DE3844101C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern des Öffnungs- und Schließvorgangs von mindestens einem mit einem elektromotorischen oder hydraulischen Antrieb versehenen Fenster gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Im Gegensatz zum Antrieb von Türen, Lüftungskuppeln oder Fenstern in Kraftfahrzeugen werden Fenster in Wohnungen, Büros, Krankenhäusern usw. fest ausnahmslos durch menschliche Körperkraft direkt oder durch Hebel oder Spindelgetriebe bewegt. Im Handel sind lediglich elektromotorische Antriebe mit einfachen Auf-/Zu-Tastensteuerungen. Dabei werden mit üblichen Spindelgetrieben und Gestängen Kippfenster bewegt, wobei für die Einstellung von Zwischenstellungen das Fenster direkt beobachtet werden muß.

In der DE-OS 37 00 748 werden einige Aspekte zu einer rechnergestützten Steuerung dargestellt, die vorwiegend bei Türen verschiedene Betriebsarten mit elektronischen Eingabegeräten umschaltbar machen soll. Die DE-OS 32 23 808 beschreibt ein kompliziertes Fensterschließsystem mit Gestängen, das eine "Sparlüftungsstellung" ermöglicht und ggf. auch über elektrischen Antrieb fernsteuerbar sein soll.

Eine Vielzahl von Schriften, z. B. DE-OS 37 17 364 oder DE-OS 35 01 042 beschreiben Anordnungen, die bei einem bestimmten Schallpegel oder von einer Schaltuhr gesteuert das Fenster schließen sollen. Die AT-PS 2 58 760 macht die Steuerung einer Lichtkuppel auch von Feuchtigkeit und Lichteinstrahlung abhängig.

Die vorhandenen technischen Ausführungen und die genannten Schriften beschränken den Fensterantrieb auf jeweils eine auslösende Funktion, z. B. Handsteuerung oder Auslösung durch Regen oder Wind. Selbst die Steuerung von Hand ist bisher sinnvoll nur von einer Stelle aus möglich, wobei für die Einstellung von Lüftungsschlitzen das Fenster direkt beobachtet werden muß.

Bei der aus der nächstkommenden DE-OS 37 00 748 bekannten Vorrichtung wird das Problem zum Teil dadurch gelöst, daß parallel angeschlossene elektronische Handeingabegeräte auf einen Rechner wirken. Es ist nur die Steuerung eines einzelnen Fensters beschrieben. Eine Erweiterung auf mehrere individuell betätigbare Fenster würde zusätzlichen Programmier- und Schaltungsaufwand erfordern. Das gleiche gilt für evtl. notwendige Unter- bzw. Überordnung einzelner Eingabegeräte.

Hiervon ausgehend wird die Aufgabe darin gesehen, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit Fernsteuerung eines oder mehrerer angeschlossener Fenster gleichzeitig von Hand durch ein oder mehrere Eingabegeräte, mit Öffnung des Fensters in verschiedenen frei wählbaren Stufen, wobei die Zwischenstellungen für jedes Fenster mit einfachen übersichtlichen Mitteln individuell einstellbar sein sollen und die Möglichkeit zur Schaffung einer Hierarchie unter den Eingabegeräten gegeben sein soll.

Entsprechend den Merkmalen des Anspruches 1 läßt sich ein Netz von Befehlsstellen und verschiedenen Detektoren aufbauen, das parallel auf den bzw. die Speicher eines oder mehrerer Fensterantriebssteuerungen wirkt. Dort wird jeweils der letzte Sollbefehl gespeichert, z. B. Stellung I, II, III, IV und mit der Stellung einer entsprechenden Anzahl von Kontakten an jedem Fenster verglichen. Die beispielsweise vier Kontakte könnten dabei so eingestellt sein, daß sie den Fensterstellungen I Fenster geschlossen, II kleiner Lüftungsschlitz, III großer Lüftungsschlitz, IV Fenster voll gekippt entsprechen. Der Motor jedes Fensterantriebes bekommt einen entsprechenden Antriebsbefehl bis die Kontaktstellung ( Iststellung) dem Sollbefehl entspricht.

Hat der Sollbefehl eines der Eingabegeräte besondere Bedeutung, z. B. der Regen- oder Frostmelder oder das Schaltgerät des Personals in Krankenräumen, so wird das betreffende Eingabegerät an eine Leitung angeschlossen, die nicht abgeschaltet werden kann, während die Leitung der untergeordneten Eingabegeräte im Bedarfsfall durch einen Schalter in den bevorrechtigten Eingabegeräten abgetrennt werden kann.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung werden die Kontakte für die Ermittlung der Fensterstellung nicht vom Fenster direkt, sondern von linear bewegten Teilen des Antriebs innerhalb der Antriebseinheit betätigt.

Von besonderem Vorteil ist es dabei, wenn sich die Schaltpunkte der Kontakte mit einfachen Mitteln beliebig bestimmbaren Fensterstellungen zuordnen lassen. Dies könnte vorzugsweise durch Verschieben von Nocken- bzw. Magnetschaltern selbst oder der sie betätigenden Teile längs der Bewegungsachse des Antriebsgestänges geschehen.

In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung gemäß Anspruch 4 geschieht die Abschaltung des Antriebs beim Schließen des Fensters über einen Kontakt, dessen Auslösung von der Zugkraft des Antriebs abhängt. Nach dem Andrücken des Fensterflügels an den -rahmen vergrößert sich nämlich die Zugkraft zwischen Gestänge und Motoraufhängung bei Weiterlaufen des Antriebs erheblich. Diese Zugkraft wird dazu benutzt, an einer beliebigen Stelle zwischen Antriebsgestänge und Motoraufhängung eine Längen- oder Volumenänderung herbeizuführen und damit den Endschalter beim Schließen zu öffnen.

Die zugkraftabhängige Verformung wird außerdem dazu benutzt, über einen zweiten Kontakt eine evtl. auftretende außergewöhnliche Krafteinwirkung festzustellen. Dieser Kontakt ist so angeordnet, daß er erst bei noch größerer Längen- oder Volumenänderung ausgelöst wird, als dies für den Schließendschalter notwendig ist. Eine solche große Zugkraft kann durch den Antrieb selbst nicht entstehen und weist auf eine gewaltsame Einwirkung von außen hin. Je nach Lage des Fensters und mögliche Ursachen kann deshalb mit diesem Kontakt ein Alarm ausgelöst werden.

Die Abschaltung des Antriebs bei Erreichen der vollen Kippstellung des Fensters geschieht vorzugsweise gemäß dem in Anspruch 5 beschriebenen Mechanismus.

In einer weiteren bevorzugten Ausbildung der Erfindung ist die in Anspruch 1 beschriebene Bevorrechtigung einzelner Eingabegeräte nicht starr durch die Schaltung festgelegt. Vielmehr kann gemäß Anspruch 6 jedem Eingabegerät durch nicht unmittelbar zugängliche Schalter Priorität zugeordnet und wieder entzogen werden. Diese Schalter können per Hand, z. B. mit einem Schlüssel oder Eingabecode und/oder von einer Schaltuhr und/oder bei Erreichen bestimmter Umweltgrenzwerte von dazugehörigen Detektoren ausgelöst werden.

Von weiterem Vorteil ist es, wenn in den Handeingabegeräten und ggf. eigenen Anzeigegeräten nicht nur die jeweilige Fensterstellung erkennbar ist, sondern gemäß Anspruch 7 bezüglich der Priorität angezeigt wird:

• - ob das betreffende Gerät bevorrechtigt ist,
• - ob die Priorität momentan wirksam ist, d. h. die Eingabe aller untergeordneten Geräte vorübergehend ausgeschlossen ist,
• - ggf. welchem der Geräte die Priorität momentan zugeordnet ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung werden parallel zu den Handeingabegeräten zusätzliche Steuergeräte geschaltet, die verschiedene Umwelteinflüsse außerhalb des belüfteten Raumes erfassen und als Kriteriein für entsprechende Befehle auswerten. Auch an diese Sollwertgeber können Prioritäten vergeben werden. Dabei ist es unter Umständen sinnvoll, die Priorität erst bei Überschreiten bestimmter Grenzwerte wirksam werden zu lassen.

Das gleiche gilt gemäß Anspruch 9 für Eingabegeräte, die die Steuerung der Fensterstellung von Einflüssen bzw. Bedingungen innerhalb des belüfteten Raumes abhängig machen.

In einer weiteren Ausgestaltung ist bei der Beeinflussung durch Umwelteinflüsse, z. B. Schall oder Wind, nicht oder nicht nur ein bestimmter Pegel maßgeblich für einen neuen Sollbefehl, sondern der zeitliche Verlauf und die Dauer der jeweiligen Einflußgröße.

Je nach Anzahl der Eingabegeräte und bestimmter Einflußgrößen kann es nötig sein, der wichtigsten Einflußgröße eine absolute Priorität einzuräumen, z. B. dem Näherungsschalter zur Einbruchsicherung. Dies geschieht bei einer weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch, daß der Sollbefehl dieses Eingabegerätes unter Umgehung des Speichers direkt auf den Fensterantrieb wirkt.

Nachdem bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung alle Eingabegeräte untereinander mit allen angeschlossenen Fensterantrieben bzw. deren Speichern parallel geschaltet sind, werden bei bevorzugter Ausführung der Erfindung alle Geräte mit einem durchgehenden BUS-System gemäß Anspruch 12 verknüpft.

Eine besondere Ausgestaltung erfährt die Erfindung schließlich durch ein zusätzliches Antriebselement, das parallel oder in gleicher Wirkungslinie zu dem elektromechanischen Fensterantrieb wirkt und in besonderen Fällen unabhängig von jenem das Fenster rasch und sicher schließt.

Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen generell in der Verbesserng des Bedienungskomforts, der möglichen Einsparung an Heizungsenergie, der Verbesserung der Lebensqualität und dem möglichen Schutz vor verschiedenen Umwelteinflüssen. Schon die Möglichkeit, das Fenster mit einem oder mehreren voneinander entfernten Handeingabegeräten in verschiedene Stellungen zu bringen, reicht von der Verbesserung der Bequemlichkeit bei schlecht zugänglichen Fenstern oder in Schlafräumen bis zur notwendigen, aber fehlenden Einrichtung in Krankenräumen oder als Hilfsmittel für bettlägrige oder behinderte Menschen.

Weitere Vorteile ergeben sich durch die Möglichkeit, die Zwischenstellungen für jedes Fenster getrennt und mit einfachen Mitteln beliebig festzulegen. Je nach Jahreszeit, Lage des Fensters, Lärmbelästigung usw. kann auf diese Weise individuell und zeitlich der richtig bemessene Lüftungsschlitz gewählt werden. Neben der Verbesserung der Lebensqualität ist durch die mögliche gezielte Lüftung auch eine erhebliche Einsparung an Heizungsenergie zu erwarten. Die Möglichkeiten hierzu werden gesteigert durch den Anschluß einer Schaltuhr und von Detektoren, die abhängig von Einflüssen außerhalb und innerhalb des belüfteten Raumes den Fensterantrieb automatisieren.

Durch die beschriebene Prioritätenregelung ist der Aufbau einer Eingabehierarchie mit mindestens drei Ebenen gegeben und auf diese Weise eine unterschiedliche Bewertung der Eingabekriterien möglich. Beispielsweise könnten die so betätigten Fenster eines Bürogebäudes von einer zentralen Stelle aus abends geschlossen und vor Bürobeginn je nach Wetter zur Lüftung geöffnet werden. In vielen Fällen ist es wünschenswert, daß sich die Schlafzimmerfenster selbsttätig schließen, bevor sich der morgendliche Verkehrslärm bemerkbar macht. Bei Fenstern auf der Westseite von Gebäuden könnte sichergestellt werden, daß sie sich rechtzeitig schließen, wenn starker Wind aufkommt oder Regen einfällt.

Auf die Vorteile, die sich durch die Anschlußmöglichkeit von verschiedenen Alarmvorrichtungen bis zur netzspannungsunabhängigen Schließvorrichtung für den Fall eines Brandes ergeben, sei hier abschließend nur noch hingewiesen.

Insgesamt bringt die Erfindung die Fensterbetätigung antriebs- und steuerungstechnisch auf den Stand vergleichbarer Geräte im Haushalt und in öffentlichen Räumen. Die Kosten der Anlage dürften sich über kurz oder lang durch die Einsparung an Heizenergie und anderer erzielter Vorteile ausgeglichen haben. Die Nachteile, die sich aus der notwendigen Leitungszuführung bei nachträglicher Installation ergeben, lassen sich bei der nächsten Bearbeitung der Wände durch Unterputzverlegung beseitigen. Bei Neu- oder Umbauten würde dieser Umstand durch die Verlegung von Leerrohren entfallen. Die Verbindung der Eingabegeräte via BUS-Leitung könnte außerdem durch drahtlose Formen ergänzt bzw. ersetzt werden.

Trotz der umfangreichen steuerungstechnischen Möglichkeiten ist die Ausführung mit einfachen und geringen Mitteln möglich. Das im folgenden anhand von Zeichnungen erläuterte Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung mit allen beschriebenen Merkmalen erfüllt alle Speicher- und Steuerfunktionen mit wenigen Relais oder logischen Bausteinen. Das Verbindungsnetz zwischen den Eingabegeräten und den Fenstersteuerungen mitsamt der Quittungsanzeige erfordert bei vier möglichen Fensterstellungen nur zehn Adern.

Von den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 die beispielsweise Anordnung eines Antriebselementes eines Fensters mit seinen Speicher- und Regeleinrichtungen. Außerdem wird die Vernetzung der Steuerung bei mehreren Eingabegeräten und mehreren gleichzeitig gesteuerten Fenstern symbolisch dargestellt,

Fig. 2 die schematische Darstellung der Steuerschaltung,

Fig. 3 die beispielsweise Anordnung einer zusätzlichen Schnellschließeinrichtung (112),

Fig. 4 den Schnitt durch die Antriebseinheit (100) im Austrittsbereich der Zugstange (102) und im Diagramm den Zusammenhang zwischen der Bewegung der Spindelmutter (116) und den dadurch ausgelösten Funktionen,

Fig. 5 mit Fig. 6 die elektrische Steuerschaltung für beispielsweise vier mögliche Fensterstellungen,

Fig. 7 zeigt eine Alternative zu der Schaltung gemäß Fig. 6, bei der die elektromechanischen Bauteile weitgehend durch elektronische Systeme ersetzt sind.

1. Der Antrieb (Fig. 1, 2, 4)

Die Antriebskraft geht vorzugsweise von einem kleinen, geräuscharmen Elektromotor aus, der mit dem Gehäuse der Antriebseinheit (100) kraftschlüssig verbunden ist. An seiner Achse ist unmittelbar eine Gewindespindel (99) angeflanscht, die sich bei laufendem Motor in dem dazu passenden Mutternteil (116) dreht. Dieses Mutternteil überträgt die dabei entstehende Längsbewegung auf die kraftschlüssig verbundene Zugstange (102) und verschiebt sie in der mit dem Antriebsteil (100) fest verbundenen Führung (101) axial.

Eine andere Form des Zugstangenantriebes ginge von einem doppeltwirkenden Hydraulikantrieb aus, dessen Antriebsstange (99) in die Mutter (116) geschraubt ist und die Längsbewegung direkt übertragen würde.

Die Längsbewegung der Zugstange (102) wird vorzugsweise bei nachträglich angebauten Antrieben mit einem Seil (103) über Umlenkrollen (107) oder Rohrleitungen auf die Fensterseite übertragen, die gekippt oder durch Drehung geöffnet werden soll. An der gleichen Seite ist eine Federkonstruktion (105) am Fensterrahmen oder -flügel angebracht, die den Fensterflügel ständig vom Rahmen weg in die Öffnungsrichtung drückt.

Wird die Antriebseinheit (100) am Fensterrahmen (106) oder seiner Umgebung befestigt, so endet das Seil (103) an einer Befestigung am Fensterflügel (104) und zieht beim Einfahren der Zugstange (102) den Fensterflügel an den Rahmen (Fig. 1).

Wird die Antriebseinheit z. B. aus Platzgründen am Fensterflügel angebracht, so wird das Seilende entsprechend am Fensterrahmen (106) befestigt. Der Fensterflügel zieht sich dann durch die einfahrende Zugstange (102) an den Rahmen. Bei Fenstern, die sowohl in Kipp- als auch in Drehlage von der Vorrichtung angetrieben werden sollen, muß das Seilende und die Federkonstruktion so angebracht werden, daß sie auf die in beiden Fällen zu öffnende Ecke des Fensters wirken (Fig. 3).

Soll das Fenster durch die Vorrichtung beim Schließen selbsttätig verriegelt werden, so wird das Seilende nicht direkt an eine Befestigung am Fensterrahmen oder -flügel verankert, sondern an einer Verriegelungsvorrichtung (109). Deren Vorrichtungsteile greifen erst ineinander, wenn die nach dem Anpressen des Fensterflügels, bei weiter laufendem Antrieb der Zugstange, entstehende Zugkraft so groß wird, daß und solange sie die Vorspannung der Feder in der Verriegelungsvorrichtung (109) übersteigt (Fig. 3).

Innerhalb des Seilverlaufes kann außerdem eine zweite Zugvorrichtung (112) verschiebbar angeordnet werden, die das Seil so weit rasch durchspannen kann, daß das Fenster unabhängig vom Antriebsteil und damit unabhängig vom elektrischen Netz geschlossen wird (Fig. 3). Als Antrieb könnte dazu ein pneumatischer Antrieb mit einer CO₂-Patrone oder einer eingerasteten Gasfeder dienen, der im Alarmfall, z. B. bei hohen Temperaturen, von einem Rauchmelder oder von Diebstahlalarmkontakten her ausgelöst wird.

Die Kraftübertragung von der Zugstange (102) zum Fenster sollte in jedem Fall durch eine einfache Vorrichtung (108) in jeder Stellung von Hand rasch zu trennen sein, damit das Fenster auf Wunsch in der gewohnten Form zu öffnen ist.

Bei integriertem Einbau der Vorrichtung in neuen Fenstern wird die kraftschlüssige Übertragung der Antriebskraft durch Gestänge vorzuziehen sein, wodurch der Federmechanismus (109) überflüssig wird. Eine Zwischenform der Kraftübertragung mit einem relativ steifen Kabelzug, der auch Schubkräfte übertragen kann, ist ebenfalls vorstellbar.

2. Die Steuerkontakte (Fig. 4)

Die Bewegung der Zugstange (102) in der Antriebseinheit (100) und die in ihr auftretenden Kräfte werden mit Kontakten als Kriterium für die Fensterstellung ausgewertet.

Im Gehäuse der Antriebseinheit (100) sind mehrere Schaltkontakte (113, 114) so angeordnet, daß sie bei bestimmten Stellungen der Zugstange von ihr betätigt werden. Durch verschiebbare Anbringung läßt sich ihr Schaltpunkt ganz bestimmten Fensteröffnungswinkeln zuordnen.

Die Betätigung des Endschalters beim Schließen des Fensters geschieht vorzugsweise über einen Kontakt, dessen Auflösung von der Zugkraft in der Zugstange (102) abhängt. Nach dem Andrücken des Fensterflügels an den -rahmen und ggf. Schließen der Verriegelung (109), vergrößert sich nämlich die Zugkraft zwischen Seil und Motoraufhängung bei weiterem Antrieb erheblich. Diese große Zugkraft wird dazu benutzt, an einer beliebigen Stelle zwischen Seil und Motoraufhängung eine Längen- oder Volumenänderung herbeizuführen und damit den Endschalter beim Schließen (121) direkt oder als Membranschalter zu öffnen (Fig. 4).

Die zugkraftabhängige Verformung kann außerdem dazu benutzt werden, über einen zweiten Kontakt (123) eine außergewöhnliche Krafteinwirkung anzuzeigen. Dieser Kontakt ist so angeordnet, daß er erst bei noch größerer Verformung ausgelöst wird, als dies für den Schließendschalter (121) notwendig ist. Eine solche große Zugkraft kann durch den Antrieb selbst nicht entstehen und weist auf eine gewaltsame Einwirkung von außen hin. Je nach Lage des Fensters und mögliche Ursachen kann deshalb mit diesem Kontakt ein entsprechender Alarm ausgelöst werden.

Beim Öffnen des Fensters fährt die Zugstange (102) aus, bis sie mit ihrem verstellbaren Anschlagring (110) gegen die Führung (101) drückt. Die bei weiterem Antrieb erheblich steigende Druckkraft zwischen Motoraufhängung und Führung (110) wird wiederum dazu benutzt, durch Längen- oder Volumenänderung den Endschalter beim Öffnen (122) zu betätigen.

Fig. 4 zeigt die prinzipielle Anordnung der Nockenschalter (113, 114) und die Betätigung der Endschalter (121, 122) sowie des Alarmkontaktes (123) durch elastische Verschiebung der Spindelmutter (116) in der Zugstange.

3. Das Steuerkonzept (Fig. 2)

Die Befehle für die Bewegung des Fensters in die Stellungen "auf", "zu" und beispielsweise "I" (kleiner Öffnungswinkel) und "II" (großer Öffnungswinkel) werden von Handsteuergeräten (302) Schaltuhren (303) oder anderen Steuereinrichtungen und Detektoren an eine oder mehrere Fenstersteuerungen gegeben. Die Vernetzung der Eingabegeräte untereinander und mit den Fenstersteuerungen erfolgt durch Parallelschaltung mit vielpoligen, einheitlichen T-Steckern oder Durchgangssteckern (301). Dabei gehen zunächst alle Eingabebefehlstasten bzw. -kontakte von einer gemeinsamen abschaltbaren Plusleitung (419) aus und sind damit gleichberechtigt. Eingabegeräte, die einen bevorrechtigten Status erhalten sollen, werden mit nicht unmittelbar zugänglichen Schalteinrichtungen, z. B. innenliegende Schalter oder Schlüsselschalter, an die direkte Plusleitung angeschlossen. Im Bedarfsfall kann dann von der Priorität Gebrauch gemacht werden, indem mit einem Schalter die allgemeine Plusleitung für die nicht bevorrechtigten Schaltgeräte abgetrennt wird.

Der jeweils letzte Sollbefehl der verschiedenen Eingabegeräte wird im Speicher (201) festgehalten und an den Soll-/ Ist-Vergleicher (202) weitergegeben. Dessen Ausgangssignal bringt den Fensterantrieb jeweils in die zuletzt verlangte Stellung. Eine weitere Form der Priorität ist dadurch möglich, daß der Befehl zum Schließen des Fensters, z. B. bei Regen und Wind, direkt, also am Speicher vorbei an den Antrieb erfolgt und nach Aufhebung dieses absoluten Befehls der gespeicherte Befehl wieder wirksam wird.

Damit die Bedienung der Vorrichtung unabhängig von der direkten Beobachtung des Fensters möglich ist, wird in den Handeingabegeräten und eigenen Anzeigegeräten jeweils die letzte Speicherstellung und evtl. wirksame Prioritäten angezeigt.

Neben der Steuerung durch eine programmierte Schaltuhr ist es ggf. sinnvoll einen Eingabebefehl mit einer dazugehörigen Laufzeit zu koppeln. Beispielsweise ist es wünschenswert, nachts das Fenster in eine bestimmte Stellung zu öffnen und gleichzeitig die gewünschte Dauer für diese Lüftungsstellung einzugeben, um dann weiterschlafen zu können. Für diesen Fall könnten die Eingabegeräte zusätzlich mit einfachen Zeitgliedern versehen sein.

4. Die Steuerschaltung (Fig. 5 . . . 7)

Die Motorschaltrelais bzw. Hydraulikventile (119, 120) zur Schaltung des Motors bzw. des doppeltwirkenden Hydraulikantriebes in beiden Richtungen sind in üblicher Weise gegenseitig verriegelt und liegen je über einen Endschalter (121, 122) am Minuspol einer Gleichspannungsquelle.

Die plusseitige Ansteuerung geht von der abschaltbaren Plusleitung (419) aus, die in den Eingabegeräten über eine Diode zu den Befehlstasten (402 . . . 405) für die verschiedenen Fensterstellungen führt. Wird beispielsweise - ausgehend vom gezeigten Zustand in Stellung "Fenster auf" - die Taste (404) "kleiner Öffnungswinkel" gedrückt, so verzweigt sich der Strom über die beiden jeweils angeschlossenen Dioden. Eine der Dioden führt jeweils auf eine Sammelleitung (411), mit der ein Impulsrelais (421) angesteuert wird. Es trennt mit seinem Ruhekontakt den Haltekreis des zuletzt angezogenen Speicherrelais und wirft es dadurch ab.

Die zweite Diode führt zu einem der Speicherrelais und parallel über eine Diode zu einer der Leitungen (406, 407), mit denen eines der Motorschaltrelais angewählt wird. Der Stromverlauf von den Speicherrelais für die Fensterzwischenstellungen ist dabei abhängig von der Stellung der Nockenschalter, die die momentane Stellung der Zugstange abtasten. Bei dem genannten Steuerbeispiel würde der Strom vom Relais (424) über den Nockenschalter (113) zur Leitung (407) durchgeschaltet sein und für die Dauer des Impulses von Relais (421) über dessen Arbeitskontakt (427) zum Schließrelais (119) fließen.

Nachdem sich das angesteuerte Speicherrelais (nach dem Impuls des Relais (421)) selbst an der Plusleitung hält, wird auch das angeworfene Motorschaltrelais so lange über seinen Haltekontakt (409) gehalten, bis der zuständige Nockenschalter oder Endschalter - in diesem Fall der Kontakt (113) - den Haltekreis unterbricht.

In den Haltegeräten und sonstigen anzeigenden Geräten sind an jeder Verbindungsleitung von den Befehlstasten zu den jeweiligen Speicherelementen die anzeigenden Bauteile (452 . . . 455) parallel angeschlossen. Im betrachteten Beispiel würden vom Anwählen des Speicherrelais (424) an die zugehörigen Leuchtdioden (454) an Spannung liegen und auf diese Weise in allen Geräten die jeweilige Speicherstellung anzeigen.

In der Schaltung gemäß Fig. 7 sind die Speicherrelais (422 . . . 425) durch bistabile Kippstufen (442 . . . 445) ersetzt, die ihr Ausgangssignal wie die Relais an die Verbindungsleitung zu den Eingabegeräten und die Antriebssteuerung verzweigen. Ihre Rücksetzung erfolgt durch den Impuls der monostabilen Kippstufe (441), die über die Sammelleitung (411) wie das Impulsrelais (421) angesteuert wird. Die von einer Befehlstaste angesteuerte Kippstufe wird mit dem vorgeschalteten UND-Glied (447 . . . 450) in die EIN-Stellung gebracht, wenn der Rücksetzimpuls zu Ende ist.

Der Anwurfimpuls für die Antriebsrelais (119, 120) erfolgt über je ein UND-Glied (456, 457), das die Arbeitskontakte (426, 427) des Impulsrelais ersetzt. Die Länge dieses Anwurfimpulses wird von einer monostabilen Kippstufe (440) bestimmt, deren Eingang parallel zur Rücksetz-Kippstufe (441) liegt.

Die Zuordnung von Prioritäten an ausgewählte Eingabegeräte erfolgt in ihnen mit einem Schalter (459), der direkt an der Plusleitung (401) liegt und den Pluspol an die eigenen Befehlstasten legt. Außerdem wird dadurch der Kippschalter (458) an den Pluspol gelegt, der im Falle der Betätigung das Trennrelais (428) oder die Kippstufe (429) einschaltet und dadurch den Pluspol von der Zuleitung der nicht bevorzugten Eingabegeräte trennt. Drei Dioden sorgen dafür, daß der Strom sich nur in den beschriebenen Richtungen verzweigt.

5. Indikatoren für Schall, Wind, Regen, Temperatur sowie Alarmvorrichtungen wirken mit ihren Ausgangsschaltern in gleicher Weise und über das gleiche Leitungsnetz wie die Handeingabegeräte und Schaltuhren auf die Steuerungen ein. Dabei können ihnen plusseitig genauso Prioritäten zugeordnet werden wie bei den Handgeräten beschrieben, die ggf. beim Ansprechen eines Indikators selbsttätig wirksam werden.

Ausgangsseitig wirken sie wie die Befehlstasten auf die Speicherelemente ein oder erzwingen über eine eigene Sammelleitung (417), die direkt zu dem Schließ-Motorschaltrelais oder -ventil (119) führt, einen absoluten Schließbefehl, wenn und solange der Pluspol mit dieser Leitung verbunden bleibt.

Die Beeinflussung durch den Schallpegel oder die Windstärke wird mit der in Fig. 5 oben gezeigten Verzögerungsschaltung dem Patentanspruch 10 gerecht. Dabei beeinflußt:

• - der Widerstand (501) die Empfindlichkeit,
• - der Widerstand (503) die Ansprechverzögerung,
• - der Widerstand (505) die Abfallverzögerung,
• - die Kapazität (504) die Gesamtträgheit des Systems.

Der Triggerschalter (510) könnte ggf. so ausgebildet sein, daß er je nach dem Summenwert innerhalb eines vorgegebenen Intervalls einen neuen Sollbefehl gibt.

Claims (13)

1. Vorrichtung zum Steuern des Öffnungs- und Schließvorgangs von mindestens einem mit einem elektromotorischen oder hydraulischen Antrieb versehenen Fenster, wobei der Öffnungswinkel stufig vom geschlossenen Zustand bis zu dem durch die Fensterkonstruktion bedingten Winkel verstellt werden kann, mit parallel geschalteten Eingabegeräten zur Eingabe von Steuerbefehlen bzw. Sollwerten für verschiedene Funktionen bzw. Stellungen des Fensters, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Fenster einstellbare Kontakteinrichtungen für die Festlegung der dazugehörigen Fensterstellungen aufweist, daß ein oder mehrere bevorrechtigte Eingabegeräte vorhanden sind, die die Eingabe der übrigen Eingabegeräte vorübergehend abschalten können, d. h. Priorität haben.

2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontakteinrichtungen (113, 114, 121, 122) für die Festlegung der End- und Zwischenstellungen des Fensterantriebes von linear bewegten Teilen des Antriebs betätigt werden.

3. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich der Schaltpunkt der Kontakte (113, 114) für die Zwischenstellungen des Fensters durch Verschieben oder Verstellen der Schalter oder der sie betätigenden Nockenteile beliebig bestimmten Stellungen des Fensters zuordnen läßt.

4. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die nach dem Erreichen der Schließlage des Fensters erheblich anwachsende Zugkraft des Antriebes dazu benutzt wird, einen Endschalter (121) beim Schließen zu betätigen und bei weiterer Vergrößerung der Zugkraft, z. B. durch gewaltsamen Öffnungsversuch des geschlossenen Fensters, ein Kontakt (123) betätigt wird, der einen Alarm auslöst.

5. Vorrichtung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein mechanisch verstellbarer Anschlag die Bewegung des Antriebs in Öffnungsrichtung begrenzt und bei weiterem Lauf des Antriebs durch die erheblich anwachsende Druckkraft ein Endschalter (122) beim Öffnen betätigt wird.

6. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Priorität einzelner Eingabegeräte per Zeitschalter oder per Hand durch Schlüsselschalter oder durch Eingabecodes frei zugeordnet und wieder aufgehoben werden kann.

7. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingabegeräte und evtl. eigene Anzeigegeräte den jeweiligen Istzustand des Fensters mitsamt evtl. wirksamen Prioritäten wahlweise abschaltbar anzeigen.

8. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Steuergeräte zusätzlich zu den Eingabegeräten gegeben sind, deren Sollwert bzw. Steuerbefehl für die Stellung des Fensters durch die Steuergeräte abhängig von äußeren Umweltbedingungen, z. B. Schall, Wind, Regen oder Außentemperatur beeinflußt wird.

9. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder mehrere Steuergeräte zusätzlich gegeben sind, deren Sollwert bzw. Steuerbefehl für die Stellung des Fensters durch diese Steuergeräte abhängig von den Bedingungen im belüfteten Raum, z. B. abhängig von der Uhrzeit oder der Innentemperatur beeinflußt wird.

10. Vorrichtung gemäß Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Meßwert der jeweiligen Umwelteinflußgröße über die Zeit integriert wird und erst beim Über- bzw. Unterschreiten eines vorgewählten Summenwertes ein neuer Sollwert von der dazugehörigen Steuereinrichtung eingegeben wird.

11. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sollwerte einzelner Steuereinrichtungen absolute Priorität haben.

12. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Verknüpfung der genannten Eingabe- und Steuereinrichtungen untereinander und mit der bzw. den Fensterschließvorrichtungen durch ein Bus-System mit einheitlichen Durchgangs- und T-Steckern erfolgt.

13. Vorrichtung gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß parallel oder in gleicher Wirkungslinie zu dem elektromotorischen oder hydraulischen Fensterantrieb eine mechanisch vorgespannte Feder (112), z. B. eine Gasfeder oder ein Kolbentrieb mit Druckgasflasche, angeordnet ist, welche beim Entspannen - ausgelöst z. B. durch hohe Temperatur und/oder Ausfall der Netzspannung und/oder durch einen Impuls einer Alarmeinrichtung - das Fenster rasch und sicher schließt.