DE2851300C3 - Vorrichtung zum Herstellen von Dichtringen aus Schaumstoff an Enden von Steinzeugrohren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung /.um Herstellen von Dithtringen aus Schaumstoff an der Innenwandung des Muffenendes von Steinzeugrohren, bestehend aus einer scheibenförmigen Grundplatte mit am Umfang angebrachter, aus einer Boden- oder Seitenwand bestehenden Gießform und aus einer scheibenför migen Deckplatte mit am Umfang angebrachter, eine Gießformabdeckung darstellenden Gummimanschette, wobei die Deckplatte in einer zur Grundplattenebene parallelen F.bene liegt und gegen die Grundplatte verschiebbar ist.

Stein/cugrohre besitzen an ihrem einen Ende eine muffenartige Erweiterung, in die beim Zusammensetzen von Rohren das glatte Gegenende des nächstfolgenden Rohres eingesteckt wird. Zur Erzielung dichter Verbindungen ist es dabei üblich, an den Rohrenden Dichtringe aus elastischem Kunststoff anzubringen, und zwar an der Innenfläche des Muffenendes und an der Außenfläche des Steckendes. Dabei geschieht das Ariformen dieser Dichlringe in der Weise₍daß an den entsprechen* deft Stellen der Steinzeügröhre Gießformen angebracht werden, bestehend aus einer Boden- und einer Seitenwand, worauf dann die flüssige Kunststoffmasse in den Spalt zwischen Gießform-Seitenwand und Wandund des Steinzeugrohres eingegossen wird; nach dem trstarren des Kunststoffs wird die Gießform wieder abgenommen. Im allgemeinen werden dabei für die beiden Dichtringe Kunststoffe unterschiedlicher Härte verwendet, wobei der Dichtring in der Rohrmuffe der weichere der beiden Ringe sein soll. In neuerer Zeit ist man nun dazu übergegangen, zumindest den

ίο Dichtring in der Rohrmuffe aus Schaumstoff herzustellen, etwa aus Polyurethanschaum. Bei der Herstellung ist es dann aber erforderlich, zur Vermeidung etnes Austretens von Kunststoffschaum die Gießform nach Beginn des Schäumvorgangs abzudecken. Zu diesem Zweck sind zweiteilige Vorrichtungen bekannt, bestehend aus einer Grundplatte und einer dagegen verschiebbaren Deckplatte, wobei an der Grundplatte die aus Bodenwand und Seitenwand bestehende Gießform und an der Deckplatte eine die Gießform abdeckende Gummimanschetie befestigt sind. Dabei hat sich jedoch herausgestellt, daß es mit diesen bekannten Gummimanschetten nicht möglich ist, ein Austreten des Kunsistoifschaums aus der Form völlig zu verhindern, mit der Folge, daß in einem nachträglichen Arbeitsgang

2Ί der Dichtring zugeschnitten werden muß, was einen nicht unbeträchtlichen Aufwand darstellt. Die Schwierigkeiten liegen dabei insbesondere dann, daß beim Schäumvorgang beträchtliche Gasdiücke entstehen, daß die Oberfläche der Sieinzeugrohre sehr rauh und

K) ungleichmäßig und daß schließlich die Gummimanschetie im abgehobenen Zustand genügend Raum /um Einfüllen der Kunststoffmasse freigeben muß.

Aufgabe vorliegender F.rfindung ist es dehalb, die erwähnten Schwierigkeiten zu überwinden und eine

f5 Vorrichtung zum Herstellen von Dichtringen aus Schaumstoff an der Innenwandung des Muffenendes von Stcmzeugrohren /u schaffen, welche die Herstellung eines exakt dimensionierten Dichtrings ermöglichen und somit eine Nachbearbeitung des Dichtrings

•ίο überflüssig machen und die trotzdem leicht zu 'landhaben ist. Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch gekennzeichneten Merkmale gelöst. Dabei ist wesentlich, daß bei der erfindungsgemäßen Lösung die Gummimanschette nicht nur durch eine

■t5 steife Platte, nämlich die Deckplatte, gegen den Rand des Steinzeugrohres gepreßt wird, sondern darüberhinaus infolge des im Raum /wischen den beiden Platten entstehenden Überdrucks derart fest gegen den Rohrrand angelegt wird, daß eine einwandfreie Abdichtung der Gießform erreicht wird und somit ein Schaumsioffring exakter Abmessungen entsteht.

Auf der Zeichnung is' eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt die e'iizige Figur einen Schnitt durch eine Vorrichtung für die Herstellung eines Dichtringes aus Schaumstoff am Muffenende eines Stein/eugrohres.

Gemäß der Zeichnung besteht die Vorrichtung — deren Teil auf der rechten Seite weggebrochen ist — aus einer scheibenförmigen Grundplatte 10 und einer ebenfalls scheibenförmigen Deckplatte 11. An der Grundplatte 10 ist mittels eines Klemmrings 12 ein Ring aus elastischem Material 11 befestigt, der über den Rand der Grundplatte 10 hinausstehl und die Bodenwand der Gießform darstellt, wie später noch im einzelnen erläutert werden wird. Ferner ist am Umfang der Grundplatte 10 ein Ring 14 befestigt, dessen freie Unlerkante mit dem Ring 13 in Berührung steht und der die Seitenwand der Gießform bildet. Durch ninn

zentrale Mittelöffnung der Platte 10 ist ein Bolzen 15 durchgesteckt, derart, daß er in der Plattenöffnung frei verschieblich isL Dieser Bolzen 15 ist an der Unterseite der Deckplatte 11 befestigt und ist von einer Schraubenfeder 16 umgeben, welche zwischen Bodenplatte 10 und Deckplatte 11 eingespannt ist. Auf der Deckplatte 11 ist zentral eine Kolben-Zylinder-Anordnung 17 befestigt, deren Kolben 17a beim Ausfahren die Deckplatte 11 gegen die Wirkung der Feder <6 nach unten gegen die Grundplatte 10 drückt. Im Randbereich der Deckplatte 11 ist ein Klemmring 18 befestigt, der dazu dient, eine Gummimanschette 19 festzuklemmen, derart, daß die eine Randkante der Manschette 19 zwischen der Oberseite der Deckplatte 11 und der Unterseite des Klemmrings 18 festgeklemmt ist. Die andere Randkante der Manschette 19 ist zwischen der Oberkante der Gießform-Seitenwand 14 und einem Klemmring 20 festgeklemmt, der an der Grundplatte 10 befestigt ist Nachdem die Deckplatte 11 einen Rndius aufweist, welcher den radialen Abstand der Seitenwand 14 zur Zentralachse der Vorrichtung übersteigt, erstreckt sich die Manschette 19 von der Deckplatte 11 aus in einer radial nach innen verlaufenden Wölbung zur Klemmstelle zwischen Seitenwand 14 und Klemmring 20.

Die Vorrichtung arbeitet folgendermaßen. Zur Herstellung eines Dichtrings an der Innenseite des Muffenendes eines Steinzeugrohres wird die Vorrichtung in das bei 21 angedeutete Muffenende des Steinzeugrohres eingefahren. Dabei legt sich die Gummiplattc 13 mit ihrer Unterseite auf die nach innen springende Fläche der Muffe 21 und mit ihrer Stirnseite gegen die zylindrische Innenwand der Muffe. Der parallel zur inneren Zylinderwand der Vluffe 21 stehende Ring 14 dagegen hält zu dieser Zylinderwand einen gewissen Abstand ein und erstreckt sich mit seiner Oberkante bis zur Oberkante der Muffe 21. Damit entsteht eine Gießform, bestehend aus der Bodenwand 13, der Seitenwand 14 und der die andere Seitenwand der Gießform bildende Innenfläche der Muffe 21. In diese Gießfonn wird nun ein Kunstsloffmatcrial bis in eine bestimmte Höhe eingegossen, das nach dem Eingießen zu schäumen beginnt. Ist der SchiiumungsprozeD so weit fortgeschritten, daß das in der Gießform befindliche Material in etwa die Oberkan'.e der Muffe 21 erreicht hat, dann wird durch pneumatische oder hydraulische Betätigung der Kolben 17a ausgefahren, so daß die Deckplatte 11 schnell nach unten gegen die Kraft der Feder 16 gedrückt v/ird und in die Stellung gelangt, die auf der Zeichnung in gestrichelten Linien dargestellt ist. Dabei legt sich der Mittelbereich der Gummimanschette 19 dicht gegen die Oberkante der Muffe 21, womit die Gießform nunmehr auch nach oben abgeschlossen ist. Dabei ist von besonderer Bedeutung, daß durch die schnelle Bewegung der Platte 11 nach unten in den Raum zwischen den Platten 10 und 11₁ der durch die Gummimanschette 19 nach außen abgeschlosis sen ist, ein Oberdruck entsteht, der den Mittelbereich der Manschette 19 nach außen belastet, diesen also nach außen wölbt und damit besonders fest gegen den Muffenrand preßt. Nach Beendigung des Schäumvorgangs wird der Kolben 17a wieder zurückgezogen, so daß die Deckplatte 11 von der Feder 16 in die Ursprungslage zurückgebracht wire, worauf dann die gesamte Vorrichtung nach oben au., der Muffe herausgehoben werden kann.

Praktische Versuche haben ergeben, daß m'i der 2^ri beschriebenen Vorrichtung ein exakt begrenzter Dichtring aus Schaumstoff an der Innenwand der Muffe 21 erhalten wird, insbesondere die Dichtringfläche am Muffenrand sehr sauber und exakt ist. Als zweiter Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat sich m ergeben, daß das Einfüllen des Kunststoffmatenals in die Gießform keinerlei Schwierigkeiten bereitet, weil bei hochgefahrener Deckplatte 11 der obere Gießformspalt gut zugänglich ist, die Manschette 19 also keine Behinderung darstellt. Schließlich ist die Vorrichtung η vergleichsweise einfach zu handhaben und die Abnutzungserscheinungen der leicht auszuwechselnden Gummiteile, also Gummiplatle 13 und Gummimanschette 19, hält sich in Grenzen. Dabei ist darauf hinzuweisen, daß unter Gummi hier jedes gummiartige Material verstanden werden soll, also beispielsweise auch Kunststoffe mit entsprechender Biegsamkeit und Anschmiegvermögen.

I lierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Herstellen von Dichtringen aus Schaumstoff an der Innenwandung des Muffenendes von Steinzeugrohren, bestehend aas einer scheibenförmigen Grundplatte mit am Umfang angebrachter aus einer Boden- und einer Seitenwand bestehenden Gießform und aus einer scheibenförmigen Deckplatte mit am Umfang angebrachter, eine Gießformabdeckung darstellenden Gummimanschette, wobei die Deckplatte in einer zur Grundplattenebene parallelen Ebene liegt und gegen die Grundplatte verschiebbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimanschette (19) mit ihrer einen Randkante an der Deckplatte (11) und mit ihrer anderen Randkante an der Oberkante einer mit der Grundplatte (10) druckdicht verbundenen Seitenwand (14) der Gießform befestigt ist und den Raum zwischen den beiden Platten (10, 11) im wesentlichen luftdicht abschließt, wobei die Breite der Manschette (19) derart bemessen ist, daß bei groJter Annäherung der Deckplatie (11) an die Grundplatte (10) der sich unter dem /wischen den beiden Platten (10, 11) entstehenden Überdruck auswolbende Manscheiten-Mittelbereich abdichtend über der Gießform (13,14) liegt.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gumminanscheite (19) am Außenrand der Deckplatte (11) befestigt ist, die Grundplatte (10) einen im wesentlichen dem Innendurchmesser des Stein/eugrohres entsprechenden Durchmesser die Deckplatte (11) einen im wesentliche!' dem Außendurchniesser der Muffe entsprechenden Durchmesse·· aufweist, daß die beiden Platten (10, 11) mittig durch eine leder (16) gegeneinander aDgestutz! sinr¹ und daß an der Deckplatte (Ii) mitiig ein Druckkolben (Ma) angreift.

J Vorrichtung nach einem der Ansprüche I oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß die Gummimanschette (19) an der Oberseite der Deckplatte (11) mittels eines Klemmrings( 18) befestigt ist.