DE2919807C2 - Drallstabilisiertes Treibspiegelgeschoß zur Überwindung eines heterogenen Widerstandes - Google Patents
Drallstabilisiertes Treibspiegelgeschoß zur Überwindung eines heterogenen WiderstandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein dralistabilisiertcs Trcibspiegelgeschoß zur Oberwindung eines heterogenen Widerstandes mit einem Geschoßkörper, der einen axialen
Kanal aufweist, und der vorne durch eine ballistische Haube verschlossen ist.
Ein bekanntes GeschoßOieser /la, das allerdings kein
Treibspiegelgeschoß ist, wcis.1 einen mit Brandmasse gefüllten etwa zylindrischen, vorne sici verjüngenden Geschoßkörpers auf. der aus härtbarem Stahl besteht und
mit einer Sollbruchstelle versehen ist und derart gehärtet ist, daß er nach dem Durchschlagen einer Panzerung
splittert und zusammen mit der beim Aufschlag durch Reib-, Stoß- und Schockwirkung unter Zutritt von Luftsauerstoff entflammbaren Brandmasse ins Ziel fliegt.
Dieses Geschoß eignet sich nicht für die Durchdringung von mehreren dünnen Platten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein TreibspiegelgeschoQ laut Oberbegriff des Anspruches 1 so
auszubilden, daß beim Durchdringen von dünnen Platten, die mehrfach angeordnet sein können, ein Fragmentieren erzieh wird, wobei der Geschoßkörper laufend im
Bereich des Kanales abbröckelt und somit an Masse verliert Bei größtmöglicher Auftreffenergie des Geschosses soll eine optimale Eindringtiefe und ein Radialeffekt mit gutem Wirkungsgrad erzielt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kanal eine Brandladung enthält, daß der Geschoßkörper eine Dehnungsfähigkeit von mindestens
12% und ein spezifisches Gewicht von mindestens 17 gr/cm3 aufweist und daß der axiale Kanal an seinem
vorderen Ende einen größeren Durchmesser als im mittleren Teil des Geschoßkörpers aufweist.
Zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Treibspiegelgeschosses sind im folgenden anhand der
Zeichnung ausführlich beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 einen axialen Schnitt durch ein Trcibspiegclgeschoß;
F i g. 2 die Eindringtiefc eines bekannten Geschosses,
z. B. einer Granate, mit Kopfzünder in ein Staffelziel;
F i g. 3 die Eindringtiefe eines bekannten Gcfchosscs,
/. B. einer Granate, mil Bodenzünder in ein Siuffcl/.icl:
l-'ig.4 die Eindringlich; des in Fig. 1 dargestellten
Fig.5 einen axialen Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel des Trcibspiegelgeschosses.
Gemäß F i g. I weist das drallstabilisierte Treibspies geigeschoß einen dreiteiligen Treibspiegel auf, der aus
einem Heckteil 10. einem Mantel 11 und einer zylindrischen Haube 12 besteht. Dieser Treibspiegel 10, U und
12 enthält einen Geschoßkörper 1, der einen "xialen Kanal 2 aufweist Dieser axiale Kanal 2 weist am vorde
ren Ende des Geschoßkörpers 1 eine Geschoßspilze
oder ballistische Haube 3 auf. Am hinteren Ende des Geschoßkörpers 1 ist ein Leuchtsatz 4 vorhanden, der
über einen Verzögerungssatz 5 mit einem im Kanal 2 engeordneten Brandsatz verbunden ist
Der Treibspiegel ist für das Verständnis der vorliegenden Erfindung nicht wesentlich und daher nicht näher beschrieben. Eine ausführliche Beschreibung des
Treibspicgels ist in der CH-PS 5 36 481 enthalten.
Das beschriebene Geschoß dient beispielsweise zur
Bekämpfung von tiefliegenden Flugzeugen, bemannten
und unbemannten Flugkörpern. Erdkampfflugzeugen. Kampfhelikoptern, Raketen sowie Schützenpanzern
oder leicht gepanzerten Fahrzeugen, deren Bekämpfung aus folgenden; Gründen erschwert ist. Solche Flug-
zeuge werden immer schneller und wendiger und weisen eine immer bessere Panzerung auf, die aus einer
wachsenden Anzahl von Panzerplatten besteht Abwehrmunilion mit Annäherungszünder gegen derartige
Flugzeuge wird nur wirksam bei Rohrkaliber ab 70 mm.
Solche Munition kann aber wegen der langen Reaktionszeit solcher Waffen nicht wirkungsvoll eingesetzt
werden. Eine wirkungsvolle Abwehr von tieffliegenden Flugzeugen erfordert somit Direkttreffer. Da, wie gesagt, das Ziel immer wirksamer mit Leichtmetall-, Kera-
mik- und Kunstsloff-Platten geschützt ist, muß das Geschoß so ausgebildet werden, daß es erst nach dem Eindringen in mehrere Schichten zerlegt wird, d. h. es muß
eine gute Tiefenwirkung aufweisen.
bcr von 20 bis 50 mm. Der Geschoßkörper 1 besteht aus
einem Material, das ein spezifisches Gewicht von mindestens 17 gr/cmJ aufweist. Durch den Treibspiegel erhält der Geschoßkörper 1 eine Anfangsgeschwindigkeit
V„ von ca. 1500 m/sec. Aus dem hohen spezifischen Ge
wich! und der großen Anfangsgeschwindigkeit ergibt
sich eine kürzere Flugzeil gegenüber der üblichen Munition, wodurch die Trefferwahrscheinlichkeit zunimmt.
Die Zerlegung oder Fragmentation des Geschoßkörpers 1 wird durch den Widerstand im Ziel. d. h. durch die
w vom Geschoß zu durchdringenden Platten gesteuert. Je
größer der Widerstand der einzelnen Platten, umso stärker die Fragmentation, d. h. es entstehen mehr Splitter,
welche zum Teil vom Geschoßkörper und zum Teil vom Ziel stammen. Diese Splitter dringen ebenfalls ins Ziel
ein und sind wegen ihres großen spezifischen Gewichtes sehr wirksam.
Der Geschoßkörper I wird vorzugsweise aus einer Uran-Legierung oder einem anderen Schwermetall hergestellt. Die Uran-Legierung enthält mindesicns ca.
wi 92% U-238. Das verwendete Material sollte eine große
Dehnungsfähigkeit von mindestens 12% besitzen, sowie eine große Kerbschlagzähigkeil. Eine große Dehnungsfiihigkeil verhindert vorzeitige Fragmentierung.
schoßkörper laufend im Bereich des Kanals abbröckeln
und somit an Masse verlieren. Der übrigbleibende Teil des Geschoßkörpers wird immer stabiler, da sich das
Verhältnis von Gcsehoßkörpcr-Durehmesscr zur Gc-
schoßkörper-Länge im günstigen Sinne verändert. Somit
wird das Geschoß folgsam tiefer in das Ziel eindringen. Diese Geschoßfolgsamkeil ist notwendig, um eine
große radiale Wirkung der Splitter zu erreichen.
Der Brandsatz im Kanal 2 des Geschoßkörpers 1 wird beim Eindringen des Geschosses im Ziel zusammen mit
dem Geschoßkörper 1 laufend an Masse verlieren.
Die Selbstzerlegung des Geschosses wird durch den Leuchtsatz 4. uen Verzögerungssatz 5 und den eine gewisse
Brisanz aufweisenden Brandsatz im Kanal 2 ge- ίο währleistet Beim Ausbrennen des Leuchtsatzes 4 wird
das pyrotechnische Verzögerungselement 5 gezündet, das nach einer bestimmten Zeit den Brandsatz im Kanal
2 zündet.
Gemäß Fig.2 wird eine an sich bekannte Granate mit Kopfzünder beim Auftreffeii auf ein Ziel bereits ;in
der ersten Platte gezündet. Wirkungsradius R und Eindringtiefe Tsind in diesem Fall etwa gleich groß, d.h.
R=T.
Gemäß Fig.3 wird eine andere an sich bekannte
Granate mit Bodenzünder beim Auftreffen auf ein Ziel entsprechend der Verzögerungszeit des Boaenzünders
etwa ein bis zwei Platten durchdringen, bevor sie gezündet wird. Die Eindringtiefe Vwird etwa doppelt so groß,
der Wirkungsradius wird etwa gleich bleiben.
Gemäß F i g. 4 wird das erfindungsgemäße Geschoß mindestens fünf Mal so tief eindringen, bevor es vollständig
fragmentiert, da eine Zündung nicht vorgesehen ist. Hingegen wird der Wirkungsradius etwas kleiner,
z. B. etwa 0,5 /?· Die Dehnungsfähigkeit des verwendeten
Werkstoffes und das Verhältnis zwischen Kanaldurchmesser und Geschoßdurchmesser können so gewählt
werden, daß Eindringliefe und Wirkungsradius optimal aufeinander abgestimmt sind. Vorzugsweise
kann der Kanal am vorderen Ende des Geschosses einen
größeren Durchmesser aufweisen als im mittleren Teil desselben.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 5 weist der Kanal 2 ar^ vorderen Ende des Geschosses 1 einen
Durchmesser 0i auf, der 40% des Geschoßdurchmessers 0 beträgt. Im mittleren Teil des Geschosses 1 weist
der Kanal 2 einen Durchmesser 02 auf, der lediglich 20% des Geschoßdurchmessers 0 beträgt.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
60
Claims (2)
1. Drallstabilisiertes Treibspiegclgcschoß zur
Oberwindung eines heterogenen Widerstandes mit einem Geschoßkörper, der einen axialen Kanal aufweist und der vorne durch eine ballistische Haube
verschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kanal (2) eine Brandladung enthält, daß der Geschoßkörper (1) eine Dehnungsfähigkeit von mindestens 12% und ein spezifisches Gewicht von mindestens 17 gr/cm3 aufweist und daß der axiale Kanal
(2) an seinem vorderen Ende einen größeren Durchmesser als im mittleren Teil des Geschoßkörpers (1)
aufweist.
2. Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (2) am vorderen Ende des
Geschosses einen Durchmesser (0i von 40% des Geschoßdiirchmessers 0 besitzt und daß der Kanal
(2) im mitßeien Teil des Geschosses einen Durchmesser 02 von 20% des Geschoßdurchmessers 0
besitzt
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