Es ist bekannt, an Spinnmaschinen-Streckwe^ ken eine
Luntensperrvorrichtung mit einem bei Fadenbruch in die Klemmstelle zwischen der Eingangsunterwalze und
der Eingangsoberwalze bewegten Sperrglied, das die Oberwalze von der Unterwalze abhebt, die Lunte
zwischen sich und der Oberwalze festhält und ihre Weiterbewegung sperrt, vorzusehen (DE-PS 3 21 196;
DE-OS 20 48 579). Der im Falle einer Sperrung nicht festgehaltene Teil der Lunte wird von den anderen in
Arbeitsstellung bleibenden Walzenpaaren dis Streckwerkes
weiterbewegt, und am gesperrten Teil der Lunte entsteht im Bereich zwischen dem Eingangswalzenpaar
und der in Luntenlaufrichtung folgenden Klemmstelle. also im Vorfeld des Streckwerkes, ein Faserbart, der das
Anfangsstück der sich nach einer Aufhebung der Sperre
weiterbewegenden Lunte ist. Dieser Faserbart kann in seiner Länge und seinem Querschnitt stark unterschiedlich
sein, woraus entsprechend unterschiedliche Voraussetzungen für dus nachfolgende Wiederanspinnen
entstehen. Wesentliche Unterschiede ergeben sich aus dem Luntenmaterial, also daraus, ob es sich um eine
Baumwoll- oder um eine Kammgarnlunte handelt.
Bei Baumwolle, für die im allgemeinen eine Vorfeldlänge gewählt wird, die zwischen etwa dem
1.5fachen und dem 2fachen der mittleren Stapellänge liegt und bei der die dem Eingangswalzenpaar folgende
J5 Klemmstelle in der Regel ein über ein Vollwalzenpaar
laufendes Doppel-Riemchenaggregat ist. wird der Faserbart der gesperrten Lunte schließlich im Bereich
des Vorfeldes freistehen. Er wird unterschiedlich weit an die folgende Klemmstelle heranreichen, abhängig von
dem im gesperrten Luntenstück noch verbleibenden Anteil schwimmender Fasern, also derjenigen Fasern,
die sich zum Zeitpunkt der Sperrung mit ihren Enden weder in der Sperrvorrichtung noch in der vom
nachfolgenden Walzenpaar gebildeten Klemmstelle befinden. Ein Teil der schwimmenden Fasern wird
nämlich von den bei erfolgter Sperrung bereits in der nachfolgenden Klemmstelle befindlichen und in diese
weiter einlaufenden Fasern mitgenommen.
Eine Kammgarnlunte hat dagegen einen Anteil von Fasern, die deutlich länger als die Vorfeldlänge sind,
weshalb dann die dem Eingangswalzenpaar folgende Klemmstelle, z. B. ein Doppel-Riemchenaggregat. zumindest
eine Kanalwalze enthält, durch die erreicht ist. daß in das Doppel-Riemchenaggregat einlaufende.
anderen Endes aber noch zwischen den Eingangswalzen befindlichen Fasern gestrafft gezogen, jedoch nicht
zerrissen werden. Bei Sperrung der Lunte zwischen der Eingangsoberwalze und dem Sperrglied reicht der im
Vorfeld entstehende Faserbart bis in die folgende
μ Klemmstelle, also bis in das Doppel-Riemchenaggregat
hinein. Der somit relativ lange Faserbart hat dann einen sich über diesen langen Bereich vermindernden
Querschnitt. Nach einer für ein Wiederanspinnen erfolgenden Aufhebung der Luntensperrung vergeht
also ein relativ langer Zeitraum, bis der aus dem Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes austretende
Faserverband wieder seinen vollen, einen einwandfreien Faden ergebenden Querschnitt hat.
Bei beiden Luntenmaterialien besteht außerdem die Gefahr, daß der völlig bzw. teilweise im Vorfeld
freistehende Bart der gesperrten Lunte nach Aufhebung der Sperrung nicht in die nachfolgende Klemmstelle
hineingerät da die Bewegung der freistehenden Lunte durch Schieben erfolgt. Es ist zwar bekannt (siehe schon
genannte DE-PS 3 21 196), im Vorfeld ein Führungsblech anzuordnen, das den Faserbart am Herabfallen
hindern und ihn der nachfolgenden Klemmstelle zuleiten soll. Dieses Zuleiten ist aber nicht immer
gewährleistet, denn bei der beginnenden Bewegung der Lunte können deren schiebend bewegte freistehende
Fasern auf dem Führungsblech Widerstand finden und, sich stauchend einrollend, die Lunte vom Führungsblech
abheben und aus der gewünschten Bahn herauslenkea Eine weitere Störungsmöglichkeit für die Zuführung des
Luntenanfanges zur nachfolgenden Klemmstelle ist durch Wandergebläse gegeben. Von diesen sich längs
der Maschine bewegenden Geräten wird ein kräftiger Reinigungsluftstrom auf die Streckwerke gelenkt, der
den freistehenden Faserbart bzw. dessen freistehenden Teile abknickend zur Seite und gegebenenfalls auch
vom Führungsblech herunterblasen kann, selboi dann, wenn dieses noch mit seitlichen Begrenzungswänden
versehen ist. In allen Fällen besteht also die Gefahr, daß
die Lunte nicht in die nachfolgende Klemmstelle einläuft, und sie kann dann gegebenenfalls an sich
drehende Teile des Streckwerkes geraten, von diesen erfaßt und auf sie zu einem Wickel aufgezogen werden.
Die Anwendung des den Luntenanfang stützenden Führungsbleches beschränkt außerdem bei für seinen
Zweck optimaler Länge eine zur Anpassung an ein Material anderer Stapellänge vorzunehmende Verkürzung
der Vorfeldlänge und macht gegebenenfalls den Aufwand erforderlich, den Stapellängen entsprechend
angepaßte, unterschiedlich lange Führungsbleche anwenden zu müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Mangel zu beheben und einfache
Anordnungen zu treffen, die es sicherstellen, daß eine bei Fadenbruch zwischen der Eingangsoberwalze und
einem Sperrglied festgehaltene Lunte nach Aufhebung der Sperrung in die dem Eingangswalzenpaar folgende
Klemmstelle des Streckwerkes einläuft, auch wenn das Anfangsstück der Lunte zuvor einem das Streckwerk
überstreichenden Reinigungsluftstrom ausgesetzt war.
Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 genannte Erfindung gelöst.
Der Luntenhalter schützt den im Vorfeld freistehenden
Faserbart bzw. seine freistehenden Teile zunächst vor den von einem etwaigen Wandergebläse ausgehenden
Einflüssen und hält den Bart bis zum Wiederbeginn der Luntenbewegung fest. Durch die Einstellbarkeit des
Luntenhalters kann ihm die dem jeweiligen Fasermaterial
und dessen Fa;erbartbildung optimal angepaßte Lage gegeben werden, und er kann bei Baumwolle z. B.
so im Vorfeldbereich angeordnet werden, daß er zwar riicht mehr die in die nachfolgende !Clemmstelle schon
eingelaufenen Fasern erfaßt, jedoch noch schwimmende Fasern im zwischen der Oberwalze und dem Sperrglied
befindliehen Luntensiück festhält. Es entsteht dann ein
bis sehr nahe an die nachfolgende Klemmstelle reichender Faserbart, der ohne Störung in diese
Klemmstelle einläuft.
Bei einer Kammgarnlunte kann dem Luntenhalter eine Einstellage gegeben werden, bei der er ebenfalls
noch einen hohen Anteil schwimmender Fasern im zwischen der Eingangsoberwalze und dem Sperrglied
befindlichen Luntenstück festhält, wodurch die Faserbartbildung und die Querschnittsverminderung der
Lunte im wesentlichen erst ab dem Luntenhalter beginnen una nach dem Wiederanlauf der Lunte am
Streckwerksausgang entsprechend eher ein in seinem Querschnitt voller, für das Anspinnen zu einem
einwandfreien Faden geeigneter Faserverband zur Verfügung steht Der Luntenhalter kann, als ein die
Lunte festhaltendes Bauteil, in Luntenverlaufsrichtung
κι wesentlich kürzer als ein die Lunte nur auf ihrer Unterseite stützendes Führungsblech ausgebildet sein.
Der Luntenhalter kann deshalb sowohl in einem langen als auch in einem kurzen Vorfeld jeweils innerhalb eines
großen Bereiches den Erfordernissen entsprechend eingestellt werden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Beispieles näher erläutert. Dabei wird auf die besonderen
Vorteile, die sich aus den in den Unteransprüchen genannten Weiterbildungen ergeben, noch näher
eingegangen. Es zeigt
Fig. 1 in Seitenansicht ein Streckwerk mit einer teilweise aufgebrochen dargestellten iiintensperrvorrichtung
und einem im Vorfeld angeordneten Luntenhalter in ihren Stellungen beim Lauf des Streckwerkes;
F i g. 2 eine Draufsicht auf das Streckwerk, wobei die Darstellung unterhalb des mit Zwillings-Oberwalzen
bestückten Trag- und Belastungsarmes der F i g. 1 entspricht und das Streckwerk in einer Einstellage für
die Verarbeitung einer Baumwollunte zeigt und wobei
3« das oberhalb des Trag- und Belastungsarmes dargestellte
Streckwerk eine Einstellage für die Verarbeitung einer Kammgarnlunte hat; beide Darstellungen zeigen
die Luntensperrvorrichtung in deren Sperrstellung und den Luntenhalter in seiner entsprechenden Haltestellung;
Fig.3 eine Vorderansicht auf die Tragstange entsprechend der Linie III-II1 der Fig. 1;
Fig.4 eine Vorderansicht des Luntenhalters, teilweiseaufgebrochen;
F i g. 5 eine Seitenansicht des Luntenhalters entsprechend der Schnittlinie V-V der F i g. 4;
Fi-.6 eine Vorderansicht eines gegenüber Fig.4
abgewandelten Luntenhalters;
F i g. 7 in Vorderansicht eine weitere Ab-vandungsform
für einen Luntenhalter:
Fig.8 eine Seitenansicht entsprechend der Schnittlinie
VIII-VIII der Fig. 7.
Auf einer an einer Spinnmaschine festgelegten Tragstange 1 ist eine Stütze 2 befestigt, in der um ein
so Lager 3 schwenkbar ein Trag- und Belastungsarm 4 gehalten ist, der in seiner Betriebsstellung dargestellt ist
(Fig. 1). Auf dem Maschinengestell sind außerdem in bekannter und deshalb nicht näher dargestellter Weise
angetriebene Unterwalzen 5, 6 und 7 gelagert, die in ihrem Achsabstand voneinander und gegenüber der
Tragstange 1 auf gewünschte unterschiedliche Weile eingestellt werden können. Den Unterwagen 5,6 und 7
sind im Trag- und Belastungsarm 4 längseinstellbare und von ihnen angetriebene Zwillings-Oberwalzen 5' bzw. 6'
bo bzw. T zugeordnet. Über die Unterwalze 6 und eine
dieser vorgegrdnete Brücke 8 läuft ein Unterriemchen 9,
und diesem ist ein über die Oberwalze 6' und einen nicht dargestellten Käfig laufendes Oberriemohen 10 zugeordnet.
Durch dieses Streckwerk läuft in Richtung des eingezeichneten Pfeiles A eine Lunte 11, und dem aus
der gestreckten Lunte schließlich entstehenden und sich auf eine Hülse wickelnden Faden ist ein Fadenwächter
zugeordnet, der bei erfolgendem Fadenbruch eine in
den Fig. I und 2 allgemein mit 12 bezeichnete Luntensperrvorriehmng. die in F i g. I in ihrer die Lunte
11 nicht sperrenden Lage dargestellt ist, zu deren Bewegung in die in F i g. 2 gezeichnete Sperrstcllung
freigibt.
Das wesentliche, an sich bekannte Bauteil dieser Luntensperrvorrichiung 12 ist eine auf die Unterwalze 5
gesetzte und deren Umfang zu etwas mehr als die Hälfte umgreitende, gegen ständige Mitdrehung aber gesicherte
Sperrschale 13. deren der Oberwalze 5' zugeordnete freie Längswand /u einer sich verjüngenden Kante 14
auslauft. Die Sperrsehale 13 ist axial langer als die
Oberwalze 5'. Wenn die Sperrsehale 13 durch einen bei
Fadenbruch vom Fadenwächter gegebenen Impuls aus r>
ihrer in F i g. 1 dargestellten Hereitschaftsstellung in die Klemmslellung gedreht wird, dringt sie mit ihrer Kante
14 zwischen die Lunte 11 und die Unterwalze 5 und duriueh !Π dl·.1 KIc111111SIt1Ht1 /wisi'litMi drni Finnanirswalzenpaar
5, 5' ein. Bei dann erfolgender Minderung der 2n Weiterdrehung der Sperrsehale 13 liegt die von der
Unterwalze 5 abgehobene Lunte ii auf der Kante 14 der Sperrsehale I λ. und auf der Lunte 11 und der Kante
14 liegt die ebenfalls um der Unterwal/.e 5 abgehobene
Oberwalze 5'. wodurch die Lunte II festgehalten und :i
ihre Weiterbewegung gesperrt ist. Dadurch ist verhindert,
daß bei dem nach einem Fadenbruch nicht mehr erfolgenden Abzug des aus dem Ausgangs« alzenpaar 7,
T auslaufenden gestreckten Faserverbandes dort standig weiter ein Faserverh.md auslauft, der für die
weitere Verarbeitung \>τΙο:νη ireht und der darüber
hinaus zu einer Wickelbildur.g in diesem Bereich führen
kann.
Insoweit isi die Luntensperrvorrichuiny an sich
bekannt. ü
Bei det e.-liud-jngvjvmaHen Vorrichtung erfolgen die
die Sperrung und die I reiü.ibe der Lunte Il
bewirkenden Schaltungen der .Sperrschale 13 auf
folgende Weise.
An beiden axialen F.nden der vorzugsweise aus einem *o
Kunststoff bestehenden Sperrsehale 13 ist ein radial abstehender Kuppelansatz 15 ausgebildet, der eine
Ausnehmung 16 aulweist. In eine dieser Ausnehmungen
greift ein Kuppelvorsprung 17 ein. der an einem Schieber 18 ausgebildet ist. Der in seinem Querschnitt -ti
rechteckige Scnieber 18 lagert längsbeweglich in einer Tragschiene 19 U-förmigen Querschnitts, die ihrerseits
längseinste'lbar und feststellbar in einem Tragstück 20
gehalten ist. Am Tragstück 20 ist eine einseitig offene,
auf die Tragstange 1 aufsetzbare Befestigungsschelle 21 ausgebildet, die Jurch eine Klemmschraube 22 zusammengezogen
und dadurch in beliebiger Lage auf der Tragstange 1 festgelegt werden kann. Das Trugstück 20
weist außerdem einen Befestigungsansatz 23 für die Tragschiene 19 auf. der eine dem Querschnitt der
Tragschiene angepaßte Ausnehmung aufweist und eine rechtwinklig dazu verlaufende weitere Ausnehmung für
die Aufnahme einer Befestigungsschraube 24 mit zugehöriger Mutter und gezahnter Unterlegscheibe:
siehe insbesondere die aufgebrochene Darstellung in F i g. 2. rechts oben, sowie F i g. 3. die. im Unterschied
zur Darstellung gemäß F i g. 2. die zwischen zwei benachbarten Trag- und Belastungsarmen vorgenommene
Art des Aufsetzens der Tragstücke 20 auf die Tragstange 1 zeigt. Durch die Unterlegscheibe, die mit
ihrem gezahnten Randbereich beim Anziehen der Schraube 24 in Auflage auf die Seitenfläche der
Tragschiene 19 kommt, wird deren besonders sichere Festlegung im Ansatz. 23 des Tragstückes 20 gewährleistet.
Das Tragstück 20 ist so gestaltet und auf der Tragstange I festgelegt, daß die in ihm gehaltene
Tragschiene 19 sich parallel zur l.uiuenlaufrichtung
erstreckt.
Auf der Tragschiene 19 ist. wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, ein Gehäuse 25 befestigt, das einen
Elektromagneten 26 enthält, dessen unter der Kraft einer Rastfeder 27 stehender Anker 28 an seinem freien
Ende einen einen Riegel 29 bildenden Ansatz aufweist. Dieser Riegel 29 wird von der Rastfeder 27 in Eingriff in
eine Raste 30 gehalten, die in die Längskante des Schiebers 18 eingebracht ist. der mit seinem ein- η
Endstück in das Gehäuse 25 hineinragt. Auf einem .in
diesem Endstück ausgebildeten Ansatz ist eine Druckfeder 31 aufgesetzt, die. sich an der Innenwand ties
Gehäuses 25 abstützend, den Schieber 18 dann in bezug auf die Darstellung in F i g. 1 nach links drängt, wenn der
Anker 28 durch kurzzeitige Erregung des Elektromagneten 26 mit seinem Riegel 29 gegen die Kraft der
Rastfeder 27 aus der Raste 30 herausbewegt wird. Der Elektromagnet 26 ist durch ein in der Tragschiene 19
verlegtes und aus deren dem Maschineninneren zugekehrten Ende herausgeführtes Kabel 32 mit
Stecker 32' mit einer vom Fadenwächter geschalteten Vorrichtung verbunden. Es sei erwähnt, daß der Impuls
zur Er:egung des Elektromagneten 26 auch von einem nicht Oi'fkt dem Faden zugeordneten Überwachungsorgan,
z. B. von einem bei Fadenbruch den Stillstand des Spinnring-Läufers registrierenden Überwachungsgiied
gegeben werden kann.
Bei festgestelltem Fadenbruch bewegt also die Druckfeder 31 den dann entriegelten Schieber 18 nach
links, und dessen sich in gleicher Richtung bewegendem Kuppelvorsprung 17 folgt die bis dahin in ihrer
Bereitschaftsstellung gehaltene, sich nun aber mit der Unterwalze 5 mitdrehende Sperrsehale 13 zufolge ihrer
durch den Kuppelansatz 15 und dessen Ausnehmung io bestehenden Verbindung mit dem Kuppelvorsprung 17.
Die Drehbewegung der Sperrsehale 13 erfolgt gegebenenfalls auch direkt durch den sich bewegenden
Schieber 18. Die Bewegungen des Schiebers 18 und der Sperrsehale 13 enden dann, wenn eine Kante 33 des
Schiebers 18 auf eine an der Tragschiene 19 ausgebildete Gegenkante 34 trifft. Bei dieser Stellung
des Schiebers 18 befindet sich die Sperrsehale 13 in der schon beschriebenen.die Lunte 11 zwischen sich und der
von der Unterwalze 5 abgehobenen Oberwalzc 5' festklemmenden und die Lunte gegen Weiterbewegung
sperrenden Lage, siehe die Stellung der Teile in F i g. 2.
Die Kante 33 ist ein Teil einer am Schic".er 18 ausgebildeten, aus der Tragschiene 19 herausstehenden
Handhabe 35, mittels der der Schieber 18 entgegen der Kraft der Druckfeder 31 wieder in die in Fig. 1
dargestellte Bereitschaftsstellung der Luntensperrvorrichtung zurückgeschoben werden kann. Dabei läuft der
in den Schiebeweg ragende Riegel 29 auf eine am Endstück des Schiebers 18 ausgebildete Auflaufschräge
36 auf und fällt schließlich wieder in die Raste 30 ein.
Der Luntenhalter ist in den F i g. 1 und 2 allgemein, mit
37 bezeichnet, und er ist der Lunte 11 im Bereich
zwischen dem Eingangswalzenpaar 5, 5' und der in Luntenlaufrichtung folgenden Klemmstelle des Streckwerkes,
die im dargestellten Beispiel durch das Walzenpaar 6,6' und das über sie laufende Riemchenaggregat
9, 10 gebildet ist, zugeordnet. Er ist in diesem Bereich, also im Vorfeld des Streckwerkes, längs der
Lunte einstellbar angeordnet. Dies ist dadurch erreicht.
dab der Luntenhalter 37 längsverschieblich auf die Tragschiene 19 aufgesetzt und durch das Anziehen einer
Klemmschraube 38 an beliebiger Stelle innerhalb des Vorfeldes festgelegt werden kann.
Wie insbesondere aus F i g. 4 ersichtlich, weist der Luntenhalter 37 einen Halterkörper 39 auf, der eine den
Querschnittsformen der Tragschiene 19 und des aus dieser ncii herausstehenden Teiles des Schiebers 18
angepaßte Ausnehmung hat, mit der er auf diese Teile 19 und 18 aufgeschoben ist. Die in den Halterkörper 39
eingesetzte Klemmschraube 38 mit zugehöriger Mutter und gezahnter Unterlegscheibe drückt bei ihrem
Λη/iehen den gezahnten Randbereich der Unterlegscheibe
in fesie Anlage an die Tragschiene 19 und stellt dadurch die t'cste Verbindung zwischen den Teilen 19
und 39 her.
Am Halterkörper 39 ist ein von ihm seitlich frei abstehender Tisch 40 ausgebildet, der dazu bestimmt ist,
die !.urne !! />>
iintergreifen und der das feststehende Teil des Luntenhalters ist. Parallel zur Erstreckung des
Tisches 40 und zu dessen der Lunte 11 zugekehrten Flache 41 ist im Halterkörper 39 drehbar und mit seinem
einen Ende ebenfalls freiabstehend ein die Lunte 11 übergreifender, das bewegliche Teil des Luntenhalters
bildender Drehzapfen 42 gelagert, der sich im nahen Abstand oberhalb der Tischfläche 41 erstreckt, jedoch
über den größten Teil seiner freistehenden Länge einseitig abgeflacht ist, so daß bei entsprechender, in
den F i g. 4 und 5 dargestellter Dreheinstellage des Drehzapfens 42 zwischen seiner abgeflachten Fläche 43
und der "lache 41 des Tisches 40 ein Spalt 44 besteht, durch den hindurch eine unbehinderte Bewegung der
Lunte 11 erfolgen kann. Auf den innerhalb des Hallerkörpers 39 befindlichen Teil des Drehzapfens 42
ist ein Zahnrad 45 gesetzt, das mit einer am Schieber 18 ausgebildeten Verzahnung 46 kämmt.
Der Luntenhalter 37 ist so auf der Tragschiene 19 befestigt, daß bei der in F i g. 1 dargestellten verrasteten
-Stellung des Schiebers 18 und Bereitschaftsstellung der Lur.tensperrvorrichtung 12 und bei dem bestehenden
Eingriff des Zahnrades 45 in die Verzahnung 46 der Drehzapfen 42 eine Einstellage hat, in der der Spalt 44
zwischen der abgeflachten Fläche 43 und der Tischfläche 41 besteht.
Der bei Fadenbruch entrastete Schieber 18 bringt bei seiner dann erfolgenden Bewegung in der schon
beschriebenen Weise die Sperrschale 13 in die die Lunte 11 sperrende Lage, und zugleich erteilt er durch seine
Verzahnung 46 dem Zahnrad 45 und damit dem Drehzapfen 42 eine etwa halbe Drehung. Der
Drezapfen 42 steht dann mit seiner nicht abgeflachten Mantelfläche im nahen Abstand von der Fläche 41 des
Tisches 40, und in dem nun bestehenden engen Spalt wird die Lunte 11 festgehalten.
In Fig.2, untere Hälfte, sind die Teile in ihrer einen
Baumwollunte 11 sperrenden bzw. haltenden Lage dargestellt Es ist erkennbar, daß der bei der in der
Vorrichtung 12 erfolgenden Luntensperrung im Vorfeld entstehende Faserbart 11' im dort angeordneten
Luntenhalter 37 gehalten ist und deshalb durch den Luftstrom eines Reinigungsgebläses nicht zur Seite
gedrängt werden könnte. Es ist außerdem dargestellt, daß der Faserbart 11' bis sehr nahe an die durch das
Doppel-Riemchenaggregat 9, 10 gebildete nachfolgende Klemmstelle reicht, weil durch den Luntenhalter 37
der im Faserbart 11' verbleibende Anteil schwimmender
Fasern erhöht wird. Es ist also die Gewähr gegeben, daß bei der zum Anspinnen durch die Betätigung der
Handhabe 35 erfolgenden Aufhebung der Luntensperre und gleichzeitig erfolgenden Freigabe des Faserbartes
1Γ im Luntenhalter 37 die sich in Bewegung setzende Lunte 11 mit ihrem Bart W voll in das Doppel-Riemchenaggregat
9,10 einläuft.
In Fig. 2, obere Hälfte, ist das Streckwerk in einer
Einstellage für die Verarbeitung einer Kammgarnlunte 11 a dargestellt. In Anpassung an die andere Stapellänge
dieses Materials sind die Unterwalzen 5 und 6 zueinander und gegenüber der Ausgangsunterwalze 7 in
entsprechend anderen Achsabstand gebracht, ebenso die Oberwalzen 5', 6' und T. Außerdem bestehen auch
veränderte Abstände gegenüber der Tragstange 1.
Die Luntensperrvorrichtiing 12 und der Luntenhalter
37 können in einfacher Weise diesen anderen Verhältnissen angepaßt eingestellt werden. Nach Lockern der
Klemmschraube 22 ist es möglich, das Tragstück 20 mit der in ihm befestigten Tragschiene 19 und den auf dieser
befestigten Teilen um die Tragstange 1 herum in eine Lage hochzuschwenken, in der die vorzunehmenden
Einstellungen der Walzen nicht behindert werden. Dabei löst sich der Eingriff des Kuppelvorsprunges 17 in
die Ausnehmung 16 an der Sperrschale 13. Erforderlichenfalls kann durch Herausnahme der Klemmschraube
22 die Vorrichtung auch vollständig von der Maschine abgenommen werden. Nach einem Wiederbefestigen
des Tragstückes 20 und einem Lockern der Befestigungsschraube 24 kann die Tragschiene 19 mit ihrem
Schieber 18 und dessen Kuppelvorsprung 17 in die der anderen Lage der Unterwalze 5 und Sperrschale 13
angepaßte Stellung geschoben und durch Anziehen der Befestigungsschraube 24 dort festgelegt werden. Ebenso
kann nach einem Lockern der Klemmschraube 38 der Luntenhalter 37 längs der Tragschiene 19 verschoben
und in einer dem anderen Luntenmaterial und dessen Faserbartbildung angepaßten Stellung durch das Festziehen
der Klemmschraube 38 wieder freigelegt werden, so daß die Vorrichtungen \1 und 37 schließlich
räumlich an anderen Orten, funktionsmäßig aber so, wie in F i g. 1 dargestellt, zueinander angeordnet sind.
Bei erfolgender Sperrung der Kammgarnlunte lla
bildet sich, wie in F i g. 2 oben, dargestellt, ein bis in das aus langen Ober- und Unterriemchen 10a bzw. 9a
bestehende und eine Kanal-Oberwalze 6'a enthaltende Doppel-Riemchenaggregai reichender Faserbart Wa.
Durch den im Vorfeld angeordneten Luntenhalter 37 ist erreicht, daß im bei Sperrung aus der Luntensperrvorrichtung
12 herausstehenden Teil der Lunte noch derjenige Anteil schwimmender Fasern festgehalten ist,
der bei nicht vorhandenem Luntenhalter 37 vom weiterlaufenden Doppel-Riemchenaggregat noch aus
der gesperrten Lunte herausgezogen worden wäre und zu einem sich ab der Sperrstelle 14, 5' im Querschnitt
mindernden Faserbart führen würde. Bei vorhandenem Luntenhalter 37 beginnt dagegen die Querschnittsminderung
der Lunte und die Faserbartbildung erst ab dem Luntenhalter 37, so daß nach Aufhebung der Luntensperrung
und Luntenhaltung der wieder aus dem Ausgangswalzenpaar 7, T austretende Faserverband
entsprechend eher seinen vollen, beim Anspinnen einen einwandfreien Faden ergebenden Querschnitt hat. Der
Luntenhalter 37 schützt außerdem in dem bei Kammgarn längeren Vorfeld den Faserbart gegen die in
diesem Falle noch entsprechend größeren Störungsmöglichkeiten durch ein Reinigungsgebläse.
Im bisher beschriebenen Luntenhalter 37 ergibt sich eine relativ feste Haltung der Lunte zwischen dem nicht
abgeflachten Teil des Außenmantels des Drehzapfens
42 und der Fläche 41 des Tisches 40, weil diese Teile in entsprechend nahem Abstand starr einander zugeordnet
sind.
Der Grad der Luntenfesthaltung im Luntenhalter 37 kann dem Luntenmaterial, unterschiedlich dicken
Lunten und den Verzugs- und Spinnbedingungen in einfacher Weisr angepaßt und so gewählt werden, daß
kein oder eh mehr oder weniger großer Anteil schwimmender Fasern im Faserbart gehalten wird. Um
außerdem zu gewährleisten, daß sich keine verkeilende und deswegen schwierig wieder lösbare Luntenhaltung
ergibt, sind die nachfolgend beschriebenen besonderen Gestaltungen getroffen.
Der in F i g. 6 dargestellte Luntenhalter 137 hat einen gegenüber dem Luntenhalter 37 geringeren Grad der
Luntenfesthaltung, weil bei ihm in die dem Drehzapfen 42 zugeordnete Fläche des Tisches 40 eine Nut 47
eingebracht ist. Bei der bei Luntensperrung gegebenen Drehstellung des Drehzapfens 42 besteht dann zwischen
seinem Außenmantel und dem Tisch 40 ein durch die Nut 47 bedingter Spalt, innerhalb dessen die Lunte bzw.
der Faserbart zwar sicher gehalten ist, jedoch können zum Zeitpunkt der Luntensperrung im Luntenhalter 137
befindliche schwimmende Fasern zufolge der weniger festen Haltung noch von den schon in die nachfolgende
Klemmstelle eingelaufenen Fasern mitgezogen werden. Der im entstehenden Faserbart verbleibende Anteil
schwimmender Fasern verringert sich entsprechend.
Gleiches ergibt sich bei dem in den Fig. 7 und 8 dargestellten Luntenhalter 237. dessen Tisch 40, wie in
den Fig. I bis 5 dargestellt, eine ebene Fläche 41 hat. Der Drehzapfen 142, der vorzugsweise aus einem
Kunststoff besteht, ist mit einem Querspalt 48 versehen, durch den eine Elastizität seiner Mantelfläche entsteht,
so daß eine zwischen ihr und dem Tisch 40 befindliche Lunte in der Haltestellung des Drehzapfens 142 nicht
starr, sondern elastisch gehalten ist und deswegen aus der gehaltenen Lunte heraus noch schwimmende Fasern
abgezogen werden können.
Eine derartige elastisch nachgiebige Haltung für die Lunte ergibt sich auch dann, wenn der Drehzapfen
insgesamt ein elastisch ausgebildetes Teil ist.
Die beschriebene Luntensperrvorrichtung mit dem Luntenhalter kann ohne Schwierigkeiten und in
einfacher Weise auch nachträglich an schon in Betrieb stehende Maschinen angebaut werden, insbesondere
deswegen, weil die Tragschiene 19 die das Sperrglied 13
ίο schaltende und es mit dem Luntenhalter 37 koppelnde
Vorrichtung (Elektromagnet 26. Schieber 18) und den Luntenhalter 37 zu einer Baugruppe zusammentaut. Die
Vorrichtung ist, wie insbesondere aus F i g. 2 ersichtlich, durch entsprechendes Aufsetzen des Tragstückes 20 auf
die Tragstange 1 und durch entsprechendes Aufsetzen des Luntenhalters 37 auf die Tragschiene 19 da;.u
geeignet, einem mit Zwillings-Oberwalzen ausgerüsteten Trag- und Belastungsarm sowohl auf seiner einen als
auch auf seiner anderen Seite zugeordnet werden /v.
können, wobei in beiden Fällen auch die gleiche Sperrschale 13 verwendet werden kann, weil diese an
beiden axialen Enden mit Kuppelansätzen 15 versehen ist und im einen Falle der eine, im anderen Falle der
andere Kuppelansatz 15 mit dem Kuppelvorsprung 17 des Schiebers 18 in Verbindung gebracht wird. Das
einendige Freistehen des Tisches 40 und des Dreh/apfens 42, 142 hat den Vorteil, daß durch die dadurch
bestehende seitliche Öffnung des Luntenhalters die Lunte in einfacher Weise in den Halter eingelegt b/u.
der Halter in einfacher Weise über die Lunte geschoben werden kann. Der Luntenhalter kann selbstverständlich
auch mit einer anderen als der dargestellten Luntensperrvorrichtung zusammenwirkend angewendet werden,
z. B. einer Sperrvorrichtung, bei der anstelle der auf der Unterwalze sitzenden .Sperrschale bei Fadenbruch
ein keilartiges Sperrglied in die zwischen den F.ingangswuizen bcMchetiue Klciiiinsiellc geschoben o«er geschwenkt
wird.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen