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Wohnwagenfenster od. dgl.11
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Die Erfindung bezieht sich auf ein isolierverglastes, ausstellbares
Fenster für Wohnwagen od. dgl., mit einer längs der Oberkante der dicht miteinander
verbundenen Scheiben verlaufenden, als Schwenklager in ein Gegenprofil des aus Isolierstoff
bestehenden Fensterrahmens eingehängten Hakenleiste und einer im Bereich der Unterkante
angreifenden, die Scheiben an den Rahmen anpressenden Verschluß einrichtung.
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Bei den üblichen isolierverglasten Wohnwagenfenstern ist eine ebene
Scheibe mit der an ihr anliegenden Randzone einer bombierten Scheibe verbunden,
wobei die Verbindung entweder über ein die beiden Scheibenränder in Abstand haltendes
Dichtprofil oder aber bevorzugt durch unmittelbares Aneinanderlegen und Verkleben
bzw. Verscheißen der Scheibenränder erzielt wird. Längs der Oberkante
der
Scheiben ist üblicher Weise ein Aluminiumdichtprofil aufgesteckt und mittels die
Scheiben durchsetzenden Nieten od.
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dgl. gehaltert. Dieses Aluminiumdichtprofil ist hakenförmig abgewinkelt
und greift als Schwenklager in ein Gegenprofil des Fensterrahmens ein, so daß das
Fenster um die dadurch gebildete Schwenkachse unten ausgestellt werden kann.
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Diese übliche Konstruktion von Wohnwagenfenstern mit einer verformten,
nämlich bombierten, und einer unverformten Scheibe, hat wegen des unterschiedlichen
Dehnungsverhaltens bei Temperaturwechseln den Nachteil, daß Zug- und Druckspannungen
auftreten, die eine Spannungskorrosion verursachen. Hinzu kommt noch, daß die aus
anders Material als die Glasscheiben bestehende mit ionen verbundene, insbesondere
vernietete, Hakenleiste, ebenfalls ein unterschiedliches Temperatur-Ausdehnungsverhalten
zeigt, so daß auch aus diesem Grund zusätzliche Spannungen in die Randzone der Scheiben
gebracht werden, die im Betrieb immer wieder zu einem Bruch der Scheiben führen.
Diese Gefahr ist umso größer, als bereits die durch den unterschiedlichen Temperaturgang
bewirkten Spannungen wegen der beim Transport von Wohnwagen auftretenden Erschütterungen,
eine besondere Bruchgefährdung darstellen, die über die direkte Bruchgefahr aufgrund
der thermischen Verspannungen erheblich hinausgeht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein isolierverglastes
ausstellbares
Fenster für Wohnwagen zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau Verspannungen in
den Glasscheiben weitestgehend vermeidet und damit die Bruchgefahr gegenüber bekannten
Wohnwagenfenstern erheblich reduziert.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Fenster der eingangs genannten
Art gemäß der Erfindung vorgesehen, daß die Hakenleiste durch eine einstückige Abwinklung
wenigstens einer aus Kunststoff oder Kunstglas bestehenden Scheibe gebildet ist.
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Mit besonderem Vorteil soll das Fenster zwei bombierte Scheiben umfassen,
deren unmittelbar miteinander verbundene obere Randzonen gemeinsam unter Bildung
der Hakenleiste abgewinkelt sind.
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Durch diese Ersetzung der bisher üblichen gesonderten Hakenleiste
durch eine einstückige Abwinklung der Fensteroberkanten, die wiederum durch die
Ausbildung des Fensters aus Kunststoff oder Kunstglas ermöglicht wird, da dies weniger
spröde ist als normales Glas, entfallen die bisherigen Schwierigkeiten mit unterschiedlichen
Ausdehnungen im oberen Scheibenbereich sowie infolge der Durchbohrung der Scheiben
und der Nietbefestigung der Dichtleiste vollständig. Durch die Bombierung beider
Scheiben entfällt darüberhinaus auch die eingangs beschriebene Schwierigkeit des
unterschiedlichen Dehnungsverhaltens, wie es bei Wohnwagenfenstern
mit
einer ebenen und einer bombierten Scheibe im Randbereich auftritt, wobei es in diesem
Zusammenhang nicht unbedingt erforderlich ist, daß die Bombierung beider Scheiben
in gleich starkem Maß ausgeführt ist.
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Im Zuge der erfindungsgemäßen Fensterausbildung, die das Anbringen
verspannungsverursachender Beschläge an den Scheiben vermeiden will, kann in Weiterbildung
der Erfindung vorgesehen sein, daß die, vorzugsweise als Kniegelenkhebel ausgebildeten,
an sich bekannten Aussteller, die das Fenster in einer um die obere Schwenkkante
verschwenkten Schrägstellung nach außen halten, an auf die Seitenränder der Scheiben
aufgesteckten, außerhalb der umlaufenden Dichtlippe des Fensterrahmens liegenden
Klemmstücken angelenkt sind.
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Durch diese Ausbildung, bei der nicht, wie bislang üblich, eine Vernietung
an den Scheibenaußenrändern stattfindet, sondern eine ein unterschiedliches Dehnungsverhalten
des Klemmstücks und des Scheibenrandes ermöglichende lose Klemmung, shnd auch im
Seitenbereich der Scheiben die vorstehend beschriebenen, die Hauptschwierigkeiten
bei derartigen Fenstern verursachenden Spannungen aufgrund von Durchbrechungen der
Scheiben bzw. unterschiedlichen Temperaturgängen der miteinander verbundenen Teile,
quantitativ augeschlossen.
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Dabei kann, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung, vorgesehen sein,
daß die Klemmstücke auf durch entsprechende Formgebung der Scheiben gebildete Verrippungen
der Scheibenränder aufsteckbar sind, so daß die Gefahr eines einfachen Abrutschens
der Klemmstücke vermieden ist, ohne daß diese mit alzu starkem Klemmdruck auf den
Rändern aufsitzen müssen.
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Eine weitere erhebliche Schwierigkeit bei den bekannten Wohnwagenfenstern
besteht in der Ausbildung der Verschlußeinrichtungen, die den unteren Rand des ausstellbaren
Fensters an den Fensterrahmen anpressen. Diese Verschluß einrichtungen sind üblicher
Weise als zwei beabstandete Knebelverschlüsse ausgebildet, die wegen der Pnnktwirkung
auf den unteren Scheibenrand zu einer Verbiegung dieses Scheibenrandes im Klemmbereich
führen, was wiederum erhebliche innere Spannungen in der Glasscheibe bewirkt. Daraus
resultiert wiederum eine erhöhte Gefahr eines Scheibenbruchs, insbesondere wenn
man die zusätzlichen Belastungen derartiger Wohnwagenfenster aufgrund der Betriebserschütterungen
und der starken Temperaturschwankungen und damit Temperaturspannungen in Rechnung
stellt.
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Um auch diese Verspannung der Scheiben durch die Verschlußeinrichtung
zu beseitigen und damit eine quasi allseitig spannungsfreie, auch bei Temperaturschwankungen
spannungsfreie, Ausbildung
und Halterung der Glasscheiben des
Fensters zu erzielen, ist ein isolierverglastes Fenster in Ausgestaltung der Erfindung
gekennzeichnet durch eire sich über den größten leil der, insbesondere die gesamte,
Breite des Fensters erstreckende, die untere Scheibenrandzone federnd an den Rahmen
anpressende Klemmleiste. Das Vorsehen einer derartigen Klemmleiste bewirkt zunächst,
daß die punktuelle Belastung bei gleichbleibender Gesamtanpressung des Fensters
am Rahmen, erheblich gegenüber den bisherigen Knebelverschlüssen verringert ist.
Eine Ausbuchtung und damit eine zusätzliche Spannungsbelastung ist durch die Erstreckung
der Klemmleiste über die gesamte Fensterbreite vollständig vermieden.
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Durch eine, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehene Ausbildung,
wonach nur ein etwa mittig an der Klemmleiste angreifender Knbelhaken vorgesehen
ist, ist gewährleiset, daß die Klemmleiste sich selbsttätig der Ebene der unteren
Scheibenrandzone anpasst, so daß eine besondere Justierung der Scheibenaufhängung
zur Klemmleistenlagerung völlig vermieden ist. Selbst bei einem Verziehen der unteren
Scheibenrandzone verkippt die Klemmleiste in ihrer Längsrichtung entsprechend dieser
Schrägstellung und es entstehen keinerlei unsymmetrische Klemmkräfte an den Enden
der unteren Scheibenrandzone.
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Mit besonderem Vorteil kann vorgesehen sein, daß die Klemmleiste eine
querschnittlich im wesentlichen U-förmige, frei in einer Ausnehmung des Fensterrahmens
liegende Profilleiste aus Kunststoff od. dgl. ist, deren einer, vorzugsweise verlängerter
Klemmschenkel der unteren Scheibenrandzone anliegt und an deren zweiten Betätigungsschenkel
wenigstens ein ihre Verschwenkung bewirkender Knebelhaken angreift, wobei der Knebelhaken
bevorzugt an einer von der Anlagefläche des Fensterrahmens weg zum Klemmschenkel
gerichteten Abwinklung des Betätigungsschenkels angreifen kann. Die verlängerte
Ausbildung des Klemmschenkels ergibt ein weicheres Federverhalten dieses aus elastischem
Kunststoff bestehenden Teils, so daß sich auch Verbiegungen innerhalb der Glasscheiben
und die Gefahr einer erhöhten Verspannung, durch entsprechende Anpassung des Klemmschenkels
auffangen lassen.
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Den miteinander verbundenen, insbesondere verklebten oder verschweißten,
Scheiben, kann eine ebene Klarsichtfolie zwischengeordnet sein, so daß ein Zweikammerfenster
entsteht, welches eine erhöhte Wärmeisolieru-ng bei ansonsten gleichen Abmessungen,
zur Folge hat.
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Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, die Ebenen
der Scheiben, insbesondere der Außenscheibe, gegenüber den ensprechenden Seitenflächen
des Fensterrahmens zurückzusetzen. Durch diese Ausbildung, die erst durch das Bombieren
beider Scheiben überhaupt ermöglicht wird, da dadurch eine übermäßig starke Bombierung
der Scheibe - ein gewisser Mindestabstand der Scheiben ist für eine aureichende
Isolierung notwendig - entfällt, besteht weder innen, noch vor allem auf der Außenseite
des Wohnwagens ein Uberstand des Fensters über die Wand, so daß Beschädigungen und
übermäßige Verschmutzung des Fensters durch mit dem Fahrtwind vorbeistreichende
Feste Teilchen und Schmutzpartikel, weitestgehend vermieden werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich a#u§ der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführnngsbeispiels, sowie an Hand
der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Fenster,
Fig. 2 einen abgewinkelten Schnitt längs der Linie II-II in Fig.
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1 und Fig. 3 einen Schnitt durch die miteinander verbundenen Glasscheiben
allein, etwa längs der Linie III-III in Fig. 1.
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In einen Rahmen 1 aus isolierendem Werkstoff, insbesondere Kunststoff,
der zur Gewichtsverringerung und zur Erhöhung der Isolier-
Wirkung
noch zusätzlich aufgeschäumt sein kann, ist das eigentliche Fenster eingehängt,
welches aus in Abstand miteinander verbundenen Glasscheiben 2 und 3 besteht. Beide
Glasscheiben 2 und 3 sind bombiert und im Bereich ihrer aneinander anliegenden Randzonen
unmittelbar - bzw. gemäß Fig. 3 durch Zwischenordnung einer Kunststoffolie 4 - miteinander
verklebt oder verschweißt. Längs der Fensteroberkante sind die aus Kunststoff oder
Kunstglas bestehenden Scheiben 2 und 3 mit einer verbreiterten Randzone versehen,
die als Hakenleiste 5 abgewinkelt und in ein Gegenprofilteil 6 unter Bildung einer
Schwenkkante, eingehakt ist. Das Fenster liegt sowohl im Bereich der oberen miteinander
verbundenen Randzone 7, als auch der unteren Randzone 8, sowie schließlich auch
der Seitenränder 9 an im Fensterrahmen 1 eingelassenen Dichtlippen Lo an. Die als
übliche Kniegelenkhebel augebildeten Aussteller 11 sind am einen Ende 12 am Fensterrahmen
und am anderen Ende 13 an Klemmstücken 14 angelenkt, welche als im wesentlichen
U-förmige Profilstücke ausgebildet, auf die Seitenränder 9 der Scheiben aufgesteckt
sind, wobei zusätzliche Verrippungen 15 im Aufsteckbereich einer rutschfreien Halterung
dieser Klemmstücke auf den Scheibenrändern 9 dienen. Diese Klemmstücke liegen dabei
außerhalb der in Fig. 1 strichpunktiert angeordneten Dichtleiste, so daß innerhalb
der Dichtleiste keinerlei Durchbrechungen oder sonstige Wärmebrücken vorhanden sind.
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Zur Halterung des Fensters in seiner eingeschwikten Andruckstellung
an den Dichtlippen 10, ist eine in eine Ausnehmung 16
des unteren
Schenkels 17 des Fensterrahmens eingelegte, sich über die gesamte Breite des Fensters
erstreckende Klemmleiste 18 vorgesehen. Die Klemmleiste 18 ist eine querschnittlich
im wesentlichen U-förmige Profilleiste, an deren einen verkürzten Schenkel 19 ein
oder mehrere Knebelhaken 20 angreifen, während der verlängerte Klemmschenkel 21
der unteren Scheibenrandzone 8 anliegt und damit das Fenster an den Fensterrahmen
anpresst.
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Die Klemmleiste soll bevorzugt aus einem federelastischen Kunststoff
bestehen, so daß sie bei einseitigen Verspannungen sich entsprechend verformen kann
und keine zu starken punktuellen Verspannungen auf die Glasscheiben überträgt. Die
Knebelhaken 20 greifen im Bereich einer Abwinklung 22 des Betätigungsschenkels 19
an. Dadurch ist sichergestellt, daß die Klemmleiste in der strichpunktiert in Fig.
2 dargestellten Freigabestellung des Fensters nicht aus ihrer einen Ausnehmung 16
herausfallen kann.
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Die Klemmleiste 18 ist nämlich außer durch die Knebelhaken in keiner
Weise in ihrer Ausnehmung 16 des Fensterrahmenschenkels 17 gehaltert, insbesondere
nicht etwa auf einer Drehachse gelagert, so daß sie sich frei der Ebene der unteren
Scheibenrandzone 8 anpassen kann. Dadurch werden auch bei verbogener Ausbildung
und über die Breite verzogenen Scheiben keine starken Verspannungen durch die Klemmleiste
18 auf die Scheiben übertragen. Während in Fig. 1 angedeutet ist, daß zwei Knebelhaken
20 vorgesehen sind, ist es auch möglich, nur einen etwa mittig
an
der Hakenleiste angreifenden Knebelhaken vorzusehen, so daß beim Spannen dieses
einen Knebelhakens die Klemmleiste sich mit ihren beiden Enden automatisch entsprechend
der Scheibenebene verkippt und orientiert.
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Durch die erfindungsgemäße Bombierung beider Scheiben 2 und 3, wird
neben der Vermeidung von thermischen Spannungen in den Randzonen, auch erreicht,
daß beide Scheiben innerhalb der inneren und äußeren Seitenebenen 24 und25 des Fensterrahmens
zu liegen kommen. Dadurch wird die Gefahr von Beschädigungen und Verschmutzungen
der Scheiben während der Fahrt erheblich reduziert.
L e e r s e
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