DE3527958C2 - Back- und Bratrohr - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Back- und Bratrohr nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Back- und Bratrohre dieser Art sind allgemein bekannt. Ein solches Back- und Bratrohr besteht aus einer mit einer Beschickungsöffnung versehenen Backofenmuffel, die in der Regel aus einem emaillierten Blechkörper gebildet ist. Der Backofenmuffel ist oben und unten je ein Heizkörper als Ober- und Unterheizung zugeordnet. Im Innern der Backofenmuffel ist deckseitig oftmals auch noch ein Grillheizkörper vorgesehen. Ferner kann rückseitig auch noch ein Umluftgebläse für die Umwälzung von Heißluft in der Backofenmuffel angeordnet sein. Zum Einschieben der Backbleche und dgl. sind seitlich im Blechkörper durch Ausprägungen entsprechende Führungen gebildet. Bei solchen aus einem emaillierten Blechkörper bestehenden Backofenmuffeln tritt nun der Nachteil auf, daß die während des Back- oder Bratvorganges auf­ tretenden Verunreinigungen sich sehr rasch an den emaillierten, porigen Blechwänden durch Anbrennen derart festsetzen, daß eine manuelle Entfernung oftmals praktisch nicht mehr möglich ist. Der Einsatz chemischer Reini­ gungsmittel ist auch nicht immer von Vorteil. Um den aufgezeigten Nachteil zu beheben, sind Herde bekannt geworden, bei denen die Backofenmuffel pyrolytisch gereinigt wird oder deren Seitenwandungen durch Anbringen zusätzlicher austauschbarer Wandungsteile mit einer katalytischen Beschichtung verkleidet sind. Diese beiden Maßnahmen verteuern solche Herde jedoch erheblich. Dies ist auch der Grund dafür, daß solcher Art ausgestattete Herde nur in kleinen Stückzahlen hergestellt und abgesetzt werden können.

Aufgabe der Erfindung ist es nun, eine Backofenmuffel zu schaffen, die gegenüber zum Anhaften neigenden Verschmutzungen weniger empfindlich ist und die sich mit einem äußerst geringen Aufwand manuell leicht reinigen läßt. Dabei soll gleichzeitig auch das Beheizen der Backofenmuffel unter gleichzeitiger Verringerung der Wärmeverluste verbessert werden.

Die Lösung dieser Aufgabe gemäß der Erfindung ist dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 zu entnehmen.

Zweckmäßige weitere Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

Die Backofenmuffel gemäß der Erfindung zeichnet sich durch eine Reihe von Vorteilen aus, die u.a. darin bestehen, daß von den aus Glas oder dgl. be­ stehenden beheizten Wandungsteilen der Backofenmuffel Verschmutzungen ohne besondere Hilfsmittel sehr leicht entfernt werden können, da diese mit den glatten Glasflächen keine so innige Verbindung bzw. Haftung eingehen wie es bei emaillierten Muffel-Flächen der Fall ist. Da sich sämtliche Heiz­ elemente außerhalb des eigentlichen Muffelraumes befinden, stehen diese beim manuellen Reinigen der Muffelwände auch nicht im Wege. Der schalen- bzw. wannenartige Isolierkörper als Träger der Strahlungs- oder Halogenheizkörper bildet gleichzeitig die Wärmeisolierung der Backofenmuffel nach außen hin, so daß das gesonderte Anbringen einer Muffelisolierung entfällt.

Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden an Hand dieser nachfolgend näher beschrieben.

Mit 1 ist eine Backofenmuffel bezeichnet, die vier Seitenwände 2, 3, 4, 5 und eine Rückwand 6 besitzt und zur Frontseite bzw. Beschickungsseite hin offen ausgebildet und dort durch eine nicht dargestellte Backofentür verschließbar ist. Die Seitenwände 2, 3, 4, 5 (boden- und deckseitige Wandung 4, 5 und Seiten­ wände 2, 3) und gegebenenfalls auch die Rückwand 6 der Backofenmuffel 1 sind zweckmäßig aus Wandungsteilen 7 aus Glas oder Glaskeramik gebildet. Zu diesem Zweck sind die Seitenwände 2, 3, 4, 5 mit den größten Teil der Wand­ fläche einnehmenden Fensteröffnungen 8, 9, 10, 11 versehen, die von einem entsprechenden umlaufenden Flanschrand 12 (Auflagerand) begrenzt sind. Auf diesen Flanschrand 12 wird das aus Glas oder Glaskeramik bestehende jeweilige Wandungsteil 7 unter Zwischenschaltung einer hitzebeständigen elastischen Dichtungsklebermasse 13 aufgelegt. Das aufgelegte und verklebte Wandungsteil 7 liegt in einer Ebene mit den Seitenwänden 2, 3, 4, 5 der Back­ ofenmuffel 1. Als Heizelemente für die Backoffenmuffel 1 dienen vorzugs­ weise Strahlungs- oder Halogenheizkörper, wie sie beispielsweise auch für Glaskeramik-Kochplatten zum Einsatz kommen. Jedes der für die Back­ ofenmuffel 1 benötigte Heizelement 14 für eine Seitenwand ist in einem nach einer Seite hin offenen Isolierkörper 15 untergebracht, der als Schale, Wanne, oder dgl. ausgebildet ist. Der Isolierkörper 15 ist mit seiner offenen Seite gegen die Außenseite des jeweiligen gläsernen Wandungsteiles 7 angepreßt. Der schalen- bzw. wannenartige Isolierkörper 15 ist mit einem umlaufenden Doppelstegrand 16, 17 versehen. Der innere Stegrand 17 begrenzt dabei eine Kammer 18 für die Unterbringung des Strahlungs-Heizelementes 14. Zwischen dem inneren Stegrand 17 und dem äußeren Begrenzungs-Stegrand 16 ist eine umlaufende, mit Luft oder mit einem anderen schlecht wärmeleitenden Material gefüllte Wärmetrennkammer 19 vorhanden. Durch diese Wärmetrenn­ kammer wird verhindert, daß die Dichtungsklebermasse 13 nicht zu sehr der Wärmestrahlung durch das Heizelement 14 ausgesetzt ist.

Das aus Glas oder Glaskeramik bestehende Wandungsteil 7 kann ganz oder teilweise beschichtet sein, um als Wärmereflektor in das Innere der Back­ ofenmuffel 1 zu wirken. Ferner kann hinter einem der gläsernen Muffel- Wandungsteile 7 eine Backofen-Beleuchtung vorgesehen werden. Die obere Beheizung für die Backofenmuffel 1 kann zweckmäßig aus der Kombination eines Strahlungsheizkörpers als Oberhitze und eines Halogenheizkörpers als Grillheizung ausgebildet sein. Dadurch wird in vorteilhafter Weise erreicht, daß der Grillvorgang durch einen sehr hohen Strahlungsanteil beschleunigt und der Grilleffekt insgesamt intensiviert wird. Die beiden Heizkörper können dabei getrennt oder auch gemeinsam eingeschaltet werden.

Bei einer allseitigen Beheizungsanordnung der aus vier gläsernen Seitenteilen (Decken-, Boden- und zwei Seitenwände) gebildeten Backofenmuffel 1 wird ein Rundumgrillen bzw. Rundumbraten erreicht, wodurch sich das sonst übliche Wenden und Drehen des Grill- bzw. Bratgutes für den Benutzer erübrigt.

Fig. 2 und 3 zeigt nun ein Ausführungsbeispiel einer Backofenmuffel 1, bei der der Isolierkörper 15 mit dem darin untergebrachten Strahlungsheizkörper als kompakte Baueinheit von außen in Führungen 20 eingeschoben ist, die an der Boden- und Deckenseite 4, 5 der Backofenmuffel 1 angebracht sind. Die Führungen 20 (z. B. Winkelschienen oder dgl.) weisen vorne, d. h. hinter dem die Beschickungsöffnung der Backofenmuffel 1 umfassenden Muffelflansch 21 einen Begrenzungsanschlag 22 für die Isolierkörper-Baueinheit 15 auf.

Zweckmäßig ist es auch, für sämtliche Wandungen einschließlich der Rück­ wand der Backofenmuffel 1 aus Glas- bzw. Glaskeramik bestehende Wandungs­ teile einzusetzen. Die einzelnen gläsernen Wandungsteile werden dann in entsprechende Führungsschienen eines Rahmengestelles eingeschoben und können durch Verclipsen oder dgl. verbunden werden. Damit wird praktisch eine Ganzglasmuffel geschaffen. Die seitlichen Wandungsteile 23, 24 sind dabei gleichzeitig mit den üblichen seitlichen Rippen 25 für die Aufnahme der Einschubteile (z. B. Backblech) ausgebildet.

Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 werden für das Zusammen­ halten der einzelnen Glas-Wandungsteile z. B. 24, 26 bzw. 24, 27 H-Profil­ schienen 28, 28′ verwendet.

Die boden- und deckenseitigen Glas-Wandungsteile 26, 27 sind zweckmäßig wannenartig ausgeformt.

Claims (11)

1. Ofenmuffel für einen Back- und Bratofen, die durch mindestens eine elektrische Strahlungsheizkörpereinheit beheizbar ist, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:

• - die Ofenmuffel (1) hat mindestens eine Fensteröffnung (8 bzw. 9, 10, 11),
• - die Fensteröffnung (11) ist durch eine Glas- oder Glaskeramikscheibe (7) abgedeckt,
• - gegen die Außenfläche der Glas- oder Glaskeramikscheibe (7) ist die elektrische Strahlungsheizkörpereinheit, bestehend aus einem schalen- oder wannenartigen Isolierträger (15) für das elektrische Heizelement (14), gepreßt.

2. Ofenmuffel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (7) in der Fensteröffnung (11) unter Zwischenschaltung einer abdichtenden Masse (13) befestigt ist.

3. Ofenmuffel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Scheibe (7) ganz oder teilweise mit einer Wärmereflektionsschicht versehen ist.

4. Ofenmuffel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlungsheizkörpereinheit eine Kombination aus einem Strahlungsheizkörper und einem Halogenheizkörper ist.

5. Ofenmuffel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß diese Führungen (20) zur Aufnahme bzw. zum Einschieben der Strahlungsheizkörpereinheit (14, 15) aufweist.

6. Ofenmuffel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (20) mit einem Begrenzungsanschlag (22) versehen sind.

7. Ofenmuffel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Wandungen der Ofenmuffel (1) mit durch Scheiben (7) abgedeckte Fensteröffnungen (8, 9, 10, 11) versehen sind und die Scheiben (7) in Führungsschienen eines Rahmengestelles eingeschoben sind.

8. Ofenmuffel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die seitlichen Wandungen der Ofenmuffel (1) bildenden Scheiben (23, 24) mit Führungsrippen (25) versehen sind.

9. Ofenmuffel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Zusammenhalten der Glas-Wandungen (24, 26 bzw. 24, 27) der Ofenmuffel (1) H-Profilschienen (28, 28′) vorgesehen sind.

10. Ofenmuffel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die die boden- und deckenseitige Fläche der Ofenmuffel (1) bildenden Glas-Wandungen (26, 27) wannenartig ausgeformt sind.

11. Ofenmuffel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schalen- oder wannenartige Strahlungsheizkörpereinheit (14, 15) mit einem umlaufenden Doppelstegrand (16, 17) versehen ist, wobei der innere Stegrand (17) eine Kammer für die Unterbringung des Heizelementes (14) begrenzt und zwischen dem inneren Stegrand (17) und dem äußeren Stegrand (16) eine umlaufende Wärmetrennkammer (19) gebildet ist.