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Scherendes Werkzeug, insbesondere Kinderschere
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Die Erfindung betrifft ein scherendes Werkzeug mit zwei um ein Gelenk
drehbaren, jeweils mit einem Handgriff versehenen Schneidenblättern, die durch eine
Feder in Richtung auf ihre hffnungsstellung vorgespannt und durch einen lösbaren
Verschluß in ihrerSchlieBstellung verriegelbar sind, wobei die Handgriffe auf ihren
einander zugewandten Seiten zumindest bersichsweise mit Seitenflächen versehen sind,
die in der Schließstellung aneinander angrenzen, und der Verschluß ein Verschlußteil
aufweist, das an einem Handgriff zwischen einer Verriegelungs- und Entriegelungslage
bewegbar angebracht ist und im Verriegelungszustand mit einem Verriegelungsabschnitt
des zweiten Handgriffs formschlüssig in Eingriff steht.
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Scheren dieser Art (vgl. z.B. DE-OS 23 04 237), die seit einigen Jahren
auf dem Markt erhältlich sind, haben den Vorteil, daß ihre Schneidkanten relativ
stumpf sind, was zum einen das Schneiden von Materialien recht unterschiedlicher
Festigkeit erlaubt und zum anderen die Verletzungsgefahr der Schere mindert. Allerdings
haben sie die Eigenheit, daB ihre Schneidenblätter, bedingt durch die Feder, auseinanderklaffen,
wenn sie nicht durch den VerschluB in ihrer SchlieBstellung verriegelt werden. Abgesehen
davon, daß dies eine gewisse tatsächliche Verletzungsgefahr in sich birgt, erweckt
dies vor allem in psychologischer Hinsicht n e n n r> 7 in a
den
Eindruck eines gefährlichen Werkzeuges. Dieses Problem wird dadurch verschärft,
daß bei Verschlüssen, die zum Beispiel aus an den freien Enden der Handgriffe angebrachten
Verschlußteilen bestehen, das Verschlußteil im Öffnungszustand der Schere meist
in unkontrollierter Weise von den Handgriffen absteht, wodurch der Eindruck eines
unbequem zu handhabenden und gefährlichen Werkzeuges verstärkt wird. Hinzu kommt,
daß die bekannten Verschlüsse häufig tatsächlich nicht einfach zu bedienen sind.
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Nicht zuletzt aus diesen Gründen gibt man derartige Scheren Kindern
nicht gerne in die Hand; außerdem können diese für Erwachsenenhände konzipierten
Scheren von Kindern nur schwer erfaßt und daher nicht sicher gehandhabt werden.
Die auf dem Markt erhältlichen herkömmlichen Kinderscheren können zwar im allgemeinen
einfach gehandhabt werden; das Dilemma der Kinderscheren besteht jedoch darin, daß
sie entweder gute Schneideigenschaften, jedoch eine hohe Verletzungsgefahr oder
aber eine geringe Verletzungsgefahr, jedoch schlechte Schneideigenschaften besitzen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein scherendes Werkzeug
der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß es bequem und einfach gehandhabt
werden kann, eine geringe Verletzungsgefahr besitzt und einen die Außenkontur des
Werkzeuges nicht beeinträchtigen Verschluß aufweist, so daB es besonders für Kinder
geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird bei einem scherenden Werkzeug mit den eingangs
angegebenen Merkmalen erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verschlußteil als
Schieber ausgebildet ist, der in der Führung des einen Handgriffs gleitend verschiebbar,
mit Abstand zu dem freien Ende der Handgriffe angeordnet und in den Bereich der
aneinander angrenzenden Seitenflächen der Handgriffe integriert ist.
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Da somit der VerschluB in das Innere der Handgriffe gewissermaßeneingeformt
ist, beeinträchtigt er die Außenkontur der Schere in keiner Weise und steht insbesondere
im Uffnungsden zustand der Schere nicht von/Handgriffen nach außen ab. Dennoch läßt
sich der Verschluß sehr einfach bedienen, da der Schieber lediglich durch eine einfache
Schiebebewegung verriegelt und entriegelt wrd.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in Weiterbildung der
Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß zur Ver-Scherenwendung als Kinderschere der/Üffnungswinkel
kleiner ist als 200 und vorzugsweise zwischen 150und 170 liegt, und daß die Außenkanten
der Schneidenblätter in der Öffnungsstellung parallel zueinander verlaufen. In Verbindung
mit dem Merkmal, daß der in Verschluß/das Innere der Handgriffe integriert ist,
ergibt sich hierdurch eine Kinderschere, die verschiedene an Kinderscheren zu stellende
Forderungen gleichzeitig erfüllt: Im
geschlossenen Zustand hat die
Schere eine glatte Außenkontur, so daß die Schere zum Beispiel bequem in die Hosentasche
gesteckt werden kann. Da der Verschluß als Schiebeverschluß sich nicht unbeabsichtigt
öffnen kann, ist eine derartige Handhabung der Schere völlig ungefährlich. Aber
auch im Üffnungszustand ist die Schere gefahrlos, da zum einen der maximale Öffnungswinkel
kleiner als bei herkömmlichen Scheren ist zum anderen die parallel zueinander verlaufenden
Außenkanten der Schneidenblätter nicht den gefahrvollen Eindruck einer auseinanderklaffenden
Schere vermitteln.
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Von besonderer Bedeutung ist, daß eine entsprechend ausgebildete Schere
von Kindern besonders bequem gehandhabt werden kann. Die Ausgestaltung der Schere
berücksichtigt nämlich, daß bei Kindern das feinmotorische Bewegungsverhalten weniger
gut als bei Erwachsenen entwickelt ist. Herkömmliche oder drei Scheren, die mit
nur zwei/Fingern gehandhabt werden, erfordern ein hochentwickeltes feinmotorisches
Bewegungsgefühl. Die erfindungsgemäß ausgebildete Schere dagegen, deren Handgriffe
mit der ganzen Hand umfaßt werden und bei der bereits kleine Handbewegungen zum
Schließen der Schere ausreichen, ist auf das grobmotorische Bewegungsverhalten von
Kindern abgestimmt.
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Da die erfindungsgemäß ausgebildete Schere darüber hinaus auch ein
Schneiden mit feinmotorischen Bewegungen erlaubt, erleichtert sie Kindern den Übergang
von der Grobmotorik zur Feinmotorik, und sie kann daher gezielt als Lernmittel eingesetzt
werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
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Anhand der Zeichnungen wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
näher erläutert. Es zeiyt: Figur 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Schere in der Schließstellung (Maßstab 1 : 1); Figur 2 eine der Figur 1 entsprechende
Ansicht der Schere in der Üffnungsstellung; Figur 3 eine Detailansicht eines der
Handgriffe ohne Verschlußteil in Blickrichtung der Pfeile III-III in Figur 4 (Maßstab
2 : 1); Figur 4 eine Seitenansicht des Handgriffes in Blickrichtung der Pfeile IV-IV
in Figur 3; Figur 5 eine der Figur 4 entsprechende Ansicht des anderen Handgriffes;
Figur 6 eine Draufsicht auf das Verschlußteil; Figur 7 eine Endansicht des VerschluBteiles
der Figur 6; Figur 8 einen Querschnitt längs der Schnittlinie VIII-VIII in Figur
7;
Figur 9 eine Seitenansicht des Verschlußteils.
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Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Schere besteht aus zwei Scherenteilen,
die jeweils von einem Handgriff 4 bzw. 8 und einem darin eingesteckten Schneidenblatt
2 bzw. 6 gebildet werden, um ein Gelenk 10 drehbar sind und durch eine Feder 12
in die Üffnungsstellung vorgespannt sind. Jeder der Handgriffe 4, 8 besteht aus
einem schmalen, geradlinigen Innenteil 14 um mehr als das Doppelte von rechteckigem
Querschnitt (vgl. auch Figur 3) und einem / verdickten Außenabschnitt 16, wobei
die verdickten Außenabschnitte 16 die beiden Innenabschnitte 14 in der SchlieB-stellung
der Schere (vgl. Figur 1) allseitig umgeben und an ihren Außenrändern abgerundet
sind. Die Innenabschnitte 14 sind auf ihren einander zugewandten Seiten mit ebenen
Innenflächen 18 versehen, die in der Schließstellung der Schere (Figur 1) parallel
zueinander verlaufen und unmittelbar aneinander angrenzen.
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In die Innenabschnitte 14, und zwar an dem von den Schneidenblättern
2, 6 abgewandten Ende, jedoch innerhalb der verdickten Abschnitte 16, ist ein Verschluß
20 eingefügt, der aus einem Verschlußteil 22 in Form eines Schiebers sowie zwei
in den Handgriffen gebildeten Verriegelungsabschnitten 24 und 26 besteht.
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Das Verschlußteil 22 (vgl. Figuren 6 bis 9) hat einen ovalen Umriß
und ist auf ssinen gegenüberliegenden Oberseiten mit
Riefen 24
zum leichteren Erfassen versehen. Das Verschlußteil 22 ist bezüglich einer Mittelebene
A-A symmetrisch ausgebildet und beidseitig zur Mittelebene A-A jeweils mit einem
Einschnitt 26 versehen. Jeder der Einschnitte 26 besitzt zwei von außen nach innen
konvergierend verlaufende, angefaste Flächen 28, disineine Führungsnut 30 von rechteckigem
guerschnitt übergehen.
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Der im Handgriff 4 gebildete Verriegelungsabschnitt 24 besteht aus
einer im Innenabschnitt 14 gebildeten Aussparung, deren Form bereichsweise an den
Umriß des Verschlußteiles 22 angepaßt ist und insbesondere aus den Figuren 3 und
4 hervorgeht. In der Aussparung des Verriegelungsabschnitts 24 ist ein Führungssteg
32 gebildet, der einen T-förmigen Querschnitt besitzt und auf dem das Verschlußteil
22 mit einer der Führungsnuten 30 gleitend geführt ist. Der Führungssteg 32 erstreckt
sich in Längsrichtung des Handgriffes 4 zwischen zwei Anschlägen 34, 36, die von
abgerundeten Abschnitten der Aussparung des Verriegelungsabschnitts 24 gebildet
werden. Angrenzed am Anschlag 36 ist ein sichelförmiger Durchbruch vorgesehen, der
beim Gießen der aus Kunststoff gefertigten Handgriffe zum Halten eines Kerns (nicht
gezeigt) dient, durch den ein Loch (angedeutet durch gestrichelte Linien in Figur
4) zum Einstecken des Schneidenblattes gebildet wird.
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Der Verriegelungsabschnitt 26 des Handgriffes 8 besteht ebenfalls
aus einer Aussparung, deren Umriß dem der Aussparung des anderen Handgriffes 4 entspricht
und somit im Bereich von Anschlägen 34', 36' an die Form des VerschluBteiles 22
angepaßt ist. Ferner ist ebenfalls ein Führungssteg 32' von
T-förmigem
Querschnitt vorgesehen, der jedoch eine wesentlich kleinere Länge als der Führungssteg
32 hat; die Länge des Führungssteges 32', der an den Anschlag 34' angrenzt, entspricht
der Länge zwischen den Abständen 34', 36' weniger der Länge des Verschlußteils 22
(in der Ebene A-A).
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Die Funktionsweise des Verschlusses 20 ist wie folgt. Das Verschubteil
22, das aus einem elastischen Werkstoff, insbesondere Kunststoff, besteht, kann
durch eine elastische Verformung mit Hilfe der angefasten Flächen 28 über den Führungssteg
32 des Verriegelungsabschnitts 24 geschoben werden, so daß der Führungssteg 32 in
der entsprechenden Führungsnut 30 geist führt/und das Verschlußteil 22 daher mit
dem Handgriff 4 dau-20 ernd verbunden bleibt. Zum Schließen des Verschlusses/und
damit zum Verriegeln der Schere in der Schließstellung wird das Verschlußteil 22
bei geschlossenen Handgriffen aus der in Figur 2 gezeigten (oberen) Lage mittels
zweier Finger nach unten verschoben. Der Führungssteg 32' des Handgriffs 8 greift
dann in die zugehörige Führungsnut 30 des Verschlußteils 22, so daß das Verschlußteil
22 mit beiden Verriegelungsabschnitten 24, 26 formschlüssig in Eingriff steht und
daher ein Öffnen der Schere verhindert.Zum Entriegeln wird das Verschlußteil 22
lediglich nach oben geschoben, worauf die Schere von der Feder 12 geöffnet werden
kann.
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Befindet sich das Verschlußteil 22 bei geöffneter Schere in seiner
unteren Lage und wird dann die Schere geschlossen, so Figur 2) legt sich eine als
Nockenfläche dienende Abrundung 38/ des
Verschlußteils 22 an den
Führungssteg 32' an, wodurch das Verschlußteil 22 durch Abgleiten der Nockenfläche
38 auf dem Führungssteg 32' selbsttätig nach oben bewegt wird. Das Verschlußteil
22 behindert somit, gleichgültig in welcher Lage es sich gerade befindet, ein Schließen
der Schere nicht.
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Der maximale Öffnungswinkel . der Schere (Figur 2), der durch an den
Schneidenblättern 2, 6 seitlich angeformte Anschläge 40 begrenzt wird, ist nicht
größer als 20° und beträgt vorzugsweise 150 bis 170. Die Formgebung der- Schneidenblätter
2, 6, die aus einem relativ weichen, an der Oberfläche gehärteten geradlinig ausgebildeten
Werkstoff bestehen, ist so getroffen, daß die/Schneidkanten 42 in der Schließstellung
(Figur 1) parallel zur Mittelebene A-A geradlinig ausgebildeten und die/Außenkanten
44 der Schneidenblätter in der t)ffnungsstellung (Figur 2) ebenfalls parallel zur
Mittelebene A-A verlaufen. Jedes Schneidenblatt 2 bzw. 6 besitzt einen im Bereich
des Gelenkes 10 im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung und quer zur Mittelebene
A-A verlaufenden Abschnitt 46, wobei die am zugehörigen Handgriff 4 bzw. 8 angrenzende
Außenkante 48 jedes Abschnitts 46 mit der Außenkante 44 des jeweils anderen Abschnitts
46 fluchtet. Die Außenkontur der beiden Schneidenblätter 2, 6 in der Schließstellung
gleicht daher einem spitzwinkligen, gleichschenkligen Dreieck, dessen Spitze aufgrund
von Abrundungen der Schneidenblätter 2, 6 abgerundet ist.
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Durch diese Formgebung der Schneidenblättsr 2, 6 und der Handgriffe
4, 8 ergibt sich, wie bereits in der Beschreibungseinleitung geschildert, eine Schere,
die im geschlossenen Zustand einen glatten, in sich geschlossenen Umriß besitzt,
in der Öffnungsstellung den gefährlichen Eindruck einer auseinanderklaffenden Schere
weitgehend vermeidet und von Kinderhänden bequem erfaßt und gehandhabt werden kann.
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