werden -kann; Stellschrauben 70 (Abb. 3) dienen dazu,
den Stempel 58 in richtiger Lage gegenüber den Formstiften zu halten.
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Bei der Ausführungsform der Drahtbiegevorrichtung nach Abb. 14 ist
die Stange 29a mit denn Finger 27a schrägstehend auf einem entsprechend schrägen
Rahmenteile ia angeordnet. Diese Ausführungsform ist für bestimmte Formen der Drahtschleife
von Vorteil.
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In der Ausführungsform der Formstiftträger und ihrer Blöcke nach Abb.
15 und 16 werden die Stiftträger in ihren Blöcken zwangsweise vorgeschoben,
nachdem sie durch den Finger 27 zurückgetrieben worden waren. Zu diesem Zwecke gehen
die Formstiftträger ioa und i4a seitlich bis an die Gehäusewand 20a, und ihre äußeren
Seiten sind mit schrägflächigen Ausschnitten 71 versehen. Zungen 7z mit gleichen
Schrägflächen 73 am Gehäuse 2o11 liegen -in den Ausschnitten. Der Formstiftträger
i4a nimmt in den Abb. 15, 16 seine hintere Stellung ein. Bewegt er sich abwärts,
so tritt die Schrägfläche 73 der Zunge 72 an seine Schrägfläche 71, und er muß zwangläufig
vorgehen.
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Zur Beschreibung der Arbeitsweise der Maschine sollen vorerst die
mechanischen Bewegungen der einzelnen Teile erläutert und danach die Art und Weise,
in der das Schleifendrahtgebilde durch jene Bewegungen erzeugt wird, beschrieben
werden.
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Alle arbeitenden Teile der Maschine empfangen ihre Bewegung von der
Welle 2 aus. Bei jeder Umdrehung dieser Welle erhält jeder Arm 18 und i9 eine .einzige
Auf- und Abbewegung. Die Nuten 22 und 25 in den Scheiben 23 und 26 verlaufen in
solcher Kurve, daß für eine kurze Zeit beide Formstiftträger gleichzeitig in ihrer
oberen Stellung stehenbleiben. In anderen Worten, der Formstiftträger 14 wird in
seiner oberen Stellung gehalten, bis der Stiftträger io die gleiche Stellung eingenommen
hat, und der Träger io wird für kurze Zeit in der oberen Stellung gehalten, bis
der Träger 14 in diese Stellung gekommen ist. Die Nut 44 in der Scheibe 43 erzeugt
mittels der Stange 46, Hebel 47, Lenker 5o und Stange.29 zwei vollständige Hin-
und Herbewegungen des Fingers bei jeder Umdrehung der Welle 2. Zwischen den beiden
Vor- und Rückbewegungen muß der Finger 27 seitlich in einer Richtung ausschlagen.
Geht der Formstiftträ:ger io nieder, so treibt sein zugehöriger Arm 18 durch seinen
Rollzapfen 51 auf der Schrägfläche 55 des Blocks 37 den Block nach links, von der
rechten Seite der Maschine (Abb. i) aus gesehen. In gleicher Weise muß nach dem
Aufsteigen des Trägers io bei der Abwärtsbewegung des Formstiftträgers 14 der Block
37 nach der anderen Seite hin sich bewegen. Die Vorwärtsbewegungen des Fingers 27
bewirken die wagrechten Verstellungen der Stiftträger io und 14 entgegen dem Druck
der Federn 16 und 17, wobei eine Schulter 611: (Abb. 7) des Fingers 27 an den Vorderflächen
des einen oder des anderen .Stiftträgers, j e nach der Stellung des Fingers, angreift.
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In der Ausführungsform der Maschine nach Abb. i, 2 und 3 wird ein
Drahtgebilde der in der Abb. i i veranschaulichten Art hergestellt. Indem man die
Formstifte in verschiedenen Abstandsstellungen auf ihren Trägern anordnet und die
anderen Teile der Maschine dementsprechend abändert und einstellt, kann man aber
auch verschiedene andere Formen für die Drahtschleifen erhalten, wie beispielsweise
in den Abb. 12 und 13 dargestellt ist.
Bei der Herstellung eines
Drahtgebildes nach Abb. i i bildet man zunächst die erste Schleife rnit der Hand
oder in der Maschine mit Hilfe des Handrades 7. Befinden sich nun die arbeitenden
Teile der Maschine in der Stellung nach Abb. 7, wo der Formstiftträger 1o seine
untere, vordere (rechte) Stellung einnimmt, der Träger 14 sich in seiner oberen,
hinteren (linken) Stellung befindet, und der Finger 27 seine vordere Stellung links
zur Mittellinie der 'Maschine, von rechts in Abb. i gesehen, behauptet, so hat der
Finger 27, indem er in die Stellung nach Abb. 7 überging, den Draht 65 um den Stift
12 herum, und in die Form der Abb. 7 gebracht (vgl. auch Abb. 2.) Weiter hat er
dabei den Formstiftträger 14 zurückgetrieben und damit die geformte Schleife fortgeschaltet.
Zunächst wird nun der Finger 27 wieder zurückgebogen und in die in Abb. 8 ausgezogene
veranschaulichte Stellung gebracht, woben sich die Form des Drahts zwischen den
Stiften 12 und 8 nicht ändert, da der starre Draht lose in den Bohrungen 28 und
3o des Fingers 27 und der Stange 29 geführt und auf dem Stift 12 durch eine Schrägkante
67 der Stempelplatte 57 (Abb. io) festgehalten wird. Ist der Finger 27 zurückgegangen,
so hebt sich der Stiftträger io, und der Stift 8 tritt in die über ihm gebildete
Schleife ein. Beim nächsten Arbeitsvorgange geht der Finger in die punktiert dargestellte
Stellung in Abb. 8 über, wobei der Draht um den Stift 8 gebogen wird. Bei dieser
Seitenbewegung des Fingers 27 geht der Stiftträger 1q. abwärts und nach dem Austritt
der Stifte 12 und 13 aus den Drahtschleifen unter der Wirkung der Feder 17
vorwärts. Danach geht der Finger 27 in die in Abb. 9 veranschaulichte Stellung über,
wobei die einzelnen Teile eine entgegengesetzte Lage zu der in Abb. 7 einnehmen.
Damit ist die eine Hälfte des ganzen Arbeitsganges beendet, die zweite Hälfte vollzieht
sich wie die erste, aber in umgekehrter Anordnung, und bedarf daher keiner weiteren
Beschreibung.
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Wesentlich hei der :Maschine ist der Umstand, daß ein einzelnes Drahtführungs-
und Biegeorgan Bewegungen gegenüber den Formstiften ausführt. um Drahtschleifen
um die Stifte und so zu legen, daß der Draht von den Stiften gefaßt wird, und dabei
die gebildeten Schleifen durch einen gelenkartigen Stempel während und nach der
Bildung auf den Stiften festgehalten werden.