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Verfahren zur Oberflächenkaschierung selbsttragender Form-
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teile, beispielsweise für die Innenverkleidung von Kraftzahrzeugen,
und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Verfahren zur Oberflächenkaschierung
selbsttragender Formteile, beispielsweise für die Innenverkleidung von Kraftfahrzeugen,und
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens Die Erfindung bezieht sich auf ein-Verfahren
zur Oberflächenkaschierung selbsttragender Formteile nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
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Die Problematik der Oberflächenkaschierung von Trägerteilen aller
Art und damit die Schaffung einer dekorativen Oberfläche für ein ansonsten optisch
wenig ansprechendes Trägerteil besteht in einer Vielzahl von Anwendungsfällen und
reicht von Spielwaren über die Möbelindustrie und andere Produkte für Haus und Heim
bis hin zu Industriemaschinen und dergleichen mehr. Insbesondere in der Kraftfahrzeugindustrie
ist man in diesem Sinne bemüht, Formteile für die Innenverkleidung von Personenkraftwagen
in ihrer Oberfläthengestaltung
optisch ansprechend, akustisch optimiert
und angenehm griffig zu gestalten. Aus Kunststoff oder Faservliesen unterschiedlichster
Zusammensetzung verpreßte derartige Formteile werden daher bekanntlich mittels einer
thermisch verformbaren Kunststoffolie, einem textilen Gewebe, einem Ledervlies oder
dergleichen mehr oberflächenkaschiert, wofür dieses Kaschierungsmaterial ganzflächig
auf. die Sichtseite des Formteils, das für sich eine selbsttragende Einheit bildet,
aufgeklebt und vorzugsweise entlang der Kantenbereiche umgebugt wird.
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Für eine dauerhafte Verbindung zwischen der oberflächenveredelnden
Dekorware einerseits und dem selbsttragenden Formteil andererseits wird ein Kleber
verwendet, der im allgemeinen in flüssiger Form auf die zu verklebende Seite des
Formteils insbesondere durch Sprühen aufgebracht wird. Die für den Sprühvorgang
oder dergleichen erforderliche Viskosität bis Klebers wird durch Lösungsmittel oder
Dispersionsmittel als flüssige Komponente erreicht. Der in sprühfähiger Konsistenz
vorliegende Fl;üssigkleber trocknet nach Aufbringung auf die Formteiloberfläche
durch Verdunstung des Lösungsmittels wenigstens teilweise an, bevor in einer gesonderten
Kaschiervorrichtung das Formteil mit der jeweiligen Dekorware kaschiert wird. Ein
Aufsprühen von Flüssigkleber auf die; Dekorware empfiehlt sich in einer Vielzahl
von Anwendungsfällen nicht, insbesondere dann nicht, wenn die Dekorware soweit saugfähig
ist, daß die Gefahr einer wenigstens teilweise Durchtränkung derselben mittels des
Flüssigklebers besteht, oder aber zu befürchten ist, daß die Dekorware durch
das
Lösungsmittel des Klebers teilweise angelöst wird oder auch die Flüssigkomponente
des Klebers von Schichten des Kaschiermaterials zurückgehalten wird. Auch ist bei
einem direkten Aufbringen eines Flüssigklebers auf die Kaschierfolie oder dergleichen
eine erhöhte Verschmutzungsgefahr derselben gegeben. Vor allem beim Kaschieren mit
s-chaumstoff-hinterlegten dampfundurchlässigen Thermoplastfolien, deren Aufbringung
auf das Formteil bei erhöhter Temperatur erfolgt, bereiten zuvor aufgesogene und
damit zurückgehaltene Lösungsmittelreste innerhalb der Kaschierschicht erhebliche
Probleme, da sie zu Blasenbildungen und damit zu fehlerhaften Endprodukten führen.
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Da nach dem vorstehend Gesagten die unmittelbare Klebstoffbeaufschlagung
des Kaschiermaterials vor dem Kaschiervorgang für eine Vielzahl von Kaschiermaterialien
von vornherein ausscheidet, bleibt hier nur die Möglichkeit der Klebstoffbeschichtung
des Formteils und das nachfolgende Aufbringen des so vorbereiteten und zwischenzeitlich
wenigstens hinlänglich wieder oberflächentrocknen Formteils vor dem Aufbringen der
nicht klebstoffbeaufschlagten Dekorware für den Kaschiervorgang. Die Xlebstoffauftragung
auf die zu kaschierende Oberfläche bei Formteilen, die als Innenverkleidung in der
Automobilindustrie Anwendung finden, erfolgt bisher unter Verwendung von Sprühpistolen,
wobei sich bei dieser Arbeitsweise ein sehr erheblicher Verlust an Flüssigkleber
bei nur schwer vertretbarer Umweltbelastung, insbesondere auch durch die verdunstenden
Lösungsmittel des Flüssigklebers, nicht vermeiden ließ.
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So wurden nicht rückgewinnbare Klebstoffverluste bis zu 50% bei der
bekannten Arbeitsweise hingenommen, die darüber hinaus durch das Arbeiten mit der
Sprühpistole arbeits- und zeitaufwendig war.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung ein, der die Aufgabe zugrunde
liegt, Verfahren und Vorrichtungen zur Durchführung zu schaffen, die es ermöglichen,
Kaschiervorgänge unter Verwendung eines Flüssigklebers als Ausgangsmaterial für
beliebige Kaschiermaterialien zeitsparend bei einem geringstmöglichen Verlust an
Kleber und umweltfreundlicher Verfahrensweise arbeitskräftesparend und weiterer
Minimierung der Ausschußquote ausführen zu können.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird fUr die erfindungsgemäße Verfahrensweise
durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale erreicht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Verfahrens ergeben sich aus den
Unteransprüchen 2 bis llond 19.
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Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens kennzeichnet sich
durch die im Anspruch 12 angegebenen Merkmale. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sind den Unteransprüchen 13 bis 26 zu entnehmen.
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Dadurch, daß der Flüssigkleber vor dem an sich bekannten Kaschiervorgang
weder direkt auf das Kaschiermaterial noch auf das diesen tragende Formteil in flüssiger
Form aufgebracht wird, sondern zunächst erst einmal auf einen Zwischenträger, auf
dem die Kleberschicht zu einem Kleber-
film eingetrocknet wird,
um in dieser Form vom Zwischenträger abziehbar auf das Kaschiermaterial übertragen
werden zu können, ist jegliches Eindringen in die Kaschierfolie oder ein Festhalten
des Lösungsmittels durch diese von vornherein ausgeschlossen. Die direkte Aufbringung
des Kleberfilms auf die Kaschierfolie verringert den Einsatz des erforderlichen
Flüssigklebers erheblich, ohne daß eine Verschmutzunggefahr der Kaschierfolie selbst
oder der Umgebung des Arbeitsplatzes besteht oder daß die Umwelt durch verdunstendes
Lösungsmittel belastet werden kann.
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Die Aufbringung des Kaschierklebers in Form eines Kleberfilmes erfolgt
in vorgebbarer gewünschter Geometrie, ohne daß die Gefahr der Bildung von Inhomogenitäten
besteht. Der Arbeitskräfteaufwand ist für vergleichbare Arbeitsvorgänge erheblich
geringer als das bisher der Fall war, was sich in erheblichem Maße kostensparend
auswirkt, wobei hier noch hinzukommt, daß die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche
Vorrichtung sich platzsparend durch eine relativ einfache As£thrung realisieren
läßt. Die Rentabilität der Verfahrensweise verbessert sich des weiteren durch die
hiermit gegebene kontinuierliche Arbeitsmöglichkeit, wobei die Auftragungsgeschwindigkeit
des hergestellten vom Zwischenträger abziehbaren Kleberfilmes auf das Kaschiermaterial
der Verarbeitungsgeschwindigkeit des Kaschiermaterials angepaßt werden kann.
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Vorteilhafterweise können die Teilbereiche, in denen der Kaschierkleber
auf die Rückseite des Kaschiermaterials aufgebracht werden soll, auf
den
Zwischenträger so gewählt werden, daß der beim Kaschieren entstehende Schnittabfall
des Kaschiermaterials unbeschichtet von Klebstoff bleibt. Ein weiterer wesentlicher
Vorteil des vorliegenden Verfahrens besteht darin, daß das Lösungs- bzw. Dispersionsmittel
aus der auf den Zwischenträger aufgebrachten Flüssigkleber schicht in einem sehr
begrenzten Bereich gleichbleibender Geometrie ausgetrieben werden kann, vorzugsweise
innerhalb eines durch eine Mikrowellenheizung begrenzten Bereiches. Durch Umgeben
dieses Bereiches mit einer verhältnismäßig kleinen Volumen- und damit mit hohem
Wirkungsgrad arbeitenden Absaugvorrichtung läßt sich das èntweichende Lösungsmittel
oder dergleichen ohne Umweltbelastung abführen und rückgewinnen. Als weitere Folgerung
ergibt sich damit eine kostengünstige Senkung des Lösungsmittelverbrauches und eine
wesentliche Verbesserung der Arbeitsschutzbedingungen, Neben der vorteilhaften Austreibung
des Lösungsmittels aus dem Flüssigkleber durch Mikrowellenbeaufschlagung ist die
Einwirkung anderer die Verdunstung des Lösungs- und Dispersionsmittels beschleunigender
Energien denkbar#, wie beispielsweise die Beaufschlagung der Kleberschicht mit Unterdruck
oder die Kombination von Temperatur-und Unterdruckeinwirkung auf die noch flüssige
Kleberschicht. Durch diese Maßnahmen läßt sich die Austreibungszeit der flüchtigen
Kleberkomponenten verkürzen und optimal einstellen, und zwar bei einem für die Eintrocknung
des Flyssigklebers benötigten relativ kleinen Bereich. Diese Verminderung sowohl
des Platzbedarfes für die Durchführung des Verfahrens als auch des Vorrichtungs-
aufwandes
impliziert weitere erhebliche Vorteile. Für den Eintrocknungsvorgang der flüssigen
Kleberschicht zu einem festen abziehbaren Kleberfilm ist es günstig, wenn die Temperatureinwirkung
auf das gesamte Volumen der aufgebrachten Kleberschicht gleichzeitig erfolgt. Wenn
die Warme nur über die Oberfläche der Kleberschicht geführt angewendet wird, so
bildet sich eine lösungs- bzw. dispersionsmittelarme dünne Haut an dieser Oberfläche
aus, die die weitere Austreibung des Restlösungsmittels nicht unerheblich behindern
würde. Hierfür ist das Aufheizen der Kleberschicht im Bereich der Austreibungszone
der Flüssigkomponente durch Mikrowellen eine besonders vorteilhafte Verfahrensweise,
die derart hohe Durchlaufgeschwindigkeiten für den Zwischenträger und damit das
Abziehen des Kleberfilmes von diesem erlaubt, daß die bekannten Kaschieranlagen
direkt ohne Zwischenspeicherung und ohne Wartezeiten beschicKt werden können.
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Auch kann es besonders vorteilhaft sein, den Kaschierkleber nur in
Teilbereichen auf die Kaschierschicht aufzubringen, so daß bei solchen Kaschierungen,
bei denen keine ganzflächige Verklebung zwischen Kaschiermaterial und Formteil bzw.
Träger vorgenommen werden soll, sich nicht nur der Aufwand an benötijtem Kaschierkleber
verringert sondern auch die Arbeitsweise mit den derart vorpräparierten gaschierfolien
erheblich einfacher wird. Besonders vorteilhaft ist ds dabei, wenn die genannten
Teilbereiche, in denen der Kaschierkleber auf die Kaschierschicht aufgebracht wird,
so gewählt werden, daß der beim Kaschieren entstehende Schnittabfall
der
Kaschierungsschicht unbeschichtet bleibt.
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Hierbei wird dann jeder unnötige Verbrauch von Kaschierkleber praktisch
auf Null reduziert und gleichzeitig die Recyclingmöglichkeit der entstehenden Schnittabfälle
verbessert, da diese nicht mit Kleber verunreinigt sind.
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Die zur Durchführung des Verfahrens erforderliche Vorrichtung kann
vorteilhaft hinsichtlich des Zwischenträgers aus einem umlaufenden Endlosband aber
auch aus einer umlaufenden Trommel bestehen, wobei der Gesamtaufbau betriebssicher,
wartungsfreundlich und platzsparend ist. Die Oberflächenbeschichtung des umlaufenden
Bandes bzw. der Trommel durch fluorisiertes-PE (TEFLON) ist vorteilhaft für alle
bisher bekannten flüssigen Kaschierkleber, die sich nach dem Austreiben des Lösungs-
bzw. Dispersionsmittels wegen der nur geringen vorhandenen Adhäsion zu diesem Band
leicht als Film abziehen lassen. ~Andere Beschichtungen oder Oberflächenbehandlungen,des-Bandes
bzw.
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der Trommel zur Erreichung dieses Zweckes sind denkbar. Bei der Verwendung
eines Endlosbandes als Zwischenträger läßt sich die Bandlänge ohne Schwierigkeiten
den jeweils notwendigen Abständen der nachfolgenden Teilaggregate in der Gesamtfertigung
anpassen.
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Die Beschichtungseinrichtung für den ldsungs-bzw. dispersionsmittelhaltigen
FL:"üssigkleber kann in der beschriebenen Vorrichtung aus einer Sprüheinrichtung
bestehen, die vorteilhaft luftlos betrieben wird. Da die Auftragung des Klebers
bei stets gleichbleibender Geometrie erfolgt, lassen sich die Sprühverluste minimieren.
Günstig ist es auch, wenn die Beschichtungseinrichtung für
den
Flüssigkleber aus mindestens einer Benetzungswalze besteht, die den Kleber aus einem
Vorratsbehälter auf das umlaufende Band überträgt.
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Schließlich kann es noch vorteilhaft sein, den Kleber durch eine Vielzahl
von oberhalb des teflonbeschichteten Bandes quer zu dessen Laufrichtung angeordneten
Löchern oder einer entsprechenden Lochreihe im konischen unteren Teil eines Vorratbehälters
für Flüssigkleber auf das Band unter Zwischenschaltung einer Homogenisierungsschürze
fließen zu lassen. In Verbindung mit der Verwendung einer Benetzungswalze ist es
vorteilhaft, entsprechend deren Oberflächenstruktur nicht nur durchgehende homogene
Kleberfilme herzustellen, sondern beispielsweise auch gitterstrukturierte Kleberbänder
oder eine Vielzahl im Abstand riebeneinanderliegender Kleberstreifen und dergleichen
mehr.
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Besonders vorteilhaft es es auch,' daß infolge der geringen Haftung
des Kleberfilms nach dem Austreiben des Lösungs- bzw, Dispersionsmittels aus der
flüssigen Kleberschicht sich dieser ohne die Gefahr des Reißens abziehen und auf
die Rückseite eines beispielsweise in Form einer Rolle aufgewickelten Kaschiermaterials
übertragen läßt, was auf einfachste Weise mittels eines Walzenpaares möglich wird.
Die HAftfestigkeit -des Kleberfilmes an der zu verklebenden Rückseite des Kaschiermaterials
läßt sich mit der Andruckgröße dieser Walzen vorgeben und optimal einstellen. Je
nach verwendetem Klebermaterial und/ oder Kaschiermaterial kann es darüber hinaus
vorteilhaft sein, beispielsweise diejenige Walze des genannten Walzenpaares,über
die der Kaschierfilm geführt wird, zu beheizen.
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Anhand der beiliegenden Zeichnungen sollen zwei beispielsweise Ausführungsformen
möglicher Vorrichtungsaufbauten zur Durchführung des vorliegenden Verfahrens näher
erläutert werden.
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Es bedeutet: Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer solchen
Vorrichtung; und Fig. 2 eine entsprechende Darstellung für eine Trommelausführung
als ZwiSchenträger.
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Wie aus der Darstellung Fig. 1 ersichtlich, sind an einem tischartigen
Untergestell 5 eine Mehrzahl von Walzen angebracht, von denen wenigstens eine, wie
mit der Pfeilrichtung innerhalb der Walze 3 angedeutet wird, mittels eines nicht
dargestellten Antriebsorganes in Drehbewegung versetzt werden kann. Über drei Umlenkwalzen
2,3 und 4 ist ein teflonbeschichtetes Endlosband 1 als Zwischenträger für die Herstellung
eines Kleberfilms geführt, das unter Zuhilfenahme einer verstellbaren Spannwalze
6 gespannt werden kann. Im Umfangsbereich der.Umlenk-' walze 3 steht mit der Oberfläche
des Endlosbandes 1 eine Benetzungswalze 16 in Eingriff, die durch ihre Drehung aus
einer Kleberwanne 18 kontinuierlich Flüssigkleber fördert und auf die-Oberfläche
des teflonbeschichteten Endlosbandes 1 überträgt. Eine nachgeschaltete Homogenisierungswalze
17 sorgt für eine gleichmäßige Verteilung des Klebstoffes oder auch für die Einbringung
eines Muster in die Klebstoffschicht.
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Die auf dem Zwischenträger, also hier dem teflonbeschichteten Endlosband
1, mittels der Verteilerwalze 17 homogenisierte oder gemusterte Flüssige kleberschicht
läuft nachfolgerd im Ausführungsbeispiel entlang der Tischoberfläche des Untergestells
5
in eine Absaughaube 8 ein, in der sich eine Mikrowellenheizstreche7 befindet, durch
die das Endlosband in der dargestellten Weise hindurchgeführt ist. Unmittelbar vor
der Mikrowellenheizstrecke 7 sind Durchbrüche 5' vorgesehen, die der besseren Absaugmöglichkeit
des sich innerhalb der Heizstrecke verflüchtigenden Flüssiganteils des Kaschierklebers
dienen.
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Nach Verlassen der Heizstrecke liegt die zuvor noch flüssige Kleberschicht
in Form eines festen Kleberfilmes oder gegebenenfalls Klebergitters oder dergleichen
vor, welches in die Klemmstelle zwischen ein Walzenpaar 11 und 2 geführt wird, von
dem die untere Walze 2 die eine Umlenkwalze für den Antrieb des Endlosbandes 1 ist
und die obere Walze 11 die Abzug- und Gegendruckwalze.
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Das Walzenpaar 2, 11 bildet somit die Abzug-und Übertragungseinrichtung
des Kleberfilmes von dem Zwischenträger, also dem Endlosband 1, auf das Kaschiermaterial
10. Das KaSchiermaterial 10 ist für diesen Zweck als bahnförmiges Material vorliegend
auf einer Vorratsrolle 9 abwickelbar aufgehängt. Die Zuführung des Kaschiermaterials
10 zu der Abzugseinrichtung erfolgt zusammen mit der Antriebsbewegung des Zwischentrkgers
bzw.
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des Endlosbandes 1 und des Abzuges des Kleberfilmes von diesem synchron.
Das nach Verlassen des Walzenpaares 2, 7 rückseitig mit dem Kleberfilm beschichtete
Kaschiermaterial 1.0 wird dann um eine Umlenkwalze 12 im Ausführungsbeispiel durch
eine Uberkopf führung oberhalb: der# Vorrichtung über diese zu einer an sich bekannten
und daher nicht dargestellten Kaschiervorrichtung geführt.
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Um den Lauf des rückseitig mit Kaschierkleber beaufschlagten Kaschiermaterials
zu homogenisieren, durchläuft dieses eine mittels Federkraft schwenkbare
Ausgleichsvorrichtung
15 und ein Rollenpaar 13, 14.
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Über die Absaughaube 8 wird das verflüchtigte Lösungs- bzw. Dispersionsmittel
einer nicht dargestellten Rückgewinnungseinrichtung zugeführt oder zumindest von
der Umgebung der Vorrichtung umweltfreundlich abgeführt. Die Durchbrüche 5' innerhalb
der tischähnlichen Auflagefläche des Untergestells 5 verbessern die Absaugmöglichkeit
der flüchtigen Komponente des Flüssigklebers.
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Eine besonders vorteilhafte Arbeitsweise ergibt sich bei dem vorstehend
beschriebenen Verfahren dann, wenn der Kleberfilm zum Zeitpunkt des Abziehens vom
Zwischenträger auf seiner, dem Kaschiermaterial zugewandten Seite, einen größeren
Lösungs- bzw. Dispersionsmittelrestgehalt hat, als auf der Seite, die mit dem Zwischenträger
in Berührung ist. Der Grad der Trocknung muß auf der Zwischenträgerseite größer
sein als auf der entgegengesetzten Seite. Mit dieser Weiterbildung wird erreicht,
daß der Kleberfilm in Folge des Restgehaltes an Lösungs- bzw.
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Dispersionsmitteln auf der Seite, die mit dem Kaschiermaterial in
Kontakt gebracht wird, besser haftet als auf der Seite, die mit dem Zwischenträger
in Berührung steht, die also weniger an Lösungs- bzw. Dispersionsmittel su diesem
Zeitpunkt aufweist. Dadurch wird die Übertraqung des Kleberfilms bzw. der Kleberschicht
auf das Kaschiermaterial erleichtert und begünstigt.
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Am einfachsten läßt sich ein Konzentrationsgefälle an Lösungs- bzw.
Dispersionsmitteln im Kleberfilm über seine Dicke gesehen dadurch erreichen, daß
der
Zwischenträger beheizt wird. Das sich dann ausbildende Temperaturgefälle zwischen
dem beheizbaren Zwischenträger und der Umgebung bewirkt ein entsprechendes Konzentrationsgefälle
des Lösungs- bzw. Dispersionsmittels über die Dicke der Kleberschicht.
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Bei Vorrichtungen nach Fig. 1 kann der Zwischenträger dadurch beheizt
werden, daß die Platte des tischartigen Untergestellt 5 direkt oder indirekt beheizt
wird.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung der Vorrichtungen gemäß Fig. 2 läßt
sich die Beheizung des Zwischenträgers dadurch realisieren, daß die mit einer Beschichtung
versehene Trommel mit Hilfe einer Mehrzahl von Heizelementen von innen her be- -heizt
wird. Dadurch, daß Umlaufgeschwindigkeit und Temperatur des beheizten Zwischenträgers
1' bzw. 19 bis 21 regelbar sind, läßt sich die Vorrichtung in einfacher Weise an
die Trocknungscharakteristik der Kleber bzw. sein Viskositätsverhalten anpassen.
Die Dicke des Kleberfilms ist regelbar durch einen variierbaren Abstand zwischen
Benetzungswalze und Zwischenträger.
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Fig. 2 erläutert das Schema einer Vorrichtung, bei der der Zwischenträger
trommelförmig ausgebildet ist. Dannach ist eine Trommel 19, die einer verhältnismäßig
großen Durchmesser besitzt, mit einem Antihaftbelag 20 auf der äußeren Umfangsfläche
beschichtet. Mit Hilfe von Heizelementen 21 aber auch einem flüssigen Wärmeträger
oder dergleichen kann die Trommel von innen her beheizt werden. Die angedeutete
Pfeilrichtung ist die Drehrichtung der TrommeL, wobei die hierfür
erforderliche
Antriebsvorrichtung nicht dargestellt ist. Die Oberfläche 20 des trommelförmigen
Zwischenträgers wird mit Hilfe der Benetzungswalze 16 mit der Kleberflüssigkeit
18' benetzt, wobei die Dicke des sich ausbildenden Kleberfilms durch Veränderung
des Abstandes 16' zwischen Benetzungswalze 16 und Zwischenträger- 20 eingestellt
werden kann. Das Kaschiermaterial 10 wird von der Vorratsrolle 9 abgezogen und mit
Hilfe der Umlenk- und spannrollen 23 über die Andruckrolle 22 geführt, die mit Hilfe
einer nicht dargestellten Andruckvorrichtung, beispielsweise einem hydraulischen
oder pneumatischen Zylinder, gegen die Oberfläche 20 der Trommel 19 gedrückt wird.
Der Kleberfilm, der durch die Umdrehung der Trommel 19 von der Benetzungswalze 16
bis zur Berührungslinie der Andruckwalze 22 gewandert ist und sich hierbei zu einer
selbst- - - -tragenden Kleberschicht verfestigt, also geL trocknet bzw. teilgetrocknet
ist, wird hier auf die Rückseite des Kaschierungsmaterials 10 fibertragen. Begünstigt
wird dieser Vorgang-dadurch, daß in Folge der Trommelheizung 21 die Auftrocknung
des Kleberfilms mit einem Konzentrationsgefälle des Lösungs- bzw. Dispersionsmittelrestgehalts
verbunden ist. Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform wird somit für die
Abzugsstation nur die Andruckwalze 22 benötigt Danach wird das rückseitig mit Kleberfilm
be; schichtete Kaschiermaterial in Pfeilrichtung einer nicht dargestellten Kaschiervorrichtung
bzw.
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einer Aufwickelvorrichtung zugeführt. Wird das kleberbeschichtete
Kaschiermaterial wieder aufgewickelt, so wird vorteilhaft in an sich bekannter Weise
eine Lage Trennpapier mit aufgewickelt,
um ein gegenseitiges Verkleben
der einzelnen Wickellagen zu verhindern.
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Gegenüber der Ausführungsform gemäß Fig. 1 hat die Vorrichtung nach
Fig. 2 den Vorteil der kompakteren Bauweise. Ihr Platzbedarf ist geringer, gleichzeitig
ist der Verschleiß des Zwischenträgers vermindert und die Wartungsfreundlichkeit
der Vorrichtung verbessert.
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