DE3707338A1 - Verfahren zur physikalisch begruendeten auswertung der beim kirlian-effekt auftretenden leuchterscheinungen - Google Patents
Verfahren zur physikalisch begruendeten auswertung der beim kirlian-effekt auftretenden leuchterscheinungenInfo
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Description
Das Verfahren eignet sich zur Untersuchung der elektrischen
Eigenschaften beliebiger Strukturen, insbesondere von bio
logischen Strukturen zu Diagnose-Zwecken. Das Verfahren er
möglicht die getrennte Bestimmung der Verteilung von elek
trisch negativen und positiven Ladungsträgern in der Umge
bung der untersuchten Strukturen unter Ausnutzung des Kir
lian-Effekts.
Zur Beurteilung des Stands der Technik liegen folgende
Druckschriften vor:
- 1. DE-OS 26 18 424,
- 2. DE-OS 26 41 144,
- 3. DE-OS 33 02 215 A1,
- 4. DE-OS 33 40 104 A1.
Den in o. g. Druckschriften dokumentierten Erfindungen liegt
die Aufgabe zugrunde, durch geeignete Hochfrequenz-Hochspan
nungsvorrichtungen die Leuchterscheinungen in und in der Um
gebung von (insbesondere biologischen) Objekten darzustellen.
Diese Leuchterscheinungen sind im allgemeinen als Büschel-
und Funkenentladungen und im Zusammenhang mit biologischen
Strukturen als Kirlian-Effekt bekannt. Die o. g. Erfindungen
unterscheiden sich in der Erzeugung und Potentiallage der
Hochspannung und in der Anordnung von Hochspannungsquelle,
Objekt und Darstellungs- bzw. Aufzeichnungsart der Leucht
erscheinungen.
Es ist die Intention der o. g. Erfindungen, lediglich eine
phänomenologische Beschreibung der beim Kirlian-Effekt auf
tretenden Leuchterscheinungen zu ermöglichen. In keiner der
o. g. Erfindungen wird ein Verfahren beschrieben, mit dem
die Verteilung von elektrischen Ladungsträgern unterschied
licher Polarität (Elektronen, negative Ionen, positive Io
nen) getrennt voneinander in der Umgebung und auf der Ober
fläche der untersuchten Objekte bestimmt werden kann. Zur
getrennten Bestimmung der Verteilung von elektrisch negati
ven und positiven Ladungsträgern auf (insbesondere biologi
schen) Objekten sind mindestens zwei Abbildungen oder Auf
zeichnungen der Leuchterscheinungen mit gleichgerichteten
Hochspannungspulsen von unterschiedlicher Polarität erfor
derlich. Außerdem müssen die Potentialverhältnisse zwischen
Hochspannungselektrode und Objekt in jedem Fall wohldefi
niert sein.
Die diesbezüglich notwendige Aufnahme- und Auswerteprozedur
ist entweder nicht herausgearbeitet worden (1., 2.), oder
die speziellen Anforderungen an die Form und Potentiallage
der Hochspannungspulse werden nicht erfüllt (3., 4.).
Durchsichtige, aus einem dünnen Metallfilm bestehende Elek
troden (4.) haben den Nachteil, daß sich bei stärkeren Strö
men der elektrische Widerstand des Metallfilms störend be
merkbar macht. Dadurch kommt es zu unerwünschten Verzerrun
gen des elektrischen Feldes und der resultierenden Leuchter
scheinungen in der Umgebung des Objekts. Dieser störende Ef
fekt kann durch Verwendung einer dicken, aus einer durch
sichtigen elektrolytischen Flüssigkeit bestehenden Hochspan
nungselektrode vermieden werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, unter Ausnutzung des Kirlian-
Effekts mit einer getrennten Aufnahme- und Auswertungspro
zedur für elektrisch negative und positive Ladungsträger
(N, P) deren Verteilung in der Umgebung und auf der Oberflä
che biologischer und beliebiger anderer Objekte (O) zu be
stimmen. Die Kenntnis dieser Ladungsträgerverteilungen ist
die Voraussetzung für ein physikalisch begründetes Diagnose
verfahren.
Aufgrund der mit dem Hochfrequenz-Hochspannungsgenerator (H)
erzeugten elektrischen Feldstärke treten elektrisch negative
und/oder positive Ladungsträger (N, P) aus dem Objekt (O)
aus. Auf dem Weg zur Hochspannungselektrode (E) nehmen die
Ladungsträger (N, P) kinetische Energie auf, da sie im elek
trischen Feld beschleunigt werden. Dabei stoßen sie häufig
mit Luftmolekülen zusammen, welche dadurch angeregt oder so
gar ionisiert werden. Durch diesen Stoßanregungsprozeß kommt
es zu den für den Kirlian-Effekt charakteristischen Leucht
erscheinungen. Bei einem elektrischen Feld mit permanent
wechselnder Polarität treten aus dem Objekt (O) sowohl nega
tive als auch positive Ladungsträger (N, P) aus, welche sich
auf dem Weg zur Hochspannungselektrode (E) in der Umgebung
des Objekts (O) aufgrund der elektrostatischen Wechselwir
kung gegenseitig beeinflussen. Dadurch kommt es zu schwer
interpretierbaren, komplizierten Leuchterscheinungen. Die
Beobachtung der unter Wechselfeldbedingungen erzeugten
Leuchterscheinungen allein läßt keine eindeutigen Aussagen
über Herkunft und Polarität der auftretenden Ladungsträger
(N, P) zu. Um die Herkunft und die Polarität der durch die
Leuchterscheinungen indirekt nachweisbaren Ladungsträger
(N, P) zu klären, stellt sich daher die Aufgabe und ist es
zwingend erforderlich, mindestens zwei Darstellungen der
Leuchterscheinungen unter wohldefinierten Bedingungen an
zufertigen - je eine Darstellung für jede Ladungsträger
sorte.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des An
spruchs 1 gelöst. Zur getrennten Bestimmung der Verteilung
beider Ladungsträgersorten muß die mit dem Hochfrequenz-
Hochspannungsgenerator (H) erzeugte elektrische Feldstärke
eine wohldefinierte Richtung haben. Dies erfordert Hoch
spannungspulse (HN, HP), deren Nullage mit der Masse (M)
und dem Objektpotential identisch ist. Nach Anfertigung
zweier Darstellungen gemäß Anspruch 1 können die einzelnen
Darstellungen aus Gründen der Übersicht mit verschiedenen
Farben eingefärbt und dann überlagert werden. In der so er
zeugten Gesamtdarstellung geht die Polarität und Herkunft
der beteiligten Ladungsträger (N, P) nicht verloren.
Zur Vermeidung von Feldverzerrungen bei Verwendung von dün
nen Metallfilmen wird die Hochspannungselektrode (E) für
Durchsichtaufzeichnungen aus einer durchsichtigen elektro
lytischen Flüssigkeit hinreichender Dicke gebildet.
Die
Abb. 1a zeigt die Anordnung von Objekt (O) und Hoch
frequenz-Hochspannungsgenerator (H) gemäß Anspruch 1 und
die Anordnung der Hochspannungselektrode (E), der Kamera (V)
und des datenverarbeitenden Computers (C). Die
Abb. 1b, c zeigen die Form der positiven und negativen Hochspannungs
pulse (HN, HP). Die
Abb. 2a, b zeigen schematisch Kirlian-
Aufnahmen der Fingerspitzen, angefertigt gemäß Anspruch 1.
Abb. 2a zeigt die Verteilung der negativen Ionen, und
Abb. 2b die Verteilung der positiven Ionen. In
Abb. 2c sind die Abb. 2a, b überlagert worden.
An der
Krallenbildung in Abb. 2a wird deutlich, wie sich die un
terschiedlichen Ladungsträger aufgrund der elektrostatischen
Wechselwirkung gegenseitig beeinflussen. Eine solche nach
verschiedenen Ladungsträgersorten (N, P) differenzierte Dar
stellung ist physikalisch wesentlich fundierter und aussage
kräftiger als die bloße, undifferenzierte, phänomenologische
Interpretation der durch den Kirlian-Effekt hervorgerufenen
Leuchterscheinungen.
Claims (4)
1. Verfahren zur getrennten Bestimmung der Verteilung von
positiven und negativen, elektrischen Ladungsträgern (N, P)
in der Umgebung und an der Oberfläche von beliebigen (ins
besondere biologischen) Objekten (O) unter Ausnutzung des
Kirlian-Effekts, derart, daß sich zwischen Objekt (O) und
einem Hochfrequenz-Hochspannungsgenerator (H) licht- bzw.
ladungsempfindliche Abbildungs- oder Aufzeichnungsmedien be
finden,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Objekt (O) und der Hochfrequenz-Hochspannungsgene
rator (H) das gleiche elektrische Bezugspotential "Masse"
(M) haben, und daß zur getrennten Bestimmung der Verteilung
der negativen Ladungsträger (N) eine Abbildung durch gleich
gerichtete, positive Hochspannungspulse (HP) und zur getrenn
ten Bestimmung der Verteilung der positiven Ladungsträger
(P) eine Abbildung durch gleichgerichtete, negative Hoch
spannungspulse (HN) erzeugt wird, wobei die jeweiligen Hoch
spannungspulse (HP, HN) von gleichem Betrag und gleicher
Frequenz sind, und daß durch Vergleich bzw. durch nachfol
gende Überlagerung der beiden Einzelabbildungen (manuell
oder durch Datenverarbeitung) die gegenseitige Beeinflussung
der unterschiedlichen Ladungsträgersorten (N, P) erkennbar
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hochspannungselektrode (E) des Hochfrequenz-Hoch
spannungsgenerators (H) aus einer klar durchsichtigen,
elektrolytischen Flüssigkeit (F) besteht, die zwischen
zwei klar durchsichtigen dielektrischen Platten (D) ein
geschlossen ist, und daß die Aufzeichnung der Leuchter
scheinungen durch eine hinter der Hochspannungselektrode
(E) angeordneten Videokamera (V) erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Videobilder der Leuchterscheinungen von positiven
und negativen Ladungsträgern (N, P) in einem Computer (C)
digitalisiert, datentechnisch abgespeichert und getrennt
farbgrafisch aufbereitet und überlagert werden können.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die dielektrischen Platten (D) der Hochspannungselek
trode (E) und das Schutzgehäuse des Hochfrequenz-Hoch
spannungsgenerators (H) aus Acrylglas bestehen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19873707338 DE3707338A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Verfahren zur physikalisch begruendeten auswertung der beim kirlian-effekt auftretenden leuchterscheinungen |
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DE19873707338 DE3707338A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Verfahren zur physikalisch begruendeten auswertung der beim kirlian-effekt auftretenden leuchterscheinungen |
Publications (2)
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DE3707338A1 true DE3707338A1 (de) | 1987-10-15 |
DE3707338C2 DE3707338C2 (de) | 1988-03-24 |
Family
ID=6322488
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19873707338 Granted DE3707338A1 (de) | 1987-03-07 | 1987-03-07 | Verfahren zur physikalisch begruendeten auswertung der beim kirlian-effekt auftretenden leuchterscheinungen |
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Country | Link |
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