DE3841260A1 - Vorrichtung und verfahren zur reinigung einer druckerpressendecke - Google Patents
Vorrichtung und verfahren zur reinigung einer druckerpressendeckeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur automati
schen Reinigung eines Drucktuch- bzw. Deckzylinders einer
Druckerpresse durch Pressen eines Reinigungstuches oder
-stoffs an den Deckzylinder. Insbesondere bezieht sich die
Erfindung auf ein automatisches Deckreinigungsverfahren ei
ner Druckerpresse, die auch mit einem automatischen Rück
laufmechanismus auf der Seite einer Zufuhrwalze für ein Rei
nigungstuch versehen ist und einen Teil des gebrauchten Rei
nigungstuches nach Beendigung eines Reinigungszyklus auf
wickelt, um diesen während eines Teils des nächsten Reini
gungszyklus wiederzuverwenden.
Es ist bislang ein Reinigungsverfahren bekannt geworden,
eine Technik unter Verwendung eines Grundaufbaus, bei der
ein von einer Zufuhrwalze zugeführtes Reinigungstuch über
ein Preßelement von einer Aufwickelwalze aufgewickelt wird
und durch das Preßelement an einen Deckzylinder gepreßt
wird, um diesen zu reinigen.
Für das Preßelement sind verschiedene Konstruktionen ent
wickelt und vorgeschlagen worden. Beispielsweise in der JP-
OS 51-56 306/1976 ist die Verwendung einer Preßwalze angege
ben und in der JP-OS 55-1 48 164/1980 ist ein Preßelement der
Art beschrieben, bei der ein Gummirohr mit Luft aufgeblasen
wird.
Als Reinigungstuch ist ein nichtgewebtes Textilerzeugnis
oder dergleichen verwendet worden. Im allgemeinen wird das
nichtgewebte Textilerzeugnis von einem Hersteller in dem Zu
stand geliefert, in dem eine vorbestimmte Länge des nichtge
webten Textilerzeugnisses auf einer Papierspule aufgewickelt
ist. Nachdem die Walze mit nichtgewebtem Textilerzeugnis als
Zufuhrwalze für eine Reinigungsvorrichtung angeordnet worden
ist, wird das vordere Ende des nichtgewebten Textilerzeug
nisses für den Gebrauch an eine Aufwickelwalze angepaßt.
Die Reinigung wird durchgeführt, indem das nichtgewebte Tex
tilerzeugnis entweder intermittierend oder fortgesetzt von
der Zufuhrwalze zur Aufwickelwalze überführt wird und das
Reinigungstuch während dieses Überführungsvorgangs durch das
Preßelement auf die Oberfläche des Deckzylinders gepreßt
wird. Zu dieser Zeit wird der Reinigungszyklus angewendet,
wobei das Reinigungstuch in geeigneter Weise mittels einer
Reinigungsflüssigkeit wie z. B. eines Lösungsmittels oder
Wasser, angefeuchtet wird, um am Deckzylinder haftende
Druckerfarbbestandteile oder dergleichen zu lösen, und diese
werden dann mittels der von der Reinigungsflüssigkeit nicht
angefeuchteten Abschnitte des Reinigungstuches fortgewischt.
Dementsprechend ist gemäß der bekannten Technik das Reini
gungstuch stets in einer Richtung von der Zufuhrwalze zur
Aufwickelwalze zugeführt worden.
Wie oben beschrieben worden ist, wird das nichtgewebte Tex
tilerzeugnis als Reinigungstuch im allgemeinen in einem Zu
stand zugeführt, bei dem das nichtgewebte Textilerzeugnis
von etwa 10 bis 12 m Länge auf eine Papierspule aufge
wickelt ist. Etwa 40 cm des nichtgewebten Textilerzeugnisses
werden dann in einem Reinigungszyklus einer Zeitungsoffset
presse verwendet, während etwa 15 bis etwa 20 cm des nicht
gewebten Textilerzeugnisses in einer Papierbahn- oder
Blattoffsetpresse verwendet werden, und die Reinigungsflüs
sigkeit wird einmal oder mehrere Male aufgesprüht, um das
nichtgewebte Textilerzeugnis für den Reinigungsvorgang anzu
feuchten. Die von der Reinigungsflüssigkeit angefeuchteten
Abschnitte des nichtgewebten Textilerzeugnisses werden zum
Auflösen der am Deckzylinder haftenden Druckerfarbe verwen
det, während die trockenen Abschnitte zum Abwischen verwen
det werden.
Im Fall des Zeitungsdrucks beispielsweise wird der Reini
gungsvorgang zweimal oder dreimal täglich durchgeführt. Da
her wird eine Walze mit nichtgewebtem Textilerzeugnis in
etwa 8 bis 10 Tagen verbraucht und muß durch eine neue Walze
ersetzt werden.
Da es sich bei der Deckreinigungsvorrichtung für eine
Druckerpresse um eine Vorrichtung handelt, die auf Arbeits
ersparnis abgestellt ist, ist es erwünscht, die Häufigkeit
des Austausches von Verbrauchsmaterialien soweit wie möglich
herabzusetzen und die Betriebskosten zu senken.
Die Erfindung wurde in Hinblick auf den oben beschriebenen
Stand der Technik durchgeführt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Deck
reinigungsvorrichtung für eine Druckerpresse zu schaffen,
bei der die Austauschhäufigkeit von Verbrauchsmaterialien
auf ein Minimum herabgesetzt ist, um die Austauscharbeit
leichter ausführen zu können und die Betriebskosten zu
senken.
Gemäß der Erfindung soll auch ein neues Verfahren zum Reini
gen des Deckzylinders einer Druckerpresse angegeben werden.
Das neuartige Reinigungsverfahren für einen Deckzylinder
soll dabei insbesondere unter Verwendung der erfindungsge
mäßen Reinigungsvorrichtung durchgeführt werden.
Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 und bei einem Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 5 bzw. 6 gelöst. Vorteilhafte Weitergestaltun
gen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Eine erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung einer Decke bzw.
eines Drucktuchs einer Druckerpresse umfaßt eine Zufuhrwalze
für ein Reinigungstuch, eine Aufwickelwalze für das Reini
gungstuch, die mit einem automatischen Aufwickelmechanismus
versehen ist, und ein Preßelement zum Pressen des Reini
gungstuches zwischen der Zufuhrwalze und der Aufwickelwalze
gegen die Oberfläche eines zu reinigenden Deckzylinders. Die
Zufuhrwalze und die Aufwickelwalze sind beide in der norma
len und in der umgekehrten Richtung drehbar gehaltert, und
die Zufuhrwalze ist mit einem automatischen Rücklaufmecha
nismus versehen. Der automatische Rücklaufmechanismus läßt
das Reinigungstuch über die Aufwickelwalze wieder zur Zu
fuhrwalze zurücklaufen.
Vorzugsweise sind Bremsmechanismen für die Zufuhrwalze bzw.
die Aufwickelwalze vorgesehen, um diese mit einer Rück
spannung zu beaufschlagen. Ein Mechanismus zur Erfassung der
zugeführten Menge des Reinigungstuches ist vorzugsweise zwi
schen der Zufuhrwalze und der Aufwickelwalze vorgesehen und
kann beispielsweise aus der Kombination eines Rotationsele
mentes, das sich dreht, während es stets in Kontakt mit dem
Reinigungstuch steht, und einem Rotationssensor zur
Erfassung der Rotation des Rotationselementes bestehen.
Gemäß der Erfindung wird der Reinigungsvorgang ausgeführt,
während das Reinigungstuch von der Zufuhrwalze zur Auf
wickelwalze zugeführt wird, und ein Teil des gebrauchten
Reinigungstuches wird nach Beendigung des betreffenden Rei
nigungszyklus wieder aufgewickelt, indem die Zufuhrwalze in
umgekehrter Richtung gedreht wird, und es wird während eines
Teiles des nachfolgenden Reinigungszyklus wiederverwendet.
Zusätzlich zu der Maßnahme, daß die Aufwickelwalze mit einem
automatischen Aufwickelmechanismus versehen ist, ist auch
die Zufuhrwalze erfindungsgemäß mit einem automatischen
Rücklaufmechanismus ausgestattet. Die Zufuhrwalze und die
Aufwickelwalze sind daher beide in normaler und in umgekehr
ter Richtung drehbar gehaltert und es ist möglich, das Rei
nigungstuch auf die Aufwickelwalze mittels des Aufwickelme
chanismus aufzuwickeln oder es durch den Rücklaufmechanismus
auf die Zufuhrwalze zurücklaufen zu lassen.
Bei einer Zeitungsoffsetpresse werden beispielsweise während
eines Reinigungszyklus etwa 40 cm Reinigungstuch verwendet.
Der vordere Teil des Reinigungstuches wird von der Reini
gungsflüssigkeit angefeuchtet und ist durch große Mengen von
Druckerfarbe oder dergleichen verschmutzt, die an einem
Deckzylinder haften. Wenn die Oberfläche des Deckzylinders
immer sauberer wird, wird der hintere Teil des Reinigungs
tuches weniger stark als die erste Hälfte verschmutzt, da
dieser zum Trocknen der am Deckzylinder haftenden Reini
gungsflüssigkeit verwendet wird.
Die Erfindung basiert auf der Erkenntnis, daß der Abschnitt
der letzteren Hälfte (gewöhnlich etwa 1/3) des verwendeten
Reinigungstuches weniger stark verschmutzt ist. Erfindungs
gemäß wird somit der Abschnitt der letzteren Hälfte des Rei
nigungstuches mit verhältnismäßig weniger Verschmutzung vor
dem nächsten Reinigungszyklus wieder aufgewickelt, und die
ses wiederaufgewickelte und gebrauchte Reinigungstuch wird
beim Beginn des nächsten Reinigungszyklus wiederverwendet.
Obwohl es gebraucht ist, kann das gebrauchte Reinigungstuch
ohne jegliches Problem beim Beginn des nächsten Reinigungs
zyklus verwendet werden, da es verhältnismäßig sauber ist.
Nachdem auf diese Weise ein Reinigungszyklus beendet worden
ist, wird der hintere Teil des verwendeten Reinigungstuches
zurückgewickelt und beim Beginn des nachfolgenden Reini
gungszyklus wiederverwendet. Auf diese Weise kann Reini
gungstuch eingespart werden. Mit anderen Worten, die
Häufigkeit sinkt, mit der Reinigungstuch ausgetauscht werden
muß. Das Zurücklaufen des Reinigungstuches wird durch Steue
rung eines automatischen Rücklaufmechanismus gemäß einem Si
gnal von dem Mechanismus zur Erfassung der zugeführten Menge
ausgeführt.
Nachdem das Reinigungstuch aufgebracht ist, wird es durch
Betätigung des automatischen Rücklaufmechanismus vollständig
auf die Zufuhrwalze zurückgewickelt, so daß das verbrauchte
Reinigungstuch mit der Papierspule entnommen bzw. fortgewor
fen werden kann. Dementsprechend kann das Reinigungstuch auf
sehr einfache Weise von Hand ausgetauscht werden, indem le
diglich das benutzte Reinigungstuch entfernt und ein neues,
frisches Reinigungstuch angebracht wird, ohne daß irgendwel
che Flecken oder Verschmutzungen auftreten.
Die Erfindung wird im folgenden weiter anhand der Beschrei
bung und der Zeichnung erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen Deckreini
gungsvorrichtung,
Fig. 2 eine Teilschnittansicht der rechten Seite der Deck
reinigungsvorrichtung von Fig. 1,
Fig. 3 eine Teilschnittansicht der linken Seite der Deck
reinigungsvorrichtung von Fig. 1 und
Fig. 4 eine Vorderansicht der Deckreinigungsvorrichtung
von Fig. 1.
Das Hauptstück 10 einer Reinigungsvorrichtung ist parallel
zur Mittelachse eines Deckzylinders 12 angeordnet und ist an
beiden Enden mittels Anschluß- bzw. Montagebefestigungsein
richtungen 14 a und 14 b gehaltert. Die Anschlußbefestigungs
einrichtungen 14 a, 14 b sind an Druckerpressenrahmen 15 a, 15 b
angebracht. Das Hauptstück 10 der Reinigungsvorrichtung
weist auf beiden Seiten des Hauptstücks 10 angeordnete Sei
tenrahmen 16 a, 16 b und einen diese verbindenden Hauptrahmen
18 als Hauptkonstruktionselemente auf.
Ein Pressenkissen bzw. eine Druckunterlage 24 ist so ange
ordnet, daß sie dem Deckzylinder 12 gegenüberliegt, und sie
ist über ein Unterlagenkernmetallteil 20 in das vordere Ende
des Hauptrahmens 18 eingepaßt. Eine Zufuhrwalze 26 und eine
Aufnahmewalze 28 sind beide in normaler und in umgekehrter
Richtung zwischen beiden Seitenrahmen 16 a, 16 b drehbar ge
haltert, und ein nichtgewebtes Textilerzeugnis 30 zum Reini
gen ist zwischen der Walze 26 und der Walze 28 gespannt und
aufgewickelt. Die Zufuhrwalze 26 weist das nichtgewebte Tex
tilerzeugnis 30 zum Reinigen auf, das auf einer Papierspule
32 aufgewickelt ist, und wird von einem Walzenhalter 36 mit
eingebauten Federn 34 auf beiden Seiten gehalten. Das
nichtgewebte Textilerzeugnis 30 zum Reinigen ist ausgehend
von der Zufuhrwalze 26 über die Außenfläche der Druckunter
lage 24 zur Aufwickelwalze 28 geführt. Die Aufwickelwalze 28
ist von der Art mit einer großen Anzahl scharfer Vorsprünge
auf der Oberfläche. Die Vorsprünge haken das nichtgewebte
Textilerzeugnis 30 fest und halten dieses. Oberhalb der
Druckunterlage 24 sind eine Wasserdüse 38 und eine Lösungs
mitteldüse 40 angeordnet und durch den Hauptrahmen 18 gehal
tert.
Die Aufwickelwalze 28 ist mit einem automatischen Aufwickel
mechanismus 42 versehen. Der automatische Aufwickelmechanis
mus 42 umfaßt eine Aufwickelwalzenwelle 43, ein über eine in
einer Richtung laufende Nockenkupplung 45 an die Aufwickel
walzenwelle 43 angepaßtes Zahnrad 44, eine am Seitenrahmen
16 a angebrachten Aufwickelluftzylinder 46, eine mit dem Kol
ben des Aufwickelluftzylinders 46 verbundende Zahnstange 48,
die mit dem Zahnrad 44 in Eingriff steht, und eine die Hin-
und Herbewegung der Zahnstange 48 führende Zahnstangenfüh
rung 50. Auf der Zufuhrwalze 26 ist ein Rücklaufmechanismus
52 angeordnet, der einen ähnlichen Mechanismus wie der oben
beschriebene automatische Aufwickelmechanismus aufweist. Mit
anderen Worten, ein Rücklaufluftzylinder 54 ist über einen
eine Zahnstange 56 und ein Zahnrad 55 aufweisenden Mechanis
mus mit der Zufuhrwalze 26 verbunden. Die Zahnstange 56 ist
über eine in einer Richtung wirkende, nicht dargestellte
Nockenkupplung ähnlich der in einer Richtung wirkenden
Nockenkupplung 45 mit einer Welle 51 verbunden.
Für die Zufuhrwalze 26 und die Aufwickelwalze 28 sind je
weils Bremsmechanismen vorgesehen, von denen lediglich einer
veranschaulicht ist. Ein Bremsmechanismus 58 auf der Zufuhr
walze 26 ist am Seitenrahmen 16 a angebracht, und der andere,
nicht dargestellte Bremsmechanismus auf der Aufwickelwalze
28, der ähnlich bzw. gleich dem Bremsmechanismus 58 sein
kann, ist am Seitenrahmen 16 b angebracht. Die Bremsmechanis
men verhindern eine unnötige Rotation der entsprechenden
Walze 26 bzw. 28, wenn ihre Zahnstangengetriebemechanismen
abgeschaltet sind, und sie bringen eine Rückspannung auf das
nichtgewebte Textilerzeugnis 30, wenn dieses bewegt wird.
Die Druckunterlage 24 weist bei diesem Ausführungsbeispiel
einen festen Aufbau auf, wobei sie aus einem ölbeständigen
Gummimaterial besteht. Dieses Material besitzt nicht die
durchgehende Schaumstruktur wie ein Schwamm, sondern besitzt
einen festen (kompakten) Aufbau, der das Durchdringen des
Lösungsmittels oder dergleichen verhindert. Obwohl sie nicht
so weich wie der Schwamm ist, ist die Druckunterlage 24 ein
integral geformter Gegenstand.
Wie in Fig. 1 und 4 dargestellt ist, ist das Hauptstück 10
der Reinigungsvorrichtung auf Führungen 60 der Montagebefe
stigungseinrichtungen 14 a, 14 b über Linearbewegungslager 62
gehaltert und kann sich in der Richtung des Deckzylinders 12
hin- und herbewegen. Die Hin- und Herbewegung wird durch je
weils an den Montagebefestigungseinrichtungen 14 a, 14 b ange
brachte Druckluftzylinder 64 a, 64 b bewirkt.
Wie in Fig. 1 und 2 veranschaulicht ist, ist ein Mechanismus
70 zur Erfassung der zugeführten Menge des nichtgewebten
Reinigungstextilerzeugnisses 30 zwischen der Zufuhrwalze 26
und der Aufwickelwalze 28 angeordnet. Der Mechanismus 70 zur
Erfassung der Zufuhrmenge ist mit einem drehbaren Element
72, das sich dreht, während es stets in Kontakt mit dem
nichtgewebten Textilerzeugnis 30 steht, und mit einem Rota
tionssensor 74 zur Erfassung der Rotation des sich drehenden
bzw. Rotationselementes 72 versehen. In einer äußeren peri
pheren Oberfläche des Rotationselementes 72 sind Riefelun
gen, Rillen oder kleine Vorsprünge ausgebildet, greifen in
geeigneter Weise in das nichtgewebte Textilerzeugnis 30 und
drehen sich ohne Schlupf. In der Seitenfläche des Rotations
elementes 72 sind drei Magnetelemente 75 eingebettet und der
magnetische Rotationssensor 74 ist in einer Beziehung mit
Abstand und gegenüberliegend den Magnetelementen 75 angeord
net. Daher wird die zugeführte Menge des nichtgewebten Tex
tilerzeugnisses 30 in die Rotation des Rotationselementes 72
umgewandelt und die Rotation wird durch den Rotationssensor
74 erfaßt.
Wie in Fig. 3 dargestellt ist, ist ein Mechanismus 80 für
das Erfassen des Fehlens von Tuch auf der Zufuhrwalze 26 an
geordnet. Der Mechanismus 80 zur Erfassung des Fehlens von
Tuch umfaßt eine Erfassungsplatte 82, die schwenkend an eine
Außenfläche des nichtgewebten Textilerzeugnisses der Zufuhr
walze 26 durch die Kraft einer nicht dargestellten Feder ge
drückt wird, eine mit ihrem Basisende mit einer Drehwelle
der Erfassungsplatte gekoppelte Rotationsplatte 84 und einen
Grenzschalter 86, der entsprechend der Rotationsposition der
halbkreisförmigen Rotationsplatte 84 ein- und ausgeschaltet
wird.
Der Deckzylinder wird auf folgende Weise gereinigt. Neues
bzw. frisches nichtgewebtes Textilerzeugnis 30 für Reini
gungszwecke wird von einem Hersteller in dem Zustand gelie
fert, in dem es auf die Papierspule 32 aufgewickelt ist. Die
Spule 32 wird durch einen Walzenhalter 36 festgeklemmt und
gehalten. Das nichtgewebte Textilerzeugnis 30 wird durch das
vordere Ende der Druckunterlage 24 geführt und wird auf der
Aufwickelwalze 28 aufgewickelt. Da wie bereits beschrieben
auf der Oberfläche der Aufwickelwalze 28 eine große Anzahl
scharfer Vorsprünge ausgebildet ist, kann das nichtgewebte
Textilerzeugnis 30 festgehalten werden, wenn es von den Vor
sprüngen gegriffen wird, und mehrere Male auf der Walze 28
aufgewickelt werden.
Zur Durchführung des Reinigungsvorganges wird die Reini
gungsflüssigkeit aus der Wasserdüse 38 und der Lösungsmit
teldüse 40, wie erforderlich, zum nichtgewebten Textiler
zeugnis 30 gesprüht, und während das nichtgewebte Textiler
zeugnis angefeuchtet wird, wird der Hauptkörper 10 der Rei
nigungsvorrichtung durch Antreiben des Druckluftzylinders
64 a, 64 b vorbewegt, um das angefeuchtete nichtgewebte Tex
tilerzeugnis 30 zur Oberfläche des verschmutzten Deckzylin
ders 12 hin zu schieben. Auf diese Weise wird die haftende
Druckerfarbe aufgelöst und Papierpulver und dergleichen wer
den entfernt.
Dann wird der Hauptkörper 10 der Reinigungsvorrichtung durch
die Druckluftzylinder 64 a, 64 b etwas zurückgeführt und das
nichtgewebte Textilerzeugnis 30 wird von dem automatischen
Aufwickelmechanismus 42 aufgewickelt. Während das nichtge
webte Textilerzeugnis 30 durch den Bremsmechanismus 58 auf
der Zufuhrwalzenseite mit Rückspannung beaufschlagt wird,
wird der Aufwickelluftzylinder 46 angetrieben, um die Auf
wickelwalze 28 über den Zahnstangengetriebemechanismus und
die in einer Richtung wirkende Nockenkupplung 45 in Drehung
zu versetzen. Die zugeführte Menge des nichtgewebten Tex
tilerzeugnisses 30 wird durch den Mechanismus 70 zur Erfas
sung der Zufuhrmenge erfaßt, um den Betrieb des automati
schen Aufwickelmechanismus 42 zu steuern. Die Zahnstange 48
und das Zahnrad 44 werden in dem Zustand voneinander abge
schaltet bzw. getrennt, bei dem der Aufwickelluftzylinder 46
in den Ausgangszustand zurückkehrt. Die Zahnstange 48 wird
durch eine nicht dargestellte Blattfeder auf solche Weise
gehaltert, daß sie in der Lage ist, sich etwas in einer ver
tikalen Richtung umzubiegen bzw. auszulenken, so daß sich
die Zahnstange 48 zum Deckzylinder hin vorbewegt und glatt
mit der Zahnstange 44 in Eingriff tritt, und wenn die Zah
nung der Zahnstange an diejenige des Zahnrades schlägt,
weicht die Zahnstange 48 geringfügig aus, bewegt sich vor
wärts und tritt in Eingriff. Andererseits ist die in eine
Richtung wirkende Nockenkupplung 45 so angeordnet, daß sie
die Aufwickelwalze 28 in einer Richtung dreht, wenn die
Zahnstange 48 mit dem Zahnrad 44 in Eingriff steht.
Als nächstes wird der Hauptkörper 10 der Reinigungsvorrich
tung wieder durch die Druckluftzylinder 64 a, 64 b vorbewegt
und das neue nichtgewebte Textilerzeugnis 30 wird an den
Deckzylinder 12 durch die Druckunterlage 24 gedrückt. Dieser
Vorgang wird wiederholt ausgeführt und die Reinigung wird
durch Zufuhr von Wasser und/oder Lösungsmittel je nach den
Erfordernissen bewirkt. Die Sprühperiode von Wasser oder Lö
sungsmittel ist während des Reinigungszyklus außerordentlich
kurz, wird jedoch mehrere Male wiederholt.
Während der letzteren Hälfte des Reinigungszyklus werden
kein Wasser und kein Lösungsmittel zugeführt, sondern das
nichtgewebte Textilerzeugnis 30 wird einfach gegen den Deck
zylinder 12 gedrückt und aufgewickelt. Die Andruck- und Auf
wickelvorgänge werden wiederholt abwechselnd ausgeführt, um
eine Reinigung und ein Abwischen sowie eine Entfernung von
Feuchtigkeit und dergleichen, die am Deckzylinder 12 haftet,
auszuführen, damit ein Reinigungszyklus beendet wird. Die
Länge des während eines Reinigungszyklus verwendeten, nicht
gewebten Textilerzeugnisses beträgt bei einer Zeitungsoff
setpresse etwa 40 cm, ändert sich jedoch in Abhängigkeit vom
Verschmutzungsgrad. Der Deckzylinder ist während der ersten
Hälfte des Reinigungszyklus stark mit Druckfarbe oder der
gleichen verschmutzt, aber er ist während der zweiten Hälfte
mit fortschreitendem Reinigungsvorgang verhältnismäßig sau
ber.
Gemäß der Erfindung wird der automatische Rücklaufmechanis
mus 52 nach Beendigung eines Reinigungszyklus betätigt, um
einen Teil des gebrauchten, nichtgewebten Textilerzeugnis
wieder auf die Zufuhrwalze 26 aufzuwickeln. Die wiederaufge
wickelte Menge wird entsprechend dem von dem Mechanismus 70
zur Erfassung der Zufuhrmenge erfaßten Signal gesteuert. Es
hat sich durch Experimente gezeigt, daß etwa 1/3 des hinte
ren Abschnittes des bei einem Reinigungszyklus verwendeten,
nichtgewebten Textilerzeugnisses verhältnismäßig sauber ist.
Daher wird der verhältnismäßig saubere Teil dieser Menge des
nichtgewebten Textilerzeugnisses wieder aufgewickelt. Das so
aufgewickelte, verhältnismäßig saubere, gebrauchte, nichtge
webte Textilerzeugnis wird in der ersteren Hälfte des nach
folgenden Reinigungszyklus wiederverwendet. Wie bereits be
schrieben worden ist, wird in der ersten Hälfte des Reini
gungszyklus Wasser und/oder das Lösungsmittel auf das nicht
gewebte Textilerzeugnis aufgesprüht, um Druckfarbe und der
gleichen aufzulösen und vom Deckzylinder zu entfernen. Es
wird daher kein wesentlicher nachteiliger Einfluß bei der
Endbearbeitung des Reinigungsvorganges beobachtet, selbst
wenn etwas verschmutztes, nichtgewebtes Textilerzeugnis für
den zweiten Reinigungszyklus verwendet wird.
Wie oben beschrieben wurde, wird etwa 1/3 des gebrauchten
nichtgewebten Textilerzeugnisses zurückgeführt und wieder
aufgewickelt und beim nächsten Reinigungszyklus gemäß der
Erfindung wiederverwendet. Daher wird dieser Abschnitt des
nichtgewebten Textilerzeugnisses zweimal für die Reinigung
verwendet. Wenn das nichtgewebte Textilerzeugnis zum Reini
gen aufgebraucht ist, wird der Rücklaufmechanismus 52 in dem
Zustand betätigt, bei dem der Hauptkörper 10 der Reinigungs
vorrichtung zurückbewegt wird, und das gebrauchte, nichtge
webte Textilerzeugnis wird von der Aufwickelwalze 28 völlig
auf die Zufuhrwalze 26 aufgewickelt. Das gebrauchte nichtge
webte Textilerzeugnis wird zusammen mit der Papierspule ent
fernt, entsorgt bzw. fortgeworfen und durch neues Material
ersetzt. Eine Bedienungsperson für die Vorrichtung kann da
her das nichtgewebte Textilerzeugnis austauschen, ohne die
Hände wesentlichen zu verschmutzen.
Bei dieser Reinigungsvorrichtung werden die Druckluftzylin
der 64 a, 64 b zur Zeit des Aufwickelns und Rücklaufs des
nichtgewebten Textilerzeugnisses 30 zurückgeführt, so daß
zwischen der Druckunterlage 20 und dem Deckzylinder 12 ein
schmaler Spalt festgelegt ist. Die Aufwickel- und Rücklauf
vorgänge können auf diese Weise mittels einer außerordent
lich kleinen Antriebskraft sehr leicht ausgeführt werden.
Gemäß der Erfindung ist auch ein automatischer Rücklaufme
chanismus auf der Seite der Zufuhrwalze wie oben beschrieben
vorgesehen, um das Reinigungstuch ausgehend von der Auf
wickelwalze wieder auf die Zufuhrwalze aufzuwickeln. Nachdem
ein Reinigungszyklus beendet worden ist, kann daher ein Teil
des verwendeten Reinigungstuches wieder auf die Zufuhrwalze
aufgewickelt werden und während eines Teils der nachfolgen
den Reinigungszyklus einmal wiederverwendet werden. Die ver
brauchte Menge des Reinigungstuches kann auf diese Weise
drastisch herabgesetzt werden. Wenn beispielsweise zweimal
oder dreimal täglich ein Reinigungsvorgang ausgeführt wird
und im Fall des Zeitungsdrucks beispielsweise etwa 40 cm des
nichtgewebten Textilerzeugnisses pro Reinigungsvorgang ver
wendet werden, ist es herkömmlich erforderlich gewesen, alle
etwa 8 bis 10 Tage eine Walze mit nichtgewebtem Textiler
zeugnis mit einer Länge von etwa 10 bis 12 m auszutau
schen. Gemäß der Erfindung, nach der etwa 1/3 des verwende
ten, nichtgewebten Textilerzeugnisses zurücklaufen und wie
deraufgewickelt werden, kann die Zeit für den Austausch je
doch auf etwa 11 bis etwa 15 Tage verlängert werden. Da
diese Art der Vorrichtung eine Arbeitsersparnis erfordert,
ist eine geringere Austauschfrequenz außerordentlich er
wünscht und ist vorteilhafter, wobei die Betriebskosten ent
sprechend sinken.
Da das gebrauchte Reinigungstuch, nachdem es verbraucht ist,
wieder vollständig auf die Zufuhrwalze aufgewickelt werden
kann, kann ein Austausch durch neues Reinigungstuch während
eines kurzen Zeitraums mit fast keinerlei Verschmutzung aus
geführt werden.
Zusammengefaßt umfaßt eine erfindungsgemäße Reinigungsvor
richtung für die Decke einer Druckerpresse ein Reinigungs
tuch, eine Aufwickelwalze für das Reinigungstuch, eine
Druckvorrichtung zum Drücken des Reinigungstuches gegen die
Oberfläche eines zu reinigenden Deckzylinders und eine Rück
laufvorrichtung zum Wiederaufwickeln des verwendeten Reini
gungstuches von der Aufwickelwalze auf die Zufuhrwalze zur
Verwendung im nachfolgenden Reinigungszyklus. Der Reini
gungsvorgang wird ausgeführt, während das Reinigungstuch von
der Zufuhrwalze zur Aufwickelwalze zugeführt wird. Ein Teil
des verwendeten Reinigungstuches wird zurückgewickelt, nach
dem der Reinigungszyklus beendet worden ist, indem die Zu
fuhrwalze in umgekehrter Richtung gedreht wird, und es wird
während eines Teils des nachfolgenden Reinigungszyklus wie
der verwendet.
Die Erfindung ist vorstehend unter Bezugnahme auf bevorzugte
Ausführungsbeispiele beschrieben worden. Selbstverständlich
können vom Fachmann verschiedene Änderungen ausgeführt wer
den und Äquivalente für Elemente eingesetzt werden, ohne die
Lehre der Erfindung zu verlassen. Es können ferner zahlrei
che Modifikationen zur Anpassung an eine spezielle Situation
oder ein Material ausgeführt werden.
Claims (7)
1. Reinigungsvorrichtung für eine Druckerpressendecke, mit
- - einem Deckzylinder,
- - einer Zufuhrwalze zum Zuführen eines Reinigungstuches zum Reinigen des Deckzylinders,
- - einer Aufwickelwalze zum Aufwickeln des Reinigungstuches und
- - einer Preßeinrichtung zum Pressen des Reinigungstuches gegen die Oberfläche des Deckzylinders,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Aufwickelwalze (28) einen automatischen Aufwickel mechanismus (42) zum automatischen Aufwickeln des Reinigungstuches (30) aufweist,
- - die Preßeinrichtung (24) zum Pressen des Reinigungstuches (30) zwischen der Zufuhrwalze (26) und der Aufwickel walze (28) vorgesehen ist,
- - eine Halterungseinrichtung (16 a, 16 b) zur Zweirichtungs halterung der Zufuhrwalze und der Aufwickelwalze (28) vorgesehen ist und
- - eine automatische Rücklaufeinrichtung, verbunden mit der Zufuhrwalze (26), zum automatischen Wiederaufwickeln des Drucktuches (30) von der Aufwickelwalze (28) zur Zu fuhrwalze (26) vorgesehen ist.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zufuhrwalze (26) einen
ersten Bremsmechanismus (58) und die Aufwickelwalze (28)
einen zweiten Bremsmechanismus umfaßt, um jeweils an der
Zufuhrwalze und der Aufwickelwalze eine Rückspannung vor
zusehen.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, ge
kennzeichnet durch eine Einrichtung (70) zur
Zufuhrmengenerfassung zum Erfassen der zugeführten Menge des
Reinigungstuches (30), wobei die Einrichtung (70) zur Er
fassung der Zufuhrmenge ein Rotationselement (72), das sich
drehend mit dem durch einen Zwischenraum zwischen der Zu
fuhrwalze (26) und der Aufwickelwalze (28) durchtretenden
Reinigungstuch in Kontakt steht, und einen Rotationssensor
(74) zum Erfassen der Rotation des Rotationselementes um
faßt.
4. Reinigungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Reini
gungstuch ein nichtgewebtes Textilerzeugnis ist.
5. Verfahren zur Reinigung eines Deckzylinders einer
Druckerpresse mit einer Druckunterlage zum Pressen eines
Reinigungstuches gegen die Oberfläche des Deckzylinders,
insbesondere zur Anwendung bei einer Vorrichtung nach einem
der Ansprüche 1 bis 4,
gekennzeichnet durch die Schritte, daß
- - das Reinigungstuch durch einen Zwischenraum zwischen der Druckunterlage und dem Deckzylinder von einer Zufuhrwalze zu einer Aufwickelwalze geführt wird,
- - Reinigungsflüssigkeit auf das Reinigungstuch gesprüht wird,
- - die Druckunterlage zum Deckzylinder hin vorbewegt wird, um das Reinigungstuch auf die Oberfläche des Deck zylinders zu drücken,
- - die Druckunterlage vom Deckzylinder etwas fort bewegt wird und das Reinigungstuch auf der Aufwickelwalze aufgewickelt wird und
- - ein Teil des Reinigungstuches für eine Wiederverwendung des Teils des Reinigungstuches beim nachfolgenden Reinigungsschritt zur Zufuhrwalze rückaufgewickelt wird.
6. Verfahren zur Reinigung eines Deckzylinders einer
Druckerpresse, insbesondere zur Anwendung bei einer Vor
richtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekenn
zeichnet durch Pressen eines von einer Zufuhrwalze
durch ein Preßelement zugeführten und von einer Aufwickel
walze aufgewickelten Reinigungstuches durch ein Preßelement
auf den Deckzylinder, wobei eine Reinigung durchgeführt
wird, während das Reinigungstuch von der Zufuhrwalze zur
Aufwickelwalze zugeführt wird, und ein Teil des verwendeten
Reinigungstuches wieder aufgewickelt wird, indem die Zu
fuhrwalze in umgekehrter Richtung gedreht wird, nachdem der
Reinigungszyklus abgeschlossen ist, und während eines Teils
des nachfolgenden Reinigungszyklus einmal wiederverwendet
wird.
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