DE2821705A1 - Verfahren zur herstellung von organozinnverbindungen - Google Patents

Verfahren zur herstellung von organozinnverbindungen

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DE2821705A1
DE2821705A1 DE19782821705 DE2821705A DE2821705A1 DE 2821705 A1 DE2821705 A1 DE 2821705A1 DE 19782821705 DE19782821705 DE 19782821705 DE 2821705 A DE2821705 A DE 2821705A DE 2821705 A1 DE2821705 A1 DE 2821705A1
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F7/00Compounds containing elements of Groups 4 or 14 of the Periodic Table
    • C07F7/22Tin compounds
    • C07F7/2208Compounds having tin linked only to carbon, hydrogen and/or halogen

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Tetraorganozinnverbindungen aus elementarem Zinn.
Organozinnverbindungen können durch Reaktion von Zinnhalogeniden mit Organometallverbindungen, wie Grignardverbindungen, hergestellt werden. Es wurden auch bereits Verfahren beschrieben, nach welchen Organozinnverbindungen direkt aus elementarem Zinn hergestellt werden. Zum Beispiel ist in der
von eigenen GB-PS 1 115 646 ein Verfahren zur Herstellung überwiegend Diorganozinn-dihalogenideny wobei £inn mit einem aliphatischen Halogenid in Gegenwart einer Oniumverbindung des Stickstoffs, Schwefels oder Phosphors und einem vorgebildeten Zinn-II-halogenid oder eines Organozinnhalogenids, gegebenenfalls in Gegenwart einer kleinen Menge eines Metalls, das unter anderem Zink sein kann, als Cokatalysator umgesetzt wird. In der US-PS 3 085 102 ist ein ähnliches Verfahren beschrieben, wobei jedoch nicht die Oniumverbindung und das vorgebildete Halogenid verwendet werden, wobei jedoch der Cokatalysator wesentlich ist und vorzugsweise aus Magnesium besteht. Gemäß der US-PS 3 547 965 werden Triorganozinnhalogenide hergestellt durch Umsetzen von organischen Halogeniden mit einem äquiatomaren Gemisch von Zinn und Zink in Gegenwart eines Alkohols. Die US-PS 3 651 108 beschreibt die Herstellung von Tetraorganozinnverbindungen durch Umsetzen von organischen Halogeniden in Gegenwart einer Oniumverbindung oder einer Lewis-Base mit Zinn und einem Alkalimetall oder Erdalkalimetall, insbesondere Magnesium,
Ein Verfahren zur Herstellung von Tetraorganozinnverbindungen ohne Verwendung der gefährlichen Alkalimetalle oder Erdalkalimetalle ist in der DE-OS 2601497 beschrieben. Dieses Verfahren zur Herstellung von Tetraorganozinnverbindungen ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Halogenid der Formel RX, in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist und X ein Chlor-, Brom- oder Jodatom darstellt, in eine erhitzte Suspension eines metallischen Materials geleitet wird, welches Zink und Zinn oder eine Legierung von Zinn und Zink ist mit einem
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Atomverhältnis Zink zu Zinn von wenigstens 0,5 : 1, wobei sich das metallische Material in einer Flüssigkeit befindet, die aus wenigstens einem organischen quaternären Ammoniumoder Phosphoniumsalz oder einem tertiären SuIfoniumsalz besteht , wobei das gasförmige Reaktionsprodukt praktisch vollständig aus der hergestellten Tetraalkylzinnverbindung besteht.
Es wurde nun ein anderes Verfahren zur Herstellung derartiger Tetraorganozinnverbindungen gefunden, das auch brauchbar ist, um weniger flüchtige Tetraorganozinnverbindungen herzustellen.
Die Erfindung schafft ein Verfahren zur Herstellung von Tetraorganozinnverbindung, das dadurch gekennzeichnet ist, daß/ein organisches Halogenid der Formel RX, in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen ist oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und X ein Chlor-, Brom- oder Jodatom bedeutet, mit einer erhitzten Suspension von Zink in einer Flüssigkeit umsetzt, die wenigstens ein Oniumsalz enthält oder daraus besteht, wobei dieses Oniumsalz ein organisches quaternäres Ammonium— oder Phosphoniumsalz oder ein tertiäres SuIfoniumsalz ist, um ein Reaktionsprodukt aus dem Halogenid und Zink zu bilden, und zu diesem Reaktionsprodukt Zinn zugibt und anschließend erhitzt wobei die Tetraorganozinnverbindung gebildet wird.
Es wird angenommen, daß die Reaktion von organischem Halogenid und Zink derart auftritt, daß wenigstens das Organozinkhalogenid und/oder die Diorganozinkverbindung gebildet wird, obwohl die erstgenannte Verbindung mit größerer Wahrscheinlichkeit gebildet wird. Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird daher ein Verfahren zur Herstellung einer Tetraorganozinnverbindung vorgesehen, das dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Organozinkverbindung, die ein Organozinkhalogenid und/oder eine Diorganozinkverbindung ist, wobei die organische Gruppe R eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine Alkenylgruppe von 2 bis 20 Kohlenstoffatomen ist, und das
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Halogenatom X Chlor, Brom oder Jod ist, mit einer erhitzten Suspension von Zinn in einer Flüssigkeit umgesetzt wird, wobei diese Flüssigkeit wenigstens aus einem Oniumsalz besteht oder dieses enthält, welches ein organisches quaternäres Ammonium- oder Phosphoniumsalz ist oder ein tertiäres SuI-foniumsalz darstellt, wobei die Tetraorganozinnverbindung gebildet wird. Vorzugsweise wird die Organozinkverbindung in situ gebildet durch Reaktion des organischen Halogenids mit Zink in der erhitzten Suspension in der Flüssigkeit aus dem Oniumsalz.
Vorzugsweise wird das organische Halogenid mit dem Zink, d.h. in Abwesenheit von Zinn, bis zu einem Umsetzungsgrad von wenigstens 50 %, z.B. wenigstens 80 % umgesetzt, bevor das Zinn zugesetzt wird, wobei ein Umsatz von wenigstens 80 % bedeutet, daß wenigstens 80 % der Organozinkverbindung, die gebildet werden soll, gebildet worden ist. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird das organische Halogenid in die Suspension von Zink in Abwesenheit von Zinn in die Flüssigkeit eingeleitet, die das Oniumsalz enthält beziehungsweise daraus besteht und wenn praktisch die Gesamtmenge des organischen Halogenids eingeleitet ist und die Reaktion im wesentlichen beendet ist, wird das Zinn zugefügt und die Reaktion erneut fortgesetzt.
Die Reaktion zwischen dem Reaktionsprodukt von Zink und dem organischen Halogenid, z.B. der Organozinkverbindung und dem Zinn kann in Gegenwart von mehr organischem Halogenid durchgeführt werden, ohne Rücksicht darauf, ob das organische Halogenid in freier Form oder in kombinierter Form in der Suspension vorliegt.
Die organische Gruppe in dem organischen Halogenid kann eine Methyl-, Äthyl-, n- oder Isopropyl-, n-, sek-, iso- oder tert,-Butyl-, Octyl-, z.B. n-Octyl-, Vinyl- oder Allylgruppe sein. Das organische Halogenid ist vorzugsweise ein Alkyl— oder Alkenylhalogenid mit jeweils 3 bis 8, insbesondere 4 bis
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Kohlenstoffatomen. Bevorzugt sind Butylchlorid und Octylchlorid. Ein Gemisch von organischen Halogeniden kann verw endet werden, um ein Gemisch von Tetraorganozxnnprodukten zu erhalten. Die Menge organisches Halogenid, die zugesetzt wird, beträgt gewöhnlich wenigstens 1, z.B. wenigstens 2 Mol je Grammatom Zinn, z.B. 1,5 - 15, wie 2 - 15 Mol, z.B. 2 Mol, und insbesondere 2 - 2,5 Mol je Grammatom Zinn. Die Gesamtmenge organisches Halogenid, die zugesetzt wird, hängt von demjenigen Grad ab, bis zu welchem die Reaktion bis zur Vollständigkeit ablaufen gelassen wird. Die Menge organisches Halogenid beträgt gewöhnlich 0,5 - 2 Mol je Grammatom Zink, z.B. 0,7 - 1,5 Mol. Die zugesetzte Halogenidmenge hängt auch von derjenigen Menge ab, die nicht umgesetzt wird und als gasförmiges abfließendes Produkt absiedet. Das Molverhältnis des organischen Halogenids zum Salz kann dahingehend kritisch sein, daß Verhältnisse oberhalb derjenigen kritischen Menge, dazu neigen können, daß Organozinnprodukte erhalten werden, die erhebliche Mengen Triorganozinnhalogenid enthalten,jedoch Mengen unterhalb der kritischen Menge Organozinnprodukte ergeben, die wenigstens 90 % Tetraorganozinn mit weniger als 10 %, z.B. unter 5 %, (sofern überhaupt) Triorganozinnhalogenid enthalten. Wenn das Verfahren zur Herstellung von Organozinnverbindungen verwendet wird, die aus Tetraorganozinn bestehen, ist das Molverhältnis organisches Halogenid zum Salz gewöhnlich 4 : 1 bis 8:1, wie bis zu 7 : 1, vorzugsweise 4 bis 6,8 : 1, z.B. 5 - 6,7 : 1.
Die Flüssigkeit enthält das organische quaternäre Ammoniumoder Phosphoniumsalz oder das tertiäre Sufoniumsalz häufig bei einer Temperatur von 100 - 3000C, z.B. 150 - 25O0C, vorzugsweise 150 - 220 C. Das Salz ist gewöhnlich ein Halogenid, z.B. ein Chlorid oder Bromid, aber insbesondere ein Jodid. Tatsächlich ist die Gegenwart eines Jodids in der Flüssigkeit, wenn das als Reaktionsteilnehmer verwendete Halogenid nicht selbst ein Jodid ist, sehr erwünscht, da es die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht. Das Salz ist üblicherweise ein
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Salz der Formel R'4 N Y, R', P Y oder R'3 S Y, wobei jedes Rr eine Alkylgruppe mit z.B. 1 - 13, insbesondere I - 8 Kohlenstoffatomen oder eine Aralkylgruppe mit 7-19 Kohlenstoffatomen z.B. eine Aralkyl-Kohlenwaserstoffgruppe mit 7-19 Kohlenstoffatomen, wie eine Benzylgruppe oder eine Cycloalkylgruppe mit 5-7 Kohlenstoffatomen, z.B. Cyclohexylgruppe oder eine Arylgruppe, z.B. eine aromatische Kohlenwasserstoffgruppe mit 6-18 Kohlenstoffatomen, wie eine Phenyl-, Tolyl- oder Naphthylgruppe und Y /ist, ein Chlorid-, Bromid- oder vorzugsweise Jodidion·. Beispiele der Salze sind Tetrabutylammonium- und -phosphoniumhalogenide, Benzyltriäthylammonium- und -phosphoniumhalogenide, TetraoctylammoniumundTetraoctylphosphoniumhalogenide, und Trioctyl- und Tributylsulfoniumhalogenrde. Das Salz kann als solches mit dem Zink vermischt sein oder es kann durch Reaktion in situ des Halogenid-Reaktionsteilnehmers der Formel RX mit dem entsprechenden tertiären Amin, Phosphin oder Sulfid der Formel R' NjR'g P oder R'„ S, vorzugsweise vor der Zugabe von Zink, erhalten worden sein. Die Gruppen R* in dem quaternären oder tertiären Salz sind vorzugsweise die gleichen wie die Gruppen R. Das Salz kann in einer Menge von wenigstens 0,01, z.B. wenigstens 0,1 g-Mol je Grammatom Zinn vorliegen, z.B. in Mengen von 0,1 - 1,5 oder 0,3 - 1,5 oder 0,1 - 0,8, vorzugsweise 0,3 - 0,8 oder 0,3 - 0,6 oder 0,4 - 0,8 g-Mol je Grammatom Zinn. Die molare Menge Organozinnprodukt kann von der gleichen Größenordnung sein wie die molare Menge des Salzes.
Die Reaktion des organischen Halogenide mit Zink und anschließend die Reaktion mit Zinn werden gewöhnlich in einer trockenen Atmosphäre unter Ausschluß von Feuchtigkeit durchgeführt, insbesondere unter einem Inertgas, wie Stickstoff.
Das feste Zinn hat vorzugsweise maximale Dimensionen von 5 mm, wie 50 - 1000 Am, insbesondere 50 - 150 /im und kann in Form von Pulver oder zerkleinertem Material feinverteilt vorliegen oder in Schwammform oder in Form von Scheiben. Das feste Zink
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ist vorzugsweise feinverteilt, z.B. mit einer Maximaldimension von 5 mm, wie 50 - 1000 ^m, insbesondere 50 - 150 ,um, z.B. in Form von Pulver oder zerkleinertem Material. Es kann in Form von Granulat vorliegen. Das Atomverhältnis von Zink zu Zinn beträgt gewöhnlich 0,5 : I bis 5:1, vorzugsweise 1 : 1 bis 4 : 1, z.B. 1,5 : 1 bis 3,0 : 1 und insbesondere 1,5 : 1 bis 2,5 : 1. Die Stöchiometrie der Reaktion fordert ein Verhältnis von etwa 2:1. Die Suspension wird gewöhnlich bewegt, z.B. durch Rühren.
Wenn der Schmelzpunkt des Salzes unterhalb der Reaktionstemperatur liegt, kann das geschmolzene Salz die notwendige flüssige Phase für die Reaktion bilden und als einziges vorhandenes organisches flüssiges Medium vorliegen, wie dies bevorzugt ist. Gegebenenfalls kann auch ein organisches Verdünnungsmittel vorliegen, das einen Siedepunkt beim Reaktionsdruck haben sollte, der wesentlich höher als die Reaktionstemperatur liegt, z.B. wenigstens 50 C höher und gegenüber den Reaktionsteilnehmern inert sein soll. Beispiele solcher Verdünnungsmittel sind hochsiedende Paraffinöle mit einem Kp. über 300 C wie Dodecan, Tetradecan oder Tetralin, und polare inerte Lösungsmittel, wie Dialkyläther von Diäthylenglykol. Das Verdünnungsmittel wird benötigt, um eine flüssige Phase zu bilden, z.B. eine Lösung des Salzes, wenn das Salz einen Schmelzpunkt über der Reaktionstemperatur hat oder wenn das Mengenverhältnis des Salzes zum Gewicht von Zinn oder Zink nicht ausreicht, um eine bewegungsfähige Suspension zu bilden. Die minimale Salzmenge hängt von der Form des Zinn.sund des Zinks ab. Es kann weniger Salz mit zufriedenstellenden Ergebnissen verwendet werden, wenn pulverisiertes Zinn oder Zink eingesetzt wird, als wenn Zinnscheiben oder Zinkgranulat verwendet wird. Wenn dies jedoch möglich ist, wird die Reaktion in Abwesenheit von inerten organischen flüssigen Verdünnungsmitteln durchgeführt. Das Gewichtsverhältnis der flüssigen Phase (d.h. von Salz und ggf. Verdünnungsmittel unter Ausschluß von organischem Halogenid und Organozinnprodukt) zum
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Gewicht des Zinks beträgt vorzugsweise 0,10 : 1 bis 10 : 1, obwohl höhere Mengenverhältnisse verwendet werden können. Noch mehr bevorzugt beträgt das Mengenverhältnis 0,5 : 1 bis 5 : 1, z.B. 0,5 : 1 bis 2 : 1.
Das organische Halogenid wird vorzugsweise zu der heißen Suspension von Zink über den Reaktionsverlauf zugefügt. Das Halogenid kann auf die Oberfläche dieser Suspension auftropfen gelassen werden, wird jedoch vorzugsweise unter dessen Oberfläche eingeleitet. Die Temperatur- und Druckbedingungen der Reaktion können derart sein, daß nicht umgesetztes organisches Halogenid (und insbesondere praktisch die Gesamtmenge des unreagierten Halogenids) verdampft und ein gasförmiges Produkt bildet. Die Zugabegeschwindigkeit des organischen Halogenids ist dann gewöhnlich nicht sehr viel größer als die Reaktionsgeschwindigkeit, um eine optimale Reaktion zu erzielen, während die Menge von nicht umgesetztem organischen Halogenid in dem Abgas auf einem Minimum gehalten wird.
Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann die Gesamtmenge des organischen Halogenids in einer Portion am Beginn der Reaktion zugegeben werden, jedoch ist dies weniger bevorzugt, weil die Reaktion exotherm verläuft.
Einfache Versuche können zur Bestimmung geeigneter Bedingungen von Temperatur, Druck und Zugabegeschwindigkeit, die für jedes bestimmte organische Halogenid und Salz geeignet sind, durchgeführt werden.Als Richtlinie bezüglich der Temperatur- und Druckbedingungen sind geeignete Bedingungen für Butylhalogenide in einer Reaktion bei 150 - 25O0C, z.B. 150 - 1900C, wie 160 - 180 C unter Atmosphärendruck und für Octylhalogenide sind die Bedingungen 150 - 3000C, vorzugsweise 150 - 250°C, z.B. 150 - 2200C unter einem Druck von 10 - 760 mm Hg, z.B. 150 - 190°C, wie 160 - 180°C unter Atmosphärendruck. Vorzugsweise kann somit die Reaktion mit Butylchlorid durch Zugabe über den Reaktionsverlauf zusammen mit Zink zu einer Flüssig-
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keit oberhalb des Siedepunkts von Butylchlorid erfolgen, so daß nicht umgesetztes Chlorid verdampfen kann, jedoch kann Octylchlorid in einer Portion oder über den Reaktionsverlauf mit Zink zur Flüssigkeit unterhalb des Siedepunkts des Halogenids zugegeben werden.
Die Reaktionsdauer hängt von der Art der organischen Gruppe und des Halogens im Halogenid, sowie von der Reaktionstemperatur, der Gegenwart oder Abwesenheit von Jodidionen im Reaktionsgemisch, dem Mengenverhältnis der Oniumverbindung als Katalysator und dem Reaktionsgrad, bis zu welchem die Reaktion fortgeschritten ist. Die Reaktionsdauer ist mit ansteigendem Atomgewicht des Halogens, ansteigender Reaktionstemperatur, der Gegenwart von Jodidionen und einer ansteigenden Menge von Oniumkatalysator vermindert. Die gesamte Reaktionsdauer von 1 bis 24 Stunden bei 150 - 250 C ist jedoch häufig geeignet.
Nach der Reaktion von Zink und dem organischen Halogenid wird das Zinn zugegeben und die Reaktion wird bei einer Temperatur von gewöhnlich 130 - 2500C, z.B. 150 - 200°C, wie 160 - 180°C wenigstens 0,5 Stunden fortgesetzt, z.B. 0,5 12 Stunden, insbesondere 0,5 — 6 Stunden.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Verfahren geschaffen, wobei das organische Chlorid, das Butyl- oder Octylchlorid ist, in eine Suspension von festem Zjnk in einem geschmolzenen Salz der Formel R1, N Y oder R', P Y zugesetzt wird, wobei jedes R' eine Butylgruppe bei der Verwendung von Butylchlorid und eine Octylgruppe bei der Verwendung von Octylchlorid darstellt und Y ein Chlorid-, Bromid- oder Jodidion ist, bei 130 - 200°C, z.B. 160 - 180 C, wobei ein Reaktionsprodukt aus dem organischen Halogenid und Zink gebildet wird und danach das feste Zinn zu der Suspension zugefügt wird, gewöhnlich in einem Atomverhältnis von Zink zu Zinn von über 0,5 : 1, z.B.
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1 : 1 bis 4:1, wie 1,5 : 1 bis 2,5 : 1 und das Molverhältnis Salz zu Zinn 0,1 : 1 bis 1,5 : 1, z.B. 0,1 - 0,8 : 1 insbesondere 0,3 - 0,6 : 1 beträgt und die Reaktion wird bei 130 - 200°C, z.B. 160 - 200°C bis zur Bildung von Tetrabutylzinn oder Tetraoctylzinn fortgesetzt.
Die Reaktion der Organozinkverbindung mit Zinn und vorzugsweise auch die Reaktion von Alkylhalogenid mit Zink werden gewöhnlich in einer Vorrichtung und unter Bedingungen durchgeführt, daß das gasförmige Material (sofern vorhanden) von der Suspension verdampfen kann und ein gasförmiges abfließendes Material bilden kann, wobei wenigstens ein Teil dieses Materials gewöhnlich durch Kondensation gesammelt wird. Die Reaktion wird somit gewöhnlich in einer Vorrichtung durchgeführt, die in der Lage ist, etwaige Abgase aus der Reaktion zu kondensieren. Solche Abgase können nicht reagiertes organisches Halogenid und/oder Tetraorganozinnverbindung und/oder flüchtige Zersetzungsprodukte des organischen Halogenids, z.B. Alkene, umfassen. Das nicht umgesetzte Halogenid kann in einem kontinuierlichen oder wiederholten absatzweisen Verfahren zur erneuten Verwendung zurückgeführt werden, gegebe-π-enfalls nach Entfernung von etwa vorhandener Tetraorganozinnverbindung, z.B. durch fraktionierte Destillation.
Die Isolierungsmethode für das Tetraorganozinnprodukt hängt von dem Siedepunkt ab. Im Fall von Tetraorganozinnverbindungen mit Siedepunkten unter dem Reaktionsdruck (gewöhnlich Atmosphärendruck) , der weniger als die Reaktionstemperatur von gewöhnlich 160 - 200 C ist, werden Zinn und Organozinkverbindung oder das Zink enthaltende Reaktionsprodukt miteinander umgesetzt, wobei die Organozinnverbindung als gasförmige gebildete Verbindung gesammelt wird. Dieses Verfahren ist sehr geeignet zur Herstellung von Tetramethyl-, Tetraäthyl- und Tetrapropylzinnverbindungen bei 160 - 200 C, wobei bei Tetrabutylzinn gegen die höhere Temperatur dieses Bereichs oder unter vermindertem Druck gearbeitet wird. Wenn die Tetraorgano-
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zinnverbindung einen höheren Siedepunkt als die Reaktionstemperatur unter dem Reaktionsdruck hat, können entweder Druck und/oder Temperatur gegen Ende der Reaktion geändert werden, um die Tetraorganozinnverbindung zu verdampfen oder die Tetraorganozinnverbindung verbleibt in der flüssigen Phase. Das letztgenannte Verfahren wird bevorzugt und ist geeignet für die Tetraoctyl- und Tetrabutylzinnverbindungen.
Wenn die Reaktion bis zum gewünschten Grade der Vervollständigung abgelaufen ist, enthält die Suspension das Salz, etwa nicht umgesetztes Zinn und etwa nicht umgesetztes Zink sowie als Nebenprodukt Zinkchlorid und Tetraorganozinnverbindung (wenn die Temperatur unterhalb dessen Siedepunkt liegt). Die Suspension kann gegebenenfalls praktisch frei von nicht umgesetzten organischen Halogenid ■ sein und kann auch ein Triorganozinnhalogenid enthalten. Die Flüssigkeit kann erneut verwendet werden, wenn die Organozinnverbindung (en) entfernt worden ist bzw. sind und wenn das als Nebenprodukt gebildete Zinkchlorid bzw. Zinkhalogenid auch abgetrennt worden ist.
Die Suspension kann aufgearbeitet werden, indem sie absitzen gelassen wird, wobei sich gewöhnlich eine obere flüssige Phase von einer unteren Suspensionsphase abtrennt, die auch nicht umgesetztes Zinn und/oder Zink enthält. Die obere Phase enthält das Organozinnprodukt und, wenn die Reaktion in Abwesenheit eines Verdünnungsmittels durchgeführt worden war, besteht gewöhnlich praktisch ausschließlich aus dem Organozinnprodukt. Die untere Phase enthält das Salz, etwa nicht umgesetztes Zinn und/oder Zink und als Nebenprodukt Zinkchlorid. Nicht umgesetztes organisches Halogenid (sofern vorhanden) kann in jeder Phase vorhanden sein und kann von dem Organozinnprodukt durch fraktionierte Destillation abgetrennt werden und kann von der unteren Phase abgetrennt werden oder zur erneuten Verwendung zurückgeführt werden. Die Reaktionssuspension kann in heißem Zustand in die flüssige Organozinnfraktion und eine untere flüssige Suspension aufgetrennt werden, von welcher
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etwaiger Rückstand aus Zinn und/oder Zink abfiltriert werden kann. Der metallische Rückstand kann mit der notwendigen Menge von frischem Zinn und/oder Zink zur erneuten Verwendung auf gemischt werden. Vorzugsweise wird diese Relaktionssuspension heiß oder kalt oder die untere Phase heiß oder kalt mit einem organischen Lösungsmittel vermischt, um das Filtrieren zu unterstützen, wobei vorzugsweise ein Lösungsmittel verwendet wird, das in der Lage ist, eventuelle vorhandene Organozinkverbindungen zu zersetzen. Beispiele geeigneter Lösungsmittel sind Ketone mit 3-6 Kohlenstoff atomev» ζ . B . Aceton, Methyl-äthylketon und Methyl-isobutylketon, und Alkanole mit 1-6 Kohlenstoffatomen, z.B. Methanol, Äthanol, Propanole oder Butanole, wie methylierte Alkohole. Die alkoholischen Lösungsmittel sind bevorzugt, weil sie die Organozinkverbindungen besser zersetzen. Die Suspension des gesamten Reaktionsprodukts im Lösungsmittel kann mit einem Lösungsmittel für das Organozinnprodukt extrahiert werden, z.B. mit einem Kohlenwasserstoff, wie Petroläther mit z.B. Siedepunkten von 40 - 60°C, 60 - 80°C oder 80 - 100°C. Verdampfung des Extrakts hinterläßt die rohe Organozinnverbindung.
Das Gemisch aus dem Oniumsalz und von Zinkchlorid in der restlichen Flüssigkeit, das von etwa nicht umsetzten Zinn und/oder Zink abgetrennt worden ist, kann selbst nach der Verdampfung von etwaigem Keton oder Alkohol oder ggf. verwendetem anderen Lösungsmittel abgetrennt werden, z.B. durch Behandlung mit wässrigem Alkali, z.B. einer wässrigen Lösung aus einem Alkalimetallhydroxid oder Erdalkalimetallhydroxid, wie Natrium- oder Kaliumhydroxid und das Produkt kann mit einem organischen, mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel extrahiert werden, wie mit einem chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoff, z.B. mit 1-4 Kohlenstoffatomen, wie Chloroform-1, 2-Dichloräthan und Methylendichlorid, wobei eine organische Schicht erhalten wird, die aus der Oniumverbindung besteht und einer wässrigen Phase, die das Zink enthält, wobei die Phasen getrennt werden und die Oniumverbindung in das Oniumsalz gegebenenfalls zurückgeführt wird und das Oniumsalz erneut verwendet
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wird. Die Löslichkeit der quaternären Oniumchloride und der Hydroxide in organischen Medien ist beschrieben z.B. in Acta Chem. Scand. 1969, Bd. 23, Seite 1215 und anschließenden Veröffentlichungen.
Die organische Phase aus der anfänglichen Trennung der Reaktionssuspension kann praktisch ausschließlich aus dem Organozinnprodukt bestehen oder sie kann ein Gemisch des Organozinnprodukts mit einem Lösungsmittel und/oder nicht umgesetzten organischen Halogenid sein. Im letzteren Fall werden das Lösungsmittel und/oder das organische Halogenid von der organischen Phase abdestilliert, wobei eine Organozinnfraktion zurückbleibt. Das Organozinnprodukt kann durch Destillation gegebenenfalls gereinigt werden, um kleine Mengen Salze, Lösungsmittel und nicht umgesetztes organisches Halogenid zu entfernen. Die Organozinnverbindung enthält gewöhnlich wenigstens 50 %, z.B. wenigstens 70 %, und vorzugsweise wenigstens 90 %, insbesondere wenigstens 95 %, wie 95 - 98 % Tetraorganozinn, wobei der Rest, sofern vorhanden, hauptsächlich Triorganozinnhalogenid ist, wobei in beiden Verbindungen die organische Gruppe primär auf der organischen Gruppe im organischen Halogenid basiert, jedoch auch gemischte Produkte, einschließlich organischer Gruppen von den Salzen und von Kohlenwasserstoffen gebildet werden können.
Das Tetraorganozinnprodukt kann zur Herstellung von Triorganozinn-halogenverbindungen, z.B. Triorganozinnchloriden verwendet werden, die praktisch frei von Di- oder Mono-organozinnverbindungen sind, durch Mischen mit der entsprechenden molaren Menge Zinn-II-halogenid, z.B. Zinn-II-chlorid. In ähnlicher Weise können die entsprechenden Diorgano— und Monoorganozinnhalogenide hergestellt werden. Je höher das Mengenverhältnis Tetraorganozinnverbindung zu Triorganozinnhalogenid im Organozinnprodukt ist, desto höher ist der Wirkungsgrad der Anlage, auf das Volumen bezogen, mit der das Organozinnprodukt hergestellt wird. Die Organozinnhalogenide werden als pilztötende
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Verbindungen oder als Zwischenprodukte zur Herstellung solcher Verbindungen oder von Stabilisatoren verwendet, z.B. von Dibutylzinn-bis(iso-octylthioglycollat) für polymere Stoffe z.B. PVC. Insbesondere können die Tetraalkylzinnverbindungen mit Zinn-II-chlorid disproportioniert werden, wobei ein Gemisch im Molverhältnis 2 : 1 von Monoalkylzinntrihalogenid und Dialkylzinndihalogenid erhalten wird, das als Zwischenprodukt zur Herstellung von Stabilisatorgemischen, z.B. einem Mercaptoester-Stabilisator für PVC brauchbar ist.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
In einen Reaktionskolben, der mit einem Rührer, einem Tropftrichter, einem Thermometer und einem Ableitungsrohr, das zu einem Kondensator mit Aufnahmebehälter führte, versehen war, wurden 26,14 g,(0,4 g-Atom)2inkpulver und 36,9 g( 0,1 Mol) Tetra-n-butylammoniumjodid eingefüllt. Das Gemisch wurde auf 160 - 180 C erhitzt und ergab eine flüssige Suspension, die gerührt wurde, während 46,45 g( 0,5 Mol]n-Butylchlorid langsam über eine Stunde zugefügt wurden, wobei die Temperatur auf 160 - 180 C gehalten wurde. Nicht umgesetztes Butylchlorid verdampfte und sammelte sich als Kondensat in dem Aufnahmebehälter. Als alles Butylchlorid zugesetzt worden war, wurden 29,67 g-^0,25 g/'Zinnpulver zur Suspension zugefügt und die Suspension wurde eine weitere Stunde gerührt und auf 160 - 180 C erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde abkühlen gelassen und ergab eine obere Schicht aus Organozinnverbindung und eine untere Schicht, die Zink, Zinn, Zinkchlorid und quaternäres Salz enthielt. Die obere Schicht (20,1 g) wurde durch Gaschromatographie analysiert und enthielt 96 % Tetrabutylzinn und kein Tributylzinnchlorid. Die Ausbeute an Tetrabutylzinn betrug 55,6 % (bezogen auf die Molzahl Oniumjodid).
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Beispiel 2
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt mit den gleichen Mengen Zinn und Oniumjodid, wobei jedoch 52,28 g ^0,8 g-Atom\ zinkpulver und 60,12 g£ 0,65 MoljButylchlorid verwendet wurden und die Temperatur der Reaktion 160 - 180 C betrug und die Zugabezeit von Butylchlorid 1,25 Stunden und die Reaktionsdauer nach Zugabe des Zinns 4 Stunden betrugen. Nach dem Abkühlen des Reaktionsgemisches wurde eine obere Schicht und eine untere Schicht wie in Beispiel 1 gebildet. Die Schichten wurden aufgetrennt, wobei gefunden wurde, daß die obere Schicht (23,3 g) 95,3 % Tetrabutylzinn und 0,4 % Tributylzinnchlorid enthielt, entsprechend einer Ausbeute von 63,9 % Tetrabutylzinn und 0,3 % Tributylzinnchlorid, bezogen auf die Molzahl Oniumj odid.
Beispiel 3
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt mit der gleichen Menge des gleichen Oniumjodids, wobei jedoch 39,2 g (0,6 g-Atomteinkpulver, 35,6 g (0,3 g-Atomfeinnpulver und 55,8 g, (0,6 Mol]n-Butylchlorid verwendet wurden und die Reaktionstemperatur 170 - 180 C betrug, die Zugabedauer von Butylchlorid 1,5 Stunden betrug und eine Reaktionsdauer nach Zugabe des Zinns von 4 Stunden eingehalten wurden. Das Reaktionsgemisch wurde abkühlen gelassen.
Es wurden methylierte Alkohole (5o ml) zugefügt und das Gemisch wurde 30 Minuten vor dem Abkühlen am Rückfluß erhitzt und mit Petroläther Kp. 40 - 60°C ( 3 χ 50 cm ) extrahiert, wobei Ätherextrakte und eine untere Schicht erhalten wurden. Die Ätherextrakte wurden verdampft, wobei 29,0 g rohes Tetrabutylzinn mit 98,6 % Tetrabutylzinn erhalten wurden, was eine Ausbeute von 83,0 %, bezogen auf das Gewicht von
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Oniumsalz, entspricht. Die untere Schicht wurde mit weiteren
methylierten Alkoholen (100 cm ) verdünnt, das Gemisch wurde filtriert und das Filtrat wurde eingedampft, wobei ein fester Rückstand (82,6 g) zurückblieb, der das Oniumsalz und Zinkchlorid enthielt. Der Rückstand wurde auf 100 C erhitzt und mit 100 g einer wässrigen Lösung von 24 % Natriumhydroxid behandelt, wobei eine wässrige Schicht vom pH-Wert 14 erhalten wurde, wonach das Reaktionsgemisch abkühlen gelassen wurde. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert und der feste Rückstand und das Filtrat wurden getrennt mit Chloroform extrahiert (insgesamt 90 cm ). Die restliche feste Substanz wurde mit Wasser gewaschen und mit Chloroform extrahiert. Die Chloroformextrakte wurden kombiniert, getrocknet und eingedampft und hinterließen einen kristallinen Rückstand von quaternärer Verbindung (31,5 g).
Beispiel 4
Das Verfahren von Beispiel 3 wurde mit den gleichen Mengen Zinkstaub und Zinnstaub wiederholt, wobei jedoch als Oniumjodid Tetraoctylammoniumjodid (59,3 g, 0,1 Mol) und anstelle von Butylchlörid n-Octylchlorid (89,1 g, 0,6 Mol) verwendet wurden. Die Dispersion von Zinkstaub im Oniumjodid wurde bei 170 C gerührt, während das Octylchlorid über 1,25 Stunden bei 175 165 C zugefügt wurde. Am Ende der Zugabe wurde Octen bei 175 C abdestilliert und anschließend wurde die Suspension auf 150 C gekühlt, bevor das Zinn zugesetzt wurde, und anschließend 3,5 Stunden bei 170 - 175 C gerührt. Das Reaktionsgemisch wurde auf 12ö C abgekühlt und 50 cm methylierte Alkohole zugefügt. Das erhaltene Gemisch wurde abgekühlt, extrahiert und wie in Beispiel 3 aufgearbeitet, wobei 38,2 g rohe Organozinnverbindung erhalten wurden, die gaschromatographisch 92,1 % Tetraoctylzinn enthielt sowie 7 % Cetane und keine Trioctylzinnverbindungen. Die Ausbeute an Tetraoctylzinn betrug 61,6 %, bezogen auf das Oniumsalz.
- 21 -
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Die untere Schicht aus der Aufarbeitung wurde wie im Beispiel 3 weiter behandelt, um die Komponenten abzutrennen.
Das Verfahren von Beispiel 4 bis zur Zugabe der methylierten Alkohole wurde in trockener Atmosphäre unter Ausschluß von Feuchtigkeit unter Stickstoff durchgeführt.
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Claims (17)

  1. 282170b
    Patentansprüche
    Verfahren zur Herstellung von Tetraorganozinnverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein organisches Halogenid der allgemeinen Formel RX, in der R eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen und X ein Chlor-, Brom- oder Jodatom bedeutet, mit einer erhitzten Suspension von Zink in einer Flüssigkeit umsetzt, wobei die Flüssigkeit wenigstens ein Oniumsalz, nämlich ein organisches quaternäres Ammoniumsalz oder Phosphoniumsalz oder ein tertiäres SuIfoniumsalz enthält bzw. daraus besteht . . und zu dem erhaltenen Reaktionsprodukt aus dem organischen Halogenid und Zink Zinn zufügt, wobei das Atomverhältnis Zink zu Zinn wenigstens 0,5 : 1 beträgt, und anschließend das Gemisch bis zur Bildung der Tetraorganozinnverbindung erhitzt.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung einer Tetraorganozinnverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Organozinkverbindung, die wenigstens entweder ein Organozinkhalogenid oder/und eine Diorganozinkverbindung ist, wobei die organische Gruppe R eine Alkylgruppe mit 1 bis 20 Kohlenstoffatomen oder eine Alkenylgruppe mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen ist und das Halogenid X ein Chlor-, Brom- oder Jodatom bedeutet, mit einer erhitzten Suspension von Zinn in einer Flüssigkeit umsetzt, welche wenigstens ein Oniumsalz ist oder ein solches enthält, nämlich ein organisches quaternäres Ammoniumsalz oder Phosphoniumsalz oder ein tertiäres SuIfoniumsalz, und die gebildete Tetraorganozinnverbindung isoliert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Organozinkverbindung eine solche ist, die durch Umsetzen eines organischen Halogenids der Formel RX, wobei R und X die genannte Bedeutung haben, mit einer erhitzten Suspension von Zink in einer Flüssigkeit, die das Oniumsalz enthält bzw. daraus
    809848/0859 iMcrTC.
    ORIGINAL INSPECTED
    ^ 28 2"! /üb
    besteht, erhalten worden ist.
  4. 4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die als Produkt gebildete Tetraorganozinnverbindung verdampft und aus dem gasförmigen Reaktionsprodukt isoliert.
  5. 5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Tetraorganozinnverbindung, die in flüssiger Phase als Endprodukt vorliegt, als flüssige Organozinnfraktion isoliert.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Molverhältnis der organischen Halogenidverbindung zum Oniumsalz anwendet, das kleiner ist als das kritische Mengenverhältnis derart, daß die gebildete Tetraorganozinnverbindung weniger als 10 % Triorganozinnhalogenid enthält.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis des organischen Halogenids zum Oniumsalz bis zu 7 : 1 beträgt.
  8. 8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Ausgangsmaterial verwendet, in dessen Formel R eine Butyl- oder Octylgruppe ist und das Halogenatom X ein Chloratom ist.
  9. 9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch geknnzeichnet, daß man ein Atomverhältnis von Zink zu Zinn von 1: 1 bis 4 : 1, vorzugsweise 1,5 : 1 bis 2,5 : 1 anwendet.
  10. 10. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Molverhältnis des Oniumsalzes zu Zinn von 0,1 : 1 bis 1,5 : 1, vorzugsweise 0,1 : 1 bis 0,8 : 1 anwendet.
  11. 11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
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    2 b ^ 17 0b
    daß man ein Oniumsalz der Formeln R1, H Ϊ oder R', P Y, einsetzt, wobei jedes R1 eine Alkylgruppe mit 1 bis 13 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise die gleiche Gruppe wie die Gruppe R ist und Y ein Chlorid-, Bromid- oder Jodidion, vorzugsweise ein Jodidion ist.
  12. 12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Suspension einsetzt, in welcher die einzige organische Flüssigkeit ein geschmolzenes quaternäres Ammonium- oder Phosphoniumsalz ist.
  13. 13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man ein organisches Chlorid einsetzt, daS Butyl- oder Octylchlorid ist, das Chlorid in eine Suspension von festem Zink in einem geschmolzenen Salz der allgemeinen Formel R1, N Y oder R1, P Y einleitet, wobei in den Formeln jedes R' eine Butylgruppe bei Verwendung von Butylchlorid oder eine Octylgruppe bei Verwendung von Octylchlorid darstellt und Y ein Chlorid-, Bromid- oder Jodidion ist, und die Umsetzung bei 130 - 200 C durchführt und dem Reaktionsprodukt aus dem organischen Halogenid und Zink festes Zinn zusetzt in dem Atomverhältnis Zink zu Zinn von 1 : 1 bis 4 : 1 und ein Molverhältnis von Oniumsalz zu Zinn von 0,3 : 1 bis 1,5 : 1 anwendet, anschließend auf 130 - 200 C erhitzt, wobei das gebildete Tetrabutylzinn oder Tetraoctylzinn wenigstens teilweise in der flüssigen Phase vorliegt.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Molverhältnis des organischen Chlorids zum Salz von 4 : 1 bis 7 : 1 anwendet.
  15. 15. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in einer Vorrichtung durchgeführt wird, die in der Lage ist, gasförmige Reaktionsprodukte zu kondensieren.
  16. 16. Verfahren nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekenn-
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    'ORIGINAL INSPECTED
    zeichnet, daß man gegen Ende der Reaktion ein Flüssigkeits— gemisch erhält, wobei die obere Schicht aus der Tetraorganozinnverbindung besteht und die obere Schicht von der unteren Schicht getrennt wird.
  17. 17. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Ende der Reaktion zu der Reaktionssuspension einen Alkohol zusetzt und das Organozinnprodukt durch Extraktion mit einem Kohlenwasserstofflösungsmittel abtrennt.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4006043C1 (de) * 1990-02-26 1991-04-18 Th. Goldschmidt Ag, 4300 Essen, De

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DE4006043C1 (de) * 1990-02-26 1991-04-18 Th. Goldschmidt Ag, 4300 Essen, De

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BE867169R (fr) 1978-11-17
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