14.11.1975 Ot/Hm
Anlage zur
Patent- und
Gebrauchsmusterhilfsanmeldung
ROBERT BOSCH GMBH, STUTTGART
Transportwagen
Die Erfindung betrifft einen fahrbaren Transportwagen Transportieren von Lasten insbesondere Reisegepäck oder
Einkaufsgut, der derart aufgebaut ist, daß mehrere gleichartige Transportwagen ineinander schiebbar sind, mit einem
Grundrahmen der als Ladefläche ausgebildet ist und einem · nach oben gerichteten Schiebebügel.
-2-
709824/0101
.*.
255491b
Fahrbare Transportwagen sind auf Bahnhöfen, Plughäfen
oder in Kaufhäusern bekannt. Bei dem auf Bahnhöfen angewandten Kofferkuli-System werden diese Transportwagen
nicht nach einen festen Zeit- oder Ortsschema im Bahnhof verteilt, sondern werden an einzelnen markanten Punkten
des Bahnhofs zusammengestellt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Transportwagen nicht dort stehen wo
sie gebraucht werden, insbesondere, zu Zeiten des starken Reiseverkehrs stehen solche Transportwagen nicht an solchen
Stellen zur Verfügung an denen sie benötigt werden. Die richtige und rechtzeitige Verteilung solcher Transportwagen
erfordert zusätzliche Arbeitskräfte, die im allgemeinen nicht zur Verfügung stehen. In dieser Form
stellt das heutige Transportwagensystem eine unbefriedigende Lösung dar, da es für den Benutzenden meist nicht
sofort zur Verfügung steht, und eine verbesserte Bereitstellung der Transportwagen in Form einer gezielten,
aufgefächerten Verteilung bisher am notwendigen Arbeitskräfte-Aufwand scheiterte.
Hiervon ausgehend, liegt die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die zuvorgenannten Nachteile zu beheben,
insbesondere einen Transportwagen zu schaffen, der dem
Benutzer zu jeder Zeit an bestimmten festgelegten Stellen zur Verfügung steht. Die Aufgabe ist demnach in der Verbesserung
des Transportwagen-Sammlungssystems und somit in der verbesserten Bereitstellung für den Benutzer zu
sehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Kupplungssystem,
mit dem der Transportwagen an einem fest instalierten Halteständer oder an einem gleichartig aufgebauten
Transportwagen festkuppelbar und hiervon wieder trennbar ist. · ·
-3-709824/0101
sr
Der Vorteil dieser Ausführungsform liegt vornehmlich darin,
daß das Transportwagen-Verteilung'ssystem bei geringeren Kosten gegenüber den heute praktizierten Verfahren eine
Konzentration der Transportwagen an markanten Stellen ermöglicht.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß das Kopplungssystem als Schloßsystem ausgebildet ist. Dies hat den Vorteil
daß ein Transportwagen nur von an bestimmten Orten eingerichteten Sammelstellen entnommen werden kann. Eine vorteilhafte
Weiterbildung der Erfindung beruht darauf, daß ein Schloßsystem mit einem Münzautomat mit Drehknopf und
ein Kopplungsgegenstück vorgesehen sind, die durch eine Achsverbindung miteinander verbunden sind, wobei die Achsverbindung
an der Seite des Kopplungsgegenstückes einen Verriegelungshaken besitzt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung beruht darauf, daß eine lösbare Verbindung, bestehend aus
dem Kopplungsgegenstück mit Verriegelungshaken am anzukoppelnden Transportwagen und einer Verriegelungsvorrichtung
im Drehknopf des Münzautomaten vorgesehen ist. Die zuvorgenannten Maßnahmen ermöglichen auf vorteilhafte
Weise durch eine einfache Kopplungsmechanik eine zuverlässige Bereitstellung von Transportwagen, die mit
Hilfe des Münzsystems den Benützenden zur Verfügung stehen.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß zwischen
dem Drehknopf des Münzsystems und dem Kopplungsgegenstück eine Magnetsicherung mit Rückholfeder angeordnet
ist. Diese Ausführungsform ermöglicht ein sicheres Verriegelungssystem,
welches nur über den Münzautomaten mit Drehknopf betätigt werden kann.
Als zweckmäßige Ausgestaltung erscheint ebenfalls die Ausbildung des Schloßsystems als Münzpfandsystem. Durch
diese Ausführungsform wird durch Einwurf eines Geldstückes
709824/0101 · -υ-
in den Münzautomaten die gekoppelte Verriegelung gelöst, und der in einer Sammelstelle stehende Transportwagen
kann herausgefahren werden. Der Benutzer bekommt jedoch nach Erledigung der Transportaufgabe das Geldstück zurück,
wenn der Transportwagen wieder in eine Sammelstelle gefahren wird. Durch das Schloßsystem mit Drehmechanismus
des Münzautomaten besteht nur in der Sammelstelle die Möglichkeit das Pfand aus dem Münzautomaten zu entnehmen.
Mit der Geldrückgabe erfolgt auch wieder die mechanische Ankopplung des Transportwagens an die Sammelstelle.
Die Erfindung sieht ferner vor, daß der Belegungszustand
jeder Sammelstelle mit Transportwagen mit Hilfe elektronischer Informationseinrichtungen von einer zentralen
Überwachungsstelle kontrollierbar ist. Hierdurch kann eine ungleichmäßige Verteilung der Transportwagen in
den Sammelstellen rechtzeitig bemerkt und ohne großen Arbeitsaufwand ausgeglichen werden.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind in der. folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der beigefügten Abbildungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 die Anordnung von Transportwagen an einer Sammelstelle
sowie den schematischen Aufbau eines Transport wage ns ,
Fig. 2 den' schenAÜschen Aufbau des Schloßsystems, bestehend
aus einem Münzautomaten und einem Kopplungsgegenstück
und
Fig. 3 das verriegelte Schloßsystem in einem Längsschnitt.
In Fig. 1 sind die ineinanderschiebbaren Transportwagen an ihren nach oben gerichteten Schiebebügeln mit den Kopplungs-
709824/0101
systemen 10 ausgerüstet. Zwei der Transportwagen sind bereits untereinander und am Halteständer 11 angekoppelt.
Das Kopplungssystem 10 besteht im wesentlichen aus einem Münzautomaten 12 mit Drehknopf 13 und einem Kopplungsgegenstück 14, die durch eine Achsverbindung 15 miteinander
verbunden sind.
In Fig. 2 sind die das Schloßsystem bildenden Elemente des Münzautomaten 12 mit Drehknopf 13 sowie das Kopplungsgegenstück
l4 einzeln dargestellt. Der an der einen Seite des Kopplungssystems 10 angebrachte Münzautomat 12 ist von
seiner Punktion her für ähnliche Aufgaben schon bekannt und besteht aus einem Münzeinwurfschacht; anstelle eines
sonst üblichen Schlüssels enthält er einen Drehknopf 13 zur Betätigung des Münzautomaten sowie eine Geldrückgabevorrichtung.
Das Kopplungsgegenstück l4 ist auf der dem Münzautomaten
gegenüberliegenden Seite des Kopplungssystems IO angeordnet
und stellt das Gegenstück zum Münzautomaten 12 dar. Hierfür hat es auf der einen Seite eine konische Bohrung, welche
der konischen Form des Drehknopfes 13 entspricht. Diese konische Ausführung der Bohrung sowie des Drehknopfs 13
dient bei der Ankopplung der Transportwagen der besseren Justierung und Zentrierung. Der Verriegelungshaken 16 ,
der das Ende der Achsverbindung 15 darstellt, sitzt zentrisch
in der konischen Bohrung des Kopplungsgegenstücks
14.
Die schematische Darstellung der Kopplung zwischen zwei Transportwagen ist in Fig. 3 dargestellt. Der Drehknopf
des Münzautomaten 12 ist für die bessere Zentrierung beim Ankoppein als Konus ausgebildet. Im angekoppelten Zustand
befindet sich der Drehknopf 13 in der konischen Bohrung des Kopplungsgegenstücks 14. Der Verriegelungshaken 16 des
-6-709824/0101 ·
Kopplungsgegenstücks 14 befindet sich im angekoppelten
Zustand in der Verriegelungsvorrichtung 17 des Drehknopfs 13. Die Sicherung des An- und Entkopplungsmechanismus
geschieht über eine Magnetsicherung, bestehend aus einem Dauermagneten 20 im Drehknopf 13, einem auf der Welle
verschiebbaren Ankerring 21-und einem über die Rückholfeder
19 hiermit gekoppelten weiteren Ring 22, der fest auf der Welle 15 sitzt. Das Gehäuseteil 23 dient als Anschlag
für den verschiebbaren Ankerring 21.
Der An- bzw. Entkopplungsvorgang geschieht dann wie folgt: Der Drehmechanismus des Münzautomaten läßt sich nur betätigen,
wenn ein Geldstück eingeworfen wird. Ist dies geschehen, so kann durch Drehen des Drehknopfs 13, der über
die Achsverbindung 15 mit dem Verriegelunghaken 16 verbunden ist, die Entkopplung des Transportwagens erfolgen. Bei
der Ankopplung des Transportwagens an eine Sammelstelle dient ein in den Drehknopf 13 eingelegter Dauermagnet
als Schlüssel für die Freigabe des Münzautomaten-Drehmechanismus. Dies ist erforderlich^ da das Geldstück
(Pfand) erst zurückgegeben werden soll, wenn der Transportwagen an eine Sammelstelle zurückgebracht wurde. Die
Freigabe des Geldstücks erfolgt, wenn der Transportwagen
ordnungsgemäß herangeschoben ist, d.h. eine Zusammenführung der Verriegelungselemente stattgefunden
hat. Die Freigabe des Geldstücks erfolgt dann durch die Anziehungskräfte des Dauermagneten 20 im Drehknopf 13,
wodurch der verschiebbare Ankerring 21 .vom Gehäuseteil
23 und dem auf· der Achsverbindung 15 aufgesteckten Ring 22 abhebt. Damit wird die Sperrung der als Welle dienenden
Achsverbindung 15 gelöst und die Welle 15 kann für den abschließenden Kopplungsvorgang und der Münzausgabe gedreht
werden. Der Kopplungsvorgang erfolgt dabei durch Einrastung des Verriegelungshakens 16 in die Verriegelungsvorrichtung
17 im Drehknopf des bereits angekoppelten Transportwagens.
-7-709824/0101
-Ψ3·
Beim Entkoppeln des Transportwagens erfolgt durch Einwurf eines Geldstücks (Pfand) in den Münzautomaten die mechanische
Entriegelung der Achsverbindung 15 und die Rückholfeder 19 zieht den Ankerring 21 wieder an das Gehäuseteil
23. Durch eine Aussparung im Achsring 22 und im Gehäuseteil 23 wird durch Eingreifen des Ankerrings 21 in diese
Aussparung die Sperrwirkung der Achsverbindung wieder
herstellt. Eine Geldrückgabe ist demnach erst bei einer erneuten Ankopplung an einer Sammelstelle möglich.
Selbstverständlich wären auch Alternativlösungen für die Kopplungsverbindung denkbar; anstelle des Dauermagneten
könnte man für die Freigabe der Achsverbindung 15 auch ein mechanisches Schlüsselsystem benützen. Auch eine
Trennung zwischen dem Kopplungsmechanismus und dem Betätigungsautomaten (Drehknopf) wäre denkbar. Die Zentrierung
der Transportwagen könnte auch über besondere Führungsstangen erfolgen.
Die überwachung des Belegungszustandes jeder Sammelstelle
mit Transportwagen kann durch eine elektrische Informationseinrichtung von einer zentralen Überwachungsstelle
erfolgen. Eine Lösung hierzu wäre z.B. die Hinzuschaltung eines Reihen- oder Parallelwiderstandes mit jedem angekoppelten
Wagen über den Kopplungsmechanismus und die Messung der damit verbundenen Stromänderungen. Es wären jedoch auch
Induktionsschleifen oder ähnliche Einrichtungen denkbar.
Insgesamt kann der Vorteil des beschriebenen Transportwagensystems
darin gesehen werden 3 daß unter Mitwirkung
des Benutzers eine verbesserte Bereitstellung dieser Transportwagen gewährleistet ist ohne zusätzliche Kosten
für den Benutzenden. Die Anwendung könnte insbesondere auf Bahnhöfen5 Flughafen sowie in Kaufhäusern oder Einkaufszentren Erleichterung schaffen..
-8-
709824/0101