DE3817105A1 - Auslegersystem fuer krane, insbesondere fuer mobile krane - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Auslegersystem für Krane, insbe­ sondere für mobile Krane. Das Auslegersystem ist bei Auto- und Eisenbahnkranen mit mehrfach teleskopierbarem Ausleger anwendbar.

Bei mit Teleskopauslegern ausgerüsteten Kranen sind unter­ schiedliche Anordnungen der Wippzylinder bekannt. Die Auto­ krane mit Teleskopausleger haben überwiegend eine Wippzylin­ deranordnung, die nahe dem Drehpunkt des Auslegers liegt. Diese Krane erreichen maximale Wippwinkel und damit große Hubhöhe und Hublasten. Die Ausleger werden bei dieser Wipp­ zylinderanordnung vorrangig durch Druckkräfte belastet. In der horizontalen Arbeitsstellung ist bei dieser Wippzylin­ deranordnung der Ausleger nur begrenzt belastbar.

Bei Eisenbahnkranen sind die Wippzylinder im Vorderteil des Kranoberwagens vorwiegend in größerem Abstand zum Ausleger­ drehpunkt angeordnet. Dadurch wird in horizontaler Arbeits­ stellung des Auslegers die max. Tragfähigkeit erreicht. Die erreichbare Hubhöhe ist durch die Ausfahrlänge der Arbeits­ zylinder und ihre Anordnung begrenzt.

Mit der DD-PS 1 45 850 ist eine Lösung bekannt, die einen teleskopierbaren Ausleger in einem schwenkbaren Führungs­ stück offenbart. Das Führungsstück ist im Vorderteil des Kranoberwagens gelagert und über eine Seilflaschung ver­ stellbar.

Der Nachteil der Lösung ist, daß der Ausleger nur in hori­ zontaler Arbeitsstellung teleskopierbar ist. In den weiteren Arbeitsstellungen wird der Ausleger verriegelt, und das Teleskop ist nicht verwendbar. Darüber hinaus besteht der Nachteil, daß die großen Kräfte aus der horizontalen Ar­ beitsweise des Kranes ungünstig über das Einziehwerk in das Kranoberteil eingeleitet werden.

Eine weitere Lösung ist durch die DD-PS 2 20 101 bekannt. Ein knickbarer Ausleger ist mit seinem unteren Teil auf dem Kran­ oberwagen schwenkbar gelagert. Das obere Auslegerteil ist mehrfach teleskopierbar und durch Arbeitszylinder um den Knickpunkt wippbar.

Der Nachteil dieser Lösung besteht in einem hohen Rüstaufwand und in der besonderen Lagerung der Wippzylinder, die sich vom Auslegeroberteil beim Aufrichten lösen müssen. Von Nachteil ist außerdem eine aufwendige Einrichtung zum Auf- und Zusam­ menklappen des Teleskopauslegers, wobei das Aufklappen des Auslegers nur im eingezogenen Zustand durchführbar ist.

Es ist ein wenig aufwendiges Auslegersystem zu schaffen, das in eng begrenzten Arbeitsräumen und bei großen Hubhöhen ein­ setzbar ist, einen geringen Rüstzeitaufwand erfordert und eine hohe Tragfähigkeit erreicht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Auslegersystem zu entwickeln, das sowohl in horizontaler als auch in steiler Arbeitsstellung einsetzbar und in diesen beiden Arbeitsvari­ anten teleskopierbar ist, wobei eine vorteilhafte Kraftein­ leitung erreicht werden soll.

Erfindungsgemäß erfolgt die Lösung der Aufgabe dadurch, daß ein an sich bekannter mehrteiliger Teleskopausleger in einer Auslegerwanne verschiebbar und schwenkbar angeordnet ist. Die nach oben offene Auslegerwanne ist auf einem Kranoberteil um einen Drehpunkt wippbar gelagert. Durch eine nicht näher beschriebene Antriebseinrichtung ist der mehrteilige Teles­ kopausleger horizontal oder in gewippter Arbeitsstellung ver­ schiebbar und durch ein an sich bekanntes Teleskopierwerk ausfahrbar. In dieser Arbeitsstellung des mehrteiligen Teles­ kopauslegers wird das Hebezeug als Teleskopkran mit Biegeaus­ leger benutzt.

Der Drehpunkt und das Gegenlager des Teleskopauslegers sind zwischen den Endpunkten in der Auslegerwanne verschiebbar und feststellbar angeordnet. Über Zugelemente, die durch das Teleskopierwerk gespannt werden, wird eine Einziehstützte und ein Seilflaschungssystem bis zu einer vorbestimmten Höhe aufgerichtet. Über das Seilflaschungssystem und mit einer Antriebseinheit wird der Ausleger aus seiner horizontalen Stellung in die Arbeitsstellung eines teleskopierbaren Druckauslegers gezogen. Die Einziehstütze und das Seilfla­ schungssystem sind im Ruhezustand zwischen Kranoberwagen und dem mehrteiligen Teleskopausleger abgelegt.

Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel näher darge­ stellt und zwar zeigt

Fig. 1 die Darstellung eines mehrteiligen Teleskop­ auslegers in horizontaler Arbeitsstellung,

Fig. 2 die Darstellung eines mehrteiligen Teleskop­ auslegers in gewippter Arbeitsstellung,

Fig. 3 den Spann- Aufrichtvorgang der Einziehstütze und des Seilflaschungssystems,

Fig. 4 die Darstellung eines mehrteiligen Teleskop­ auslegers in steiler Arbeitsstellung.

In einer Auslegerwanne 1 ist nach Fig. 1 ein mehrfach teles­ kopierbarer Ausleger 2 über Druckrollen 3 und Drucklager 4 geführt. Die Auslegerwanne 1 ist durch die Arbeitszylinder 6 um den Drehpunkt 5 schwenkbar gelagert. Der Teleskopausleger 2 besteht aus dem Führungsteleskop 7, dem Mittelteleskop 8 und dem Spitzenteleskop 9 und ist in der Auslegerwanne 1 verschieblich gelagert. Durch das Ausfahren des Mittelteles­ kopes 8 und des Spitzenteleskopes 9 wird eine bestimmte Aus­ legerausladung erreicht. Zur Vergrößerung der Ausladung wird nach Fig. 3 durch das Auslegerfahrwerk 10 das Führungsteles­ kop 7 mit den weiteren Teleskopteilen 8, 9 in der Ausleger­ wanne 1 in Richtung Lasthaken bis zu dem möglichen Endpunkt 11 verschoben.

Zum Erreichen größerer Hubhöhen wird der Teleskopausleger 2 nach Fig. 2 aufgewippt. Durch die Arbeitszylinder 6 wird die Auslegerwanne 1 mit den Teleskopteilen 7, 8, 9 um den Dreh­ punkt 5 geschwenkt.

Um die Arbeitsvariante der steilen Arbeitsstellung zu er­ reichen, wird nach Fig. 3 der Teleskopausleger durch das Auslegerfahrwerk 10 bis an den Endpunkt 11 verschoben.

Dadurch wird das Zugelement 12 gespannt, das als teleskopier­ bare oder faltbare Zugstange ausgebildet sein kann und hebt die Einziehstütze 13 automatisch in eine vorgegebene Höhe. Mit der Einziehstütze 13 wird die Seilflaschung 14 gestrafft. Die Einziehstütze 13 und die Seilflaschung 14 sind im Ruhe­ zustand auf dem Kranoberwagen unterhalb des Auslegers 2 ab­ gelegt. Wie in Fig. 4 dargestellt, wird das Drucklager 4 positioniert und durch das Auslegerhubwerk 15 der Teleskop­ ausleger aufgerichtet.

Die Vorteile des Auslegersystems bestehen darin, daß sowohl in der horizontalen als auch in der steilen Arbeitsstellung große Tragkräfte bei einem geringen Rüstaufwand erreicht werden.

Claims (6)

1. Auslegersystem für Krane, insbesondere für mobile Krane, das auf dem Oberteil eines Kranes um einen Drehpunkt schwenkbar gelagert ist, wobei der Teleskopausleger durch ein Auslegerfahrwerk, eine Einziehstütze und eine Seil­ flaschung verstellt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehpunkt (4) des mehrteiligen Teleskopauslegers (2) in einer Auslegerwanne (1) verschiebbar gelagert ist, daß die Auslegerwanne (1) durch Arbeitszylinder (6) wippbar und der mehrteilige Teleskopausleger (2) über die sich automatisch aufrichtende Einziehstütze (13) und Seil­ flaschung (14) einziehbar angeordnet sind.

2. Auslegersystem für Krane nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Drehpunkt (4) des Teleskopauslegers (2) in der Auslegerwanne (1) horizontal verschieblich ange­ ordnet und zwischen Endpunkten (11) beliebig feststellbar ist.

3. Auslegersystem für Krane nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslegerwanne (1) um eine Achse (5) drehbar und durch die Arbeitszylinder (6) wippbar angeordnet ist.

4. Auslegersystem für Krane nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß im Ruhestand die Seilflaschung (14) und die Einziehstütze (13) auf dem Oberwagen unterhalb des Auslegers (2) abgelegt sind.

5. Auslegersystem für Krane nach Anspruch 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilflaschung (14) über ein Zug­ element (12) automatisch aufrichtbar angeordnet ist.

6. Auslegersystem für Krane nach Anspruch 1, 4 und 5, da­ durch gekennzeichnet, daß das Zugelement (12) als teles­ kopier- oder faltbare Zugstange ausgebildet ist.