DE3725059A1 - Polymere fliessverbesserer fuer mitteldestillate - Google Patents
Polymere fliessverbesserer fuer mitteldestillateInfo
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Description
Die Technik ist in steigendem Maße auf die Verwertung von
Rohölen angewiesen, die vergleichsweise schlechte
Fließeigenschaften bzw. einen hohen Stockpunkt besitzen.
In der Regel leiten sich diese Eigenschaften von dem
Gehalt an Paraffinen her, der sich andererseits auf die
Einstellung eines guten Viskositäts-Temperaturverhaltens
daraus hergestellter Produkte günstig auswirkt. (Vgl.
Ullmanns Encyklopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage,
Bd. 20, pg. 548, Verlag Chemie, Weinheim, 1981). Aus der
Weiterverarbeitung der Rohöle in den Raffinerien gehen
verschiedene Gruppen von Produkten hervor, die je nach Art
des verarbeiteten Rohöls und in Abhängigkeit vom Typ der
Raffinerie Unterschiede aufweisen können.
Schwerpunktmäßig unterscheidet man zwischen den unter ca.
200 Grad C siedenden Fraktionen (Benzin), der nächst
höheren, bis ca. 250 Grad C siedenden Fraktion
(Kerosin/Petroleum) und dem im Anschluß daran, bis ca.
350 Grad C übergehenden Gasöl. Die im Anschluß an das
Benzin überdestillierenden Fraktionen, also Kerosin und
Gasöl werden im Raffineriebetrieb gewöhnlich unter dem
Namen "Mitteldestillate" zusammengefaßt. (Vgl. Ullmanns
Encyclopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage Band 10,
S. 643-648; Kirk-Othmer, Encyclopedie of Chemical
Technology, 3rd Ed. Vol. 17, pp. 257-271).
Die naheliegende Lösung bei Schmierölfraktionen, nämlich
Entfernung eines Teils der Paraffine durch
Lösungsmittelextraktion bei niederen Temperaturen, drückt
erheblich auf die Kosten, insbesondere wegen des
Energieaufwands, weil die Lösungsmittel zurückgewonnen
werden müssen und die Extraktion unter Kühlung
durchgeführt werden muß. Dazu treten die Schwierigkeiten
bei der Paraffinwachsbeseitigung. Das Interesse der
Technik wandte sich daher bald der Suche nach geeigneten
Additiven zu, die bessere Fließeigenschaften und eine
Erniedrigung des Stockpunkts von Mineralölen und
Mineralölfraktionen, insbesondere Mitteldestillaten
gewährleisten.
Copolymere aus Ethylen und Vinylestern von C₁-C₄-
Carbonsäuren, speziell Vinylacetat, mit Vinylestergehalten
von 15-40 Gew.-% haben sich als wirksame
Fließverbesserer für Rohöle und Mitteldestillate erwiesen
(EVA-Copolymere vgl. GB-C 900 202, US-A 35 67 639, US-A
30 48 479). Bei geringen Zusatzmengen zeigen in
Mitteldestillaten nur EVA-Copolymere mit relativ niederen
Molekulargewichten zwischen 500 und 5000 und insbesondere
mit definiertem Verzweigungsgrad deutliche Wirksamkeit
(GB-C 900 202, DE-A 19 14 756). In der EP-A 00 99 646
werden Ethylen-Vinylacetat-Copolymere mit niederem
Molekulargewicht beansprucht. Terpolymerisation mit iso-
Olefinen führt zu definierten Verzweigungsgraden von 5
bis 15 CH₃-Gruppen pro 100 CH₂-Gruppen.
Aus der EP-A 01 84 048 sind Terpolymerisate aus Ethylen,
30 bis 45 Gew.-% Vinylacetat- und einem Isobutylengehalt,
der einen Verzweigungsgrad von 2 bis ca. 15 CH₃-Gruppen
pro 100-CH₂-Gruppen entspricht, mit einem mittleren
Molekulargewicht von 400 bis ca. 1200 als Pour-Point-
Erniedriger bekannt.
Die DE-A 36 16 056 betrifft die Verwendung von Ethylen-
Terpolymerisaten als Additive für Mineralöle und
Mineralöldestillate, die neben Ethylen 0,5 bis 20 Gew.-%
Diisobutylen und 20 bis 35 Gew.-% Vinylacetat enthalten
mit einer mittleren Molmasse von 500 bis 10 000 g mol-1.
In der EP-A 01 96 217 wird ein Destillat-Kraftstoff mit
verbessertem "Cold Filter Plugging Point" und "Pour Point"
angegeben, der neben dem Destillat noch 10 bis 2500 Teile
eines Terpolymeren aus Ethylen, ungesättigtem Ester und
substituiertem Olefin pro einer Million Teile Destillat
enthält. Als Olefine werden Diisobutylen, Triisobutylen,
Tetraisobutylen bzw. die Mischungen derselben genannt.
Die JP-A 53 593/84 (Anmelde-Nr. 164 534/82) schlägt Tief
temperatur-Fließverbesserer von Mineralölen vor, die durch
Pfropfen von C₃-C₂₁-Alkylestern der (Meth)acrylsäure, bzw.
Vinylestern oder gegebenenfalls substituiertem Styrol auf
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren gewonnen werden. Dabei
beträgt der Ethylen-Gehalt der Polymeren 50-90 Gew.-%,
ihre Intrinsic Viscosity in Benzol bei 30 Grad C 0,08 bis
0,5 dl/g. Der Pfropfanteil soll 20 bis 300 Gew.-% bezogen
auf das EVA-Copolymer betragen. Aus der FR-A 25 72 410
sind Pfropfcopolymere als Additive zur Verhinderung von
Paraffinablagerungen und zur Verbesserung der
Fließeigenschaften von Rohölen bekannt, die zu 5-95
Gew.-% aufgebaut sind aus einem Basispolymerisat aus
Ethylen und mindestens einem ungesättigten Monomeren aus
der Gruppe der C₂-C₁₈-Vinylester, der C₁-C₂₂-Alkylester
von ungesättigten Monocarbonsäuren, oder α, β-
ungesättigten Dicarbonsäuren bzw. deren Ester oder
Anhydriden, auf die mit Homo- oder Copolymeren aus α, β-
ungesättigten Monocarbonsäureestern mit einem Alkoholrest
mit mindestens 12 C-Atomen aufgepfropft sind.
Die Additive des Standes der Technik können jedoch nicht
in jeder Hinsicht befriedigen. Insbesondere besteht ein
Bedarf nach Fließverbesserern, die diese Aufgabe
hinsichtlich bestimmter Provenienzen und Fraktionen der
Öle effizient und mit einem hohen Grad an Sicherheit
erfüllen.
Einschlägige Erfahrungen lehren, daß keineswegs beliebige
Kombinationen aus Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren und
Alkylmethacrylaten die Anforderungen der Technik zu
erfüllen vermögen. Vielmehr kommt es auf die Auswahl und
Bereitstellung spezifisch geeigneter Kombinationen an.
Gemäß der vorliegenden Erfindung konzentriert sich das
Interesse primär auf Mitteldestillate d. h. Fraktionen, die
gemeinhin Gasöl (Siedelage 170-350 Grad C, insbesondere
225-350 Grad C, TBP nach ASTM D 2892),
Dieselkraftstoffe, Flugturbinenkraftstoffe und Heizöle
einschließen.
Im allgemeinen gehören dazu Fraktionen mit einem
Siedebereich oberhalb 170 Grad C, vorzugsweise oberhalb
225 Grad C. (Vgl. Winnacker-Küchler, 4. Auflage Bd. 5,
Carl Hanser Verlag, München, Wien 1981).
Es wurde gefunden, daß die erfindungsgemäßen
Fließverbesserer die Anforderungen an die Technik in
unerwartet hohem Maße erfüllen. Die erfindungsgemäßen
Fließverbesserer auf der Basis von Pfropfpolymerisaten von
Polyalkylmethacrylaten auf Ethylen-Vinylester-Copolymeren
als Bestandteil eines Lösungsmittelsystems enthalten als
Agenz zur Verbesserung der Fließfähigkeit
Pfropfpolymerisate PFP bestehend aus:
- a) 20-80 Gew.-% Alkylmethyacrylat mit 8-15 Kohlen stoffatomen im Ester-Alkylrest und aus
- b) 80-20 Gew.-% Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren vorzugsweise mit 28-40 Gew.-% Vinylacetat, wobei die ursprüngliche Viskosität der Ethylen-Vinylacetat- Copolymeren η spec/c (bei 25 Grad C in Xylol) vorzugsweise 6-50, insbesondere 6-30 ml/g beträgt und wobei der Verzweigungsgrad vorzugsweise 3 bis 15 CH₃-Gruppen pro 100 CH₂-Gruppen beträgt,
und einem Lösungsmittel LM mit einem Siedepunkt von
mindestens 50 Grad C vorzugsweise < 100 Grad C bei (1013 hPa/760 mm)
Druck. In der Regel ergänzen sich a) und b) zu 100 Gew.-%.
Das Lösungsmittel LM ist inert gegenüber Radikalreaktionen
und ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Kohlenwasserstoffen oder Cetan-number-improvers (CNI-
Improvers) insbesondere aus der Gruppe der Alkylnitrate
und Alkyldiglycolnitrate, beispielsweise C₅-C₈-Alkyl-
Nitrate, speziell prim. Amylnitrat, Cyclohexylnitrat,
Isooctylnitrat oder Ethyldiglykolnitrat (vgl. Ullmanns
Encyclopädie der Techn. Chemie. 4. Auflage, Bd. 12, S. 577)
bzw. gegebenenfalls Mischungen derselben bzw. mit
Kohlenwasserstoffen.
Als Kohlenwasserstoffe seien aliphatische und aromatische
Destillate und zwar sowohl die reinen Lösungsmittel als
auch Schnitte, z. B. auf aliphatischer Basis (n- und iso-
Alkane) sowie aromatische Schnitte bzw. Reformate mit
Viskositäten bis 2 mm²/s, insbesondere Kerosion z. B. mit
Siedebereich 180-210 Grad C oder das Handelsprodukt
®SHELL SOL der Shell AG genannt.
Der Gehalt der erfindungsgemäßen Fließverbesserer bezogen
auf das Lösungssystem) an den Pfropfpolymerisaten PFP
liegt gewöhnlich im Bereich 30-80 Gew.-%.
Das Basispolymerisat b) stellt ein Copolymerisat aus
Ethylen und Vinylacetat (EVA) dar, das außerdem noch eine
dritte Monomerkomponente (Terpolymeres) enthalten kann,
vorzugsweise mit 28-40 Gew.-%, insbesondere 28-35
Gew.-% Vinylacetatgehalt. Als dritte Komponente kommen
beispielsweise weitere substituierte Olefine insbesondere
Diene wie z. B. Isobutylen, Diisobutylen infrage.
Vorteilhafterweise weisen die EVA-Copolymeren ein relativ
niedriges Molgewicht Mn auf, beispielsweise im Bereich 400
bis 10 000, insbesondere 500-5000 (bestimmt durch
Osmometrie, speziell mittels Gasphasenosmometrie (vgl. R.
Vieweg u. D. Braun, Kunststoff-Handbuch, Bd. I, Carl
Hanser-Verlag München 1975, S. 328-341) oder durch
Gelchromatographie bzw. Ausschlußchromatographie (vgl.
Ullmanns Encyclopädie der Technischen Chemie, 4. Auflage
Bd. 5, Verlag Chemie 1980, S. 166-171).
Als Viskosität der EVA-Copolymerisate η spec/c (im
Anschluß an DIN 1342, DIN 51 562 und DIN 7 745) bei 25
Grad C in Xylol haben sich Werte von 6-30 ml/g
insbesondere 10-20 ml/g als zweckmäßig erwiesen. Von
Bedeutung scheint ferner ein definierter Verzweigungsgrad
zu sein. Der Verzweigungsgrad beträgt vorzugsweise 3-15,
insbesondere 6-9 CH₃-Gruppen pro 100 CH₂-Gruppen. Die
Bestimmung wird in bekannter Weise H-NMR-spektroskopisch
vorgenommen.
Die Herstellung der Copolymerisate b) ist an sich bekannt,
beispielsweise kann nach DE-A 36 16 056, EP-A 00 99 646
oder DE-A 19 14 756 verfahren werden. Vorteilhaft erfolgt
die Herstellung z. B. durch Copolymerisation der Monomeren
im Autoklaven bei Temperaturen von 80 bis 150 Grad C und
Drücken von 5-15 MPa in Gegenwart von Radikalinitiatoren
wie z. B. Peroxiden und in geeigneten, inerten organischen
Lösungsmitteln.
Brauchbare Typen sind z. B. im Handel. Im allgemeinen
erfolgt die Pfropfung der Komponenten gemäß a) auf das
Basispolymerisat b) in Anlehnung an bekannte
Pfropfverfahren. Bezüglich Einzelheiten der Herstellung
von Pfropfcopolymerisaten sei auf die einschlägige
Literatur verwiesen, z. B. Houben-Weyl, Methoden der Org.
Chemie, 14/1, S. 110 ff.; Block Copolymers, D.C. Allport,
W. H. Janes, Appl. Sci. Publishers Ltd., London 1973; Graft
Copolymers, H.A.I. Battaerd. G.W. Tregear, Polymer Reviews
Vol., 16 (1967); Block and Graft Polymers, W.J. Burlant,
A.S. Hofmann, Reinhold Publishers Corp., New York, 1960.
Definitionsgemäß handelt es sich bei den Monomeren der
Pfropfkomponenten
- a) um Alkylester der Methacrylsäure mit 8-15 Kohlenstoffatomen, insbesondere mit 10-15 Kohelnstoffatomen im Alkylrest und zwar sind sowohl iso- als n-Alkylrester brauchbar. Genannt seien insbesondere die iso-C10-Methacrylate, während das n- C10-Methacrylat nicht ganz so gut geeignet ist. Weiter seien besonders genannt die C12-C14-Alkylmethacrylate. Die Monomeren können auch im Gemisch aufgepfropft werden.
Das Gewichtsverhältnis der Pfropfkomponente a) zum
Basispolymerisat b) liegt vorzugsweise bei 1 : 4 bis 4 : 1,
insbesondere bei 1 : 1 bis 3 : 1. Genannt seien die
Verhältnisse 1(+1) : 1. Dabei kann wie folgt vorgegangen
werden:
Man gibt vorteilhafterweise das Basispolymere wie z. B. EVA oder Ethylen-Vinylacetat-Diisobutylen-Terpolymeres in einem geeigneten Polymerisationsgefäß und in dem Lösungsmittel LM, beispielsweise in Kerosin gelöst, vor. Die Menge des verwendeten Lösungsmittels LM ist natürlich bis zu einem gewissen Grad von der Natur desselben abhängig. Bei Verwendung von Kerosin kann als Faustregel beispielsweise von einem Gewichtsverhältnis Basispolymerisat b) zu LM wie 1 : 1 ausgegangen werden. Man erhält - in Abhängigkeit von der Menge des Pfropfpolymerisats - dann Polymerisatgehalte in der Regel < 65 Gew.-%. Das Lösen wird vorteilhaft durch Erwärmen beispielsweise auf 90 ± 10 Grad C unter Rühren unterstützt. Im weiteren werden vorteilhaft bei erhöhter Temperatur unter Berücksichtigung der Zerfallstemperaturen der verwendeten Initiatoren etwa bis 90 Grad C und unter einem Schutzglas wie Stickstoff oder Argon die Monomeren und ein Initiator zudosiert, beispielsweise im Gemisch vorteilhaft mittels einer Dosierpumpe und innerhalb eines gewissen Zeitraums beispielsweise 2 ± 1/2 Stunden. Als Initiatoren kommen an sich übliche Radikalinitiatoren, insbesondere Perverbindungen wie Perester, z. B. tert.-Butylperoctoat infrage. Im allgemeinen liegt der Zusatz von Initiatoren im Bereich 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1-4 Gew.-% bezogen auf die Monomeren. Vorteilhafterweise gibt man am Ende des Zulaufs noch einmal Initiator zu, etwa ca. 15 Gew.-% der bereits eingesetzten Menge. Als Gesamtpolymerisationsdauer kann im allgemeinen als Anhalt etwa 8-16 Stunden angesetzt werden.
Man gibt vorteilhafterweise das Basispolymere wie z. B. EVA oder Ethylen-Vinylacetat-Diisobutylen-Terpolymeres in einem geeigneten Polymerisationsgefäß und in dem Lösungsmittel LM, beispielsweise in Kerosin gelöst, vor. Die Menge des verwendeten Lösungsmittels LM ist natürlich bis zu einem gewissen Grad von der Natur desselben abhängig. Bei Verwendung von Kerosin kann als Faustregel beispielsweise von einem Gewichtsverhältnis Basispolymerisat b) zu LM wie 1 : 1 ausgegangen werden. Man erhält - in Abhängigkeit von der Menge des Pfropfpolymerisats - dann Polymerisatgehalte in der Regel < 65 Gew.-%. Das Lösen wird vorteilhaft durch Erwärmen beispielsweise auf 90 ± 10 Grad C unter Rühren unterstützt. Im weiteren werden vorteilhaft bei erhöhter Temperatur unter Berücksichtigung der Zerfallstemperaturen der verwendeten Initiatoren etwa bis 90 Grad C und unter einem Schutzglas wie Stickstoff oder Argon die Monomeren und ein Initiator zudosiert, beispielsweise im Gemisch vorteilhaft mittels einer Dosierpumpe und innerhalb eines gewissen Zeitraums beispielsweise 2 ± 1/2 Stunden. Als Initiatoren kommen an sich übliche Radikalinitiatoren, insbesondere Perverbindungen wie Perester, z. B. tert.-Butylperoctoat infrage. Im allgemeinen liegt der Zusatz von Initiatoren im Bereich 0,5 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 1-4 Gew.-% bezogen auf die Monomeren. Vorteilhafterweise gibt man am Ende des Zulaufs noch einmal Initiator zu, etwa ca. 15 Gew.-% der bereits eingesetzten Menge. Als Gesamtpolymerisationsdauer kann im allgemeinen als Anhalt etwa 8-16 Stunden angesetzt werden.
Etwaiges bei der Polymerisation von a) entstehendes
Homopolymerisat kann in der Regel im Ansatz verbleiben,
der somit tel quel also ohne spezielle Aufreinigung weiter
verwendet werden kann.
Die Fließverbessserer stellen erfindungsgemäß relativ
konzentrierte Polymerlösungen mit einem Gehalt der
Pfropfpolymerisate PFP in den Lösungsmitteln LM zwischen
30-80 Gew.-% dar. Man setzt sie vorteilhafterweise den
Ölen bzw. Fraktionen, deren Fließfähgikeit zu verbessern
ist, in solchen Mengen zu, daß diese 10-1000 ppm, vor
zugsweise 50-300 ppm an Pfropfpolymerisat PFP enthalten.
Die Wirkung der erfindungsgemäßen Fließverbesserer zeigt
sich vor allem ausgeprägt bei Mitteldestillaten (siehe
oben). Außer den erfindungsgemäßen Fließverbesserern kann
man den Fraktionen auch noch andere, an sich bekannte
Zusätze wie Antioxidantien, Dispergatoren sowie andere
Additiva zusetzen. Besonders erwähnt sei der Zusatz von
Anti-nozzle-fouling-Komponenten.
Die erfindungsgemäßen Fließverbesserer zeichnen sich durch
eine hervorragende Wirkung bei relativ geringen Zusatz
mengen aus. Man erreicht bei Mitteldestillaten eine Herab
setzung des Fließpunkts und der Filtrierfähigkeit dieser
Substrate um durchschnittlich 10-30 Grad C.
Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der
Erfindung:
Die Bestimmung der aktuellen Viskosität (η akt) wird im Rotationsviskosimeter nach DIN 53 018 durchgeführt. Die Bestimmung der Grenzviskosität wird - wie in DIN 1342 bzw. IZOD 1628-6 definiert vorgenommen.
Die Bestimmung der aktuellen Viskosität (η akt) wird im Rotationsviskosimeter nach DIN 53 018 durchgeführt. Die Bestimmung der Grenzviskosität wird - wie in DIN 1342 bzw. IZOD 1628-6 definiert vorgenommen.
Der Cold Filter Pulgging Point (CFPP) wird nach DIN 51 428
[vgl. auch Journal of the Institute of Petroleum Vol. 52,
(510) pg. 173-185 (1966)] bestimmt. Er bezeichnet den
Grenzwert der Filtrierbarkeit.
Der Pour Point (niedrigste Temperatur, bei welcher ein
Mineralöl oder Mineralöldestillat gerade noch fließt) wird
nach DIN 51 597 bzw. ASTM D-97 Pour Point Test bestimmt.
In einem Rundkolben mit Säbelrührer und Rückflußkühler
werden 750 g eines Ethylen-Vinylacetat-Diisobutylen-
Terpolymeren (61 : 28 : 11; Grenzviskosität (Toluol, 25
Grad C) = 16 ml/g) durch Rühren bei einer Temperatur von
90 Grad C in 750 g Kerosin (180-210 Grad C) gelöst.
Anschließend wird der vorgelegten Lösung unter Stickstoff-
Atmosphäre ein Gemisch aus 750 g Iso-C₁₀-methacrylat und
11,25 g tert.-Butylperoctoat innerhalb von 2 Stunden
mittels einer Dosierpumpe bei 90 Grad C zugesetzt. Nach
Ende des Zulaufs werden weitere 1,5 g tert.-Butylperoctoat
zugegeben. Die Gesamtpolymerisationsdauer beträgt 16
Stunden.
Das Produkt enthält 67% Polymerisat, ist bei
Raumtemperatur fließfähig (η akt (25 Grad C) = 2600 mPa·s;
η akt. (40 Grad C) = 890 mPa·s) und weißlich-trübe. Der
Festpunkt liegt bei -10 Grad C.
Wie Beispiel 1, aber der Lösung des Ethylen-Vinylacetat-
Diisobutylen-Terpolymeren werden 1500 g Iso-C₁₀-
methacrylat und 22,5 g tert.-Butylperoctoat innerhalb von
2 Stunden zudosiert.
Das Produkt enthält 75% Polymerisat, ist bei
Raumtemperatur fließfähig (η akt (25 Grad C) = 9600 mPa·s
η akt (40 Grad C) = 2700 mPa·s) und ist weißlich-trübe.
Der Festpunkt liegt bei +3 Grad C.
Wie in Beispiel 2 beschrieben. Es werden jedoch 750 g
eines Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren (VA-Gehalt =
32 Gew.-%, Grenzviskosität (Toluol, (25 Grad C) = 18,9 ml/g)
in 750 g Kerosin gelöst.
Das Produkt enthält 75 Gew.-% an Polymerisat, ist bei
Raumtemperatur (22 Grad C) fließfähig (η akt 25 Grad C =
36 500 mPa·s) und ist weißlich-trübe. Der Festpunkt liegt
bei +4 Grad C.
Die Durchführung des Herstellungsverfahrens wird
vorgenommen wie in Beispiel 2 beschrieben. Es werden
jeweils unterschiedliche Methacrylate zu EVA im
Gewichtsverhältnis 1 : 2 zupolymerisiert:
Die Fließverbesserer gemäß den Beispielen 1-8 werden
einer Reihe von Produkten aus dem Bereich der
Mitteldestillate zugesetzt.
Die mit DK1 bis DK7 bezeichneten Produkte werden im
folgenden angegeben:
DK 1 bezeichnet das Produkt Texaco Heizöl EL
DK 2 bezeichnet das Produkt Gulf Dieselkraftstoff
DK 3 bezeichnet das Produkt der Lindsay Refinery Typ G1W2
DK 4 bezeichnet das Produkt G1W3
DK 5 bezeichnet das Produkt Ethyl BSO Fuel
DK 6 bezeichnet das Produkt BP D 12
DK 7 bezeichnet das Produkt G2W4 der Lindsay Refinery
DK 2 bezeichnet das Produkt Gulf Dieselkraftstoff
DK 3 bezeichnet das Produkt der Lindsay Refinery Typ G1W2
DK 4 bezeichnet das Produkt G1W3
DK 5 bezeichnet das Produkt Ethyl BSO Fuel
DK 6 bezeichnet das Produkt BP D 12
DK 7 bezeichnet das Produkt G2W4 der Lindsay Refinery
In der folgenden Tabelle wird der CFPP (nach DIN 51 428 bzw. J. of the Institute of Petroleum Vol. 52, (510))
angegeben.
Claims (8)
1. Polymere Fließverbesserer für Mitteldestillate auf der
Basis von gepfropften Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren
als Bestandteil eines Lösungsmittelsystems,
dadurch gekennzeichnet,
daß als fließverbesserndes Agenz Pfropfpolymerisate
PFP bestehend aus
- a) 20-80 Gew.-% Ester der Methacrylsäure von C8-C15- Alkanolen und
- b) 80-20 Gew.-% Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, wobei die Viskosität der ungepfropften Ethylen-Vinylacetat- Copolymeren
η spec/c (gemessen bei 25 Grad C in Xylol) bei 6-50 ml/g
liegt und wobei der Verzweigungsgrad 23 bis 15
CH₃-Gruppen pro 100 CH₂-Gruppen beträgt in einem
Lösungsmittel LM mit einem Siedepunkt von mindestens
50 Grad C bei (1013 hPa/760 mm) Druck, eingesetzt werden.
2. Polymere Fließverbesserer gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ethylen-Vinylacetat-Copolymere
gemäß b) einen Gehalt an Vinylacetat von 28-40
Gew.-% Vinylacetat besitzt.
3. Polymerer Fließverbesserer gemäß Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die ursprüngliche Viskosität der
Ethylen-Vinylacetat-Copolymeren η spec/c gemessen bei
25 Grad C in Xylol) bei 6-30 ml/g liegt.
4. Polymerer Fließverbesserer gemäß den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente b) aus
Estern der Methacrylsäure mit C10-C15-Alkanolen
besteht.
5. Polymerer Fließverbesserer gemäß den Ansprüchen 1-4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Komponente b) aus dem
Ester der Methacrylsäure mit iso-C10-Alkanol besteht.
6. Polymerer Fließverbesserer gemäß den Ansprüchen 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der
Pfropfkomponenten a) zum Basispolymerisat b) 1 : 4 bis
4 : 1 beträgt.
7. Polymerer Fließverbesserer gemäß Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis der
Pfropfkomponente a) zum Basispolymerisat b) 1 : 1 bis
3 : 1 beträgt.
Priority Applications (9)
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---|---|---|---|
DE19873725059 DE3725059A1 (de) | 1987-07-29 | 1987-07-29 | Polymere fliessverbesserer fuer mitteldestillate |
BE8800611A BE1000546A3 (fr) | 1987-07-29 | 1988-05-31 | Produits polymeres ameliorant l'ecoulement de distillats moyens. |
NL8801477A NL8801477A (nl) | 1987-07-29 | 1988-06-08 | Polymere vloeiverbeteringsmiddelen voor middendestillaten. |
SU884356063A SU1657065A3 (ru) | 1987-07-29 | 1988-07-08 | Средство для улучшения текучих свойств углеводородных фракций |
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