DE2218142C3 - Phototropes Glas des Systems SiO tief 2 -B tief 2 O tief 3- Al tief 2 O tief 3 -BaO-K tief 2 O und Silberhalogenen mit erhöhter optischer Dichte und erhöhter Geschwindigkeit der Lichtdurchlässigkeitsänderung sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Phototropes Glas des Systems SiO tief 2 -B tief 2 O tief 3- Al tief 2 O tief 3 -BaO-K tief 2 O und Silberhalogenen mit erhöhter optischer Dichte und erhöhter Geschwindigkeit der Lichtdurchlässigkeitsänderung sowie Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
48 bis 60SiO2,
17 bis 31 B2O3,
17 bis 31 B2O3,
7 bis Il Al2O3,
10 bis 16K2O,
10 bis 16K2O,
0,5 bis 5 BaO
und einem Zusatz von 0,15 bis 0,7 Gewichtsprozent Ag und einem oder mehreren im stöchiometrischen
Überschuß zum Silber vorhandenen Halogenen, die optische Dichte und die Geschwindigkeit,
mit der die Lichtdurchlässigkeit bei der Einwirkung von UV- oder kurzwelligem
sichtbarem Licht geändert wird, durch Einhaltung des Gewichtsverhältnisses BaO/K2O — 0,05
bis 0,40 erhöht ist.
2. Glas nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Halogen Chlor ist.
3. Glas nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gevvichtsverhältnis von BaOZK2O einen Wert von 0,03 bis 0,30 hat.
4. Verfahren zur Herstellung eines Glases nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Glas während eines Zeitraums von nicht weniger als 30 Minuten auf eine Temperatur von
300 bis 450° C vorerhitzt und dann bei einer Temperatur zwischen der Spannungstemperatur
und der Erweichungstemperatur zur Vcrbcsserung der Phototropic würmebdiaiulelt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die weitere Wärmebehandlung bei einer Temperatur durchgeführt wird, die 50 bis 100°C über dem Transformationspunkt
liegt.
>ie Erfindung befaßt sich mit phototropem Glas Systems
SiO., - B2O, — AI2O., — BaO - K,O
Silberhalogenen als Zusatz, wobei ein stöchiorischcr
Überschuß an Halogenen gegenüber Silber besteht, und mit einem Verfahren zu seiner
Herstellung.
Es sind zwei Arten von phototropen Glaslinsen bekannt, von denen die eine aus einer organischen
Linse besteht, wobei ein photochromes Färbungsmaterial oder ein photochromer Farbstoff mit einem
Harz vermischt ist, und die andere aus einer anorganischen Linse besteht, bei der Silberhalogenid zu
einem Glas vom Borsilicattyp zugegeben wird, ίο Die erstere Linse wird allgemein sogar im Dunkeln
gefärbt, und die Tönung oder die Schattierung der Farbe variiert bei der Bestrahlung mit Licht, so daß
sie eine unzureichende Funktion als Schutzgläser zur Steuerung der Intensität des durchgelassenen Lichtes
besitzt. Diese Art von Linsen zeigen jedoch eine rasche Ermüdungserscheinung, und deshalb wird die
photoirope Empfindlichkeit schon nach einem Gebrauch während einigen Monaten bemerkenswert
schlecht.
Andererseits ist die letztere Art nahezu farblos im Dunkeln, und ihre Lichtdurchlässigkeit ist praktisch
einheitlich im sichtbaren Bereich durch die Lichtbestrahlung verringert. Obwohl von dieser letzteren
Art nur eine geringe Ermüdungserscheinung angegeben wird, wird sie selbst bei der Aussetzung
einer Fluoreszenzlampe oder eines schwach streuenden Lichtes in einem Raum geringfügig gefärbt.
Darüber hinaus besitzt sie eine derartig langsame Ansprechbarkeit für Licht, daß es mehr als 5 Minuten
dauert, bis die Farbkonzentration auf die Hälfte verringert ist. und es dauert mehrere Stunden,
bis die vollständige Durchsichtigkeit wiedererlangt ist.
Brillengläserlinscn, die mit Phototropic ausgestattet sind, sind schi wertvoll, da sie zugleich Brillenglas-
und Sonnenbrillenfunktionen in einer Linse vereinigen. Sämtliche handelsüblichen phototropen Linsen
weisen jedoch eine ganze Reihe von Mängeln auf, (I. h., sie bilden Farbe selbst in gestreutem Licht, sie
können nicht einer Vakuumabscheidungsbehandlung zur Verbesserung der Lichtdurchlässigkeit unterworfen
werden, und die Verblassung nimmt geraume Zeit in Anspruch. Aus diesen Gründen haben sie
kein gefälliges Äußeres, und außerdem bilden sie Gefahrenquellen im Verkehr an Stellen, wo eine
abrupte Änderung der Lichtintensität erfolgt, wie z. B. in Tunnels, da die Sicht mit dem Auge beim
Tragen derartiger Gläser plötzlich geschwächt wird. Ferner sind sie ungesund für die Augen, wenn sie
über längere Zeiträume getragen werden, da bestimmte Arten dieser phototropen Linsen auf Grund
des größeren Anteils an Silberhalogenid zur Verbesserung der Lichtempfindlichkeit eine Lichtstreuung
bewirken, was zur Abschwächung des BiIdkontrastes führt.
Es ist bekannt, daß phototrope Gläser durch Ausfällung von Mikrokristallen aus Silberhalogenid in
Gläsern vom Borsilicattyp hergestellt werden können. Beispielsweise beschreibt die japanische Patentveröffentlichung
11 944/1965 ein phototropes Glas, bei dem die Silbcrhalogenidkristalle in einem Glassystem
aus SiO,,, AL1O1, 15.,O1, R.,O ausgefällt werden, wobei
R.,O ein Alkalimetalloxid bedeutet. Insbesondere ist
in dieser Patentschrift ein Verfahren beschrieben, bei dem ein Glasmaterial mit Phototropic durch Zusatz
als Photosensibilisatoi von mindestens je 0,2 Gcwichtspnvent
(I und -\u und oder mehr als 0,1 Gewichtsprozent
Br und mehr als 0,05 Gewichtsprozent
Ag und/oder mehr als 0,OS Gewichtsprozent J und mindestens 0,03 Gewichtsprozent Ag hergestellt wird,
das in Gewichtsprozent aus 40 bis 76 SiO.,, 40 bis 26 AUO3, 4 bis 26 B.,O3 und R.,O, und zwar 2 bis 8
LiO3, 4 bis 15 Na2O, 6 bis 20 K2O, 8 bis 45 Rb.,O
und 10 bis 30 Cs2O, besteht. Das Glas wird bei einer
Temperatur zwischen dem Erweichungspunkt und dem Spannungspunkt unter Ausfällung eines Teiles
des Silberhalogenides als Kristalle wärmv-behandelt.
Obwohl in dieser Patentschrift ein Grundprinzip für iq
ein piiototropes Glas, d. h. die Ausfällung von Mikrokristallen
von Silberhalogenid in einem organischen Glas beschrieben ist, finden sich keine Angaben hinsichtlich
der Ausmaße der Verfärbung und Verblassung,
die sehr wichtige Verhaltensmerkmale für hieraus gefertigte Brillengläser oder Augengläser sind.
Die japanische Patentveröfientiichung 6 359/1967
befaßt sich mit einem phototropen Glas, das Kunferhalogenid und Cadmiumhalogenid als photosensibilisierende
Bestandteile enthält und gibt an, daß diese Art von Glas eine engere Beziehung zwischen der
Intensität des auffallenden Lichtes der aktiven Strahlung zur Färbungskonzentration hat und daß eine
höhere Färbungskonzentration und ein rascheres Verblassungsausmaß erhalten werden als in bekannten
silberhalogenidhaltigen phototropen Gläsern. Wenn auch nicht der Grund klar ersichtlich ist, wird
in der Patentschrift auch empfohlen, daß eine: günstige
Zusammensetzung für das Grundglas aus 40 bis 76 Gewichtsprozent SiO.,, 4 bis 26 Gewichtsprozent
Al.,O1, 4 bis 26 Gewichtsprozent B0O1 und mindestens
einem R.,O, nämlich 2 bis 8 Gewichtsprozent Li.,O, 4 bis 15 Gewichtsprozent Na.,O, 6 bis 20 Gewichtsprozent
Κ.,Ο, 8 bis 25 Gewichtsprozent Rb2O und 10 bis 30 Gewichtsprozent Cs.,O besteht. In der
Patenischrift ist auch angegeben, daß andere Bestandteile
wie Fluor, Ρ.,Ο. und bestimmte Arten von zweiwertigen Molalloxiden, wie MgO, CaO, BaO.
SrO, ZnO, FbO u. dgl., zugesetzt werden können. daß jedoch diese Oxide nur einen geringen Effekt
auf die Phototropic ausüben. Die Menge derartiger zweiwertiger Metalloxide muß so geregelt werden,
daß die Bildung einer unerwünschten kristallinen Phase verhindert wird, welche die praktische Verwendbarkeit
des Produktes auf Grund der eihöhten Opazität begrenzt.
Die japanische Patentvcröffentlichung 7 478/l')67
stellt eine Verbesserung dev vorstehenden japanischen Patentveröffentlichung 11 944/1965 dar und gibt an,
daß ein kleinerer Betrag von CdO als Doping zu dem phototropen Glas, das einen Silberhalogcnidsensibilisator
gemäß der vorstehenden Patentschrift enthält, zugesetzt werden kann, wodurch erheblich das Verblassungsausmaß
verbessert werden kann, welches sich für den praktischen Gebrauch als umkehrbare
Sonnenbrillcnlinsen, die nach der vorstehende· Patentschrift gefertigt wurden, erwiesen hat. Aus
dieser Patentschrift ergibt sich jedoch keinerlei Beziehung der Zusammensetzung des Grundglases mit
dem Färbungs- oder Verhlassungsausmaß, und 6«
es wird die gleiche Zusammensetzung wie in de, älteren Patentschrift angegeben. In dieser Patentschrift
ist ausgeführt, daß der 7u-;n/ vn· /m-i wcrtigen
Metalloxide!) /u dem dru'idiil.'t". hiWWV. P
das Schmelzen, die chemische Bcstiindii'kei1. Ι'. Μιμ (-.=,
keit i.md andere Eigenschaften verbessert, .i.i;'- ieii^eh
solche optischen Bestandteile nkht vorhütu!'η -,n;
sollten oder nur in srhr luYien.'tei Nh'tiiv νυιϋ:.·""π
sollten, um eine Opazitä* auf Grund von Entglasung zu vermeiden.
In der japanischen Patentveröffentlichung 16 522/ 1968 ist angegeben, daß ein phototropes Glas mit
raschen Färbungs- und Verblassungsgeschwindigkeiten erhalten werden kann, wenn ein Glas vom
SiO2-B2O3-R2O-TyP, das Silberhalogenid enthält,
zwecks Phasemrennung, wärmebehandelt wird.
Gemäß dieser Patenischrift soll eine merkliche Phasentrennung während der Wärmebehandlung
stattfinden, wobei das Glas als wesentliche Bestandteile 40 bis 70 Gewichtsprozent SiO2, 27 bis 50 Gewichtsprozent
B.O.. und 5 bis 12 Gewichtsprozent R,O enthält, wozu weniger als 6 Gewichtsprozent
ALO., zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften
und der chemischen Beständigkeit des Glases zugesetzt werden können, da ein zu großer
Zusatz an ALO1 die Phasentrennung unterdrückt. Die Zusammensetzung enthält unvermeidlich eine
sehr geringe Menge an RO-Besnindteilen. die jedoch
die Phasentrennung oder die Phototropic nicht wesentlich beeinflußt. Jedoch ist ein Glas gemäß
dieser Patentschrift nicht für phototrope Linsen geeignet, da eine Opalisicrung auf Grund der Phasentrennung
vom Grundglas auftritt und das Glas eine schlechte chemische Beständigkeit besitzt.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Schaffung eines plunotropen Glases des Systems
SiO, — B2O., — Al2O1, — BaO — K,O
mit Silberhalogenidcn als Zusatz, wobei ein stöchiometrisehcr
Überschuß an Halogenen gegenüber Silber besteht, und eines Verfahrens zu dessen Herstellung,
wobei das phototrope Glas eine überlegene Lichtansprechbarkeit besitzt und zur Verwendung
als Linsen für umkehrbare Sonnengläser oder blendbeständige Gläser geeignet ist, im Dunkeln vollständig
transparent bleibt und durch gestreutes Licht in. einem Raum nicht wesentlich gefärbt wird,
jedoch bei der Aussetzung an Sonnenlicht tief und dunkel gefärbt wird und bei Unterbrechung der Bestrahlung
mit Licht innerhalb eines kurzen Zeitraumes seine Transparenz vollständig wiedererlangt,
d. h. eine hohe Färbungs- und Vcrblassungsgeschwindigkcit aufweist, und im übrigen frei von den vorstehend
aufgeführten Mängeln der bekannten phototropen Gläser ist.
Das phototrope Glas gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Gehalt des
Glases in Gewiclilspiozcnten von
48 bis 60SiOn,
17 bis 31 BX)1,
17 bis 31 BX)1,
7 bis 11 Al2O.,,
10 bis 16 K2O,
10 bis 16 K2O,
0.5 pin 5 H;>O
'j.n·' einem Z.usiU1/ von 0.15 bis i',7 Gewichtsprozent
AL' tüid einem oder mehreren im stöchiomctrischen
('borst iuiH -'um Sillier \o\ hnndciien Halogenen, die
optische Dichte ;u: : die Geschwindigkeit, mit der die
I !'.■iiiihirt/lilä'-M/zkeit bei dei him' irkung von UV-odi.-i
! i:r/'vcilij:eni ■■:<
litburcm Licht geändert
wird, durch Einhaltung des Gewichtsverhältnisscs BaO/KoO 0,05 bis 0,40 erhöht ist.
Das Verfahren zur Herstellung des crfindungsgcmüßen
Glases ist dadurch gekennzeichnet, daß das Glas auf eine Temperatur von 300 bis 450° C während
eines Zeitraumes von nicht weniger als 30 Minuten vorerhitzl wird und dann das Glas bei einer
Temperatur zwischen der Spannungstemperatur und der Erweichungstemperatur zur Verbesserung der
Phototropic wärmebehandeit wird.
Das erfindungsgemäße phototrope Glas ist besonders geeignet für Brillenglaslinscn. Dabei hat die
Zusammensetzung des Grundglases sowie die Art der Wärmebehandlung einen großen Einfluß auf die
phototropen Eigenschaften des Glases, wobei die optimale Auswahl hinsichtlich der besonderen Art,
Menge und Kombination von Alkali- und Erdalkalioxiden im Grundglas ein besonders wichtiger Faktor
ist.
Das phototrope Verhalten eines Glases des Systems
SiO2 — B2O3 — Al2O3 — R2O
prozent (25,4 Gewichtsprozent) B.,OV 5,5 Molprozent
(2.K Gewichtsprozent) Al2O., und 10,6 Molprozent
(14,6 Gewichtsprozent) R.,O besteht und als zusätzliche
photosensibilisierendc Mittel 0,6 Gewichtsteile Ag, 1,2 Gewichtsteile Cl und 0,015 Gewichtsteile
CuO enthält, in einem weiten Bereich, wenn R2O
mit Bezug auf Li2O, Na2O und K2O geändert wird.
In der Tabelle sind die Färbungskonzentrationen insgesamt als optische Dichten angegeben, To bezeichnet
die Durchlässigkeit des nicht bestrahlten Glases, Tr zeigt die Durchlässigkeit nach Bestrahlung
während 3 Minuten mit einer 75-W-Quecksilbcrlampe
in einem Abstand von 20 cm, und T.? ist die Durchlässigkeit 30 Sekunden nach Bccndigung
der Bestrahlung. Hieraus wurden die folgenden Werte errechnet:
Farbdichte nach 3 Minuten Belichtung:
D1 = log ToITr.
D1 = log ToITr.
variiert innerhalb eines weiten Bereiches in Abhängigkeit
von der Art des eingesetzten R2O. Wie aus der nachstehenden Tabelle 1 ersichtlich, ändert sich
das phototrope Verhalten eines Glases, das aus 100 Gewichtsteilen eines Grundglases mit 58,9 Molprozent
(51,8 Gewichtsprozent) SiO2, 25,0 Mol-Farbdichte 30 Sekunden nach Beendigung der Belichtung:
Ds = log ToITs.
Anfangsverblassungsgeschwindigkeit
(Änderung der Dichte während 20 Sekunden):
(Änderung der Dichte während 20 Sekunden):
AD = D1-D5.
Tabelle I
(Wärmebehandlung 600° C · 3 Stunden)
(Wärmebehandlung 600° C · 3 Stunden)
Probe | Molprozent | 1 I Gewichtsprozent |
Molprozent | 2 j Gewichtsprozent |
Molprozent | i Gewichtsprozent |
SiO2 | 58,9 | 58,9 | 58,9 | 51,8 | ||
BnO3 | 25,0 5,5 |
25,0 5,5 |
25,0 5,5 |
25,4 8,2 |
||
ALO, | 10,6 | |||||
Li,O | 0,6 | 10,6 0,6 |
10,6 0,6 |
|||
Na2O | 1,2 | 1,2 | 1,2 | 14,6 | ||
K2O . . | 0,015 | 0.015 | 0,015 | |||
Menge (Gewichtsteile) |
nicht | 0,13 | 0,16 | |||
Cl | gefärbt | 0;14 0,09 |
0,04 0,12 |
|||
CuO | 57,5 | 54,5 | ||||
D, | 28,3 9,1 |
26,8. 8,7 |
||||
5,2 | ||||||
AD | 10,1 | |||||
Aus den Werten von Tabelle I ist ersichtlich, daß gute Ergebnisse sowohl hinsichtlich Färbuagsdichle
unter den angegebenen Bedingungen Li2O keine 65 als auch der anfänglichen Verblassungsgeschwindig-
--···■ ke;t Aus diesem Grund wurde in einer Anzahl der
vorstehend angegebenen Patentschriften Ma2O allein
Farbe ergibt und K2O eine schlechte Farbdichte
liefert, obwohl es eine hohe Anfangsverblassungsgeschwindigkeit zeigt. Andererseits ergibt Na2O allein
als RnO verwendet.
welches mit einer
Die Änderung der Phototropic eines Glases unter Verwendung von Na2O als R2O, welches mit e
iquimolaren Menge der verschiedenen Krdalkalinietalloxide substituiert ist, ist aus Tabelle 11 ersichtlich.
Tabelle II
(Wärmebehandlung bei 600° C ■ 3 Stunden)
(Wärmebehandlung bei 600° C ■ 3 Stunden)
Probe
SiO.,
B2O11
Al2O3 .· Na„O
MgO CaO SrO .... BaO ....
Menge (Gewichtsteile)
Ag
Cl
CuO
O1
1 Molprozent |
Gewichts prozent |
-> M öl prozcnt |
Gewichts prozent |
3 Molprozent |
(Fortsetzung) | Gewichts- j prozent |
58,9 25,0 5,5 7,1 |
55,1 27,1 8,8 6.9 |
58,9 25,0 5,5 3,6 |
55,8 27,4 8,8 3,5 |
58,9 25,0 5.5 7,1 |
54,7 26,9 8,7 6,8 |
|
3,5 | 2,2 | 7,0 | 4,5 | 3,5 | 3,0 | |
0.6 1,2 0,015 |
0,6 1,2 0,015 |
0,6 1.2 0,015 |
||||
0,09 | 0,09 | 0,15 | ||||
0,01 | 0,08 | 0,04 | ||||
0,08 | 0,01 | 0,11 | ||||
Molprozent
Gewichtsprozent
25,0 5,5 3,6
7,0
0,6 1,2 0,015
0,07 0,03 0,04
54,8
27,0
8,7
3,5
6,1
Probe
SiO„ B2O3
Al2O3 Na„O
MgO CaO SrO BaO
Menge (Gewichtsteile)
Ag
Cl
CuO
D1
ZlD
Es ergibt sich aus den vorstehenden Werten, daß der Zusatz von MgO, CaO und SrO die optische
Dichte nach der Bestrahlung erniedrigt und eine langsame Abnahme der anfänglichen Verblassungsgeschwindigkeit
verursacht. Durch Ersatz in geeigneter Menge mit BaO kann die optische Dichte erhöht
werden, während der Nachteil eines signmkanten langsamen Abfalls der anfänglichen Verblassi
oeschwindigkeit beobachtet wird
" Aus diesem Grund wurden bisher zusätzlich als Bestandteile betrachtet, die die Phototropic
einträchtigen.
An Hand von Untersuchungen über die Be/.ic
zwischen der Grundglaszusammensetzung und
Phototropic wurde gefunden, daß ein phototropcs Glas mit hoher optischer Dichte und einer bemerkenswert
hohen anfänglichen Verblassungsgeschwindigkeit aus einem System
SiO,, — D.O., — AI2O., — R,O
10
erhalten werden kann, wenn das Verhältnis von B„O;1 /u AlA1 in der Glaszusamrncnsctzung hoch ist,
als R.,O-M;itcrial Κ.,Ο verwendet wird und eine geeignete
Menge durch HaCJ ersetzt ist.
Die erhaltenen F.igcbnisse sind in der nachstehenden
Tabelle 111 gezeigt.
Tabelle III (Wärmebehandlung 600° C · 5 Stunden)
Probe
SiO.,
A1„Ö.,
B..Ö,
k:,o
BaO
Menge
(Gewichtsteile)
(Gewichtsteile)
Ag
Cl
CuO
O1
Ds
D
BaO/K„O ....
1 | MoI- | Ge- wichts- |
2 | Mol- | Ge wichts |
prozcnt | pi ozent | Prozent | prozent | ||
58,') | 51,8 | 58 9 | 51,5 | ||
5,5 | 8.2 | 5,5 | 8,2 | ||
25,0 | 25,4 | 25,0 | 25,3 | ||
10.6 | 14,6 | 10,1 | 13,9 | ||
0 | 0 | 0,5 | 1,1 | ||
0,25 | 0.25 | ||||
1,10 | 1,10 | ||||
0,05 | 0,05 | ||||
0,14 | 0,31 | ||||
0,04 | 0,17 | ||||
0,10 | 0,14 | ||||
0 | 0,051 | ||||
3 | Mol prozent |
Ge wichts prozent |
58,9 | 51,3 | |
5,5 | 8,1 | |
25,0 | 25,2 | |
9,6 | 13,1 | |
1,0 | ? 2 | |
0,25 | ||
1,10 | ||
0,05 | ||
0,33 | ||
0,21 | ||
0,12 | ||
0,104 | ||
MoI-prozent
58,9
5,5
25^0
8,6
2,0
0,25
1,10
0,05
1,10
0,05
0,39
0,28
0,11
0,233
0,28
0,11
0,233
Ge-
wichtspio/ent
50.9
8,1
25,0
11,6
4,4
MoI-prozc-nt
58,9
5,5
5,5
25,0
7,1
3.5
7,1
3.5
0,25
1,10
0,05
1,10
0,05
0,09
0,03
0,06
0,493
0,03
0,06
0,493
5 | 6 | MoI- piozeni |
I Ge,- I wichts- I prozcnt |
58,9 | |
50,2 | 0 | |
8.0 | 28,9 | |
24.7 | 11,7 | |
9,7 | 0,5 | |
7,6 | 0,25 | |
1,10 | ||
0,05 | ||
0,12 | ||
0,08 | ||
0,04 | ||
0,043 | ||
Gewichts prozent
52,6
(Fortsetzung)
Probe
SiO.
AU(X1
H,Ö,'
KÖO
BaO
Menge
(Gewichtsteile)
(Gewichtsteile)
Ag
Cl
CuO
D1
Ds
r>
BaO/K„O
Molprozent
58.9
2,5 27, i 11,0
0.5
0,25 1,10 0,05
0,22 0,13 0,09 0,045
i | Mol | Gewichts | 9 | Mol | Gewichts- | 10 | MoI- | Gewichts | |
Gewichts | prozent | prozent | prozent | pro7cnl | prozcnl | prozent | |||
prozent | 58.9 | 51.3 | 53.9 | 46,8 | 63,9 | 56,3 | |||
52,1 | 7,0 | 10,3 | 5,5 | 8,1 | 5.5 | 8,2 I | |||
3,8 | 24,0 | 24,2 | 30,0 | 30,2 | 20,0 | 20,4 | |||
27,3 | 9.6 | 13,1 | 10,1 | 13,8 | 10.1 | 13,9 | |||
15,3 | 0,5 | 1,1 | 0,5 | 1,1 | 0,5 | 1.1 | |||
1,1 | 0,25 | 0,25 | 0.25 | ||||||
1,10 | 1,10 | 1,10 | |||||||
0,05 | 0,05 | 0.05 | |||||||
0,30 | 0,33 | 0.27 | |||||||
0,17 | 0.Ϊ9 | 0,15 | |||||||
0.13 | 0,14 | 0,12 | |||||||
0,052 | 0,051 | 0,051 | |||||||
11 | MoI- | Gewicht.1 |
piozent | prozcnl — ■ |
|
68,9 | 61,1 | |
5,5 | 8,3 | |
15,0 | 15,4 | |
10.1 | 14,0 | |
0,5 | 1,1 | |
0,25 | ||
1,10 | ||
0,05 | ||
0.22 | ||
0,15 | ||
0,07 | ||
0,051 |
Aus den Werten von Tabelle III ist ersichtlich, daß der Zusatz von BaO zu einem Glas des
SJO„ B0O3 — Al2O3 — Na2O-Systems wirksam die
Zunahme" der optischen Dichte erhöht, jedoch die Verblassungsgeschwindigkeit verzögert. Hingegen
wurde gefunden, daß der Zusatz von BaO zu einem System' SiOn-BnO,-Al2O1-K2O die Verblassungsgeschwindigkeit
erhöht. Dieser einzigartige und unerwartete Effekt wird lediglich dann erhalten,
wenn das BaO zusammen mit K2O zur Anwendung gelangt, wobei das Gewichtsverhältnis von BaO/Kj
unterhalb 0,4, insbesondere innerhalb des Bereic von 0,03 bis 0,30, liegt. Die Wirksamkeit der g
meinsamen Anwendung von BaO und K2O wird C Zunahme der verwendeten Mengen an Al2O3 ui
B2O., noch erhöht.
Der Mechanismus dieses Kombinationseffeki
von K2O — BaO ist bis jetzt noch nicht geklärt. wurde jedoch gefunden, daß eine für die praktisc
Ausführung geeignete Grundglaszusammensetzu
zur Verwendung in phototropen Glaslinsen mit hoher
optischer Dichte und überlegenen Färbungs- und
Verblassungsgeschwindigkeiien innerhalb des vorstehend
angegebenen Bereiches liegt.
Durch die Anwesenheil selbst einer kleinen Menge Λ
an BaO in Kombination mit Κ.,Ο wird die optische Dichte stark erhöht und gleichfalls die Vcrblassungsgeschwindigkeit
wesentlich gestcigerl.
FaIh die Menge an BaO ilen Weit von 5 Gewichtsprozent
überschreitet und das BaO/K2O-Vcrhä!tnis u>
oberhalb 0,40 liegt, weiden Failxliclite und Yt.rblassungsgeschwindigkeit
erniedrigt, so daß der bevorzugte Anteil an BaO und das günstige Verhältnis
von BaO zu K2O innerhalb des vorstehend angegebenen
Bereiches liegen. 15
wenn Κ.,Ο in einer Menge unterhalb 10 Gewichtsprozent
zugegeben wird, wird nut ein schwacher KombinationsefTekt mit BaO erreicht, und bei Mengen
oberhalb 16 Gewichtsprozent wird die chemische Beständigkeit des Glases becintiiichtigt. 20
Je größer die Mengen an AI2O1 und B2O., sind,
desto besser sind die Ergebnisse, da der Kombin.ttionseffckt
von BaO — K2O verschlechtert wird, wenn Al2O., in einer Menge unterhalb 7 Gewichtsprozent
und B2O1 in einer Menge unterhalb 17 Ge- 25
wiclitsprozcnt vorhanden sind. Es wird jedoch kein
zusatzlicher Kombinationseffekt von BaO—Κ.,Ο erhalten,
wenn die Menge an Al2O1 auf über 11 Gewichtsprozent
erhöht wird. Der Gehalt an B2O,, oberhalb 31 Gewichtsprozent verringert die Stabilität 30
des Glases und verursacht eine Phasentrennunjj während
der Wärmebehandlung, wodurch eine schlechte Transparenz erhalten wird.
Der Anteil von SiO., liegt innerhalb des vorstehend angegebenen Bereiches. Bei einer 60 Gewichtsprozent 35
übersteigenden Menge wird das Schmelzen schwierig, und bei einer geringeren Menge als 48 Gewichtsprozent
wird die chemische Beständigkeit verschlechtert.
Durch Ersatz eines Teiles von B2O1 oder K2O 4°
durch ZrO2 oder TiO2 wird die chemische Beständigkeit
verbessert, wobei jedoch bei Ersatz in zu großer Menge eine schlechtere Phototropic erhalten
wird. Vorzugsweise wird daher der Zusatz von ZrO., oder TiO., auf unterhalb 5 Gewichtsprozent begrenzt.
Der dem Grundglas zuzusetzende photosensibilisierende
Bestandteil beträgt 0,15 bis 0,7 Gewichtsprozent Ag und mehr als das chemische Äquivalent
au einem Halogen. Die Anwendung von weniger als 0,15 Gewichtsprozent Ag bildet weniger Silberhalopciiidkristallc
in dem Glas, so daß lediglich eine un/uu ichende optische Dichte erhalten wird. Der
Zusatz von 0 7 Gewichtsprozent oder mehr an Ag ergibt eine schwache Trübung des Glases, so daß die
Verwendung desselben für Brillenglaslinsen nicht mehr möglich ist.
Die Verwendung von Halogen in einer geringeren Menge als der äquivalenten Menge zu Ag ergibt eine
unzuidchendc I-arbdichte. Von den verschiedenen
Halogenen ergab Cl die höchste optische Dichte, jedoch kann ein Teil des Chlors durch Brom oder
Jod ersetzt sein, wodurch der lichtempfindliche VVelk'nlangenbereich verbreitert wird.
Der Zusatz einer geringen Menge an CuO bewirkt die Verbesserung einer optischen Dichte, jedoch wird
bei einer Zugabe von CuO in einer Menge von mehr als 0,015 Gewichtsprozent die optische Dichte eher
verschlechtert.
Das Grundglas gemäß der Erfindung kann außerdem einen Zusatz, von Kupfer in einer Mienge von
bis zu 0,015 Gewichtsprozent enthalten.
Durch die Einhaltung dci erfindungsgemäß vorgegebenen
Bedingungen wird eine Glaszusammensitzung ei halten, die phototrope Gläser mit hohci
Farlxiichte und äußerst raschen Färbungs- und Vcr blassiingsgeschwindigkeiten liefert.
Bisher wurde die Wärmebehandlung von derarti
._" π phototropen Gläsern in der Weise durchgeführt
u.iB das Glas während einer bestimmten Dauer be
eiivji Temperatur zwischen der Spannungstemperatu
und der Erweichungstemperatur des Glases gehalter wurde. Gemäß der Erfindung wurde jedoch fest
gestellt, daß Gläser mit überlegener Phototropic al die nach den üblichen Verfahren erhältlichen Glase
erhalten werden können, indem man das Vorstehern beschriebene Vc,fahren gemäß der Erfindung aus
führt.
Wärmebehandlungsbedingungen erste Stufe I zweite Stufe
Photochromismus
ohne | 5 Std. | 600° | C 5 Std. | 0,25 | 0,15 | 0,10 | |
300° | c- | 2 Std. | 600° | C · 5 Std. | 0,27 | 0,15 | 0,12 |
400° | C- | 5 Std. | 600° | C · 5 Std. | 0,28 | 0,15 | 0,13 |
400° | c- | 10 Std. | 600° | C - 5 Std. | 0,31 | 0,17 | 0,14 |
400° | C | 5 Std. | 600° | C · 5 Std. | 0,27 | 0,15 | 0,12 |
450° | C- | 600° | C · 5 Std. | 0,25 | 0,14 | 0,11 |
In der vorstehenden Tabelle IV sind die Ergeb- wichtsprozent SiOn, 8,2 Gewichtsprozent A1„O
nisse zusammengestellt, die bei Ausführung der 65 25.3 Gewichtsprozent B2O3, 1,1 Gewichtsprozei
Wärmebehandlung unter variierenden Bedingungen BaO und 13.9 Gewichtsprozent K0O unter Zusai
erhalten wurden. Dieser Versuch wurde unter Ver- von 0,25 Gewichtsprozent Ag und 1,1 Gewicht:
Wendung eines Glases eines Grundglascs mit 51,5Ge- prozent Cl als lichtempfindliche Bestandteile un
Λ 90
0.005 Gewichtsprozent CuO als Sensibilisator durchgeführt. Das Glas der vorstehenden Zusammensetzung
wurde geschmolzen, gekünlt und dann einer zweistufigen Wärmebehandlung unterworfen.
Nachdem somit das Glas bei 300 bis 450° C während einer geeigneten Zeitdauer gehalten worden
war, wurde es der Kristallisierwärmebehandlung bei 600° C während 5 Stunden unterworfen und ein
Glas mit einer verbesserten Farbdichte und einer erhöhten Verblassungsgeschwindigkeit im Vergleich
zu demjenigen erhalten, das ohne Anwendung der vorhergehenden Wärmebehandlung erhalten
wurde.
Die optimalen Bedingungen für jede erste Wärmebehandlung und die Kristallisierwärmebehandlung
variieren in Abhängigkeit von der Zusammensetzung des eingesetzten Glases. Wenn die erste Wärmebehandlung
bei einer Temperatur von unterhalb 300° C ausgeführt wird, ist für diese Behandlung
eine wesentlich längere Zeitdauer erforderlich. Bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes der
in dem Glas vorhandenen Silberhalogenidkristalle wird andererseits kein Effekt beobachtet.
Die anschließende Kristallisierungswärmebehandlung wird während einer Dauer von bis zu einigen
Stunden vorzugsweise bei einer Temperatur durchgeführt, die 50 bis 120° C über dem Transformationspunkt
liegt. Sie kann jedoch auch bei einer Temperatur oberhalb der Spannungstemperatur des
Glases ausgeführt werden, da bei niedrigerer Temperatur wesentlich längere Zeiträume zur Erzielung
einer Zunahme der optischen Dichte erforderlich sind und ein Arbeiten oberhalb des Erweichungspunktes
eine Verformung der geformten und bearbeiteten Linsen verursacht.
Durch das erfindungsgemäße zweistufige Wärmebchandlungsverfahren
wird nicht nur die Phototropic des Glases verbessert, sondern es werden auch Unregelmäßigkeiten des lichtempfindlichen Verhaltens
vermieden, so daß dadurch eine gleichförmige Qualität bei der Produktion in großtechnischem
Maßstab von phototropen Glaslinsen möglich wird. Die nach der Wärmebehandlung gemäß der Erfindung
erhaltenen Glaszusammensetzungen besitzen die für Brillenlinsen erforderlichen Eigenschaften,
d. h., sie sind frei von jeglicher Verfärbung, wenn sie an diflusem Tageslicht ausgesetzt werden, bei
Einwirkung von grellem Licht werden sie jedoch stark und rasch gefärbt.
Die im Handel erhältlichen Brillenglaslinsen besitzen eine niedrige Verblassungsgeschwindigkeit unmittelbar
nach Beendigung der Lichteinstrahlung, und es dauert mehr als einige Stunden, bis sie ihre
ursprüngliche Durchsichtigkeit vollständig zurückgewinnen. Andererseits zeigen die Gläser gemäß der
Erfindung nicht nur eine rasche Anfangsverblassungsgeschwindigkeit, sondern insgesamt eine äußerst
hohe Verblassungsgeschwindigkeit, el. h., sie kehren üblicherweise innerhalb einiger Minuten vollständig
zur ursprünglichen Durchsichtigkeit zurück. Weiterhin verlieren die im Handel erhältlichen phototropen
Linsen nahezu vollständig ihre Reversibilität nach Erhitzen auf eine Temperatur von etwa 200° C und
verblassen praktisch nicht mehr. Andererseits kann bei den Gläsern gemäß der Erfindung keine Änderung
der Phototropic beobachtet werden, selbst bei Erhitzen auf eine Temperatur von bis zu 400° C.
wodurch es möglieh ist, diese Gläser bekannten Vakuumabscheidungsbehandlungen zur Erhöhung
der Durchlässigkeit zu unterwerfen.
Dies ergibt sich aus den folgenden Versuchen: Ein gründlich gemischtes Material aus 875,5 g SiO2,
212,5 g Al(OH).,, 763,3 g H3BO3, 23,8 g BaCO3,
459,0 g KNO3, 6,8 g AgCl, 35,7 g KCl und 0,085 g CuO wurde in einem Platinschmelztiegel bei 1500° C
in einem elektrischen Ofen während etwa 7 Stunden erhitzt, dann auf einem Eisenblech ausgebreitet und
ίο mit relativ rascher Geschwindigkeit in solchem Ausmaß
gekühlt, daß keine Rißbildung stattfand. Das auf diese Weise hergestellte Glas war grün-gelb gefärbt
und zeigte keine Lichtempfindlichkeit zu diesem Zeitpunkt, wurde jedoch vollständig durchsichtig und
stark lichtempfindlich, wenn es einmal einer ersten Wärmebehandlung bei 400° C während 5 Stunden
und anschließend einer Kristallisierungswärmebehandlung bei 580° C während einer Stunde unterworfen
worden war.
In der Zeichnung ist an Hand eines Diagramms ein Vergleich des Verhaltens des verbesserten phototropen
Glases gemäß der Erfindung mit einer handelsüblichen phototropen Sonnenglaslinse gezeigt.
Die durch Polieren der erhaltenen Gläser der Erfindung bis zu einer Stärke von 2 mm erhaltene Probe
wurde mit einer handelsüblichen phototropen Brillenglaslinsc verglichen. In der Zeichnung wurden die
Verdunkelungs- und Verblassungsgeschwindigkeiten und die thermische Stabilität mit Bezug auf diese
Eigenschaften verglichen.
Aus der Figur ergibt es sich, daß eine handelsübliche Linse (ft,) etwa 10 Minuten braucht, um ihre
maximale Dichte (etwa 550Zo Durchlässigkeit) zu erhalten,
wenn sie mit einer 75-W-QuecksiIberlampe in einem Abstand von 20 cm (entsprechend direktem
Sonnenlicht bzw. Tageslicht) bestrahlt wird, während das erfindungsgemäße Glas (λ,) seine maximale
Dichte (etwa 4O°/o Durchlässigkeit) in nur 2 Minuten
erreicht. Wenn die auf diese Weise gefärbten Gläser im Dunkeln belassen werden, dauert es bei der
handelsüblichen Linse ft, etwa 10 Minuten, bis sie die Hälfte ihrer ursprünglichen Transparenz wieder
gewinnt und 7 Stunden, bis sie vollständig zu der ursprünglichen Transparenz zurückkehrt, während
4; bei den Gläsern gemäß der Erfindung lediglich
2 Minuten bzw. weniger als 5 Minuten hierzu erforderlich sind.
Nach dem Erhitzen auf 300° C während einer Stunde vertiefte die handelsübliche Linse ft2 ihre
Farbe bemerkenswert, verblaßte jedoch kaum mehr und kehrte nicht zu ihrer ursprünglichen Durchlässigkeit,
selbst nach 24 Stunden, zurück, während die crfindungsgeniäßcn Gläser a., eine zufriedenstellende
Phototropic zeigten, die gegenüber der Phototropic vor der Wärmebehandlung nicht verschieden
war. Wenn die Linsen in einen hellen Raum, frei von direktem Sonnenlicht, gebracht wurden, ergaben
die Gläser gemäß der Erfindung keine Farbe, während die handelsüblichen Linsen sich zu der
mit ft.j angegebenen Dichte verfärbten.
Die nachfolgend in Tabelle V angegebenen Beispiele erläutern die Erfindung weiterhin, wobei die
Zusammensetzung der Gläser in Gewichtsprozent angegeben ist. D1. l)s und .1Π jeweils die gleiche
Hedeutung wie in Tabelle 1 besitzen und ts die Zeit
in Sekunden bedeutet, die für eine 90°/cige Rückgewinnung
der ursprünglichen Durchsichtigkeit erforderlich war.
15
16
ίο
11
SiO8
BaO
K2O
ZrO2
TiO2
Ag
Cl
Br
I
CuO
BaO/KjO..
Wärmebehandlung
(° C ■ Std.)
(° C ■ Std.)
O1
AD
<s(Sek.) ..
51,5
8,2
25,3
1,1 13,9
0,3 1,1
0,005 0,079
400-5 620 0,38 0,12 0,26 118
400-5
600-1
0,30
0,05
0,25
96
400-5 600-3 0,36 0,11 0,25 112
400-5 620-3 0,40 0,18 0,22 135
350-5 620-1 0,36 0,10 0,26 123
51,5 10,2 24,1
1,1
13,1
0,3 1,1
0.005 0,084
400-5 625-2 0,35 0,15 0.20 167 48,5
8,7
8,7
29,5
1,5
1,5
11,8
0,25
1,0
1,0
0,005
0,127
0,127
350-7
600-1,5
0,25
0.09
0,16
155
600-1,5
0,25
0.09
0,16
155
58,5
9,2
9,2
20,8
0,6
0,6
10,9
0,35
1,2
1,2
0,008
0,055
0,055
420-5
■ 1
0,30
0,17
0,13
203
■ 1
0,30
0,17
0,13
203
50,9
8,1
8,1
25,0
4,4
4,4
11,6
0,25
1,0
1,0
0,005
0,379
0,379
400-5
600-5
0,35
0,23
0,12
215
600-5
0,35
0,23
0,12
215
53,5
8,2
24,1
1,1 13,1
0,3 1,1
0,005 0,084
400-5 620-3 0,33 0,15 0,18
160
55,5
8,2
22,8
1,1
12,4
0,33 1,2
0,005 0,089
400-5 625-3 0,32 0,16 0,16
183
57,5 8,2
21,9 0,8
11,6
0,35 1,2
0,005 0,069
400-5 630-1,5 0,30 0,17 0 Π
205
(Fortsetzung)
13
14
15
16
17
18
20
21
22
SiO2
Al2O3
B2O3
BaO
K2O
ZrO2
TiO2
Ag
Cl
Br
I
CuO
BaO/K2O
Wärmebehandlung (° C · Std.)
D1
D5
AD
fs(Sek.)
51,1 7,9
25,2 0,9
14,9
0,5 1,2
0,005 0,060
400-5 600· 0,31 0,18 0,13 219
56,2
7,5
21,3
1,1 13,9
0,4 1,2
0,005 0,079
400-5 620-2 0,27 0,14 0,13 195
50,1 8,4
28,4 1,4
11,7
0,3 1,1
0,005 0,120
50,9 8,4
26,0 2,0
12,8
0,35 1,1
0,005 0,156
350·: 580·: 0,35 0,19 0,16 203
400-570-0,33 0,18 0,15 212
49,9 9,5
26,0 3,0
11,6
0,25 1,0
0,005 0,259
400-5 580-1,5 0,35 0,20 0,15 217 15,1
8,1
25,1
1,1
11,0
3,6
0,3
1,1
1,1
0,005
0,100
0,100
400-5
625-1
0,29
0,12
0,17
135
625-1
0,29
0,12
0,17
135
51,3
8,2
8,2
25,3
1,1
1,1
13,1
0,9
0,9
0,3
1,1
0,005
0,084
0,084
40Cl · 5
· 3
0,30
0,13
0,17
142
· 3
0,30
0,13
0,17
142
51,3
8,2
25,4
1,1
13,5
13,5
0,5
0,3
1,1
0,3
1,1
0,005
0,081
0,081
400-5
620-1
0,28
0,10
0,18
123
620-1
0,28
0,10
0,18
123
51,5
8,2
25,3
1,1
13,9
0,3 0,8 0,45
0,005 0,079
350- · 0,22 0,06 0,16 105
51,5
8,2
25,3
1,1 13,9
0,3
0,8
0,3
0,3
0,005
0,079
350· 630-10 0,20 0,04 0,16 100
59,5
8,2
17,3
1,1 13,9
0,35 1,2
0,005 0,079
400-5 625 0,26 0,14 0,12 225
Wenn somit die verbesserten phototropen Gläser gemäß der Erfindung als reversible Sonnenbrillenlinsen
verwendet werden, können die Augen vor dem Angriff durch blendendes direktes Licht geschützt
werden, da sich die Linsen bei der Aussetzung an Ultraviolettlicht oder kurzwelliges sichtbares Licht
unmittelbar tief färben, während sie sich unter dem gestreuten Licht in den üblichen Räumen praktisch
nicht färben.
Nach der Unterbrechung der direkten Bestrahlung verblassen sie innerhalb 30 Sekunden in solchem
Ausmaß, daß die Sicht des Auges praktisch nicht abgeschwächt ist und kehren zu ihrer ursprünglichen
Durchsichtigkeit innerhalb weniger Minuten zurück. Da die Linsen auch ein Erhitzen bis zu 400° C aushalten,
können sie Behandlungen zur Erhöhung der Durchlässigkeit und ähnlichen üblichen Behandlungen,
die auf dem Gebiet der gewöhnlichen Brillenglaslinsen angewandt werden, unterworfen werden,
so daß ausgezeichnete Brillenlinsen erhalten werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentansprüche:
1. Phototropes Glas des SystemsSiO2 — B2O3 — Al2O3 — BaO _ K2Omit Silberhalogenen als Zusatz, wobei ein stöchiometrischer Überschuß an Halogenen gegenüber Silber besteht, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Gehalt des Glases in Gewichtsprozenten von
Applications Claiming Priority (1)
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JP46090909A JPS5033807B2 (de) | 1971-11-13 | 1971-11-13 |
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DE2218142A1 DE2218142A1 (de) | 1973-05-17 |
DE2218142B2 DE2218142B2 (de) | 1975-04-17 |
DE2218142C3 true DE2218142C3 (de) | 1975-11-27 |
Family
ID=14011520
Family Applications (1)
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JPS5651143B2 (de) * | 1973-12-29 | 1981-12-03 | ||
JPS5243649B2 (de) * | 1974-03-09 | 1977-11-01 | ||
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- 1972-03-08 US US00232667A patent/US3833511A/en not_active Expired - Lifetime
- 1972-04-14 DE DE2218142A patent/DE2218142C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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JPS4861518A (de) | 1973-08-29 |
DE2218142A1 (de) | 1973-05-17 |
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