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Verfahren zum Eindampfen von Flüssigkeit.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Eindampfen von Flüssigkeiten
durch Heizdampf Es ist bekannt, in solchen Fällen den Heizdampf im Gegenstrom zur
Flüssigkeit zu führen, wobei naturgemäß das Heizmittel mit der hõchsteol Temperatur,
dann mit der Lösung in Berührung kommt, wenn sie ihre Höchstkonzentration erreicht
hat.
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Bei diesem Verfahren findet eine allmähliche Wärmeabgabe an die zu
konzentrierende Lösung statt, Der Prozeß ist also durch das allmähliche Abfließen
von Wärme charakterisiert. Zur Verwendung kommt gesättigter Wasserdampf, der nährend
der gesamten Dauer des Prozesses dieselbe Temperatur, nämlich die Verflüssigungstemperatur,
behält.
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Diesem bekannten Verfahren gegenüber unterscheidet sich die Erfindung
dadurch, daß die Verdampfung ausschließlich in zwei besonderen Verdampfungsstufen
erfolgt, welche ihrer Eigenart zufolge auch mit verschiedenartigen Heizmedien zusammengebracht
werden. Die Eindampfung ist daher getrennt in eine Haupt- und eine Nachverdampfung.
Da die Flüssigkeit, die der Nachverdampfurxg unterliegt, eine kurze, aber energische
Beheizung erfahren muß, so ist für die Nachverdampfung überhitzter Wasserdampf vorgesehen,
und zwar von solchem Grade der Uberhitzung, daß er diese Stufe der Naohverdampfung
noch in dieser Eigenschaft verläßt. Die Hauptverdampfung bedarf dagegen einer zeitlich
längeren, aber nicht so intensiven Beheizung, und dafür eignet sich dann gerade
der aus der Nachverdampfung stammende, eben noch überhitzte Wasserdampf, der eine
allmähliche, aber quantitativ große Wärmeabgabefähigkeit bei seiner Kondensation
besitzt.
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Dadurch, daß zur Ausführung des Verfahrens das an sich bekannte Verfahren
der Wiederverwendung des aus der Lösung selbst entwickelten und verdichteten Dampfes
benutzt wird, ist eine besondere und vorteilhafte Wirkung erzielt, indem man den
für die Nach verdampfung erforderlichen überhitzten Wasserdampf, je nach dem gewünschten
Grade der Erhitzung, in geeigneter Weise aus dem Prozeß selbst erhält.
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Es ist allerdings bekannt, die Konzentration von Lösungen in verschiedenen
Stufen vorzunehmen, wobei die Konzentration der Lösung in den einzelnen Stufen verschieden
ist. Aber auch hierbei wird gesättigter Dampf verwendet, der demzufolge in allen
Heizkammern und allen Heizstufen dieselbe Temperatur besitzt. Die Verfahren sind
also. charakterisiert duroh unterschiedslose Behandlung der einzelnen Stufen, wobei
deren Anzahl gleichgültig ist.
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Die Erfindung aber kennzeichnet-sich demgegenüber durch die ausschließliche
Teilung der Verdampfung in zwei Stufen, die charakteristisch als Haupt- und Nachverdampfung.
bezeichnet werden und wobei gemäß der Eigenart der Lösung für die verhältnismäßig
kurze Nachverdampfung überhitzter Wasserdampf verwendet wird, der durch Kompression
des abgesogenen. Brüdendampfes in an sich bekannter Weise erzeugt ist, und diese
Verdampfuflgsstufe auch in dieser Eigenschaft verläßt, während für die längere Periode
der Hauptverdampfung der aus der Nachverdampfung stammende, eben noch überhitzte
und daher gerade geeignete Dampf verwendet wird.
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Die Erfindung ist in der beiliegenden Zeichnung schematisch dargestellt.
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Nach Abb. 1 findet die Hauptverdampfung im Kessel I statt, welchem
durch das Rohr 2 die frische Lauge zuströmt. Der aus derselben entwickelte Dampf
wird vom Kreiselverdichter 3 mittels des Rohres 4 abgesaugt, verdichtet und mittels
des Rohres 5 in den Mantel 6 des Nachverdampfers 7 geleitet. Aus diesem illantel
6 gelangt der Dampf durch dlas Rohr 8 in den Heizraum 9 des Hauptverdampfers und
gibt darin den größten Teil seines Wärmeinhalts an die im Hauptverdampfer befindliche
Lauge ab. Hierbei kondensiert er; das Kondensat strömt durch das Rohr 10 ab. Durch
Verdampfen im Hauptgefäß I gelangt die Lauge bereits auf einen bestimmten Grad der
Konzentration, strömt dann durch das Rohr ii in den Nachverdampfer 7 hinüber. Um
in der ganzen Flüssigkeitsmasse eine für das Eindampfen förderliche Bewegung aufrechtzuerhalten,
führt ein Rohr 12 einen Teil der im Nachverdampfer befindlichen Lauge zum Hauptkessel
I zurück, so daß ein wenn auch beschränkter Kreislauf entsteht. Die verdichtete
Lauge läßt man durch das Rohr 13 aus dem Nachverdampfer 7 abströmen. Der im Nachverdampfer
7 aus der Lauge sich bildende Dampf wird vom Kreiselverdichter 3 durch das Rohr
14 abgesaugt, welches an das Rohr 4 angesdossen ist. Dieser Dampf wird ebenfalls
verdichtet und zur Heizung wieder verwendet.
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Gemäß der abt. 2 wird die Hauptverdampfung vorgenommen in den I Kesseln
21 und 22, während die Endverdampfung im Kessel 23 erfolgt. Die Lauge tritt durch
Rohr 24 ein und wird durch die Rohre 25, 26 und 27 weitergeleitet. Der -in den Kesseln
21, 22, 23 gebildete Dampf wird durch das Sammelrohr 28 vom Verdichter 29 abgesaugt
und in verdichtetem Zustande durch Rohr 30 der Endverdampfung im Kessel 23 zugeführt.
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Hat er sich anfänglich, d. i. im Rohr 30, in überhitztem Zustand befunden,
was von der vorangehenden Verdichtungherrührt, so nimmt der Uberhitzungsgrad heim
Durchströmen des im Körper 23 befindlichen Heizraumes ab, so daß der aus diesem
Körper austretende Dampf entweder nur noch wenig iiberhitzt oder sogar bereits gesättigt
ist. Vom Heizraum des Körpers 23 gelangt die eine Hälfte des Heizdampfes durch das
Rohr 31 in den Heizraum des Verdampferkörpers 22, die andere Hälfte durch das Rohr
32 in den Heizraum des Verdampferkörpers 21. Hier wird der Heizdampf völlig kondensiert;
das Kondensat fließt durch die Rohre 33 und 34 aus den Heizräumen der Körper 22
und 21 ab.
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Hinter dem Heizraum des Verdampferkörpers 23 kann der Dampf durch
einen Wasserabscheider 35 geleitet werden, bevor er zu den Heizkammern der Körper
22 und 2I gelangt.