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Brennkraftbolzensetzgerät
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Brennkraftbolzensetzgerät, bestehend
aus einem in einem Gehäuse axial verschiebbar gelagerten Lauf und einem in den Lauf
hineinragenden Anschlag für den Schubkolben, durch den beim Vorziehen des Laufs
der Schubkolben durch den Anschlag festgehalten und in seine Ausgangsstellung nahe
dem Kartuschenlager zurückgeschoben wird, wobei am Rand des Kartuschenlagers eine
hinter den Hülsenboden der Kartusche greifende Auswerferkralle vorgesehen ist, durch
die nach dem Abheben und Öffnen des Gerätes die leere Kertusehhülse ausgeworfen
wird.
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Durch die DT-PS 1 291 699 ist erstmals ein Bolzensetzgerät mit einem
im Gehäuse axial verschiebbar gelagerten Lauf und einem in den Lauf hineinragenden
Anschlag für den Schubkolben bekanntgeworden, bei dem durch Vorziehen des Laufs
der Schubkolben vom Anschlag festgehalten und in seine Ausgangsstellung nahe dem
Kartuschenlager zurückgeschoben wird. Damit soll erreicht werden, daß der Kolben
nach jedem Schuß seine exakte, reproduzierbare Schußergebnisse ermöglichende Ausgangsstellung
einnimmt. Die sogenannte Kolbenriickholunb durch Vorziehen des Laufs ist bei dem
bekannten Gerät mit einer Vorrichtung zum Auswerfen aer leeren Kartuschhülsen kombiniert.
Zu
diesem Zweck sitzt im rückwärtigen Verschlußstück eine an einem Stiel befestigte
und durch eine Druckfeder unterstützte Auswerferkralle, die sich beim Andrücken
des Gerätes gegen die Eintreibstelle in eine Sartuschenlager-Ausuehmung hineinlegt
und dabei hinter den seitlich überstehenden Hülsenboden greift. Nach Abgabe des
Schusses öffnet sich das Gerät im Bereich des Ladefensters, wobei gleichzeitig die
Kartusehhülse von der Auswerferkralle festgehalten und durch die Öffnung des Ladefensters
ausgeworfen wird.
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Diese Aiiswerferkralle hat einen schwerwiegenden Nachteil, der darein
besteht, daß sie nur bei geschlossenem Ladefenster in die Ausnehmung des Kartuschenlagers
eindringen kann, um hinter den Hülsenboden zu greifen. Infolgedessen müßte erst
nach den. Schließen des Ladefensters die Kartusche in das Kartuschenlager eingeführt
werden. Weil dies aber nicht möglich ist, hat man den Stiel der Auswerferkralle
extrem dünn gehalten, wodurch eine gewisse seitliche Ausweichmöglichkeit in der
weiten Stielbohrung besteht. Es kann also nun die Kartusche bei geöffnetem Ladefenster
eingesetzt werden, worauf beim Schließen des Fensters ausgerechnet die Sinne Kralle
zunächst auf den Halsenboden trifft, um dann zurückzuspringen und hinter den Hülsenboden
zu greifen.
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Abgesehen davon, daß durch diese Materialbeanspruchung der Kralle
tieren Lebensdauer sehr begrenzt ist, kann es auch passieren, daß beim heftigen
Schließen des Gerätes die Kralle so hart auf den Hülsenboden trifft, daß eine Zündung
der Kartusche erfolgt. Diese Gefahr der ungewollten Zündung besteht vor alle bei
randbefeuerten Kartuschen.
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Diese Nachteile und Übelstände zu beseitigen, ist Aufgabe der Erfindung,
gemäß der der Auswerferkralle im Kartuschenlager ein außermittiger und parallel
zur Laufbohrung verschließbarer Stift zugeordnet ist, der sich mit seinem freien
Ende über das Krtuschenlager hinaus bis in einen den Kolbenrückholer
aufnehmenden
Lautlängssclllit. erstreckt, dera-rt, daß beim Vorziehen des Laufs der Stift und
die damit fest verbundene Auswerferkralle durch den Kolbenrückholer angehalten und
gegen die Kraft einer Druckfeder im Sinne einer Auswurfbewegung relativ zum Kartuschenlager
verschiebbar sind.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß d-ie Auswerferkralle
Teil einer in eine stirnseitige Ausnehmung des Kartuschenlagers versenkbaren und
mittels eines Gewindebolzens festgelegten Leiste ist, die ihrerseits einen geschlossenen
Käfig zur Aufnahme einer die Auswerferkralle in die unbeeinflußt Stellung zuruckführenden
Druckfeder aufweist.
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Mittels einer kurzen Vorbewegung des Laufs tritt damit die Auswerferkralle
in Tätigkeit und wird gleichzeitig gespannt, so daß bein Loslassen de Laufs die
Kralle wieder ihre Ausgangsstellung einnimmt. Da das Ladefenster in dieser Stellung
ohnehin geöffnet ist, läßt sich eine neue Kartusche bequen einsetzen, wobei der
Hülsenboden so aXf der Xralle sitzt, daß die Hülse mit SicherheIt aus dem Kartuschenlager
ausgezogen und ausgeworfen wird.
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Die Erfindung ist anhand der Zeichnung an einen Ausführungsbeispiel
näher erlutert und zwar zeigen Fig. 1 ein komplettes Bolzensetzgerät in Ansicht,
Fig. 2 einen Ausschnitt es Gerätes im llereich des Kartuschenlagers in der Ladestellung
im Längsschnitt und Fig. 3 den gleichen Ausschnitt mit einer heinz Vorziehen des
Laufs in Tätigkeit gesetzten Auswerferkralle.
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Die in Fig. 1 gezeigte Ladestellung des Gerätes ist dann gegeben,
wenn der Verschluß sich nach dem Schuß geöffnet und das Ladefenster 1i den Zugang
zum Kartuschenlager 3 des im Gehäuse 1 axial verschiebbaren Laufs 2 freigegeben
hat. Dabei hat sich der Lauf 2 soweit nach vorne aus dem Gehäuse 1 nach vorne verschoben,
daß der Kopf des Schubkolbens 5 dem als Anschlag dienenden Kolbenrückholer 6 benachbart
ist. Letzterer ist senkrecht zur Laufbohrung 2a in einem Lauflängsschlitz 2b,durch
den der Lauf 2 verdrehungssicher im Gehäuse 1 sitzt,untergebracht. Mittels einer
Stellschraube 6a kann dia Eindringtiefe des Kolbenriickholers 6 beliebig verstellt
und festgelegt werden.
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Das Kartuschenlager 3 entspricht in seiner Form der Kartusche 7, wobei
ein Gaskanal 3a die Verbindung zur Laufbohrung 2a herstellt.
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In die Stirnflache des Kartuschenlagers 3 ist eine einseitige Ausnehmung
3b eingelassen, die durch eine bis an die Stirnfläche heranreichende Leiste 8 ausgefüllt
ist.
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Letztere ist mittels eines Gewindebolzens 9, dessen Kopf iihr die
Stirnfläche des Kartuschenlagers hinausragt, dadurch verschiebbar im Kartuschenlager
3 gelagert, daß am äußeren Ende der Leiste 8 eine Stange 10 angreift, die bei einer
Begrenzung durch den Kolbenrückholer 6 und einer Relativverschiebung des Laufs 2
zur Leiste 8 letztere aus der Ausnchmung 7b heraushebt. Dahei ist die dem Kartuschenlager
3 zugekehrte Seite der Leiste 8 als Auswerferkralle 11 a@sgebildet. Um den Gewindebolzen
9 herum ist die Leiste 8 als ein dünnwandiger Käfig 12 ausgebildet, in welchem eine
um den Gewindebolzen 9 gelegte Druckfeder 13 untergebracht ist. Letztere stützt
sich einerseits am Boden des Käfigs 12 und andererseits am Kopf des Gewindebolzens
9 ab.
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Wenn also nach dem Ladevorgang der Kartusche gemäß Fig. 2 auch der
Defestigungsbolzen von der Laufmündung her eingesetzt und beim Andrücken des Gerätes
gegen die Eintreibstelle
der Verschluß gespannt worden ist, ist
das Gerät feuerbereit. Nach Abgabe des Schusses öffnet sich das Gerät, wobei der
Lauf 2 mit dem Schubkolben 5 beim nach unten gehaltenen Gerät weit aus dem Gehause
i. herausrabt. Dadurch wird der Schubkolben 5 vom Kolbenrückholer 6 festgehalten.
Um ganz sicher zu gehen, daß er Schubkolben 5 seine nahe am Kartuschenlager 3 befindliche
Ausgangsstellung erreicht, wird der Lauf 2 von Hand soweit vorgezogen, daß das Ende
des Lauflängsschlitzes 2b gegen den Kolbenrückholer 6 anschlägt. Dies bedeutet,
daß vorher schon die Stange 10 durch den Kolbennickholer 6 angehalten worden ist,
wodurch sich heim weiteren Vorziehen des Laufs 2 die Leiste 8 mit der Auswerferkralle
11 und der leeren Kartusebhülse 7a vom Karcuschenlager 3 absetzt (siehe Fig. 3).
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Beim Loslassen des Laufs 2 nimmt dieser wieder die in Fig. 2 dargestellte
Position ein, wobei gleichzeitig sich die Druckfeder 13 entspannt. Tn das offene
Kartuschenlager 3 mit der zurückgezogenen Auswerferkralle 11 kann nun eine neue
Kartusche 7 eingesetzt werden.
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L e e r s e i t e