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"Stollmaschine"
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Die Erfindung betrifft eine Stollmaschine zum Geschmeidigmachen von
Leder, mit einer der Arbeitsbreite entsprechenden Anzahl von plattenförmigen, paarweise
gegeneinander wirkenden Werkzeugen, zwischen denen das Leder hindurchgeführt wird,
wobei die Werkzeuge der einen Werkzeugreihe, von einem Antrieb angetrieben, gleiche
Hubbewegungen ausführen und die Werkzeuge der anderen Werkzeugreihe über je eine
tfberlastsicherung, die als vorgespanntes Federpaket ausgebildet ist, höhenverstellbar
am Maschinengehäuse abgestützt sind.
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Eine derartige Stollmaschine ist bekannt aus dem DE-GM 82 15 136
des Anmelders. Gegenstand dieses Gebrauchsmusters ist die Uberlastsicherung, die
eine Zerstörung der Maschine oder eine Überlastung des Antriebs sicher verhindert,
wenn Ledersorten sehr unterschiedlicher Beschaffenheit bearbeitet werden, aber auch
dann, wenn Fremdkörper zwischen die Werkzeuge geraten.
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Diese Uberlastsicherung ist kombiniert mit der Höhenverstellung der
Werkzeuge. Diese Höhenverstellung dient dazu, den Abstand der beiden Werkzeugreihen
entsprechend der Dicke des Leders bzw. der gewünschten Bearbeitungsintensität einzustellen.
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Leder als natürliches Produkt hat jedoch relativ unterschiedliche
Eigenschaften, so daß es erforderlich wäre, die Höheneinstellung häufig zu verstellen.
Für eine Höhenverstellung muß jedoch bei der bekannten Einrichtung zunächst die
Maschine angehalten werden, dann muß die Kontermutter gelöst, die Höhenverstellung
verdreht und anschließend die Kontermutter wieder festgezogen werden. Dieser Vorgang
wiederholt sich bei jeder Höhenverstellung, so daß relativ lange Stillstandszeiten
der Maschine erforderlich sind.
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Die Praxis hat jedoch gezeigt, daß - über die Arbeitsbreite der Stollmaschine
gesehen - eine typische Drucklinie eingestellt wird, die kaum noch verändert wird,
solange gleichartiges Ledermaterial bearbeitet wird. Eine Änderung der Höhenverstelingenwird
nur dann erforderlich, wenn das Material mehr oder weniger stark bearbeitet werden
soll; die typische Drucklinie wird dabei jedoch in aller Regel nicht verändert.
Trotzdem müssen bisher sämtliche Höhenverstellungen einzeln verstellt werden, obwohl
der Betrag der Verstellung bei allen gleich ist.
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Wegen der Abmessungen der Stollmaschinen ist es auch relativ schwierig,
die Höhenverstelleinrichtungen zu erreichen.
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Aus diesen Gründen unterbleibt oftmals eine an sich wünschenswerte
Feineinstellung, so daß das Ledermaterial nicht immer optimal vorbehandelt die Maschine
verläßt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Stollmaschine
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß die Höhenverstellung der
Werkzeuge jederzeit und gefahrlos vorgenommen werden kann.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß zur Höhenverstellung zwischen
Maschinengehäuse und Überlastsicherung ein Schneckenrad vorgesehen ist, daß jedes
Schneckenrad über eine Schnecke antreibbar ist, daß an jede Schnecke eine biegsame
Welle angeschlossen ist und daß alle biegsamen Wellen in ein am Maschinengehäuse
befestigtes Steuergehäuse geführt sind,
wo sie über ein zentral
antreibbares Getriebe gleichmäßig verdrehbar sind.
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Bei der vorliegenden Erfindung ist die Kontermutter der bekannten
Lösung durch ein vorzugsweise selbsthemmendes Schneckengetriebe ersetzt worden,
wobei das Schneckenrad derart mit der mit der Überlastsicherung kombinierten Höhenverstellung
zusammenwirkt, daß bei sich drehendem Schneckenrad die als Gewinde ausgebildete
Höhenverstellung sich ebenfalls mitdreht, das Schneckenrad jedoch seine Lage am
Maschinengehäuse beibehält. Auch können alle Höhenverstellungen gleichzeitig um
denselben Betrag verstellt werden, so daß eine einmal eingestellt, optimal an das
Leder angepaßte Druckverlaufkurve über die Arbeitsbreite der Stollmaschine auch
bei einer Höhenverstellung nicht verändert wird.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung besteht das zentral antreibbare
Getriebe aus einem zentralen Zahnrad und einer der Zahl der biegsamen Wellen entsprechenden,
an seinem Umfang verteilten Ritzeln. Ein derartiges Getriebe läßt sich sehr einfach
und preiswert aufbauen und aufgrund der Tatsache, daß die Bewegung über biegsame
Wellen vorgenommen wird, an der Stelle des Maschinengehäuses anordnen, an der es
optimal zugänglich ist.
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Um die Druckverlaufkurve über die Arbeitsbreite der Stollmaschine
individuell verstellen zu können, sind die Ritzel im Steuergehäuse derart verschiebbar
angeordnet, daß sie außer Eingriff mit dem zentralen Zahnrad gebracht werden können.
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Hierzu sind die Ritzel vorzugsweise auf einer Achse mit Vierkantquerschnitt
verschiebbar angeordnet und unter der Wirkung einer Feder im Eingriff mit dem zentralen
Zahnrad gehalten.
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Um die tatsächliche Höhenstellung jedes Werkzeugs kontrollieren und
ablesen zu können, ist jedem Schneckenrad ein Potentiometer als Höhengeber zugeordnet,
so daß die Höhenstellung an einer elektronischen Anzeige abgelesen werden kann.
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Anhand der Zeichnung soll die Erfindung in Form eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden. Es zeigen Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Teil
der Stollbrücke einer Vibrations-Stollmaschine, Fig. 2 einen Querschnitt durch eine
Höhenverstellung, kombiniert mit einer Uberlastsicherung, Fig. 3 eine schematische
Darstellung eines Querschnittes durch ein Steuergehäuse und Fig. 4 die schematische
Darstellung eines Längsschnittes durch das Steuergehäuse.
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Fig. 1 zeigt ausschnittsweise in schematischer Darstellung die Stollbrücke
einer Vibrations-Stollmaschine.
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Es sind drei untereinander gleiche Segmente I, II, III dargestellt.
An der Oberseite des Unterteils 1 des Maschinengehäuses sind drei plattenförmige
Werkzeuge 2 mit geeigneten Erhebungen 3 gelagert. Die plattenförmigen Werkzeuge
2 werden über einen nicht dargestellten Antrieb angetrieben und führen gleiche Hubbewegungen
aus.
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An der Unterseite des Oberteils 4 des Maschinengehäuses sind entsprechende
plattenförmige Werkzeuge 5 mit entsprechenden Erhebungen 6 gelagert. Zwischen den
Werkzeugen 2, 5 der beiden Werkzeugreihen wird dann das zu bearbeitende Leder hindurchgeführt.
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An der Oberseite des Oberteils 4 des Maschinengehäuses erkennt man
je eine Uberlastsicherung 7 mit integrierter Höhenverstellung 8.
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An der Oberseite des Maschinengehäuseoberteils 4 erkennt man ferner
je eine Getriebeeinheit 9, welche über je eine biegsame Welle 10 mit einem am Maschinengehäuse
befestigten Steuergehäuse 11 verbunden ist. An der Vorderseite des Steuergehäuses
11 erkennt man eine Handkurbel 12, mit der alle Getriebe 9 über die biegsamen Wellen
10 gemeinsam angetrieben werden können. Die Höheneinstellungen werden an einer zentralen
Höhenanzeige 13 angezeigt.
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Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch die Höhenverstellung 8 mit integrierter
Uberlastsicherung. In der Getriebeeinheit 9 erkennt man eine Mutterplatte 4' und
darin gelagert ein Schneckenrad 14 und eine Schnecke 15. Die Mutterplatte 4' wird
auf der Oberseite des Oberteils 4 des Maschinengehäuses aufgeschraubt. Sobald die
Schnecke 15 über die biegsame Welle 10 angetrieben wird, dreht sich das Schneckenrad
14. Das Schneckenrad 14 besitzt einen Keil 14', der in einen Längsschlitz 18' einer
Gewindespindel 18 mit Trapezgewinde gleitend geführt aSt. Das Gegengewinde befindet
sich in der Mutterplatte 4'. Mit dem Schneckenrad 14 dreht sich die Gewindespindel
18, wobei die Uberlastsicherung 7 und die Werkzeuge 5, 6 angehoben, bzw. abgesenkt
werden.
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Die zentrale Welle 17 ist in zwei Büchsen 16 gelagert und überträgt
die Kraft vom Werkzeug 5 auf die Uberlastsicherung 7. Am oberen Ende der Welle 17
ist die eigentliche Uberlastsicherung 7 angeordnet, bestehend aus einem zylindrischen
Gehäuse 19, einem Führungsbolzen 20 mit Bodenteller 20' und einem vorgespannten
Federpaket 21.
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Mit dem Schneckenrad 14 ist über ein Zahnrad 22 ein Potentiometer
23 verbunden. Wird das Schneckengetriebe 9 angetrieben, so daß sich die Höheneinstellung
ändert, ändert
sich auch der Widerstandswert des Potentiometers
23.
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Dieser Widerstandswert wird dazu verwendet, um an der zentralen Höhenanzeige
13, die beispielsweise in der Nähe des Steuergehäuses 11 angeordnet ist, die eingestellten
Höhenwerte aller Werkzeuge 5 anzeigen zu können.
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Die Anzeige funktioniert nach Art eines Digital-Ohmmeters.
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Fig. 3 zeigt einen Blick von vorne auf das aufgeschnittene Steuergehäuse
11. Man erkennt in der Mitte das zentrale, beispielsweise über die Kurbel 12 angetriebene
Zahnrad 25 sowie an seinem Umfang verteilte, in ihrer Anzahl der Anzahl der biegsamen
Wellen entsprechende Ritzel 26.
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Die Ritzel 26 sind auf je einer Achse 28 mit quadratischem Querschnitt
verschiebbar gelagert. Auch das zentrale Zahnrad 25 besitzt eine Achse 27 mit quadratischem
Querschnitt zum Aufstecken der Handkurbel. Anstelle der Handkurbel 12 ist auch ein
Motor einsetzbar.
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Fig. 4 schließlich zeigt einen Längsschnitt durch das Steuergehäuse
11. Man erkennt das zentrale Zahnrad 25 mit. seiner nach außen geführten Achse 27
sowie zwei Ritzel 26 auf ihrer Achse 28. Die Ritzel 26 stehen unter der Wirkung
einer Feder 29 im Eingriff mit dem zentralen Zahnrad 25. Die Feder 26 stützt sich
über eine Unterlegscheibe 30 gegen das Steuergehäuse 11 ab. Mit Hilfe der an der
Vorderseite des Steuergehäuses 11 herausstehenden Handbetätigung 31 kann jedes Ritzel
26 außer Eingriff mit dem zentralen Zahnrad 25 gebracht werden, so daß es möglich
ist, einzelne Höhenverstellungen individuell zu verstellen. Ansonsten erfolgt, wie
schon eingangs erwähnt, die Höhenverstellung aller Werkzeuge synchron.
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Es ist leicht einzusehen, daß mit Hilfe der zentralen Verstellung
der Zeitbedarf zum Verstellen der Werkzeuge erheblich reduziert und das Verstellen
gefahrlos und bei laufender Maschine vorgenommen werden kann.
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Dadurch wird es erstmals möglich, die Stollmaschine auf die Beschaffenheit
jedes einzelnen Lederstückes optimal einzustellen, wodurch insgesamt eine Qualitätsverbesserung
des Produktes erreicht werden kann.