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Beschreibung
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Die Erfindung betrifft eine Wendevorrichtung einer raffbaren Lamellenjalousie,
deren Lamellen im Bereich ihrer beiden Längsseiten an Tragorganpaaren befestigt
sind, deren Tragorgane zum Schwenken (Wenden) der Lamellen gegenläufig anheb- bzw.
ablaßbar sind, wobei eine Übertragungseinrichtung die Drehung einer oberhalb der
obersten Lamelle angeordneten Welle auf die Tragorgane überträgt.
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Seit langem ist die sogenannte Einorganbedienung von Rafflamellenjalousien
bekannt, bei der eine in der Kopfschiene der Jalousie angeordnete Welle nicht nur
die Aufzugstrommeln für das Raffen und Herablassen der Lamellen bewirkt, sondern
auch die vorstehend angesprochene Übertragungseinrichtung bewegt, mit deren Hilfe
die Tragorgane zum Wenden der Lamellen bewegt werden.
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Ursprünglich bestand die Übertragungseinrichtung aus einer einfachen
die beiden Tragorgane jedes Tragorganpaares verbindenden Bandbrücke, die von der
Welle oder einem darauf befestigten Bauteil durch Reibung mitgenommen wurde. Hatten
die Lamellen eine der beiden Endstellungen der Wendung erreicht, so konnte die
Bandbrücke
nicht mehr weiter mitgenommen werden und die Welle bzw.- das darauf befestigte Bauteil
rutschte unter ihr durch; die Reibverbindung stellte praktisch eine Art Rutschkupplung
dar.
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Wegen der Unsicherheit sind später Zwangswendekupp--lungen eingeführt
worden; Beispiele hierfür sind u.a.
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den DE-PSen 22 01 056 und 29 00 451 zu entnehmen.
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Gemeinsam ist allen vorerwähnten Übertragungseinrichtungen aber, daß
sie die drehende Bewegung der Welle als solche an die Tragorgane weitergeben, also
auch die abtreibende Komponente der Übertragungseinrichtung eine Drehbewegung ausführt
(auch wenn sich diese im allgemeinen nur über einen Teil des Vollkreises erstreckt)
Diese bekannte Wendekinematik kann Genauigkeitsprobleme bei der Wendesteuerung mit
sich bringen. Vor allem aber ermöglicht sie nicht eine flexible Anpassung an verschiedene
Wendestellungen der Lamellen. Aufgabe der Erfindung ist es daher, diesem Nachteil
abzuhelfen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Übertragungseinrichtung
ein die Drehung der Welle in eine Translationsbewegung einer Stange umsetzendes
Getriebe aufweist, und daß die in zur Stangenbewegung parallele, aber entgegengesetzte
Richtungen umgelenkten Tragorgane jedes Tragorganpaares an der Stange befestigt
sind. Durch den Kunstgriff der entgegengesetzt gerichteten Umlenkung der Tragorgane
jedes Tragorganpaares und die Ableitung einer Längsbewegung von der Drehbewegung
der Welle wird unter Beibehaltung der gegenläufigen Tragorganbewegung eine ganz
andersartige
Wendekinematik geschaffen, welche schon für sich Vorteile
aufweist, vor allem aber bei ein und derselben Rafflamellenjalousie das gesteuerte
Anfahren unterschiedlicher Lamellen-Wendestellungen erlaubt.
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Derartige Ausgestaltungen und andere Weiterbildungen der erfindungsgemäßen
Wendevorrichtung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die Zeichnungen veranschaulichen die Erfindung an mehreren Ausführungsbeispielen,
und zwar zeigt: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Grundkonzeption einer neuen
Wendevorrichtung; Fig. 2 eine Draufsicht auf eine gegenüber Fig. 1 modifizierte
Wendevorrichtung in Paketstellung bzw. vollständig geöffneter Stellung der Jalousie;
Fig 2a eine Seitenansicht (Blickrichtung X in Fig. 2) einer Wandermutter der Wendevorrichtung
gemäß Fig. 2; Fig. 2b eine Seitenansicht (Blickrichtung Y in Fig. 2) eines verschieblichen
Anschlags der Wendevorrichtung gemäß Fig. 2; Fig. 3 eine Draufsicht der Wendevorrichtung
gemäß Fig. 2 in Arbeitsstellung; Fig. 4 eine Draufsicht der Wendevorrichtung gemäß
Fig. 2 in Schließstellung; Fig. 5 eine Schnittansicht der Wendevorrichtung entlang
der Linie a-a in Fig. 3; und Fig. 6 eine perspektivische Ansicht einer weiteren
Ausgestaltung der Wendevorrichtung.
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In der Fig. 1 ist eine Wendevorrichtung 1 innerhalb einer strichpunktiert
gezeichneten Kopfleiste 2 einer Lamellenjalousie angeordnet. Die Wendevorrichtung
1
weist eine relativ zur Kopfleiste 2 in dieser verschiebliche Wandermutter
3 auf, in deren Gewindegänge 4 eine drehfest mit einer Stell- und Aufzugswelle 5
kuppelbare Spindel 6 eingreift. Beidseitig der Spindel 6 erstreckt sich jeweils
ein auf eine Buchse 7 aufgeschobener Entkupplungsring 8 bzw. 9. Die Ringe 8, 9 sind
mit der Spindel 6 drehfest verbunden. Die Buchse 7 besitzt einen quadratischen Axialdurchbruch
10, durch den die Stell-und Aufzugswelle 5 verläuft. Der Entkupplungsring 8 trägt
einen Nocken 11 und der Entkupplungsring 9 einen Nocken 12. Beide Nocken 11; 12
besitzen einen kreisförmigen Querschnitt und erstrecken sich relativ zu den Entkupplungsringen
8 und 9 in radialer Richtung.
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An einem Ende der Wandermutter 3 ist ein erster Anschlag 13 und am
anderen Ende ein zweiter Anschlag 14 angeordnet.
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Die Lamellen 16 der Jalousie werden von Tragelementen 17 und 18 gehalten,
die an einem Wendeorgan 19 der Wendevorrichtung 1 angreifen. Das Wendeorgan 19 besitzt
eine parallel zur Stell- und Aufzugswelle 5 verlaufende Schiebestange 15 sowie zwei
voneinander beabstandete, mit der Schiebestange 15 lösbar verbundene Mitnehmer 20
und 21. Der im ganzen mit 22 bezeichnete Spindeltrieb weist die Spindel 6 und die
Wandermutter 3 auf, an der ein Ende der Schiebestange 15 befestigt ist. In der Fig.
1 ist angedeutet, daß sich die Schiebestange 15 auf der anderen Seite der Wandermutter
3 fortsetzt, so daß auch hier Mitnehmer 20 und 21 vorgesehen sein können, an denen
weitere Tragelemente für die Lamellen angreifen.
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Die beiden aus biegsamen Zugmitteln bestehenden Tragelemente 17 und
18 siiid jeweils vori unten durch (in
ausgekleidetes, in der Unterseite
23 der Nopfleiste 2 befindliches Loch 24 bzw. 25 geführt und verlaufen dann parallel
in entgegengesetzten Richtungen bis zu dem jeweiligen Mitnehmer 20 bzw. 21. An diesem
sind die Enden der Tragelemente 17, 18 befestigt. Sie sind zu diesem Zweck jeweils
durch eine durchbohrte Kugel 25 bzw. 27 geführt und durch einen Knoten 28 bzw. 29
gesichert.
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Beide Mitnehmer 20, 21 sind mit im Querschnitt teilkreisförmigen,
parallel zur Schiebestange 15 verlaufenden Nuten 30 versehen, in die die Tragelemente
17 bzw. 18 so eingelegt sind, daß an jeweils einer Stirnfläche 31 bzw. 32 der Mitnehmer
20 bzw. 21 eine Kugel 26 bzw. 27 anliegt.
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Die Funktion der Wendevorrichtung 1 ist folgende: Es sei angenommen,
daß sich die Wendevorrichtung in der in Fig. 1 dargestellten Stellung befindet.
Bei Drehung der Stellt und Aufzugswelle 5 im Uhrzeigersinne (Pfeil B) wird die in
Längsrichtung der Stell- und Aufzugswelle unverschieblich drehfest mit der Stell-und
Aufzugswelle gekuppelte Spindel 6 mitgewegt, so daß sich die längsverschieblich
gelagerte Wandermutter 3 in Richtung des Pfeiles C bewegt. Diese-Längsverschiebung
erfolgt solange, bis der Nocken 11 auf einer Fläche 33 des Anschlages 13 zur Anlage
kommt, wodurch infolge Betätigung des Entkupplungsringes 8 eine Entkupplung von
Stell- und Aufzugswelle 5 und der Spindel 6 erfolgt. Eine Weiterdrehung der Stell-
und Aufzugswelle 5 im Uhrzeigersinne bewirkt ein weiteres Herablassen der Lamellenjalousie.
Die Mitnehmer 20 und 21 sind bei der Verschiebung der Wandermutter 3 in Richtung
des Pfeiles C mitbewegt worden, so daß sich das nach unten aus der Kopfleiste 2
herausragende Teilstück des Tragelements 18
verkürzt hat. Das entsprechende
Teilstück des anderen Tragelements 17 wird dabei um den gleichen Betrag verlängert,
so daß sich die Lamellen 16 verschwenken.
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Bei Umkehr der Drehrichtung (entgegen der Pfeilrichtung B) findet
durch die Lösung des Anschlages 13 vom Nocken 11 eine erneute Kupplung zwischen
der Stell- und Aufzugswelle 5 und der Spindel 6 statt, so daß die Wandermutter 3
entgegen der Pfeilrichtung C verschoben wird.
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Während dieser Längsverschiebung wird das nach unten aus der Kopfleiste
2 herausragende Teilstück des Tragelements 18 verlängert und das Teilstück des Tragelements
17 verkürzt. Hierdurch findet ein Umschwenken der Lamellen 16 statt. Diese Längsverschiebung
wird beendet, wenn sich der Nocken 12 an einer Fläche 34 des Anschlages 14 anlegt,
da jetzt der Entkupplungsring 9 die drehfeste Verbindung zwischen der Welle 5 und
der Spindel 6 lösK Bei Weiterdrehung der Stell- und Aufzugswelle entgegen der Pfeilrichtung
B wird die eingenommene Endstellung der Lamellen 16 beibehalten und die Lamellenjalousie
gerafft.
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Der lichte Abstand D zwischen den Mitnehmern 20 und 21 und die Anordnung
der beiden Löcher 24 und 25 ist so zu wählen, daß die Löcher 24, 25 bei maximalem
Verschiebungshub nicht von den Mitnehmern 20, 21 abge deckt werden. Für eine einfache
Justierung des Drehwinkels der Lamellen 16 sind die beiden Mitnehmer 20 und 21 lösbar
mit der Schiebestange 15 verbunden, so daß durch Verschiebung relativ zur Schiebestange
15 eine Einstellung erfolgen kann. Eine weitere Möglichkeit der Justierung ergibt
sich durch eine Verschiebung der Kugeln 26 und/oder 27 gegenüber den Tragelementen
17
bzw. 18. Zur Fixierung einer neuen Kugelstellung ist es lediglich erforderlich,
den Knoten 28 bzw. 29 entsprechend zu versetzen.
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Die Stell- und Aufzugswelle 5 ist immer solange mit der Gewindespindel
6 gekuppelt, bis einer der Nocken 11, 12 an seinem entsprechenden Anschlag 13, 14
anliegt. Die Kupplung bzw. Entkupplung erfolgt entsprechend der Arbeitsweise des
aus der DE-OS 1 509 369 bekannten Friktionsgesperres. Hierzu ist auf den jeweiligen,
in dem Entkupplungsring 8 und 9 liegenden Abschnitt der Buchse 7 eine Schraubenfeder
gewickelt, wobei beide Federn unterschiedlichen Wickelsinn aufweisen. Ein Ende jeder
Feder ist mit dem entsprechenden Kupplungsring 8 bzw. 9 verbunden; das jeweilige
andere Ende der Schraubenfedern bleibt unbefestigt und liegt an der Buchse 7 an.
Wird die Stell- und Aufzugswelle 5 gedreht, so bewirkt die Reibung zwischen den
Federwindungen und der Buchse 7 bei der einen Feder ein öffnen der Federwindungen
und bei der anderen Feder ein Schließen der Federwindungen, wodurch letzteres zur
Kupplung von Buchse 7 und Entkupplungsring 8 bzw.
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9 führt. Bei Drehrichtungsumkehr bewirkt das Schließen der zuvor geöffneten
Feder ein Kuppeln. Der Nocken 11 wirkt mit dem Anschlag 13 derart zusammen, daß
bei Anlage ein öffnen der zugehörigen Federwindung erfolgt, wodurch eine Entkupplung
zwischen der Buchse 7 und dem entsprechenden Entkupplungsring stattfindet. Für den
Nocken 12 und den Anschlag 14 gilt entsprechendes.
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Die Figuren 2 bis 5 zeigen eine Wendevorrichtung, die gegenüber der
in Fig. 1 dargestellten modifiziert ist.
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Der Obersichtlichkeit halber sind Schiebestange, Mitnehmer und Tragelemente
nicht dargestellt; es ist
jedoch die der jeweiligen Stellung der
Wendevorrichtung entsprechende Winkellage einer Lamelle 16 abgebildet.
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Die Fig. 2 zeigt den Spindeltrieb 122 in Draufsicht.
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Eine drehfest mit der Stell- und Aufzugswelle 105 kuppelbare Spindel
106 ist beidseitig mit Entkupplungsringen 108 und 109 verbunden. Der Entkupplungsring
108 weist einen ersten Nocken 110 und einen zweiten Nocken 111 auf, wobei der erstgenannte
einen größeren Abstand zu der Spindel 106 aufweist als der zweitgenannte. Der Entkupplungsring
109 besitzt einen dritten Nocken 112 und einen vierten Nocken 113, welche in ähnlicher
Weise wie die Nocken 110 und 11i angeordnet, jedoch gegenüber diesen winkelversetzt
sind. Die Spindel 106 steht mit den Gewindegängen 104 einer längsverschieblichen
Wandermutter 103 in Eingriff. Eine Seitenwand 114 der Wandermutter 103 besitzt eine
Ausnehmung 115, in der sich ein parallel zur Stell- und Aufzugswelle 105 verlaufender
Führungsstift 116 erstreckt. Ein Anschlag 117 mit einer Nase 118 ist längsverschieblich
auf dem Führungsstift 116 gelagert. Die Unterseite 119 des Anschlags 117 hat gegenüber
der unteren Fläche 120 der Ausnehmung 115 nur geringes Spiel.
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Hierdurch wird eine Drehbewegung des Anschlages 117 um den Führungsstift
116 begrenzt; sie ist erforderlich, wenn der Nocken 110 die Nase 118 des Anschlages
117 von unten her ~überfahren' muß.
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Diametral dem Anschlag 117 gegenüberliegend besitzt eine andere Seitenwand
120 der Wandermutter 103 einen Anschlag 123. Dieser ist um eine parallel zur Stell-und
Aufzugswelle 105 verlaufende Achse 124 schwenkbar,
wobei der Schwenkbereich
einerseits durch Anlage der Vorderseite des Anschlages 123 am Entkupplungsring 109
und andererseits durch Anlage der Rückseite des Anschlages 123 an einer Abschrägung
125 der Seitenwand 121 begrenzt wird (Fig. 5). Die zuerst genannte Begrenzung kann
auch durch Anlage eines Schaftes 126 des Anschlages 123 an eine Wandung 127 der
Wandermutter 103 erfolgen. Mittels einer einseitig in der Wandermutter 103 eingespannten
Blattfeder 128 ist der schwenkbare Anschlag 123 zum Entkupplungsring 109 hin vorgespannt.
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Der Anschlag 123 weist zwei unterschiedlich ausgebildete Bereiche
129 und 130 atf. Der Bereich 129 besteht aus einer im wesentlichen horizontal liegenden
Anlagefläche 131, während der Bereich 130 zwei stumpfwinklig zueinander verlaufende
Steuerflächen 132 und 133 aufweist, mit deren Hilfe der Anschlag 123 entgegen der
Vorspannkraft aus dem Weg der Nocken 112, 113 geschwenkt werden kann.
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Nahe seinem freien Stirnende weist der Entkupplungs ring 108 eine
um seinen Umfang verlaufende Nut 134 auf, in die ein radial federnder Schiebering
135 eingelegt ist. Der äußere Durchmesser des Schieberings 135 ist so gewählt, daß
er in bestimmten Relativstellungen an der Nase 118 des ersten Anschlags 117 angreift,
so daß eine Verschiebung des Anschlages 117 auf dem Führungsstift 116 erfolgt.
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Eine drehfest mit der Stell- und Aufzugswelle 105 verbundene Walze
136 schließt sich axial an eine Stirnfläche 137 des Entkupplungsringes 109 an. Die
Walze 136 weist den gleichen Durchmesser wie der Entkupplungsring
109
auf und besitzt eine Steuerleiste 138, die parallel zur Stell- und Aufzugswelle
105 verläuft, sich über die gesamte Länge der Walze 136 erstreckt, und deren radiale
Stellung einstellbar ist. -Im folgenden soll die Funktion dieser Wendevorrichtung
beschrieben werden. Ausgangsposition sei die Paketstellung der vollständig gerafften
Lamellenjalousie. In dieser Position befindet sich der Spindel trieb 122 in der
in Fig. 2 dargestellten Stellung.
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Die Lamellen nehmen eine maximal geöffnete Lage ein.
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Durch Drehung der Stell- und Aufzugswelle 105 in Richtung des Pfeiles
E wird die Jalousie herabgelassen.
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Gleichzeitig verschiebt sich die Wandermutter 103 in Richtung des
Pfeiles F. Da der Schiebering 135 an der linken Seite der Nase 118 des verschieblichen
Anschlages 117 anliegt, behält dieser seine Relativstellung zur Spindel 106 auch
während der Längsverschiebung der Wandermutter 103 zunächst bei, führt also gegenüber
der Wandermutter 103 eine Relativbewegung (Verschiebung nach rechts) aus. Wenn der
Anschlag 117 am Ende seiner Verschiebungsbahn an einer Begrenzungsfläche 139 der
Wandermutter 103 anliegt, überfährt der in radialer Richtung nachgiebige Transportring
135 die Nase 118. Kurz nach dem '0berfahren' trifft der erste Nocken 110 von oben
auf die Nase 118 des in rechter Endstellung befindlichen Anschlages 117 (Fig. 3)
Hierdurch werden Stell- und Aufzugswelle 105 und Spindel 106 entkuppelt, so daß
die Längsverschiebung der Wandermutter 103 beendet wird. In dieser Wandermutter-Position
befinden sich die Lamellen in einer 'Arbeitsstellung', die in Fiq. 3 dargestellt
ist. Wenn gewünscht kann die Lamellenjalousie nun durch Weiterdrehung der
Stell-
und Aufzugswelle in Richtung des Pfeiles E bis in die untere Endstellung herabgefahren
werden, wobei die Lamellen in der vorgegebenen Arbeitsstellung bleiben.
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Um die Lamellen bei vollständig herabgefahrener Jalousie in ~Schließstellung
zu bringen, wird die Drehrichtung der Stell- und Aufzugswelle 105 kurzzeitig umgekehrt.
In dieser Zeit bewegt sich die Wandermutter 103, weil die Kupplung im Ring 108 wiederhergestellt
ist, entgegen dem Pfeil F in Fig. 2. Der Schiebering 135 greift neuerlich, jetzt
aber von der anderen Seite, an der Nase 118 des Anschlags 117 an und verschiebt
diesen nach links in Fig. 3. Nach neuerlicher Drehrichtungsumkehr kann jetzt der
Nocken 110 am Anschlag 117 vorbeigelangen, so daß die Wandermutter 103 weiter in
Richtung des Pfeiles F verschoben wird, bis schließlich der Nocken 111 auf den#nschlag
117 trifft und den Entkupplungsring 108 wieder öffnet. Den Anschlag 117 hatte zuvor
die Gewindespindel 106, mit ihrer benachbarten Stirnseite 141 an der Kante 140 angreifend,
wieder in seine Endstellung (Anlage an der Fläche 139) geschoben.
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Diese Stellung und die zugehörige Lamellen-Schließstellung sind in
Fig. 4 dargestellt.
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Um diese Arbeitsweise bei motorischem Antrieb mit Normalmotoren durchführen
zu können, die nur einen oberen Endschalter (Paketstellung der Lamellen) und einen
unteren Endschalter (Behang vollständig herabgelassen) haben, müssen zum Schließen
des Behangs in der unteren Endstellung die Lamellen zunächst weit genug wieder angehoben
werden. Zu diesem Zweck ist die folgende Anordnung vorgesehen:
In
der Arbeitsstellung (Fig. 3), die ja die Ausgangsposition für das öffnen der Lamellen
(durch Gegendrehen des Spindeltriebs, gegebenenfalls bis zur Anlage des Nockens
112 am Anschlag 123 bei voller Öffnung; vgl.
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Fig. 2) und das anschließende Wenden der Lamellen in die Schließstellung
(neuerliche Drehrichtungsumkehr bis zur Anlage des Nockens 111 am Anschlag 117;
vgl. Fig. 4) ist, befindet sich der Nocken 113 kurz oberhalb der Anlagefläche 131
des Anschlags 123. Daher wird kurz nach Beginn des Gegendrehens (entgegen Pfeil
E in Fig. 3) der Entkupplungsring 109 ansprechen, weil der Nocken 113 sich auf der
Anlagefläche abstützt. Das weitere Rück-Wenden der Lamellen in ihre waagerechte
öffnungsstellung wird unterbrochen. Dieses Festhalten der Lamellen in (nahezu) ihrer
Arbeitsstellung dauert an, bis die Steuerleiste 138 der sich in Richtung des in
Fig. 5 mit G bezeichneten Pfeiles weiterdrehenden Walze 136 nach Durchlaufen einer
beinahe vollen Umdrehung auf die obere Steuerfläche 132 des Anschlags 123 auftrifft
und diesen abschwenkt, wodurch der Nocken 113 freikommt und die Anlagefläche 131
passiert. Jetzt gelangen die Stell- und Aufzugswelle 105 und Spindel 106 wieder
in Eingriff, so daß sich die Wandermutter 103 entgegen der Pfeilrichtung F verschiebt
und das Schwenken der Lamellen 16 in ihre öffnungsstellung fortsetzt. Dabei kommt
zu der oben beschriebenen Verschiebung des Anschlags 117 (nach links in die in Fig.
3 strichpunktierte Zwischenstellung), so daß neuerliche Drehrichtungsumkehr (wieder
in Drehrichtung E) zum Wenden der Lamellen in die Schließstellung führt (Fig. 4).
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Auf diese Weise wird zunächst der Behang um soviel gerafft, wie es
beim anschließenden Wiederherablassen
für die Verschiebung der
Wandermutter 103 von Position Arbeitsstellung in Position Schließstellung erforderlich
ist. Würde bei diesem Vorgang der Nocken 113 nicht auf der Anlagefläche 131 des
Anschlages 123 aufliegen, so ergäbe sich beim Raffen der Jalousie aus der vollständig
herabgelassenen Stellung nicht nur ein unerwünschtes Verdrehen der Lamellen 16 (in
Richtung Offenstellung), sondern es müßte auch eine größere Wegstreckt - gegenüber
der eben beschriebenen - durchfahren werden, um beim vollständigen Herablassen des
Behanges die Schließstellung der Lamellen zu erreichen. Dies ist bei dem eingangs
beschriebenen Ausführungsbeispiel (Fig. 1) auch der Fall, denn beim Raffen der Jalousie
aus der vollständig herabgelassenen Stellung erfolgt zunächst eine Verschwenkung
der Lamellen in Offenstellung. Über die hier (in Offenstellung) erfolgende Entkupplung
von Stell- und Aufzugswelle und Spindel hinaus muß (beim Gegendrehen) noch um das
Stück weitergerafft werden, welches der Verschiebung der Wandermutter aus der Position
Arbeitsstellung in die Position Schließstellung entspricht, um beim nachfolgenden
Wieder-Ablassen der Lamellenjalousie in vollständig herabgelassener Position die
Schließstellung erreichen zu können.
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Um aus der Schließstellung der Lamellen (Fig. 4) in die vollständig
geöffnete Stellung (Fig. 2) zu gelangen, muß die Wandermutter 103 von ihrer einen
Endposition in ihre andere Endposition verschoben werden.
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Hierzu wird die Stell- und Aufzugswelle 105 entgegen der Pfeilrichtung
E (Fig. 4) gedreht. Der Nocken 111 hebt dabei vom Anschlag 117-ab, und die Wandermutter
103 bewegt sich entgegen der Richtung F in Fig. 4.
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Im Verlaufe der Verschiebung trifft der Nocken 110
von
unten auf die Nase 118 des verschieblichen Anschlages 117 auf. Hierdurch erfolgt
jedoch keine Entkupplung von Stell- und Aufzugswelle 105 und Spindel 106, da die
Nase 118 eine seitlich abgeschrägte Unterseite 142 besitzt, an der der Nocken 110
entlanggleitet und eine Verschiebung des Anschlages 117 aus seiner (rechten) Endstellung
bewirkt. Hierdurch kann der Nocken 110 den Anschlag 117 passieren. Im weiteren Verlauf
der Längsverschiebung der Wandermutter 103 passiert der Nocken 113 den schwenkbaren
Anschlag 123, da die Steuerleiste 138 der Walze 136 - wie schon erläutert - so positioniert
ist, daß die Anschlagfläche 131 des Anschlags 123 ausgeschwenkt wird. Schließlich
wird die Längsverschiebung der Wandermutter 103 durch Anlage des Nockens 112 auf
der Anlagefläche 131 des Anschlags 123 beendet. Die Lamellen 16 befinden sich jetzt
in vollständig geöffneter Stellung. Durch Weiterdrehen der Stell- und Aufzugswelle
105 (entgegen der Pfeilrichtung E) kann die Lamellenjalousie in Paketstellung gebracht
werden.
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Während der eben beschriebenen Längsverschiebung der Wandermutter
103 zwischen ihren beiden Endpositionen (aus der Schließstellung der Lamellen in
ihre vollständig geöffnete Stelluno) kann es auch vorkommen, daß die Steuerleiste
138 der Walze 136 nicht die Winkellage wie der Nocken 113 hat. In diesem Falle erfolgt
dann zunächst kein Ausschwenken des Anschlags 123, so daß eine kurzzeitige Endkupplung
der Stell- und Aufzugswelle 105 und der Spindel 106 erfolgt. Erst wenn durch Weiterdrehung
der Stell- und Aufzugswelle die Steuerleiste 138 den Anschlag 123 erreicht und den
Nocken 113 freigibt, wird die Längsverschiebung der Wandermutter 103
durch
die Kupplung von Stell- und Aufzugswelle 105 mit der Spindel 106 wiederaufgenommen,
Während dieses eben beschriebenen Vorgangs erfolgt für die Zeitdauer der Entkupplung
eine Unterbrech#ng der Schwenkbewegung der Lamellen 16.
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Die in Fig. 5 dargestellte Relativstellung zwischen dem Nocken 113
und der Steuerleiste 138 der Walze 136 wird immer dann eingenommen, wenn die in
Arbeitsstellung befindliche Lamellenjalousie vollständig herabgelassen wird, so
daß der untere Endschalter anspricht. Nach der Montage der Lamellenjalousie ist
es bei der Inbetriebnahme erforderlich, diese Relativstellung von Steuerleiste 138
und Nocken 113 genau zu justieren.
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In der Fig. 6 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Wendevorrichtung
für eine Lamellenjalousie dargestellt. Der Aufbau ist weitgehend mit dem der in
Fig. 1 dargestellten Wendevorrichtung identisch, jedoch ist die Gewindespindel 206
entgegengesetzt gewendelt.
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Der in Fig. 1 dargestellte Anschlag 14 ist gemäß Fig. 6 durch einen
beweglichen Anschlag 214 ersetzt. Der bewegliche Anschlag 214 ist begrenzt längsverschieblich
an der Wandermutter 203 gelagert und weist ein Führungsteil 217, ein Anschlatteil
216 und einen Druckstift 218 auf. Der Druckstift 218 ist in einer Bohrung 219 geführt,
die sich durch eine Seitenfläche 220 der Wandermutter 203 erstreckt und parallel
zur Stell- und Aufzugswelle 205 verläuft.
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Auf dem Boden 223 der Kopf leiste 202 ist eine Steuervorrichtung 224
mittels einer Schraube 225 befestigt.
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Im vertikalen Schenkel eines Winkels 226 befindet sich
eine
Gewindebohrung 227, in die eine Anschlagschraube 228 eingedreht ist. Die Steuervorrichtung
224 ist so auf dem Boden 223 der Kopfleiste 202 angeordnet, daß ihre Anschlagschraube
228 bei Längsverschiebung der Wandermutter 203 mit dem Druckstift 218 des beweglichen
Anschlages 214 zusammenwirken kann.
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Die Funktion der in Fig. 6 dargestellten Wendevorrichtung ist folgende:
Liegt der Nocken 211 am festen Anschlag 213 an, so befinden sich die Lamellen der
Jalousie in vollständig geöffneter Stellung, in der sie auch in die Paketstellung
gebracht werden können. Durch Drehung der Stell- und Aufzugswelle 205 in Richtung
des Pfeiles H verschiebt sich die Wandermutter 203 in Richtung des Pfeiles I so
lange, bis der andere Nocken 212 mit dem Anschlagteil 216 des beweglichen Anschlages
212 in Eingriff kommt, wodurch eine Entkupplung zwischen der Welle 205 und der Spindel
206 erfolgt. Hierbei sei angenommen, daß sich der bewegliche Anschlag 214 in einer
ersten Stellung befindet, die der - oben besprochenen 'Arbeitsstellung' der Lamellen
entspricht. Durch Weiterdrehen der Stell- und Aufzugswelle 205 in Richtung des Pfeiles
H wird die in Arbeitsstellung befindliche Lamellenjalousie weiter herabgelassen.
Dies kann bis zu dem vollständig. herabgelassenen Zustand erfolgen, wobei ein unterer
Endschalter den Vorgang beendet.
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Befindet sich der Behang der Lamellenjalousie in einem teilweise herabgelassenen
Zustand mit den Lamellen in Arbeitsstellung, so können diese auf folgende Weise
in ihre Schließstellung gebracht werden: Die Stell-und Aufzugswelle 205 wird entgegen
der Pfeilrichtung H gedreht. Es hebt der am Anschlagteil 216 anliegende
Nocken
212 von diesem ab. Hierdurch erfolgt ein erneutes Kuppeln der Stell- und Aufzugswelle
205 mit der Spindel 206 und eine Längsverschiebung der Wandermutter 103 entgegen
der in Fig. 6 eingetragenen Pfeilrichtung I, Diese Längsverschiebung wird solange
aufrechterhalten, bis der Druckstift 218 mit der Anschlagschraube 228 in Eingriff
kommt. Anschließend wird die Drehrichtung erneut umgekehrt, so daß die Wandermutter
203 wieder in Richtung des Pfeiles I verschoben wird.
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Der Angriff der Anschlagschraube 228 am Druckstift 218 hat diesen
zurückgedrückt und anschließend den beweglichen Anschlag 214 in eine zweite Stellung
gleiten lassen, die der Schließstellung der Lamellen entspricht.
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In dieser zweiten Stellung befindet sich das Anschlagteil 216 des
beweglichen Anschlages 214 näher an der Seitenfläche 220 der Wandermutter 203 als
in der ersten Stellung, die der Arbeitsstellung der Lamellen entspricht. Die Längsverschiebung
des beweglichen Anschlages 214 erfolgt ähnlich dem 'Kugelschreiberprinzip': Durch
jeweiliges Zurückdrücken des Druckstiftes 218 nimmt der bewegliche Anschlag 214
abwechselnd seine erste Stellung oder zweite Stellung ein.
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Wird jetzt die oben zuletzt genannte Drehung der STell-und Aufzugswelle
in Richtung des Pfeiles H fortgeführt, so verschiebt sich die Wandermutter 203 solange
in Richtung des Pfeiles I, bis der zweite Nocken 212 erneut mit dem Anschlagteil
216 des beweglichen Anschlags 214 in Eingriff kommt. Der bewegliche Anschlag 214
befindet sich jedoch jetzt in seiner zweiten Stellung, wodurch eine Längsverschiebung
der Wandermutter 203 ermöglicht wird, die bis zur Schließstellung der Lamellen der
Jalousie führt. sei Weiterdrehung der Stell-und Aufzugswelle 205 erfolgt aufgrund
der Anlage des
zweiten Nockens 212 an dem Anschlagteil 216 eine
Entkupplung zwischen Stell- und Aufzugswelle 205 und Spindel 206, so daß der nun
in Schließstellung befindliche Behang vollständig herabgefahren werden kann.
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Durch Raffen der Jalousie und gleichzeitiges 'öffnen' der Lamellen
(Drehrichtung der Stell- und Aufzugswelle entgegen der Pfeilrichtung H, Längsverschiebung
der Wandermutter entgegen der Pfeilrichtung I) gelangt der Druckstift 218 erneut
mit der Anschlagschraube 228 in Eingriff, wodurch der bewegliche Anschlag 214 wieder
seine erste Stellung einnimmt. Etwa gleichzeitig gelangt der Nocken 211 mit dem
festen Anschlag 213 in Eingriff, wodurch eine Entkopplung zwischen Stell- und Aufzugswelle
205 und Spindel 206 erfolgt. Wird jetzt die Jalousie erneut herabgelassen, so nehmen
die Lamellen durch Anlage des Nockens 212 an dem in seiner ersten Stellung befindlichen
Anschlag 214 dabei wieder ihre Arbeitsstellung ein. Aus der Arbeitsstellung kann
- je nach Belieben - entweder wieder die Schließstellung oder die vollständig geöffnete
Stellung angefahren werden.
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