DE3734140C2 - Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des einer Karde, Krempel, Reiniger o. dgl. zuzuführenden Faserflockenvlieses - Google Patents
Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des einer Karde, Krempel, Reiniger o. dgl. zuzuführenden FaserflockenvliesesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des einer
Karde, Krempel, Reiniger o. dgl. zuzuführenden Faserflockenvlieses, bei
der eine Flockenspeiservorrichtung, z. B. ein Füllschacht, der Karde,
Krempel, Reiniger o. dgl. zugeordnet ist, wobei die durch den Schacht
gebildete Fasermaterialverteilung über die Breite gemessen wird und auf
grund der Meßwerte die Luftströmung im Füllschacht über die Breite
automatisch beeinflußt wird, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung nach der DE 33 28 358 A1 ist zwischen dem unteren Ende des
Füllschachtes und der nachgeordneten Faserverarbeitungsmaschine, z. B.
der Karde oder Krempel, ein räumlicher Abstand vorhanden. Das Faser
flockenvlies, das aus dem Füllschacht von unten abgezogen wird, wird
auf einem Überführungsblech der Speisewalze der Karde oder Krempel
zugeführt. Die Erfassung (Messung) der Breitenverteilung erfolgt durch
Pedalmuldenabtastung der Fasermatte vor oder nach der Krempel. Als
Stellglied ist eine sich über die Breite des Füllschachtes erstreckende
einstellbare Luftaustrittsöffnung vorgesehen, die in Abschnitte unterteilt
ist, wobei die Luftaustrittsfläche vergrößert oder verkleinert wird. Durch
den räumlichen Abstand zwischen Meßglied und Stellglied erfolgt eine un
erwünschte Verzögerung der Regulierung des Faserflockenvlieses, insbeson
dere in bezug auf Dickenschwankungen. Außerdem wird durch den Abstand zwischen dem unterem Ende des
Füllschachtes und der Speisewalze der Karde das aus den Abzugswalzen des Füllschachtes austretende
Faserflockenvlies aus der senkrechten Richtung in eine etwa horizontal geneigte Richtung umgelenkt,
wobei die innere Struktur des Faserflockenvlieses verändert wird. Es sind Umlenk-, Führungs- und
Verdichtungselemente erforderlich, so daß die Gleichmäßigkeit des Faserbandes oder -vlieses
beeinträchtigt ist. Außerdem stört, daß im Hinblick auf den räumlichen Abstand zwischen den Abzugwalzen
des Flockenspeisers und der Speisewalze der Karde diese Vorrichtung in Verbindung mit der zusätzlichen
Fertigung und Montags des Überführungselements sowie separat angeordneter und angetriebener
Abzugswalzen einerseits und der Speiseeinrichtung der Karde andererseits insgesamt anlagemäßig
aufwendig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zu
schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere eine
kurzfristige Regulierung des der Karde, Krempel, Reiniger o. dgl. zuzu
führenden Faserflockenvlieses (Speisevlies) erlaubt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer gattungsgemäßen Vorrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
Dadurch, daß das Meßglied (z. B. Tastorgan) in der Nähe zum Stellglied
(z. B. einstellbare Luftaustrittsöffnungen) angeordnet ist und beide in der
Vliesbildezone oder an deren Ende im Füllschacht untergebracht sind, ist
eine kurzfristige Regulierung des der Karde, Krempel, Reiniger o. dgl. zu
zuführenden Faserflockenvlieses (Speisevlies) ermöglicht. Die Totzeit zwi
schen Messung und Regulierung geht gegen Null. Das Schachtende endet im Bereich der Speise
walze der Karde, so daß die Speisewalze das Fasermaterial aus dem Füll
schacht abzieht.
Zweckmäßig ist das Meßglied im Bereich des unteren Endes des Füll
schachtes angeordnet. Vorzugsweise ist das Stellglied im Bereich des
unteren Endes des Füllschachtes angeordnet. Mit Vorteil ist das Meßglied
in unmittelbarer Nähe zum Stellglied angeordnet. Der räumliche Abstand
zwischen Meßglied und Stellglied ist gering. Bevorzugt sind die Luftaus
trittsöffnungen in einstellbare Segmente unterteilt, wobei jedem Einzel
segment ein Meßglied zugeordnet ist. Die Segmente sind unabhängig
voneinander einstellbar; die einzelnen Meßglieder messen ebenfalls unabhän
gig voneinander. Vorzugsweise ist das Stellglied eine Kammplatte oder ge
lochte Platte. Mit Vorteil ist das Stellglied eine drehbar gelagerte Wand
des Füllschachtes, die eine Mehrzahl von unabhängig voneinander veränder
lichen Luftaustrittsöffnungen über die Breite aufweist. Bevorzugt sind den
Stellgliedern pneumatische Elemente, z. B. Druckzylinder, zugeordnet, die
die Luftaustrittsfläche verändern. Das kann beispielsweise dadurch geschehen,
daß der Druckzylinder mit einer Klappe, einem Schieber o. dgl. zusammen
wirkt, die die Durchtrittsfläche oder den Strömungswiderstand für die
durch die Luftaustrittsöffnungen austretende Luft verändern. Zweckmäßig
stehen die Meßglieder über eine Steuer- bzw. Regeleinrichtung mit den
Stellgliedern in Verbindung.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Aus
führungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch eine Karde in Seitenansicht mit der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Vorrichtung mit drehbar gelagerter, die Luftaus
trittsöffnungen aufweisender Schachtwand,
Fig. 3 perspektivisch eine Vorrichtung wie Fig. 2 mit segment
weise unterteilten, einstellbaren Luftaustrittsöffnungen
im Schnitt,
Fig. 4 perspektivisch eine verstellbare Schachtwand mit ein
stellbaren, die Luftaustrittsöffnungen aufweisenden
Einzelsegmenten und
Fig. 5 Blockschaltbild für die elektrische Verknüpfung der
Meßglieder mit den Stellgliedern.
Fig. 1 zeigt eine Karde, z. B. Trützschler-EXACTACARD DK 715 mit Spei
sewalze 1, Speisetisch 2, Vorreißer 3, Trommel 4, Abnehmer 5, Abstreich
walze 6, Quetschwalzen 7, 8, Vliesleitelement 9, Flortrichter 10, Abzugs
walzen 11, 12 und Wanderdeckel 13. Der Karde ist ein Flockenfüllschacht 14
(Speiseschacht) vorgelagert, wobei das untere Schachtende 14a im Bereich
der Speisewalze 1 der Karde endet, so daß die Speisewalze 1 zugleich das
Fasermaterial 14b aus dem Füllschacht von unten abzieht. Der Füllschacht
14 ist etwa senkrecht oberhalb des Mittelpunktes M des Vorreißers 3 an
geordnet. Die Speisewalze 1 arbeitet mit dem Speisetisch 2 zusammen, der
am unteren Ende der Schachtwand 14c angeordnet und über eine Feder 15
belastet ist. Die Schachtwand 14c ist über ein Drehgelenk 16 drehbar ge
lagert. Im Bereich des unteren Endes der Schachtwand 14d sind Luftaus
trittsöffnungen 17, z. B. Kämme, Löcher o. dgl. vorhanden. Dem Speise
tisch 2 ist ein induktiver Wegaufnehmer 18 zugeordnet, der die Abweichun
gen des Faserflockenmaterials 14b im Füllschacht 14, die der federnd ge
lagerte Speisetisch 2 über Wegauslenkung mißt, in elektrische Impulse um
setzt. Der Wegaufnehmer 18 ist über ein Regelgerät 19 mit einem Druck
zylinder 20 verbunden, an dessen Kolben 19a eine senkrecht (s. Doppelpfeil A)
bewegliche Abdeckplatte 21 befestigt ist, die die Luftaustrittsöffnungen 17
mehr oder weniger freigibt bzw. verschließt. Auf diese Weise sind das Meß
glied (Speisetisch 2, Wegaufnehmer 18) für die Fasermaterialverteilung und
das Stellglied (Druckzylinder 20, Abdeckplatte 21) im Bereich der Flocken
vliesbildungszone im Füllschacht 14 angeordnet, wobei das Meßglied (Speise
tisch 2) unmittelbar in der Nähe des Stellgliedes (Abdeckplatte 21) vorhan
den ist.
Nach Fig. 2 ist oberhalb des Vorreißers ein Zwei-Schacht-Kardenspeiser,
z. B. Trützschler-EXACTAFEED FBK, mit einem oberen Reserveschacht 22
und einem unteren Speiseschacht 14 angeordnet. An die Leitung 23 ist ein
Ventilator 24 angeschlosssen, der die Flocken 14b im Speiseschacht 14
pneumatisch verdichtet. Die Verdichtungsluft tritt durch die Luftaustritts
öffnungen 17a und 17b aus. Im Speisetisch 2 ist eine Öffnung 2a vorhanden,
durch die ein Fühlelement 26 durchgreift, das über ein Drehlager 27 beweg
lich gelagert ist. Dem Fühlelement 26 ist der induktive Wegaufnehmer 18
zugeordnet. Die Schachtwand 14d ist in ihrem unteren Bereich 14d'I über
ein Drehlager 28 drehbar gelagert. Der Bereich 14d'I ist in die Position 14d'II
auslenkbar, s. Doppelpfeil B. Es ist folgender Regelkreis vorhanden: Meßglied
ist das Fühlelement 26 am Speiseschacht 14, das mit der Speisewalze 1
(die gleichzeitig Abzugswalze am unteren Ende des Speiseschachtes 14
ist) zusammenarbeitet; Stellglied ist die untere Schachtwand 14d', die
durch den Druckzylinder 20 (pneumatisches Stellelement) bewegt wird.
Zwischen Meß- und Stellglied ist ein Regler 19 vorhanden, dem über
einen Sollwertsteller 19a die Grundstellung (Sollwert) für die Position der
Schachtwand 14d' eingegeben wird.
Nach Fig. 3 sind über die Breite mehrere Fühlelemente 26a, 26b vorhanden.
Die untere Schachtwand 14d' ist in mehrere unabhängige Einzelsegmente
14d', 14d" unterteilt. Sowohl das Fühlelement (Meßglied) am Speiseschacht
14, das mit der Speisewalze 1 zusammenarbeitet, als auch der untere Be
reich der Schachtwand 14d sollen in Einzelsegmente unterteilt sein. Es sind
also mehrere Meß- und Stellgliedern vorhanden. Jedem Segment (Schacht
wand 14d', 14d") ist ein Meßsegment (26a, 26b) zugeordnet. Die Tastor
gane 26a, 26b sind in unmittelbarer Nähe zu den Stellgliedern 14d', 14d"
angeordnet und beide sind in der Vliesbildungszone im Füllschacht 14 unter
gebracht. Der pneumatische Verdichtungsmechanismus im Füllschacht 14
der FBK unterstützt zusammen mit der Schwerkraft das Einzugs- und Trans
portverhalten im System Speisewalze 1/Speisetisch 2.
Der Doppelpfeil C zeigt die Bewegungsrichtung der Fühlelemente 26a, 26b.
Der Doppelpfeil D zeigt die Richtung, in der die Stellglieder 14d', 14d"
um die Drehgelenke 28a bzw. 28b von der Position I in die Position II und
zurück bewegt werden. Der Doppelpfeil E zeigt die Richtung, in der der
Kolben 20a und die Kolbenstange 20b beweglich sind, die mit dem Seg
ment 14d' verbunden sind. Jedem Segment ist ein eigener Druckzylinder zu
geordnet.
Nach Fig. 4 ist die Wand 14d' um das Drehgelenk 28 drehbar, wobei die
Wand 14d' eine Mehrzahl von unabhängig voneinander beweglichen Segmen
ten 14*, 14** jeweils mit Luftaustrittsöffnungen (gezeigt sind Kämme)
über die Breite aufweist. Die Segmente 14*, 14** sind um Drehgelenke 29a
bzw. 29b drehbar gelagert. Es ist eine mechanisch doppelte Verstellbarkeit
der Schachtwand 14d gezeigt; einmal soll der Schachtwandbereich 14d' um
das Drehgelenk 28 verstellbar sein; im unteren Bereich des Schachtwandbe
reichs 14d' sind die Einzelsegmente 14*, 14** an Drehgelenken 29a bzw. 29b
gelagert, die ebenfalls (unabhängig voneinander) verstellbar sind. Die Schacht
wand 14d' und die Segmente 14*, 14** bilden die Stellglieder. Der Doppel
pfeil F zeigt die Bewegungsrichtung, in der die Einzelsegmente 14*, 14**
um die Drehgelenke 29a, 29b von der Position III in die Position IV und zu
rück bewegt werden.
In Fig. 5 ist dargestellt, wie die doppelte Verstellbarkeit, d. h. die Ver
stellbarkeit des Schachtwandbereiches 14d' und der Einzelsegmente 14*, 14**,
regel- bzw. steuerelektrisch über einen Mikrocomputer 30 verknüpft sind.
Auf diese Weise können Tragwand (Schachtwandbereich 14d') und Einzel
systeme (Einzelsegmente 14*, 14**) in Regelkreise einbezogen und als Stell
glieder dienen oder automatisch in Position eingebracht werden. Mit 2 ist
das Meßglied, z. B. der Speisetisch 2, bezeichnet.
Die gebogenen Pfeile, die in den Walzen eingezeichnet sind, geben die
Drehrichtung der jeweiligen Walze wieder.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Vergleichmäßigung des einer Karde, Krempel, Reiniger o. dgl.
zuzuführenden Faserflockenvlieses, bei der eine Flockenspeiservorrichtung, z. B.
ein Füllschacht, der Karde, Krempel, Reiniger o. dgl. zugeordnet ist, wobei die
durch einen Schacht gebildete Fasermaterialverteilung über die Breite gemessen
wird und aufgrund der Meßwerte die Luftströmung im Bereich der Flockenvlies
bildezone im Füllschacht durch ein Stellglied über die Breite automatisch beeinflußt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Meßglied (2', 26; 26a, 26b; 18) für die
Fasermaterialverteilung im Bereich der Flockenvliesbildezone (14a) im Füllschacht
(14) angeordnet ist, wobei das Meßglied (2', 26; 26a, 26b) in der Nähe des
Stellgliedes (14d', 14d", 14*, 14**) vorhanden ist und das Schachtende des
Füllschachtes (14) im Bereich der Speisewalze (1) der Karde endet, so daß die
Speisewalze (1) das Fasermaterial (14b) aus dem Füllschacht (14) abzieht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Meß
glied (2; 26, 26a, 26b) im Bereich des unteren Endes (14a) des
Füllschachtes (14) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Meßglied (2; 26, 26a, 26b) in unmittelbarer Nähe zum
Stellglied (14d', 14d", 14*, 14**) angeordnet ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß die Luftaustrittsöffnungen (17; 17a, 17b) in einstellbare
Segmente als Stellglieder (14d', 14d", 14*, 14**) unterteilt sind, wobei jedem Ein
zelsegment ein Meßglied (26a, 26b) zugeordnet ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß das Stellglied (14d', 14d", 14d*, 14d**) eine Kammplatte oder
gelochte Platte ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeich
net, daß das Stellglied eine schwenkbar (Drehlager 28) gelagerte Wand
(14d') des Füllschachtes (14) ist, die eine Mehrzahl von unabhängig
voneinander beweglichen Segmenten (14d', 14d", 14d*, 14d**) mit Luft
austrittsöffnungen (17; 17a, 17b) über die Breite aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeich
net, daß den Stellgliedern (14d', 14d", 14d*, 14d**) pneumatische
Elemente, z. B. Druckzylinder (20), zugeordnet sind, die die Luft
stromfläche durch die Luftaustrittsöffnungen (17; 17a, 17b) verändern.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 dadurch gekennzeich
net, daß die Meßglieder (2; 26, 26a, 26b; 18) über eine Steuer- bzw.
Regeleinrichtung (30) mit den Stellgliedern (14d', 14d", 14d*, 14d**;
21; 20) in Verbindung stehen.
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