Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anordnung eines Hilfsauslegers in Form von
miteinander verbindbaren Gittermastelementen an einen Hauptausleger eines
Teleskopkranes gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Die wahlweise Anordnung eines wippbaren oder starren Hilfsauslegers an den
Hauptausleger eines Teleskopkranes ist bekannt (siehe hierzu Auszüge aus dem
Prospekt Mannesmann Demag Fördertechnik, Demag AC 1600, Seiten 5, 17,
24, April 96). Je nach Anforderung können bei der Anordnung mit einem wippbaren
Hilfsausleger ein oder zwei Wippstützen vorgesehen sein. Die schwenkbare
Anbindung des Fußstückes des Hilfsauslegers sowie der Wippstützen kann direkt am
Kopf des innersten Schusses des Hauptauslegers erfolgen oder es wird ein Adapter
dazwischengesetzt. Das Fußstück des Hilfsauslegers weist einen in Richtung des
Hauptauslegers sich verringernden Querschnitt auf, wobei im Regelfall bei
gleichbleibender Breite die Höhe abfallend ist. Bei der Anordnung eines starren
Hilfsauslegers wird dieser als Kragträger auf Biegung beansprucht. Da der Querschnitt
der Gittermastelemente des Hilfsauslegers aus Gewichts- und Transportgründen nicht
beliebig groß gemacht werden kann, ist die Tragfähigkeit einer solchen Anordnung
begrenzt.
Ein weiteres Problem ergibt sich aus der maximal möglichen Transporthöhe. Da die
zur Verfügung stehenden Tieflader mit entsprechendem Ladegewicht eine Höhe bis
Oberkante Ladefläche von 1 m aufweisen und die Durchfahrtshöhe unter Brücken 4 m
beträgt, bleibt eine ausnutzbare Transporthöhe von 3 m. Eine große Transporthöhe
ergibt sich dann, wenn das Fußstück des Hilfsauslegers zusammen mit zwei
Wippstützen zu transportieren ist. Da die beiden aufeinanderliegenden Wippstützen
eine entsprechende Höhe aufweisen, wird durch die verbleibende Höhe, d. h.
maximale Transporthöhe von 3 m minus Höhe der Wippstützen, die ausnutzbare
Systemhöhe für den Hilfsausleger festgelegt, da der Querschnitt des Fußstückes des
Hilfsauslegers die Querschnittsgröße aller, zumindest der unmittelbar daran
befestigten Gittermastelemente festlegt. Die Querschnittsgröße wiederum ist ein Maß
für die Belastbarkeit des Kranes.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Anordnung eines Hilfsauslegers an
einen Teleskopkran anzugeben, mit der wahlweise die Anordnung eines wippbaren
oder starren Hilfsauslegers möglich ist, wobei eine größtmögliche Systemhöhe für den
Hilfsausleger, insbesondere für die Anordnung als starrer Hilfsausleger angestrebt
wird.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind Bestandteil von Unteransprüchen.
Kernstück der Erfindung ist bei Anordnung eines starren Hilfsauslegers die
Verwendung der gleichen Wippstütze, die auch bei Anordnung eines wippbaren
Hilfsauslegers eingesetzt wird im Sinne der Bildung einer starren Abspannung. Die
Anbindung der Wippstütze an den Kopf des Hauptauslegers oder an einen Adapter
einerseits sowie an das Fußstück des Hilfsauslegers andererseits wird dabei so
vorgenommen, daß der Kraftlinienverlauf optimal ist. Da auf der Oberseite eines
starren Hilfsauslegers die Teile unter Zugbeanspruchung stehen, wird die Wippstütze
als Zugglied verwendet. Diese spezielle Anordnung ermöglicht auch die Verwendung
von im Querschnitt quadratischen Gittermastelementen. Die Höhe des Adapters sowie
die Länge und die Höhe der Wippstützen werden so gewählt, daß die Systemhöhe des
Kopfabschnittes des Fußstückes des Hilfsauslegers im Hinblick auf große Traglasten
optimiert ist.
Die Verwendung eines Adapters hat für spezielle Gegebenheiten den Vorteil, daß der
Kopf des innersten Schusses des Hauptauslegers unverändert bleiben kann. Der
Adapter bietet in einfacher Weise die Möglichkeit, ausgehend von einem teilweise
geringen Querschnitt des Kopfes des Hauptauslegers Gittermastelemente mit relativ
großem Querschnitt bzw. Systemhöhe anzuschließen. Bei geschickter Auslegung
kann der gleiche Adapter sowohl bei der Anordnung eines wippbaren als auch eines
starren Hilfsauslegers eingesetzt werden. Dies verringert für den Benutzer des Kranes
das kostenverursachende Vorhalten unterschiedlicher Bauelemente bei gewünschter
großer Variabilität der Einsatzbedingungen.
In der Zeichnung wird anhand mehrerer Anwendungsbeispiele die erfindungsgemäße
Vorrichtung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Anwendungsbeispiel der Anordnung eines wippbaren Hilfsauslegers
Fig. 2 Anwendungsbeispiel der Anordnung eines starren Hilfsauslegers
Fig. 3 wie Fig. 2, jedoch mit geneigtem, starren Hilfsausleger
Fig. 4 Seitenansicht eines Transportes eines starren Hilfsauslegers mit
Wippstütze
Fig. 5 Seitenansicht eines Transportes eines wippbaren Hilfsauslegers mit
zwei Wippstützen
Fig. 6 wie Fig. 5, nur mit Fußstück des Hilfsauslegers
Fig. 7a-c einen Adapter in allen drei Ansichten
Fig. 1 zeigt das Anwendungsbeispiel der Anordnung eines wippbaren Hilfsauslegers
2 an einen Hauptausleger 3 des hier nicht näher dargestellten Teleskopkranes. Vom
Hauptausleger 3 ist hier der innerste Schuß 4 mit daran angeordnetem Kopfteil 5
dargestellt. Am Kopfteil 5 ist in diesem Ausführungsbeispiel ein Adapter 1 (Fig. 7a-c)
angeordnet. Bei geeigneter Ausführung kann der Anschluß direkt am Kopfteil 5 des
innersten Schusses 4 des Hauptauslegers 3 erfolgen. Zur Abspannung sind in diesem
Ausführungsbeispiel zwei Wippstützen 6, 7 vorgesehen. Der hier dargestellte
Hilfsausleger 2 besteht aus einem Fußstück, an dem sich ein Zwischenstück 8 und ein
Rollenkopf 9 anschließt. Das Fußstück des Hilfsauslegers 2 weist zwei Abschnitte auf,
und zwar einen mit Zugstäben versteiften Kopfabschnitt 10 und einen daran
anschließenden Anschlußabschnitt 11. Dieser Anschlußabschnitt 11 ist dadurch
charakterisiert, daß er bei gleichbleibender Breite ein in Richtung des Adapters 1
abfallende Höhe aufweist. Es sind aber auch Anwendungsfälle denkbar, wo es
vorteilhaft ist, daß sowohl die Höhe als auch die Breite sich verringert. Das fußseitige
Ende des Anschlußabschnittes 11 sowie die obenliegende Wippstütze 6 sind
schwenkbar um den Adapter 1 angeordnet. Die untenliegende Wippstütze 7 ist
ebenfalls am Adapter 1 schwenkbar befestigt. Alternativ ist es auch möglich, die
unten liegende Wippstütze 7 am gleichen Anlenkpunkt wie die obenliegende
Wippstütze 6 und das Fußstück des Hilfsauslegers anzuordnen. Die Abspannung der
Wippstützen 6, 7 erfolgt mittels Zuggliedern 12, 13, z. B. Abspannstangen oder Seilen
und eines zwischen den Wippstützen 6, 7 angeordneten Abspannseiles 14. Dieses
Abspannseil 14 kann auch als Flaschenzug ausgebildet sein, um den Abstand der
beiden Wippstützen 6, 7 zueinander verändern zu können.
Fig. 2 zeigt ein Anwendungsbeispiel der Anordnung eines starren Hilfsauslegers 2.
Dabei wurden für gleiche Teile gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet.
Erfindungsgemäß ist zur Versteifung des starren Hilfsauslegers 2 zwischen Adapter 1
und Fußstück eine Wippstütze 6, 7 angeordnet. Aus Kostengründen und aus Gründen
geringer Lagerhaltung wird die gleiche Wippstütze 6, 7 wie bei der Anordnung eines
wippbaren Hilfsauslegers 2 gemäß Fig. 1 verwendet. Im Sinne eines günstigen
Kraftlinienflusses und im Sinne niedriger Transporthöhen erfolgt die Anordnung der
Wippstütze 6, 7 so, daß das eine Ende der Wippstütze am Adapter 1 und das andere
Ende am Übergang zwischen Kopfabschnitt 10 und Anschlußabschnitt 11 des
Fußstückes befestigt ist. Da dies die Oberseite des starren Hilfsauslegers 2 ist, wird
die Wippstütze 6, 7 als Zugglied verwendet. Die Unterteilung des ansonsten einheitlich
ausgebildeten Fußstückes in zwei Abschnitte 10, 11 ergibt sich dadurch, daß die über
die Wippstütze 6, 7 in das Fußstück eingeleiteten Zugkräfte übertragen werden
müssen. Dies gilt insbesondere für die Anordnung gemäß Fig. 3. Damit es auf der
Oberseite des Fußstückes nun zu keinen unzulässigen Aufbiegungen kommt, werden
im Kopfbereich Zugstäbe zusätzlich zu den Diagonalstäben angeordnet. Diese
Zugstäbe haben im Regelfall einen größeren Querschnitt als die Diagonalstäbe.
Fig. 3 zeigt eine Variante der Anordnung eines starren Hilfsauslegers. Im Unterschied
zu Fig. 2 ist der Hilfsausleger unter einem Winkel zum Hauptausleger 3 befestigt.
Dies wird dadurch erreicht, daß eine längere Wippstütze 15 oder eine in der Länge
veränderbare Wippstütze eingesetzt wird. Die Funktionsweise ist ansonsten gleich.
In den Fig. 4-6 ist das sich ergebende Transportproblem näher dargestellt. In
Fig. 4 ist der Transport eines starren Hilfsauslegers 2 dargestellt. Dies bereitet keine
Probleme, da das größte Höhenmaß durch den Rollenkopf 9 vorgegeben wird. Die
beispielsweise angestrebte Transporthöhe von 3 m wird hier nicht ausgenutzt.
In Fig. 5 liegen die Verhältnisse dagegen anders. In diesem Fall sind neben dem
wippbaren Hilfsausleger 2 noch zwei Wippstützen 6, 7 angeordnet. Erfindungsgemäß
werden die Höhen und Längen der Wippstützen 6, 7 in Verknüpfung mit dem
Anschlußabschnitt 11 des Fußstückes des Hilfsauslegers 2 so gewählt, daß die
Systemhöhe im Kopfabschnitt 10 des Fußstückes für die zulässige Transporthöhe zur
Erzielung hoher Tragfähigkeiten ausnutzt. Zeichnerisch nicht dargestellt ist, daß im
Regelfall auf der Oberseite der jeweiligen Wippstütze 6, 7 die zusammenfaltbaren
Zugglieder 12, 13 abgelegt werden. Dies muß bei der Kalkulation der Transporthöhe
mitberücksichtigt werden.
In Fig. 6 sind die Verhältnisse näher dargestellt. Der erste Doppelpfeil 16 ist die sich
ergebende Systemhöhe des Kopfabschnittes 10 des Fußstückes und der zweite
Doppelpfeil 17 die auszunutzende Transporthöhe. Dabei wird erfindungsgemäß eine
Systemhöhe erreicht, die eine optimale Ausnutzung der ausnutzbaren Transporthöhe
17 darstellt. Dies wirkt sich positiv auf die Anordnung der anschließenden
Gittermastelemente aus. Zumindest die direkt an den Kopfabschnitt 10 des
Fußstückes angeordneten Gittermastelemente weisen den gleichen Querschnitt auf
wie der Kopfabschnitt 10.
In Fig. 7 ist in den Teilbildern a-c ein speziell für die vorher beschriebenen
Anwendungsfälle ausgebildeter Adapter 1 dargestellt. Dabei muß noch einmal betont
werden, daß die Anordnung eines Adapters für die erfindungsgemäße Lösung nicht
zwingend ist, für spezielle Gegebenheiten aber Vorteile bietet. Der eine Vorteil ist darin
zu sehen, daß der Kopf 5 des innersten Schusses 4 des Hauptauslegers 3 (siehe
Fig. 1-3) unverändert bleiben kann, da, wie in den Teilbildern a und c zu erkennen
ist, die Unterseite des Adapters 1 entsprechend ausgebildet ist. Die hier festgelegten
Maße 20, 21 spiegeln das Längen-Breitenverhältnis des Kopfes 5 des Hauptauslegers
3 wieder. Um nun aber Gittermastelemente mit möglichst großem Querschnitt
anschließen zu können, weitet sich der Adapter vergleichbar wie ein Pyramidenstumpf
aus, so daß sich in den Anschlagstellen 22, 23 ein großes Querschnittsmaß 24, 25
ergibt. Die Vielzahl der angeordneten Diagonalstäbe 27-34 sorgen für die notwendige
Versteifung des Adapters 1. Die pyramidenstumpfartige Ausweitung des Adapters 1
kann wahlweise auf der Unterseite und/oder auf der Oberseite erfolgen.