DE2333927C2 - Flüssige, bzw. pumpfähige stabile Dispersionen von Typ Wasser-in-Öl und ihre Verwendung - Google Patents
Flüssige, bzw. pumpfähige stabile Dispersionen von Typ Wasser-in-Öl und ihre VerwendungInfo
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Description
Wasserlösliche polymere Substanzen in Pulverform si.id als Flockungs-, Sedimentations-, Entwässerungsund Retentionshilfsmittet bekannt. Es ist weiterhin
bekannt, daß der Einsatz solcher Produkte effektiver ist, je größer das Molekulargewicht der wasserlöslichen
polymeren Substanz ist. Die hohen Molekulargewichte bringen es mit sich, daß die Herstellung von
Gebrauchslösungen aus den wasserlöslichen, pulverförmiger!, hochmolekularen Substanzen zeitraubend und
schwierig ist, d. h. daß nicht immer das Vorliegen einer partikelfreien Gebrauchslösung gewährleistet ist. Hinzu
kommt, daß die Verwendung pulverförmiger Produkte allgemein technisch schwierig ist und für ihre kontinuierliche konstante Dosierung aufwendige Einrichtungen
erforderlich sind.
Alle diese Schwierigkeiten unterbleiben, wenn flüssige oder zumindest pumpfähige Produkte zum Einsatz
gelangen, wobei es eine Forderung der wirtschaftlichen Vernunft ist, daß der Gehalt an wirksamer Substanz in
solchen flüssigen oder pumpfähigen Produkten so groß wie möglich ist Im Hinblick auf die hohe Viskosität
konzentrierter, wäßriger Lösungen hochmolekularer wasserlöslicher Stoffe konnte bisher die vorgenannte
Forderung nicht erfüllt werden.
Aus den DE-OS 20 48 664, 20 54 523, 2156 858,
22 06 564,15 46 344 ist die Herstellung und Anwendung
ίο wäßriger Lösungen von Polyacrylamid-Mannich-Basen
bekannt die durch Aminomethylierung der Säureamidgruppen in gelösten polymeren Produkten mit Formaldehyd und Amin erhalten werden. Als Folge des
bezüglich des Wirkungseffektes notwendigen hohen
Polymerisationsgrades des Polyacrylamide bzw. des
Zustandes dieses Polymeren in wäßriger Lösung, lassen sich mit diesen Verfahren jedoch nur relat-v verdünnte,
d.h. 5- bis 10gew.-%ige Polymer-Lösungen herstellen.
Die Lösungen besitzen schon mit diesem Gehalt
wirksamer Substanz eine hohe Viskosität Die nach den
genannten Verfahren hergestellten viskos-flüssigen Produkte sind daher schwierig zu fördern bzw. zu
handhaben, so daß ihre Anwendung in verschiedenen Bereichen trotz guter Wirksamkeit eingeschränkt ist
Bei längerer Lagerung ist, ebenso wie bei Versuchen,
diese Produkte zu entwässern oder mit größerem Gehalt an wirksamer Substanz herzustellen, eine
Vernetzung zu weitgehend unlöslichen und damit unwirksamen Substanzen festzustellen.
Nach einem in DE-OS 2163 246 angegebenen
Verfahren wird die Gewinnung pulverförmiger Polyacrylamid-Mannich-Basen durch Aufarbeitung der nach
den zuvor geschilderten Verfahren gewonnenen 5- bis 10%igen wäßrigen Polymer-Lösungen beschrieben,
wobei die genannte Verfahrensweise, das Ausfällen der Polymeren aus der verdünnten Lösung durch Zusatz
von mehrwertigen Elektrolyten, das Abtrennen der wäßrigen Phase und das Trocknen des Produktes,
wiederum aufwendig ist.
Ebenso sind nach DE-AS 14 42 398 aus Polyacrylamid
und dem Umsetzungsprodukt von Dialkylammoniumsalzen und Paraformaldehyd gebildeten, feste, freifließende Ausflockungszusammensetzungen, die in einem
Medium mit geeignetem pH-Wert in gelöstem Zustand
kationisch wirksam werden, bekannt.
In der DE-OS 15 95 544 wird ein Verfahren zur Gewinnung fester, kationisch wirksamer Polymerer
beschrieben, nach dem eine Polyacrylamid-Suspension in einem organischen Lösungsmittel ohne Verwendung
eines Emulgators hergestellt wird. Diese instabile Suspension wird dann mit Formaldehyd und sekundären
Aminen zur Mannich-Base umgesetzt und diese durch Ausfällung mit geeigneten Lösungsmitteln als Feststoff
isoliert. Die nach diesem Verfahren als Zwischenpro
dukte erhaltenen Suspensionen sind nicht nur instabil
und damit nicht lagerbeständig und deswegen nicht direkt als Flockungs-, Sedimentations-, Entwässerungsund Retentionshilfsmittel geeignet, sondern führen bei
höheren Polymer-Konzentrationen von mehr als IO
Gewichtsprozent wegen der Neigung solcher höher
konzentrierten Lösungen, vernetzte Gele zu bilden, zur Bildung von unlöslichen Produkten im isolierten
Endprodukt. So enthalten die Produkte der DE-OS 15 95 544 sämtlich unlösliches Produkt in Mengen von
0,2 bis 15 Volumprozent. Diese unlöslichen Bestandteile
stören aber schon in sehr geringen Mengen die Brauchbarkeit der Produkte als Ausflockungsmittel und
als Entwässeningshilfsmittel bei der Papierherstellung,
da sie als Unregelmäßigkeiten im fertigen Papier erscheinen. Dabei ist zu beachten, daß Polymerisate, die
bei der Dispersion in Wasser über 5 Volumprozent unlösliche Gele bilden, bereits als unbrauchbar anzusehen sind, woraus deutlich wird, daß selbst kleinste
Mengen an Unlöslichem die Verwendbarkeit der Produkte bereits stark beeinträchtigen. Darüber hinaus
sind die Dispersionen gemäß DE-OS 15 95 544 auch hinsichtlich ihres Aminomethylisierungsgrades und des
Molekulargewichts der Ausgangspolymeren be- ίο schränkt, um die Bildung von unerwünschten, unlöslichen Vernetzungsprodukten zu vermeiden.
In der DE-AS 10 89 173 wird ein inverses Emulsionspolymerisationsverfahren beschrieben, bei dem 30 bis 70
Teile einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen is Monomeren, die je nach den verwendeten Monomeren
und der Polymerisationstemperatur zwischen 20 und 50 Gewichtsprozent Monomeres enthält, in 70 bis 30 Teilen
einer Öl-Phase mit einem Emulgiermittel vom Wasserin-Öl-Typ emulgieri -md darin polymerisiert wird. Als
Monomere werden auch Acrylamid und Methacrylamid verwendet, dagegen nicht die Aminoalkylierungsprodukte solcher Monomeren Angesichts der bekannten
Tatsache, daß Polyacrylamide zur Vermeidung der Bildung von unlöslichen vernetzten Produkten nur in
Konzentrationen bis etwa 10 Gewichtsprozent für die Umsetzung mit Formaldehyd und Aminen zu den
entsprechenden Mannich-Basen eingesetzt werden, hat es nicht nahegelegen, anstelle des Carbamoyl-Monomeren der DE-AS 1081 173 deren monomere Mannich-Ba-
sen einzusetzen; vielmehr mußte der Fachmann erwarten, daß bei höheren Konzentrationen nach der
Polymerisation zur polymere*-/ Man:Jch-Base diese unter Bildung von unlöslichen Produkten vernetzt
Aufgabe der Erfindung ist daher die f ohaffung von
flüssigen und damit leicht handhabbaren Dispersionen, die stabil sind, eine hohe Konzentration an polymerer
Mannich-Base aufweisen und die keine festen bzw. unlöslichen Anteile enthalten. Aufgabe der Erfindung ist
ferner die Schaffung von Produkten, die hinsichtlich ihres Aminomethylierungsgrads und des Molekulargewichts des Ausgangspolymeren nicht beschränkt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch flüssige bzw. pumpfähige stabile Dispersionen vom Typ
Wasser-in-Ol(W/0), deren disperse, wäßrige Phase « Wasser und eine wasserlösliche Mannich-Base eines
wasserlöslichen Polymerisats auf der Basis von Acrylamid enthält, deren kontinuierliche Phase aus aromatischen und/oder aliphatischen Kohlenwasserstoffen als
wasserunlösliche Flüssigkeit besteht, wobei die Disper- so sionen eine zu ihrer Stabilisierung ausreichende Menge
eines Emulgators vom Typ Wasser-in-ÖI enthalten und die polymere Mannich-Base in der Dispersion in einer
Menge zwischen 10 und 50 Gewichtsprozent vorliegt, gelöst.
Vorteilhaft liegt die polymere Mannich-Base in der Dispersion in einer Menge zwischen 25 und 35
Gewichtsprozent vor.
Die erfindungsgemäßen Dispersionen werden nach einem ebenfalls zur Erfindung gehörenden Verfahren
hergestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man entweder eine nach dem inversen Emulsionspolymerisationsverfahren erhaltene Polymerisat-Dispersion eines
Polymerisats auf der Basis von Acrylamid mit monomerem oder polymerem Formaldehyd und einem
Amin vom Typ R-NH2 und/oder R-NH-R', wobei R und
R' jeweils Alkyl- und/oder Alkanolgruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeuten, der Mannich-Reaktion
unterwirft, oder daß man zunächst die Mannich-Base des Monomeren herstellt und diese in einer einen
Wasser-in-ÖI-EmuIgator enthaltenden Wasser-in-öl-Emulsion polymerisiert
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Dispersionen kann auch Poly-N-Methylol-Acryla.nid in einer
Wasser-in-öl-Emulgator enthaltenden Wasser-in-öl-Emulsion mit einem Amin der angegebenen Formeln
zur Mannich-Base umgesetzt werden.
Dabei besteht die Möglichkeit, den Gehalt an polymerer, wasserlöslicher Mannich-Base im Endprodukt durch die der dispergierten polymeren Verbindung
äquivalente oder sub-äquivalente Menge an Formaldehyd und Amin zu steuern.
Ais wasserlösliche Polymere, die der Mannich-Reaktion unterworfen werden, kommen Acrylamid bzw.
Polyacrylamid oder deren Co-Polymerisate mit anderen
polymerisationsfähigen Verbindungen infrage.
Zur Herstellung des stabilisierten Systems für die Dispersion des wasserlöslichen Monomeren, Polymeren
und/oder Co-Polymeren wird eine Wasser-in-Öl-Emulsion verwendet Als ölige Phase sind aliphatische
und/oder aromatische Kohlenwasserstoffe brauchbar. Die Wasser-in-öl-Emulsion wird unter Verwendung
von Emulgatoren entsprechender HLB-Zahl, insbesondere von Sorbitanestern und anderen Öl-löslichen
Fettsäureestern, wie Fetuäurepolyglykolestern gewonnen.
Für die Mannich-Reaktion werden bevorzugt einfache sekundäre Amine, vorzugsweise Dimethylamin
und/oder Diäthylamin verwendet
Die erfindungsgemäßen Dispersionen weisen den Vorteil auf, daß ihre Konzentration an wirksamer
Substanz 10, im allgemeinen 30, aber auch 50 Gewichtsprozent betragen kann, daß die Dispersionen
stabil sind und daß die Herstellung von Gebrauchslösungen aus diesen Dispersionen ohne großen technischen
Aufwand, z. B. durch eine Dosierpumpe erfolgen kann. Dabei geht beim Verdünnen mit Wasser das polymere
Produkt ggf. unter Zuhilfenahme zusätzlicher Netzmittel rasch vollständig in Lösung. Ein weiterer Vorteil
besteht darin, daß der Aminomethylierungsgrad und das
Molekulargewicht der Ausgangspolymeren je nach Verwendungszweck der Produkte variiert werden kann.
Die erfindungsgemäßen Wasser-in-Öl-Dispersionen lassen sich anwendungstechnisch in verschiedenen
Bereichen nutzen. Sie sind als Sedimentations- bzw. Flockungshilfsmittel in heterogenen Flüssig-Fest-Systemen beispielsweise bei der Sedimentation von mineralhalt'gen wäßrigen Trüben, sowie als Entwässerungsjnd Retentionsmittel zu verwenden. In dieser Weise ist
auch die Verwendung derartiger Wasser-in-Öl-Emulsionen in wasserhaltigen, aber überwiegend apolaren
Flüssigkeiten enthaltenden Systemen möglich.
Herstellungsverfahren und die Anwendung der Produkte werden anhand der folgenden Beispiele
erläutert
Die in den Beispielen 1 bis 4 verwendete organische, hydrophobe Phase (I), die wesentlicher Bestandteil des
Produktes ist, kann z. B. aus
138 Teilen η-Paraffin mit folgenden Kennzahlen
Siedebereich: 195-225-C
Dichte: 0,740
Anteil der Kohlenwasserstoffe im
Gemisch:
Ciozu 8Gew.-%
Ci,zu38Gew.-%
C|2zu37Gew.-
18 Teilen Sorbitanmonooleat und
12 Teilen Stearinsäurepolyglykolester, enthaltend 10 Mole Äthylenoxyd pro Mol Stearinsäure
12 Teilen Stearinsäurepolyglykolester, enthaltend 10 Mole Äthylenoxyd pro Mol Stearinsäure
durch Mischen der Teile erhalten werden.
Beispiel 1
Ansatz
Ansatz
140 Teile einer PoIyacrylamid-Wasser-in-öl-EmuI-sion
(Viskosimetr.-Molgew. des Polymeren 6,4 · 10*), die durch radikalische Polymerisation in bekannter Weise
3135 Teilen Acrylamid,
2660 Teilen Wasser und
4104 Teilen organischer Phase (I)
hergestellt wurde, werden zur Erreichung eines Aminorncthylicrungsgrades von 50 Mol% mit 23,1
Teilen 6O°/oiger, wäßriger Dimethylami:: Lösung, die in
163 Teilen organischer Phase (I) emulgiert sind, versetzt
und durch Rühren vermischt Nach ca. 60 Minuten wird unter Rühren eine zweite Emulsion, bestehend aus 23,1
Teilen wäßriger Formaldehydlösung 40%ig und 16,9 Teilen organischer Phase (I) portionsweise zugefügt,
daß die Temperatur der Mischung infolge der auftretenden Reaktionswärme 400C nicht übersteigt
Die Umsetzung ist nach 4 Stunden beendet und das Produkt wird als eine leichtflüssige, farblos-trübe
Polymer-Suspension mit einem Gehalt von 273 Gew.-% an Polymer-Mannich-Base erhalten.
Beispiel 2
Ansatz
Ansatz
200 Teile der Polyacrylamid-Wasser-in-Öl-Emulsion
(wie in Beispiel 1) werden zur Erreichung eines Aminomethylierungsgrades von 27 Mol-% mit 9,0
Teilen 60%iger, wäßriger Dimethylamin-Lösung, 8,7 Teilen Diäthylamin und 03 Teilen Wasser in 12 Teilen
organischer Phase (I) gemischt und nachfolgend mit 173
Teilen wäßriger Formaldehydlösung 40%ig in 12 Teilen organischer Phase (I) in gleicher Weise, wie in Beispiel 1
beschrieben, umgesetzt. Es wird eine Polyacrylamid-Mannich-Base-Suspension mit einem Gehalt von 32,7%
an wasserlöslichen Polymeren erhalten.
Beispiel 3
Ansatz
Ansatz
1363 Teile der Polyacrylamid-Wasser-in-öi-Emulsion
(wie in Beispiel 1) werden zur Erreichung eines Aminomethylierungsgrades von 100 Mol-% mit insgesamt
45,2 Teilen Dimethylamin 60%ig in 28,2 Teilen organischer Phase (I) und insgesamt 45,2 Teilen
wäßriger Formaldehydlösung 40%ig in 28,2 Teilen organischer Phase (I) umgesetzt. Dabei wird so
verfahren, daß zunächst Uj der Amin-Emulsion unter
Rühren der Polymer-Wasser-in-öl-Emulsion zugefügt
und unter fortdauerndem Rühren nach 20 Minuten '/3
der Aldehyd-Emulsion nachgesetzt wird. Die Temperatur des Gemisches soll dabei 40"C nicht überschreiten.
Nach einer Reaktionszeit von weiteren 30 Minuten werden nacheinander die verbleibenden Amin- bzw.
Aldehyd-Emulsionen getrennt in der gleichen We.se, d. h. in '/3 Teilen dei Ausgangsmengen, unter Einhaltung
der genannten Zeiten vollständig zum Umsatz gebracht. Es entsteht ein flüssiges, klares Produkt, das in Wasser
löslich ist Gehalt an Polymerisat: 26.3 Gew.-%.
Beispiel 4
Ansatz
Ansatz
128 Teile Acrylamid, in 108 Teilen Wasser geiöst, werden mit 66 Teilen Diäthylamin versetzt, !n die
Mischung werden portionsweise 67,5 Teile wäßrige Formaldehydlösung 40°4ig so eingetragen, daß die
Temperatur im Gemisch infolge der entstehenden Reaktionswärme 40° C nicht übersteigt 63 Teile der
entstehenden Lösung des Carbamoylmethylamins und Acrylamid im Verhältnis von 0,6 :0,4 in Wasser werden
mit 50 Teilen organsicher Phase (I) sowie 11 Teilen Wasser versetzt Unter Rühren wird die Mischung in
eine Emulsion umgewandelt und mit Stickstoff gesättigt In die Emulsion wird ein Redoxsystem, bestehend aus
0,023 Gew.-% Ammoniumperoxidisulfat 0,023 Gew.-% Kaliumbisulfit und 0,004 Gew.-0^ (bez. auf Monomere^)
Eisen-II-sulfat, gegeben und aurch Polymerisation bei
35° C während 10 Stunden eine Polyacrylamid-Mannich-Base-Suspension
gewonnen; Gehalt an wirksamer Substanz: 28,2 Gew.-%. Das Polymere hat einen
Aminomethylierungsgrad von 50 Mol-%.
Die verfahrensgemäß hergestellten Produkte wurden als Sedimentationsmittel in Flockungsversuchen getestet
Durch Bestimmung der Sedimentationsgeschwindigkeit wurde das Flockungsverhalten von Polyacrylamid-Mannich-Basen
in wäßriger Lösung nach Zusatz zu wäßrigen Tonsuspensionen, die durch Aufschlämmen
von Kaolin in Wasser in der üblichen Weise hergestellt worden waren und mit A!2(SO«)3-Lösung auf einen
pH-Wert von ca. 4,8 eingestellt wurden, geprüft. Die Ergebnisse sind in Tabelle I dargestellt:
Tabelle I: Flockungseflekt auf eine Tontrübe mit 20 g/l
Feststoffgehalt mit Al2(SO4J3-UmSaIz, Produkt in
C,l%iger Lösung; Konzentration 4 ppm.
Zur Versuchsausführung vgl. H. Akyel/M. Neven: Chemie-Ing. Technik 39 (1967) 172.
In gleicher Weise sind Poiyacryiamid-Mannich-Base-Emulsionen
verwendbar beim Klärprozeß von Titanaufschlußlösungen, sogenannter »schwarzer Lösungen«,
die eine Zwischenstufe bei der Herstellung von TiO2-Pigmenteii aus llmenit bzw. Erzschlacken darstellen.
Zu 1 I Titanaufschlußlösung werden 7,5 ml einer 0,l%igen Lösung von Produkt nach Beispiel 3 gegeben.
Tabelle I | Zeit (Sek.) |
Produkt | 180 11,7 13,8 11,6 |
Ohne Nach Beispiel 1 Nach Beispiel 2 Nach Beispiel 3 |
|
Nach Zugabe des Flockungsmittels wird die Probe 15 Sekunden geschüttelt und in einen I I Meßzylinder
gefüllt.
Die Wirksamkeit zeigt sich in einer schnellen Flockung; Absetzgeschwindigkeil: 6 m/h. Der Fiokkungseffekt kann weiterhin anhand der in Tabelle Il
aufgeführten Werte des Graufiltermaßslabes bzw. anhand der Flockungsqualität beurteilt werden, wobei
das erfindungsgemäße Produkt nach Beispiel 3 mit einem handelsüblichen Flockungsmittel auf Basis von
Trimethylammoniumäthylmethacrylat verglichen wurde, welches bisher bei der Klärung von »schwarzen
Lösungen« eingesetzt wurde.
Flockungsmittel GraufiltermaQstab
/D •",'.!'»ΐοηΊ ;~ m» :
50 ml überstehender
Lösung) nach
30 60 120
(Min.) (Min.) (Min.)
Produkt auf der Basis
von Trimethylammoniumäthylmethacrylat
9
11
7
10
Die Anwendbarkeil der Produkte als F.ntwässerungs-
bzw. Retentionsmittel bei der Papierherstellung erläutern die nachfolgend beschriebenen Untersuchungen.
Von standardisierten Zellstoff-Aufschlämmungen ausgehend, mit der Zusammensetzung
gebleichter Zellstoff,
Fichte und Buche
Konzentration
Mahlgrad
Pigmentierung
Leimung
70:30
3 g/l
69 S. R.
25%China-Claybcz.
auf Zellstoff
l%Harzlemi
angesäuert mit
3% AI2(SO4),
auf pH 6,5-6.8
nürut UH u.m «να-υτ.1 urigagi.jv.ii r» uiuignv.ii uii itiaitutrung des Mahlgrades nach Schopper-Riegler (0S. R.)
(Merkblatt V/7/61 des Vereins der Zellstoff- und Papierchemiker- und -Ingenieure) in Abhängigkeit von
der Produktzugabe gemessen und das Retentionsvermögen dieser Produkte durch gravimetrische Bestimmung des Feststoffgehaltes im Ablauf eines Blatibildners, d. h. einer Laboreinrichtung zur Herstellung eines
Probeblatts zwecks Beurteilung der Blattbildiing von
Zellstoffsuspi/osionen (Rapid-Köthen) festgestellt. Die
Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengefaßt.
Entwässerungsversuche Mahlgrad (°S.R.) bei Zugabe
100 ppm 200 ppm 300 ppm
Retentionsversuch
Feststoffgeh.-Siebwasser
100 ppm 200 ppm 300 ppm
Produkt nach Beispiel 1 | 57 | 53 | 47 |
Copolymerisat aus | 60 | 58 | 54 |
Acrylamid und Trimethyl- | |||
ammoniumäthylmeth- | |||
acrylat | ohne | Zusatz | 69°S.R. |
Es zeigt sich, daß die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen unter diesen Versuchsbedingungen, die
weitgehend den Untersuchungsmethoden der Papiertechnologie entsprechen, wirksam sind. Da die Produkte
zudem leichtflüssig und daher einfach zu handhaben, d. h. leicht dosierbar und vollkommen löslich sind,
156
176
132
152
129
146
Ebenso rationell lassen sich die beschriebenen Produkte bei der Entwässerung von Kommunaischlämmen einsetzen. Entwässerungsversuche mit Faulschlamm:
können sie bei der Papierherstellung bevorzugt werden. 50 Feststoffgehalt: 83%.
Zugabeinenge (g/m3)
im Abwurf Aussehen Extinkt
(%) (x 100)
Claims (5)
1. Flüssige bzw. pumpfähige stabile Dispersionen vom Typ Wasser-in-öl, deren disperse, wäßrige
Phase Wasser und eine wasserlösliche Mannich-Base eines wasserlöslichen Polymerisats auf der
Basis von Acrylamid enthält, deren kontinuierliche Phase aus aromatischen und'oder aliphatischen
Kohlenwasserstoffen als wasserunlösliche Flüssigkeit besteht, die Dispersionen eine zu ihrer
Stabilisierung ausreichende Menge eines Emulgators vom Typ Wasser-in-öl enthalten und die
polymere Mannich-Base in der Dispersion in einer Menge zwischen 10 und 50 Gew.-% vorliegt
2. Verfahren zur Herstellung von stabilen Wasser-in-öl-Dispersionen gemäß Anspruch 1, bei
dem man eine Suspension eines wasserhaltigen Polymerisats auf der Basis von Acrylamid in einem
aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoff mit monomeren: oder polymeren! Formaldehyd und
einem Amin vom Typ R-NH2 und/oder R-NH-R',
wobei R und R' jeweils Alkyl- und/oder Alkanolgruppen mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen bedeuten,
der Mannich-Reaktion unterwirft, dadurch gekennzeichnet daß man anstelle der Wasser-in-öl-Suspension eine Wasser-in-ÖI-Emulgator enthaltende
Wasser-in-Öl-Emulsion einsetzt
3. Verfahren zur Herstellung der stabilen Wasserin-öl-Dispersionen gemäß Anspruch 1 durch Polymerisation wasserlöslicher Monomerer in einer
Wasser-in-Öl-Emulsion, die einen Wasser-in-ÖI-Emulgator enthält dadurch gekennzeichnet, daß
man als wasserlösliches Monomeres eine monomere Mannich-Base des Acrylamids einsetzt
4. Verfahren zur Herstellung der stabilen Wasserin-öl-Dispersionen gemäß Anspruch I, dadurch
gekennzeichnet, daß man das wasserhaltige PoIy-N-Methylolacrylamid mittels eines Wasser-in-öl-Emulgators in einer Wasser-in-Öl-Emulsion suspendiert und mit einem Amin vom Typ R-NH2 und/oder
R-NH-R', wobei R und R' jeweils Alkyl- und/oder Alkanolgruppen mit Ci bis Cn bedeuten, umsetzt
5. Verwendung der Wasser-in-öl-Dispersionen nach Anspruch 1 als Ausflockungs·, Sedimentations-,
Entwässerungs- oder Retentionshilfsmittel.
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