DE202004021353U1 - Rollstuhl mit einer Beinstütze und einer Wadenstütze - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft einen Rollstuhl mit einer Beinstütze, insbesondere einer Beinstütze, die eine Wadenstütze aufweist. Solche Rollstühle sind bekannt.
- Bei den bekannten Rollstühlen weist die Beinstütze normalerweise einen Rahmenteil auf, der mit der Mitte des Rollstuhls oder mit beiden Seiten verbunden ist und der eine Fußstütze und eine Wadenstütze aufweist, die von dem Rahmenteil bis vor den Sitz des Rollstuhls verlaufen. Eine solche Beinstütze dient der komfortablen Unterstützung der Beine des in dem Rollstuhl sitzenden Benutzers, beim Einsteigen in den oder Aussteigen aus dem Rollstuhl bildet sie jedoch ein lästiges Hindernis.
- Es ist bereits vorgeschlagen worden, die oder jede Beinstütze derart schwenkbar auszubilden, dass vor einem Ein- oder Aussteigen diese vorübergehend zur Seite geschwenkt werden kann. Die Beine des in dem Rollstuhl sitzenden Benutzers müssen dann aus dem Laufweg der verschwenkten Wadenstütze gehoben werden. Dies führt zu einer sehr unbequemen Sitzhaltung, die dem Benutzer und/oder seinem Helfer eine wesentliche physische Anstrengung abverlangt.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rollstuhl des oben beschriebenen Typs bereitzustellen, bei dem der genannte Nachteil der bekannten Beinstütze eliminiert ist, deren Vorteile jedoch beibehalten sind. Ein erfindungsgemäßer Rollstuhl ist durch die Merkmale von Anspruch 1 gekennzeichnet.
- Bei einem erfindungsgemäßen Rollstuhl kann die oder jede Wadenstütze aus einer Unterstützungs- in eine Nichtunterstützungsposition gebracht werden, ohne dass der von den Beinen eines Rollstuhlbenutzers eingenommen Raum durchquert wird, wenn dieser Benutzer seine Füße auf der Fußstütze platziert hat. Folglich kann der Rollstuhl für ein Ein- und Aussteigen bereitgemacht werden, ohne dass der Rollstuhlbenutzer seine Beine von diesen Fußstützen nehmen muss, wobei entsprechend eine physische Anstrengung und eine unbequeme Sitzhaltung vermieden werden. Ferner haben der Rollstuhlbenutzer und/oder sein Begleiter die Hände zum Betätigen der Wadenstützen oder wahlweise anderer Rollstuhlteile frei. Wenn die Wadenstützen entfernt worden sind, können die Beine des Rollstuhlbenutzers von den Fußstützen genommen und direkt auf den Boden vor dem Rollstuhl platziert werden, woraufhin die Fußstützen oder die gesamte Beinstütze zur Seite geschwenkt werden können. Selbstverständlich wird dabei ein derartiger Laufweg beschrieben, dass der von den auf den Boden platzierten Beinen eingenommen Raum vor dem Rollstuhl nicht durchquert wird. Nach dem Beseitigen von Hindernissen von dem Boden vor dem Rollstuhl kann der Rollstuhlbenutzer unbehindert mit oder ohne Hilfe eines Begleiters aus dem Rollstuhl aussteigen.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung kann die oder jede Wadenstütze lösbar mit einer Beinstütze verbunden sein, beispielsweise mittels einer Rohrschelle, einer Stiftlochverbindung oder einer ähnlichen verriegelbaren oder entriegelbaren Einrichtung. Folglich kann in Fällen, in denen eine Unterstützung nicht (länger) erforderlich oder gewünscht ist, die Beinstütze einfach abgenommen werden. Ferner kann eine solche Ausführungsform einfach derart ausgebildet sein, dass die Position der Wadenstütze an der Beinstütze so einstellbar ist, dass die Unterstützung auf einfache Weise auf die individuellen Wünsche eines Benutzers einstellbar ist.
- Bei einer alternativen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist jede Wadenstütze schwenkbar mit der Beinstütze verbunden. Folglich kann die Wadenstütze in eine Nichtunterstützungsposition geschwenkt werden, ohne dass dafür die Stütze abgenommen werden muss. Somit können Montage- und Demontagevorgänge vermieden werden und ist das Risiko von Verlust oder Diebstahl (separater Teile) begrenzt. Selbstverständlich ist eine Kombination der oben beschriebenen Ausführungsformen auch möglich, wobei die Wadenstütze mittels einer lösbaren Schwenkverbindung mit der Beinstütze gekoppelt ist.
- Bei einer weiteren Ausgestaltung weist die Wadenstütze eine Wadenplatte auf, die über eine Armkonstruktion schwenkbar mit einem Rahmenteil der Beinstütze verbunden ist. Vorzugsweise weist diese Armkonstruktion zwei Arme auf, die derart miteinander verbunden sind, dass sie gemeinsam geschwenkt werden können, wobei der erste Arm mit der Beinstütze verbunden ist und der zweite Arm mit der Wadenplatte verbunden ist.
- Bei einer solchen Armkonstruktion kann die Wadenplatte auf einfache Weise an einer Beinstütze eines bestehenden Rollstuhls befestigt sein, wobei die Armkonstruktion, insbesondere die Ausrichtung der Schwenkachse zwischen den beiden Armen, die zum Befestigen der Wadenstütze derart, dass sie in der Unterstützungsposition auf adäquate Weise die Beine des Rollstuhlbenutzers stützen kann und ihr Laufweg in die Nichtunterstützungsposition keine Rollstuhlteil kreuzt, benötigte Freiheit bietet.
- Zur weiteren Verbesserung der Einstellbarkeit ist vorzugsweise mindestens einer der Arme der Armkonstruktion längenverstellbar. Ferner ist der zweite Arm, mit dem die Wadenplatte verbunden ist, vorzugsweise derart um eine zweite Schwenkachse schwenkbar, dass der Winkel zwischen der Auflagefläche der Fußstütze und der Wadenstütze variierbar ist. Ferner ist der Winkel zwischen der gesamten Fußstütze und der Sitzposition vorzugsweise ebenfalls einstellbar. Diese Winkel können dann beispielsweise miteinander und/oder mit der Position der Sitzunterstützung und/oder mit dem Winkel zwischen dem Rückenunterstützungsteil und dem Sitzflächenteil beispielsweise mittels eines Gestängemechanismus gekoppelt sein.
- Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist eine mechanische Antriebseinrichtung vorgesehen, mit der die Wadenstütze (halb)automatisch zwischen der benutzungsbereiten Unterstützungsposition und der Nichtunterstützungsposition, die zum Ein- und Aussteigen vorgesehen ist, bewegt werden kann. Beispielsweise kann eine Vorspanneinrichtung vorgesehen sein, die, wenn sich die Wadenstütze in der Unterstützungsposition befindet, die Wadenstütze in die für das Ein- und Aussteigen vorgesehene Position vorspannt. Durch Aktivieren der Vorspanneinrichtung (beispielsweise durch Lösen einer Arretierung) wird die Wadenstütze dann durch die Vorspannkraft in die Nichtunterstützungsposition gedrückt. Mit einer solchen Antriebseinrichtung wird das Bereitmachen des Rollstuhls für das Ein- und Aussteigen weiter vereinfacht. Selbstverständlich kann eine im Wesentlichen gleiche Antriebseinrichtung für die oder jede Fußstütze vorgesehen sein. Ferner kann eine geeignet Arretiereinrichtung zum Sichern der Wadenstütze gegen eine Schwenkbewegung in der Unterstützungsposition vorgesehen sein.
- Bei einer weiteren alternativen Ausführungsform kann die Wadenstütze starr mit einem Rahmenteil der Beinstütze verbunden sein, und dieser Rahmenteil kann derart mit dem Rollstuhl verbunden sein, dass durch eine Schwenkbewegung des Rahmenteils die Wadenstütze aus ihrer Unterstützungsposition von dem zu stützenden Bein weggedreht werden kann. Damit der Benutzer seine Füße auf der Fußstütze belassen kann, wenn die Wadenstütze derart weggeschwenkt ist, kann die Fußstütze entweder an einem separaten zweiten Rahmenteil befestigt sein oder derart um eine Schwenkachse, die im Wesentlichen mit der Schwenkachse des Rahmenteils selbst zusammenfällt, schwenkbar mit dem ersten Rahmenteil verbunden sein, dass bei einer Schwenkbewegung des Rahmenteils die Fußstütze in entgegengesetzte Rich tung schwenkbar ist und schließlich ihre Unterstützungsposition beibehalten kann. Wenn die Füße des Rollstuhlbenutzers von der Fußstütze genommen worden sind, können die Fußstützen beispielsweise zur Seite geschwenkt werden oder anderweitig, beispielsweise durch Entkoppeln, entfernt werden.
- Die Erfindung betrifft ferner eine Beinstütze, die zur Verwendung mit einer Sitzunterstützung, beispielsweise einem Rollstuhl, geeignet ist, und ein Verfahren zum Bereitmachen eines erfindungsgemäßen Rollstuhls zum Ein- und Aussteigen.
- Zur Verdeutlichung der Erfindung werden Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen Beinstütze und ihre Betätigung mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
-
1A , B einen Rollstuhl mit einer erfindungsgemäßen Wadenstütze in einer benutzungsbereiten Position bzw. einer zum Ein- und Aussteigen geeigneten Position; -
2A , B eine Vergrößerung der in1A bzw.1B gezeigten Wadenstütze; und -
3 eine detaillierte perspektivische Ansicht der Armkonstruktion der in2A , B gezeigten Wadenstütze. -
1A , B zeigen einen erfindungsgemäßen Rollstuhl1 mit einer Sitzunterstützung2 , die von einer mit Rädern versehenen Substruktur3 gehalten ist, welche zwei schwenkbare Vorderräder4 und zwei antreibbare Hinterräder5 aufweist. Selbstverständlich sind andere Substrukturkonfigurationen möglich. Der Rollstuhl1 weist ferner eine Beinstütze6 auf, die im Wesentlichen aus einem rohrförmigen Rahmenteil7 , einer Fußstütze8 und einer damit verbundenen Wadenstütze10 gebildet ist, welche sich in1A in einer benutzungsbereiten Unterstützungsposition befindet und in1B in einer nach hinten geschwenkten zum Ein- und Aussteigen geeigneten Position befindet. - Der in
1A , B gezeigte Rollstuhl1 weist eine Beinstütze6 auf, die an einer Seite der Substruktur3 befestigt ist und die von einer Stelle nahe dem Vorrand der Sitzunterstützung2 abwärts geneigt zu einer Stelle nahe dem Boden verläuft. Alternativ kann der Rollstuhl zwei Beinstützen6 , die mit den beiden Seiten des Rollstuhls1 verbunden sind, oder eine mittig angeordnete Beinstütze6 aufweisen, die in der mittleren Längsebene des Rollstuhls1 verläuft. - Vorzugsweise ist der Rahmenteil
7 um eine Schwenkachse, die im Wesentlichen parallel zu dem Vorderrand der Sitzposition2 verläuft, derart an der Substruktur3 angelenkt, dass der Winkel β (siehe2A ) zwischen dem Rahmenteil7 und der Sitzfläche der Sitzunterstützung2 einstellbar ist. Je nach Benutzung variiert dieser Winkel β zwischen ungefähr 90° bei einer aktiven geraden Sitzhaltung und ungefähr 180° bei einer passiven nach hinten geneigten Haltung. Bei Nichtbenutzung kann die Beinstütze6 so weit um die Schwenkachse geklappt werden, dass sie derart an der Unterseite der Sitzunterstützung2 anliegt, dass ein kompakter leicht transportierbarer Rollstuhl erhalten wird. Alternativ oder zusätzlich kann der Rahmenteil7 derart ausgeführt sein, dass er um eine (nicht gezeigte) im Wesentlichen vertikale Achse schwenkbar ist, so dass bei Nichtbenutzung oder beim Ein- und Aussteigen die Beinstütze6 so weit zur Seite geschwenkt werden kann, dass sie an einer Flanke des Rollstuhls1 anliegt. - Die Fußstützen
8 sind an sich ausreichend bekannt und brauchen daher hier nicht weiter beschrieben zu werden. Es reicht aus zu sagen, dass vorzugsweise die Auflagefläche9 der Fußstütze8 mit einem den Halt verbessernden Profil versehen ist, um ein Wegrutschen der Füße zu verhindern. Ferner sind die Fußstützen8 vorzugsweise auf noch zu beschreibende Weise schwenkbar mit dem Rahmenteil7 verbunden. Die Wadenstütze10 weist eine Wadenplatte11 auf, die über eine noch zu beschreibende Armkonstruktion12 derart schwenkbar mit dem Rahmenteil7 verbunden ist, dass die Wadenplatte11 aus der in2A gezeigten Unterstützungsposition in die in2B gezeigte zum Ein- und Aussteigen geeignete Position gebracht werden kann. Vorzugs weise ist die Wadenplatte11 zur komfortablen Unterstützung der Wade mit einer Schicht aus relativ weichem elastischen Material, beispielsweise Schaumgummi, beschichtet. Ferner kann die bei Benutzung der Wade zugewandte Fläche eine leicht konkave Konfiguration aufweisen (nicht gezeigt), um sich noch besser der Kontur der Wade anzupassen, so dass diese über eine relativ große Fläche gut gestützt werden kann. - Vorzugsweise ist die Wadenplatte
11 ferner derart um eine im Wesentlichen horizontale Schwenkachse S2, die im Wesentlichen parallel zu dem Vorderrand des Sitzes verläuft (siehe2A ), kippbar, dass der zwischen den Auflageflächen9 ,11 der Fuß- und der Wadenstütze8 ,10 eingeschlossene Winkel einstellbar ist. Folglich ist dieser Winkel jederzeit je nach Person und Sitzsituation derart einstellbar, dass die Waden des Benutzers auf der Wadenplatte1 aufliegen, wenn die Füße des Benutzers auf der Fußstütze8 ruhen. Normalerweise liegt der Winkel zwischen und 90° und 120°, und zwar unter anderem je nach der persönlichen Präferenz des Benutzers, der Position der Sitzunterstützung2 und/oder dem oben genannten Winkel β zwischen der Beinstütze6 und der Sitzunterstützung2 . - Struktur und Betätigung der Wadenstütze
10 werden nun anhand von3 näher erläutert. In dieser Figur ist eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wadenstütze10 mit mindestens einer Schwenkarmkonstruktion12 gezeigt (aus Gründen der Klarheit ist die Wadenplatte11 weggelassen worden). Es sei darauf hingewiesen, dass diese Ausführungsform nur eine von vielen möglichen Ausführungsformen ist und daher nicht als Einschränkung interpretiert werden darf. - Die Armkonstruktion
12 ist im Wesentlichen aus einem längenverstellbaren ersten Arm14 und einem zweiten Arm16 gebildet, der schwenkbar mit dem ersten verbunden ist, wobei der zweite Arm16 eine Befestigungsplatte17 zum Anbringen der Wadenplatte11 aufweist. - Der erste Arm
14 ist aus drei Teilen gebildet, d.h. einem ersten Armteil21 , einem zweiten Armteil22 und einem Klemmblock24 . Mit Hilfe einer Schraube und einer Mutter ist der erste Armteil21 mit einem bestehenden Scharnier13 des Rahmenteils7 verbunden, wobei das Scharnier13 für eine alte nach vorn schwenkbare Wadenstütze vorgesehen war. Zum Neutralisieren der Drehbewegung des Scharniers13 ist ein Klemmblock24 derart an dem ersten Armteil21 befestigt, dass eine leicht konkave Stirnfläche des Klemmblocks24 teilweise den Rahmenteil7 umfasst, wodurch eine Schwenkbewegung des ersten Armteils21 um das Scharnier13 verhindert wird. Somit kann mit einer relativ einfachen Einrichtung (dem Klemmblock24 ) die Wadenstütze10 an einer bereits vorhandenen Einrichtung (dem Scharnier13 ) des Rollstuhls1 befestigt werden, ohne dass zu diesem Zweck der Rollstuhl selbst eingestellt zu werden braucht. Ferner dient der Klemmblock24 zum überlappenden Sichern des zweiten Armteils22 an dem ersten Armteil21 . Hierbei ermöglicht ein Langloch23 in dem zweiten Armteil22 ein Einstellen des Grads an Überlappung und somit der Gesamtlänge L des ersten Arms14 . - Der zweite Arm
16 ist über ein Doppelscharnier15 mit einem Endpunkt des zweiten Armteils22 verbunden, wobei das Doppelscharnier15 eine Schwenkbewegung um zwei unterschiedliche Schwenkachsen S1, S2 ermöglicht, das heißt eine erste Schwenkachse S1, die im Wesentlichen in einer durch den Rahmenteil7 und den ersten Arm14 verlaufenden Ebene verläuft (siehe2B und3 ) und eine zweite Schwenkachse S2, die im Wesentlichen mit der Mittelachse des zweiten Arms16 zusammenfällt. - Durch eine Schwenkbewegung des zweiten Arms
16 um die erste Schwenkachse S1 kann die Wadenplatte11 aus der benutzungsbereiten Unterstützungsposition (wie in1A und2A gezeigt) in eine zum Ein- und Aussteigen geeignete Nichtunterstützungsposition (wie in1B und2B gezeigt) gebracht werden. Durch eine Schwenkbewegung des zweiten Arms16 um die zweite Schwenkachse S2 kann der oben beschriebene Winkel zwischen den Auflageflächen9 ,11 der Fuß- und der Wadenstütze8 ,10 eingestellt werden. - Mit dem zweiten Arm
16 ist ein Steuerknopf18 in Reihe geschaltet, mit dem der zweite Arm16 um die erste Schwenkachse S1 geschwenkt werden kann. In dem Steuerknopf18 ist ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen, mit dem die Wadenstütze10 in der Unterstützungsposition (1A ,2A ) verriegelbar ist. Dieser Verriegelungsmechanismus kann beispielsweise eine Klinke aufweisen, die im Wesentlichen parallel zu der Mittelachse des Steuerknopfes18 und unter Einfluss einer Vorspannfeder durch das Scharnier15 verläuft, wodurch ein Drehen um die erste Schwenkachse S1 verhindert wird. Die Verriegelung kann durch Herausziehen des Knopfes18 (von dem Scharnier15 weg) derart aufgehoben werden, dass die Klinke gegen die Vorspannkraft von dem Gelenk15 gezogen wird und das Gelenk zum Drehen um S1 freigegeben wird. Falls gewünscht, kann eine im Wesentlichen gleiche Konstruktion auch zum Verhindern einer Drehung um die zweite Schwenkachse52 verwendet werden. - Das Betätigen der Wadenstütze
10 kann unter Verwendung des Steuerknopfs18 wie oben beschrieben manuell erfolgen, es kann jedoch auch mit Hilfe oder Unterstützung durch eine elektrische, mechanische, pneumatische und/oder hydraulische Einrichtung durchgeführt werden. Beispielsweise können zwischen dem Rahmenteil7 und dem Steuerknopf18 (nicht gezeigte) vorgespannte Spannfedern vorgesehen sein, die den zweiten Arm16 in die Ein- und Aussteigeposition vorspannen, wobei der Arm16 im Wesentlichen in einer Reihe mit dem ersten Arm14 angeordnet ist. - Das Drehen des zweiten Arms
16 um die zweite Schwenkachse S2 ist aufgrund des Gewichts der Waden eines Benutzers, die bei Benutzung auf der Platte11 ruhen, ein freies Drehen. Folglich nimmt die Wadenplatte11 jedes Mal die gewünschte Position ein, wobei die Waden optimal gestützt werden. Ferner ist eine Blattfeder19 vorgesehen, die, wenn kein Kräfte auf die Wadenplatte11 aufgebracht sind (beispielsweise in der in1B ,2B gezeigten zum Ein- und Aussteigen geeigneten Position), die Wadenplatte in eine vorbestimmte Position zurückdrückt, in der die Wadenplatte11 die anderen Teil der Substruktur3 nicht behindert. - Die erste Schwenkachse S1 verläuft in einem Winkel γ relativ zu der Mittelachse B des ersten Arms
14 (siehe3 ), wobei der Winkel γ bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel kleiner als 90° ist. Durch Wahl dieses Winkels γ wird der Verlauf des Laufwegs des zweiten Arms16 mit der Wadenplatte11 um S1 direkt beeinflusst. Durch Variieren des Winkels γ kann der Laufweg derart verschoben werden, dass er nicht mit Teilen des Rollstuhls1 , insbesondere dem Inneren der Substruktur3 , kollidiert. Es ist offensichtlich, dass der geeignetste Winkel γ je nach Konfiguration insbesondere der Substruktur3 von Rollstuhl zu Rollstuhl unterschiedlich ist. In der Praxis variiert der geeignetste Winkel γ zwischen ungefähr 45° und 90°, oder er ist sogar etwas größer als 90° und beträgt beispielsweise 100° bis 110°. - Ein Rollstuhl
1 mit der oben beschriebenen Beinstütze6 kann wie folgt verwendet werden.1A zeigt den Rollstuhl in einer benutzungsbereiten Position. In dieser Position werden die Beine eines in dem Rollstuhl sitzenden Benutzers von der Beinstütze6 , insbesondere der Fußstütze8 und der Wadenstütze10 , gestützt. Wenn der Benutzer aus dem Rollstuhl1 aussteigen möchte, kann der zweiten Arm16 mit Hilfe des Steuerknopfs18 um die erste Schwenkachse S1 geschwenkt werden, bis die Mittelachsen der beiden Arme14 ,16 ungefähr in derselben Ebene verlaufen. In der Hauptantriebsrichtung des Rollstuhls1 betrachtet dreht sich dann die Wadenplatte11 leicht nach hinten und nach unten (siehe1B und2B ). Dann können die Beine des Rollstuhlbenutzers von den Fußstützen8 genommen und auf den Boden vor dem Rollstuhl1 aufgesetzt werden, woraufhin die Fußstützen8 beispielsweise um eine dritte Schwenkachse S3 (siehe2A ) aus dem Weg geschwenkt werden können, wobei die Fußstützen8 nach oben gegen den Rahmenteil7 oder um eine vierte Schwenkachse S4 (siehe2A ) geschwenkt werden, wobei die Fußstützen8 in einer im Wesentlichen rechtwinklig zu der Mittelachse des Rahmenteils7 verlaufenden Ebene zur Seite geschwenkt werden. Damit ist der Bodenbereich vor der Sitzunterstützung2 frei von Hindernissen, und der Rollstuhlbenutzer kann aus dem Rollstuhl aussteigen, oder es kann ihm aus diesem geholfen werden. Beim Setzen in den Rollstuhl können die oben beschriebenen Schritte in umgekehrter Reihenfolge durchgeführt werden. - Entsprechend kann der Rollstuhl
1 auf einfache Weise zum Ein- und Aussteigen bereitgemacht werden, ohne dass ein Rollstuhlbenutzer auf ein Hindernis stößt oder eine unbequeme Haltung einnehmen muss. - Die Erfindung ist nicht auf die in der Beschreibung und den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Es sind innerhalb des Umfangs der Erfindung, wie er durch die Patentansprüche festgelegt ist, zahlreiche Variationen der Erfindung möglich.
- Beispielsweise kann die Beinstütze längenverstellbar sein, zum Beispiel mit Hilfe eines teleskopischen Rahmenteils, so dass die Beinstütze der Beinlänge eines Benutzers angepasst werden kann. Vorzugsweise ist die Position der Wadenstütze entlang dem Rahmenteil ebenfalls derart einstellbar, beispielsweise mittels einer verriegelbaren Gleitkupplung, dass die Wade immer an einer geeigneten Position gestützt wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, das Bein an mehreren Stelle zu stützen, beispielsweise nahe dem Knie oder des Schenkels. Zu diesem Zweck kann die Beinstütze eine zusätzliche Unterstützungseinrichtung aufweisen, die mit dem Rahmenteil so gekoppelt sein kann, wie es mit Bezug auf die Wadenstütze beschrieben worden ist, und die somit zwischen einer benutzungsbereiten Unterstützungsposition und einer zum Ein- und Aussteigen geeigneten Nichtunterstützungsposition bewegbar ist. Ferner ist eine erfindungsgemäße Beinstütze nicht auf die Verwendung bei Rollstühlen beschränkt, sondern kann auch auf vorteilhafte Weise bei anderen Sitzunterstützungen, bei denen eine zusätzliche Beinunterstützung gewünscht ist, verwendet werden.
- Es versteht sich, dass diese und zahlreiche Variationen in den Umfang der Erfindung fallen, wie er in den nachfolgenden Patentansprüchen festgelegt ist.
Claims (17)
- Rollstuhl mit einer Beinstütze (
6 ), die ein Rahmenteil (7 ) und eine damit verbundene Fußstütze (8 ) und Wadenstütze (10 ) aufweist, welche in einer ersten, d.h. einer Unterstützungsposition (benutzungsbereit) zum Stützen mindestens eines Teils eines Beins eines bei Benutzung in dem Rollstuhl sitzenden Benutzers vorgesehen sind, wobei die Wadenstütze (10 ) in eine Nichtunterstützungsposition bewegbar ist; und einer zweiten (zum Ein- und Aussteigen geeigneten) Position, in der sich die Wadenstütze (10 ) außerhalb eines von den Beinen eines Rollstuhlbenutzers eingenommenen Raums befindet, wenn dieser sich in den Rollstuhl setzt oder aus diesem aussteigt, wobei der Laufweg der Wadenstütze (10 ) zwischen der ersten und der zweiten Position im Wesentlichen außerhalb des von den Beinen eines Rollstuhlbenutzers in der ersten, d.h. der Unterstützungsposition, eingenommenen Raums verläuft. - Rollstuhl nach Anspruch 1, bei dem die Wadenstütze (
10 ) lösbar mit dem Rollstuhl (1 ) verbunden ist. - Rollstuhl nach Anspruch 1 oder 2, bei dem die Wadenstütze (
10 ) schwenkbar mit dem Rollstuhl (1 ) verbunden ist. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Wadenstütze (
10 ) eine Wadenplatten (11 ) und eine Armkonstruktion (12 ) aufweist, wobei die Wadenplatte (11 ) über die Armkonstruktion (12 ) schwenkbar mit dem Rahmenteil (7 ) der Beinstütze (6 ) verbunden ist. - Rollstuhl nach Anspruch 4, bei dem die Armkonstruktion (
12 ) einen ersten Arm (14 ) und einen zweiten Arm (16 ) aufweist, wobei der erste Arm (14 ) mit der Beinstütze (6 ) verbunden ist und der zweite Arm (16 ) mit der Wadenplatte (11 ) verbunden ist, und bei dem die beiden Arme (14 ,16 ) derart miteinander verbunden sind, dass sie wechselseitig um eine erste Schwenkachse (S1) schwenkbar sind. - Rollstuhl nach Anspruch 5, bei dem die erste Schwenkachse (S1) in einem Winkel γ relativ zu der Mittelachse des ersten Arms (
14 ) verläuft, wobei der Winkel γ zwischen ungefähr 45° und 120° liegen kann, jedoch vorzugsweise mindestens kleiner als 90° ist. - Rollstuhl nach Anspruch 5 oder 6, bei dem der erste und/oder der zweite Arm (
14 ,16 ) längenverstellbar sind. - Rollstuhl nach einem der Ansprüche 5-7, bei dem der zweite Arm (
16 ) um eine zweite Schwenkachse (S2) schwenkbar ist, die in der Unterstützungsposition der Wadenstütze (10 ) im Wesentlichen horizontal und im Wesentlichen rechtwinklig zu der Hauptantriebsrichtung des Rollstuhls (1 ) verläuft, wobei die Anordnung derart konfiguriert ist, dass durch eine Schwenkbewegung des zweiten Arms (16 ) um diese zweite Schwenkachse (S2) der Winkel zwischen der mit diesem zweiten Arm verbundenen Wadenplatte (11 ) und der Fußstütze (8 ) einstellbar ist. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der Rahmenteil (
7 ) der Beinstütze (6 ) schwenkbar mit dem Rollstuhl (1 ) verbunden ist. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Fußstütze (
8 ) zwischen einer ersten, d.h. einer Unterstützungsposition und einer zum Ein- und Aussteigen geeigneten zweiten Position bewegbar ist, wobei sich die Fußstütze (8 ) außerhalb eines von den Beinen eines Rollstuhlbenutzers beim Aussteigen aus dem und/oder Setzen in den Rollstuhl (1 ) eingenommen Raums befindet. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Fußstütze (
8 ) schwenkbar mit dem Rahmenteil (7 ) verbunden ist. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Fußstütze (
8 ) in einer Ebene schwenkbar ist, die im Wesentlichen rechtwinklig zu der Mittelachse des Rahmenteils (7 ) verläuft. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Fußstütze (
8 ) aus einer ersten, d.h. einer Unterstützungsposition in Richtung des Rahmenteils (7 ) in eine zum Ein- und Aussteigen geeignete zweite Position, die im Wesentlichen parallel zu diesem Rahmenteil (7 ) verläuft, schwenkbar ist. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die mechanische Antriebseinrichtung zum Bewegen der Wadenstütze und/oder der Fußstütze aus der ersten, d.h. der Unterstützungsposition in die zum Ein- und Aussteigen geeignete zweite Position und/oder umgekehrt vorgesehen sind.
- Rollstuhl nach Anspruch 14, bei dem die Antriebseinrichtung eine Vorspannfeder aufweist, die die Wadenstütze (
10 ) und/oder die Fußstütze (8 ) in eine zum Ein- und Aussteigen geeignete zweite Position vorspannt. - Rollstuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine Arretiereinrichtung zum Arretieren der Wadenstütze (
10 ) in der ersten, d.h. der Unterstützungsposition gegen eine Schwenkbewegung vorgesehen ist. - Beinstütze mit den Merkmalen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, die zur Verwendung bei einer Sitzunterstützung geeignet ist.
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Owner name: LIFE & MOBILITY DEVELOPMENT B.V., NL Free format text: FORMER OWNER: LIFE & MOBILITY HOLDING B.V., DOETINCHEM, NL Effective date: 20110609 |
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Effective date: 20130301 |