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BESCHREIBUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Greifen, Halten
und Fördern von stabförmigem Material, insbesondere von Betonstahlstäben, die einem
Lagerbett zu entnehmen und in Richtung auf eine Verarbeitungseinrichtung zu fördern
sind, wobei eine aus in eine Uffnungs- und in eine geschlossene Klemmstellung beweglichen
Teilen bestehenden Einrichtung für die Aufnahme und das anschließende Halten des
Materials vorgesehen ist.
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Eine Vorrichtung dieser Art ist nach der DE-AS 24 56 086 bekannt.
Die Einrichtung zum Klemmen ist hierbei einerseits mit quer zur Förderrichtung verlaufenden
Rollen und andererseits mit einem senkrecht zu diesen Rollen absenkbaren Klemmstempel
ausgeführt, so daß sie sich bei nicht abgesenktem Klemmstempel und auf den Rollen
aufliegenden Betonstahlstäben sowohl in Förderrichtung als auch entgegengesetzt
dazu bewegen läßt. Die Betonstahlstäbe liegen dabei bevorzugt zu mehreren in einer
Reihe nebeneinander auf den genannten Rollen auf. Sofern infolge ungleichmäßiger
Lagerung auch übereinander liegende Betonstahlstäbe auf die Rollen gelegt werden,
lassen sich von diesen mittels des Klemmstempels nur die jeweils zu oberst liegenden
Betonstahlstäbe belasten, so daß für die darunter liegenden Stäbe die Gefahr besteht,
seitlich von den Rollen heruntergedrückt zu werden.
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Bei einer anderen Ausführungsform der gattungsgemäßen Art ist es nach
der CH-PS 513 758 bekannt, als unteres Teil der Einrichtung eine im Querschnitt
U-förmige Rinne zu verwenden,
in die von oben ein mit einer Gummi
leiste versehener Klemmstempel absenkbar ist. Sofern hierbei mehrere Stäbe übereinanderliegend
in die U-förmige Rinne gelangen, können sie zwar nicht seitlich austreten, jedoch
lassen sich von ihnen gleichfalls nur die jeweils oberen mittels des Klemmstempels
beaufschlagen. Die Gummileiste hält dabei die von ihr unmittelbar beaufschlagten
Stäbe gegen Verschiebung wesentlich fester, als dies bei den sich nur aneinander
bzw. am Boden der Rinne abstützenden Stäben der Fall ist.
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Beim Herausziehen eingeklemmter Stäbe können daher die letzteren zurückrutschen,
was noch dadurch begünstigt wird, daß der Boden der U-förmigen Rinne nebeneinander
liegende, drehbar gelagerte Stützrollen aufweist, deren Achsen sich in Förderrichtung
erstrecken.
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Vom einleitend beschriebenen Stand der Technik ausgehend liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Einrichtung zum Klemmen derart zu verbessern,
daß sich nicht nur nebeneinander liegendes stabförmiges Material damit greifen und
halten läßt, sondern daß das stabförmige Material dabei auch zu mehreren Stäben
übereinander geschichtet sein kann. Es soll darüberhinaus auch in weiteren Grenzen
unterschiedliche Durchmesser aufweisen können; schließlich soll es auch möglich
sein, bei besonders dickem stabförmigenm Material nur einen Stab zu ergreifen und
festzuhalten, wobei die Bedingungen zum Greifen und Halten dann gleichfalls verbessert
sein sollen.
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Gelöst wird die erfindungsgemäße Aufgabenstellung dadurch, daß eines
der beweglichen Teile aus mehreren, unabhängig voneinander bewegbaren, in Förderrichtung
des Materials neben- und hintereinander angeordneten Bolzen besteht, die in Förderrichtung
gegeneinander versetzt sind.
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Auf diese Weise läßt sich die Einrichtung in ihrer Klemmstellung unterschiedlich
weit schließen und somit dem insgesamt von ihr gehaltenen Material in der Klemmstellung
mit erheblich verbesserter Genauigkeit anpassen. Dies führt dann dazu, daß das stabförmige
Material nicht nur von seiner einen Seite her, sondern auch von anderen Seiten her
in der Klemmstellung festgeklemmt wird, weil mehrere Bolzen hierauf zur Einwirkung
gelangen. Die in Förderrichtung gegeneinander versetzten Bolzen gewährleisten dabei
auch, daß an in Förderrichtung unterschiedlichen Stellen Klemmkräfte auf das zu
fördernde Material zur Einwirkung gelangen können.
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Damit wird eine wesentlich bessere Klemmlage erzielt, als wenn es
nur zu einer einseitigen Beaufschlagung kommt. Das stabförmige Material kann indes
nicht nur in mehreren ungleichmäßigen Schichten übereinander liegen, sondern darüberhinaus
auch dank der unabhängigen Bewegung der einzelnen Stempel voneinander eine nicht
in sich parallele Ausrichtung haben. Dies ist vor allem bei Betonstahlstäben der
Fall, die stets mit schwacher Krümmung in Lagerbetten liegen, was dann zu einer
nichtparallelen Ausrichtung bei mehreren, gleichzeitig zu entnehmenden Stäben führt.
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In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung ist ein weiteres der relativ
zueinander beweglichen Teile als ein Unterteil mit einem einen ebenen Boden aufweisenden
Auflager für das Material ausgeführt, während die Bolzen als Oberteil gestaltet
und in vertikaler Richtung auf das Unterteil bewegbar sind. Diese bevorzugte Ausführungsform
gestattet es, zunächst mehrere Endabschnitte des stabförmigen Materials in angehobenem
Zustand auf ihrem Auflager liegend zu unterstützen, bevor noch die Bolzen abgesenkt
wurden. Man kann insbesondere mehrfach mittels eines Kranes oder sogar von Hand
stabförmiges Material auflegen, das erst abschließend von den dann abwärts bewegten
Bolzen ergriffen und festgehalten wird.
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Um möglichst günstige Berührungsmöglichkeiten zwischen dem stabförmigen
Material und den Bolzen zu schaffen, sind letztere mit sich in Richtung auf das
stabförmige Material im Querschnitt verjüngenden Endabschn tten ausgebildet.
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Besonders zweckmäßig ist die Ausführung der Endabschnitte der Bolzen
in Kegelform, wobei der Kegelwinkel im Interesse einer größtmöglichen Haltbarkeit
wenigstens etwa 900 betragen sollte. Darüberhinaus ist es auch angebracht, zur Vermeidung
eines unnötigen Verschleißes und zur weiteren Verbesserung eines flächigen Anliegens
an dem stabförmigen Material die Kegelspitzen abgerundet auszubilden.
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Die Wirkung der erfindungsgemäßen Einrichtung läßt sich noch dadurch
steigern, daß ihre beiden Teile jeweils aus mehreren,
unabhängig
voneinander bewegbaren und in der eingangs vorgeschlagenen Weise angeordneten Bolzen
bestehen. Um zu vermeiden, daß dann von dem stabförmigen Material abfallende Verunreinigungen
die Bolzenführungen beschädigen, kann man unter Verzicht auf ein etwa horizontales
Auflager die beiden Teile mit schräg von oben nach unten bewegbaren Bolzen ausbilden,
wobei sich dann ein nach unten geöffnetes Maul ergibt, in welches mehrere Stäbe
eingebracht werden, bevor sich die Bolzen dann in Richtung auf das stabförmige Material
in Bewegung setzen. Die Bewegungsrichtungen der Bolzen beider Teile sind dann leicht
in Bezug aufeinander geneigt.
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Ein erleichtertes Festklemmen wird dadurch erreicht, daß das Auflager
des stabförmigen Materials an seinen beiden, zur Förderrichtung parallelen Außenkanten
ansteigend gestaltet ist. Somit wird eine Schwelle gebildet, über die die äußeren
Stäbe des eingelegten Materials am Herausrutschen gehindert werden.
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Den beträchtlichen Einspannkräften entsprechend werden zweckmäßig
sowohl das Auflager als auch die Führungen für die Bolzen in einem starren Block
ausgebildet. Die Stabenden lassen sich bei den in Uffnungsstellung befindlichen
Bolzen erleichtert einbringen, wenn ein derartiger Block einen sich in Richtung
auf das Lagerbett erstreckenden, bis zum Boden des Auflagers ansteigenden Auflaufkeil
aufweist. Ein derartiger Keil kann also zwischen die Stabenden eingeschoben werden,
so daß die über ihm liegenden Stabenden beim weiteren Einschieben selbsttätig auf
das Auflager gelangen.
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Für die Bolzen können unterschiedliche Ausführungsformen gewählt werden.
Besonders zweckmäßig ist es, sie als Kolbenstangen von in mit einem Druckmittel
beaufschlagbaren Zylindern verschieblichen Kolben auszubilden. Die Kolben können
wiederum in den Zylindern verschiebbar sein, in welchem Falle die Zylinder dann
beidseitig mit dem Druckmittel beaufschlagbar sind. Als Druckmittel kommt bevorzugt
eine für hydraulische Zwecke geeignete Flüssigkeit in Betracht.
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Bei einer Ausführung der erfindungsgemäßen Einrichtung mit einem Oberteil
und einem Unterteil sind diese beiden Teile in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
über ein Parallelogrammgestänge heb- und senkbar an zwei Gelenken eines Förderwagens
angeschlossen. Auf diese Weise läßt sich die Einrichtung in beliebige Höhenlagen
bringen, ohne daß sich ihre vertikale Ausrichtung dabei verändert.
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Da die neue Einrichtung zum Beladen zweckmäßig um ein kurzes Stück
vorfahrbar ist, ist es zu ihrer vertikalen Einstellung zweckmäßig, daß der untere
Arm des Parallelogrammgestänges auf einer ihn abstützenden Rolle aufliegt, die ihrerseits
ein hydraulisch heb- und senkbare Lager aufweist. Diese Rolle kann dann an einem
feststehenden Teil der Vorrichtung mittels eines Gelenkarms angeschlossen werden,
wobei auch der Hydraulikzylinder an dem feststehenden Teil der Vorrichtung einendig
angelenkt ist, während das Ende einer aus ihm ausfahrenden Kolbenstange am Lager
der genannten Rolle angreift.
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Für die Betätigung der aus Zylindern als Kolbenstangen ausfahrenden
Bolzen ist es von Vorteil, wenn alle Zylinder miteinander in Leitungsverbindung
stehen und mit einem gemeinschaftlichen Druckmittel beaufschlagbar sind. Dadurch
kann dann jeder Bolzen so weit ausgefahren werden, wie es die Stäbe zulassen. Insbesondere
ist dann auch die von jedem Bolzen ausgeübte Anpresskraft gleich.
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Es kann zur Verbesserung der Betriebsweise beitragen, wenn verhindert
wird, daß während des Absenkens der Bolzen einige, außen liegende Stäbe aus dem
Lager herausgedrückt werden.
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Ein zuverlässiges Mittel hierfür besteht darin, daß der Zuleitungsquerschnitt
des Druckmittels zu den äußersten, der freien Außenkante des Auflagers gegenüberliegenden
Zylindern von größerem Querschnitt als zu den übrigen Zylindern ist.
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Die Folge hiervon ist, daß sich die äußersten Zylinder schneller schließen
als die anderen Zylinder und dadurch das Auflager nach außen hin abriegeln, bevor
einzelne Stäbe herausgedrückt werden können.
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Zur weiteren Veranschaulichung der Erfindung sei auf die sich auf
ein Ausführungsbeispiel beziehenden Zeichnungen Bezug genommen. Darin zeigen: Fig.
1 eine vorderseitige Ansicht der in Klemmstellung befindlichen Einrichtung, Fig.
2 eine Unteransicht auf die neben- und hintereinander angeordneten Bolzen entsprechend
der Schnittlinie II-II gemäß Fig. 1 und
Fig. 3 den vorderen Teil
der gesamten Vorrichtung in seitlicher Ansicht.
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Wie Fig. 1 zeigt, besteht die Einrichtung aus einem starren Block
1, dessen Unterteil 1' mit einem ebenen Boden 2 ausgeführt ist, der das Auflager
für das stabförmige Material 3 bildet, von welchem jedoch lediglich ein Stab mit
dem Bezugszeichen versehen ist. Das Auflager wird von seinen beiden, parallel zur
Förderrichtung verlaufenden Außenkanten 4,5 begrenzt, die ansteigend ausgebildet
sind. Auf diese Weise wird die im Block 1, 1' vorhandene seitliche Uffnung 6 durch
die beschriebene, ansteigende Schwelle abgegrenzt.
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Im Block 1, der teilweise geschnitten dargestellt ist, erkennt man
die Bohrung eines Zylinders 7, in welcher ein Kolben 8 dichtend geführt ist. Die
Kolbenstange 9 tritt durch eine gleichfalls dichtende Führung 10 aus dem Zylinder
7 aus und bildet in ihrem unteren Teil den Bolzen 11, dessen Endabschnitt 12 in
der beschriebenen Weise kegelförmig mit abgerundeter Kegelspitze 13 ist. Man erkennt
insbesondere, daß die Kegelflaken auch mehrere Stäbe festklemmen können. Jedem Bolzen
11 entspricht ein Zylinder 7.
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Die Zylinder 7 sind in der beschriebenen Weise untereinander verbunden
und in der gleichfalls beschriebenen Weise mit einem Druckmittel baufschlagbar.
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Wie Fig. 2 zeigt, sind die einzelnen Bolzen 11, von denen wiederum
nur einer bezeichnet ist, in der Förderrichtung 14 gegeneinander versetzt. Im übrigen
zeigt Fig. 2 die Anordnung der Bolzen nebeneinander sowie auch hintereinander. Der
Boden 2 des Unterteils 1' erstreckt sich in Förderrichtung 14 wenigstens so weit,
daß er zu dem Bolzen 11 ein Gegenlager bildet.
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Die die gesamte Vorrichtung darstellende Fig. 3 zeigt in ihrem linken
Teil die gleichfalls in Klemmstellung befindliche Einrichtung, in deren Block 1
die Bolzen 11 wie beschrieben angeordnet sind. Auf dem Boden 2 erkennt man das stabförmige
Material 3, welches in drei unterschiedlichen Höhen dargestellt ist und von den
kegelförmigen Endabschnitten 12 der Bolzen festgeklemmt ist. Das Unterteil 1' ist
zusätzlich mit dem bis zum Boden 2 reichenden Auflaufkeil 45 versehen.
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An den beiden hinteren Teilen des Blockes 1, 1' befinden sich untereinander
die Gelenke 16 und 17 für das Parallelogrammgestänge 18. Der obere Arm 18' ist am
Gelenk 19 des Förderwagens 20 angeschlossen, während der untere Arm 18 " am Gelenk
21 des Förderwagens 20 angelenkt ist. Der Förderwagen 20 ist durch einen nicht näher
bezeichreten Seilzug angetrieben und mittels der schematisch dargestellten Räder
22, 22' auf Schienen in der Förderrichtung 14 sowie entgegengesetzt dazu verfahrbar,
während das Maschinengestell, dessen Vorderkante mit 23 bezeichnet ist, ortsfest
bleibt.
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Der untere Arm 18 " des Parallelogrammgestänges 18 wird mittels der
Rolle 24 abg#estützt, die ein Lager 25 aufweist, das durch den Hydraulikzylinder
26 und die daraus ausfahrende Kolbenstange 27 heb- und senkbar ist. Der Hydraulikzylinder
26 ist an einer ortsfesten Stelle 28 am Maschinengestell angelenkt, an welchem weiterhin
an einer anderen ortsfesten Stelle 29 der Gelenkarm 3G angelenkt ist. Die Kolbenstange
27 und der Gelenkarm 30 greifen ihrerseits am Gelenk 31 des Lagers 25 an, so daß
die Rolle 24 je nach Bedarf angehoben oder, wie durch die strichpunktierte Einzeichnung
wiedergegeben wurde, abgesenkt werden kann, woraufhin ihr das Parllelogrammqestänge
folgt und die Einrichtung zum Klemmen in die gewünschte Höhenlage gebracht werden
kann.
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Zur Beätigung ist der Zylinder 26 über die Leitung 32 an eine hydraulische
Steuerschaltung 33 angeschlossen. Gleichfalls ist eine hydraulische Verbindungsleitung
34 für die in Fig. 3 nicht näher dargestellten Zylinder im Block 1 vorgesehen; die
Zylinder können in zeichnerisch nicht näher dargestellter Weise wie beschrieben
mit einer Hydraulikflüssigkeit beaufschlagt werden, so daß die Bolzen in Klemmstellung
und in Uffnungsstellung gebracht werden können.