DE3740516A1 - Blockiergeschuetzte bremsanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine blockiergeschützte Bremsan­ lage, bei welcher der die Radbremsen beaufschlagende Druck durch Ablassen von Druckmittel über eine Rücklaufleitung verringerbar ist, mit einer Pumpe, deren Ansaugraum über eine Saugleitung mit einem Behälter verbunden ist.

Eine derartige Bremsanlage ist aus der DE-OS 36 01 914 be­ kannt. Bei der bekannten Bremsanlage ist vorgesehen, daß die Rücklaufleitung zum einen an die Auslaßventile und zum anderen an den Behälter angeschlossen ist. Da die Pumpe nur im Bedarfsfall arbeitet, dann jedoch die volle Pumpen­ leistung zur Verfügung stehen muß, ist ein hoher Pumpen­ wirkungsgrad von größter Wichtigkeit. Insbesondere bei Kolbenpumpen mit Saug- und Druckventilen ist das Ansaug­ verhalten bei sehr niedrigen Temperaturen, also hoher Vis­ kosität der Flüssigkeit, nicht unproblematisch.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Bremsanlage das Ansaugverhalten der Pumpe mit möglichst geringem Aufwand zu optimieren. Diese Aufga­ be wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Rücklauf­ leitung an den Ansaugraum angeschlossen ist. Auf diese Weise wird der Druckabbaupuls von der Radbremse, mit dem stets die Antiblockierregelung eingeleitet wird, zum "Auf­ laden" der Pumpe benutzt.

Der Druckabbaupuls wird auf besonders wirkungsvolle Weise dadurch zum Aufladen der Pumpe genutzt, daß die Rücklauf­ leitung und die Saugleitung im Bereich des Saugraumes ei­ nen spitzen Winkel bilden, so daß das mit dem Ansaugraum verbundene Ende der Rücklaufleitung in die Richtung des Arbeitsraumes der Pumpe zeigt. Bei einer bevorzugten Form der Erfindung ist vorgesehen, daß die Rücklaufleitung im Bereich des Anschlusses an den Ansaugraum eine Quer­ schnittsverengung aufweist. Durch diese Ausführung wird auf besonders günstige Weise eine Pumpenaufladung nach dem "Strahlpumpenprinzip" erreicht. Besonders günstig ist eine Bauweise, bei welcher die Querschnittsverengung durch eine Injektordüse gebildet wird, die so ausgeführt ist, daß im Ansaugraum die Rücklaufleitung im Querschnitt verengt ist.

Die Pumpenaufladung kann dadurch optimiert werden, daß die Pumpe als Kolbenpumpe ausgeführt ist und daß der Druckab­ baupuls in der Rücklaufleitung mit der Stellung des Ar­ beitskolbens derart synchronisiert ist, daß der Druckab­ baupuls dann erfolgt, wenn der Arbeitskolben einen Saughub ausführt. Bei einer günstigen Ausführungsform der Erfin­ dung ist vorgesehen, daß der Anschluß der Rücklaufleitung an den Ansaugraum im Pumpengehäuse integriert vorgesehen ist.

Um stets eine Energieversorgung der Bremsanlage sicherzu­ stellen ist es besonders sinnvoll, daß die Pumpe als zwei­ kreisige Pumpe ausgeführt ist und daß jeder Pumpenkreis eine separate Rücklaufleitung und eine separate Saug­ leitung aufweist.

Weitere vorteilhafte Merkmale sowie die Funktion der er­ findungsgemäßen Bremsanlage ergeben sich aus der nach­ stehenden Beschreibung sowie der Zeichnung. Hierzu zeigt:

Fig. 1 eine bevorzugte Ausführung der erfindungs­ gemäßen blockiergeschützten Bremsanlage

Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung.

Die in Fig. 1 dargestellte blockiergeschützte Bremsanlage weist einen Tandemhauptzylinder 1 mit einem Vakuumbrems­ kraftverstärker auf, wobei der Tandemhauptzylinder 1 zum einen mit dem Behälter 2 und zum anderen über die Brems­ leitungen 11 bzw. 12 über die Einlaßventile 3 bzw. 4 mit den Radbremsen 7, 8 bzw. 9, 10 verbunden ist. Dabei gehören beispielsweise die Radbremsen 7, 8 zur Vorderachse, während die Radbremsen 9, 10 der Hinterachse zugeordnet sind. Die Einlaßventile 3, 4 sind als stromlos offene Magnetventile ausgeführt.

Von den Radbremsen 7, 8, 9, 10 führt eine Verbindung zu den Auslaßventilen 5, 6, die als stromlos geschlossene Magnet­ ventile ausgeführt sind. An den Ausgang der Auslaßventile 5, 6 schließt sich jeweils eine Rücklaufleitung 13 bzw. 14 an, die jeweils über einen Kanal 15 bzw. 16 mit dem zuge­ hörigen Ansaugraum 17, 18 verbunden ist.

Die Ansaugräume 17, 18 sind über die zugehörigen Sauglei­ tungen 20, 21 mit dem Behälter 2 verbunden. Die Pumpe 23 ist als zweikreisige Radialkolbenpumpe ausgeführt, bei welcher die Arbeitskolben durch den exzentrischen Ab­ schnitt der Antriebswelle 22 nach außen bewegt werden, während ein Koppelring den jeweils gegenüberliegenden Ar­ beitskolben nach innen zurücksetzt und damit den Saughub ausführt. Zwischen den Arbeitsräumen der Pumpe und den Saugleitungen 20, 21 ist jeweils ein Saugventil 24 angeord­ net, während zwischen den Druckleitungen 26, 27 und den je­ weiligen Arbeitsräumen ein Druckventil 25 vorgesehen ist.

Die Druckleitungen 26, 27 sind zwischen den entsprechenden Einlaßventilen 3 bzw. 4 und dem Tandemhauptzylinder 1 an die zugehörigen Bremsleitungen 11 bzw. 12 angeschlossen. Der Übersichtlichkeit halber sind die an jedem Rad vorge­ sehenen Radsensoren sowie der der Pumpe 23 antreibende Elektromotor und die Steuerelektronik nicht dargestellt.

Bei einem Bremsvorgang werden die Radbremsen 7, 8, 9, 10 über die Bremsleitungen 11, 12 und die offenen Einlaßventile 3, 4 mit einem der Pedalkraft proportionalen, im Tandemhauptzy­ linder 1 erzeugten Druck beaufschlagt. Die Pumpe 23 ist dabei nicht eingeschaltet, die Auslaßventile 6, 7 sind ge­ schlossen.

Wird nun während eines Bremsvorganges von den Sensoren und der Steuerelektronik eine Blockierneigung eines Fahrzeug­ rades registriert, so wird unverzüglich das zugehörige Auslaßventil 5 oder 6 zumindest kurzzeitig geöffnet um an der dem zum Blockieren drohenden Rad zugehörigen Radbremse den Bremsdruck zu verringern; gleichzeitig wird die Pumpe 23 eingeschaltet. Die weitere Druckmodulation des Brems­ druckes erfolgt nun durch Ansteuern der Einlaßventile 3, 4 und Auslaßventile 5, 6 entsprechend der Regelcharakteristik der Steuerelektronik. Das für diese Regelvorgänge nötige Druckmittel wird von der Pumpe 23 zur Verfügung gestellt, die wieder abgestellt wird, wenn der ABS-Regelvorgang be­ endet ist.

Dadurch, daß eine ABS-Regelphase stets mit dem Öffnen eines Auslaßventils 5 oder 6 eingeleitet wird und gleich­ zeitig die Pumpe 23 zu arbeiten beginnt, wird zeitgleich mit jedem Pumpenstart eine bestimmte Menge Druckmittel über eine Rückführleitung 13 oder 14 in den entsprechenden Ansaugraum 15 bzw. 16 des jeweiligen Pumpenkreises einge­ strömt. Diese Strömung wirkt nach dem Prinzip der Strah­ lenpumpe auch auf das Druckmittel in der angeschlossenen Saugleitung 20 oder 21.

Um die Ansaugverhältnisse weiter zu verbessern, ist eine Synchronisation der Druckabbaupulse durch die Auslaßven­ tile 5, 6 mit der Stellung des entsprechenden Arbeitskol­ bens der Pumpe 23 sinnvoll. Dies kann beispielsweise durch Sensoren gesteuert werden, welche die Stellung der An­ triebswelle 22 registrieren.

Fig. 2 zeigt als weitere Ausführung der Erfindung einen Ausschnitt aus der Bremsanlage. Die Pumpe 23 weist hierbei eine besondere Ausgestaltung des Ansaugraumes auf. Für einander entsprechende Elemente werden die bereits in der Beschreibung von Fig. 1 benutzten Bezugszeichen verwendet.

Von der Saugleitung 20 aus ragt ein als Injektordüse aus­ gebildeter Filter 30 in den Auslaßraum 17 der Pumpe 23. Dieser konische Filter 30 ragt mit seinem verjüngten Ende teilweise in eine konisch ausgebildete Ausnehmung, die an der Stirnseite des Gehäuses 31 des Saugventils 24 aus­ gebildet ist. Diese Ausnehmung und der Filter 30 bilden zusammen einen ringförmigen Strömungskanal 32 für das über die Rücklaufleitung 13 einströmende Druckmittel. Der Quer­ schnitt dieses Strömungskanals 30 verengt sich zum Saug­ ventil 24 hin, so daß das über die Rücklaufleitung 13 fließende Druckmittel auf eine höhere Strömungsgeschwin­ digkeit gebracht wird. Dadurch wird im Inneren des Filters 30 ein Unterdruck erzeugt, durch den das Ansaugen von Druckmittel aus dem Behälter 2 begünstigt wird.

Claims (7)

1. Blockiergeschützte Bremsanlage, bei welcher der die Radbremsen beaufschlagende Druck durch Ablassen von Druckmittel über eine Rücklaufleitung verringerbar ist, mit einer Pumpe, deren Ansaugraum über eine Saugleitung mit einem Behälter verbunden ist, da­ durch gekennzeichnet, daß die Rücklauf­ leitung (13, 14) an den Ansaugraum (17, 18) ange­ schlossen ist.

2. Blockiergeschützte Bremsanlage nach Anspruch 1, da­ durch gekennzeichnet, daß die Rücklauf­ leitung (13, 14) und die Saugleitung (20, 21) im Be­ reich des Ansaugraumes (17, 18) einen spitzen Winkel bilden, so daß das mit dem Ansaugraum verbundene Ende der Rücklaufleitung (13, 14) in die Richtung des Ar­ beitsraumes der Pumpe (23) weist.

3. Blockiergeschützte Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rücklaufleitung (13, 14) im Bereich des Anschlusses an den Ansaugraum (17, 18) eine Querschnittsverengung aufweist.

4. Blockiergeschützte Bremsanlage nach Anspruch 3, da­ durch gekennzeichnet, daß die Quer­ schnittsverengung durch eine Injektordüse gebildet ist.

5. Blockiergeschützte Bremsanlage nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die Pumpe (23) als Kolbenpumpe ausgeführt ist und daß der Druckabbaupuls in der Rücklaufleitung (13, 14) mit der Stellung des Arbeitskolbens derart synchronisiert ist, daß der Druckabbaupuls zu einem Zeitpunkt erfolgt, zu welchem der Arbeitskolben einen Saughub ausführt.

6. Blockiergeschützte Bremsanlage nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß der Anschluß der Rücklaufleitung (13, 14) an den Ansaugraum (17, 18) im Pumpengehäuse integriert ist.

7. Blockiergeschützte Bremsanlage nach einem der vorher­ gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeich­ net, daß die Pumpe (23) als zweikreisige Pumpe aus­ geführt ist, und daß jeder Pumpenkreis eine separate Rücklaufleitung (13, 14) und eine separate Saugleitung (20, 21) aufweist.