DE3531563C2 - - Google Patents
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- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C9/00—After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
- D21C9/10—Bleaching ; Apparatus therefor
- D21C9/1026—Other features in bleaching processes
- D21C9/1042—Use of chelating agents
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Hilfsmittel zur
Bleiche von Thermo-Refiner-Holzstoff, Chemo-Thermo-Refiner-
Holzstoff (TMP, CTMP), Holzschliff, Zellstoff und Altpapier
mittels Peroxiden oder Salzen der Dithionsäure und deren
Abkömmlingen und der schwefligen Säure sowie deren Abkömmlingen.
Das für den Einsatz als Rohstoff bei der Papierherstellung
notwendige Bleichen des Holzstoffes erfolgt im allgemeinen
mit Hilfe einer oxidativen oder einer reduktiven
Bleiche. Die Bleiche kann sowohl ein- als auch zweistufig
durchgeführt werden.
Das Bleichmittel wird beeinflußt von Holzart, Holzvorbehandlung,
der Bleichmittelmenge, der Wasserqualität, der Dosierweise
und der Art der Zusatzmittel. Die durchschnittliche
Weißesteigerung bei einer Einstufenbleiche beträgt 8-10 Punkte,
bei einer Zweistufenbleiche 16-18 Punkte.
Stand der Technik ist, daß die zur Erzielung der gewünschten
Weißesteigerung notwendige Stabilisierung der Bleichlösung im
Falle von Wasserstoffperoxid mit Hilfe von Wasserglas vorgenommen
wird. Der Einsatz von Wasserglas führt jedoch zu verfahrenstechnischen
Problemen die z. B. durch Ablagerungen in
den Maschinenteilen und Schwierigkeiten bei der Abwasserklärung
hervorgerufen werden. Diese Probleme erfordern zu
ihrer Minderung einen erhöhten Einsatz an chemischen Hilfsmitteln,
was durch die ebenfalls dem Stand der Technik entsprechende
Kreislaufschließung wiederum zu neuen Problemen
führt.
In der DE-PS 33 38 260 sind daher Stabilisatoren bzw. Komplexbildner
aus einer Mischung von Phosphonsäuren, Polyhydroxycarbonsäuren
und Phosphaten beschrieben, die in ihrem
Zusammenwirken sowohl bei der oxidativen als auch der
reduktiven Bleiche eine ausgezeichnete Stabilisierung und
eine gute Bleichwirkung ergaben. Insgesamt ist jedoch,
besonders bei einstufiger Bleichung, eine weitere Steigerung
des Weißgrades wünschenswert.
Die Anmelderin hat sich
daher die Aufgabe gestellt, Bleichmittel mit höherer
Bleichwirkung zu finden.
Überraschenderweise wird diese Aufgabe durch die in den
Ansprüchen gekennzeichneten Maßnahmen gelöst.
Es muß überraschen, daß die Anwesenheit eines Reduktionsmittels
bei einem oxidativen Bleichverfahren die Bleichwirkung
verbessert und nicht nur zu einem zusätzlichen
Verbrauch des Oxidationsmittels (Wasserstoffperoxid (H₂O₂))
führt.
Für den Fall einer besonders starken Bleichung ist es
ebenfalls möglich, ein reduktives Bleichverfahren, z. B.
mit schwefeliger Säure oder Dithionit anzuschließen, wie
es beispielsweise aus Wochenblatt für Papierfabrikation
(1982), Heft 6, Seite 179-180 bekannt ist. Der erfindungsgemäße
Zusatz von Reduktionsmitteln in der Oxidationsstufe
führt auch bei dem zweistufigen Verfahren noch zu
einem Weißegewinn und stört naturgemäß das reduktive Bleichverfahren
nicht.
Als Phosphonsäuren können verwendet werden die N,N-
Bis(carboxymethyl)-1-amino-ethan-1,1-diphosphonsäure, die N-
2-Carboxyethyl-1-amino-ethan-1,1-diphosphonsäure, die N,N-
Bis(hydroxymethyl)-1-amino-ethan-1,1-diphosphonsäure und die
1,2,1-Tricarboxybutan-2-phosphonsäure; Diethylentriaminpenta
methylenphosphonsäure (DTPMP), Hydroxyethandiphosphonsäure
und Aminotrismethylenphosphonsäure bzw. entsprechende Salze
dieser Säuren. Als Polyhydroxycarbonsäure können verwendet
werden Gluconsäure, Zitronensäure, N,N-Dihydroxyethylen
glycin, Diethylentriaminpentaessigsäure, Ethylendiamintetra
essigsäure, Nitrilotriessigsäure bzw. die entsprechenden
Salze dieser Säuren. Als Phosphatkomponente können die entsprechenden
Alkali- oder Erdalkalisalze der Orthophosphor-
bzw. Polyphosphorsäure eingesetzt werden.
Als besonders geeignet haben sich die genannten Komponenten
im Mischungsverhältnis von 80 : 10 : 10 oder 10 : 10 : 80 und
10 : 80 : 10 erwiesen. Durch die gemeinsame Verwendung dieser
Substanzen entsteht ein synergistischer Effekt (siehe
z. B. DE-OS 33 38 260).
Der Schwermetallgehalt nimmt in Wasser durch die bereits
erwähnten Schließungen der Kreisläufe zu, so daß trotz der
Komplexiermittel die Weiße nicht befriedigend ist. Hierzu
trägt bei, daß sie durch die Schwermetallionen irreversibel
gestört wird. Durch die Höhe der Konzentration an Schwermetallen
wird eine Alterung des Papieres induziert, die mit
einem signifikanten Weißeverlust verbunden ist. Dieser Effekt
läßt sich durch große Zugabemengen von Komplexiermitteln
nicht unterbinden. Überraschenderweise zeigt sich, daß durch
Zugabe von Reduktionsmitteln dieser Effekt zu verhindern ist.
Es hat sich außerdem gezeigt, daß das Reduktionsmittel problemlos
in das Komplexiermittel eingearbeitet werden kann. Damit
ist eine weitere Vereinfachung des Verfahrens gegeben. Das so
formulierte Produkt erlaubt eine einwandfreie Peroxidbleiche,
wobei die Alterungsbeständigkeit des Papiers gewahrt wird.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die erfindungsgemäßen
Zusammenhänge näher.
Eine Bleichrezeptur kann nach dem heutigen Stand der Technik
folgende Zusammensetzung haben:
- a) Peroxidbleiche
Wasserstoffperoxid 1,5-2%
Natronlauge 1,5-2%
Stabilisator (gemäß den folgenden Beispielen) 1,0-5% - b) Reduktive Bleiche
Natriumdithionit 0,5-2%
Bei den Versuchen wurde wie folgt verfahren:
- a) 100 g einer wäßrigen Pulpe von 3-10% Stoffdichte wurde bei 40 bis 100°C, vorzugsweise zwischen 55 und 65°, bei einem pH-Wert von 8-12 bei einer Wasserstoffperoxidgabe von 1,5-2% oxidativ gebleicht. Die Verweilzeit betrug bis zu 8 Stunden, vorzugsweise 2 Stunden. Danach wurde mit Schwefelsäure abgesäuert.
- b) Anschließend wurde das Reduktionsmittel zugegeben in Konzentrationen von 0,5-5% auf Pulpe berechnet. Der Schwermetallgehalt des eingesetzten Wassers betrug 100 ppm. Bei der Reduktivbleiche wurde die erfindungsgemäße Zusammensetzung in einem Verfahrensschritt angewandt. Wie die unten stehenden Beispiele zeigen, können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ein deutlich höherer Weißgrad erzielt werden als bei einem Vergleichsversuch.
Oxidative Bleiche gemäß Verfahrensweise a),
Stabilisator:
4% Wasserglas - 8 Weißpunkte.
Wie Beispiel 1, jedoch wurde als Stabilisator
1% der angegebenen Verbindung verwendet.
DTPA - 6,6 Punkte
EDTA - 6 Punkte
NTA - 7 Punkte
Alkaliorthophosphat - 6,4 Punkte
EDTA - 6 Punkte
NTA - 7 Punkte
Alkaliorthophosphat - 6,4 Punkte
Wie Beispiel 1, jedoch anstatt von 4% Wasserglas
1% an Kombination der folgenden Verbin
dungen.
45 Teile N,N-Bis(hydroxymethyl)-1-amino-
ethan 1,1-diphosphonsäure
16 Teile Phosphorsäure
15 Teile KOH, Rest Wasser
Weißegewinn 7 Punkte
16 Teile Phosphorsäure
15 Teile KOH, Rest Wasser
Weißegewinn 7 Punkte
Versuchsdurchführung wie Beispiel 1, jedoch mit
einer Kombination aus drei Substanzen.
- a) 20 Teile DTPMP
16 Teile Phosphorsäure
27 Teile Wasser
10 Teile KOH
10 Teile DTPA
Weißegewinn 13,4 Punkte - b) 20 Teile N,N-Bis(hydroxymethyl)-1-amino-
ethan-1,1-diphosphonsäure
20 Teile H₃PO₄
20 Teile Polyphosphat
8 Teile DTPA, Rest Wasser
Weißegewinn 13,7 Punkte - c) 25 Teile DTPMP
20 Teile Polyphosphat
20 Teile EDTA
20 Teile KOH, Rest Wasser
Weißegewinn 10,5 Punkte
Wie Beispiel 4 +0,5% Reduktionsmittel.
- a) 20 Teile DTPMP
16 Teile H₃PO₄
27 Teile Wasser
10 Teile DTPA
0,5 Teile Amidoiminomethansulfinsäure
Weißegewinn 15,4 Punkte - b) 20 Teile N,N-Bis(hydroxymethyl)-1-amino-
ethan-1,1-diphosphonsäure
20 Teile H₃PO₄
30 Teile KOH
8 Teile DTPA, Rest Wasser
+0,5% Hydroxylammoniumsulfat
Weißegewinn 16 Punkte - c) 20 Teile DTPMP
20 Teile Polyphosphat
20 Teile EDTA
20 Teile KOH, Rest Wasser
+0,5% Hydroxylammoniumsulfat
Weißegewinn 16 Punkte
CIMP: (chemischer, thermomechanischer Pulp) mit 2,0%
Na₂SO₃+0,6% DTPA wurden Hackschnitzel imprägniert, zerfasert
und anschließend mit 2% H₂O₂ und 1% NaOH gebleicht.
Weißegewinn 5 Punkte.
Wie Beispiel 6
nur wurde DTPA durch eine Mischung aus 20 Teilen
N,N-Bishydroxymethyl)-1-aminoethan-1,1-diphosphonsäure,
20 Teile H₃PO₄, 20 Teile KOH,
8 Teile DTPA, 42 Teile Hydroxylammoniumsulfat ersetzt.
Weißegewinn 8 Punkte.
Weißegewinn 8 Punkte.
100 g Altpapier wurden mit Wasser ausgeschlagen
und bei einer Stoffdichte von 6% mit 2% H₂O₂ und
1% NaOH unter Zusatz von 0,5% DTPA gebleicht.
Weißegewinn 10 Punkte
Weißegewinn 10 Punkte
Wie Beispiel 8 nur wurde DTPA durch 0,2%
einer Mischung aus 20 Teilen DTPMP, 20 Teilen
H₃PO₄, 20 Teilen KOH, 10 Teilen DTPA, Rest Wasser,
ersetzt.
Weißegewinn 13 Punkte.
Weißegewinn 13 Punkte.
Wie Beispiel 8 nur wurde DTPA durch 20 Teile
DTMP, 20 Teile Polyphosphat, 10 Teile DTPA, 50 Teile
Hydroxylammoniumphosphat ersetzt.
Weißegewinn 15 Punkte.
Weißegewinn 15 Punkte.
Die vorstehenden Beispiele zeigen eindeutig, daß mit dem
erfindungsgemäßen Bleichhilfsmittel wesentliche bessere
Weißgradgewinne als ohne die jeweiligen Reduktionsmittel
erzielt werden. Außer dem störenden Wasserglas, welches
vollständig ersetzt werden kann, werden auch bei hohen Konzentationen
von Schwermetallionen ausgezeichnete Weißegewinne erzielt.
Somit wird beim Einsatz der erfindungsgemäßen Produkte
die Belastung des Kreislaufwassers mit Chemikalien herabgesetzt.
Dieses führt zusammen mit den oben beschriebenen Vorteilen insgesamt
zum störungsfreien Betrieb und damit zu einer gesteigerten
Effektivität.
Claims (3)
1. Verfahren zum oxidativen Bleichen von Holzstoff,
insbesondere in Gegenwart von Schwermetallsalzen,
wobei man einer Holzstoffaufschlämmung ein oxidatives
Bleichmittel und eine Komplexbildner-Kombination,
enthaltend Phosphonsäuren, Polyhydroxycarbonsäuren
und Phosphate bzw. deren Salze in Mengen von 0,5
bis 5%, bezogen auf Trockenmasse Holzstoff zugibt
und vermischt, dadurch gekennzeichnet, daß man ein übliches
Peroxidbleichmittel verwendet und die übliche oxidative Bleiche zusätzlich
in Gegenwart von Salzen der Amidoimidomethansulfinsäure
oder des Hydroxylamins durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Salze der Amidoimidomethansulfinsäure oder des
Hydroxylamins in Mengen von 0,5 bis 5%, bezogen auf
Holzstoff-Trockenmasse eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß eine reduktive Bleiche mit Dithionsäure oder
schwefeliger Säure nach der oxidativen Bleiche durchgeführt
wird.
Priority Applications (6)
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