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Orthopädische Vorrichtung
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Die Erfindung bezieht sich auf orthopädische Apparate und betrifft
insbesondere eine Vorrichtung zur Anbringung an einem gebrochenen Arm oder Bein
zum Positionieren und Festhalten der Bruchenden und zum Ruhigstellen derselben,
um das Heilen zu erleichtern.
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Die Praxis der Zugausübung auf ein gebrochenes Glied ist bekannt,
ebenso wie die sich daraus für den Patienten ergebenden Unannehmlichkeiten. Insbesondere
entwickel. sich bei Patienten, auf die für lange Zeitspannen Zug ausgeübt wird,
andere medizinische Probleme. Darüber hinaus sind die mehreren Wochen unter Zugausübung
in einem Krankenhaus unter dem Kostengesichtspunkt für den Patienten teuer.
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Zahlreiche Vorteile ergeben sich, wenn ein Patient beweglich gehalten
wird, und zu diesem Zweck ist bereits das allgemeine
Konzept der
Schaffung einer beweglichen Zugausübung in Betracht gezogen worden. Die für diesen
Zweck vorgesehenen bekannten Vorrichtungen sorgen jedoch nicht für einen hohen Grad
an Beweglichkeit, da sie sperrig und kompliziert sind.
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Außerdem geben die bekannten Zugausübunqsvorrichtungen, die den Patienten
beweglich halten, dem Arzt keinen hohen Grad an Kontrolle und gestatten daher keine
genaue Bewegung der Knochensegmente in allen Richtungen während des Wiedereinrichtens
der Knochenenden. Weiter gestatten die bekannten Geräte keine Drehung der Bruchenden
und erfordern langwierige Zusammenbauprozeduren auf dem Operationstisch.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung besteht aus einer oberen und einer
unteren Stifthalteranordnung, die in gegenseitigem Abstand an dem verletzten Glied
angebracht werden. Jede Anordnung dient zur Aufnahme von einem oder mehreren Knochendurchdringungsstiften,
wobei die Stiftenden an ihrer zugeordneten Halteranordnung verriegelbar sind.
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Die Stifthalteranordnungen werden durch langgestreckte Verbinderanordnungen
miteinander verbunden, welche die Stifthalteranordnungen einstellbar miteinander
kuppeln, um dem Arzt einen hohen Grad an Kontrolle über die Knochenenden während
des Wiedereinrichtens zu geben. Die Verbinderanordnungen weisen kugelförmige Teile
auf, die eine universelle Bewegung der Stifthalteranordnungen ermöglichen.
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Die Erfindung schafft eine orthopädische Vorrichtung mit folgenden
Eigenschaften: Sie ist vom Arzt bei der Wiedereinrichtung von Brüchen verwendbar
und ermöglicht dem Träger, beweglich zu bleiben; sie weist Stifthalteranordnungen
auf, von denen jede einen oder mehrere Stifte zum Festhalten des Knochenfragments
in seiner Lage aufnimmt;
sie hat einen ausreichenden Abstand von
der Haut des Patienten, so daß sie die normale Lüftung und Pflege des Gliedes gestattet;
sie weist in gegenseitigem Abstand voneinander angeordnete Stifthalteranordnungen
auf, die so miteinander verbunden sind, daß sie einen weiten Bereich von Bruchbewegungen
zulassen; sie kann eine veränderliche Anzahl von Knochendurchdringungsstiften aufnehmen;
sie ist mit kugelförmigen Kupplungsteilen versehen, so daß zwei Stifthalteranordnungen
universell einstellbar miteinander verbunden werden können; und sie ermöglicht die
Distraktion, Impaktion, Rotation, Winkelbildung und Versetzung der distalen Enden
der Knochenfragmente.
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Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden unter
Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1
eine Vorderansicht der Vorrichtung nach der Erfindung an einem gestrichelt dargestellten
Unterschenkel eines Menschen, Fig. 2 eine Seitenansicht der Vorrichtung von Fig.
1, Fig. 3 eine Horizontalschnittansicht in Abwärtsrichtung ungefähr auf der Linie
3-3 von Fig. 1, Fig. 4 eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 3, aber ungefähr auf der
Linie 4-4 von Fig. 1,
Fig. 5 eine Schnittansicht ungefähr auf der
Linie 5-5 von Fig. 3, die Einzelheiten einer spreizbaren Kupplung zeigt, Fig. 6
eine ähnliche Ansicht wie in Fig. 5, wobei das Kupplungsteil gespreizt und daher
in verriegeltem Eingriff mit einem Ringteil der Stifthalteranordnung ist, Fig. 7
in Draufsicht ein spreizbares Kupplungsteil, das von dem zugeordneten Gebilde entfernt
ist, Fig. 8 das Kupplungsteil von Fig. 7 in Vorderansicht, Fig. 9 eine Seitenansicht
eines chirurgischen Stiftes, der zum Befestigen einer Stifthalteranordnung an einem
gebrochenen Knochen benutzt wird, Fig. 10 eine Seitenansicht des Stifts von Fig.
9, der in einen Knochen eingeführt ist, wobei die Stiftenden zur Aufnahme von mit
Außengewinde versehenen Befestigungselementen vorgesehen sind, die mit Abstand von
den Stiftenden und von den tragenden Wandteilen dargestellt sind, Fig. 11 eine Seitenansicht
eines Stiftendes, das in einen Wandteil eingeführt und durch denselben abgestützt
ist, Fig. 12 eine Seitenansicht eines Stiftendes und einer weiteren Ausführungsform
eines mit Außengewinde versehenen Befestigungselements,
Fig. 13
eine Seitenansicht eines Ausrichtbügels zur Stiftführung, Fig. 14 eine Vorderansicht
einer weiteren Ausführungsform eines spreizbaren kugelförmigen Kupplungsteils, das
von dem zugeordneten Gebilde entfernt ist, Fig. 15 eine Teilseitenansicht einer
massiven Wandanordnung mit darin eingebetteten Stiftenden, Fig. 16 eine Endansicht
eines Befestigungselements für einen chirurgischen Stift, Fig. 17 eine Seitenansicht
einer modifizierten Stiftbefestigungselementanordnung, Fig. 18 in gleicher Ansicht
wie in Fig. 1 eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung, die
Fig. 19 und 20 Draufsichten längs der Linien 19-19 bzw. 20-20 von Fig. 18, Fig.
21 eine vergrößerte Detailansicht einer modifizierten Verbinderanordnung auf der
Linie 21-21 von Fig. 18, und Fig. 22 ein in eine Wand einführbares Paßteil, das
das Ende eines chirurgischen Stiftes aufnimmt und arretiert.
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Die Bezugszahlen 1 und 2 bezeichnen insgesamt eine erste bzw.
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eine zweite Stifthalteranordnung, die als obere bzw. untere
Anordnung
bezeichnet werden. Die Stifthalteranordnungen sind zwar in den Fig. 1 und 2 an dem
Unterschenkel L eines Patienten angebracht dargestellt, die hier beschriebene Vorrichtung
ist jedoch - mit Größenänderungen - für jedes Glied eines Menschen oder niederen
Tieres geeignet.
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In den Fig. 1, 2 und 3, in denen die obere Stifthalteranordnung 1
dargestellt ist, bezeichnet die Bezugszahl 3 einen geschlossenen Ring, der ein vorderes
Ringsegment 4 und ein hinteres Ringsegment 5 aufweist. Enden 4A und 5A der Ringsegmente
nehmen jeweils eine Schraube 6 auf, die durch sie hindurchgeführt und mit den Enden
4A verschraubt ist. Versenkte Schraubenköpfe und Bohrungen mit Ubergröße in den
abgesetzten Enden 5A gestatten, eine Schraube 6 als Drehzapfen für die Ringsegmente
nach dem Entfernen der anderen Schraube zu verwenden, damit der Ring geöffnet und
geschlossen werden kann.
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Das vordere und das hintere Ringsegment 4 bzw. 5 begrenzen gekrümmte
Öffnungen 7, 8 und 9, die um den Segmentmittelpunkt gebildet sind. Die Öffnung 7
wird durch konkave Wandflächen 10 und 11 begrenzt, wobei sich die Fläche 11 an einer
gekrümmten Platte 12 befindet, die an dem vorderen Ringsegment 4 durch Segmentschrauben
13 befestigt ist.
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Die Öffnungen 8 und 9 des hinteren Ringsegments sind länger und durch
einander gegenüberliegende konkave Wandflächen 14 und 15 begrenzt, wobei die Flächen
15 an Segmentklemmplatten 16 gebildet sind, welche durch Schrauben 17 festgehalten
sind.
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Zur Stiftabstützung dienende gekrümmte Wände 20 und 21 sind jeweils
an einem unteren Rand mit einem Absatz 20A bzw. 21A zur Auflage an dem vorderen
Ringsegment 4 versehen. Schrauben (nicht dargestellt) halten die unteren Ränder
der Wände an dem vorderen Ringsegment 4 fest. Die Wände 20
und
21 bestehen vorzugsweise aus einem unstarzmaterial zur Aufnahme von weiter unten
beschriebenen Befestigungselementen.
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Die oberen Ränder der Wände 20 und 21 sind ebenfalls mit Absätzen
20B bzw. 21B zum Befestigen an einer Brücke 23 versehen. Belastungen, die auf die
Wände ausgeübt werden, werden auf das vordere Ringsegment 4 ohne Verbiegen der Wände
übertragen.
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Die Wände 20 und 21 sind mit Reihen von in gegenseitigem axialem Abstand
und in einer Reihe angeordneten Löchern 24 und 25 zur Aufnahme von eingeführten
chirurgischen Stiften versehen. Die Löcher 24 und 25 können eine sich nach innen
verjüngende Kegelstumpfform haben. Die Löcher 24, 25 sind axial in einer Linie mit
der die Hauptachse eines gebrochenen Knochen B schneidenden Achse. Eine große Auswahl
an Stiftlagen steht demgemäß für die verschiedensten Brüche zur Verfügung. Eine
anders ausgeführte Wand wäre eine massive Wand zur Aufnahme eines eingebetteten
Stiftendes.
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Die untere Stifthalteranordnung 2 gleicht zwar der oberen Stifthalteranordnung,
vorzugsweise ist sie jedoch etwas kleiner und zur größeren Bequemlichkeit des Patienten
konisch ausgebildet. Ein geschlossener kreisförmiger Ring 26 der unteren Stifthalteranordnung
2 weist ein vorderes Ringsegment 27 und ein hinteres Ringsegment 28 auf. Die Segmentenden
27A und 28A sind im Querschnitt verkleinert, damit sie einander überlappen und Schrauben
30 aufnehmen können, die in die Segmentenden 27A eingeschraubt sind. Die Segmentenden
28A haben angesenkte und etwas übergroße aufweisende Bohrungen zur Aufnahme der
Köpfe der Schrauben 20. Eine einzelne Schraube 30 dient als Drehzapfen während der
Öffnungs- und Schließbewegung des Ringes 26 an einem Glied.
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Das vordere und das hintere Pingsegment 27 bzw. 28 begrenzen jeweils
gekrümmte, konzentrische Öffnungen 33, 34 unter 35. Die Öffnungen 33-35 werden durch
konkave Wandflächen 10, 11 begrenzt, die in den Fig. 5 und G sichtbar sind. Eine
gekrümmte Platte 36 ist an dem vorderen Ringsegment 27 durch Schrauben 37 befestigt.
Das hintere Ringsegment 28 begrenzt öffnungen 34 und 35 in Verbindung mit gekrümmten
Platten 40 und 41, die durch Sehra ben 42 festgehalten werden. Die öffnungen in
dem Eing 26 werden durch konkave Wandflächen begrenzt und dienen zur Aufnahme von
kugelförmigen Teilen von weiter unten Leschriebenen Verbinderanordnungen, welche
die obere und die untere Stifthalteranordnung miteinander verbinden.
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An dem unteren Kreisring 26 sind Wände 43 und 44 angebracht, die an
ihrem oberen Rand jeweils mit einem Absatz 43A bzw.
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44A versehen sind, auf denen der Ring 26 und insbesondere das vordere
Ringsegment 27 desselben aufsitzt. Das vordere Ringsegment ist entsprechend ausgebildet,
um die Wand festhalten, wobei versenkte Schrauben die Befestigung vervollständigen.
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Die unteren Ränder der Wände 43 und 44 sind ebenfalls mit Absätzen
4313 bzw. 44B zur Befestigung an einer Brücke 49 versehen. Demgemäß sind die Wä:de
43; 44, das vordere Ringsegment 27 und eine halbkreisförmige Brücke 49 starr und
dauerhaft miteinander verbunden, wobei Belastungen, die auf die Wände 43 und 44
durch weiter unten beschriebene Stifte ausgeübt werden, ohne Verbiegen der Wände
aufgenommen werden.
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Die Wände 43, 44 sind mit Reihen von fluchtenden Löchern 45 bzw. 46
zur Aufnahme von chirurgischen Stiften versehen. Diese Löcher haben eine Kegelstumpfform,
wobei die Löcher in einer Wand axial in einer Linie mit einem entsprechenden Loch
in der anderen Wand sind und wobei eine gemeinsame Lochachse
die
Achse eines Knochenfragments schneidet. Eine der Wände kann massiv sein, um das
eingebettete Ende eines chirurgischen Stiftes aufzunehmen.
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Die Verbinderanordnungen weisen Stangen 47 auf, von denen jede einstellbar
mit der oberen und der unteren St fthaj teranordnung gekuppelt ist, um einen großen
Bewegungsbereich einer Stifthalteranordnung oder beider Stifthal teranordnungen
während der Bruchwiedereinrichtung zu gestat tn . Kugel förmige Kupplungsteile 50
sind spreizbar, da sie gegabelt sind. Halter 51 erfassen zur Verhinderung einer
Drehung an den Kupplungsteilen vorgesehene Ansätze 52, wobei die Endabschnitte,
die die Ansätze erfassen, eine Auswärtsbewegung der Kupplungshälften gestatten,
wie es Fig. 6 zeigt. Das Spreizen der Kupplung erfolgt durch konische Teile 53,
die an verstellbaren Muttern 54 gebildet sind. Die Enden der konischen Teile bewegen
sich innerhalb einer Aussparung, die durch ein kugelförmiges Kupplungsteil begrenzt
wird, uni die Hälften zu spreizen und gegen die konkaven Wandflächen ihrer zugeordneten
Ringsegmente zu drücken. Fig. 14 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform eines kugelförmigen
Kupplungsteils 50', das dem oben beschriebenen gleicht, aber einen kreisförmigen
lialtering 48 in halbkreisförmigen Nuten jeder iiälfte hat. Eine Brücke 50A' verhindert
die Drehung des Ringes, während Ansätze 52' eine Drehung des Kupplungsteils verhindern.
Die Stangen 47 sind zur Aufnahme der verstelibaren Muttern 54 mi Außengewinde versehen.
Entgegengesetztes Drehen der verstellbaren Muttern, die einem kugelförmigen Teil
einer Kupplungsanordnung zugeordnet sind, verusacht eine Schließbewegung zwischen
zwei Muttern und damit das Spreizen des kugelförmigen Teils, während gleicherlchtetes
Drehen der Muttern einer Kupplung zu einer Axialbewegung des kugelförmigen Teils
längs der Stange 47 führt. Diese Axialbewegung ruft eine Bewegung des zugeordneten
Kreisringes 3 oder 26 hervor. Beispielsweise führt ein solches
Weiterbewegen
von allen sechs Muttern, die dem oberen Ring 3 zugeordnet sind, zur Bewegung des
Ringes, durch die derselbe auf den anderen Ring zubewegt oder von dem anderen Ring
wegbewegt wird. Das Verstellen von nur einem Paar Muttern 54 auf einer Stange 47
bewirkt, daß ein Ring seine parallele Lage bezüglich des anderen Ringes verläßt,
was für das Ausrichten der Bruchenden wichtig ist.
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Das Verstellen der Muttern 54 und der Kupplungsteile 50 ermöglicht
dem Arzt, die notwendigen Distraktions-, Impaktions-Rotations (manuell)-, Winkelbildungs-
und Versetzungsbewegungen des Knochens auszuführen. Die Bewegungen der Ringe 3 und
26 werden alle schrittweise und mit hilfe der Fluoroskopie ausgeführt. Die Kupplungsteile
gestatten aufgrund ihrer universellen Bewegbarkeit, daß der obere Ring 3 und der
untere Ring 26 aus ihrer axial fluchtenden Lage manuell verschoben und anschließend
in einer versetzten Lage arretiert werden können, wodurch es möglich ist, Versetzungsprobleme
der Bruchenden zu korrigieren.
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Gemäß Fig. 9 hat ein chirurgischer Stift 56 eine Schneidspitze 57
und ist zur Knochendurchdringung teilweise mit Außengewinde versehen. Stiftbefestigungselemente
58 sind als Spannhülsen ausgeführt, die teilweise in Längsrichtung geschlitzt sind,
wie an der Stelle 59 dargestellt. Der Stift 56 hat einen mit ebenen Seiten versehenen
Endabschnitt 56A, der in ein Bohrfutter C einspannbar ist. Eine Nut 56B gestattet
das Abbrechen des EndabscÌlnitt. 5GA, nachdem der Stift eingeführt und an einer
Wand mittels Befestigungselementen 58 befestigt worden ist. Die Befestigungselemente
58 sind mit Außengewinde und an ihren kleineren Enden mit einem Außendurchmesser
verschen, der das Einführen und anschließende Einschrauben in eine Wandöffnung 24-25,
45 bzw. 46 erleichtert. Außerdem haben die Befestigungselemente 58 Innenbohrungen
58A zum Hindurchführen der Stiftenden während des Anbringens der Befestigungselemente.
Ebene Flächen 60 an den
Befestigungselementen nehmen einen Schraubenschlüssel
auf, mittels welchem das Befestigungselement fcst in eine Wandöffnung eingeschraubt
und das Stiften in seiner lage verriegelt werden kann. Das vordere Ende jedes Befestigungselements
ist in Quadranten unterteilt, von denen jeder eine Schneidkante 61 hat. Jedes Befestigungselement
58 verjüngt sich nach innen, so daß es sich um einen Stift schließt, wenn es in
eine Wand eingeschraubt wird. n Ficj. 1, ist ein Teil 62 einer massiven Wand gezeigt,
die zur Abstützung von Stiften zusammen mit der weiter oben beschriebenen durchlöcherten
Wand benutzt werden kann. Eine Stiftspitze 57 sitzt in dem Wandmaterial.
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In Fig. 12 hat ein abgewandeltes Befestigungselement 63 ebene Schlüsselflächen
64. Außengewinde 65 werden in eine Wandöffnung eingeschraubt. Zum Festhalten einer
versetzten Stiftspitze 57 ist ein Körper 66 aus Harzmaterial an dem Vorderende des
Befestigungselements durch einen Zapfen 67 befestigt. Durch das Einschrauben des
Befestigungselements 63 wird der Harzkörper 66 in feste Anlage an der Spitze gebracht.
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Fig. 13 zeigt eine Ausrichthilfe 69 in Form eines förmigen Bügels
mit erweiterten Enden 70, von denen jedes kegelförmig und in radialer Richtung geschlitzt
ist, damit es einen chirurgischen Stift 56 mittig aufnehmen und anschließend lungs
der fluchtenden Achsen von zwei fluchtenden Wandöffnungen führen kann. Nach dem
Hindurchführen der Stiftspitze 57 durch den Knochen bis in die Nähe des anderen
Wandloches wird der Pisgel entfernt, um die vergrößerten Enden 70 von den fluchtenden
Wandlöchern zu lösen, wobei die Schlitze in den vergrößerten Enden das radiale Lösen
von dem Stift gestatten.
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Die Vorrichtung ist so ausgebildet, daß sie im Gebrauch durch das
Krankenhauspersonal zusammengebaut und voreingestellt
werden kann.
Durch Entfernen der Schrauben 6 und 30 können die Ringe geöffnet werden. Vor dem
Anbringen der Vorrichtung an dem Patienten wird die Länge des Beins des Patienten
gemessen. Durch Verstellen der Muttern 54 auf den Stangen 47 kann der Abstand der
Ringe 3 und 26 voreingestellt und arretiert werden.
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Bei offener Vorrichtung wird das Bein in die Ringe eingeführt und
in seiner ungefähr wiedereingerichteten Lage gehalten.
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Die Stifte 56 werden dann durch die richtigen Löcher in den aufrechten
Wänden eingeführt. Das Bein und die Vorrichtung werden so angeordnet, daß zwischen
dem weichen Gewebe des Beins und der Vorrichtung Spielraum ist. Dieser Schritt wird
auch an dem Bein unterhalb der Bruchstelle ausgeführt. Mehrere Stifte 56 können
benutzt werden, gewöhnlich sind jedoch zwei oder drei oberhalb und unterhalb des
Bruches ausreichend.
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Die Löcher in den aufrechten Wänden sollten so gewählt werden, daß
der Stift in ausgerichteter Lage, wie sie vernünftigerweise möglich ist, angebracht
werden kann. Nachdem die Stifte angebracht und in den Wänden richtig befestigt sind,
wird ein Befestigungselement 58 über jedem Stiftende in die Wand eingeschraubt.
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Nach dem Anbringen oberhalb und unterhalb der Bruchstelle kann nun
die Manipulation des Beins durch Lockern und Verstellen der Muttern 54 erfolgen.
Die Distraktion der Bruchenden erfolgt durch Lockern der äußeren Muttern 54 auf
den Stangen 47 an allen drei Stellen an der unteren oder an der oberen Stifthalteranordnung.
Die inneren Muttern werden dann weitergedreht.
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Die Impaktion des Fragments kann dadurch erreicht werden, daß die
inneren Muttern 54 zur Mitte der Stange 47 bewegt und die äußeren Muttern in derselben
Richtung weiterbewegt
werden. Diese Operation wird nur an einem
Ring gleichzeitig ausgeführt, um die Längsausrichtung aufrechtzuerhalten. Wenn eine
Bruchwinkelbildung (Frakturangulation) erforderlich ist, erfolgt diese durch ungleichmäßiges
nach Außen- oder nach Innenschrauben der Muttern 54 längs der Stangen 47. Die Winkelbildung
in irgendeiner Ebene kann erreicht werden, indem sämtliche Verbinderanordnungen
auf den Bögen jedes Ringes gelockert und nach dem Umpositionieren des Bruches wieder
befestigt werden.
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Zum Versetzen der Bruchenden werden sämtliche Muttern 54 gelockert,
der Bruch wird ausgerichtet und anschließend werden alle Muttern angezogen. Zum
Drehen eines Knochenfragments um eine Achse in bezug auf das andere Knochenfragment
können die Muttern 54 in allen drei Positionen einer Stifthalteranordnung gelöst
werden und der Ring kann innerhalb der Grenzen der dargestellten gekrümmten Schlitze
gedreht werden. Die Vorrichtung ermöglicht demgemäß die Winkelbildung in jeder Ebene,
das Versetzen in jeder Ebene, die Distraktion, die Impaktion und die Rotation des
Bruches.
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Der Vorrichtung können zur Erhöhung der Längs festigkeit weitere Verbinderanordnungen
hinzugefügt werden.
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Wenn ein Glied mehr als einen Bruch hat, können die halbkreisförmigen
Brücken 23 und 49 entfernt und ein Ring ähnlich den Ringen 3 und 26 an den betreffenden
Rändern der aufrechten Wände angebracht werden. Die zusätzlichen Ringe dienen zum
Aufnehmen der Enden von zusätzlichen Verbindern, die ihrerseits noch weitere Stifthalteranordnungen
der oben beschriebenen Art festhalten können.
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Fig. 17 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Stiftbefestigungselements
72 zum Befestigen des Endes eines chirurgischen
Stiftes an einer
durchlöcherten Wand 20, 21, 43, 44 in einem Bereich von Stift-zu-Wand-Verhältnissen
zwischen den in Fig. 17 strichpunktiert dargestellten Stiftpositionen. Ein mit einem
Außengewinde 73A versehenes Buchsenteil 73 ist in die Wand eingeschraubt. Das Buchsenteil
hat ebene Schlüsselflächen 74, damit es mittels eines Schraubenschlüssels gedreht
werden kann, und ist innen offen und mit einem Innengewinde 75versehen, das in eine
konische Wand 76 übergeht. Das den Stift aufnehmende Ende des Buchsenteils 73 hat
eine innere konische Wand 77, die eine vergrößerte Öffnung ergibt, damit ein falsch
ausgerichteter oder geneigter Stift eingeführt werden kann. In dem Buchsenteil 73
befindet sich ein beweglicher Spannring 78, der kugelförmig ausgebildet und mit
einem Schlitz 78A versehen ist, damit er sich um den chirurgischen Stift 56 schließen
kann. Ein Druckstück 80 ist mit einem Gewinde 81 versehen und hat eine konische
Druckwand 82. Die Wand 82 und die Buchsenwand 76 drücken bei dem Einschrauben des
Druckstückes 80 gemeinsam den Spannring 78 um den Stift 56 zusammen. Zur Anpassung
an einen Bereich von Stift-zu-Befestigungselement-Verhältnissen hat das Druckelement
80 eine konische Wandfläche 83, die eine vergrößerte Endöffnung ergibt. Ein an die
ebenen Schlüsselflächen 84 des Druckstückes 80 angesetzter Schraubenschlüssel gestattet
das Befestigen des Stiftes an dem Befestigungselement 83 ungeachtet dessen, ob der
Stift und das Befestigungselement koaxial sind oder nicht. Die konischen Wänden
77 und 83 haben eine Konizität von ungefähr 370.
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Eine weitere Ausführungsform der Vorrichtung, die in den Fig.
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18 bis 22 gezeigt ist, enthält eine erste und eine zweite Stifthalteranordnung
91 bzw. 92. Diese Anordnungen können eine Verbund- oder Gußkonstruktion haben, wobei
die erste Stifthalteranordnung ein vorderes und ein hinteres Segment 93 bzw. 94
hat, die durch einen Drehstift 95 und ein Schloß 96 zum Öffnen der Anordnung für
das Anbringen um ein verletztes Glied versehen sind. Die zweite Stifthalteranordnung,
die ähnlich aufgebaut ist, weist ein vorderes und ein hinteres Segment 97 bzw. 98
auf, die durch einen Drehstift 100 und ein
Schloß 101 miteinander
verbunden sind.
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Die Wände 102 sind mit Flanschen 102A versehen, welche in Aussparungen
97A in jeder Stifthalteranordnung eingeführt und durch Feststellschrauben 104 festgehalten
werden. Die Wände bestehen jeweils aus einem synthetischen Material hoher Dichte
und haben Gewindelöcher 105 zur Aufnahme von Stiftbefestigungseinrichtungen. Sowohl
ganze als auch halbe'chirurgische Stifte können durch die weiter oben beschriebenen
Befestigungsanordnungen oder durch ein weiter unten beschriebenes Paßteil gehaltert
werden. Zusätzliche Stifthalteranordnungen können an den -gezeigten Wänden befestigt
werden, um das Ruhigstellen des Hauptteils eines verletzten Gliedes oder des ganzen
verletzten Gliedes zu ermöglichen.
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Gemäß den Fig. 18 bis 21 weisen die Verbinderanordnungen jeweils eine
Stange 107 mit einem oberen und einem unteren Gewindeabschnitt auf, welche verstellbare
und arretierbare Muttern 108 tragen, die konische Enden haben, welche an einem Zapfen
einer Kugelbüchse 110 in Anlage kommen. Eine Kugel 110A derselben besteht vorzugsweise
aus einem dauerhaften synthetischen Material und ist innen in fester Verbindung
mit der unregelmäßigen, gerändelten Fläche einer Büchse 110B. Ein Spannteil 111
ist an einem Stifthalteranordnungsabschnitt durch Kopfschrauben 112 verstellbar
befestigt, um eine Reibungsberührung des Spannteils mit der Kugel 110A und später
das Verriegeln derselben in ihrer Lage nach der Wiedereinrichtung des Bruches zu
gestatten. Das Einstellen der Büchse 11OB und damit einer Stifthalteranordnung in
bezug auf eine andere gleiche Anordnung erfolgt durch das Weiterdrehen der Muttern
108 auf der Stange 107 und das Festziehen der Muttern an der verschiebbaren Büchse
110B.
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Die Stifte können bei dieser Ausführungsform den oben beschriebenen
Aufbau haben. Eine weitere Ausführungsform eines Paßteils
zum
Befestigen des Endes eines chirurgischen Stiftes ist in Fig. 22 gezeigt. Das Paßteil
113 ist konisch und mit Gewinde versehen, damit es in ein Gewindeloch 105 in einer
der Wände 102 eingeschraubt werden kann. Jedes Paßteil ist mit ebenen Schlüsselflächen
113A zum Ansetzen eines Schraubenschlüssels versehen. Das innere Ende 114 des Paßteils
ist konisch, um ein sich vorwärts bewegendes Ende eines chirurgischen Stiftes in
eine mittige Bohrung 115 in dem Paßstück zu leiten. Mittels einer Madenschraube
116 wird das eingeführte Ende eines chirurgischen Stiftes festgehalten und arretiert.
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Die Befestigungselemente 58 können ebenfalls benutzt werden, um die
Stiftenden an den Wänden zu befestigen.
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Die vorstehend beschriebene Vorrichtung kann bei der Behandlung von
Brandopfern benutzt werden, da sie einen hohen Grad an Zugang zu der Gliedaußenseite
gestattet. Die Vorrichtung kann auch zum Ruhigstellen eines Ellbogens oder Knies
benutzt werden, um dessen Retraktion während der Behandlung des Armes oder des Beines
zu verhindern.