Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von
7α-Methoxycephalosporinderivaten der allgemeinen Formel
worin R₁ eine α-Aminocarboxymethylgruppe
bedeutet und R₂ ein Wasserstoffatom oder eine Sulfogruppe
darstellt, dadurch gekennzeichnet, daß Streptomyces oganonensis
ATCC 31167 in Gegenwart oder in Abwesenheit von
Hydroxyzimtsäure gezüchtet werden, die so erhaltenen
7-Methoxycephalosporinderivate der Formel
isoliert werden und nötigenfalls die Hydrolyse des Schwefelsäureesters
in üblicher Weise und in gewünschter Reihenfolge
ausgeführt wird.
Die nach dem Verfahren erhaltenen Produkte können als Antibiotika
aufgrund ihrer hohen antibakteriellen Aktivitäten verwendet werden.
Weiterhin sind die Verfahrensprodukte als Zwischenprodukte
zur Herstellung anderer 7α-Methoxycephalosporinderivate geeignet.
Auf dem Gebiet der Cephalosporinchemie ist es bekannt, daß die
Verbindungen mit einer 7α-Methoxygruppe den Vorzug besitzen, daß
sie ihre antibiotischen Aktivitäten für einen langen Zeitraum
behalten, ohne die Aktivitäten zu verlieren, da sie resistent
gegen β-Lactamasen sind. Daher ist ihr Gebrauchswert sehr hoch.
Verschiedene Arten von 7α-Methoxycephalosporinderivaten werden
durch den Fortschritt der Studien über diese Derivate erhalten.
Es wird dadurch möglich, diese Derivate wirksam gegen verschiedene
Infektionskrankheiten zu verwenden, die bisher unzureichend
behandelt werden konnten. Für die Entwicklung von 7α-Methoxycephalosporinverbindungen,
die bessere wirksame Aktivitäten aufweisen,
hat ein Bedarf bestanden. In dieser Situation werden
Verbindungen mit einer 5-Amino-5-carboxyvaleramidogruppe oder
4-Carboxybutyramidogruppe in der 7β-Position und einer α-Methoxy-
p-hydroxycinnamoyloxymethylgruppe oder α-Methoxy-p-sulfooxycinnamoyloxymethylgruppe
in der 3-Position (abgekürzt als 810A in
US-PS 39 14 157) und die Verbindung mit einer 5-Amino-5-
carboxyvaleramidogruppe oder 4-Carboxybutyramidogruppe in der
7b-Position und einer heterocyclischen Thiometylgruppe in der
3-Position (DE-OS 26 57 599) durch Fermentationsmethoden erhalten.
Diese Verbindungen besitzen ausgezeichnete antibakterielle Aktivitäten.
Für die Entwicklung von weiteren Verbindungen mit noch
besseren ausgezeichneten antibakteriellen Aktivitäten hat weiterhin
ein Bedürfnis bestanden.
Als Ergebnis von verschiedenen Untersuchungen haben die Erfinder
gefunden, daß die neuen 7a-Methoxycephalosporinderivate der allgemeinen
Formel I
worin R₁ eine α-Aminocarboxymethylgruppe
bedeutet und R₂ ein Wasserstoffatom oder eine Sulfogruppe bedeutet,
ausgezeichnete antibakterielle Aktivitäten aufweisen, insbesondere
antibakterielle Aktivitäten gegen gramnegative Bakterien,
wodurch eine Aufgabe dieser Erfindung gelöst worden ist.
Die Verbindungen der Formel I besitzen eine charakteristische
Eigenschaft in bezug darauf, daß sie eine Sulfooxy- oder
Hydroxycinnamoyloxymethylgruppe in der 3-Position aufweisen und
als Antibiotika verwendbar sind. Auch sind die Verbindungen der
Formel I in völlig unerwarteter Weise stabil im Vergleich mit
der zuvor beschriebenen bekannten Verbindung 810A mit einer
α-Methoxy-p-sulfooxycinnamoyloxymethylgruppe oder einer α-Methoxy-p-hydroxycinnamoyloxymethylgruppe
in der 3-Position. Deshalb
kann die Isolierung der Verbindungen der Formel I aus der Fermentationsbrühe
und die Reinigung dieser Verbindungen leicht ohne
Auftreten einer Herabsetzung in der Ausbeute ausgeführt werden,
die durch Zersetzung der Produkte während der Stufen ihrer Isolierung
und Reinigung auftreten könnten.
Weiterhin haben die Verbindungen der Formel I den unerwarteten
Vorteil, daß die Stabilität der Cinnamoyloxymethylgruppe in der
3-Position während den Arbeitsstufen ihrer Isolierung und Reinigung
dennoch nicht die Überführung der genannten Gruppe in eine
substituierte Thiomethylgruppe in der 3-Position durch Umsetzen
der Verbindungen mit einer Thiolverbindung behindert. Als Thiol
ist z. B. ein heterocyclisches Thiol, wie Methyltetrazol-5-thiol,
5-Methyl-1,3,4-thiadiazol-2-thiol etc, geeignet. Dadurch können
verschiedene neue oder bekannte Arten von 7α-Methoxycephalosporinen
in großen Mengen hergestellt werden, indem zuerst 7α-
Methoxycephalosporinderivate der Formel I durch das Verfahren
dieser Erfindung, wie noch später beschrieben wird, hergestellt
werden, dann wird die Cinnamoyloxymethylgruppe in der 3-Position
in eine substituierte Thiomethylgruppe überführt und weiter wird
eine andere Acylaminogruppe in deren 7β-Position eingeführt.
Die 7α-Methoxycephalosporinderivate mit einer heterocyclischen
Thiomethylgruppe in der 3-Position können durch das in der DE-OS
26 57 599 beschriebene Verfahren erhalten werden, jedoch benötigt
die dort beschriebene Methode die Untersuchung und Modifizierung
der Fermentationsbedingungen gemäß den Eigenschaften
der Thiolverbindung, die bei der Fermentation benutzt wird. Andererseits
können 7α-Methoxycephalosporinverbindungen mit verschiedenartig
3-substituierten-Thiomethylgruppen leicht in großen
Mengen aus den 7α-Methoxycephalosporinderivaten der Formel I
hergestellt werden, die stabiler sind als die in der US-PS
39 14 157 beschriebenen Verbindung durch Überführung der Cinnamoyloxymethylgruppe
in der 3-Position in eine gewünschte substituierte
Thiomethylgruppe durch ein chemisches Verfahren.
Es ist bemerkenswert und von speziellem Interesse, daß solche Zwischenprodukte,
bei denen Substituenten der Verbindungen der Formel
I in der 3-Position und 7β-Position des Cephalosporinringes
sind, leicht in andere verschiedene Substituenten durch übliche
Methoden überführt werden können. Als Verbindungen, die durch
Einführen in Verbindungen der Formel I hergestellt werden, werden
Serien von Cephalosporinderivaten mit einer 1-Methyltetrazol-5-
ylthiomethylgruppe in der 3-Position und eine 1,3,4-Thiadiazol-
2-ylthioacetamidogruppe, eine Cyanomethylthioacetamidogruppe,
eine Trifluormethylthioacetamidogruppe, eine {4-(Carbamoylcarboxymethylen)-1,3-dithietan-2-yl}-carboxamidogruppe,
eine 4-Carboxy-3-hydroxyisothiazol-5-ylthioacetamidogruppe etc., in der
7β-Position genannt. Der Austausch der Substituenten in der
3-Position und der 7β-Position kann in jeder gewünschten Reihenfolge
durchgeführt werden.
Der Austausch des Substituenten in der 3-Position wird durchgeführt
durch Umsetzen der Verbindung der Formel I oder deren Salz
oder ihrer 7β-substituierten Verbindung mit 1-Methyltetrazol-5-
thiol oder deren Alkalimetallsalz in Wasser oder einem organischen
Lösungsmittel, z. B. Aceton, Dimethylformamid, Acetonitril,
Methanol, Äthanol etc. oder ihrer Mischung bei etwa neutraler
Bedingung oder alternativ in einem wasserfreien organischen Lösungsmittel,
in Gegenwart von Bortrifluorid oder deren Komplexverbindung.
Auch kann der Austausch des Substituenten der 7β-
Position durch Umsetzen der Verbindung der Formel I oder deren
3-substituierten Verbindung zuerst mit einem Halogenierungsmittel,
wie z. B. Phosphorpentachlorid, und dann mit einem niederen Alkohol,
z. B. Methanol, bei -50°C bis -20°C in Gegenwart einer Base
in einer Menge von 2,5 bis 3,5 Molen pro Mol des Halogenierungsmittels
erfolgen, um eine entsprechende Iminoätherverbindung
zu bilden und dann durch Reaktion des Produktes mit 1,3,4-Thiadiazol-2-ylthioessigsäure,
Cyanomethylthioessigsäure, Trifluormethylthioessigsäure,
4-Carboxy-3-hydroxyisothiazol-5-ylthioessigsäure,
4-(Carbamoyl-carboxymethylen)-1,3-dithietan-2-carbonsäure
oder deren reaktivem Derivat ausgeführt werden.
Als in dieser Erfindung benutzter Stamm ist der Actinomyces,
Streptomyces oganonensis Saito und Osono Y-G19Z Stamm zuvor als
ATCC No. 31 167 isoliert und durch die Erfinder
hinterlegt worden. Wenn die Züchtung ohne Zugabe von Hydroxyzimtsäure
unter Verwendung des Stammes durchgeführt wird, wird die
gewünschte Verbindung I₁, worin R₂ eine Sulfogruppe darstellt,
erhalten, aber wenn die Züchtung unter Zugabe von Hydroxyzimtsäure
ausgeführt wird, wird die Verbindung, die das Additiv enthält,
erhalten.
Die Züchtung wird nach den herkömmlichen Züchtungsverfahren für
Mikroorganismen ausgeführt, aber submerse Züchtung in einem flüssigen
Kulturmedium wird gewöhnlich vorzugsweise angewendet. Jedes
Kulturmedium, welches Nährstoffe für 7α-Methoxycephalosporin-Antibiotika
herstellende Stämme, gehörend zum Genus Streptomyces,
enthält, kann verwendet werden, Synthetische Kulturmedien,
semi-synthetische Kulturmedien oder natürliche Kulturmedien
werden verwendet. Als Komponente für das Kulturmedium sind Glukose, Saccharose, Mannit, Glycerin, Dextrin, Stärke, vegetabiles
Öl etc. als Kohlenstoffquelle geeignet. Fleischextrakt, Pepton,
Glutenmehl, Baumwollsaatmehl, Sojabohnenmehl, Erdnußmehl, Fischmehl,
Maisquellwasser, Trockenhefe, Hefeextrakt,
Ammoniumsulfat, Ammoniumnitrat, Harnstoff und andere organische
oder anorganische Stickstoffquellen sind als Stickstoffquellen
geeignet. Auch, falls erforderlich, werden Metallsalze, z. B.
Sulfate, Nitrate, Chloride, Carbonate, Phosphate etc. von Na,
K, Mg, Ca, Zn, Fe etc. zu dem Kulturmedium zugegeben; weiterhin
kann, falls erforderlich, ein Material zur Begünstigung der
Produktion von Antibiotika und Entschäumungsmittel, z. B.
Methionin, Cystein, Cystin, Methyloleat, Schmalzöl, Silikonöl,
ein oberflächenaktives Mittel etc., in geeigneter Weise verwendet
werden.
Unter Bezug auf die Züchtungsbedingungen ist es allgemein wünschenswert,
unter aeroben Bedingungen zu züchten. Die Züchtungstemperatur
liegt vorzugsweise bei etwa 18°C bis etwa 35°C,
bevorzugter bei etwa 30°C, und gute Resultate werden erhalten,
wenn das pH des Kulturmediums bei etwa 5 bis 10, vorzugsweise
etwa 6 bis 8 gehalten wird. Die Züchtungsperiode der Zeit hängt
von der Zusammensetzung des Kulturmediums und der Kultivierungstemperatur
ab, aber sie beträgt im allgemeinen etwa 3 bis 10 Tage.
Zur selektiven Erhöhung der Produktionsmenge an der Verbindung I₁
ist es wirksam, z. B. 4-Hydroyzimtsäure
zu dem Kulturmedium zuzugeben.
Das Additiv wird zu dem Kulturmedium als solches oder
als dessen Salz in einer Menge von 0,1-5 mg/ml, vorzugsweise 0,5-
2 mg/ml, als Einzelgabe vor der Kultivierung oder zu verschiedenen
Zeiten bei Beginn der Kultivierung hinzugegeben.
Zur Isolierung des gewünschten Produktes aus
der Kulturbrühe werden die üblichen Verfahren zur Isolierung von
Antibiotika aus Kulturbrühen der verwendeten Mikroorganismen
angewendet. Verbindung I₁ ist hauptsächlich in
der Kulturbrühe enthalten. Nach Entfernen des Mycels aus der
Kulturbrühe durch zentrifugale Abtrennung oder Filtration wird
die gewünschte Verbindung aus dem Filtrat extrahiert. Das gewünschte
Produkt wird abgetrennt, gesammelt und nach den für das
Isolieren und Gewinnen von Antibiotika üblichen Verfahren gereinigt,
wie z. B. durch Ausnützen der Differenzen in der Auflösung
oder Löslichkeit in geeigneten Lösungsmitteln, Differenzen
in den Abscheidungseigenschaften oder Abscheidegeschwindigkeiten
aus Lösungen, Differenzen in adsorptiven Affinitäten gegenüber
verschiedenen Absorbentien oder Differenzen in der Verteilung
zwischen zwei flüssigen Phasen. Diese Methoden können,
falls erforderlich, einzeln oder in geeigneter Kombination verwendet
werden oder sie können wiederholt angewendet werden.
Die so isolierte Verbindung I₁ ist ausschließlich eine Verbindung
mit einer Sulfooxycinnamoylgruppe
in der Seitenkette der 3-Position des Cephalosporinringes. Um
die entsprechende Verbindung I₁ mit einer Hydroxygruppe von dieser
Verbindung zu erhalten, kann der Schwefelsäureester durch
Behandeln der Verbindung mit Wasser enthaltendem Aceton (Wassergehalt
von 1-10%) mit oder ohne Zugabe einer Säure in bekannter
Weise hydrolysiert werden.
Die Herstellungsverfahren der Verbindungen der Formel I dieser Erfindung
wurden vorstehend erläutert. Nachstehend werden die
physiko-chemischen Eigenschaften und die antibakterielle Aktivität
der neuen 7α-Methoxycephalosporinverbindungen, die durch das
Verfahren erhalten wurden, beschrieben.
(A) 7b-(D-5-Amino-5-carboxyvaleramido)-7α-methoxy-3-(p-sulfooxycinnamoyloxymethyl)-Δ³-cephem-4-carbonsäure (Verbindung A):
wobei die Ziffern in den Seitenketten zur Erläuterung eingetragen
sind.
Die physio-chemischen Eigenschaften des Natriumsalzes der
Verbindung (A) sind die folgenden:
- (1) Weißes Pulver.
- (2) Besitzt keinen definierten Schmelzpunkt und es wird braun
bei 138-140°C.
- (3) Leicht löslich in Wasser, jedoch schwer löslich in Methanol,
Äthanol, Äthylacetat, Butylacetat, Butanol und anderen
organischen Lösungsmitteln.
- (4) Amphoteres Material mit positiver Ninhydrinreaktion.
- (5) Ergibt das in Fig. 1 gezeigte Ultraviolettabsorptionsspektrum
bei der Messung in einer 1/100 M Phosphorsäurepufferlösung
bei pH 6,5, wobei das Absorptionsmaximum bei 282 nm
liegt.
- (6) Ergibt das in Fig. 2 gezeigte Infrarotabsorptionsspektrum
bei der Messung als Kaliumbromid-Tablette mit Absorptionen
bei 3050, 1760, 1500, 1215, 1165, 1050, 870 und 845 cm-1.
- (7) Ergibt das in Fig. 3 gezeigte kernmagnetische Resonanzspektrum
bei der Messung unter Verwendung von Natrium-3-
trimethylsilylpropionat, (nachstehend als TSP bezeichnet),
als inneren Standard in schwerem Wasser. Es wurden folgende
Signale erhalten:
δ-Wert (ppm):
1,90 (4H, Multiplett), 2,49 (2H, Multiplett), 3,34-
3,67 (2H, Quartett, J = 18 Hz), 3,53 (3H, Singlett),
3,76 (1H, Multiplett, J = 5,0 Hz),
5,00 (2H, Quartett, J = 13 Hz), 5,16 (1H, Singlett),
6,43 (1H, Doublett, J = 16 Hz), 7,32 (2H, Doublett,
J = 8,5 Hz), 7,61 (2H, Doublett, J = 8,5 Hz),
7,66 (1H, Doublett, J = 16 Hz).
- (8) Die Elementaranalyse nach dem Trocknen im Vakuum für 4
Stunden bei 50°C für C₂₄H₂₆N₃O₁₃S₂Na·2H₂O:
Berechnet: C 41,88% H 4,36% N 6,11% S 9,31%
Gefunden: C 42,06% H 4,41% N 6,08% S 9,51%
- (9) Wenn Verbindung (A) 16 Stunden bei 100°C mit 6n-Chlorwasserstoffsäure
hydrolysiert wurde und sie dann mit einem
Hitachi 835 Typ Hochgeschwindigkeitsaminosäure-Analysenapparat
analysiert wurde, wurde die Anwesenheit von
α-Aminoadipinsäure bestätigt.
- (10) Wenn Verbindung (A) mit Dowex 50W (H⁺-Typ, Handelsname) in
Methanol hydrolysiert und mittels Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie
(unter Verwendung einer 6000 A Pumpe,
Hersteller: Waters Co., UV Detector 280 nm, UVIDECK 100 II,
Hersteller: Nippon Bunko K.K., Lichrosolve Rp 18 (Handelsname,
Hersteller: Merck & Co., Inc.) einer Säule aus
rostfreiem Stahl 4 mm × 150 mm, Lösungsmittel: Mischung
aus Methanol, Essigsäure und Wasser (20 : 0,1 : 80 im
Volumenverhältnis)) untersucht wurde, wurde die Anwesenheit
von Cumarinsäure
bestätigt.
Wenn das hydrolysierte Produkt silyliert wurde nach Einengung
unter vermindertem Druck mittels BSA N,N-Bis(trimethylsilyl)-
acetamid und einer gasmassenspektrograhischen Analyse unterworfen
wurde, wurde die Anwesenheit des Fragments von Trimethylsilyl-p-trimethylsilyloxycinnamat
mit 308 m/e bestätigt.
Aus den vorstehenden Ergebnissen wurde die Struktur der Verbindung
(A) bestimmt. Die Anwesenheit des 7α-Methoxycephalosporingerüstes
ergibt sich aus dem Wert 1760 cm-1 (cyclisches Lactam)
in den Infrarotabsorptionsspektra und den Werten 3,53 ppm (3H,
Singlett, 7-OCH₃), 5,16 ppm (1H, Singlett, 6-CH), 3,34-3,67 ppm
(2H, Quartett, J = 18 Hz, 2-CH₂), und 5,00 ppm (2H, Quartett, J =
13 Hz, 3-CH₂) im kernmagnetischen Resonanzspektrum; die Existenz
eines a-Aminoadipinsäurerestes in der 7-Position ergibt sich aus
den Ergebnissen der Aminosäureanalyse und weiter aus den Werten
der Signale bei 1,90 ppm (4H, Multiplett, 3′′, 4′′-CH₂), 2,49 ppm
(2H, Multiplett, 2′′-CH₂), und 3,76 ppm (1H, Multiplett, 5′′-CH) im
kernmagnetischen Resonanzspektrum; die Existenz des p-Sulfooxyzimtsäurerestes
in der 3-Position ergibt sich aus (i) den Werten 7,32
ppm (2H, Doublett, J = 8,5 Hz, 3′,5′-CH), 7,61 ppm (2H, Doublett, J =
8,5 Hz, 2′,6′-CH), 6,43 ppm (1H, Doublett, J = 16 Hz, α-CH) und 7,66
ppm (1H, Doublett, J = 16 Hz, β-CH) im kernmagnetischen Resonanzspektrum,
(ii) der Wert des Fragmentes mit 308 m/e ergibt sich aus dem
Massenspektrum des silylierten Produktes der Verbindung (A), hydrolysiert
mit Dowex 50W (H⁺-Typ, Handelsname) in Methanol, (iii) die
Existenz von zwei S Atomen ergibt sich aus dem Resultat der
Elementaranalyse und (iv) den Absorptionen bei 870 cm-1 (Spannungsvibration
von S-O), 1050 cm-1 (Spannungsvibration von S = O)
und etwa 1215 cm-1 (Spannungsvibration von SO₂) in den Infrarotabsorptionsspektren.
(C) 7β-(D-5-Amino-5-carboxyvaleramido)-3-(p-hydroxycinnamoyloxymethyl)-7α-methoxy-Δ³-cephem-4-carbonsäure
(Verbindung C):
Elementaranalyse der Verbindung (C) für C₂₄H₂₇N₃O₁₀S·1 1/2 H₂O:
Berechnet: C 50,00% H 5,24% N 7,29% S 5,56%
Gefunden: C 49,79% H 5,13% N 7,15% S 5,42%
Die physiko-chemischen Eigenschaften des Natriumsalzes der
Verbindung (C) sind die folgenden:
- (1) Weißes Pulver.
- (2) Besitzt keinen definierten Schmelzpunkt und es wird braun
bei 145-150°C.
- (3) Leicht löslich in Wasser, jedoch schwer löslich in
Methanol, Äthanol, Butylacetat, Äthylacetat und anderen
organischen Lösungsmitteln.
- (4) Amphoteres Material mit positiver Ninhydrinreaktion.
- (5) Ergibt das in Fig. 4 dargestellte Ultraviolettabsorptionsspektrum
mit dem Absorptionsmaximum bei 307,5 nm bei der
Messung in 1/100 M Phosphorsäurepufferlösung bei pH 6,5.
- (6) Ergibt das in Fig. 5 wiedergegebene Infrarotabsorptionsspektrum
bei der Messung als Kaliumbromidtablette und
zeigt Absorptionen bei 3200, 1765, 1600, 1510, 1405, 1255,
1170 und 836 cm-1.
- (7) Ergibt das in Fig. 6 dargestellte kernmagnetische Resonanzspektrum
bei der Messung in schwerem Wasser unter
Verwendung von TSP als einen inneren Standard und besitzt
die folgenden Signale:
δ-Wert (ppm):
1,88 (4H, Multiplett), 2,50 (2H, Multiplett), 3,35-3,73 (2H,
Quartett, J = 18 Hz), 3,54 (3H, Singlett), 3,76 (1H, Multiplett),
4,92 (2H, Quartett, J = 13 Hz), 5,19 (1H, Singlett),
6,41 (1H, Doublett, J = 16 Hz), 6,94 (2H, Doublett,
J = 8,5 Hz), 7,59 (2H, Doublett, J = 8,5 Hz) und 7,71 (1H,
Doublett, J = 16 Hz).
- (8) Elementaranalyse der Verbindung nach dem Trocknen im
Vakuum während 4 Stunden bei 50°C für C₂₄H₂₆N₃O₁₀SNa·2 H₂O:
Berechnet: C 47,45% H 4,94% N 6,92% S 5,27%
Gefunden: C 46,15% H 4,81% N 6,81% S 5,42%
- (9) Nach der Hydrolyse der Verbindung (C) mit 6n-Chlorwasserstoffsäure
für 16 Stunden bei 100°C wurde die Anwesenheit
von α-Aminoadipinsäure, wie im Falle der Verbindung
(A), bestätigt.
- (10) Wenn Verbindung (C) mit Dowex 50W (H⁺-Typ, Handelsname) in
p-Cumarinsäure
wie im Falle der Verbindung
(A) bestätigt.
Aus den vorstehenden Ergebnissen wurde die Struktur der Verbindung
(C) bestimmt. Die Existenz des 7α-Methoxycephalosporingerüstes
ergibt sich aus dem Wert 1765 cm-1 (cyclisches Lactam) in
dem Infrarotabsorptionsspektrum und die Werte von 3,54 ppm (3H,
Singlett, 7-OCH₃), 5,19 ppm (1H, Singlett, 6-CH), 3,35-3,73 ppm
(2H, Quartett, J = 18 Hz, 2-CH₂) und 4,92 ppm (2H, Quartett, J =
13 Hz, 3-CH₂); die Existenz des α-Aminoadipinsäurerestes in der
7-Position ergibt sich aus der Aminosäureanalyse und den Werten
der Signale bei 1,88 ppm (4H, Multiplett, 3′′,4′′-CH₂), 2,50 ppm
(2H, Multiplett, 2′′-CH₂) und 3,76 ppm (1H, Multiplett, 5′′-CH);
und der Abspaltung der Sulfogruppe (-SO₃H) der Verbindung (A)
aus (i) den Werten von 6,94 ppm (2H, Doublett, J = 8,5 Hz 3′,5′-
CH), 7,59 ppm (2H, Doublett, J = 8,5 Hz, 2′,6′-CH), 6,41 ppm (1H,
Doublett, J = 16 Hz, α-CH) und 7,71 ppm (1H, Doublett, J = 16 Hz,
β-CH) in dem kernmagnetischen Resonanzspektrum, (ii) dem Fragment
mit 308 m/e (entsprechend der Trimethylsilyl-p-trimethylsilyloxyzimtsäure)
in dem Massenspektrum des silylierten Produktes
an Verbindung (C), hydrolysiert mit Dowex 50W (H⁺-Typ,
Handelsname) in Methanol, (iii) der Existenz von einem S Atom
aus den Ergebnissen der Elementaranalyse und (iv) dem Verschwinden
der Absorption bei 870 cm-1 (Spannungsvibration von S-O),
1045 cm-1 (Spannungsvibration von S=O), und etwa 1215 cm-1
(Spannungsvibration von SO₂) der Verbindung (A) in dem Infrarotabsorptionsspektrum.
Ferner werden die Ergebnisse der Dünnschichtchromatographie,
Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie und die antibakterielle
Aktivität der Verbindungen (A) und (C)
nachstehend angegeben:
1. Rf-Werte der Dünnschichtchromatographie unter Verwendung
feiner kristalliner Cellulose (Avicel SF, Handelsname) sind
in der Tabelle I wiedergegeben:
Dünnschichtchromatographie (Rf-Werte)
(Bemerkung 1): Entwicklungslösungsmittel (im Volumenverhältnis)
A⁺: n-Butanol : Essigsäure : Wasser (4 : 1 : 2)
B++: Isopropanol : Wasser (7 : 3)
(Bemerkung 2): Der Nachweis erfolgte unter Verwendung von Ninhydrin
oder Ultraviolettabsorption (Manasulu-Licht 2536 Å).
(Bemerkung 3): Kontrollsubstanz Y-G19Z-G ist 7-(5-Amino-5-carboxyvaleramido)-7-methoxy-3-(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)thiomethyl-
Δ³-cephem-4-carbonsäure, beschrieben in Japanischer Offenlegungsschrift
79 081/'77 und Y-G19Z-GG ist 7-(4-Carboxybutyramido)-
7-methoxy-3-(1-methyl-1H-tetrazol-5-yl)thiomethyl-Δ³-cephem-4-
carbonsäure. Sie ist beschrieben in Japanischer Offenlegungsschrift
15 494/'78.
2. Die Elutionszeiten bei der Hochgeschwindigkeitschromatographie
sind die folgenden:
Tabelle II |
Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie |
|
Elutionszeit |
Verbindung (A) |
2 Min. 46 Sek. |
Verbindung (C) |
30 Min. 00 Sek. |
Y-G19Z-G |
2 Min. 14 Sek. |
Y-G19Z-GG |
4 Min. 35 Sek. |
Pumpe: 6000 A (Hersteller: Waters Co.)
Detector: UVIDEK 100 II UV Detector
280 nm.
Säule: Rostfreie Stahlsäule 4 mm × 150 mm, gefüllt mit Lichrosolve
RP. 18.
Entwicklungslösemittel : Acetonitril : Essigsäure : Wasser
(10 : 0,2 : 90 im Volumenverhältnis).
Fließrate: 1 ml/Min.
Druck: 1800 P.S.I.
Säulentemperatur: 30°C.
3. Die antibakteriellen Aktivitäten gegenüber Proteus mirabilis
und Salmonella gallinarum sind die folgenden:
Tabelle III: Antibakterielle Aktivität
(Bemerkung): Pepton 1%, Hefeextrakt 0,1%, Agar-Agar 1%, pH
8,0, Plattenschalenmethode, die numerischen Werte sind die
Durchmesser der Inhibitionskreisflächen.
Minimum-Inhibitions-Konzentration (
γ/ml)
Die Verbindungen können oral, rektal oder mittels
Injektion, wie subkutan, intramuskulär oder intravenös in
Mengen von 100-5000 mg pro Tag an Erwachsene verabreicht werden.
Die Dosen können entsprechend der Art der Erkrankung, dem
Alter, Gewicht und dem Status des Patienten angepaßt werden.
Nun soll das Verfahren dieser Erfindung im einzelnen durch die
folgenden Beispiele näher erläutert werden.
Beispiel 1
Ein Kulturmedium, enthaltend 1% Stärke, 1% Glucose, 1,5% Sojabohnenmehl,
0,5% Hefeextrakt, 0,1% Dikaliumhydrogenphosphat, 0,05%
Magnesiumsulfat und 0,3% Natriumchlorid wurde in 500 ml Sakaguchi-
Flaschen mit je 100 ml eingefüllt und bei 120°C für 20 Minuten
sterilisiert. Jedes Medium wurde dann mit Streptomyces oganonensis
Y-G19Z Stamm beimpft und 48 Stunden bei 30°C gezüchtet, um
eine Beimpfungs-Kulturbrühe zu erhalten. Gesondert von diesen
wurde zu 5 Liter Kulturmedium, enthaltend 7% Stärke, 2% Glutenmehl,
2% Sojabohnenmehl, 0,8% Glycerin, 0,1% Caseinhydrolysat,
0,01% Ferrisulfat, 4,6 g Natriumhydroxid und 1 ml Adekanol (Handelsname)
500 ml einer Lösung hinzugefügt, die 10 g p-Cumarinsäure
enthält. Das pH wurde auf 7,5 mittels 4n-Natriumhydroxidlösung
eingestellt, und das Gemisch wurde in einen 10 Liter Fermenter
gefüllt und sterilisiert für 30 Minuten bei 120°C. Das Kulturmedium
wurde dann mit 100 ml der vorstehend hergestellten Beimpfungskultur
beimpft und 120 Stunden bei 30°C kultiviert. Nach
vollständiger Kultivierung wurde die Kulturbrühe auf pH 3,0 eingestellt
und Radiolite (Handelsname) zugefügt und durchgerührt.
Das Gemisch wurde unter Absaugen filtriert. Der Rückstand wurde
mit Wasser gewaschen, das Waschwasser wurde mit dem Filtrat vereinigt.
Es wurden 5,6 Liter Filtrat erhalten. Nach Einstellen des
pH des Filtrats auf 3,0 mit 4n-Chlorwasserstoffsäure wurde die
Lösung durch eine Säule mit einer Packung von einem Liter Diaion
HP.20 (Handelsname) gegeben. Nach dem Waschen der Säule mit 5
Liter Wasser wurde das absorbierte Material mit wässeriger 30%iger
Aceton-Lösung eluiert. Die Fraktionen, die antibakterielle Aktivität
gegen Proteus mirabilis zeigten, wurden gesammelt. Die
aktive Fraktion wurde unter vermindertem Druck bei 50°C eingeengt.
Das pH des Rückstandes wurde auf 3,5 mit verdünnter Chlorwasserstoffsäure
eingestellt. Die Fraktion wurde durch eine Säule
mit einer Füllung von einem Liter Amberlite IRA-68 (Cl--Typ, Handelsname)
gegeben, um daran das Produkt zu adsorbieren. Nach dem
Waschen der Säule mit 5 Liter Wasser wurden die adsorbierten
Materialien mit einer wässerigen Lösung (pH 7,2), enthaltend 1 M
Natriumnitrat und 0,1 M Natriumacetat, eluiert. Die Fraktionen
mit antibakterieller Aktivität wurden gesammelt. Nach dem Einstellen
des pH der so gesammelten Fraktion auf 3,0 wurde die
Fraktion durch eine Säule mit einer Füllung aus einem Liter
Diaion HP.20 (Handelsname) gegeben. Die Säule wurde mit 5 Liter
Wasser gewaschen. Die adsorbierten Materialien wurden mit einer
wässerigen 30%igen Acetonlösung eluiert. Die Fraktionen mit antibakterieller
Aktivität wurden gesammelt. Es wurden etwa 500 ml
Lösung erhalten. Die Lösung wurde unter vermindertem Druck bei
50°C eingeengt, um Aceton zu entfernen. Es wurde gefriergetrocknet.
Es wurden etwa 11 g pulvrige rohe Verbindung (A) erhalten.
Dann wurde 11 g des Pulvers einer Säulenchromatographie unter
Verwendung feiner kristalliner Cellulose (Avicel, Handelsname)
und eines Gemisches aus n-Butanol, Essigsäure und Wasser (4 : 1 :
2 im Volumenverhältnis) unterworfen.
Die Fraktionen, die die Verbindung (A) enthielten, wurden gesammelt
unter Bestätigung der antibakteriellen Aktivität. Die Fraktionen
mit dem Rf-Wert 0,55, mittels UV-Absorption (Manasulu
Licht 2536 Å) und Ninhydrin-Anfärbung geprüft, wurden nach Auftragen
auf eine Dünnschichtplatte aus Avicel SF (Handelsname)
und Entwicklung mit einem Gemisch aus Isopropanol und Wasser
(7 : 3 im Volumenverhältnis) behandelt. Dadurch wurden etwa
150 ml Lösungsmittelgemisch, die Verbindung (A) enthaltend, erhalten.
Zu dem Lösungsmittelgemisch wurden 150 ml Toluol zugefügt,
durchgeschüttelt und nach dem Stehenlassen des Gemischs
wurde die obere Schicht aus n-Butanol und Toluol entfernt. Die
untere wäßrige Schicht, die die Verbindung (A) enthält, wurde
unter vermindertem Druck auf etwa 30 ml eingeengt. Es wurde gefriergetrocknet.
Es wurden 1,36 g trockenes Pulver erhalten.
Dann wurde das erhaltene Produkt einer Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie
[Pumpe: 6000 A,
Detector: UV-Detector, UVIDEK 100 II 280 nm,
Säule: Säule aus rostfreiem Stahl 8 mm × 1
Meter, gefüllt mit Bondapak C₁₈ Poracil (Handelsname), Lösungsmittel:
Acetonitril : Essigsäure : Wasser (9 : 0,2 : 90,8 im
Volumenverhältnis), Fließrate: 9 ml/Min. und Druck: 35 kg/cm²]
zur Reinigung unterworfen.
Dann wurde 1,36 g des vorstehend genannten Pulvers in 10 ml
Wasser aufgelöst, 2 ml der Lösung wurde in die vorstehend genannte
Säule gefüllt, und die Fraktionen, die die Verbindung (A) enthielten
und die zwischen 24 bis 44 Minuten nach Beginn der Eluierung
austreten, wurden gesammelt. Dieses Verfahren wurde fünfmal
wiederholt. Die Fraktionen wurden vereinigt und unter vermindertem
Druck bei 50°C eingeengt und anschließend gefriergetrocknet.
Es wurde 75 mg weißes Pulver erhalten.
Das Pulver wurde erneut in Wasser aufgelöst und an Sephadex G.10
(Handelsname) in einer Säule mit der Abmessung 1,5 cm × 50 cm
adsorbiert. Das Produkt wurde mit destilliertem Wasser entwickelt.
Die Fraktionen, die die Verbindung (A)′ enthielten, wurden unter
Bestätigung der antibakteriellen Aktivität gesammelt. Diese Fraktionen
besitzen den RF-Wert 0,55 durch UV-Absorption und Ninhydrinanfärbung
nach dem Auftragen der Fraktion auf eine Dünnschichtplatte
aus Avicel SF und Entwicklung mit einem Gemisch
aus Isopropanol und Wasser (7 : 3 im Volumenverhältnis). Dann
wurde gefriergetrocknet. Es wurde 66 mg weißes Pulver der reinen
Verbindung (A) erhalten.
Beispiel 2
Nach dem Auflösen von 25 mg Verbindung (A), hergestellt gemäß
Beispiel 1, in 0,5 ml Wasser wurde 45,4 ml Aceton zu der Lösung
hinzugefügt. Dabei wurde die Lösung weiß trüb. Durch Zugabe von
0,2 ml 1n-Chlorwasserstoffsäure zu der Lösung wurde die Lösung
sofort klar. Man ließ die Lösung 2 Stunden bei Zimmertemperatur
(22-23°C) stehen. Wenn die Lösung auf eine Dünnschichtplatte aus
Avicel SF aufgetragen und entwickelt wurde mit einem Gemisch aus
n-Butanol, Essigsäure und Wasser (4 : 1 : 2 im Volumenverhältnis)
und mittels UV-Absorption und Ninhydrinanfärbung geprüft
wurde, wurde bestätigt, daß Verbindung (A) mit dem Rf-Wert 0,39
in die Verbindung (C) überführt worden war mit dem Rf-Wert 0,65.
Durch Entwickeln des Produktes mit einer Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie
[Pumpe: 6000 A,
Säule: Säule aus rostfreiem Stahl 4 mm × 150 mm, gefüllt
mit Lichrosolve RP 18, Detector: UV-Detector, UVIDECK 100 II
280 nm, Lösungsmittel: Acetonitril :
Essigsäure : Wasser (15 : 0,5 : 90 im Volumenverhältnis), Fließrate:
1 ml/Min.], wurde bestätigt, daß Verbindung (A) mit einer
Eluierzeit von 1 Minute und 38 Sekunden in Verbindung (C) überführt
worden war mit einer Eluierzeit von 11 Minuten und 0 Sekunden.
Nach beendeter Umsetzung wurde das Reaktionsgemisch neutralisiert
mit 0,2 ml 1n-Natriumhydroxidlösung und dann unter
vermindertem Druck bis auf ein Volumen von 2 ml eingeengt.
Die so erhaltene Verbindung (C) wurde mittels Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie
[Pumpe: 6000 A,
Detector: UV-Detector, UVIDECK 100 II 280 nm,
Säule: rostfreie Stahlsäule 8 mm × 1 Meter, gefüllt
mit Bondapack C₁₈ Poracil (Handelsname),
Lösungsmittel: Acetonitril : Essigsäure : Wasser (15 : 0,5 : 90
im Volumenverhältnis), Fließrate: 9 ml/Min], gereinigt.
Die Fraktionen mit der Verbindung (C) traten von 14 Minuten an,
nach Beginn der Eluierung, bis 19 Minuten aus und sie wurden gesammelt,
unter vermindertem Druck eingeengt bei 50°C bis das
Volumen etwa 10 ml betrug. Nach dem Einstellen des pH auf 5 mit
1n-Natriumhydroxidlösung wurde das Konzentrat gefriergetrocknet.
Das erhaltene Pulver wurde an einer Sephadex G-10 Säule 1,5 cm ×
50 cm adsorbiert und mit destilliertem Wasser eluiert. Die antibakteriell
aktiven Fraktionen wurden auf eine Dünnschichtplatte
aus Avicel SF aufgetragen, entwickelt mit einem Gemisch aus n-
Butanol, Essigsäure und Wasser (4 : 1 : 2 im Volumenverhältnis),
und deren Rf-Wert wurde mittels UV-Absorption und Ninhydrin-Anfärbung
geprüft. Die Fraktionen mit dem Rf-Wert 0,65 wurden gesammelt
und gefriergetrocknet. Es wurden 14 mg weißes Pulver der
reinen Verbindung (C) erhalten.
Beispiel 3
Eine Kulturbrühe wurde in einem 20 Liter Fermenter nach der
gleichen Züchtungsmethode, wie im Beispiel 1 beschrieben, jedoch
ohne Zugabe von p-Cumarinsäure kultiviert. Nach beendeter Kultivierung
wurde das pH der Kulturbrühe auf 3,0 eingestellt,
Radiolite wurde zugefügt und dann durchgerührt. Das Gemisch wurde
unter Absaugen filtriert, der Rückstand wurde mit Wasser gewaschen.
Das Waschwasser wurde mit dem Filtrat vereinigt, wodurch
23 Liter wässerige Lösung erhalten wurden. Nach dem Einstellen
des pH der wässerigen Lösung auf 3,0 mit 4n-Chlorwasserstoffsäure
wurde die Lösung durch eine Säule mit einer Füllung von 3
Liter Diaion HP.20 gegeben. Nach dem Waschen der Säule mit 20
Liter Wasser wurde das adsorbierte Produkt mit einer wässerigen
30%igen Acetonlösung eluiert. Dann wurde die Fraktion mit antibakterieller
Aktivität gegen Proteus mirabilis gesammelt. Die
aktive Fraktion wurde unter vermindertem Druck bei 50°C eingeengt.
Nach dem Einstellen des pH auf 3,5 mit 4n-Chlorwasserstoffsäure
wurde die Lösung durch eine Säule, gefüllt mit 3 Liter
Amberlite IRA-68 (Cl--Typ), gegeben. Nach dem Waschen der Säule
mit 10 Liter Wasser wurde das darin adsorbierte Produkt mit
wässeriger Lösung (pH 7,2), enthaltend 1 M Natriumnitrat und
0,1 n Natriumacetat, eluiert. Die Fraktion mit antibakterieller
Aktivität wurde gesammelt. Nach dem Einstellen des pH auf 3,0
wurde die Fraktion durch eine Säule mit einer Füllung aus 1 Liter
Diaion HP.20 gegeben. Nach dem Waschen der Säule mit 10 Liter
Wasser wurde das Produkt mit wässeriger 30%iger Acetonlösung
eluiert. Die Fraktionen mit antibakterieller Aktivität
wurden gesammelt. Es wurden etwa 2,1 Liter wässerige Lösung erhalten.
Die Lösung wurde unter vermindertem Druck bei 50°C eingeengt,
um Aceton zu entfernen. Es wurde dann gefriergetrocknet.
Es wurden etwa 32 g rohres Pulver erhalten.
10 g des Pulvers wurden dann einer Säulenchromatographie unterworfen
unter Verwendung feiner kristalliner Cellulose-Säule
mit einem Gemisch aus n-Butanol, Essigsäure und Wasser (4 : 1 : 2
im Volumenverhältnis). Es wurde mit Lösungsgemisch mit der vorstehenden
gleichen Zusammensetzung eluiert. Die Fraktionen wurden
punktförmig auf eine Dünnschichtplatte aus Avicel SF aufgetragen
und mit einem Gemisch aus Isopropanol und Wasser (7 : 3
im Volumenverhältnis) entwickelt.
Die Fraktionen mit UV-Absorption, Ninhydrin-Anfärbung und antibakterieller
Aktivität gegen Proteus mirabilis wurden gesammelt.
Es wurden etwa 500 ml Lösungsmittelgemischlösung erhalten. Zu dem
Lösungsmittelgemisch wurde 500 ml Toluol hinzugefügt und durchgeschüttelt.
Das Gemisch wurde stehen gelassen, n-Butanol und
Toluol als gebildete obere Schicht wurden entfernt. Die untere
wässerige Schicht wurde unter vermindertem Druck bei 50°C auf
etwa 70 ml eingeengt und gefriergetrocknet. Es wurden etwa 3,3 g
trockenes Pulver erhalten.
Bei der Analyse des Produktes durch Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie
wurde bestätigt, daß der Ausschlag (peak),
der mit Verbindung (A) übereinstimmte, (erhalten gemäß Beispiel
1), vorhanden war, wenn das Produkt mittels Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie
[Pumpe: 6000 A,
Detector: UV-Detector, UVIDECK 100 II, 280 nm,
Säule: rostfreie Stahlsäule 8 mm ×
1 Meter, gefüllt mit Bondapack C₁₈ Poracil, Lösungsmittel : Acetonitril :
Essigsäure : Wasser (7 : 0,3 : 90 im Volumenverhältnis),
Fließrate: 9 ml/Min., Säulentemperatur: 30°C] gereinigt wurde.
Dann wurden 3,3 g des vorstehend erhaltenen Pulvers in 10 ml
destilliertem Wasser aufgelöst, 2 ml der Lösung wurde in die
vorstehend beschriebene Säule gefüllt. Die Fraktionen, enthaltend
die Verbindung (A), die 66 bis 94 Minuten nach Beginn der Eluierung
austraten, wurden gesammelt. Diese Arbeitsweise wurde
fünfmal wiederholt und die Fraktionen vereinigt, unter vermindertem
Druck bei 50°C eingeengt und gefriertgetrocknet. Es
wurden etwa 70 mg weißes Pulver erhalten. Das Pulver wurde erneut
mit Hochgeschwindigkeitsflüssigkeitschromatographie [Pumpe:
6000 A, Detector: UV-Detector, UVIDECK
100 II 280 nm, Säule: rostfreie
Stahlsäule 8 mm × 1 Meter, gefüllt mit Bondapack C₁₈ Poracil,
Lösungsmittel: Acetronitril : Essigsäure : Wasser (8 : 0,2 : 92
im Volumenverhältnis), Fließrate: 9 ml/Min., Säulentemperatur:
10°C] gereinigt.
Dann wurden 70 mg des vorstehend erhaltenen Pulvers in 2 ml
destilliertem Wasser aufgelöst. Die Lösung wurde in die vorstehend
genannte Säule gegeben. Die Fraktionen, die die Verbindung
(A) enthielten, traten von 22 Minuten bis 35 Minuten nach Beginn
des Eluierens aus, wurden gesammelt, unter vermindertem Druck
bei 50°C eingeengt und gefriergetrocknet. Es wurden 10 g
weißes Pulver erhalten.
Das Pulver wurde einer Chromatographie unter Verwendung einer
Säule 1,5 cm × 50 cm, gefüllt mit Sephadex G-10, unterworfen.
Eluiert wurde mit destilliertem Wasser. Die Fraktionen, die die
Verbindung (A) enthielten, wurden gesammelt unter Bestätigung
ihrer antibakteriellen Aktivität. Hierbei zeigten die Fraktionen
den Rf-Wert 0,55 bei der UV-Absorption und Ninhydrin-Anfärbung
nach dem Auftragen der Fraktionen auf eine Dünnschichtplatte aus
Avicel SF und Entwicklung mit einem Gemisch aus Isopropanol und
Wasser (7 : 3 im Volumenverhältnis). Es wurde gefriergetrocknet.
Es wurden 5,5 mg weißes Pulver der reinen Verbindung (A) erhalten.
Beispiel 4
Ein Kulturmedium, enthaltend 1% Stärke, 1% Glucose, 1,5% Sojabohnenmehl,
0,5% Hefeextrakt, 0,1% Dikaliumhydrogenphosphat,
0,05% Magnesiumsulfat und 0,3% Natriumchlorid, wurde in eine
500 ml Sakaguchi-Flasche mit je 100 ml eingefüllt und 20 Minuten
sterilisiert bei 120°C. Die Kulturmedien wurden mit Streptomyces
oganonensis Y-G19Z Stamm beimpft und 48 Stunden bei 30°C
gezüchtet, um eine Kulturbrühe herzustellen.
Unabhängig davon wurde das vorstehend genannte Kulturmedium in
zwei Liter Sakaguchi Flaschen mit je 400 ml gefüllt, 20 Minuten
bei 120°C sterilisiert, mit 2-3% der vorstehend erhaltenen Kulturbrühe
beimpft und 48 Stunden bei 30°C kultiviert, um eine
Vermehrungskultur zu erhalten.
Weiterhin wurden 90 Liter eines anderen Kulturmediums, enthaltend
7% Stärke, 2% Glutenmehl, 2% Sojabohnenmehl, 0,8% Glycerin, 0,1%
Gaseinhydrolysat, 0,01% Ferrisulfat, 42 g Natriumhydroxid und
10 ml Adekanol (Handelsname) in einen 150 Liter Fermenter eingefüllt
und 30 Minuten bei 120°C sterilisiert. Das Medium wurde
mit 2 Liter der Vermehrungskultur beimpft und 24 Stunden bei 30°C
kultiviert. Getrennt für sich wurden 200 g p-Cumarinsäure in 2
Liter Methanol aufgelöst. Die Lösung wurde mit 8 Liter einer äquimolaren
Menge Natriumhydroxidlösung gemischt, nach dem Sterilisieren
für 10 Minuten bei 120°C wurde die Lösung zu dem vorstehend
genannten Medium nach Kultivierung für 24 Stunden hinzugefügt.
Das Medium wurde dann weiter für 12 Stunden kultiviert.
Nach beendeter Kultivierung wurde das pH der Kulturbrühe auf 3,0
eingestellt und mittels einer Filterpresse filtriert. Es wurde
mit Wasser gewaschen. Es wurden 120 Liter Filtrat erhalten.
Das Filtrat wurde durch eine Säule mit einer Füllung von 22 Liter
Diaion HP.20 gegeben. Nach dem Waschen mit Wasser wurde das Produkt
mit einer wässerigen 30%igen Acetonlösung eluiert und mittels
Hochgeschwindigkeitflüssigkeitschromatographie (HPLC) analysiert.
Die Fraktionen, die die Verbindung (A) enthielten, wurden gesammelt.
Dann wurde die Fraktion durch eine Säule mit einer Füllung
aus 6 Liter Amberlite IRA 68 (Cl--Typ) gegeben. Nach dem Waschen
mit Wasser wurde das Produkt mit einer Lösung (pH 7,2), die 1 M
Natriumnitrat und 0,1 n-Natriumacetat enthielt, eluiert. Die
Fraktionen wurden mittels HPLC analysiert; die Fraktionen der
Verbindung (A) wurden gesammelt. Nach Einstellen des pH der Fraktion
auf 3,0 wurde die Fraktion durch eine Säule mit einer Füllung
aus 15 Liter Diaion HP.20 gegeben. Nach dem Waschen mit
Wasser wurde das Produkt mit einer wässerigen 30%igen Acetonlösung
eluiert. Die Fraktionen wurden mittels HPLC analysiert, und
die Fraktionen der Verbindung (A) wurde gesammelt. Die Lösung
wurde unter vermindertem Druck bei 50°C eingeengt. Es wurden 2,5
Liter Lösung mit einem Gehalt an 95 g Verbindung (A) erhalten.
Beispiel 5
Aus 2,5 Liter der Lösung, die die Verbindung (A) enthielt und im
Beispiel 6 erhalten wurde, wurden 10 ml der Lösung abgetrennt und
gefriergetrocknet. Dann wurde das so gebildete Pulver in 2 ml
Wasser aufgelöst. 200 ml Aceton wurden zu der Lösung hinzugegeben.
Dadurch wurde die Lösung weiß trüb. Die Lösung wurde jedoch durch
Zugabe von 0,6 ml konzentrierter Chlorwasserstoffsäure klar. Nach
Bestätigung, daß Verbindung (A) in die Verbindung (C) umgewandelt
worden war mittels Analyse mit HPLC, wurde das pH der Lösung auf
2 eingestellt durch Zugabe von 4 n-Natriumhydroxidlösung und
Filtrieren mit einem Glasfilter. Das Filtrat wurde unter vermindertem
Druck bei 40°C eingeengt und gefriergetrocknet. Es wurden
300 mg Pulver erhalten.
Dann wurde das Produkt unter Verwendung von HPLC weiter gereinigt.
[Säule: rostfreie Stahlsäule 8 mm × 1 Meter, gefüllt mit Bondapack
C₁₈ Poracil, Lösungsmittel: Methanol : Essigsäure : Wasser
(23 : 0,1 : 77 im Volumenverhältnis), Säulentemperatur: 20°C].
Die Fraktionen, die die Verbindung (C) enthalten, wurden gesammelt
und unter vermindertem Druck bei 40°C eingeengt, um Methanol
zu entfernen. Nach Einstellen des pH auf 3,0 mittels 4n-Chlorwasserstoffsäure
wurde die Lösung durch eine Säule mit einer
Füllung aus 7 ml Diaion HP.20 gegeben. Nach dem Waschen mit Wasser
wurde das Produkt mit wässeriger 30%iger Acetonlösung eluiert.
Die Fraktionen wurden mittels HPLC analysiert. So wurden die Fraktionen,
die die Verbindung (C) enthielten, gesammelt, unter vermindertem
Druck bei 40°C eingeengt, gefriergetrocknet und im
Vakuum 4 Stunden bei 55°C getrocknet. Es wurden 55 mg weißes
Pulver aus reiner Verbindung (C) erhalten.
Fig. 1, 2 und 3 geben das Ultraviolettabsorptionsspektrum bzw.
Infrarotabsorptionsspektrum und kernmagnetisches Resonanzspektrum
der Verbindung (A) wieder.
Fig. 4, 5 und 6 zeigen das Ultraviolettabsorptionsspektrum bzw.
Infrarotabsorptionsspektrum und kernmagnetische Resonanzspektrum
der Verbindung (C).