DE3840101A1 - Lenksteuereinrichtung fuer kraftfahrzeuge - Google Patents
Lenksteuereinrichtung fuer kraftfahrzeugeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine
Lenksteuereinrichtung für Kraftfahrzeuge um aktiv den
Lenkwinkel der Vorder- und/oder Hinterräder zu steuern.
Jüngere Beispiele von Lenksteuereinrichtungen sind in
der US-Patentanmeldung 1 95 078, eingereicht am 17. Mai
1988, basierend auf der japanischen Patentanmeldung
62-121015 und der US-Patentanmeldung 1 95 085,
eingereicht am 17. Mai 1988, basierend auf der
japanischen Patentanmeldung 62-120261 angegeben.
Die Steuereinrichtungen sind vorgesehen, um den
Lenkwinkel der Hinterräder in Übereinstimmung mit einem
Lenkwinkel, einer Lenkwinkelgeschwindigkeit und einer
Lenkwinkelbeschleunigung zu steuern.
Diese Steuerungseinrichtungen berechnen den Lenkwinkel
für die Hinterräder unter Verwendung einer linearen
mathematischen Beziehung mit einem Term, proportional
der Linkwinkelgeschwindigkeit und mit einem Term,
proportional der Lenkwinkelbeschleunigung. Wegen dieses
Merkmals neigen diese Einrichtungen dazu, ein
instabiles Verhalten des gesteuerten Fahrzeuges
insbesondere während stationärer Betriebsweisen, wie
z. B. Geradeausfahrt und bei gleichmäßigen Kurvenfahrten,
zu verursachen. Bei den Betriebsweisen im stationären
Zustand verbleibt das Lenkrad jeweils in seiner
Momentanlage. Diese Steuereinrichtungen sind jedoch sehr
empfindlich und arbeiten selbst in Abhängigkeit von
Abweichungen bzw. Schwankungen der Lenkraddrehung, die
infolge unwillkürlicher oder unbewußter Betätigungen des
Fahrers erfolgen. In Fig. 9 zeigen die unterbrochenen
Linien Schwankungen im Lenkwinkel der Hinterräder und
der Seitenverlagerung des Fahrzeuges, die in
Abhängigkeit von Schwankungen im Lenkradwinkel während
einer Geradeausfahrt des Fahrzeuges erfolgen.
Es ist daher ein Ziel der vorliegenden Erfindung eine
Lenksteuereinrichtung zu schaffen, die unerwünschte
Schwankungen im Fahrzeugverhalten und in den
Fahrzeugreaktionen beseitigen kann.
Erfindungsgemäß umfaßt die Lenksteuereinrichtung nach
der vorliegenden Erfindung für ein Kraftfahrzeug drei
Grundelemente, eine Betätigungseinrichtung, eine
Erfassungseinrichtung und eine Steuerungseinrichtung.
Die Betätigungseinrichtung ist eine Einrichtung zum
Verändern eines tatsächlichen ersten
Radeinschlagswinkels des Fahrzeuges in Abhängigkeit von
einem Steuersignal, das einen gewünschten ersten
Radeinschlagwinkel repräsentiert. Der erste
Radeinschlagwinkel kann ein Hinterrad-Lenkwinkel oder
ein Vorderrad-Lenkwinkel sein. Die Erfassungseinrichtung
ist eine Einrichtung zum Erfassen der Lenkradbetätigung
durch einen Fahrer und zum Erzeugen eines
Lenkeingangssignales, das eine Lenk- bzw.
Steuereingangsgröße repräsentiert. Die Lenkeingangsgröße
kann ein Lenkradwinkel oder ein Lenkdrehmoment oder
irgend eine andere Variable sein, die die Größe bzw. den
Umfang der Lenkbetätigung des Lenkrades durch den Fahrer
repräsentiert. Die Steuereinrichtung ist eine
Einrichtung zum Erzeugen des Steuersignales in
Abhängigkeit von dem Lenkeingangssignal, das durch die
Erfassungseinrichtung erzeugt wurde. Die
Steuerungseinrichtung umfaßt eine Grundsteuereinrichtung
zum Bestimmen des gewünschten ersten
Radeinschlagswinkels in Übereinstimmung mit einem
Produkt, das durch die Multiplikation zwischen einem
abgeleiteten Wirkung und einer bestimmten Ableitung der
Lenk- bzw. Steuereingangsgröße nach der Zeit bestimmt
wird und eine Einstelleinrichtung für die abgeleitete
Verstärkung zur Verringerung der abgeleiteten
Verstärkung, wenn eine zeitliche Änderung der
Lenkeingangsgröße kleiner ist als ein bestimmter
Vergleichswert. Die vorgegebene Ableitung der
Lenkeingangsgröße ist eine Ableitung bestimmter Ordnung,
die gleich oder größer ist als 1 ist.
Bevorzugte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
sind in den Unteransprüchen dargelegt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines
Ausführungsbeispieles und zugehöriger Zeichnungen näher
erläutert. In diesen zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines
Kraftfahrzeuges zur Verdeutlichung einer
Lenksteuereinrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 2 ein Flußdiagramm, das eine Abfolge von Schritten
verdeutlicht, die durch eine Steuerungseinrichtung
ausgeführt werden, die in Fig. 1 gezeigt ist,
Fig. 3 bis 5 Diagramme, die die Veränderung von
Konstanten zeigt, die in der Lenksteuereinrichtung nach
Fig. 1 verwendet werden,
Fig. 6 ein Diagramm eines Verstärkungs-
Einstellkoeffizienten als Funktion einer zeitlichen
Änderung eines Lenkradwinkels, verwendet in dem
Lenksteuersystem nach Fig. 1,
Fig. 7 und 8 Diagramme, die die Charakteristika der
Anregungsströme für die jeweils rechte und linke
Magnetspule in Abhängigkeit von einem
Hinterrad-Lenkwinkel zeigen, die in der
Lenksteuereinrichtung nach Fig. 1 angewandt werden,
Fig. 9 ein Zeitdiagramm, um die Wirkung der
Lenksteuereinrichtung nach Fig. 1 zu verdeutlichen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Fig. 1
bis 9 erläutert. Eine Hilfslenkeinrichtung nach diesem
Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, um einen
Hinterrad-Lenkwinkel oder -Einschlagwinkel eines
Kraftfahrzeuges zu steuern.
Wie in Fig. 1 gezeigt ist, weist das Fahrzeug ein linkes
und rechtes Vorderrad 1 L und 1 R und ein linkes und
rechtes Hinterrad 2 L und 2 R auf. Ein Lenkrad 3 ist über
ein Lenkgetriebe 4 mit den Vorderrädern 1 L und 1 R derart
verbunden, daß ein Lenkwinkel δ f der Vorderräder in
herkömmlicher Weise durch das Lenkrad 3 verändert werden
kann. Der Lenkwinkel δ f der Vorderräder wird ausgedrückt
als δ f =R/N, wobei N ein Lenkgetriebeverhältnis ist.
Ein hinteres Aufhängungssystem des Fahrzeuges enthält
einen linken und einen rechten Querlenker 5 L und 5 R und
einen linken und einen rechten oberen Arm 6 L und 6 R. Die
Hinterrädern 2 L und 2 R sind durch dieses hintere
Fahrzeugaufhängungsystem mit einem hinteren
Aufhängungsteil 7 der Fahrzeugkarosserie verbunden, so
daß die Hinterräder 2 L und 2 R ebenfalls lenkbar sind.
Das linke und rechte Hinterrad 2 L und 2 R ist mit einer
jeweiligen Lenkwelle 8 L und 8 R versehen. Außerdem ist
eine Hinterrad-Lenkbetätigungseinrichtung 9 vorgesehen,
deren beide Enden jeweils mit der linken und rechten
Gelenkwelle 8 L und 8 R durch eine linke und rechte
Seitenstange 10 L und 10 R verbunden sind.
Die Lenkbetätigungseinrichtung 9 nach diesem
Ausführungsbeispiel ist ein federnd in eine Mittellage
vorgespannte hydraulischer Doppelwirkungszylinder. Über
Fluidkanäle 11 L und 11 R sind die linke und rechte
Antriebskammer der Betätigungseinrichtung 9 jeweils mit
einem elektromagnetischen Proportional-Drucksteuerventil
12 verbunden. Das Drucksteuerventil 12 ist über einen
Zuführungskanal 15 und einen Ablaufkanal 16 mit einer
Pumpe 13 und einem Vorratsbehälter 14 verbunden. Das
Drucksteuerventil 12 ist ein federbestimmtes
Dreilagenventil mit einer linken und einer rechten
Magnetspule 12 L und 12 R. Wenn beide Magnetspulen
ausgeschaltet sind, befinden sich beide Kanäle 11 L und
11 R in einem drucklosen Zustand. Wenn die linke
Magnetspule 12 L eingeschaltet ist, liefert das
Drucksteuerventil 12 einen Fluiddruck, proportional zur
Größe eines elektrischen Stromes I L, der an die
Magnetspule 12 L gelegt wird, an die linke Arbeitskammer
der Betätigungseinrichtung 9 über den Kanal 11 L. Wenn
die rechte Magnetspule 12 R mit Energie versorgt wird,
liefert das Drucksteuerventil 12 einen Fluiddruck,
proportional zur Größe eines Stromes I R, der an die
Magnetspule 12 R gelegt wird, an die rechte Arbeitskammer
der Betätigungskammer 9 über den Kanal 11 R.
Die Steuerungseinrichtung 17 ist vorgesehen, um die
Magnetspulen 12 L und 12 R ein- oder auszuschalten und die
Größe der Ströme I L und I R zu steuern. Die
Steuerungseinrichtung 17 ist mit einem
Lenkeingangsgrößensensor 18 zur Erfassung der
Lenkeingangsgröße, die durch einen Fahrer des Fahrzeuges
aufgebracht wird, und mit einem
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 19 zur Erfassung der
Fahrzeuggeschwindigkeit V des Fahrzeuges versehen. In
diesem Ausführungsbeispiel ist der
Lenkgrößen-Eingangssnesor 18 ein Lenkwinkelsensor zur
Erfassung eines Lenkwinkels R, der in diesem
Ausführungsbeispiel eine Winkeldrehung des Lenkrades 3,
d. h. einen Lenkradwinkel repräsentiert. Die
Steuerungseinrichtung 17 nimmt ein Lenkwinkelsignal von
dem Lenkwinkelsensor 18 auf und nimmt ein
Fahrzeuggeschwindigkeitssignal von dem
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 19 auf und bestimmt die
Anregungsströme I L und I R für die Magnetspulen 12 L und
12 R, um die Hinterräder 2 L und 2 R unter Abarbeiten eines
Steuerprogramms, wie es in Fig. 2 gezeigt ist, zu
steuern.
Die Steuerungseinrichtung 17 wiederholt das
Steuerprogramm gemäß Fig. 2 regelmäßig mit einer
bestimmten Zykluszeit Δ t (z. B. mit einer Zykluszeit von
10 msec).
In einem Schritt 21 liest die Steuerungseinrichtung 17
einen Momentanwert R n des Lenkwinkels R, erfaßt durch
den Lenkwinkelsensor 18, und einen Momentanwert der
Fahrzeuggeschwindigkeit V, erfaßt durch den
Fahrzeuggeschwindigkeitssensor 19, ein.
Anschließend erhält die Steuerungseinrichtung 17 in
einem Schritt 22 einen Wert einer
Proportionalitätskonstante K entsprechend dem
Momentanwert der Fahrzeuggeschwindigkeit V aus eine
Wertetabelle einer Funktion, die in Fig. 3 gezeigt ist.
In einem nächsten Schritt 23 erhält die
Steuerungseinrichtung 17 einen Wert einer Konstante τ
für die erste Ableitung entsprechend dem Momentanwert
der Fahrezeuggeschwindigkeit V aus einer Wertetabelle
einer Funktion, die in Fig. 4 gezeigt ist. Im Schritt 24
erhält die Steuerungseinrichtung 17 einen Wert einer
zweiten abgeneigten Konstante τ′ für die zweite
Ableitung n entsprechend dem augenblicklichen
Fahrzeuggeschwindigkeitswert V aus einer Wertetabelle
einer Funktion, die in Fig. 5 gezeigt ist.
In einem Schritt 25 bestimmt die Steuerungseinrichtung
17 einen Momentanwert einer Lenkwinkelgeschwindigkeit
die eine zeitlichen Änderung des Lenkwinkels R ist.
In diesem Ausführungsbeispiel wird die
Lenkwinkelgeschwindigkeit unter Verwendung des
augenblicklichen Lenkwinkelwertes R n , erhalten als eine
momentane Wiederholung des Schrittes 21, und eines alten
Lenkwinkelwertes R n-k bestimmt, der vor einer k-fachen
Zeit erhalten wurde. Das Zeitintervall zwischen dem
alten Lenkwinkelwert R n-k dem momentanen
Lenkwinkelwert R n ist gleich Δ t×k. Die
Steuerungseinrichtung 17 berechnet die augenblickliche
Lenkwinkelgeschwindigkeit R n durch:
=(R n -R n-k )/(Δ t×k).
In einem Schritt 26 bestimmt die Steuerungseinrichtung
17 einen Momentanwert der Lenkwinkelbeschleunigung n ,
die eine zeitliche Änderung (Ableitung) der
Lenkwinkelgeschwindigkeit nach der Zeit ist. In diesem
Ausführungsbeispiel bestimmt die Steuerungseinrichtung
17 die Lenkwinkelbeschleunigung n durch:
In dieser Gleichung ist der Momentanwert, der durch
die augenblickliche Abarbeitung des Schrittes 25
erhalten wird und ist ein alter
Lenkwinkelgeschwindigkeitswert, vor k-facher Zeit
berechnet wurde.
In einem Schritt 27 erhält die Steuerungseinrichtung 17
aus einer Wertetabelle einer Funktion, die in Fig. 6
gezeigt ist, einen Wert eines abgeleiteten
Verstärkungs-Einstellkoeffizienten α bzw. eine
entsprechende α-Charakteristik nach der vorliegenden
Erfindung, die für den Erfindungsgegenstand
charakteristisch ist, entsprechend dem momentanen
Lenkwinkelgeschwindigkeitswert . Wenn die
Lenkwinkelgeschwindigkeit gleich oder größer als ein
bestimmter Vergleichswert ist, wird der
Verstärkungseinstellkoeffizient gleich 1 gehalten, wie
dies in Fig. 6 gezeigt ist. Der
Verstärkungseinstellkoeffizient nimmt von 1 auf 0 ab,
wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit R von dem
Vergleichswert auf 0 abnimmt, wie dies in Fig. 6
gezeigt ist. Der Vergleichswert entspricht dem
Maximalwert der Lenkwinkelgeschwindigkeit, die durch die
unwillkürlichen Schwankungsbetätigungen des Lenkrades 3
durch den Fahrer verursacht werden können.
In einem Schritt 28 bestimmt die Steuerungseinrichtung
17 einen Hinterrad-Lenkwinkel δ r durch:
In den Schritten 29 und 30 bestimmt die
Steuerungseinrichtung 17 Werte für die Anregungsströme
I R und I L für die rechte und linke Magnetspule 12 R und
12 L, entsprechend dem Momentanwert des
Hinterrad-Lenkwinkels, unter Verwendung einer Tabelle,
die dem Diagramm gemäß Fig. 7 entspricht und unter
Verwendung einer Tabelle, die dem Diagramm nach Fig. 8
entspricht. In den Schritten 31 und 32 liegt die
Steuerungseinrichtung 17 den Strom I R an die Magnetspule
12 R und den Strom I L an die Magnetspule 12 L.
Daher wird in Übereinstimmung mit der Richtung des
Hinterrad-Lenkwinkels δ r jeweils die rechte Magnetspule
12 R oder die linke Magnetspule 12 L durch die
Anregungsströme I R oder I L angeregt, deren Größe jeweils
der Größe des berechnete Hinterrad-Lenkwinkels δ r
entspricht. Im Ergebnis dessen wird ein Fluiddruck, der
dem Strom I R oder I L (oder der Größe des berechneten
Hinterrad-Lenkwinkels δ r ) entspricht, durch den
Fluidkanal 11 R oder 11 L an die
Hinterrad-Lenkbetätigungseinrichtung 9 gelegt und die
Betätigungseinrichtung 9 veranlaßt die Hinterräder 2 R
und 2 L in der Richtung zu schwenken, die durch den
berechneten Hinterrad-Lenkwinkel angegeben wird, so daß
der tatsächliche Hinterrad-Lenkwinkel bzw.
-Einschlagwinkel gleich dem berechneten
Hinterrad-Lenkwinkel gemacht wird.
Um das Steuerprogramm, das in Fig. 2 dargestellt ist,
auszuführen, weist die Steuerungseinrichtung 17 nach
diesem Ausführungsbeispiel eine
Proportionalitätskonstanten-Bestimmungseinrichtung für
den Schritt 22 auf, eine Bestimmungseinrichtung für die
Konstante τ für die erste Ableitung für den Schritt
23, eine zweite Bestimmungseinrichtung für die Konstante
τ′ für die zweite Ableitung n für den Schritt 24,
eine erste Differenziereinrichtung zum Erzeugen eines
Signales für die erste Ableitung durch
Abarbeiten des Schrittes 25, das im wesentlichen
proportional der ersten Ableitung des Lenkwinkels R ist,
eine zweite Differenziereinrichtung zum Erzeugen eines
Signales für die zweite Ableitung durch Abarbeiten des
Schrittes 26, das im wesentlichen proportional der
zweiten Ableitung des Lenkwinkels und eine
Verstärkungs-Einstelleinrichtung abgeleitet zum
Bestimmen des abgeleiteten
Verstärkungs-Einstellkoeffizienten und eine
Summiereinrichtung zum Bestimmen einer Linearkombination
eines ersten Terms, der proportional dem Lenkwinkel ist,
und eines zweiten Terms, der aus der Multiplikation
zwischen dem abgeleiteten
Verstärkungseinstellkoefizienten und einem
Ableitungsfaktor resultiert, der in diesem
Ausführungsbeispiel eine Summe der
Lenkwinkelgeschwindigkeit multipliziert mit der
Konstante für die erste Ableitung und der
Lenkwinkelbeschleunigung, multipliziert mit der
Konstante für die zweite Ableitung, ist.
Beim Berechnen des Hinterrad-Lenkwinkels werden der
Term, der die erste Ableitung des Lenkwinkels R und
der Term, der die zweite Ableitung n des Lenkwinkels R
enthält, beide mit dem
Verstärkungs-Einstellkoeffizienten multiplitziert, der 1
ist, wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit gleich oder
höher als der Vergleichswert ist, und der kleiner als
1 ist, wenn die Lenkwinkelgeschwindigkeit niedriger
als der Vergleichswert ist. Daher nimmt der Gewinn
bzw. die Verstärkung der abgeleiteten Steuerwirkung ab,
wenn die zeitliche Änderung der Winkeldrehung des
Lenkrades 3 niedriger ist als der Vergleichswert .
Somit kann das Lenksteuersystem nach diesem
Ausführungsbeispiel ein instabiles Fahrzeugverhalten
infolge unbeabsichtigter Schwankungen in der
Lenkraddrehung während einer Geradeausfahrt und während
einer Kurvenfahrt im stabilen Zustand, bei der das
Lenkrad 3 in einer fixierten Lage festgehalten wird,
vermieden werden.
Im Bereich hoher Lenkwinkelgeschwindigkeiten, in dem der
Fahrer das Lenkrad 3 beabsichtigt dreht und die
Lenkwinkelgeschwindigkeit gleich oder höher als der
Referenzwert ist, führt die Lenksteuereinrichtung
nach der vorliegenden Erfindung zu der gewünschten
Lenkreaktion ohne Abnahme der Zunahme bzw. Verstärkung
der abgeleiteten Steuerwirkung. Wie in Voll-Linien in
Fig. 9 gezeigt ist, läßt die Lenksteuereinrichtung nach
der vorliegenden Erfindung die erforderlichen
dynamischen Fahrzeugkennwerte während einer Kurvenfahrt
unberührt und trotzdem kann die Steuereinrichtung die
unerwünschten Schwankungen, die in unterbrochenen Linien
in Fig. 9 für Geradeausfahrten dargestellt sind,
beseitigen.
Die vorliegende Erfindung ist nicht nur auf ein
Hinterrad-Lenksystem anwendbar, wie dies in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel der Fall ist, sondern die
vorliegende Erfindung ist auch auf eine
Vorderrad-Lenksteuereinrichtung zum Steuern des
Vorderrad-Lenkwinkels in Verbindung mit oder ohne ein
Lenkgetriebe anwendbar. Als Lenkeingangsgröße ist es
auch möglich ein Lenkdrehmoment oder einen
Servolenkungs-Fluiddruck zu verwenden.
Die vorliegende Erfindung sieht eine
Lenksteuereinrichtung für Kraftfahrzeuge zur Steuerung
der Vorderrad- und/oder Hinterrad-Lenkwinkel eines
Kraftfahrzeuges vor, mit einem Lenkgrößen-Eingangssensor
zum Erfassen einer Lenkeingangsgröße, wie z. B. eines
Lenkradwinkels und eine elektronische Steuereinheit, die
eine Grundsteuereinrichtung zum Berechnen eines
gewünschten Lenkwinkels in Abhängigkeit von der erfaßten
Lenkeingangsgröße und einer Ableitung dieser
Lenkeingangsgröße nach der Zeit enthält. Um die
Fahrzeugstabilität durch Beseitigen einer instabilen
Reaktion des Fahrzeuges auf zufällige und unbewußte
Schwankungen in der Lenkbetätigung des Fahrers zu
beseitigen ist außerdem eine Steuereinheit vorgesehen,
mit einem Verstärkungs-Einstellabschnitt zur
Unterscheidung einer unwillkürlichen aber absichtslosen
Betätigung von einer beabsichtigten Lenkbetätigung durch
Vergleich der zeitlichen Änderung der Lenkeingangsgröße
mit einem vorbestimmten Vergleichsniveau und zur
Verminderung bzw. Abnahme einer Verstärkung oder Zunahme
oder Wirkung der Lenkbetätigung, Bestimmung des
gewünschten Lenkwinkels multipliziert wird wenn die
zeitlichen Änderung der Lenkeingangsgröße kleiner ist
als das vorbestimmte Vergleichsniveau angibt.
Claims (9)
1. Lenksteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug,
gekennzeichnet durch
eine Betätigungseinrichtung (9) zur Veränderung eines tatsächlichen ersten Radeinschlagwinkels des Fahrzeuges in Abhängigkeit von einem Steuersignal, das einen gewünschten ersten Radeinschlagwinkel repräsentiert,
eine Erfassungseinrichtung (18) zur Erfassung einer Lenkbetätigung des Fahrers des Fahrzeuges und zum Erzeugen eines Lenkungseingangssignales, das eine Lenkeingangsgröße (R n ) repräsentiert, und
eine Lenksteuerungseinrichtung (17) zum Erzeugen des Steuersignales entsprechend dem Lenkungseingangssignal (R n ), wobei die Steuerungseinrichtung (17) eine Grundsteuereinrichtung zum Bestimmen des gewünschten ersten Radeinschlagswinkels entsprechend einem Produkt, resultierend aus der Multiplikation zwischen einer abgeleiteten Verstärkung und einer vorbestimmten Ableitung der Lenkeingangsgröße (R n ) nach der Zeit, sowie eine Einstelleinrichtung für die abgeleitete Verstärkung zur Verminderung der abgeleiteten Verstärkung wenn eine zeitliche Änderung der Lenkeingangsgröße (R) kleiner ist als ein bestimmter Vergleichswert .
eine Betätigungseinrichtung (9) zur Veränderung eines tatsächlichen ersten Radeinschlagwinkels des Fahrzeuges in Abhängigkeit von einem Steuersignal, das einen gewünschten ersten Radeinschlagwinkel repräsentiert,
eine Erfassungseinrichtung (18) zur Erfassung einer Lenkbetätigung des Fahrers des Fahrzeuges und zum Erzeugen eines Lenkungseingangssignales, das eine Lenkeingangsgröße (R n ) repräsentiert, und
eine Lenksteuerungseinrichtung (17) zum Erzeugen des Steuersignales entsprechend dem Lenkungseingangssignal (R n ), wobei die Steuerungseinrichtung (17) eine Grundsteuereinrichtung zum Bestimmen des gewünschten ersten Radeinschlagswinkels entsprechend einem Produkt, resultierend aus der Multiplikation zwischen einer abgeleiteten Verstärkung und einer vorbestimmten Ableitung der Lenkeingangsgröße (R n ) nach der Zeit, sowie eine Einstelleinrichtung für die abgeleitete Verstärkung zur Verminderung der abgeleiteten Verstärkung wenn eine zeitliche Änderung der Lenkeingangsgröße (R) kleiner ist als ein bestimmter Vergleichswert .
2. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erfassungseinrichtung einen
Lenkwinkelsensor (18) zur Erfassung eines Lenkwinkels
des Fahrzeuges als Lenkeingangsgröße (R n ) aufweist.
3. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundsteuereinrichtung das
Steuersignal erzeugt, das proportional einer
Linearkombination ist, die aufweist einen ersten Term,
proportional zu der Lenkeingangsgröße (R), und einen
zweiten Term, proportional zu der vorbestimmten
Ableitung der Lenkeingangsgröße (R).
4. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Grundsteuereinrichtung eine
erste Differenziereinrichtung aufweist, zum Erzeugen
eines ersten abgeleiteten Signales, das im wesentlichen
proportional einer Ableitung erster Ordnung der
Lenkeingangsgröße (R n ) nach der Zeit ist, und daß der
gewünschte erste Radeinschlagwinkel gleich einer
Linearkombination der Lenkeingangsgröße (R n ) und der
Ableitung ersten Grades ist.
5. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkungs-Einstelleinrichtung
eine Einrichtung zum Bestimmen eines Wirkungs- bzw.
Einstellkoeffizienten (α) ist, der kleiner ist als 1,
wenn die erste Ableitung der Lenkeingangsgröße (R n )
niedriger ist als der Vergleichswert und die gleich
1 gehalten ist, wenn die erste Ableitung der
Lenkeingangsgröße (R n ) größer ist als der Vergleichswert
und daß die Grundsteuereinrichtung außerdem eine
zweite Differenziereinrichtung zum Erzeugen eines
zweiten abgeleiteten Signales aufweist, das im
wesentlichen proportional einer zweiten Ableitung ( n )
der Lenkeingangsgröße (R n ) nach der Zeit ist, und daß
eine Summationseinrichtung vorgesehen ist, zum Bestimmen
des gewünschten ersten Radeinschlagwinkels δ r ), der
proportional der Summe aus einem ersten Term, erhalten
durch Multiplizieren der Lenkeingangsgröße (R n ) mit
einer Proportionalitätskonstante (K), und einem zweiten
Term, erhalten durch Multiplikation zwischen dem
abgeleiteten Verstärkungs-Einstellkoeffizienten (a) und
einem abgeleiteten Faktor ist, der vorzugsweise
seinerseits aus einer Summe aus
Lenkwinkelgeschwindigkeit multipliziert mit einer
ersten abgeleiteten Konstante (τ) und der
Lenkwinkelbeschleunigung ( n ) multipliziert mit der
zweiten abgeleiteten Konstante (τ′) ist.
6. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verstärkungseinstelleinrichtung
den Verstärkungseinstellkoeffizienten (α) von 1 bis zu
0 vermindert, wenn die erste Ableitung der
Lenkeingangsgröße (R) von dem Vergleichswert auf 0
abnimmt.
7. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erfassungseinrichtung außerdem
einen Fahrzeuggeschwindigkeitssensor (19) zur Erfassung
einer Fahrzeuggeschwindigkeit (V) des Fahrzeuges
aufweist und die Grundsteuereinrichtung außerdem eine
Proportionalitätskonstanten-Bestimmungseinrichtung zum
Bestimmen eines Wertes der Proportionalitätskonstanten
(K) in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit (V),
eine Bestimmungseinrichtung für die Konstante (τ)
bezüglich der ersten Ableitung (R n ) zum Bestimmen eines
Wertes der Konstante (τ) für die erste Ableitung (R n )
in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit (V) und
eine Bestimmungseinrichtung für die Konstante (τ′)
bezüglich der zweiten Ableitung ( n ) zum Bestimmen eines
Wertes für die Konstante (τ′) für die zweite Ableitung
( n ) in Abhängigkeit von der Fahrzeuggeschwindigkeit
(V).
8. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 7, dadudrch
gekennzeichnet, daß der erste Radeinschlagwinkel ein
Hinterrad-Lenkwinkel des Fahrzeuges ist.
9. Lenksteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Erfassungseinrichtung einen
Lenkeingangsgrößensensor (18) zur Erfassung eines
Zustandes eines Lenksystemes des Fahrzeuges umfaßt und
das Lenkungseingangssignal erzeugt, das den Lenkwinkel
oder ein Lenkdrehmoment des Fahrzeuges repräsentiert.
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