DE2842797C2

DE2842797C2 - Wurfkörper

Info

Publication number: DE2842797C2
Application number: DE2842797A
Authority: DE
Inventors: Willi 2077 Trittau Lübbers
Original assignee: NICO-PYROTECHNIK HANS-JUERGEN DIEDERICHS KG 2077 TRITTAU DE
Current assignee: NICO-PYROTECHNIK HANS-JUERGEN DIEDERICHS KG 2077 TRITTAU DE
Priority date: 1978-09-30
Filing date: 1978-09-30
Publication date: 1986-01-23
Also published as: ZA795152B; GB2032071A; DE2842797A1; GB2032071B; US4444111A; IL58292A

Description

Die Erfindung betrifft einen Wurfkörper mit den geordneten Blitz- und Knallkörper verursachen einen

Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. starken psychologischen Scnock, so daß die Demon-

Derartige Wurfkörper dienen dazu, gegen Aufrührer stranten bzw. Aufrührer es nicht mehr wagen, sich in die

oder gewalttätige Demonstranten verwendet zu wer- 60 Nähe eines Nebel· bzw. Reizstoffkörpers zu begeben,

den. indem sie in deren Richtung geschleudert werden um diesen unschädlich zu machen. Durch Verwendung

und nach einer bestimmten Zeit einen Nebel- bzw. Reiz- von Blitz- und Knallkörpern, mit unterschiedlich starken

stoff freigeben. Ein derartiger Wurfkörper ist in der Auswurf- und Streuladungen, die zu unterschiedlichen

GB-PS Il 70 180 beschrieben. Dort wird über einen Zeiten gezündet werden, wird die Verwirrung erhöht

Kipphebelzünder mit einer gewissen Verzögerung eine 65 und es ist somit weitgehend ausgeschlossen, daß Nebel

Ausstoßladung gezündet, die durch Verschieben eines bzw. Reizstoffkörper angezündet oder zurückgeworfen

Liderungskolbens mit Hilfe eines konischen Druckum- werden. In der Zeichnung zeigt

wandlergliedes durch mechanischen Druck auf die zu- F i g. 1 einen Schnitt eines Wurfkörpers einer ersten

Ausführungsform und

F i g. 2 einen Schnitt des Wurfkörpers einer zweiten Ausführungsform.

Der Wurfkörper besteht aus einem zylindrischen Blechgehäuse 2 mit einem Boden 4 und einem mit Preßsitz auf das Gehäuse 2 geschobenen Deckel 6. Am Dekkel 6 ist ein Kipphebel-Zünder 8 befestigt, welcher in üblicher Weise aufgebaut ist und nicht Gegenstand der Erfindung ist. Ein derartiger Kipphebel-Zünder ist im einzelnen aus der GB-PS 11 70 180 ersichtlich.

Am Kipphebel-Zünder 8 ist ein pyrotechnischer Verzögerungssatz 9 befestigt, welcher über Zündschnüre 20 die nachstehend im einzelnen beschriebenen, ausstoßbaren Ladungen zündet Diese ausstoßbaren Ladungen bestehen aus in langzylindrischen Papphüisen 10 angeordneten Blitz- und Knalladungen 12. Die Papphülsen 10 sind an ihrem einen Ende mit einem Stopfen 14 und an ihrem anderen Ende mit einem durchbohrten Stopfen 16 verschlossen. Durch den durchbohrten Stopfen 16 ist jeweils eine Zündschnur 20 geleitet Die Zündschnur 20 zündet eine zwischen dem durchbohrten Stopfen 16 und der Blitz- und Knalladung 12 angeordnete Auswurf- und Streuladung 18. Neben mehreren, parallel zueinander angeordneten Blitz- und Knalladungen 12 in langzylindrischen Papphülsen 10 können auch parallel dazu Nebel- bzw. Reizstoffkörper 22 vorgesehen sein.

Die Länge bzw. Brenngeschwindigkeit der Zündschnüre 20 sowie die Stärke der Auswurf- und Streuladungen 18 für die verschiedenen Blitz- und Knalladungen 12 in den langzylindrischen Papphülsen 10 können unterschiedlich gewählt sein, so daß die Blitz- und Knalladungen 12 bzw. Nebel- und Reizstoffkörper 22 nicht gleichzeitig aus dem Gehäuse 10 ausgestoßen werden und zünden.

Der Wurfkörper wird durch Ziehen eines am Kipphebel-Zünder 8 vorgesehenen Vorsteckers gezündet und in Richtung der zu bekämpfenden Aufrührer bzw. Demonstranten geschleudert Über den Verzögerungssatz 9 werden die Zündschnüre 20 gezündet und der Deckel 6 mit dem Kipphebel-Zünder 8 werden vom Gehäuse 10 abgesprengt Danach werden die Blitz- und Knalladungen 12 in den Papphülsen 10 und die Nebel- bzw. Reizstoffkörper 22 aus dem Gehäuse 10 herausgeschleudert und zünden unter sehr starker BHt?- und Knallentwicklung bzw. unter Entwicklung eines Nebels bzw. Reizstoffes. Blitz- und Knalladungen der erwähnten Art sind bekannt und daher im einzelnen nicht beschrieben.

Die Wirkung dieser Blitz- und Knalladungen 12 besteht darin, daß körperliche Schäden jedenfalls dann vermieden werden, wenn die Explosion mit einem gewisser. Mindestabstand von Personen erfolgt, daß jedoch die Blitz- und Knallwirkung einen Schock auslöst, welcher die Fähigkeit der Aufrührer bzw. Demonstranten zu überlegtem Handeln stark einschränkt. Aus diesem Grunde ist nicht zu erwarten, daß die so geschockten Aufrührer bzw. Demonstranten einen etwaig mit dem Wurfkörper herangeschleuderten Tränengassatz entzünden bzw. den ganzen Wurfkörper bzw. Einzelteile davon zurückschleudern.

Die Ausführungsform gemäß F i g. 2 stimmt prinzipiell mit derjenigen gemäß F i g. 1 überein, so daß gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet wurden.

Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 2 ist am Gehäuse 24 an Stelle eines Bodens eine Querwand 26 vorgesehen, die ein Näpfchen 28 mit darin angeordnetem Nebel- bzw. Reizstoffkörper 34 vom Innenraum des Gehäuses 24 abtrennt Die Querwand 26 ist mit einem diese durchdringenden Röhrchen 32, in dem ein Verzögerungssatz 30 angeordnet ist, versehen. Der Verzögerungssatz 30 ist über eine Zündschnur 20 mit dem Verzögerungssatz 9 verbunden. Durch den im Röhrchen 32 angeordneten Verzögerungssatz 30 wird eine auf dem Nebel- bzw. Reizstoffkörper 34 angeordnete Anfeuerungsschicht 36 entzündet, so daß bei dieser Ausführungsform neben den in den Papphülsen 10 angeordneten Bliu -und Knalladungen 12 eine starke Nebel- bzw. Reizstoffladung mit lang andauernder Wirkung vorgesehen ist Auch für diese Ausführungsform gilt das bezüglich der Ausführungsform gemäß F i g. 1 Gesagte, daß nämlich die Blitz- und Knalladungen 12 durch ihre Explosion einen solchen psychologischen Schock bewirken, daß der Nebel- bzw. Reizstoffkörper 34 nach Entzündung seine Wirkung entfalten kann, ohne daß die Aufrührer bzw. Demonstranten es wagen, sich diesem zu nähern, um ihn unschädlich zu machen.

Hierzu 2 Blatt Zeichn**;een

Claims

1 2 sammengepreßte Ausstoßladung zunächst bewirkt, daß Patentansprüche: ein Abschnitt im Boden des Gehäuses des Wurfkörpers aufgebrochen und anschließend der Inhalt des Gehäu-

1. Wurfkörper mit an einem Gehäuse angeordne- ses ausgestoßen wird.

tem, auf einen Verzögerungssatz zum Zünden einer s Solche Wurfkörper sind häufig wirkungslos, weil der Ausstoßladung wirkenden Zünder und mindestens Deckelabschnitt zu spät abgestoßen wird und der Reizeiner im Gehäuse angeordneten, ohne Zerstörung stoff sich zu spät entwickelt. Von den Aufrührern bzw. des Gehäuses nach Abstoßen eines Deckels ausstoß- gewalttätigen Demonstranten kann dann <ün solcher baren Ladung, gekennzeichnet durch einen Wurfkörper in Richtung der Ordnungskräfte zurückgebei geringem vom Verzögerungssatz (9) erzeugten io schleudert werden, da außer den ausströmenden Nebel-Gasüberdruck im Gehäuse (2) absprengbaren Dek- und Reizstoffen keinerlei weitere Wirkung mit diesen kel (6) und mehrere im Gehäuse (2) angeordnete, zu verbunden ist und entsprechend kaltblütige bzw. ggfs. unterschiedlichen Zeiten gezündeten Blitz- und ausgerüstete Demonstranten bzw. Aufrührer nicht zö-Knallkörper (12), die mittels je einer vom Verzöge- gern einen solchen Wurfkörper zu ergreifen. Außerdem rungssatz (9) gezündeten Auswurf- und Streuladung 15 kann ausströmendes Tränengas entzündet und dadurch (18) gezündet werden, und mit mindestens einem wirkungslos werden.

über den Verzögerungssatz (9) entzündbaren Nebel- AusderGB-PS 13 17 25* ist außerdem ein stationärer

bzw. Reizstoffkörper (22,34). Signalkörper, der abgeschossen werden soll, also kein

2. Wurfkörper nach Anspruch 1, dadurch gekenn- Wurfkörper, bekannt Er soll ähnlich wie eine Leuchtpazeichnet daß langzylindrisch ausgebildete Blitz-und 20 trone wirken. Aufgrund elektrischer Zündung sollen Knallkörper (10,12) parallel zueinander im Gehäuse Knall- und Lichteffekte entstehen. Auch bei ihm ist nur (2,24) angeordnet sind, wobei jeder Blitz-und Knall- eine einzige Ladung vorhanden. Auf ein verzögertes körper (10,12) eine Auswurf- und Streuladung (18) Ausstoßen einer Ladung sowie auf die in bestimmter und eine diese mit dem Verzögerungssatz (9) verbin- Weise aufeinander abgestimmte Wirkung unterschiedlidende Zündschnur (20) aufweist 25 eher Ladungen, nämlich Blitz/Knall einerseits und Gas/

3. Wurfkörper nach Anspruch 2, dadurch gekenn- Nebe! andererseiis ist daraus kein Hinweis zu entnehzeichnet daß die Auswurf- und Streuladungen (18) men.

der einzelnen Blitz- und Knallkörper (10,12) unter- Aufgabe der Erfindung ist es daher einen Wurfkörper

schiedlich stark sind. der eingangs genannten Art so auszubilden, daß eine

4. Wurfkörper nach Anspruch 2 oder 3, dadurch 30 Person, die sich dem Wurfkörper nach seinem Auftrefgekennzeichnet, daß die einzelnen Zündschnüre (20) fen auf dem Boden nähert weder den Wurfkörper zuunterschiedlich lacg sind --■■ ,id/oder unterschiedliche rückwirft noch das Tränengas anzündet. Dabei sollen Brenngeschwindigkeiten aufweisen. Personen, die sich im Umkreis des Auftreffens des

5. Wurfkörper nach einer der Ansprüche 1 bis 4, Wurfkorpers auf dem Erdboden befinden, vor Gefährdadurch gekennzeichnet, daß der als Kipphebe!- 35 dung durch vom Wurfkörper sich lösende harte Teile, Zünder (8) ausgebildete Zünder im absprengbaren wie Deckel oder Zündkörper, geschützt sein.

Deckel (6) angeordnet ist. Die zur Lösung der Aufgabe notwendigen wesentli-

6. Wurfkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5, chen Merkmale der Erfindung sind im kennzeichnenden dadurch gekennzeichnet daß der Nebel- bzw. Reiz- Teil des Anspruchs 1 genannt Die Unteransprüche nenstoffkörper (34) im Gehäuse (24) durch eine Quer- 40 nen Ausführungsarten der Erfindung.

wand (26) von dem Blitz- und Knallkörper (10, 12) Durch die Erfindung wird somit erreicht, daß einergetrennt angeordnet ist und daß in der Querwand seits der Wurfkörper nach dem Auftreffen auf dem Erd-(26) ein über eine Zündschnur (20) mit dem Verzöge- boden nicht nur Nebel und/oder Reizstoffe ausströmen rungssatz (9) verbundener Verzögerungs- und An- läßt, sondern vorher und nachher wiederholt Lichtblitze zündsatz (30) vorgesehen ist. 45 und Knalleffekte von sich gibt durch die Personen, die

7. Wurfkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 6, sich zu nähern versuchen, abgeschreckt werden. Außerdadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein langzy- dem wird eine Gefährdung von Personen dadurch varlindrisch ausgebildeter Nebel- bzw. Reizstoffkörper mieden, daß der Deckel, der ggfs. auch den Zündkörper (22) parallel zu den Blitz- und Knallkörpern (10,13) trägt, sich schon bei so geringem Überdruck, also vor im Gehäuse (2,24) angeordnet ist und eine mit dem 50 Erreichen des Zielpunktes am Erdboden, vom Gehäuse Verzögerungssatz (9) über eine Zündschnur (20) ver- löst und schon vor dem Ziel des Wurfkörpers auf den bundene Auswurf- und Streuladung aufweist. Erdboden fällt.

Durch die Ausbildung des Gehäuses mit einem ohne

Zerstörung des Gehäuses absprengbaren Decke! wird

55 auch eine Gefährdung der Aufrührer bzw. Demonstranten durch Gehäuseteile verhindert. Die im Gehäuse an-