DE2833955C2 - Einzelspuler zum Aufwickeln von Stranggut, insbesondere von Draht - Google Patents
Einzelspuler zum Aufwickeln von Stranggut, insbesondere von DrahtInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft einen Einzelspuler zum Aufwickeln von Stranggut, insbesondere von Draht
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Einzelspuler dieser Art sind beispielsweise durch die DE-AS 21 65 798 bekanntgeworden, die jedoch eine die
axiale Länge des Spulers vergrößernde Hilfsspule mit einem weiteren Flansch zum Tragen einer besonderen
Klemm- und Schneidvorrichtung aufweisen. Abgesehen davon, daß derartige Einzelspuler einen zu großen
Materialaufwand erfordern, sind sie allenfalls nur mit einem technisch nicht vertretbaren Aufwand für einen
vollautomatischen Betrieb umzubauen, da ein Festhalten des Drahtes zum Zwecke des Stillsetzens und des
Spulenwechsels nicht vorgesehen ist.
Letzteres gilt auch für den Spuler nach der DE-AS 15 74 357, der sich ausschließlich auf einen Doppelspuler
bezieht, für den im Vergleich zum Einzelspuler völlig andere Betriebsabläufe gelten und in dieser Hinsicht «
sowie auch preislich nicht miteinander vergleichbar sind. Auch wenn bei dieser Vorrichtung eine Rundfahrt
und ein Drahtführungselement vorhanden ist, so ist dieser Druckschrift eindeutig zu entnehmen, daß der
Draht durch Abbremsung der vollen Spule nicht abgeschnitten sondern zerrissen wird, d. h. daß der
Draht zu beiden Seiten der Abreißstelle über die Streckgrenze des Materials hinaus beansprucht wurde
und einen kegelförmig sich verjüngenden Querschnitt aufweist. Abgesehen davon, daß hierdurch Gefügeänderungen
im Drahtmaterial entstehen, ist exakt nicht ohne besondere Messungen feststellbar, an welcher Stelle des
Drahtes noch der ursprüngliche Gefügezustand vorhanden ist. Um einigermaßen sicher zu gehen, muß ein
übergroßes Drahtende von beiden Seiten der Abreiß- ω stelle abgeschnitten werden, wodurch der Schrottanfall
wiederum erhöht wird. Diese Gefahr der Beschädigung des Drahtes besteht auch für den Teil; der außerhalb der
Spule festgeklemmt und über den benachbarten Flansch der Spule gelegt wird. Hierbei kommt es beim Transport t>5
der vollen Spule vielfach vor, daß das auf dem Spulenflansch liegende Drahtstück genau zwischen
Spulenrand und Auflageboden der Fabrik zu liegen kommt und hierdurch infolge der heutigen hohen
Spulengewichte oftmals verformt, abgequetscht oder durch zu große Reibung der Querschnitt des Drahtes
verändert wird, so daß praktisch die gleichen Nachteile, wie oben bereits erwähnt, auftreten. Hinzu kommt
jedoch noch der Nachteil, daß der Draht an dieser Stelle auf dem Flansch nicht — wie beim obigen Beispiel —
beliebig lang abschneidbar ist, da dieses Ende den Wickiungsanfang darstellt und auf dem kürzesten Wege
zum Kern der bewickelten Spule geleitet wird, d. h. daß
hier nur ein eng begrenztes Ende zum Anschweißen zur Verfügung stehen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Einzelspuler gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1
so auszubilden, daß er ohne einen Drahtvorrat bildendes Element, wie Hilfsspulen, Einkerbungen u.dgl. auskommt
und eine weitgehende Schonung des Drahtgefüges und seines Querschnittes sowohl an den Trennstellen
als auch an den Stellen, an denen er den Außenrand des benachbarten Flansches überquert, gewährleistet,
und daß ein vollautomatischer Betriebsablauf ermöglicht wird.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das kennzeichnende Merkmal des Patentanspruchs 1 gelöst
Hierdurch wird der Vorteil erreicht, daß in axialer Richtung des Einzelspulers ein nicht inbeachtlicher
Platz eingespart wird und daß die Drahtenden an den Trennstellen und der Drahtteil, der den Außenrand des
einen Flansches überquert, ihre ursprüngliche Dimension und Gefügestruktur beibehalten und ohne nennenswerten
Anfall von Schrott für hochwertige Drähte, z. B. für Telefonkabel, verwendet werden können, bei denen
es wegen der Leitfähigkeit bzw. des Dämpfungsfaktors, beispielsweise bei Paar- oder Vierfachverseilung, auf
eine äußerst genaue Einhaltung des Drahtdurchmessers und des Materialgefüges ankommt. Ferner wird
erreicht, daß die Länge des anzuschweißenden Drahtendes vorher auf ein erforderliches Minimum beschränkt
werden kann und daher der Schrottanfall verringert wird. Außerdem wird erreicht, daß der bewickelte
Spulenträger automatisch so stiüsstzbar ist, daß das
beim Anfahren über den Flansch gelegte Drahtstück stets außerhalb der Ablagezone der abgesetzten Spule
liegt und somit nicht beschädigt werden kann. Schließlich ist es von Vorteil, daß es ohne den bei
computergesteuerten Anlagen erforderlichen großen Geräteaufwand möglich ist, einen im Aufbau einfacheren
und leichter bedienbaren sowie wesentlich billigeren Einzelspuler zu schaffen, der mit bekannten
elektrischen Schaltungen vollautomatisch betreibbar ist. Zu diesem Zweck sind die beweglichen und antreibbaren
Vorrichtungsgegenstände mit zeichnerisch nicht dargestellten Steuerventilen, Verriegelungs- und Endschaltern,
sowie mit Steuer- und Regelkontakten bekannter Art versehen, so daß zur Inbetriebnahme
jede bekannte Programm- oder Folgeschaltung einfachster Art verwendet werden kann.
Weitere konstruktive Ausgestaltungen der Erfindung sind im Unteranspruch erfaßt.
In den Figuren ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 in schematischer Darstellung die Wirkungsweise des Einzelspulers in den aufeinanderfolgenden
Phasen in den Einzelfiguren a bis h, und
F i g. 2 in Ansicht einen Teil des Einzelspulers mit Spulen welle, jedoch ohne Spule, und
F i g. 3 in Ansicht einen Teil des Einzelspulers mit auf
der Spulenwelle sitzender Spule, und
F i g. 4 in Ansicht und im Schnitt sowie in vergrößertem Maßstab die Klemm-Schneideinheit, und
F i g. 5 die entsprechende Seitenansicht, und
Fig.6 in vergrößertem Maßstab und in perspektivischer
Darstellung die Ausbildung eines -vorteilhaften Überwurfhakens.
In F i g. 1 a kommt der Draht D von einer zeichnerisch
nicht dargestellten Drahtanlieferungsstation, z. B. von einer Drahtziehmaschine, und wird in der Klemm-Schneideinheit
1 festgeklemmt, die an der Rundfahrt 2 befestigt und konzentrisch um die Achse der Spulenwelle
6 in Richtung des gestrichelt gezeichneten Pfeiles P schwenkbar ist. Die Schwenkung der Rundfahrt 2
erfolgt so weit, bis der Draht D zwischen die geöffneten Klemmscheiben 3 und 4 gelangt, wie dies in Fig. Ib
dargestellt ist. Alsdann wird die Spule 5 automatisch auf die Spulenwelle 6 geschoben und damit gleichzeitig die
Klemmscheiben 3 und 4 aneinandergepreßt und somit der Draht D zwischen den beiden Klemmscheiben 3 und
4 eingeklemmt, wie dies aus Fig. Ic zu ~rsehen ist.
Anschließend gibt die Klemm-Schneideinheit 1 den Draht frei und fährt automatisch in ihre in F i g. 1 a
dargestellte Ausgangslage zurück, wie dies in Fig. Id
gezeigt wird. Gemäß Fig. Ie beginnt die Spule 5 sich
langsam zu drehen; gleichzeitig läuft in gleicher Richtung die Rundfahrt 2 mit nach unten bis in den
Bereich der Überwurfzone 8 und ein daran angebrachtes Drahtführungselement 7, z. B. ein Haken, ergreift
den Draht D und wirft ihn innerhalb der Überwurfzone 8 über den benachbarten Spulenflansch 22. Jetzt fährt
die Anlage aus der Schleichdrehzahl automatisch auf die Betriebsdrehzahl und bewickelt die Spule 5 in üblicher
Weise. Nachdem die Spule 5 — wie in Fig. If dargestellt — vollgewickelt ist, wird die Anlage
automatisch auf Schleichdrehzahl herabgeregelt und während der Auslaufphase eine Vorrichtung zur
Befestigung des Drahtendes, z. B. die Klebevorrichtung 9, eingeschwenkt und damit das Drahtende auf dem
Umfang der Wicklung festgelegt. Gemäß Fi g. Ig wird die vollgewickelte Spule 5 stillgesetzt und die Rundfahrt
2 mit der Klemm- und Schneideinheit 1 in die in Fig. la gezeigte Lage gefahren, welche den von einer
Drahtanlieferungsstation kommenden Draht D festklemmt und ihn spulenseitig abschneidet. In Fig. lh
erfolgt erforderlichenfalls nochmals eine geringfüge Drehung der vollen Spule 5 bis in eine vorher
festgelegte Lage, damit der den äußeren Rand des benachbarten Spulenflansches überquerende Drahtanfang
außerhalb d'^r Ablagezone der abgesetzten und
dadurch fixierten Spule zu liegen kommt. Dadurch wird vermieden, daß der Drahtanfang gequetscht oder
sonstwie beschädigt wird und somit für eine Weiterverarbeitung völlig unbeschädigt zur Verfügung steht.
Alsdann wird die volle Spule gegen eine leere Spule automatisch ausgewechselt, so daß der weitere Wickelvorgang
als solcher entsprechend den Abläufen gemäß F i g. 1 a bis F i g. 1 h erneut anlaufen kann.
Das Gehäuse des Einzelspulers ist mit 10 bezeichnet, in dem die Spulenwelle 6 mit Hilfe von Lagern 11
fließend gelagert ist Außerdem ist ;im Gehäuse 10 ein
besonderes Lager 12 für die Rundfahrt 2 angebracht. Ein Motor 13 und ein nicht näher bezeichnetes Übertragungsglied,
z. B. ein Reibrad, treibt die Rundfahrt 2 in beiden Richtungen um die Spulenwelle 6 an. An der
Rundfahrt 2 ist eine Klemm-Schneideinheit 1 befestigt, die durch einen pneumatisch oder hydraulisch bewegbaren
Kolben 14 mit dem Klemmteller 14a innerhalb des Zylinders 15 — wie in F i g. 4 ausführlicher dargestellt —
automatisch betätigt werden kann. Am Zylinder 15 ist eine teilkreisförmige Schneidkante 16 vorgesehen, mit
der der Draht Dan dieser Steile spulenartig abgetrennt
werden kann, ohne daß sich das Gefüge bzw. der Querschnitt des Drahtes Dan der Trennstelle verändert.
Im Bereich 17 ist die Schneidkante 16 dagegen abgearbeitet worden, so daß der einlaufende Draht D
nicht abgeschnitten, sondern an dieser Stelle lediglich eingeklemmt wird.
Bei der in F i g. 2 dargestellten Anordnung ist das von der Verlegerolle 18 kommende Drahtende D in der
Klemm-Schneideinheit 1 festgeklemmt und die Klemmscheiben 3 und 4, die infolge der Druckkraft der Federn
19 einen Schlitz bilden, stehen zur Aufnahme des Drahtes D bereit. Beide Klemmscheiben 3 und 4 sind
ferner über die Druckfedern 20 gegenüber dem auf der Spulenwelle 6 befestigten Flansch 21 in Spulenlängsrichtung
abgefedert und somit beweglich, um Spulenlängsdifferenzen auszugleichen.
In Fig. 3 ist die Rundfahrt 2 mit der Klemm-Schneideinheit
1 inzwischen nach unten gefahren und hat den Draht D in den von den Klemmscheiben 3 und 4
gebildeten Schlitz eingelegt. Ferner wurde bereits die leere Spule 5 auf die Spulenwelle 6 aufgeschoben und
befestigt, wobei die Klemmscheiben 3 und 4 aneinander und gegen den Flansch 21 gedrückt werden, so daß der
Draht die in F i g. 3 dargestellte Lage einnimmt.
Die Klemm-Schneideinheit 1 gibt den Draht D frei und fährt in ihre Ausgangslage zurück. Die Spule 5
beginnt sich zu drehen und gleichzeitig läuft in gleicher
Richtung die Rundfahrt 2 mit nach unten mit einem daran angebrachten Drahtführungselement 7, z. B. einen
Haken, der den Draht ergreift und eine Drahtschleife bildet, die den benachbarten Spulenflansch überragt. Im
Bereich der Überwurfzone 8 (Fig. Ie) fällt die
Drahtschleife vom Drahtführungselement 7 auf den benachbarten Spulenflansch 22, sobald sich die Verlegerolle
18 in Richtung des Pfeiles P\ zu bewegen beginnt. Dieser Abgleitvorgang des Drahtes D von dem
Drahtführungselement 7 wird durch eine besondere Formgebung wesentlich erleichtert und erfolgt auch
gezielter, wenn — wie in F i g. 6 dargestellt — der Draht D infolge der Ausbildung der Gleitflächen nicht zur
Seite abgleiten kann. Erst bei weiterer Schwenkung der Rundfahrt 2 bis in den Bereich der Überwurfzone 8,
verschiebt sich die Stellung zwischen Draht D und der Gleitfläche 23 so weit, daß eine in Pfeilrichtung P2
erfolgende kleine Schwenkung des Drahtablaufwinkels infolge der Bewegung der Verlegerolle 18 in Pfeilrichtung
P\ zum sanften Abgleiten des Drahtes Dführt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Einzelspuler zum Aufwickeln von Stranggut, insbesondere von Draht, auf eine beidseitig je einen
Flansch tragende, auf einer Spulenwelle sitzende Spule, neben deren einem Flansch eine Klemmeinrichtung
angeordnet ist und bei dem das von der Klemmeinrichtung kommende Drahtstück über den
danebenliegenden Spulenflansch läuft, dadurch
gekennzeichnet, daß auf der Spulenwelle (6) eine an sich bekannte Rundfahrt (2) mit einer
selbsttätig arbeitenden Klemm-Schneiiieinheit (1) und mit einem an sich bekannten Drahtführungselement
(7) angeordnet ist und daß zum Auslösen des Klemm-Schneidvorganges bei voller Spule (5) diese
und die Klemm-Schneideinheit (1) selbsttätig im vorbestimmten Winkelbereich nillsetzbar sind
2. Einzelspuler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemm-Schneideinheit (t) aus
einem Zylinder (15) mit einer einseitig an dessen Teilumfang angebrachten Schneidkante (19) und
einem am zugehörigen Kolben (14) angeordneten Klemmteller (14a) besteht
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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OAP | Request for examination filed | ||
OD | Request for examination | ||
D2 | Grant after examination | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: MASCHINENFABRIK NIEHOFF GMBH & CO KG, 8540 SCHWABA |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |