DE2120382A1 - Anordnung bei Rollstühlen - Google Patents
Anordnung bei RollstühlenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung, mittels welcher das Aufstehen aus einem Rollstuhl
und das Niedersitzen im Rollstuhl erleichtert wird. Dies ist ein Problem, das alle Benutzer eines Rollstuhls betrifft,
die nicht imstande sind, sich auf ihren Beinen zu bewegen. Man hat Krücken und verschiedenartige Ellbogenstützen
und Stöcke zu Hilfe genommen, die jedoch, insbesondere bei engen Raumverhältnissen, in der Anwendung umständlich
sind.
Die Erfindung bezweckt, eine Anordnung zu schaffen, die den oben angegebenen Zweck mit bedeutend größerer Be-
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quemlichkeit erfüllt. Dies wird dadurch erreicht und die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung
aus Handstangen besteht, die mit ihren einen Enden am Rollstuhl und mit den gegenüberliegenden Enden am Fußboden,
Bett, Kraftwagen oder dergleichen sich abstützend die Verlagerung des Körpers mittels Handkraft ermöglichen. Vorteilhafte
Ausführungsformen der Erfindung gehen aus den
Unteransprüchen hervor. .
Einige Ausführungsformen der Erfindung werden im folgenden mit Hinweis auf die beiliegenden Zeichnungen näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht eine Anordnung nach der Erfindung an einem Rollstuhl.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform in Vorder- und Seitenansicht.
Fig. 3-4 zeigen eine zweite Ausführungsform in der Ansicht
von der Seite und von vorn.
Fig. 5-6 zeigen eine dritte Ausführungsform in der Ansicht von der Seite und von vorn.
Fig. 7-8 zeigen Einzelheiten der als Zusatzvorrichtung zur Anwendung kommenden Handstangen.
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Fig. 9-10 zeigen die an die Handstangen ansetzbaren Stützteile.
Der Rollstuhl ist von üblicher Art, und an seiner Stelle kann im Prinzip ein Sitz beliebiger Art sein. Die
Anordnung nach der Erfindung umfaßt die Handstangen 1.
Diese stützen sich an ihren einen Enden am Rollstuhl und an den gegenüberliegenden Enden in dem in der Zeichnung dargestellten
Fall am Fußboden ab. Hierbei vermag der Invalide mittels Handkraft sich längs der Handstangen 1 vom Stuhl auf
den Fußboden und umgekehrt zu begeben. Die rollstuhlseitigen Enden der Handstangen 1 sind derart am Rollstuhl mittels
Angeln oder Gelenken angebracht, am geeignetsten unter den Vorderenden der. Armlehnen 2, daß man die gegenüberliegenden
Enden der Handstangen 1 -je nach dem Anwendungszweck heben und senken sowie seitlich verschieben kann. Die äußeren
Enden der Handstangen 1 sind mit geeigneten Haftorganen versehen, wofür in dem in der Zeichnung veranschaulichten
Falle Gummifüße dienen. Diese Organe können auch als am Bettrand angreifende Haken oder in sonstiger Weise ausgebildet
werden, je nach dem Ort, an den man sich aus dem Rollstuhl begeben will.
Die Handstangen 1 sind teleskopartig ausgebildet oder in der Mitte mit einem Gelenk versehen, so daß die Hand-
- 3 109849/ 1067
stangen zur Aufbewahrung auf geringe Länge gebracht werden können, und zwar findet die Aufbewahrung am geeignetsten
unter den Armlehnen 2 des Rollstuhls statt.
Wie aus dem oben Dargestellten ersichtlich ist, ist eine Anordnung nach der Erfindung sehr einfach, womit die
zusätzlichen Kosten gering ausfallen. Die Anordnung ermöglicht
trotzdem das Aufstehen und Übergehen vom Rollstuhl auf den Fußboden, ins Bett, in einen Kraftwagen, auf
den Toilettensitz und dgl. Orte, ohne daß in diesen Fällen umständliche Krücken oder sonstige derartige zuvor bekannte
Hilfsmittel verwendet werden müssen. Ferner stellen die Handstangen 1 Schiebe- bzw. Ziehholme zum Bewegen des Rollstuhls
dar. Es sei noch beachtet, daß die Handstangen 1 außer schräg nach unten und waagerecht auch schräg nach
oben und beispielsweise zum Zweck der Wiederherstellungsgymnastik schräg rückwärts nach oben gerichtet werden können.
Die Handstangen 1 werden aus Holz oder Metallrohr hergestellt, wobei ein geeigneter Durchmesser etwa 38 mm ist.
Der Querschnitt kann rund oder oval sein. Es ist möglich, die Handstangen 1 gerade, gekrümmt oder gestuft zu machen.
In Fig. 1 sind gerade Handstangen veranschaulicht worden, aber etwas weniger Raum beanspruchen an ihren äußeren Enden
stark abwärts gekrümmte Handstangen.
In der Ausführungsform nach Fig. 2 sind die unteren
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Enden 6 der Handstangen 4 zweimal rechtwinklig gebogen. Ferner können sich an den Handstangen 4 entlang Handgriffe
8 verschieben, die von Federn 10 in ihrer oberen Lage gehalten werden. Diese Verschiebung ist in Fig. 2 durch einen
Pfeil veranschaulicht worden. Wenn sich der Rollstuhl in der in Fig. 2 dargestellten Stellung befindet, läßt sich
der Invalide aus demselben auf den Fußboden hinab, indem er die Handgriffe 8 ergreift und an den Handstangen 4 entlang
gleiten läßt. Die unterste Lage der Handgriffe wird durch den ersten Winkel der Handstangen begrenzt, wie aus
Fig. 2 ersichtlich ist. Dies ist auch der erste Zweck des doppelten Winkels an den unteren Enden der Handstangen.
Der zweite Zweck ist der, daß beim Aufwärtsschwenken der Handstangen in die in Fig. 2 durch strichpunktierte Linien
angezeigten Lagen die unteren Enden der Handstangen als Schiebeholme für den Rollstuhl dienen, so daß überhaupt
keine sonstigen Schiebeholme benötigt werden. Eine, derartige Anordnung macht es möglich, eine aus einem Stück
bestehende Handstange zu verwenden, bei der also keinerlei Gelenk oder Teleskopbauweise erforderlich ist. Dies
gestattet! seinerseits das Anwenden der gleitenden Handgriffe, 4a andern_falls die Gelenfcstellen und die Stoßstellen
dter Teleskopstangen das Gleiten behindern könntenI
Die unteren Enden der Handstangen enden in Griffen 12, 13^
die sich also in herabgelassener Lage der Handstangen auf
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dem fußboden abstützen und In hochgeschwenkter Lage der
Handstangen Greifstellen für die Hände beim Schieben des
Rollstuhls bieten·
In flg. 3-4 1st eine zweite Ausführungsform dargestellt, In der die unteren Enden der Handstangen nur einen
Winkel aufweisen, dessen Größe 120 bis 90 Grad beträgt·
Auch In diesem fall wirkt der Winkel als Anschlag für die Handgriffe, obgleich in Jig. 3 und 4 keine solohen Handgriffe gezeigt s,Ind. Wenn die Handstangen hochgeschwenkt
sind, kann man durch Ergreifen ihrer Enden den Rollstuhl schieben und lenken.
In Flg. 5 ist nochmals ein Rollstuhl in der Ansicht von
der Seite und von vorn dargestellt. Sie stuhlseltlgen Enden der Handstangen sind gelenkig an dem Rohr 14 befestigt, das
im Verhältnis zum Rumpfrohr 15 gehoben und gesenkt werden
kann, wie aus ?ig. 6 gesondert hervorgeht. Mittels einer flugeIschraube wird das Rohr 14 in gewünschter Höhe festgestellt. Dies hat den Zweok, die Huh« des stuhlseitigen
Endes der Handstangen einzustellen, wajr insbesondere bei Handgeh-Obungen benötigt wird, bei denen der Fußboden sonst
für den Invaliden mit Stützbandage ca nahe läge· Wie aas
TIg. 5-6 ersichtlich 1st, kann an Hr Hani stange ein·
Platte oder Polsterung 16 befestigt sein, wobei zusammen
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mit dieser die Handstange auch als Armlehne am Invalidenstuhl dient.
Flg. 7 und 8 veranschaulichen die Befestigung der In
diesem Fall teleskopartig ausgebildeten Handetange In der In Flg. 6 durch voll ausgezogene Linien gezeigten Stellung·
Hierzu bedient man sich einer Federklammer In Form eines
unterbrochenen Ringes 17t eile an einem Bügel 18 sitzt, der
auch eine Flügelschraube 19 aufweist, mittels welcher die
Klemmkraft der Federklammer 17 eingestellt werden kann.
Die Handstange kann auch ganz und gar von dem Rollstuhl
abtrennbar sein. Eine solche abtrennbare Handstange 1st vorteilhafterwelse derart geformt, daß sie an und für sich
einen Ellbogenstock oder eine Krücke bildet. Falls die Handstange z.B. der Fig. 8 ähnlich ist, kann an ein Ende derselben ein gesonderter Ellbogen- oder Achselhöhle-Stützteil angefügt werden (Fig. 9 - 10). Ferner kann an einem Rollstuhl,
von dem die Handstangen abgetrennt worden sind, an die Rohre 13t z.B. mittels innerer Rohre, eine einstellbare Tischplatte
angeordnet werden, die seitwärts nach unten geklappt verschoben ist, wenn sie nicht in Gebrauch 1st. (Diese Ausführungsform ist nicht aus den Zeichnungen ersichtlich.)
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sen die Handstange bo am Rollstuhlrohr befestigt ist, daß
sich die Hand stange in jeder Richtung schwenken läßt.
Wie aus Obigem hervorgeht, besitzt eine Zusatzvorrichtung nach der Erfindung mehrfache nützliche Bedeutung, Es
sei insbesondere die Bewegbarkeit des stuhlseitigen Endes
in der Yertikalrichtung erwähnt. Die Handstange kann ein
einheitliches Rohr sein, in welchem Fall sie stabil und in der Herstellung preiswert ist. Der Winkel am unteren Ende
macht es möglich, ein Rohr mit funktional hinreichender Länge in die obere Lage zu bringen, in der es nicht im Wege
steht, sondern vielmehr beim Verschieben des Rollstuhls nützlich ist. Die als Griffe dienenden Gleitstücke 8 sind
dann nützlich, wenn man aus diesem oder jenem Grunde nicht wünscht, daß die Hände an den Handstangen entlanggleiten·
Die Gleitstücke werden durch ihre Federbelastung stets in
die obere lage zurückgeführt, in der sie zum Herablassen bereit stehen. Beim Emporsteigen werden diese Gleitstücke
nicht benötigt. Mit Hilfe der auf vielseitige Weise schwenkbaren Handstange kann man mit Leichtigkeit auch an Gegenstände
in größerer Entfernung heranreichen und solche verschieben, ohne aus dem Stuhl emporzusteigen. Ferner kann
man die Handstangen entweder an sich oder mit Platten oder Polstern 17 versehen als Armlehnen des Stuhls verwenden.
Aus Pig. 5 ist auch ersichtlich, wie die nach oben und rückwärts geschwenkten Handstangen Sicherheit gewähren, daß der
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Wagen nicht in gefährlicher Weise nach hinten überkippen
kann·
Bei einer weiteren (nicht dargestellten) Ausführungs form können die Handstangen am unteren Ende mit kleinen
Laufrädern bzw. -rollen versehen sein. Man kann dann den Rollstuhl verfahren, ohne jedesmal die Handstangen vom Bo
den abheben bzw. ganz verstauen zu müssen. Durch Arretier
einriohtungen, z.B. an den Bädern des Rollstuhls, kann
auch in diesem Fall für eine ausreichende Standfestigkeit beim Benützen der Handstangen gesorgt werden.
auch in diesem Fall für eine ausreichende Standfestigkeit beim Benützen der Handstangen gesorgt werden.
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Claims (13)
1.1 Anordnung bei Rollstühlen zum Erleichtern des
AufStehens aus diesen und des Niedersitzens In diese,
gekennzeichnet durch Handstangen (1), die an ihren einen finden sich am Rollstuhl und an den gegenüberliegenden Enden am Fußboden, Bett, Kraftwagen oder dgl.
abstützend die Körperverlagerung mittels Handkraft ermöglichen.
2. Anordnung naoh Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die rollstuhlseltigen Enden der Handstangen (1) mittels Angeln oder Gelenken befestigt sind,
die das Schwenken der Handstangen in verschiedene Richtungen möglich machen.
3. Anordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dad die äußeren Enden der Handstangen (1) mit Halte- oder Haftorganen (3) versehen sind.
4. Anordnung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Handstangen (1) eine
teleskopisch* oder gelenkige Fortsetzung aufweisen.
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5. Anordnung naoh Anspruch 1, 2, 3 oder 4» dadurch gekennze lehnet, daß die Handstangen (1) zur
Aufbewahrung unter den Armlehnen (2) des Rollstuhls angeordnet sind.
6. Anordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5 t dadurch gekennze lehnet, daß die
Handstangen (1) an ihren äußeren Enden in zunehmendem Maß abwärts gekrümmt sind.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Handstangen (1) so angeordnet und/
oder ausgerüstet sind, daß sie als Schiebeholme für den Rollstuhl und/oder als Armlehnen des Rollstuhls dienen.
8. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7t dadurch
gekennze lehne t, daß die rollstuhlseitigen
Enden der Handstangen (1) in der Höhenrichtung verstellbar angeordnet sind.
9· Anordnung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die rollstuhlseitigen Enden der Handstangen
an Rohren (14) angelenkt sind, die sich nach oben und nach unten in einem vertikalen Rumpfrohr (15) des Rollstuhls
verschieben können«
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10. Anordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche, gekennze Ichnet durch
eine Abwinkelung von Insbesondere 120 bis 90° oder zwei
Abwinkelungen entgegengesetzter Richtung an den unteren
Enden der Handetangen·
eine Abwinkelung von Insbesondere 120 bis 90° oder zwei
Abwinkelungen entgegengesetzter Richtung an den unteren
Enden der Handetangen·
11· Anordnung nach Anspruch 10, dadurch g e k e η η
zeichnet, daß die Abwinkelungen an den unteren Enden der Handstangen derart ausgebildet sind, daß die Handstangen
in einem Stück nach oben geschwenkt als Schiebe- und Lenkhandgriffe des Rollstuhls dienen können.
12. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Handstangen völlig von dem Stuhlkörper
abtrennbar sind«
13. Anordnung nach Anspruch 12, dadurch g e k e η η
zeichnet, daß die abtrennbare Handstange als ein Ellbogenstock
oder eine Krücke ausgebildet ist·
14o Anordnung nach Anspruch 12, dadurch g β k e η η
zeichnet, daß ein gesonderter Ellbogen- oder Achsel—
höhle-Stützteil an die Handstange aufsetzbar ist.
15· Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennze lehne t, daß die Handstangen an ihrem äußeren Ende mit Rollen versehen sind«
- 12 -
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