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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Kran, insbesondere einen Raupenkran
oder Mobilkran, mit einem Unterwagen, einem auf dem Unterwagen um eine
vertikale Drehachse drehbar angeordneten Oberwagen und einem Hauptausleger,
welcher am Oberwagen um eine horizontale Wippachse aufwippbar angelenkt
ist, sowie eine Abspannvorrichtung zum Abspannen des Hauptauslegers,
welche eine Derrick-Ausleger-Anordnung umfaßt.
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Bei
Kranen, insbesondere bei Raupen- oder Mobilkranen, ist es bereits
bekannt, zur Erhöhung der Traglast den Hauptausleger über
eine Abspannvorrichtung zusätzlich zu stabilisieren. Bei
Mobilkranen mit Teleskopausleger ist es dabei bekannt, Abspannstützen
am Anlenkschuß oder am Oberwagen anzuordnen, über
welche eine obere oder seitliche Verspannung des Auslegers erfolgt.
Die Verspannung erfolgt dabei üblicherweise über
Seile, welche zum Beispiel über Winden gespannt werden.
Ebenfalls ist bereits bekannt, die Abspannung über dem am
Oberwagen angeordneten Ballast vorzuspannen.
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Weiterhin
werden bei Kranen Derrick-Ausleger verwendet, um die maximal mögliche
Hublast zu erhöhen. Der Derrick-Ausleger ist dabei üblicherweise
am Oberwagen in der Wippebene des Hauptauslegers schwenkbar angelenkt
und mit dem Hauptausleger verspannt. Am Derrick-Ausleger ist dann
ein Derrick-Ballastelement angehängt, welches anders als
die am Oberwagen angeordneten Ballastelemente frei an einem Anhängpunkt
des Derrick-Auslegers angehängt ist. Weiterhin ist aus
DE 20 2005 009 317 U1 eine
Derrick-Ausleger-Anordnung mit zwei Derrick-Auslegern bekannt, welche
alternativ für eine Seitenabspannung des Hauptauslegers
oder – in einer nach hinten ausgefahrenen Position – als
Derrick-Ausleger mit einem Derrick-Ballastelement eingesetzt werden
können. Die Abspannung des Hauptauslegers ist jedoch bei
dieser Lösung im Derrick-Betrieb nicht mehr optimal.
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Um
die Derrick-Ballastelemente zu bewegen, können diese angehoben
werden, um so einen schwebenden Transport zu ermöglichen.
Dabei sollten die Derrick-Ballastelemente jedoch aus Sicherheitsgründen
nur wenig vom Boden angehoben werden, müssen also hinter
dem Kran angeordnet bleiben. Bei bekannten Derrick-Auslegern ist
ein Verfahren des Krans oder ein Drehen des Oberwagens mit schwebendem
Derrick-Ballastelement daher nur dann möglich, wenn gleichzeitig
eine Last am Kran angehängt ist. Ohne die Last als Gegengewicht
zum Derrick-Ballast wäre ein Bewegen des Krans oder ein Drehen
des Oberwagens dagegen nicht möglich, da der Schwerpunkt
der Konstruktion aus Ausleger, Derrick-Abspannung und Derrick-Ballast
ohne die Last außerhalb der Stützfläche
des Kranes angeordnet wäre. Der Ballast kann aber auch
gemäß einer bekannten alternativen Ausführung
von einem Ballastwagen getragen werden.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Kran mit einer verbesserten
Derrick-Auslegeranordnung zur Verfügung zu stellen. Insbesondere
sollen dabei eine verbesserte Abspannung des Hauptauslegers sowie
eine verbesserte Mobilität des Kranes erreicht werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Kran
gemäß Anspruch 1 gelöst. Der erfindungsgemäße
Kran, insbesondere ein verfahrbarer Kran, insbesondere ein Raupenkran
oder ein Mobilkran, weist dabei einen Unterwagen, einen auf dem Unterwagen
um eine vertikale Drehachse drehbar angeordneten Oberwagen und einen
Hauptausleger auf, welcher am Oberwagen um eine horizontale Wippachse
aufwippbar angelenkt ist. Weiterhin ist eine Abspannvorrichtung
zum Abspannen des Hauptauslegers vorgesehen, welche eine Derrick-Auslegeranordnung
umfaßt. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen,
daß an der Derrick-Auslegeranordnung zwei getrennte Derrick-Ballastelemente
an zwei voneinander beabstandeten Anhängpunkten angehängt
sind. Durch die zwei voneinander beabstandeten Anhängpunkte,
an welchen jeweils ein Derrick-Ballastelement angehängt
ist, wird eine verbesserte Seitenabspannung des Hauptauslegers ermöglicht,
so daß gerade die bei großen Hüben mit steilem
Hauptausleger auftretenden hohen Seitenkräfte besser über
die Abspannvorrichtung aufgenommen werden können. Zudem
ermöglichen die zwei getrennten Derrick-Ballastelemente
ein leichteres Verfahren des Kranes und/oder Drehen des Oberwagens
mit angehängten Derrick-Ballastelementen, da durch die
Aufteilung des Derrick-Ballasts in mindestens zwei getrennte Derrick-Ballastelemente
diese nicht mehr in der Wippebene des Hauptauslegers angeordnet
werden müssen. Hierdurch können die Derrick-Ballastelemente
so positioniert werden, daß eine verbesserte Verfahrbarkeit
und/oder Drehbarkeit bei gleichzeitig erhöhter Seitenstabilität des
Hauptauslegers bereitgestellt wird.
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Die
Derrick-Ballastelemente (und dementsprechend die Anhängpunkte
für die Derrick-Ballastelemente) sind dabei vorteilhafterweise
seitlich des Unter- und/oder Oberwagens angeordnet oder anordenbar.
Insbesondere sind die Derrick-Ballastelemente (und dementsprechend
die Anhängpunkte für die Derrick-Ballastelemente)
dabei vorteilhafterweise seitlich der Stützfläche
des Kranes angeordnet oder anordenbar. Hierdurch liegt der Schwerpunkt
der Auslegeranordnung auch ohne angehängte Last innerhalb
der Stützfläche, so dass der Kran mit angehängten
Derrick-Ballast-Elementen verfahrbar bzw. drehbar ist. Die beiden
Derrick-Ballastelemente (und dementsprechend die Anhängpunkte
für die Derrick-Ballastelemente) sind dabei bezüglich
der Wippebene des Hauptauslegers auf gegenüberliegenden
Seiten angeordnet. Anders als im Stand der Technik ist der Abstand
des Derrick-Ballasts von der Drehachse des Oberwagens dabei durch
die erfindungsgemäße seitliche Anordnung der beiden
Derrick-Ballast-Elemente nicht mehr nach vorne hin durch die Länge
des Oberwagens begrenzt. Zudem wird durch eine solche Anordnung
wird sichere seitliche Abspannung des Hauptauslegers mit den Vorteilen
einer Derrick-Abspannung verbunden.
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Vorteilhafterweise
sind dabei die Anhängpunkte so neben dem Unterwagen angeordnet
oder anordenbar, dass der Kran mit an den Anhängepunkten
angehängten Derrick-Ballast-Elementen verfahren werden
kann. Insbesondere müssen die Derrick-Ballast-Elemente
hierfür neben dem Fahrwerk des Unterwagens angeordnet und/oder
anordenbar seien. Weiterhin vorteilhafterweise sind die Anhängpunkte
so außerhalb des Drehkreises des Unter- und/oder Oberwagens
angeordnet oder anordenbar, dass der Oberwagen mit an den Anhängepunkten angehängten
Derrick-Ballast-Elementen gedreht werden kann.
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Vorteilhafterweise
ist weiterhin der Abstand der Verbindungslinie der beiden Anhängpunkte
zur Drehachse des Oberwagens insbesondere durch Verschwenken der
Derrick-Ausleger-Anordnung veränderbar. Hierdurch kann
die Hebelwirkung des Derrick-Ballastes, welche von diesem Abstand
abhängig ist, verändert werden, womit das durch
den Derrick-Ballast in den Kran eingebrachte Drehmoment auf die
am Kran angehängte Last eingestellt werden kann. Insbesondere
ist es dabei auch möglich, den gemeinsamen Schwerpunkt
der beiden Derrick-Ballastelemente so nah an der Drehachse des Oberwagens
zu positionieren, daß der Schwerpunkt des Krans auch ohne
eine angehängte Last innerhalb der Standfläche
des Krans positioniert ist. Das Verändern des Abstands
der Verbindungslinie der beiden Anhängpunkte zur Drehachse
des Oberwagens wird dabei durch die seitliche Anordnung der Derrick-Ballast-Elemente
ermöglicht, welche dabei auf beiden Seiten des Oberwagens
nach vorne bzw. nach hinten bewegt werden. Hierdurch ist auch ohne
eine Last als Gegengewicht ein Verfahren des Kranes und/oder ein
Drehen des Oberwagens mit angehängten Derrick-Ballastelementen
möglich ist.
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Vorteilhafterweise
sind dabei die Anhängpunkte so angeordnet oder anordenbar,
daß die Verfahrbarkeit und/oder Drehbarkeit des Krans für
unterschiedliche Ab stände der Verbindungslinie der beiden
Anhängpunkte zur Drehachse des Oberwagens zur Verfügung
steht. Vorteilhafterweise ist dabei die Verfahrbarkeit und/oder
Drehbarkeit in einer ersten Position der Anhängpunkte,
in welcher der Abstand der Verbindungslinie zur Drehachse minimal
und vorteilhafterweise im Wesentlichen null ist, und einer zweiten
Position der Anhängpunkte, in welcher der Abstand der Verbindungslinie
zur Drehachse maximal ist, gegeben. Weiterhin vorteilhafterweise
ist die Verfahrbarkeit und/oder Drehbarkeit über den gesamten
Verstellweg der Derrick-Ballast-Elemente gegeben.
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Vorteilhafterweise
sind erfindungsgemäß die Anhängpunkte
auf beiden Seiten der Wippebene des Hauptauslegers so angeordnet
oder anordenbar, daß ihre Verbindungslinie senkrecht auf
der Wippebene steht. Hierdurch wird eine symmetrische Abspannung
mit gleichmäßiger Belastung des Krans ermöglicht.
Voreilhafterweise ist dabei der Abstand zwischen den beiden Anhängpunkten
größer als die Breite des Unterwagens und/oder
der Größe der Stützfläche, so
daß die Verfahrbarkeit des Krans und/oder die Drehbarkeit
des Oberwagens mit angehängtem Derrick-Ballastelement gewährleistet
ist.
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Weiterhin
vorteilhafterweise weist die Derrick-Auslegeranordnung eine Querverbindung
zwischen den beiden Anhängpunkten auf. Diese Querverbindung
kann die Belastungen, welche durch die beiden getrennten, voneinander
beabstandeten Anhängpunkte auf die Derrick-Ballastanordnung
ausgeübt werden, aufnehmen. Die Querverbindung verläuft dabei
vorteilhafterweise im Wesentlichen senkrecht zur Wippebene des Hauptauslegers.
Insbesondere kann die Querverbindung dabei Zugkräfte, welche durch
die beiden getrennten Derrick-Ballastelemente auf die Derrick-Auslegeranordnung
ausgeübt werden, aufnehmen. Die Querverbindung kann dabei
als fester Bestandteil der Derrick-Auslegeranordnung ausgeführt
sein, oder lösbar mit dieser verbindbar.
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Vorteilhafterweise
werden erfindungsgemäß die Anhängpunkte
bei der Veränderung des Abstandes ihrer Verbindungslinie
zur Drehachse des Oberwagens jeweils in einer Ebene, welche parallel
zur Wippebene verläuft, bewegt. Hierdurch wird die Qualität
der Seitenabspannung des Hauptauslegers nicht dadurch beeinträchtigt,
daß der Abstand der Anhängpunkte zur Drehachse
des Oberwagens vergrößert oder verkleinert wird.
Hierdurch läßt sich die flexible Einstellung des
Hebelmoments der Derrick-Ballastelemente mit einer sicheren Seitenabspannung
verknüpfen.
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Vorteilhafterweise
weist die erfindungsgemäße Derrick-Ausleger-Anordnung
dabei einen oder mehrere Derrick-Ausleger auf, welche am Oberwagen
um eine Schwenkachse schwenkbar angelenkt sind, wobei die Schwenkachse
parallel zur Wippachse des Hauptauslegers verläuft. Durch
eine solche Anlenkung wird sichergestellt, daß die voneinander beabstandeten
Anhängpunkte an der Derrick-Ausleger-Anordnung jeweils
in Ebenen bewegt werden können, welche parallel zur Wippebene
verlaufen.
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Vorteilhafterweise
ist erfindungsgemäß die Länge der Abspannung
zwischen der Derrick-Ausleger-Anordnung und dem Hauptausleger über
einen oder mehrere Antriebe, insbesondere Winden, veränderbar.
Hierdurch läßt sich der Hauptausleger durch Verändern
der Länge der Abspannung zwischen Derrick-Ausleger-Anordnung
und Hauptausleger auf- und abwippen.
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Weiterhin
vorteilhafterweise ist eine Abspannung zwischen Derrick-Ausleger-Anordnung
und Oberwagen vorgesehen, die in ihrer Länge veränderbar
ist. Hierdurch läßt sich der Wippwinkel der Derrick-Ausleger-Anordnung über
die Länge dieser Abspannung einstellen. Vorteilhafterweise
ist dabei die Länge der Abspannung zwischen Derrick-Ausleger-Anordnung
und Oberwagen über einen oder mehrere Antriebe, insbesondere
Winden, veränderbar, um die Derrick-Ausleger-Anordnung
gegenüber dem Oberwagen zu verschwenken. Alternativ kann jedoch
auch ein Hydrozylinder zwischen Oberwagen und Derrick-Ausleger-Anordnung
vorgesehen sein, über welchen die Derrick-Ausleger-Anordnung
verschwenkbar ist.
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Weiterhin
vorteilhafterweise sind Kraftheber vorgesehen, über welche
die Derrick-Ballastelemente anhebbar sind. Über diese Kraftheber
können so die Derrick-Ballastelemente angehoben werden,
so daß der Kran mit schwebenden Derrick- Ballastelementen
verfahren oder gedreht werden kann. Dennoch sind die Derrick-Ballastelemente
sehr nahe am Boden gehalten.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführung der vorliegenden Erfindung weist
die Derrick-Ausleger-Anordnung dabei zwei V-förmig am Oberwagen angelenkte
Ausleger auf, welche über eine Querverbindung verbunden
sind. Durch die zwei Derrick-Ausleger ergibt sich so eine besonders
einfache Konstruktion der Derrick-Ausleger-Anordnung. Vorteilhafterweise
verläuft die Anlenkachse der jeweiligen Ausleger dabei
parallel zur Wippachse des Hauptauslegers. Dabei ist vorteilhafterweise
an jedem der beiden Ausleger ein Anhängpunkt für
ein Derrick-Ballastelement vorgesehen. Die Querverbindung nimmt dann
die zwischen den Auslegern in einer Ebene senkrecht zur Wippebene
auftretenden Querkräfte auf.
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Alternativ
kann die Derrick-Ausleger-Anordnung auch einen in der Wippebene
verschwenkbaren Ausleger aufweisen, welcher ein senkrecht zur Wippebene
verlaufendes Querelement trägt. An dem Querelement sind
dann entsprechen die Anhängpunkte zum Anhängen
der Derrick-Ballastelemente vorgesehen. Auch hierdurch ergibt sich
eine stabile und einfache Konstruktion. Dabei kann der Ausleger zum
Beispiel die Form eines T's aufweisen, dessen Querbalken von dem
Querelement gebildet wird. Weiterhin können Druck- oder
Zugstangen zur Stabilisierung des Querelements vorgesehen sein.
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Die
vorliegende Erfindung umfaßt weiterhin eine Derrick-Ausleger-Anordnung
für einen Kran, wie er oben beschrieben wurde. Offensichtlich
weist eine solche Derrick-Ausleger-Anordnung dabei die gleichen
Vorteile auf, wie sie erfindungsgemäß für
den Kran beschrieben wurden.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen
sowie Zeichnungen näher dargestellt.
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Dabei
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Krans in einer rückwärtigen Ansicht,
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2 das
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Krans in einer Draufsicht,
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3 das
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Krans in einer weiteren Draufsicht, und
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4a bis 4c drei
alternative Ausführungen der erfindungsgemäßen
Derrick-Ausleger-Anordnung.
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In 1 ist
ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Krans gezeigt, bei welchem es sich um einen Raupenkran mit einem
Unterwagen 1, auf welchem ein Oberwagen 2 um die
vertikale Drehachse 3 drehbar angeordnet ist, handelt.
Am Unterwagen 1 ist dabei ein Fahrwerk zum Verfahren des Kranes
angeordnet, in diesem Fall ein Raupenfahrwerk. Weiterhin ist ein
Hauptausleger 4 vorgesehen, welcher am Oberwagen um eine
horizontale Wippachse 10 in einer vertikalen Wippebene
auf- und abwippbar angelenkt ist.
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Der
Hauptausleger ist dabei über eine Derrick-Ausleger-Anordnung
abgespannt, welche Derrick-Ausleger 5 und 6 aufweist,
die am Oberwagen angelenkt und über eine Wippverseilung 13 und 14 mit
dem Hauptausleger 4 verspannt sind. Die Derrick-Ausleger-Anordnung
weist dabei zwei voneinander beabstandet angeordnete Anhängpunkte 25 und 26 zum
Anhängen zweier getrennter Derrick-Ballastelemente 7 und 8 auf.
Am Anhängpunkt 25 ist dabei über die
Verbindung 20 das erste Derrick-Ballastelement 7 angehängt,
wobei sich dieses im Kranbetrieb direkt unterhalb des Anhängpunktes 25 außerhalb der
Standfläche des Kranes befindet. In gleicher Weise ist
am Anhängpunkt 26 über die Verbindung 19 ein zweites
Derrick-Ballastelement 8 angehängt, welches sich
im Kranbetrieb ebenfalls unterhalb des Anhängpunktes 26 außerhalb
der Standfläche des Kranes befindet. Die beiden Anhängpunkte 25 und 26 befinden
sich dabei seitlich des Kranes auf gegenüberlie genden Seiten
der Wippebene des Hauptauslegers 4, welche in 1 senkrecht
zur Bildebene durch den Hauptausleger 4 verläuft.
Hierdurch wird der Hauptausleger 4 über die Derrick-Abspannung auch
seitlich abgespannt. Um die hierbei auftretenden Kräfte
quer zur Wippebene aufzunehmen, ist eine Querverbindung 12 zwischen
den beiden Anhängpunkten 25 und 26 vorgesehen.
Die Verbindungslinie zwischen den Anhängpunkten 25 und 26 und
die Querverbindung 12 stehen dabei senkrecht auf der Wippebene
des Hauptauslegers 4.
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Der
Abstand der Anhängpunkte 25 und 26 zur
Wippebene des Hauptauslegers 4 ist dabei so groß,
daß sich die angehängten Ballastelemente 7 und 8 neben
dem Unterwagen und außerhalb des Drehkreises der Stützbasis
des Kranes befinden. Hierdurch kann der Kran verfahren bzw. der
Oberwagen 2 mit angehängten Ballastelementen 7 und 8 gedreht
werden. Hierzu ist der Abstand der beiden Anhängpunkte 25 und 26 vorteilhafterweise
größer als die Breite B der Stützbasis
zuzüglich der entsprechenden Abmessung der Ballastelemente 7 und 8, weiterhin
vorteilhafterweise größer als das Diagonalmaß der
Stützbasis zuzüglich der entsprechenden Abmessung
der Derrick-Ballastelemente.
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Wie
bei Derrick-Auslegern üblich, ist der Derrick-Ballast auf
der dem Hauptausleger gegenüberliegenden Seite der Drehachse 3 des
Oberwagens an der Derrick-Ausleger-Anordnung angehängt,
so daß er ein Drehmoment auf den Kran ausübt,
welches dem von der Last über den Hauptausleger 4 auf den
Kran ausgeübten Drehmoment entgegengesetzt ist. Die Verbindungslinie
zwischen den Anhängpunkten 25 und 26,
auf welcher der gemeinsame Schwerpunkt der beiden Derrick-Ballast-Elemente
liegt, ist damit hinter der Drehachse 3 des Oberwagens
angeordnet. Erfindungsgemäß ist dabei der Abstand
der Verbindungslinie zur Drehachse 3 veränderbar,
um so auch den Hebelarm, welcher durch die Derrick-Ausleger erzeugt
wird, verändern zu können. Hierzu sind die Derrick-Ausleger 5 und 6 über
eine parallel zur Wippachse 10 des Hauptauslegers 4 verlaufende
Anlenkachse 9 am Oberwagen angelenkt. Die Längsachse
der Ausleger 5 und 6 verläuft dabei in
einem spitzen Winkel zur Wippebene des Hauptauslegers 4,
so daß sich eine V-förmige Anordnung der beiden
Derrick-Ausleger 5 und 6 ergibt.
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Wie
aus 2 ersichtlich, werden dabei die Anhängpunkte
der Ballastelement 7 und 8 beim Verschwenken der
Ausleger 5 und 6 entlang der Ebenen 16 und 17 bewegt,
welche parallel zu Wippebene 15 des Hauptauslegers 4 verlaufen.
Durch die seitliche Anordnung der beiden Ballastelemente können
diese so aus einer vorderen Position, in welcher die Verbindungslinie
der beiden Anhängpunkte 25 und 26 nahe an
der Drehachse 3 des Oberwagens angeordnet ist, in eine
hintere Position bewegt werden, in welcher sich ein großer
Hebelarm ergibt. Über den gesamten Verstellweg befinden
sich die Derrick-Ballastelemente 7 und 8 dabei
außerhalb des Drehkreises der Stützbasis des Krans,
so daß die Drehbarkeit des Oberwagens gewährleistet
bleibt.
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Der
Vorteil zu einem konventionellen Derrick-Ballastelement, wie es
in 2 zum Vergleich gestrichelt eingezeichnet ist,
ist dabei offensichtlich: dort ist eine Verdrehbarkeit des Oberwagens
nur in einer Position gegeben, in welcher das Ballastelement 30 einen
großen Abstand zur Drehachse 3 aufweist, wodurch
sich ein großer Hebelarm ergibt. Durch die vorliegende
Erfindung kann dagegen der Hebelarm der Derrick-Auslege-Anordnung
frei eingestellt werden, ohne die Drehbarkeit des Oberwagens einzuschränken.
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3 zeigt
nochmals die geteilte V-förmige Derrick-Ausleger-Anordnung
mit den Derrick-Auslegern 5 und 6, welche jeweils
wippbar um eine horizontale Achse 9 am Oberwagen angelenkt
sind. Dabei ist eine Wippverseilung 13 und 14 zwischen
den Derrick-Auslegern 5 und 6 und dem Hauptausleger 4 vorgesehen, über
welche der Hauptausleger 4 gewippt werden kann. Weiterhin
ist eine Wippverseilung 21 und 22 für
die Derrick-Ausleger vorgesehen, welche zwischen dem Oberwagen 2 und
den Derrick-Auslegern angeordnet ist. Das Verwippen der beiden Derrick-Ausleger
kann dabei über die Längenveränderung
der Wippverseilung 21 und 22 erfolgen, wofür
vorteilhafterweise Winden vorgesehen sind. Alternativ ist auch das
Verwippen der Derrick-Ausleger über Hydraulikzylinder denkbar.
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Eine
Steuerung sorgt für eine synchrone Verstellung der beiden
Derrick-Ausleger. Somit bleibt der Abstand der Anlenkpunkte 25 und 26 an
den beiden Derrick-Auslegern gleich groß, während
die Anlenkpunkte in parallelen Ebenen 16, 17 zur
Wippebene 15 des Hauptauslegers bewegt werden. Die Spitzen der
Derrick-Ausleger sind dabei über die Querverbindung 12 verbunden,
welcher vorteilhafterweise als Druck- und/oder Zugstab ausgeführt
ist.
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An
beiden Derrick-Auslegern ist dabei über die Verbindungen 19 bzw. 20 ein
Derrick-Ballastelement 7 beziehungsweise 8 angehängt.
Der Abstand zwischen Ballast und Anhängpunkt ist dabei über Kraftheber
veränderbar. Bei der Verdrehung des Oberwagens mit schwebenden
Derrick-Ballastelementen ist es dabei vorteilhaft, die Derrick-Ballastelemente
nur sehr wenig vom Boden abzuheben. Hierdurch erfolgt sofort eine
Unterstützung durch den Boden, falls zum Beispiel die Last
abreißt. Dies verhindert ein gefährliches nach
hinten Kippen des Kranes. Durch die erfindungsgemäße
Verwendung zweier Derrick-Ballastelemente ist es dennoch möglich,
den Oberwagen um 360° zu drehen, da diese außerhalb der
Stützbasis des Krans beziehungsweise des Drehradius des
Unterwagens angeordnet werden können.
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Auch
die Verbindung der Derrick-Ausleger mit dem Hauptausleger 4 über
die Wippverseilung 13 und 14 ist längenveränderlich.
Hierfür ist ein Antrieb in Form von Winden vorgesehen,
wo vorteilhafterweise an jedem Derrick-Ausleger ein eigener Antrieb vorgesehen
ist. Auch hier sorgt die Steuerung für einen Synchronlauf.
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Im
Betrieb wird jeder Derrick-Ausleger vom Derrick-Ballast über
die Abspannung positioniert (eine übliche Rückfallsicherung
ist vorhanden). Die Kraft in der Verbindung 19 und 20 zwischen
den Anhängpunkten an den Derrick-Auslegern und den jeweiligen
Ballastelementen wird dabei gemessen und der Steuerung zugeführt. Überschreitet
die Differenz zwischen den in den Verbindungen 19 und 20 gemessenen
Kräften einen definierten Grenzwert, zum Beispiel 10%,
so erfolgt eine Warnung oder ein Abschalten der Bewegung.
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Der
Hauptausleger kann über die längenveränderliche
Verbindung 13 und 14 aufbeziehungsweise abgewippt
werden. Wird vom Ausleger eine große Last aufgenommen,
dann kann der Derrick-Ballast vom Boden abheben. Es entsteht ein
Gleichgewicht zwischen Lastmoment und Ballastmoment, wobei der Schwerpunkt
innerhalb der Länge der Stützbasis L des Krans
liegt. In diesem Zustand ist der Kran verfahrbar. Die Größe
des Ballastmoments kann dabei über die Position der Anhängpunkte
durch Wippen der beiden Derrick-Ausleger über die Verseilung 21 und 22 verändert
werden. Dabei wird die Hebelwirkung des Derrick-Auslegers über
den Abstand der Verbindungslinie der beiden Anhängpunkte
zur Drehachse des Oberwagens eingestellt. Ist nun beabsichtigt,
den Kran ohne Last, aber mit angehängten Ballastgewichten
zu verfahren oder zu drehen, können die Derrick-Ausleger
mit den Derrick-Ballastelementen nach vorne gewippt werden. Hierdurch
verschiebt sich der Gesamtschwerpunkt, bis er schließlich
innerhalb der Standfläche des Kranes liegt. Da das Gesamtsystem
aus Derrick-Ausleger und Ballastelementen symmetrisch aufgebaut
ist, liegt der Gesamtschwerpunkt 18 dabei stets auf der
Achse des Oberwagens. Alternativ könnte selbstverständlich
auch der Kran verfahren werden, bis die Ballaststapel die gewünschte
Position erreicht haben und dann von den Derrick-Auslegern aufgenommen
werden.
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Durch
das Verschwenken der Derrick-Ausleger-Anordnung wird der Drehradius
des Krans bzw. des Oberwagens nicht vergrößert.
Die beiden Ballastelemente 7 und 8 können
dabei so nah wie möglich am Drehzentrum angeordnet werden,
so daß die Innendrehradien Ri der beiden Ballastelemente
nur geringfügig größer sind als das Diagonalmaß der
Raupe. Hierdurch ist der Außendrehradius Ra der Ballastelemente
für solche Positionen, in welchen die Ausleger aufgewippt
und der Hebel des Derrick-Auslegers damit gering ist, gering gehalten.
Hierdurch wird der benötigte Arbeitsraum des Kranes nicht
unnötig vergrößert. Erst wenn der Derrick-Ausleger
weiter nach hinten ausgelenkt wird, um den Hebelarm zu vergrößern
und eine Last aufzunehmen, vergrößert sich der
Radius Ra und erweitert den Platzbedarf.
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Der
erweiterte Platzbedarf wird jedoch durch die gute Seitenstabilität
des Auslegers kompensiert, da auch bei großen Auslenkungen
der Derrick-Ausleger-Anordnung mit entsprechend großer
Hebelwirkung weiterhin eine gute Seitenverspannung durch die voneinander
beabstandeten Anhängpunkte der Derrick-Ballastelemente
gewährleistet ist. Dabei ist der Ausleger über
die Wippverseilung 13, 14 nicht nur in der Wippebene
abgespannt. Vielmehr bringt die Abspannung auch noch symmetrische
räumliche Kräfte in den Hauptausleger ein. Durch
die räumliche Abspannung des Hauptauslegers 4 können
auch seitliche Kräfte, welche auf den Hauptausleger wirken, über
die Abspannung der Derrick-Anordnung aufgenommen werden. Hierdurch
wird der Hauptausleger in der Wippebene zentriert, wodurch deutlich höhere
Traglasten möglich sind. Besondere Vorteile ergeben sich
dabei bei steilen Anordnungen des Hauptauslegers.
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In 4a bis 4c sind
alternative Ausführungen des in 1 bis 3 gezeigten
Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen
Derrick-Ausleger-Anordnung dargestellt. Dabei ist ein einziger Derrick-Ausleger
vorgesehen, welcher um eine parallel zur Wippachse 10 des
Hauptauslegers angeordnete Anlenkachse 9 am Oberwagen angelenkt
ist, wobei der Derrick-Ausleger nun in der Wippebene des Hauptauslegers 4 bewegbar
ist. Um die erfindungsgemäß beabstandeten zwei
seitlichen Anhängpunkte 25 und 26 zur
Verfügung zu stellen, ist eine Querverbindung 27 vorgesehen,
welche senkrecht zur Wippebene verläuft und an deren Enden
die Anhängpunkte vorgesehen sind. 4a zeigt
dabei einen Derrick-Ausleger in Form eines T's, mit einem Längsbalken 31 und
der Querverbindung 27. Weiterhin kann die Querverbindung 27,
wie in 4b gezeigt, durch Druckstäbe 28 unterstützt
sein. Alternativ oder zusätzlich können, wie in 4c gezeigt, Zugverbindungen 29 vorgesehen
sein.
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht damit über die
Verwendung zweier getrennter Derrick-Ballastelemente mit voneinander
beabstandeten Anhängpunkten sowohl eine flexible und stabile
Abspannung des Hauptauslegers, als auch eine gute Verfahr- und Verdrehbarkeit
des Krans, insbesondere auch ohne daß eine Last am Kran
angehängt wäre. Dabei sind die beiden Ballastelemente
nicht mehr, wie im Stand der Technik, in der Wippebene angeordnet,
sondern mit einem gewissen Abstand zur Wippebene des Hauptauslegers
seitlich des Krans. Hierdurch kann die Hebelwirkung der Derrick-Ausleger-Anordnung
verändert werden, indem die Derrick-Ballastelemente seitlich
neben der Stützbasis des Kranes nach vorne oder nach hinten
bewegt werden.
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Erfindungsgemäß wird
die vorliegende Erfindung dabei besonders vorteilhafterweise bei
verfahrbaren Kranen eingesetzt, insbesondere bei Raupenkranen. Eine
Verwendung bei Mobilkranen ist ebenfalls denkbar.
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- 1
- Unterwagen
- 2
- Oberwagen
- 3
- Drehachse
Oberwagen
- 4
- Hauptausleger
- 5
- Derrickausleger
1
- 6
- Derrickausleger
2
- 7
- Derrickballastelement
1
- 8
- Derrickballastelement
2
- 9
- Wippachse
Derrickausleger
- 10
- Wippachse
Hauptausleger
- 12
- Querverbindung
- 13
- Wippverseilung
Hauptausleger
- 14
- Wippverseilung
Hauptausleger
- 15
- Wippebene
Hauptausleger
- 16
- Wippebene
Anhängpunkt 1
- 17
- Wippebene
Anhängpunkt 2
- 18
- Schwerpunkt
Derricksystem
- 19
- Verbindung
von Derrickausleger 2 und Derrickballastelement 2
- 20
- Verbindung
von Derrickausleger 1 und Derrickballastelement 1
- 21
- Wippverseilung
Derrickausleger 1
- 22
- Wippverseilung
Derrickausleger 2
- 25
- Anhängpunkt
Derrickballastelement 1
- 26
- Anhängpunkt
Derrickballastelement 2
- 30
- Derrick-Ballast-Element
nach dem Stand der Technik
- 40
- Boden
- B
- Breite
Stützbasis
- L
- Länge
Stützbasis
- D
- Diagonalmaß der
Raupe
- Ri
- innerer
Schwenkradius der Derrick-Ballastelemente
- Ra
- äußerer
Schwenkradius der Derrik-Ballastelemente
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202005009317
U1 [0003]