DE3604791A1 - Mikrobizides mittel - Google Patents
Mikrobizides mittelInfo
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- A01N47/00—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid
- A01N47/08—Biocides, pest repellants or attractants, or plant growth regulators containing organic compounds containing a carbon atom not being member of a ring and having no bond to a carbon or hydrogen atom, e.g. derivatives of carbonic acid the carbon atom having one or more single bonds to nitrogen atoms
- A01N47/10—Carbamic acid derivatives, i.e. containing the group —O—CO—N<; Thio analogues thereof
- A01N47/18—Carbamic acid derivatives, i.e. containing the group —O—CO—N<; Thio analogues thereof containing a —O—CO—N< group, or a thio analogue thereof, directly attached to a heterocyclic or cycloaliphatic ring
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein mikrobizides Mittel,
das ein Gemisch mehrerer Wirkstoffe enthält, und die Verwendung
dieses Mittels.
Es ist bekannt daß N-Phenyl-2-chloracetamide als Fungizide
zum Schutz von industriellem Material wie Papier,
Holz, Farbe, Gummi und Kunststoff eingesetzt werden; diese
Fungizide werden unverdünnt oder zusammen mit einem inerten
organischen Lösungsmittel verwendet (Europäische
Anmeldungsveröffentlichung 01 37 729).
Ferner ist bekannt, daß Wirkstoffkombinationen von Benzimidazolylalkylcarbamaten
mit verschiedenen ebenfalls
mikrobizid wirksamen Substanzen zum Schutz von technischen
Materialien gegen mikrobiellen Abbau verwendet werden;
geeignete Substanzen sind beispielsweise N-Dimethyl-N′-
phenyl(N′-fluordichlormethyl-thio)sulfamid (Deutsche
Offenlegungsschrift 26 07 031 = Britische Patentschrift
15 42 829), Tetramethylthiuramidsulfid (Deutsche Offenlegungsschrift
26 07 032 = Britische Patentschrift
15 39 706) und Halogenmethyl-thiophthalimide (Deutsche
Offenlegungsschrift 26 07 033 = Britische Patentschrift
15 42 829). Diese Wirkstoffkombinationen haben den Nachteil,
daß ihre Stabilität bei Veränderungen des pH-Wertes
unzureichend ist oder daß sie in Farben zu unerwünschten
Verfärbungen führen; sie sind somit nicht uneingeschränkt
anwendbar.
Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung eines mikrobiziden
Mittels auf der Grundlage einer Wirkstoffkombination,
das vor allem gegenüber Pilzen und Hefen ein breites,
ausgeglichenes Wirkungsspektrum aufweist und zum Schutz von
technischen Materialien gegen den Einfluß von Mikroorganismen
geeignet ist.
Die Erfindung betrifft ein mikrobizides Mittel, das
gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an einer Wirkstoffkombination
bestehend aus (A) einem Benzimidazolyl-alkyl-
carbamat der Formel (1)
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
der gegebenenfalls durch den Rest -OR1 substituiert
ist, in dem R1 einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder einen Phenylrest bedeutet, und (B) einem
substituierten Chloracetamid der Formel (2)
in der X und Y gleich oder verschieden sind und jeweils
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxygruppe,
eine Cyanogruppe, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder einen Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
Das Gewichtsverhältnis der Wirkstoffe (A) : (B) beträgt
vorzugsweise 1 : 0,1 bis 1 : 20 und insbesondere 1 : 0,5
bis 1 : 10.
Das erfindungsgemäße mikrobizide Mittel enthält als Wirkstoff
(A) ein Benzimidazolyl-alkylcarbamat der Formel (1)
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeutet,
der gegebenenfalls durch den Rest -OR1 substituiert
ist, in dem R1 einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder einen Phenylrest bedeutet. Besonders geeignete
Verbindungen sind die niederen Alkylester der Benzimidazolylcarbaminsäure,
nämlich der Methyl-, Ethyl-, Isopropyl-,
n-Propyl- und n-Butyl-ester, sowie substituierte
Benzimidazolyl-ethylcarbamate, nämlich der 2-Methoxy-,
2-Ethoxy, 2-Isopropoxy- und 2-Phenoxy-ethylester. Die
Wirkstoffe (A) werden entweder einzeln oder zu mehreren
eingesetzt.
Das Benzimidazolyl-alkylcarbamat wird gegebenenfalls in
Form eines Sulfonsäuresalzes verwendet. Die dazu eingesetzte
Säure hat eine Ionisationskonstante von mehr als
1,5 × 10-5; besonders geeignet sind Alkansulfonsäuren mit
12 bis 18 Kohlenstoffatomen, z. B. Dodecansulfonsäure, und
Alkylbenzolsulfonsäuren mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen im
Alkylrest, z. B. Dodecylbenzolsulfonsäure. Vorzugsweise ist
Benzimidazolylmethylcarbamatdodecylbenzolsulfonat geeignet.
Der Wirkstoff (B) in dem erfindungsgemäßen mikrobiziden
Mittel ist ein substituiertes Chloracetamid der Formel (2)
in der X und Y gleich oder verschieden sind und jeweils
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxygruppe,
eine Cyanogruppe, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder einen Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten. Geeignete Verbindungen sind beispielsweise N-
Phenyl-2-chloracetamid, N-(3,4-Dichlorphenyl)-2-chloracetamid,
N-(2-Chlor-5-methylphenyl)-2-chloracetamid und
vorzugsweise N-(4-Brom-2-methylphenyl)-2-chloracetamid.
Die Wirkstoffe (B) werden entweder einzeln oder zu mehreren
eingesetzt.
Das mikrobizide Mittel wird in üblicher Weise als Pulver,
Lösung oder Paste formuliert. Die Formulierung enthält
das mikrobizide Mittel im allgemeinen in einer Menge von
1 bis 98 Gewichtsprozent, vorzugsweise 10 bis 95 Gewichtsprozent,
wobei der Restbestandteil der Formulierung aus
üblichen Formulierungshilfsmitteln besteht, z. B. Dispergiermitteln,
Lösemitteln, Antibackmitteln, Verdickungsmitteln,
Füllstoffen und Trägerstoffen.
Eine pulvrige Formulierung wird beispielsweise durch Vermahlen
des mikrobiziden Mittels mit einem anorganischen
Träger hergestellt. Als Träger eignet sich hierbei insbesondere
Aluminiumsilikat, Tonerde, Kreide, synthetische
Kieselsäure und Kaolin. Die Wirkstoffe (A) und (B) liegen
hier jeweils in Form fester Partikel mit Durchmessern bis
maximal 0,2 mm, vorzugsweise bis maximal 0,06 mm, vor.
Eine Lösung wird beispielsweise durch Auflösen eines Wirkstoffes
(A) in Form eines Sulfonsäuresalzes und eines Wirkstoffes
(B) in einem Alkoholether als Lösungsmittel erhalten.
Als Lösungsmittel sind hierbei insbesondere Monoether,
des Glykols geeignet, z. B. Ethylenglykolmonomethylether,
-monoethylether und -monoisopropylether.
Eine Paste wird beispielsweise durch Dispergieren des
mikrobiziden Mittels in Wasser unter Zusatz eines Dispergiermittels
hergestellt. Als Dispergiermittel dient hierbei
vor allem Hydroxyethylcellulose, Natriumhexametaphosphat
und das Ammoniumsalz einer niedermolekularen Polyacrylsäure.
Das erfindungsgemäße mikrobizide Mittel eignet sich ausgezeichnet
zum Schutz von technischen Materialien gegen den
Einfluß von Mikroorganismen, insbesondere Pilzen wie Ulocladium
consortiale, Aureobasidium pullulans, Aspergillus
niger, Penicillium funiculosum, Chaetomium globosum, Cladosporium
herbarum, Mucor spec., Paecilomyces varioti,
Trichoderma viride, Verticillium glaucum und Sclerophoma
pityophila sowie Hefen wie Torula utilis und Candida albicans.
Die mikrobizide Wirksamkeit wird durch Bestimmung der
minimalen Hemmstoffkonzentration (MHK-Wert) ermittelt.
Der MHK-Wert gibt die niedrigste Konzentration eines
Wirkstoffs oder einer Wirkstoffkombination an, bei der
das Wachstum des Testkeims noch völlig gehemmt wird.
Dazu werden abgestufte Wirkstoffmengen in gelöster Form
in Nährböden eingearbeitet, und die Nährböden werden infiziert
und anschließend bebrütet. Im Rahmen der Erfindung
wird eine modifizierte Methode der Bestimmung der bakteriostatischen
Wirkung mit Hilfe des Verdünnungstests angewendet
(vgl. Richtlinien für die Prüfung chemischer Desinfektionsmittel,
Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, 2. Auflage,
1969, Seiten 5 und 6). Als Nährboden dient ein flüssiger
Malzagar-N-Nährboden, die homogene Einarbeitung erfolgt bei
einer Temperatur von 50°C, und die Bebrütung wird 2 Wochen
lang bei einer Temperatur von 29°C durchgeführt. Ein Vergleich
der MHK-Werte der erfindungsgemäßen Wirkstoffkombinationen
mit denen der Einzelkomponenten ergibt einen
Synergismus, errechnet nach der Methode von Kull (Applied
Microbiology 9, 538-541) (1961)).
Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der
Erfindung. Prozentangaben beziehen sich jeweils auf das
Gewicht.
Ein Gemisch aus 3 g Benzimidazolylmethylcarbamat (BCM) und
7 g N-(4-Brom-2-methylphenyl)-2-chloracetamid (BPCA) wurden
in 990 g Dimethylsulfoxid gelöst. Die so erhaltene
Formulierung wurde zur Ermittlung des MHK-Wertes für verschiedene
Testpilze verwendet. Zum Vergleich wurden in
analoger Weise die MHK-Werte der Einzelkomponenten BCM und
BPCA ermittelt.
Die Werte sind aus der nachstehenden Tabelle 1 ersichtlich.
Das Vorliegen eines Synergismus wurde errechnet aus der
Formel
Hierbei bedeuten QA den MHK-Wert für BCM in der Kombination,
Qa dem MHK-Wert für BCM als Einzelwirkstoff, QB den
MHK-Wert für BPCA in der Kombination und Qb den MHK-Wert
für BPCA als Einzelwirkstoff. (Ein Synergismus liegt vor,
wenn X kleiner als 1 ist.) Es ergaben sich folgende Werte:
X = 0,74 (Aspergillus niger)
X = 0,70 (Mucor spec.)
X = 0,70 (Ulocladium consortiale)
X = 0,70 (Mucor spec.)
X = 0,70 (Ulocladium consortiale)
Ein Gemisch aus 20 g Benzimidazolylmethylcarbamat-Dodecylbenolsulfonat
(BCMDBS) und 80 g BPCA wurden in 900 g
Ethylglykol gelöst. Die so erhaltene Formulierung wurde
zur Ermittlung des MHK-Wertes für verschiedene Testpilze
verwendet. Zum Vergleich wurden in analoger Weise die MHK-
Werte der Einzelkomponenten BCMDBS und BPCA ermittelt.
Die Werte sind aus der nachstehenden Tabelle 2 ersichtlich.
Entsprechend Beispiel 1 wurde das Vorliegen eines Synergismus
errechnet. Es ergaben sich folgende Werte:
X = 0,40 (Mucor spec.)
X = 0,44 (Ulocladium consortiale)
X = 0,44 (Ulocladium consortiale)
Ein Gemisch aus 333 g BPCA und 83 g BCM wurde mit 584 g
Kaolin zu einem Pulver vermahlen. Die Wirkstoffpartikel
zeigten danach Durchmesser bis maximal 0,04 mm. Die
so erhaltene Formulierung wurde in einer Menge von
(a) 0,1%, (b) 0,5% und (c) 1% in drei Proben einer
handelsüblichen Dispersionsfarbe eingearbeitet. Zum Vergleich
wurden vier weitere Proben (d-g) der Dispersionsfarbe
in gleicher Weise mit verschiedenen Mengen von
reinem BCM oder reinem BPCA ausgerüstet.
Jeweils 250 g der erhaltenen Proben wurden auf Rundfilterpapiere
gestrichen, und die bestrichenen Filterpapiere wurden
72 Stunden lang bei einer Temperatur von 20°C getrocknet.
Die getrockneten Filterpapiere wurden auf Malzagar-N-Nährböden,
die vorher mit einer Kultur von Ulocladium consortiale
beimpft worden waren, aufgelegt. Nach einer Bebrütungszeit
von 14 Tagen bei einer Temperatur von 29°C wurde
der Grad des Bewuchses auf den Farbanstrichen visuell bewertet.
Die Bewertung ist aus der nachstehenden Tabelle 3 ersichtlich.
Beispiel 3 wurde wiederholt mit der Modifizierung, daß die
Filterpapiere vor dem Auflegen auf die Nährböden 48 Stunden
lang in fließendem Wasser ausgelaugt wurden.
Die Bewertung ist aus der nachstehenden Tabelle 4 ersichtlich.
10 g Hydroxyethylcellulose wurden bei einer Temperatur von
75°C in 478 g Wasser eingerührt, und in der erhaltenen
homogenen Suspension wurden 10 g Natriummetyhexaphosphat
und 5 g Ammoniumpolyacrylat gelöst. In diese Suspension
wurden nach Abkühlung auf Raumtemperatur nacheinander 97 g
fein gemahlenes Benzimidazolyl-(2-isopropoxy)-ethylcarbamat
(Partikeldurchmesser bis maximal 0,04 mm) und 400 g fein
gemahlenes N-(3,4-Dichlorphenyl)-2-chloracetamid (Partikeldurchmesser
bis maximal 0,04 mm) eingerührt. Das Gemisch
wurde dann noch 30 Minuten nachgerührt, und es wurde eine
homogene, leicht fließende Paste erhalten.
Claims (5)
1. Mikrobizides Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt
an einer Wirkstoffkombination bestehend aus (A) einem
Benzimidazolyl-alkylcarbamat der Formel (1)
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeutet, der gegebenenfalls durch den Rest -OR1 substituiert
ist, in dem R1 einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder einen Phenylrest bedeutet, und (B)
einem substituierten Chloracetamid der Formel (2)
in der X und Y gleich oder verschieden sind und jeweils
ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine Hydroxygruppe,
eine Cyanogruppe, einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
oder einen Alkoxyrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
bedeuten.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gewichtsverhältnis (A) zu (B) 1 : 0,1 bis 1 : 20 beträgt.
3. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wirkstoffe (A) und (B) jeweils in Form fester Partikel
mit Durchmessern im Bereich von 0,01 bis 0,2 mm vorliegen.
4. Verwendung des Mittels gemäß Anspruch 1 zum Schutz von
technischen Materialien gegen den Einfluß von Mikroorganismen.
5. Verfahren zur Bekämpfung von Mikroorganismen, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Mittel gemäß Anspruch 1 in einer
wirksamen Menge auf die zu schützenden Materialien aufgebracht
wird.
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- 1987-01-24 AT AT87101011T patent/ATE51495T1/de active
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DE19842116C2 (de) * | 1998-09-07 | 2001-02-08 | Schuelke & Mayr Gmbh | Verwendung von Derivaten von Methylenbisoxazolidin und dadurch erhaltene Zusammensetzungen |
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Also Published As
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Legal Events
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