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Titel: Preßwerkzeug zum Herstellen keramischer Formlings
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B e s c h r e i b u n g Preßwerkzeug zum Herstellen keramischer Formlinge.
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Die Erfindung betrifft ein Preßwerkzeug zum Herstellen keramischer
Formlinge, insbesondere Teller, aus pulverförmiger Masse, mit zwei Werkzeugteilen,
die je ein Formteil tragen und in bezug aufeinander längs einer gemeinsamen, zumindest
annähernd waagerechten Symmetrieachse zwischen einer Füllstellung, einer Preßendstellung
und einer Entnahmestellung hin und herbeweglich sind, und mit einem ringförmigen
Mantel, der einen in der Füllstellung zwischen den Formteilen gebildeten Füllraum
radial nach außen abschließt, jedoch mindestens einen oben in den Füllraum mündenden
Füllkanal offenläßt, welcher sich erst auf dem Weg der Werkzeugteile in die Preßendstellung
schließt.
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Bei einem bekannten Preßwerkzeug dieser Gattung (DE-OS 24 37 852)
ist der ringförmige Mantel unabhängig von den beiden Werkzeugteilen längs deren
waagerechter Symmetrieachse verschiebbar. In einer Ausgangsstellung nimmt der Mantel
in bezug auf das eine Werkzeugteil eine Stellung ein, bei dem das an diesem befestigte
Formteil in den Mantel eingreift und die Mündung des im Mantel ausgebildeten Füllkanals
verschließt. Anschließend wird das zweite Werkzeugteil in eine Füllstellung gebracht,
in der das zugehörige Formteil ebenfalls in den Mantel eingreift
und
somit innerhalb des Mantels einen an dessen beiden Stirnseiten abgeschlossenen Füllraum
bildet. Sodann wird der Mantel in Richtung zum zweiten Werkzeugteil hin soweit verschoben,
bis die Mündung des Füllkanals über dem Füllraum steht. Sobald der Füllraum mit
pulverförmiger keramischer Masse gefüllt ist, kehrt der Mantel in seine Ausgangsstellung
zurück, so daß die Mündung des Füllkanals wieder durch das erste Formteil verschlossen
ist.
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Daraufhin wird aus der pulverförmigen keramischen Masse ein Formling
gepreßt, indem das zweite Werkzeugteil in die Preßendstellung bewegt wird. Nach
dem Pressen wird der ringförmige Mantel soweit zum ersten Werkzeugteil hin verschoben,
daß er den Formling nicht mehr umschließt und dieser nur noch zwischen den beiden
Formteilen gehalten ist. Schließlich wird das zweite Werkzeugteil in seine Ausgangsstellung
zurückbewegt, so daß der Formling zwischen den Formteilen herausfällt.
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Bei diesem bekannten Preßwerkzeug erleidet der Mantel bei seiner
Verschiebung über den gepreßten Formling hinweg einen erheblichen Verschleiß und
der Formling selbst wird dabei häufig an seinem Rand beschädigt, da der Mantel sich
dem natürlichen Bestreben des Formlings widersetzt, in radialer Richtung um 1 bis
20 zu expandieren. Die Gefahr einer Beschädigung des Formlings ist besonders groß
, wenn es sich um einen großen Teller handelt, denn bei einem Tellerdurchmesser
von beispielsweise 300mm bedeutet 1% Expansion schon einen Betrag von 3mm. Diese
Expansion findet bei dem bekannten Preßwerkzeug erst - dann aber schlagartig - statt,
wenn der ringförmige Mantel den Formling freigibt. Beim anschließenden Auseinanderbewegen
der beiden Formteile ist es schwierig, den zwischen ihnen herausfallenden Formling
so aufzufangen, daß er nicht beschädigt wird. Der prinzipielle Vorteil eines Preßwerkzeugs
der eing-angs beschriebenen Gattung, einen bis auf die Mündung des Füllkanals vollständig
geschlossenen, der Form des späteren Formlings angepaßten Füllraum zu bieten, der
weitgehend gleichmäßig gefüllt werden kann, konnte aus den beschriebenen Gründen
für Formlinge größeren Durchmessers noch nicht in praktisch nennenswertem Maß genutzt
werden.
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Es ist ferner ein Preßwerkzeug zum Pressen keramischen Pulvers zu
topfartigen Formkörpern mit einem Boden und einer dazu im wesentlichen senkrecht
stehenden Seitenwand bekannt (DE-OS 26 37 231), dessen Symmetrie- und Bewegungsachse
senkrecht angeordnet ist. Das Preßwerkzeug besteht aus einem Oberstempel, der die
Außenfläche des Bodens des Formkörpers ausformt, einer Unterform, die mit einer
elastischen, unter den Druck eines Druckmittels setzbaren Membran überzogen ist,
und einem in sich geschlossenen Mantel, der die Außenform der Seitenwand des Formlings
bestimmt. Der Mantel besteht aus einem elastisch verformbaren Material und es ist
eine Vorrichtung vorgesehen, mit der der Mantel nach innen unter Druck setzbar ist.
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Damit ist das Problem der Expansion des Formlings lösbar, doch besteht
bei diesem bekannten Preßwerkzeug die gleiche Schwierigkeit wie bei allen vergleichbaren
Preßwerkzeugen mit senkrechter Symmetrie- und Bewegungsachse, daß die pulverförmige
keramische Masse auf die Unterform samt Membran aufgebracht werden muß, ehe der
Oberstempel eine Stellung einnehmen kann, in der er den Füllraum nach oben hin begrenzt.
Infolgedessen ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, die pulverförmige keramische
Masse in einer Schicht aufzubringen, deren Dicke überall an die Dicke des später
gerpeßten Formlings angepaßt ist. Besondere Schwierigkeiten ergeben sich beim Pressen
tiefer Teller, denn es ist kaum möglich, deren Querschnitt in der auf die Unterform
aufgeschütteten, pulverförmigen Masse hinreichend genau vorzuformen und zu verhindern,
daß Teile der Masse von den steilen Rändern in die Mitte rieseln, ehe der Oberstempel
abgesenkt wird. Die demgemäß mangelhafte Anpassung des Querschnittes des von der
pulverförmigen Masse eingenommenen Raumes an den gewünschten Querschnitt des gepreßten
Formlings hat zur Folge, daß beim Pressen ein Formling von ungleichmäßiger Dichte
entsteht, der beim Brennen vorallem dann zum Verziehen neigt, wenn es sich um Porzellan
handelt, das eine.Brenntemperatur über 1200"C erfordert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Preßwerkzeug der eingangs
beschriebenen Gattung zu schaffen, das den für das gleichmäßige Füllen mit keramischer
Masse wesentlichen Vorteil
einer liegenden oder schrägen Anordnung
beibehält und zugleich die Expansion des gepreßten Formlings in einer Weise ermöglicht,
die Beschädigungen des Formlings im wesentlichen ausschließt und den Werkzeugverschleiß
gering hält.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der ringförmige
Mantel aus mehreren Ringsektoren zusammengesetzt ist, die an einem der Werkzeugteile
zumindest annähernd radial verschiebbar geführt und einer elastischen Stellvorrichtung
zugeordnet sind, welche die Ringsektoren in der Füllstellung und Preßendstellung
zusammenhält und sie in der Entnahmestellung eine Halteposition einnehmen läßt,
in der sie dem Formling eine Expansion ermöglichen, ohne ihn vollständig freizugeben.
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Durch die Unterteilung des Mantels in mehrere Ringsektoren ist es
möglich, einen oder mehrere oberhalb der Symmetrieachse des Werkzeugs angeordnete
Sektoren eine Stellung einnehmen zu lassen, in der sie die Mündung des Füllkanals
in den Füllraum geöffnet lassen, während der Füllraum von den übrigen Ringsektoren
sowie den beiden Formteilen in einer Weise begrenzt ist, die dem Querschnitt und
der Dichteverteilung im gepreßten Formling beliebig genau angepaßt ist. Der Vorteil
des bekannten gattungsgemäßen Preßwerkzeugs bleibt somit erhalten. Im Gegensatz
zu diesem bekannten Preßwerkzeug findet jedoch beim Auseinanderbewegen der Werkzeugteile
eine Relativverschiebung zwischen dem gepreßten Formling und dem Mantel nicht statt,
denn der Mantel bewegt sich gemeinsam mit dem einen Werkzeugteil und hält gemeinsam
mit dem an diesem Werkzeugteil angeordneten Formteil den Formling solange fest,
bis dieser sich von dem anderen Formteil gelöst hat. Sodann ermöglicht die Unterteilung
des ringförmigen Mantels in mehrere Ringsektoren eine unbehinderte Expansion des
Formlings ohne daß dieser sogleich freigegeben wird, denn die Ringsektoren nehmen
unter dem Einfluß der elastischen Stellvorrichtung eine Halteposition ein, in welcher
der Formling daran gehindert ist, zwischen den Formteilen herunter zu fallen. Dadurch
wird die Möglichkeit geschaffen,
mit einer Entnahmevorrichtung,
die von bekannter Bauart und vollständig mechanisiert sein kann, beispielsweise
mit einem Saugkopf, in den Zwischenraum zwischen den in Entnahmestellung stehenden
Formteilen hineinzugreifen und den Formling schonend zu entnehmen.
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Bei den meisten Preßwerkzeugen der hier interessierenden Art, besonders
bei solchen zum Herstellen tiefer Teller, ist das eine Formteil vorwiegend konkav
und das andere vorwiegend konvex. Erfindungsgemäß ist es vorteilhaft, wenn die Ringsektoren
an demjenigen Werkzeugteil geführt sind, an dem das vorwiegend konvexe Formteil
angeordnet ist. Diese Anordnung ist für die radiale Expansion des Formlings besonders
günstig.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Stellvorrichtung
Federn auf, die an dem die Ringsektoren führenden Werkzeugteil abgestützt und bestrebt
sind, die Ringsektoren in ihrer Halteposition zu halten. Zur Stellvorrichtung gehören
ferner Schrägflächen an den Ringsektoren oder an diese tragenden Schlitten einerseits
und an dem anderen Werkzeugteil andererseits; diese Schrägflächen erzwingen bei
der Relativbewegung der Werkzeugteile aus der Entnahmestellung in die Füllstellung
eine Schließbewegung der Ringsektoren gegen den Widerstand der Federn.
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Diese Ausführungsform der Erfindung ist zweckmäßigerweise dadurch
weitergebildet, daß in der Entnahmestellung der Werkzeugteile die Ringsektoren gegen
den Widerstand zusätzlicher Federn aus ihrer Halteposition in eine Freigabeposition
bewegbar sind, in der sich der Formling unbehindert entnehmen läßt.
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Mit einer großflächig und dementsprechend schonend am Formling angreifenden
Entnahmevorrichtung ließe sich der Formling zwar dank der Elastizität der Stellvorrichtung
auch entnehmen, wenn die Ringsektoren in ihrer Halteposition stehen; ein besonders
schonendes Entnehmen des Formlings wird aber doch wesentlich erleichtert, wenn die
Ringsektoren aktiv in eine Freigabeposition bewegbar sind, sobald der Formling von
einer Entnahmevorrichtung,
beispielsweise einem bekannten Saugkopf,
erfaßt worden ist.
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Für die aktive Bewegung der Ringsektoren, bei der die zusätzlichen
Federn überwunden werden müssen, sind den Ringsektoren vorzugsweise hydraulische
oder pneumatische Kolben-Zylindereinheiten zugeordnet.
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Das erfindungsgemäße Preßwerkzeug hat mit bekannten Preßwerkzeugen,
insbesondere solchen, deren Symmetrie- und Bewegungsachse senkrecht steht, vorzugsweise
das Merkmal gemein, daß an einem der Fo X eile der Rand einer Membran befestigt
Ist, die eine Druckmittelkammer zum hydrostatischen Nachpressen des Formlings begrenzt.
Dieses bekannte Merkmal wird für die Erfindung vorzugsweise dadurch nutzbar gemacht,
daß die Ringsektoren an dem das andere, also nicht mit einer Membran versehene,
Formteil tragenden Werkzeugteil geführt sind und die unterhalb der Symmetrieachse
angeordneten Ringsektoren in der Füllstellung sowie in der Preßendstellung an einem
zylindrischen äußeren Mantelflächenabschnitt der Membran anliegen, während die oberhalb
der Symmetrieachse angeordneten Ringsektoren in axialer Richtung kürzer sind als
die unteren Ringsektoren und zwischen sich und der Membran in der Füllstellung einen
Spalt freilassen, der sich erst bei der Relativbewegung der Werkzeugteile in die
Preßendstellung schließt.
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Die zuletzt beschriebene Ausgestaltung der Erfindung läßt sich dadurch
weiterbilden, daß an dem genannten zylindrischen Mantelflächenabschnitt der Membran
im Bereich der oberen Ringsektoren eine ringsektorförmige Begrenzungsplatte anliegt,
die an dem der Membran zugeordneten Werkzeugteil befestigt ist und eine Innenkante
aufweist, gegen welche die oberen Ringsektoren in der Preßendstellung abdichten.
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Diese Ausgestaltung läßt sich schließlich dadurch vervollkommnen,
daß die Begrenzungsplatte zusammen mit einer in axialem Abstand mit ihr fest verbundenen
zweiten ringsektorförmigen Begrenzungsplatte
den Füllkanal begrenzt
und die zweite Begrenzungsplatte eine innere Schrägfläche aufweist, die mit komplementären
Schrägflächen an den oberen Ringsektoren oder deren Schlitten zusammenwirkt, um
die oberen Ringsektoren radial einwärts zu bewegen, wenn die Werkzeugteile aus der
Entnahmestellung in die Füllstellung bewegt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel mit weiteren Einzelheiten-der Erfindung wird
im folgenden anhand schematischer Zeichnungen beschrieben. Es zeigt: Fig.1 einen
senkrechten Axialschnitt eines Preßwerkzeugs in Füllstellung seiner beiden Werkzeugteile,
Fig.2 einen entsprechenden Schnitt in der Preßendstellung, Fig.3 einen entsprechenden
Schnitt in der Entnahmestellung, Fig.4 die Ansicht des- rechten Preßwerkzeugs in
Richtung des Pfeils IV in Fig. 3, Fig.5 die Ansicht des rechtenPreßwerkzeugs in
Richtung des Pfeils V in Fig. 4 und Fig.6 den Schnitt VI-VI.in Fig. 5.
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Das dargestellte Preßwerkzeug hat die Aufgabe, bei jedem Hub einer
Presse, in die es eingebaut itt, einen Formling 10 -im dargestellten Beispiel handelt
es sich um einen Suppenteller -aus pulverförmiger keramischer Masse zu pressen.
Das Preßwerkzeug besteht aus zwei Werkzeugteilen 12 und 14, die im wesentlichen
symmetrisch zu einer gemeinsamen, waagerechten Symmetrieachse A gestaltet sind;
diese ist zugleich Symmetrieachse des Formlings 10 und bezeichnet die Richtung der
Hubbewegungen der zugehörigen Presse.
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Das in den Zeichnungen links dargestellte Werkzeugteil 12 hat ein
Gehäuse 16, das mit seinem Boden an einer Aufspannplatzte 18 der Presse zentriert
und festgeschraubt ist. Die Aufspannplatte 18 hat einen zum Boden des Gehäuses 16
hin offenen Drucknittelkanal 20, an den sich eine zentrale Bohrung 22 im Boden des
Gehäuses 16 anschließt. Im Gehäuse 16 ist ein linkes
Formteil 24
befestigt, dessen rechte Seite zur hier links angeordneten Unterseite des Formlings
10 komplementär gestaltet und von einer Membran 26 aus einem Elastomer bedeckt ist.
Die Membran 26 ist an ihrem äußeren Rand mittels eines Spannrings 28 am Formteil
24 dicht befestigt. Der Spannring 28 ist mit einem Teil seines Querschnitts in das
Gehäuse 16 und im übrigen in das Formteil 24 eingelassen und ist mit dem Gehäuse
16 verschraubt, wodurch er zugleich das Formteil 24 im Gehäuse festhält.
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Das Formteil 24 ist von mehreren Bohrungen 30 durchsetzt, die vom
Boden des Gehäuses 16 ausgehen und hinter der Membran 26 münden. Dadurch wird die
Möglichkeit geschaffen, die Membran 26 in bekannter Weise an das Formteil 24 anzusaugen,
indem der Druckmittelkanal 20 an eine Saugpumpe od dgl angeschlossen wird, oder
die Rückseite der Membran 26 unter Druck zu setzen, indem eine Druckflüssigkeit
durch den Druckmittelkanal 20 eingeleitet wird.
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Die Membran 26 hat als Übergang zwischen ihrem der Unterseite des
Formlings 10 entsprechenden Bereich und ihrem vom Spannring 28 festgespannten Rand
einen zylindrischen äußeren Mantelflächenabschnitt 32. In der oberen Hälfte des
Werkzeugteils 12, also im gesamten Bereich oberhalb der Symmetrieachse A, liegt
an dem zylindrischen Mantelflächenabschnitt 32 die innere Mantelfläche einer halbringförmigen
Begrenzungsplatte 34 an, die durch den Spannring 28 hindurch mit dem Gehäuse 16
verschraubt ist. In einem axialen Abstand parallel zu dieser Begrenzungsplatte 34
ist eine zweite, ebenfalls halbringförmige Begrenzungsplatte 36 über Abstandsstücke-38
mit dem Gehäuse 16 verschraubt.
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Die beiden Begrenzungsplatten 34 und 36 begrenzen gemeinsam einen
Füllkanal 40, durch den pulverförmige keramische Masse in das Preßwerkzeug einströmen
kann, wenn dieses die in Fig.1 abgebildete Füllstellung einnimmt. Die in -bezug
auf das linke Werkzeugteil 12 axial äußere Begrenzungsplatte 36 hät an ihrer axial
äußeren, radial inneren Kante eine Schrägfläche 42, die in Fig.3
besonders
deutlich sichtbar ist. Eine weitere, entsprechende Schrägfläche 42' ist an einer
in die freie Stirnfläche des Gehäuses 16 eingearbeiteten Ringnut44 ausgebildet.
Die Schrägfläche 42' hat nur für die untere Hälfte des Preßwerkzeugs Bedeutung,
wo die Begrenzungsplatte 36, und dementsprechend die Schrägfläche 42, nicht vorhanden
ist. In der oberen Hälfte ist die Ringnut 44, und somit auch die Schrägfläche 42',
durch die Begrenzungsplatte 34 abgedeckt und durch die Abstandsstücke 38 teilweise
ausgefüllt.
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Zu dem im rechten Teil der Fig.1 bis 3 sowie in Fig.4bis 6 dargestellten
Werkzeugteil 14 gehört eine Grundplatte 46, die sich an einem nicht dargestellten
Pressenstößel befestiqen läßt. An der Grundplatte 46 ist ein zentraler Stützkörper
48, und an diesem wiederum ein Formteil 50 zentriert und festqeschraubt.
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Die in Fig.1 bis 4 linke Seite des Formteils 50 ist zur Oberseite
des Formlings 10 komplementär, also im wesentlichen konvex gestaltet. Beide Formteile
24 und 50 begrenzen in der Füllstellung gemäß Fig.1 einen Füllraum 52.
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In dem vom zentralen Stützkörper 48 freigehaltenen Zwischenraum zwischen
der Grundplatte 46 und dem Formteil 50 sind zwei obere Schlitten 54 und zwei untere
Schlitten 54' radial verschiebbar geführt; die radialen Verschieberichtungen der
insgesamt vier Schlitten 54 und 54' sind um je 90" gegeneinander versetzt. Als Verschleißteile,
die das Gleiten der Schlitten 54 und 54' erleichtern, sind an der Grundplatte 46
Gleitplatten 56 befestigt. An jedem Schlitten 54 bzw 54' ist ein Ringsektor 58 bzw
58' befestigt, dem je ein in die Rückseite des Formteils 50 eingelassener Gleiteinsatz
60 zugeordnet ist. Die Ringsektoren 58 und 58' erstrecken sich über je einen Quadranten
des äußeren Randes des Formlings 10 und haben je eine zu diesem Rand komplementäre
Hohlkehle 62. Außerhalb dieser Hohlkehle 62 ist an den beiden oberen Ringsektoren
58 je eine in bezug auf die Symmetrieachse A zentrierte, sich zum linken Werkzeugteil
12 hin verjüngende Kegelfläche 64 vorgesehen, die zusammen mit
der
zugehörigen Hohlkehle eine scharfe Kante bildet.
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Für die radialen Bewegungen der Schlitten 54 und 54' samt zugehörigen
Ringsektoren 58 und 58' ist eine Stellvorrichtung vorgesehen, die sich aus den folgenden
Bauteilen zusammensetzt: Die beiden oberen Schlitten 54 haben obere Ansätze 66 mit
je einer kegelförmigen, in bezug auf die Symmetrieachse A zentrierten Schrägfläche
68, die sich zum linken Werkzeugteil 12 hin verjüngt und mit der komplementären
Schrägfläche 42 an der Begrenzungsplatte 36 zusammenwirkt. In entsprechender Weise
haben die unteren Schlitten 54' je einen unteren Ansatz 66' mit je einer kegelförmigen
Schrägfläche 68', die mit der Schrägfläche 42' der Ringnut 44 zusammenwirkt. Diese
Schrägflächen bewirken, daß die Schlitten 54 und 54' samt zugehörigen Ringsektoren
58 und 58' eine radial innere Position einnehmen, wenn die Werkzeugteile 12 und
14 aus der Entnahmestellung gemäß Fig.3 in die Füllstellung gemäß Fig.1 bewegt werden.
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Jeder Schlitten 54 und 54' hat gemäß Fig.6 eine radiale Durchgangsbohrung
70 mit einer radial äußeren Erweiterung 72, durch die sich ein Zuganker 74 erstreckt.
Es sind also insgesamt vier um je 90" gegeneinander versetzte radiale Zuganker 74
vorgesehen. Jeder Zuganker 74 ist mit dem zentralen Stützkörper 48 fest verschraubt
und hat eine erste Schulter 76, an der sich eine Ringscheibe 78 abstützt. Zwischen
der Ringscheibe 78 und einer mit dem betreffenden Schlitten 54 bzw 54' verschraubten
Platte 80 ist eine Feder 82 unter Vorspannung gehalten. Die Feder 82 ist im dargestellten
Beispiel von einem Tellerfederpaket gebildet. Radial außerhalb der Platte 80 jedes
Schlittens 54 bzw 54' ist ein topfförmiges, radial nach außen offenes Federgehäuse
84 angeordnet, das sich mit seinem Boden an einer zweiten Schulter 86 des zugehörigen
Zugankers 74 abstützt und mehr oder weniger tief in eine Gewindebüchse 88 eingeschraubt
ist, die sich an der Platte 80 abstützt und durch eine Kontermutter 90 an einer
unbeabsichtigten Relativdrehung in bezug auf das Federgehäuse 84 gehindert ist.
Im Federgehäuse 84 ist eine zusätzliche Feder 92, ebenfalls in Gestalt eines Tellerfederpakets,
zwischen
dem Boden des Federgehäuses 84 und einer auf den Zuganker 74 aufgeschraubten Mutter
94 eingespannt.
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Die Federn 82 und 92 machen die im Vorstehenden beschriebene Stellvorrichtung
elastisch; sie sind bestrebt, die Schlitten 54 und 54' radial schwimmend in einer
Halteposition gemäß Fig.3 und 4 zu halten, in der die Ringsektoren 58 und 58' zwar
eine radiale Expansion des Formlings 10 zulassn, den Formling aber noch genügend
festhalten, um ihn am Herunterfallen zu hindern.
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Beim Schließen des Preßwerkzeugs werden durch das Zusammenwirken der
Schrägflächen 42 und 68 sowie 42' und 68' die Kräfte der Federn 82 überwunden. Beim
Entnehmen des gepreßten Formlings 10 lassen sich dagegen die Kräfte der Federn 92
bzw die dadurch zwischen den Ringsektoren 58 und 58' einerseits und dem äußeren
Rand des Formlings 10 andererseits hervorgerufene Reibung leicht überwinden. Hierzu
kann es genügen, den Formling 10 an seinem Boden mit einen Saugkopf zu erfassen
und ihn zwischen den Ringsektoren 58 und 58' herauszuziehen. Um eine besonders schonende
Entnahme des Formlings 10 zu ermöglichen, ist jedoch beim dargestellten Ausführungsbeispiel
gemäß Fig.4 jedem Schlitten 54 und 96 54' eine pneumatische Kolben-Zylindereinheit
zugeordnet, deren-Kolbenstange 98 von radial innen her gegen den zugehörigen Schlitten
drückt, wenn durch einen Kanal 100 im zentralen Stützkörper 48 Druckluft zugeführt
wird.
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Wenn die beiden Werkzeugteile 12 und 14 nach dem Entnehmen -des gepreßten
Formlings 10 aus der Entnahmestellung gemäß Fig.3 in die Füllstellung gemäß Fig.1
bewegt werden, gelangen die Ringsektoren 58 und 58' durch das beschriebene Zusammenwirken
der Schrägflachen 42 und 68 sowie 42' und 68' in ihre radial innere Position, in
der sie einen geschlossenen, ringförmigen Mantel bilden. In der Füllstellung gemäß
Fig.1 liegen zylindrische Innenflächen der Ringsektoren 58' am unteren Mantelflächenabschnitt
32 der Membran 26 an, so daß der durch die Formteile 24 und 50 nach beiden Seiten
hin begrenzte Füllraum 52 auch nach unten hin abgeschlossen ist. Die beiden oberen
Ringsektoren
58 sind jedoch in axialer Richtung kürzer als die unteren Ringsektoren 58', so daß
die Mündung des Füllkanals 40 in den Füllraum 52 in der Füllstellung gemäß Fig.1
noch offen bleibt. Erst bei der Relativbewegung der beiden Werkzeugteile 12 und
14 in die Preßendstellung gemäß Fig.2 legt sich die radial äußere Kegelfläche 64
der beiden oberen Ringsektoren 58 an die radial innere Vorderkante der Begrenzungsplatte
34 an, wobei der radial äußere Mantelflächenabschnitt 32 der Membran 26 etwas von
der Begrenzungsplatte 36 weggedrückt wird. Auf diese Weise ergibt sich eine zuverlässige,
wenig verschleißanfällige Abdichtung des Füllraumes 52 auch nach oben hin. Infolgedessen
kann von der in den Füllraum 52 eingeleiteten pulverförmigen keramischen Masse auch
dann nichts mehr entweichen, wenn in der Preßendstellung die Rückseite der Membran
26 zum hydrostatischen Nachpressen des Formlings 10 unter Druck gesetzt wird.
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