DE3929669A1 - Bolzenanschweissvorrichtung - Google Patents
BolzenanschweissvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bolzenanschweißvorrichtung,
insbesondere Bolzenschweißpistole, für Hubzündungsschweiß
verfahren und ähnliche Verfahren, bei denen der Bolzen
zwecks Zündung eines Pilotlichtbogens vom Werkstück
abgehoben wird, mit einem Gerätegehäuse, einem im Gerät
axial verschieblich geführten, an eine Schweißstromquelle
anschließbaren Bolzenhalter, einem den Bolzenhalter zum
Werkstück hin verstellenden ersten Stellorgan und einem
das zwecks Zündung des Pilotlichtbogens erforderliche
Zurückziehen des Bolzenhalters bewirkenden zweiten
motorischen Stellorgans in Form eines Elektromagneten.
Gattungsähnliche Bolzenanschweißvorrichtungen sind bei
spielsweise aus der DE 30 32 829 A1 bekannt. Zum Stand
der Technik wird ferner auf die DE 36 31 598 A1 ver
wiesen.
Bei den erstgenannten gattungsgemäßen Bolzenanschweiß
vorrichtungen wird als erstes Stellorgan, beispiels
weise eine Schraubenfeder verwendet, deren Einsatz inso
fern problematisch ist als bei unterschiedlichen Werk
stückabständen und/oder Bolzenabmessungen in axialer
Richtung gesehen, sich unterschiedliche Krafteinwir
kungen der Feder ergeben, die aus der Federkonstanten
resultieren.
Als zweite Stellorgane werden Elektromagneten einge
setzt, die ihrem Wesen nach Zweipunktstellglieder sind.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Er
findung die Aufgabe zugrunde, eine Bolzenanschweißvor
richtung gattungsgemäßer Art zu schaffen, die hin
sichtlich ihres Aufbaus vereinfacht und hinsichtlich
ihrer Funktion verbessert ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung vor,
daß beide Stellorgane durch einen einzigen gehäuse
fest gehalterten Gleichstrom-Regelmagneten gebildet
sind, dessen Anker fest mit dem Bolzenhalter ge
koppelt ist, daß insbesondere der Regelmagnet mit einer
gehäusefest installierten Wegmeßvorrichtung verbunden
ist, mittels derer der Stellweg des Ankers relativ zum
Magneten erfaßbar ist und daß insbesondere eine elek
trische Steuerung geräteseitig installiert ist, in die der
von der Wegmeßvorrichtung erfaßte Istwert einlesbar ist,
die diesen mit einem vorgegebenen Sollwert bzw. einer
Folge von Sollwerten vergleicht und an den Regelmagneten
Stellwerte zum Abgleich von Soll- und Istwert überträgt.
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, daß die Wegmeßvorrich
tung ein induktiver Wegaufnehmer ist.
Desweiteren ist bevorzugt, daß der Bolzenhalter den Anker
des Regelmagneten bildet.
Durch den Einsatz eines Gleichstromregelmagneten wird
erreicht, daß anstelle der bisher notwendigen zwei Stell
organe lediglich ein einziges Stellorgan eingesetzt
werden kann.
Solche Regelmagnete sind ihrem Wesen nach keine Zwei
punktstellglieder, sondern sie sind elektromagnetische
Gleichstrom-Betätigungsmagnete, insbesondere Hubmagnete,
die als Stellglieder oder Teile von Stellgliedern
in Steuerketten und Regelkreisen eingesetzt werden
können. Sie unterscheiden sich von den üblichen Be
tätigungsmagneten, die Zweipunktstellglieder dar
stellen, in ihrem kontinuierlichen analogen Weg-
Stromverhalten in Verbindung mit ihrer Gegenlast bzw.
in ihrem besonders definierten Kraft-Stromverhalten.
Durch den Einsatz dieser Gleichstromregelmagneten ist
es möglich, den Bolzenhalter mittelbar oder unmittel
bar allein durch eine entsprechende Erregung des
Magneten in die gewünschte Arbeitslage definiert zu
verstellen. Beispielsweise ist es möglich, den Bolzen
halter in eine Grundstellung zu überführen, in
welcher ein Bolzen zugeführt wird. Desweiteren kann
der Bolzenhalter aus der Grundstellung in eine erste
Arbeitsposition überführt werden, in welcher der ein
gesetzte Bolzen auf Anlage an das Werkstück gehalten
wird, an welches der Bolzen angeschweißt werden soll.
Schließlich ist auch der Arbeitszyklus für Hub
zündungsschweißverfahren mit solchen Gleichstromregel
magneten durchzuführen, bei welchen der Bolzen mit dem
Bolzenhalter zunächst an das Werkstück herangeführt,
dann unter Einschaltung des Schweißstromes um ein bis zwei
Millimeter abgehoben wird, so daß ein Pilotlichtbogen
erzeugt wird und nachfolgend der Bolzen in das so er
zeugte Schweißbad des Werkstückes abgesenkt wird.
Um automatische Schweißabläufe mit diesen Gleichstrom
regelmagneten durchführen zu können, ist der Regel
magnet mit einer Wegmeßvorrichtung und einer elek
trischen Steuerung verbunden. Mittels der Wegmeßvor
richtung kann der Stellweg des Ankers des Regelmagneten
erfaßt werden und dieser Istwert in die Steuerung ein
gelesen werden. Die Steuerung umfaßt einen Regel
kreis mit Soll-Istwert-Vergleich und eine Sollwert
ausgabe, mittels derer der Regelmagnet mehr oder
weniger erregbar ist, so daß hierüber die Steuerung
des Bewegungsablaufes des Bolzenhalters möglich ist.
Ein solcher Regelmagnet kann besonders einfach auch
direkt mit Bolzenhalter gekoppelt werden, sofern
dieser Bolzenhalter aus magnetisierbarem Material be
steht und somit der Bolzenhalter oder Bestandteile
des Bolzenhalters den Anker des Magneten bilden können.
Die erfindungsgemäße Ausbildung schafft unter Vermeidung
von bisher üblichen komplizierten mechanischen Bau
teilen eine Bolzenanschweißvorrichtung, die äußerst
exakt eingestellt werden kann und bei der eine exakte
Überwachung von Schweißparametern (Abhub, Eintauchge
schwindigkeit und dergleichen) erfolgen kann.
Ein streng schematisiertes Ausführungsbeispiel ist
in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher
beschrieben.
Die Zeichnungsfigur zeigt die wesentlichen Elemente der
Bolzenschweißvorrichtung in Prinzipdarstellung.
Die Bolzenanschweißvorrichtung, beispielsweise eine
Bolzenschweißpistole für Hubzündungsverfahren, besteht
aus einem Gerätegehäuse, welches bei 1 schematisch ange
deutet. In dem Gerätegehäuse ist ein Bolzenhalter 2
axial verschieblich geführt und gehaltert. Der Bolzen
halter 2 weist an seinem freien, dem jeweiligen Werk
stück zugewandten Endteil eine Aufnahme für einen Bolzen
3 auf. Um den Bolzenhalter im gewünschten Ablaufschema
zum Werkstück hin bzw. von diesem weg verstellen zu
können, ist ein gehäusefest gehalterter Gleichstrom
regelmagnet 4 vorgesehen, dessen Anker 5 über ein
Kupplungsstück 6 mit dem Bolzenhalter 2 verbunden ist.
Der Regelmagnet 4 ist mit einer gehäusefest installier
ten Wegmeßvorrichtung 7 gekoppelt, die beispielsweise
mechanisch die jeweilige Stellung des Ankers 5 relativ
zu dem eine entsprechende Ankeraufnahme aufweisenden
Regelmagneten 4 erfaßt. Diese jeweilige tatsächliche
Stellung ist als Istwert bezeichnet. Der Istwert kann
von der Wegmeßvorrichtung 7 über eine Leitungsverbindung
in eine geräteseitig installierte elektrische Steuerung
8 eingelesen werden. Die Steuerung umfaßt einen Regel
kreis mit Soll-Istwert-Vergleich, wobei der von der
Wegmeßvorrichtung 7 erfaßte Ist-Wert eingelesen, mit dem
fest eingestellten oder programmäßig erfaßten Soll
wert verglichen wird und dieser Sollwert über eine Leitungs
verbindung zur Einflußnahme auf den Regelmagneten 4
benutzt wird. Durch die entsprechende Erregung des
Regelmagneten 4 wird der Anker 5 und damit der
Bolzenhalter 2 bzw. der Bolzen 3 im Regelschema ver
stellt, wobei eine exakte Einstellung und Überwachung der
Schweißparameter erfolgen kann.
Vorzugsweise kann die Wegmeßvorrichtung 7 ein induktiver
Wegaufnehmer üblicher Bauart sein.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist eine insgesamt
äußerst einfache Bolzenschweißvorrichtung geschaffen,
die mit wenigen Bauteilen eine äußerst präzise Arbeits
weise ermöglicht.
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt,sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach
variabel.
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (3)
1. Bolzenanschweißvorrichtung, insbesondere Bolzen
schweißpistole, für Hubzündungsschweißverfahren
und ähnliche Verfahren, bei denen der Bolzen zwecks
Zündung eines Pilotlichtbogens vom Werkstück abge
hoben wird, mit einem Gerätegehäuse, einem im Gerät
axial verschieblich geführten, an eine Schweißstrom
quelle anschließbaren Bolzenhalter, einem den Bolzen
halter zum Werkstück hin verstellenden ersten Stell
organ und einem das zwecks Zündung des Pilot
lichtbogens erforderliche Zurückziehen des Bolzen
halters bewirkenden zweiten motorischen Stell
organes in Form eines Elektromagneten, dadurch ge
kennzeichnet, daß beide Stellorgane durch einen
einzigen gehäusefest gehalterten Gleichstrom-Regel
magneten (4) gebildet sind, dessen Anker (5) fest
mit dem Bolzenhalter (2) gekoppelt ist, daß insbe
sondere der Regelmagnet (4) mit einer gehäusefest
installierten Wegmeßvorrichtung (7) verbunden ist,
mittels derer der Stellweg des Ankers (5) relativ
zum Magneten (4) erfaßbar ist, und daß insbe
sondere eine elektrische Steuerung (8) geräteseitig
installiert ist, in die der von der Wegmeß
vorrichtung (7) erfaßte Istwert einlesbar ist, die
diesen mit einem vorgegebenen Sollwert bzw. einer
Folge von Sollwerten vergleicht und an den Regel
magneten (4) Stellwerte zum Abgleich von Soll- und
Istwert überträgt.
2. Bolzenanschweißvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wegmeßvorrichtung
(7) ein induktiver Wegaufnehmer ist.
3. Bolzenanschweißvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Bolzenhalter (2) den
Anker (5) des Regelmagneten (4) bildet.
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