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Die Erfindung betrifft einen mit Armlehnen ausgestatteten Stuhl mit
Aufstehhilfe für gebrechliche Personen, dessen Sitz um seine Vorderkante aus der
Sitzlage in eine Schräglage nach oben auf Grund der Wirkung von Federn schwenkbar
ist und bei dem der Sitz in der Sitzlage durch eine Arretiervorrichtung, die durch
eine handbedienbare Lösevorrichtung entriegelbar ist gegen die Wirkung der Federn
gegenüber dem Stuhlgestell gehaltert ist. Hierbei besteht die Arretiervorrichtung
aus einer im Stuhlgestell gelagerten Querstange, die über eine oder zwei je. mit
einer Handhabe versehene Kraftübertragungsstange mit einem stuhlseitigen Verriegelungsglied.
derart zusammenwirkt, daß sie sich beim Absenken des Sitzes selbsttätig mit diesem
verriegelt, jedoch beim Betätigen der Lösevorrichtung entriegelt wird. Der Stuhl
ist insbesondere für solche Personen gedacht, die Schwierigkeiten haben, aus einer
sitzenden Lage ohne Hilfe aufzustehen. Der Stuhl kann die Form eines Rahmens oder
Sitzes haben, der so ausgebildet ist, daß er z. B. über ein Klosettuntergestell
paßt.
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Es sind bereits Stühle bekannt, bei denen der Sitz unter Federspannung
steht und mit einem Rahmen durch eine Gelenkachse an der Vorderkante des Sitzes
verbunden ist. Die Feder hebt den um diese Achse drehbaren Sitz, so daß sich der
Sitz aus einer annähernd waagerechten in eine nahezu senkrechte Lage oder in jedem
Bereich unter einem geeigneten Winkel erhebt, um der Person, die in dem Stuhl sitzt,
zu helfen, wieder eine stehende Lage ohne Hilfe einer anderen Person zu erlangen.
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Bei einem solchen Gerät ist eine Arretierungsvorrichtung vorgesehen,
die dazu geeignet ist, den Sitz in seiner herabgelassenen Lage zu halten bis die
sitzende Person wünscht, sich zu erheben. Um die Arretierungsvorrichtung zudösen,
ist ein Hebelmechanismus nach oben zu ziehen.
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Diese bekannte Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß der Hebelmechanismus
erst dann zu betätigen ist, wenn die Person sich bereits auch von der Sitzfläche
erhoben hat und ihre Kräfte für eine Abstützung dringend benötigt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Nachteil zu beseitigen
und einen Stuhl für gebrechliche Personen zu schaffen, bei dem das Lösen der Lösevorrichtung
in den Kraftfluß des Aufstehvorganges mit einbezogen ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung im wesentlichen
dadurch gelöst, daß die mit der Handhabe versehene Kraftübertragungsstange jeweils
stuhlgestellseitig in Richtung ihrer Längsachse verschieblich geIagert ist und die
Lage der I (raftübertragungsstange so gewählt ist, daß sie mit ihrem handhabenseitigen
Ende die Armlehne durchdringt, wobei die Durchdringstelle sich in dem Bereich befindet,
in dem sich der Benutzer beim Aufstehen mit der Hand abstützt.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung steht die im Stuhlgestell
gelagerte Querstange unter Federspannung in einer Arretierungsstellung.
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Um eine sichere Arretierung der Sitzfläche unter der Querstange zu
erzielen, hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die rückwärtige Kante
des Sitzes mit einer Schiene mit halbkreisförmigem oder U-förmigem Profil zu versehen,
die dazu geeignet ist, beim Absenken des Sitzes durch kurzzeitige Auslenkung der
Querstange entgegen ihrer Federspannung nach rückwärts unter die Querstange zu gelangen.
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In den Zeichnungen ist ein Stuhl gemäß der Erfindung an Hand eines
Ausführungsbeispiels veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 eine perspektivische Vorderansicht,
die den Sitz in seiner hochgeklappten Lage veranschaulicht, und F i g. 2 eine Seitenansicht,
die den Sitz in seiner abgesenkten Lage, die er annimmt, wenn er besetzt ist, zeigt.
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Der Stuhl besteht aus Vorder- und Hinterbeinen 10, 11, wobei das
obere Ende eines jeden Vorderbeines 10 umgebogen und mit dem oberen Ende des entsprechenden
Hinterbeines verbunden ist oder mit diesem aus einem Stück besteht, so daß annähernd
waagerechte Arme 10a an jeder Seite entstehen. Die Hinterbeine verlaufen bis auf
den Fußboden, die Vorderbeine hingegen sind an waagerechten Schienen, welche von
den Hinterbeinen und unterhalb denVorderbeinen verlaufen, angebracht, wo sie dann
nach unten auf den Fußboden in 12a zur Erreichung größerer Stabilität abgebogen
sind. Der Sitz 14 ist in dem Rahmen über seine Vorderkante in Scharnieren um 15
drehbar befestigt und durch eine Anordnung von Federn 16 und Gestänge 17, 18 vorgespannt,
so daß der Sitz um seine Vorderachse, die durch die Drehgelenke 15 gebildet wird,
stark nach oben gedrückt wird, solange er nicht zwangläufig an seiner Rückseite
heruntergehalten wird Die unteren Enden der Federn 16 stehen mit Stützen20, die
an den Schienen 12 angebracht sind, in Verbindung, während ihre oberen Enden verstellbar
mit den Gelenkstangen 17 verbunden sind, welche ihrerseits an dem Rahmen in 17a
drehbar befestigt und mit Lenkern 18 verbunden sind, welche ihrerseits an Ansätzen
21 an dem Sitz angebracht sind. Zur Erhöhung der Steifheit weist der Rahmen zusätzliche
Schienen 22 und 23 auf. Eine Querstange 25, die ungefähr in der Höhe des abgesenkten
Sitzes von einer Seite zur anderen Seite verläuft, wird durch den Rahmen getragen,
und die Querstange hat zwei nach vome verlaufende Verlängerungen 26, die durch Löcher
in dem Rahmen geführt sind, wobei die Vorderenden der Verlängerungen mit Knöpfen
oder Griffen 27 ausgerüstet sind und sich in einer bequemen Lage für die Hände des
Insassen befinden. Eine oder (wie gezeigt) beide Verlängerungen sind mit Schraubenfedern28,
die zwischen dem Knopf und dem angrenzenden Rahmen angebracht sind, ausgerüstet.
An der rückwärtigen Kante des Sitzes ist eine halbrunde Schiene 30 befestigt, deren
offene Seite nach oben weist, so daß die Schiene unter die Querstange 25 greifen
und so den Sitz in seiner waagerechten Lage festhalten kann. Es ist daher keine
Gefahr gegeben, daß der Insasse zufällig nach vorn aus dem Sitz herausgeworfen werden
kann. Damit der Sitz den Insassen aufrichten kann, muß erst leicht auf dem Knopf
27 gedrückt werden (mit der linken oder rechten Hand, wie es der Person zweckmäßig
erscheint). Hierdurch werden die Verlängerungen 26 und die Querstange 25 um ein
kurzes Stück genügend weit nach rückwärts bewegt, um die Querstange 25 aus dem in
Fig. 2 mit ausgezogener Linie dargestellten Eingriff mit der halbrunden Schiene
30 an dem Sitz in die in F i g. 2 gestrichelt angedeutete Lage herauszubewegen.
Der Sitz kann sich nun unter der Einwirkung seiner Feder 16 und seines Gestänges
17 und 18 frei in die in F i g. 1 veranschaulichte Lage bewegen, wobei der Insasse,
der so die Versperrung gelöst hat und deshalb auf das Hochklappen vorbereitet
ist.
beim Aufstehen unterstützt wird. Die Stärke der Federkraft kann durch Auswahl ihrer
zur Wahl stehenden Verbindungspunkte mit den Gelenkstangen 17, die durch Löcher
17 b dargestellt werden, vorherbestimmt werden. -Das Gerät ist als Sitz, dessen
Rahmen aus Stahl besteht, und als ein Sitz zum Gebrauch in Verbindung mit einem
Closett-Untergestell ausgezeichnet, aber jede andere Ausführung ist vorstellbar
je nach den Umständen, in denen sie gebraucht werden kann.
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Der Ausdruck »Schiene« ist im weitesten Sinn in bezug auf das Teil
30 gebraucht. An Stelle eines einzigen kann sie auch aus zwei oder mehreren kürzeren
Teilen bestehen.