DE38492C - Neuerung an Schraubstockbacken - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 49: Mechanische Metallbearbeitung.

W. L. LIVERMORE C. E. in HANNOVER. Neuerung an Schraubstockbacken.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 9. Januar 1886 ab.

Die Erfindung hat den Zweck, einen Schraubstock oder dergleichen mit gegen einander nach Belieben verstellbaren Angriffsflächen der Backen zu. schaffen, um Gegenstände mit. be-. liebig zu einander geneigten Flächen in denselben gut einspannen zu können.

Auf beiliegender Zeichnung stellt Fig. 1 eine Seitenansicht der an einem Schraubstock oder dergleichen anzubringenden neuen verstellbaren Backentheile dar; der Schraubstock ist theilweise sichtbar. Fig. 2 zeigt einen Querschnitt dieser Theile, Fig. 3 eine Seitenansicht derselben in anderer Lage zu einander, Fig. 4 eine Vorderansicht des in Fig. 1 theilweise dargestellten Schraubstocks, Fig. 5 die Anwendung der Backentheile bei einer Schraubzwinge. Fig. 6 stellt eine Seitenansicht der verstellbaren Backentheile dar und zeigt · den hinteren Theil, welcher mit einem Zapfen zum Einstecken in einen Schraubstockbacken oder dergleichen versehen ist. Fig. 7 stellt eine Modification der Vorrichtung dar.

Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Figuren gleiche Theile.

In den Zeichnungen stellt α den verstellbaren Theil dar. Derselbe ist aus den beiden verstellbaren Abschnitten 2 und 3 zusammengesetzt . die keilförmig gestaltet sind. Der äufsere Abschnitt 2 ist mit dem inneren Abschnitt 3 durch eine Schraube verbunden, die ersterem Drehung gestattet. Wenn der äufsere Abschnitt auf seiner Schraube gedreht wird, so nimmt seine äufsere Fläche, welche die tragende oder haltende ist, wie man leicht einsieht, verschiedene Lagen an. Der innere Abschnitt 3 ist mit Vorrichtungen versehen, durch welche er drehbar mit einem Schraubstock oder einem anderen Gegenstande verbunden werden kann. In den Fig. 1, 2 und 3 ist die Rückseite des Abschnittes 3 zu sehen; dieselbe ist mit einem aufgeschraubten Knopf 5 versehen, der in eine Schlüssellochnuth 6 des Schraubstocks b fafst und darin drehbar ist, um der Stützfläche eine gröfsere Verstellbarkeit zu geben, als es durch die Drehung des äufseren Abschnittes allein zu. erreichen möglich ist.

Die Angriffsfläche kann nun in ihren gröfsten Winkel mit der hinteren Fläche des inneren Abschnittes gebracht werden, indem man die beiden Abschnitte so dreht, dafs ihre dicksten Seiten zusammentreffen, wie in den Fig. 1, 5 und 6 gezeigt ist, oder die beiden Flächen können parallel zu einander gestellt werden, indem die dünnste Seite des einen Abschnittes mit der dicksten des anderen zusammentrifft, wie Fig. 2 zeigt. Durch entsprechende Drehung des einen oder der beiden Abschnitte kann die Stütz- oder Haltefläche in jeden Zwischenwinkel gebracht werden.

In Fig. 6 ist dargestellt, wie der innere Abschnitt mit einem Zapfen versehen ist, welcher in die Höhlung oder den Halter eines Schraubstocks oder einer Drehbank pafst, am einen Gegenstand festzuhalten, der zwei entgegengesetzt liegende, nicht parallele Flächen hat und mit Stemmeisen, Bohrer oder einem anderen Werkzeuge bearbeitet werden soll. Diese Vorrichtung kann auch bei einer Bohrmaschine angewendet werden, um eine Fläche eines keilförmigen oder dreikantigen Körpers recht-

winklig zur Achse eines Bohrers zu halten, so dafs letzterer nicht seitwärts ausweichen kann, was leicht möglich wäre, wenn er in eine Fläche geführt werden sollte, die schräg zur Achse des Bohrers stände.

Es wird vorgezogen, eine Feder 5 zwischen dem Kopf der Schraube 4 und dem Grund der Höhlung 9 in dem äufseren Abschnitt anzubringen, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Diese Feder drückt den äufseren Abschnitt gegen den inneren und verhindert damit, dafs ersterer sich zu leicht dreht und zufälligerweise seine Stellung verändert. Die einander zugekehrten Flächen der beiden Abschnitte können rauh gemacht oder geriffelt werden, um die Haltekraft der Feder s zu erhöhen und damit die Drehung des äufseren Abschnittes sicherer zu verhindern. Die Stützfläche kann eine Bekleidung 10 von Gummi oder einem anderen weichen Material haben, wie Fig. 1 zeigt, um dagegen geprefste Gegenstände vor Beschädigung zu schützen.

Eine Modification dieser Vorrichtung ist in Fig. 7 gezeigt, bei welcher die beiden Abschnitte 2 und 3 getrennt sind und jeder drehbar an einem Backen eines .Schraubstocks, einer Schraubzwinge oder dergleichen befestigt ist. In dieser Weise angewendet, liefern die Abschnitte dieselben Resultate, welche durch die beiden vereinigten Abschnitte und einen gegenüberstehenden Backen erreicht wurden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein verstellbarer Theil a, zusammengesetzt aus zwei' beweglich mit einander verbundenen und unabhängig von einander drehbaren keilförmigen Abschnitten 2 und 3, welche mit einer Vorrichtung 5, Fig. 1, 2 und 3, zur Befestigung an- einer Schraubstockbacke b versehen sind und eine Feder s, Fig. 4, besitzen, welche den äufseren Abschnitt 2 gegen den inneren Abschnitt 3 drückt und damit eine zufällige Veränderung der Stellung des ersteren verhindert.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.