DE3724413A1 - Flachziegel - Google Patents

Description

In der Bautechnik wird bekanntlich in großem Umfang armierter Beton eingesetzt, entweder durch Ausgießen von eingeschalten Bauteilen unmittelbar auf der Baustelle oder als Fertigbetonteile. Sei es nun ein an einem Bau anzubringender Balkon, ein Kniestock, ein Unterzug, eine Betonstütze im Mauerwerk oder gar ein freistehender Be­ tonpfeiler, in allen Fällen tritt nach der bisherigen Bauweise der Beton an die Außenfläche des Baukörpers, der beispielsweise aus Backsteinen erstellt ist und an­ schließend verputzt werden muß. Die Außenfront eines sol­ chen zu verputzenden Gebäudes besteht demnach aus Back­ steinen, die von einer Reihe von Betonflächen unterbro­ chen wird. Das hat zur Folge, daß wegen der verschiedenen Ausdehnungskoeffizienten der Baumaterialien in dem Putz Risse entstehen können, welche die Außenfront eines sol­ chen Gebäudes nicht nur unschön gestalten, sondern die auch dazu beitragen, daß Feuchtigkeit durch diese Risse in den Bau eindringen kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Bauten mit sol­ chen Materialien und in einer solchen Weise zu errichten, daß die Außenfront eines solchen Gebäudes, die also an­ schließend verputzt werden soll, aus Materialien mit etwa gleichem Ausdehnungskoeffizienten besteht.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird gemäß der Erfindung ein als Schalung für Beton dienender Flachziegel vorgeschla­ gen, welcher eine Anzahl von nebeneinander liegenden Isolierkammern und auf seiner der Betonseite zugewandten Fläche eine Anzahl von Verankerungsvertiefungen aufweist. Diese Verankerungsvertiefungen sollen zweckmäßig Schwal­ benschwanzprofil besitzen.

Mit Hilfe eines solchen Flachziegels wird die oben ge­ stellte Aufgabe gelöst; dieser Ziegel stellt die Außen­ haut derjenigen Teile des Baues dar, für die ein armier­ ter Beton benötigt wird. Wenn beispielsweise an einem Bau ein Balkon aus armierten Beton angebracht werden soll, so wird zunächst in bisher üblicher Weise eine Holzverscha­ lung angebracht. In den Boden sowie die Seitenwandungen dieser Verschalung werden dann jedoch die erfindungsge­ mäßen Flachziegel so eingebracht, daß die Verankerungs­ vertiefungen dieser Flachziegel nach innen zeigen. An­ schließend wird die Betondecke nach dem Einlegen der Ar­ mierung ausgegossen. Der Beton dringt in die Veranke­ rungsvertiefungen der Flachziegel ein und stellt somit eine feste Verbindung mit diesen Ziegeln dar, welche nun­ mehr die Außenfläche des Baues ergeben. Weder eine zu­ sätzliche Befestigung dieser Flachziegel noch eine zu­ sätzliche Isolierung ist erforderlich, weil dieser Flach­ ziegel diese Bedingungen von selbst erfüllt.

Eine weitere Verbesserung eines solchen Flachziegels wür­ de jedoch darin bestehen, daß zwischen die Isolierkammern und seiner Außenseite eine weitere Reihe von nebeneinan­ der liegenden Hohlkammern vorgesehen wird. Diese Hohlkam­ mern bewirken dann einen zusätzlichen Schutz gegen ein­ dringende Feuchtigkeit, welche den Wärmedämmwert der Iso­ lierkammern herabsetzen könnte.

Versuche haben ergeben, daß ein solcher Flachziegel be­ züglich Festigkeit, Gewicht sowie Wärmedämmwert eine optimale Ausbildung erfährt, wenn die Breite der Hohlkam­ mern etwa ein Drittel der Breite der Isolierkammern be­ trägt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnun­ gen dargestellt.

Es zeigen:

Fig. 1 eine Ausführungsform eines solchen Flachziegels,

Fig. 2 eine Ausführungsform eines Doppelziegels,

Fig. 3 die Verwendung solcher Ziegel bei einer Kniestock­ isolierung,

Fig. 4 die Verwendung solcher Ziegel bei einem Unterzug,

Fig. 5 die Verwendung solcher Ziegel bei der Herstellung eines Balkons,

Fig. 6 einen freistehenden Betonpfeiler mit Ziegelaußen­ front,

Fig. 7 eine Betonstütze im Mauerwerk mit einer Ziegelaus­ senfront.

Wie sich aus den Fig. 1 und 2 ergibt weist der erfin­ dungsgemäße Flachziegel 1, der beispielsweise eine Höhe von 24,5 cm, eine Breite von 8 cm und eine Länge von 1 Meter haben kann, zwei Reihen von Kammern auf, deren erste Reihe 3 als Hohlkammern ausgebildet sind und deren zweite Reihe 4 als Isolierkammern ausgebildet sind. Die Isolierung dieser Kammern 4 besteht aus herkömmlichem Isoliermaterial, welches jetzt bereits zur Isolierung von Bausteinen verwendet wird. Auf der Rückseite der Stein­ front ist dieser Ziegelstein mit schwalbenschwanzförmigen Vertiefungen 5 versehen, welche entlang des Steines in Ril­ len vorgesehen sind.

In Fig. 2 ist der gleiche Stein wie in Fig. 1 darge­ stellt, jedoch sind zwei solcher Steine übereinander ge­ setzt unter Zwischenfügen einer Styroporisolierung 7. Die beiden Steine sind mit Kunstharzbetonschichten 6 aneinan­ der geklebt. Sie ergeben somit ein Steinformat größerer Fläche.

Anwendungsbeispiele für diese erfindungsgemäßen Flach­ ziegel sind in den Fig. 3 bis 7 dargestellt. Es wird da­ von ausgegangen, daß in allen diesen Beispielen auf dem Bau ein armiertes Betonteil benötigt wird, welches in üblicher Weise zunächst eingeschalt wird. In die Scha­ lung wird nun an der Bauaußenseite eine Lage der erfin­ dungsgemäßen Flachziegel eingelegt, welche dann nach Ent­ fernung der Schalung die Außenhaut bilden. Bei dem Aus­ führungsbeispiel nach Fig. 3, bei dem es sich um eine Kniestockisolierung handelt, ist die Außenfront dieses Kniestockes durch die beiden Flachziegel 1 und 2 darge­ stellt; die Betondecke selbst trägt das Bezugszeichen 8.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 handelt es sich um einen Unterzug oder einen Überzug 9, wie er beispiels­ weise bei einem Fenster ohne Rolladenkasten vorkommt.

In Fig. 5 ist ein Balkon dargestellt, dessen Betondecke 10 aus dem Baukörper 11 herausragt. Die Unterfläche die­ ser Betondecke 10 sowie die Seitenflächen sind von den erfindungsgemäßen Flachziegeln umgeben. Die Einschalung erfolgt in gleicher Weise wie es anhand des Anwendungs­ beispiels der Fig. 3 erläutert worden ist.

In Fig. 6 ist ein freistehender Betonpfeiler 12 darge­ stellt, dessen Außenfläche von den erfindungsgemäßen Zie­ geln 1 gebildet wird. Diese Art der Isolierung eines Be­ tonpfeilers 12 erscheint auch ohne weiteres als Brand­ schutzisolierung geeignet, weil die im Betonpfeiler 12 vorgesehenen Armierungseisen nicht an die Außenfront des Pfeilers heranreichen.

In Fig. 7 ist schließlich eine Betonstütze 13 gezeichnet, welche im Mauerwerk 14 vorgesehen ist. Um eine Ziegel­ außenfront zu erhalten, besteht auch in diesem Fall die Außenfläche der Betonstütze aus den erfindungsgemäßen Flachziegeln 1, welche vor dem Ausgießen der Betonstütze angebracht worden sind und beim Ausgießen mit der Beton­ schicht eine Einheit bilden.

Es sei abschließend darauf hingewiesen, daß die erfin­ dungsgemäßen Flachziegel in gleicher Weise auch bei Be­ tonfertigteilen Anwendung finden können, weil auch bei der Herstellung solcher Fertigbauteile das gleiche der Erfindung zugrunde liegende Problem auftritt.

Claims (5)

1. Als Schalung für Beton dienender Flachziegel, welcher eine Anzahl von nebeneinander liegenden Isolierkammern (4) und auf seiner der Betonseite zugewandten Fläche eine Anzahl von Verankerungsvertiefungen (5) aufweist.

2. Flachziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsvertiefungen (5) Schwalbenschwanz­ profil besitzen.

3. Flachziegel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zwischen den Isolierkammern (4) und sei­ ner Außenseite eine weitere Reihe von nebeneinander liegenden Hohlkammern (3) vorgesehen ist.

4. Flachziegel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Hohlkammern (3) etwa ein Drittel der Isolierkammern (4) beträgt.

5. Die Verwendung von Flachziegeln nach Anspruch 1 bis 4 zur gleichzeitigen Verschalung und Isolierung von aus Beton herzustellenden Bauteilen, wie Balkonen Fig. 5), Kniestöcken (Fig. 3), Unterzügen (Fig. 4), Betonpfei­ lern (Fig. 6), Betonstützen (Fig. 7) sowie von Beton- Fertigteilen.