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Schleifmaschine zum Bearbeiten von Kacheln od. dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Schleifmaschine zum Bearbeiten von Kacheln
und/oder Simssteinen od, dgl. insbesondere von Kachelöfen, vorzugsweise von schräg
verlaufenden Schmalseiten von Kacheln, mit die zu bearbeitenden Seitenflächen, Kanten
od. dgl. beaufschlagendem Schleifwerkzeug, Führungsmitteln und einem Vorschubelement
od. dgl.
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Bei der Herstellung von Kacheln für Kachelöfen ist es bekannt, deren
jeweils parallele Seitenflächen zu schleifen, wofür die Kacheln zwischen zwei-parallel
wirksamen Schleifscheiben hindurchgeführt werden. Wird eine größere Anzahl von Kacheln
durch eine solche Schleifmaschine hindurchgeführt, werden die Schleifwerkzeuge mehr
und mehr abgenutzt und müssen immer wieder nachgestellt werden. Daraus ergibt sich
jedoch, daß die Seitenkanten der Kacheln jeweils in Längsrichtung geringfügig schräg
verlaufen und später unterschiedliche Maße aufweisen können. Vor allem wird eine
Kachel kurz vor dem Nachstellen der Schleifwerkzeuge beachtlich andere Abmessungen
als eine solche Kachel haben, die gerade unmittelbar nach dem Nachstellen die Schleifwerkzeuge
passiert hat.
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Wenn derartige Kacheln an der Baustelle zu einem Kachelofen zusammengefügt
werden sollen, ergibt sich regelmäßig die Notwendigkeit, die Seitenflächen nachzuarbeiten,
um den leicht schrägen Verlauf und die Maßabweichungen auszugleichen,
was
zeitraubend und aufwendig ist und eines erheblichen handwerklichen Geschickes bedarf.
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Es besteht deshalb die Aufgabe, eine Maschine der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, mit der schnell und dennoch genügend genau die bei der Herstellung
auftretenden Maßungenauigkeiten so weit behoben werden können, daß die Kacheln im
Zusammenbau genügend gut zueinander passen.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Maschine der eingangs erwähnten
Art dadurch gekennzeichnet, daß in Vorschubrichtung vor dem Schleifwerkzeug ein
erstes Führungslineal od.
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dgl. Seitenführung parallel zur Vorschubrichtung orientiert, quer
zur Vorschubrichtung parallel zu sich verstellbar und gegenüber einem zweiten Führungslineal
od. dgl. Seitenführung versetzt aber wiederum parallel angeordnet ist und daß diese
zweite Seitenführung für eine Kachel od. dgl. etwa tangential zu dem Schleifwerkzeug
und dessen Schleiffläche von dieser wegführt.
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Wird eine Kachel mit Hilfe des Vorschubelementes mit dem Anfang der
schräg verlaufenden zu bearbeitenden Schmalseite gegen das zweite Führungslineal
angelegt, während das erste Lineal so weit verstellt wird, daß das entgegengesetzte
Ende der zu bearbeitenden Schmalseite um die abzuschleifende Schräge zurückversetzt
ist, und wird nun das Vorschubelement mit der darauf festgehaltenen Kachel an dem
Schleifwerkzeug vorbeigeführt, ergibt sich in erwünschter Weise ein Abschleifen
eines keilförmigen Bereiches der KaShel, so daß danach die bisher schräg verlaufende
Seitenkante gerade verläuft, so daß sie auch demgemäß während des Schleifvorganges
mehr und mehr entlang dem zweiten Führungslineal verschoben werden kann.
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Vorteilhaft ist es, wenn eine Umfangsschleifscheibe mit zumindest-
im Schleifbereich etwa senkrecht zur Vorschubebene
der Kachel angeordneter
Umfangsschleiffläche vorgesehen ist. Dadurch wird gegenüber einer Stirn-Schleifscheibe
eine gleichmäßige Schleifgeschwindigkeit über die gesamte Seitenfläche der Kachel
erreicht.
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Eine besonders einfache Arbeitsweise ergibt sich, wenn das zweite
Führungslineal.mit seiner Anlage- und Führungsfläche selbst etwa tangential zu der
Schleifscheibenoberfläche angeordnet ist. Das erste Lineal kann dann gegenüber dieser
Schleiffläche so weit zurückversetzt sein oder werden, daß die Schleifscheibe entsprechend
tief in die zunächst schräge Seite der Kachel eingreifen kann.
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Die Drehachse der Umfangsschleifscheibe kann von unten nach oben in
Vorschubrichtung geneigt sein. Dadurch ergibt sich ein ziehender Schliff, bei dem
die Gefahr eines Ausbrechens oder Abbröckelns möglichst gering ist.
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Als Vorschubelement kann ein Vorschubwagen mit einer griffixen und
rutschfesten Oberfläche vorgesehen sein. Dadurch ist es möglich, eine Kachel beim
Abschleifen von Hand auf diesem Wagen festzudrücken und den Vorschub auch von Hand
durchzuführen. Umso kontrollierter erfolgt das allmähliche Wegschleifen des schrägen
Maßüberstandes an der Kachel-Seitenfläche. Die Verstellung des ersten Führungslineales
kann mit Hilfe wenigstens einer Feingewindespindel durchführbar sein. Dabei kann
ein stufenloser Verstellweg von 0 bis ca. 2,5 mm relativ zu der in Vorschubrichtung
verlaufenden Tangente an die Schleifscheibe und somit auch relativ zu dem zweiten
Führungslineal vorgesehen sein.
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Größere Maßabweichungen an den Kacheln sind in der Regel nicht zu
erwarten. ErforderliChenfalls könnte jedoch eine Kachel auch zweimal hintereinander
mit einer zu bearbeitenden Seitenfläche an der Schleifscheibe vorbeigeführt werden.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung von erheblicher Bedeutung,
die
deshalb also besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist, kann darin bestehen, daß
das ~zweite Führungslineal gleichzeitig das Führungslineal einer Schleifmaschine
zum Anfasen der sichtseitigen Kante der Ofenkachel ist, bei welcher ein Antriebsmotor
für eine zweite Schleifscheibe, deren Achse zu der am Werkstück zu schleifenden
Fase unter einem räumlichen Winkel verläuft, quer zur Auflagefläche des Vorschubwagens
beweglich geführt ist, wobei mit der Halterung ein die auf dem Vorschubwagen aufzulegende
Sichtfläche der KaShel nahe des Eingriffs punktes der vorzugsweise als Umfangsschleifscheibe
ausgebildeten zweiten Schleifscheibe abtastender Taster verbunden und samt der Halterung
von einer Feder od. dgl. gegen die Sichtfläche der Kachel angedrückt ist und das
Führungslineal schleifscheibenseitig befestigt ist.
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Auf diese Weise ergibt sich insgesamt eine Schleifscheibe, mit der
an den Schmalseiten schräg verlaufende Kacheln begradigt und an derselben Maschine
auch in erwünschter Weise angefast werden können. Dadurchist es für einen Ofensetzer
möglich, praktisch alle bei solchen Kacheln vorkommenden Ungenauigkeiten und nachträglichen
Bearbeitungen maschinell und somit schnell und einfach zu beheben oder zu bearbeiten
und die zusammenzufügenden Kacheln aneinander anzupassen, ohne daß es einer aufwendigen
und schwierigen Handarbeit bedarf. Dabei kann er diese Arbeiten mit der erfindungsgemäßen
Maschine entweder in seiner Werkstatt oder aufgrund der Einfachheit und der daraus
resultierenden Transportierbarkeit der Maschine auch unmittelbar an der Baustelle
durchführen.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung, die dem Ofensetzer zusätzliche
Bearbeitungsmöglichkeiten beim Erstellen eines Kachelofens bietet, kann darin bestehen,
daß eine Schleifmaschine insbesondere der vorstehend geschilderten Art mit Kantenschleifwerkzeug
u8d/oder Fa3enschleif#Werkzeug dadurch
gekennzeichnet ist, daß
ihr Antriebsmotor auf ein kegel- oder kegelstumpfförmiges Schleifwerkzeug wirkt,
koaxial zu welchem eine Tast- oder Führungsrolle zum Andrücken eines Simssteines
angeordnet ist, dessen anzufasende Stirnseite auf einer um das Schleifwerkzeug herum
angeordneten Führungsfläche geführt ist. An vielen Kachelöfen sind vor allem am
übergang zwischen im Winkel zueinander stehenden Flächen, insbesondere im oberen
Bereich Simssteine vorgesehen, zwischen denen ähnliche Fugen wie zwischen den Kacheln
selbst eingehalten werden sollen.
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Durch die vorerwähnte Zusatzmaßnahme erhält nun der Ofensetzer sogar
eine Vorrichtung, auf der er auch diese Simssteine entsprechend anfasen kann, so
daß alle an dem Kachelofen später außen sichtbaren Kacheln oder kachelähnlichen
Elemente in praktisch gleicher Weise und auf einer Gesamtvorrichtung bearbeitet
werden können.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn das kegelförmige Schleifwerkzeug durch
einen Auflagetisch od. dgl. ragt und gegenüber der Führungsrolle vorzugsweise axial
verstellbar ist.
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Durch eine solche Verstellbewegung kann somit der jeweils an der Tischoberfläche
oder Führungsfläche wirksame Schleifumfang und somit die Fasenbreite verändert werden,
da die Tastrolle, gegen die der Simsstein dabei jeweils angelegt und angedrückt
wird, seine Lage nicht ändert.
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Ein besonders einfaches und zweckmäßiges Arbeiten ergibt sich, wenn
die Achse des Kegelschleifwerkzeuges vertikal und die von diesem durchsetzte Führungsfläche
horizontal angeordnet sind. Der zu bearbeitende Simsstein kann dann mit seiner Stirnfläche
auf die Führungsfläche gestellt werden, so daß diese sein Gewicht aufnimmt und der
Bearbeiter nur noch die Verschiebung des Steines an der Tastrolle entlang durchführen
muß, um den gesamten Umfang oder wenigstens den sichtseitigen Teil des Umfanges
des Simssteines mit einer entsprechenden Fase zu versehen.
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Vor allem bei Verwendung eines der Antriebsmotoren der Schleifmaschine
auch für das Bearbeiten von Simssteinen ist es zweckmäßig, wenn das Kegelschleifwerkzeug
und die Führungsfläche höher als das oder die anderen SchleiSwerkzeuge angeordnet
sind. Einerseits ergibt sich so eine bequeme Arbeitshöhe und andererseits lassen
sich entsprechende Abtriebe von den Antriebsmotoren gut mit einem derartig angeordneten
Scbleifwerkzeug verbinden, ohne daß diese Vorrichtung die anderen Funktionen und
Schleif-Stationen der Gesamtmaschine beeinträchtigen.
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Es ist jedoch auch möglich, daß das kegelförmige Schleifwerkzeug einen
eigenen Antrieb aufweist. Umso unabhängiger kann es betrieben werden und für die
jeweils separat angetriebenen Schleifwerkzeuge können entsprechend kleinere Motoren
Verwendung finden. Bei separatem Antrieb des kegelförmigen Schleifwerkzeuges kann
dieses insbesondere jedoch unter Verwendung der vorerwähnten Merkmale und Maßnahmen
getrennt von der Seitenflächenschleifmaschine und Fasenschleifmaschine aufs teilbar
und/oder jedoch auch mit dieser kuppelbar sein. Als getrennte Vorrichtung wäre diese
leichter transportierbar und auch die erstgenannte Schleifmaschine hätte dann ein
geringeres Gewicht.
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Zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn die Tast- oder Führungsrolle
am vorderen Teil eines im Grundriß vorzugsweise spitz zulaufenden Armes frei drehbar
gelagert ist.
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Durch den spitzen Zulauf des Haltearmes für die Tastrolle ergibt sich
ein sehr großer Freiraum rings um die Tastrolle, so daß ein bequemes Andrücken und
Herumführen eines Simssteines mit seiner anzufasenden Stirnseite möglich ist.
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Vor allem bei Kombination einzelner oder mehrerer der vorbeschriebenen
Merkmale und Maßnahmen ergibt sich eine Schleifmaschine, mit der Nacharbeiten an
die spätere Oberfläche eines Kachelofens bildenden Bauelementen möglich
sind,
ohne daß es eines großen handwerklichen Geschickes bedarf, Entsprechend schnell
und kostensparend können Kachelöfen bei Verwendung dieser Maschine oder Maschinen
gesetzt werden.
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o Nachstehend ist die Erfindung mit ihren ihr als wesentlich zugehörenden
Einzelheiten anhand der Zeichnung in mehreren Ausführungsbeispielen noch näher beschrieben.
Es zeigt in schematisierter Darstellung: Fig. 1 eine Draufsicht einer erfindungsgemäßen
Schleifmaschine zum Bearbeiten von schräg verlaufenden Seitenflächen von Ofenkacheln,
Fig. 2 einen Querschnitt gemäß der Linie B-B der in Fig.
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1 dargestellten Schleifmaschine, Fig. 2 a eine Seitenansicht des
Schleifwerkzeuges mit Orientierung seiner Drehachse, Fig. 3 eine teilweise im Schnitt
gemäß der Linie C-C in Fig. 2 gehaltene Teildraufsicht einer Schleifmaschine gemäß
Fig. 1 und 2 mit einer Kachel, bei welcher eine schräge Seitenfläche mit allmählich
zunehmender Breite weggeschliffen werden kann und Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende
Darstellung, bei der ein allmählich nachlassender Schrägverlauf der Seitenfläche
einer Kachel wegzuschleifen ist, Fig. 5 eine Draufsicht einer Schleifmaschine, mit
der schräg verlaufende Seitenkanten begradigt und an einer weiteren Schleifstation
sichtseitige Fasen an eine Kachel angeschliffen werden können, wobei der Antriebsmotor
für die erste Schleifscheibe gleichzeitig noch ein kegelförmiges Schleifwerkzeug
zum
Anfasen von Simssteinen antreibt, Fig. 6 eine teilweise gemäß der Linie A-A iB Fig.
5 geschnittene Ansicht der Schleifmaschine gemäß Fig. 5, Fig. 7 eine Stirnansicht
einer Winkel-Kachel für den Übergang von im Winkel zueinander stehenden Kachelofen-Flächen,
Fig. 8 in vergrößertem Maßstab eine Vorrichtung zum Anfasen von Simssteinen gemäß
der Einzelheit A in Fig. 6 und Fig. 9 eine Draufsicht der Vorrichtung gemäß Fig.
8.
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Eine im ganzen mit 1 bezeichnete Schleifmaschine dient zum Bearbeiten
von Kacheln 2, Winkelkacheln , gegebenenfalls auch Kanalabschnitten 4 für Kachelöfen
und/oder Simssteinen 5, wie sie vor allem als oberer Abschluß von Kachelöfen häufig
Verwendung finden.
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In den Figuren 1 bis 4 ist eine Schleifmaschine 1 zum Bearbeiten schräg
verlauf'ender Schmalseiten 6 von Kacheln 2 oder auch Winkelkacheln 3 dargestellt.
Die zu bearbeitenden Seitenflächen oder Schmalseiten werden dabei von einem noch
näher zu beschreibenden Schleifwerkzeug, Führungsmitteln und einem Vorschubelement
beaufschlagt.
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Im speziellen Falle ist eine tlmfangsschleifscheibe 7 mit zumindest
im Schleifbereich etwa senkrecht zur Vorschubebene der Kachel 2 angeordneter Umfangsfläche
8 vorgesehen.
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In Vorschubrichtung gemäß dem Pfeil Pf 1 vor der Schleifscheibe 7
erkennt man ein erstes Führungslineal 9, welches eine Seitenführung parallel zur
Vorschubrichtung darstellt und parallel zu sich selbst gemäß dem Doppelpfeil Pf
2 verstellbar ist und gegenüber einem zweiten, in Vorschubrichtung weiter hinten
liegenden Führungslineal 10 versetzt,
aber parallel angeordnet
ist. Das zweite Führungslineal 10 für die Kachel 2 ist dabei etwa tangential zu
dem Schleifbereich der Schleifscheibe 7 angeordnet und führt von dieser weg. Denkbar
wäre zwar auch eine Anordnung der Führungslineale mit Abstand zu der Schleifscheibe,
so daß eine Kachel zwischen diesen Führungslinealen und der Schleifscheibe hindurchzuführen
wäre, jedoch ergibt sich ein leichteres Einstellen und Arbeiten, wenn - wie im Ausführungsbeispiel
- das zweite Führungslineal 10 mit seiner Anlage- und Führungsfläche selbst etwa
tangential zu der Schleifscheibenoberfläche angeordnet ist und das erste Führungslineal
9 entsprechend seitlich verstellbar ist.
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In Fig. 2 a erkennt man, daß die Drehachse 11 der Umfangsschleifscheibe
7 von unten nach oben in Vorschubrichtung gemäß dem Pfeil Pf 1 geneigt ist, In Verbindung
mit der durch den Pfeil Pf 3 angedeuteten Drehrichtung der Schleifscheibe ergibt
sich so ein ziehender Schliff an der Seitenfläche der Kachel, bei welchem sich die
Schleifscheibe jeweils von der glasierten Oberfläche der Schleifscheibe wegdreht,
so daß Absplitterungen.in diesem empfindlichen Sichtbereich weitestgehend vermieden
werden.
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Als Vorschubelement zur Aufnahme einer Kachel 2 ist im Ausführungsbeispiel
ein Vorschubwagen 12 mit einer griffigen und rutschfesten Oberfläche vorgesehen,
so daß es genügt, die Kachel 2 beim Bearbeiten von Hand auf diesem Vorschubwagen
12 festzudrücken, wobei gleichzeitig auch von Hand der Vorschub erfolgen kann. Die
Rollen 13 des Vorschubwagens erkennt man beispielsweise jedenfalls für eine Achse
14 in Fig. 2. Ferner erkennt man dort die Führungen 15, auf denen die Rollen 13
laufen.
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Für die Verstellung des ersten Führungslineales 9 ist eine Feingewindespindel
16 vorgesehen, die rechtwinklig zu dem Lineal 9 orientiert ist und mit einer beispielsweise
eine
Skala 17 gegebenenfalls mit Nonius aufweisenden Stellschraube
18 justiert und verstellt werden kann. Dabei sind sehr genaue Einstellungen zwischen
0 und etwa 2,5 mm möglich.
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In den Figuren 3 und 4 erkennt man zwei Arbeitsbeispiele, bei denen
die schrägen Schmalseiten 6 zur Verdeutlichung etwas übertrieben dargestellt sind.
Das erste Führungslineal 9 wird jeweils gegenüber dem zweiten Führungslineal 10
zurückversetzt, wobei im Fall der Fig. 1 die Kachel mit dem Ausgang der Schräge
an das zweite Führungslineal 10 angelegt wird und dann mit dem zunächst zu breiten
Endbereich an dem ersten Lineal anliegt. Wird die Kachel dann in dieser Position
in Vorschubrichtung vorwärtsbewegt, nimmt die Schleifscheibe den schwarz ausgezogenen
schrägen Bereich von der Schmalseite 6 allmählich weg, wobei also der Schleifeingriff
während des Vorschubes allmählich immer größer wird.
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Eine umgekehrte Arbeitsweise ist in Fig. 4 dargestellt.
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In diesem Falle wird die Kachel so auf den Vorschubwagen 12 aufgelegt,
daß die größte Breite des wegzuschleifenden Bereiches nahe der Schleifscheibe liegt.
Das erste Führungslineal 9 ist entsprechend weit gegenüber dem zweiten Führungslineal
10 versetzt. Wird nun der Vorschubwagen 12 mit der Kachel 2 in Vorschubrichtung
verschoben, kommt kurze Zeit nach dem Beginn des Schleifvorganges der dann beschliffene
Bereich an dem zweiten Führungslineal zur Anlage und mit allmählich geringer werdendem
Eingriff wird der schräge Bereich weggeschliffen.
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Diese Bearbeitungen können an der gegenüberliegenden Schmalseite oder
gegebenenfalls auch rings um an allen Schmalseiten je nach Erfordernis ebenfalls
durchgeführt oder erforderlichenfalls sogar wiederholt werden.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung mit einer
Ausgestaltung von erheblicher erfinderischer Bedeutung ist in Fig. 5 und 6 dargestellt.
In diesem Ausführungsbeispiel ist die Schleifmaschine 1 eine -Kombination einer
Kantenschleif-Maschine der vorbeschriebenen Art mit einer Fasenschleifmaschine,
mit der die Kante zwischen sichtseitiger Oberfläche und Seitenfläche einer Kachel
angefast werden kann. Zusätzlich ist eine Vorrichtung zum Anfasen eines Simssteines
vorgesehen. Es ist jedoch auch möglich, eine Schleifmaschine 1 mit nur zwei Funktionen
vorzusehen, also entweder die Vorrichtung zum Anfasen eines Simssteines oder die
Vorrichtung zum Anfasen der Kachel oder die Vorrichtung zum Schleifen der Seitenfläche
der Kachel wegzulassen und nur die beiden verbleibenden Bearbeitungsstationen aus
Fig. 5 vorzusehen.
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Man erkennt in Fig, 5, daß das zweite Führungslineal 10 gleichzeitig
das Führungslineal 10 eimer Schleifmaschine zum Anfasen der sichtseitigen Kante
19 (vgl. vor allem Fig. 6 und 7) der Kachel 2 oder--der Winkelkachel 3 ist, bei
welcher ein Antriebsmotor 20 für eine zweite Schleifscheibe 21, deren Achse 22 zu
der am Werkstück zu schleifenden Fase unter einem räumlichen Winkel verläuft, quer
zur Auflagefläche des Vorschubwagens 12 beweglich geführt ist, wobei mit der Halterung
des zweiten Antriebsmotors 20 mit Schleifscheibe 21 ein die auf dem Vorschubwagen
12 aufzulegende Sichtfläche der Kachel 2 oder 3 nahe des Eingriffspunktes der in
diesem Ausführungsbeispiel als Umfangsschleifscheibe ausgebildeten zweiten Schleifscheibe
21 abtastender Taster 23 verbunden und samt der erwähnten Halterung vorzugsweise
von einer nicht näher dargestellten Feder od. dgl. gegen die Sichtfläche der Kachel
2 oder 3 angedrückt ist und das Führungslineal 10 schleifscheibenseitig befestigt
ist. Praktisch entspricht dieser Kombinationsteil der Schleifscheibe 1 gemäß Fig.
5 mit der Schleifscheibe 21 in Aufbau und Funktionsweise der Schleifmaschine
gemäß
DE-Patent 30 48 270 mit der Besonderheit, daß das Führungslineal für diese zweite
Schleifscheibe 21 gleichzeitig das zweite Führungslineal der ersten Schleifscheibe
7 darstellt, so daß eine kombinierte Maschine 1 mit zwei Arbeitsstationen entsteht1,
auf der sowohl Maßungenauigkeiten von Ofenkacheln beseitigt als auch die erforderlichen
Fasen angeschliffen werden können. Praktisch können also mit der erfindungsgemäßen
Schleifmaschine 1 in der Ausführungsform gemäß Fig. 5 alle wesentlichen Nacharbeiten
an Ofenkacheln 2 oder 3 durchgeführt werden, ohne daß es einer aufwendigen und schwierigen
kunstfertigen Handarbeit bedarf, wobei die in Fig. 5 und 6 zusätzlich noch vorgesehene
Vorrichtung 24 zum Anfasen von Simssteinen 5 nicht einmal erforderlich ist.
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Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist jedoch diese Vorrichtung
24 als dritte Bearbeitungsstation vorhanden. Dabei ist der Antriebsmotor 26 der
Schleifmaschine 1 und dabei von deren Schleifscheibe 7 mit einem zweiten, nicht
näher dargestellten Abtrieb z. .B. in Form eines Riementriebes versehen, der auf
ein kegel- oder kegelstumpfförmiges Schleifwerkzeug 27 wirkt, koaxial zu welchem
eine Tast- oder Führungsrolle 28 lose drehbar angeordnet ist, an die ein Simsstein
5 bei der Bearbeitung und vor allem beim Anfasen seiner Stirnfläche angelegt und.
angedrückt werden kann. Dabei wird die anzufasende Stirnseite gleichzeitig auf einer
um das Schleifwerkzeug 27 herum angeordneten Führungsfläche 29 geführt und gehalten.
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Im Ausführungsbeispiel ist die Führungsfläche 29 die Oberfläche eines
Auflagetisches 30, durch welchen das kegelförmige Schleifwerkzeug 27 hindurchragt.
In der vergrößerten Darstellung der Fig. 8, die speziell diese Vorrichtung 24 betrifft,
erkennt man, daß das SchleiSwerkzeug 27 gegenüber der Führungsrolle 28 axial verstellbar
ist. Dabei ist vorgesehen, daß die Achse 31 des Kegelschleifwerkzeuges
27
und somit auch die Achse der Führungsrolle 18 etwa vertikal und die von dem Schleifwerkzeug
27 durchsetzte Führungsfläche 29 horizontal angeordnet sind.
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Somit kann ein Simsstein 5 mit seiner Stirnseite auf den Tisch 30
aufgesetzt werden, wo er durch seine Schwerkraft ohne weiteres stehenbleiben kann.
Beim Bearbeiten braucht er nun nur noch verschoben zu werden, wobei er gemäß den
Figuren 8 und 9 mit seiner Kontur an der Führungs- und Tastrolle 28 entlanggeführt
wird, was dazu führt, daß die darunter befindliche Kante 32 am übergang von der
Stirnfläche zu den Sichtseiten durch das kegelförmige Schleifwerkzeug 27 gebrochen
und angefast wird. Je nach Höhenlage des Schleifwerkzeuges 27 ergibt sich dabei
eine mehr oder weniger große Fase, wobei ein höheres Vorstehen des Schleifwerkzeuge3
27 über die Oberfläche 29 des Auflagetisches 30 zu einer größeren Fase führt und
umgekehrt. Dabei kann diese Höhenverstellung auch umgekehrt dadurch herbeigeführt
werden, daß das Schleifwerkzeug 27 mit seinem Antrieb feststeht und der Auflagetisch
30 mit den übrigen Aufbauten, insbesondere mit der.Führungsrolle 28 gemäß dem Doppelpfeil
Pf 4 auf und ab verstellt werden kann. Für eine Änderung der Fasenbreite sind also
Schleifwerkzeug 27 und Führungsrolle 28 relativ zueinander axial verstellbar.
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Im Ausführungsbeispiel befindet sich die gesamte Vorrichtung 24, also
das Kegelschleifwerkzeug 27 und die Führungsfläche 28, höher als das oder die anderen
Schleifwerkzeuge 7 bzw. 21. Darüber hinaus ist der Abtrieb von dem Antriebsmotor
26 so orientiert, daß sich die Vorrichtung 24 außerhalb der Arbeitsbereiche der
anderen Schleifscheiben befindet. Es ergibt sich so eine bequeme Arbeitshöhe des
Auflagetisches 30, ohne daß die anderen Funktionen der Kombinationsmaschine 1 beeinträchtigt
werden.
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Falls ein gemeinsamer Antriebsmotor für mehrere Schleifwerkzeuge 7
und 27 zu groß würde, könnte auch jedes Schleifwerkzeug
seinen
eigenen Antriebsmotor haben. Dies ergäbe die weitere Möglichkeit, daß die Vorrichtung
24 mit dem kegelförmigen Schleifwerkzeug 27 und dessen eigenem Antrieb getrennt
von der Schleifmaschine 1 aufstellbar, gegebenenfalls aber auch mit ihr kuppelbar
wäre. Bei getrennter Anordnung der Schleifmaschine 1 und der Vorrichtung 24 könnte
je nach Bedarf nur jeweils eine dieser Schleifmaschinen benutzt werden. Soll beispielsweise
ein Kachelofen erstellt werden, bei dem keine Simssteine vorgesehen sind, genügt
es, eine Schleifmaschine 1 gemäß, Fig 1 oder gemäß Fig. 5 zu benutzen.
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Bei einer mit der erfin.d.ungsgemäßen Schleifmaschine kombinierten
oder davon getrennten Vorrichtung 1 ist in vorteilhafter und zweckmäßiger Weise
vorgesehen, daß die Tast- oder Führungsrolle 28 am vorderen Ende eines im Grundriß
spitz zulaufenden Armes 33 gelagert ist, was aus Fig. 9 deutlich wird. Dadurch ist
es möglich, über einen großen Umfang der Führungsrolle 28 an diese heranzukommen,
so daß selbst Abstufungen und konkave Bereiche des Simssteines 5 in der in Fig.
9 ersichtlichen Weise ohne weiteres an dieser Rolle 18 e8tlanggeführt werden können,
so daß eine entsprechend gleichmäßige Fase an diesen häufig aus dekorativen Gründen
entsprechend strukturierten Bereichen des Simssteines 25 entsteht.
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Alle in der Beschreibung, der Zusammenfassung, den Ansprüchen und
der Zeichnung dargestellten Merkmale und Konstruktionsdetails können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination miteinander wesentliche Bedeutung haben.
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- Zusammenfassung -
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