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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Mobilkran, insbesondere Hafenmobilkran,
mit einem ein Fahrwerk aufweisenden Unterwagen, einer um eine aufrechte
Drehachse drehbar auf dem Unterwagen gelagerten Drehbühne, einem
von der Drehbühne getragenen
Kranausleger sowie einer Mehrzahl von Abstützfüßen, die ein- und ausfahrbar an
dem Unterwagen angeordnet sind.
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Bei
Hafenmobilkranen ist es bekannt, den Unterwagen im Kranbetrieb mit
in der Regel vier Abstützfüßen am Boden
abzustützen,
wobei die Abstützfüße paarweise
nach rechts und links über
die Spur des Unterwagens hinaus ausfahrbar sind. In senkrechter
Richtung können
die Stützfüße nivelliert werden,
um Bodenunebenheiten auszugleichen.
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3 zeigt
einen solchen in herkömmlicher Weise
abgestützten
Mobilkran in einer Draufsicht, die die Anordnung der Abstützfüße paarweise
rechts und links auskragend zeigt. Hierbei kann es in bestimmten
Drehstellungen des Oberwagens zu ungünstigen Hebel- und Krafteinleitungsverhältnissen
kommen. Wenn die Drehbühne
sich in einer Drehstellung befindet, in der der Ausleger senkrecht
auf eine Diagona le durch das von den Abstützfüßen definierte Aufstandsviereck
steht, wird das von dem Ausleger und der daran hängenden Last induzierte Kippmoment nur
noch von einem einzigen Abstützfuß abgefangen.
In der Darstellung gemäß 3 ist
dies der Abstützfuß links
unten. Es versteht sich, dass es hierbei einerseits zu einer hohen
Belastung dieses einen Abstützfußes kommt,
so dass dieser eine entsprechende Festigkeit besitzen muss, die
ein relativ hohes Gewicht mit sich bringt. Andererseits kommt es
zu einer sehr hohen Belastung des Untergrunds. Um übermäßige Flächenpressungen
zu vermeiden, müssten
die Abstützfüße übermäßig große Aufstandsplatten
besitzen, die jedoch wegen ihrer Sperrigkeit und des Platzbedarfs
unerwünscht
sind.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten
Mobilkran der genannten Art zu schaffen, der Nachteile des Standes
der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet.
Vorzugsweise soll eine verbesserte Abstützung mit einer verringerten
Bauteil- und Untergrundbelastung geschaffen werden, ohne den Kippkantenabstand
zur Kranmitte zu vergrößern sowie
durch zusätzlichen
Platzbedarf für
die Abstützung
Stau- und Stellflächen
zu verlieren.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch einen Mobilkran gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß sind an
dem Mobilkran also mehr als vier Abstützfüße vorgesehen, die im ausgefahrenen
Zustand eine Aufstandsfläche
mit mehr als vier Ecken definieren. Die zusätzlichen Abstützfüße sind
vorteilhafterweise nicht so angeordnet, dass drei oder mehr Abstützfüße entlang
einer Geraden angeordnet wären.
Vielmehr sind die Abstützfüße derart
angeordnet, dass stets, d.h. bei jeder Drehstellung der Drehbühne und
des daran angelenkten Kranauslegers, zumindest zwei Abstützfüße das vom
Kranausleger eingeleitete Kippmoment auffangen. Hierdurch wird zum
einen die Belastung auf den Untergrund reduziert, da die Abstützkräfte über zumindest
zwei Abstützfüße verteilt
eingeleitet werden. Zum anderen kommt es zu einer Reduzierung der
Belastung der Abstützfüße, so dass
deren tragende Konstruktion leichter ausgeführt und somit Gewicht eingespart
werden kann.
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Um
eine Vergrößerung des
Kippkantenabstands zur Kranmitte zu vermeiden und keinen zusätzlichen
Platz für
die Abstützung
zu benötigen,
besteht eine günstige
Anordnung der Abstützung
darin, dass zumindest ein Abstützfuß innerhalb
der Spur des Fahrwerks des Unterwagens, vorzugsweise mittig hierzu
unter dem Unterwagen angeordnet ist. Obwohl ein solcher zusätzlicher
Abstützfuß unter
dem Unterwagen keine seitliche Verbreiterung der Aufstandsfläche über die
Kontur des Unterwagens hinaus bewirkt, werden die Belastungen auf
und durch die Abstützung
dennoch verringert, da der oben genannte Fall verhindert ist, dass
ein einzelner Abstützfuß das vom
Ausleger eingeleitete Kippmoment auffangen muss.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist eine geradzahlige Anzahl von Abstützfüßen vorgesehen. Grundsätzlich wäre es auch
denkbar, fünf
oder sieben Abstützfüße vorzusehen.
Eine geradzahlige Anzahl von mehr als vier Abstützfüßen, d.h. sechs, acht oder
gar zehn Abstützfüße, erreicht
jedoch die gewünschte
Verbesserung der Abstützverhältnisse
mit einer besseren Ausnutzung der Platzverhältnisse. Die Gesamtbreite des
Kranes mit ausgefahrenen Abstützfüßen wird
bei gleich bleibendem Kippkantenabstand im Vergleich zu einer herkömmlichen
Vierpunktabstützung
nicht vergrößert, so
dass der Kran in paralleler Ausrichtung so nahe wie möglich an
ein Lastobjekt positioniert werden kann.
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Die
Abstützfüße sind
vorteilhafterweise derart angeordnet, dass die von ihnen aufgespannte Aufstandfläche ein
zur Längsachse
des Unterwagens symmetrisches Fünf-,
Sechs- oder Mehreck ist.
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Nach
einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung kann die Abstützung
des Unterwagens aus sechs Abstützfüßen bestehen,
von denen in der jeweils ausgefahrenen Stellung zwei mittig zur
Spur des Fahrwerks unter dem Unterwagen, weitere zwei zur rechten
Seite und nochmals weitere zwei zur linken Seite über die
Spur des Fahrwerks vorspringend angeordnet sind. Die von den sechs
Abstützfüßen aufge spannte
sechseckige Aufstandsfläche
ist ein guter Kompromiss zwischen einerseits einer möglichst
geringen Anzahl von Abstützfüßen und
damit einer platz- und gewichtssparenden Anordnung und andererseits
der gewünschten
Aufteilung der Abstützkräfte auf
möglichst
viele Abstützfüße in jeder beliebigen
Drehstellung der Drehbühne
des Krans. Insbesondere kann die von den Abstützfüßen aufgespannte sechseckige
Aufstandsfläche
symmetrisch zur Längsachse
des Unterwagens ausgebildet sein. Es erfolgt hierbei keine Verbreiterung
gegenüber
einer herkömmlichen
Vierpunktabstützung,
obwohl beträchtlich
verbesserte Abstützverhältnisse
erreicht werden.
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In
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung sind die unter dem Unterwagen
ausfahrbaren Abstützfüße an einem
Abschnitt des Stahlbaus des Unterwagens gelagert, der der Aufhängung des
Fahrwerks bzw. der Lagerung einer Achse des Fahrwerks dient. Die
direkte Positionierung eines oder mehrerer Abstützfüße direkt am Stahlbau für das Fahrgestell vermeidet
zusätzlichen
Platzbedarf und den Verlust von Staufläche. Zudem ist der Stahlbau
für die
Kräfte des
Fahrwerks schon vordimensioniert, so dass die von den Abstützfüßen eingeleiteten
Kräfte
ohne zusätzliche
Verstärkungen
am Unterwagen und damit ohne zusätzliches
Gewicht abgefangen werden.
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Die
unter dem Unterwagen ausfahrbaren Abstützfüße sind vorzugsweise weder
horizontal ein- und ausfahrbar noch in einer horizontalen Ebene
verschwenkbar. Sie bestehen vorteilhafterweise aus einem vertikal
absenkbaren Stützfuß und einem
diesen Stützfuß lagernden
starr am Stahlbau befestigten Stützfußträger. Durch
diese einfache Ausbildung der unter dem Unterwagen liegenden Abstützfüße kann weiter
Gewicht gespart werden. Ein Ausfahren bzw. Ausschwenken in horizontaler
Richtung ist nicht notwendig, da die Länge des Unterwagens an sich
ausreichend ist, um entsprechende Kippmomente abzufangen. Hierdurch
kann weiteres Gewicht eingespart werden.
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Die
seitlich über
die Spur des Fahrwerks hinaus ausfahrbaren Abstützfüße können hingegen einen horizontal
wirksamen Schiebeholm zum seitlichen Ausfahren der Abstützfüße und/oder
einen um eine aufrechte Klappachse klappbaren Klappholm zum seitlichen
Ein- und Ausschwenken der Abstützfüße aufweisen.
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Die
Kombination aus Klapp- und Schiebeholm-Abstützfüßen einerseits und reinen Absenk-Abstützfüßen andererseits
ist ein sehr vorteilhafter Kompromiss zwischen platzsparender Transportierbarkeit,
großer
Aufstandsfläche
bei ausgefahrenen Abspannstützen
und leichter, platzsparender Bauweise.
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
und zugehöriger
Zeichnungen näher
erläutert.
In den Zeichnungen zeigen:
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1:
eine schematische Darstellung eines Mobilkrans mit einer Sechspunktabstützung nach
einer bevorzugten Ausführung
der Erfindung in einer Draufsicht,
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2:
eine schematische Darstellung eines Mobilkrans mit einer Sechspunktabstützung nach
einer weiteren bevorzugten Ausführung
der Erfindung in einer Draufsicht ähnlich 1, und
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3:
eine schematische Darstellung eines Krans mit herkömmlicher
Vierpunktabstützung
in einer Draufsicht, die den Oberwagen und den daran angelenkten
Ausleger in einer Drehstellung zeigt, bei der das vom Ausleger eingeleitete
Kippmoment von nur einem einzelnen Abstützfuß aufgefangen werden muss.
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Der
in 1 gezeigte Hafenmobilkran umfasst einen Unterwagen 1,
der als mehrachsiger Lastwagen ausgebildet ist. Das Fahrwerk 2 ist
in der gezeichneten Ausführungsform
sechsachsig und definiert durch den Abstand seiner Räder 3 eine
Spur 4.
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Auf
dem Unterwagen 1 ist in an sich bekannter Weise ein nur
schematisch angedeuteter Oberwagen in Form einer Drehbühne 5 angeordnet,
die um eine aufrechte Drehachse 6 relativ zu dem Unterwagen 1 drehbar
ist. Die Drehbühne 6 trägt einen
um eine liegende Wippachse 7 auf- und niederwippbaren Ausleger 8,
der unmittelbar an der Drehbühne 6 oder mittelbar
an dieser an einem auf der Drehbühne 6 vorgesehenen
Mast oder Turm angelenkt sein kann.
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Zur
Abstützung
des Krans im Kranbetrieb ist eine aus- und einfahrbare Abstützung 9 vorgesehen, die
in der gezeichneten Ausführungsform
sechs Abstützfüße 10, 11, 12, 13, 14 und 15 aufweist.
In der gezeichneten Ausführung
sind die Abstützfüße so angeordnet,
dass sie ein regelmäßiges Sechseck aufspannen,
das zur Längsachse
des Unterwagens 1 symmetrisch angeordnet ist. Zwei der
sechs Abstützfüße, nämlich die
Abstützfüße 10 und 11,
sind innerhalb der von dem Fahrwerk 2 definierten Spur 4 unter dem
Unterwagen 1 angeordnet, und zwar mittig bezüglich der
Längsachse
des Unterwagens 1 jeweils im Bereich der vorderen Räder 3 und
der hinteren Räder 3 des
Unterwagens 1. Diese beiden unter dem Unterwagen 1 angeordneten
Abstützfüße 10 und 11 umfassen
keine horizontal ausschiebbaren oder um eine aufrechte Achse schwenkbaren
Holme, sondern sind als reine Absenk-Abstützfüße ausgebildet,
die aus einem starr am Unterwagen 1 montierten Stützfußträger und
einem hierzu vertikal verstellbaren Stützfuß bestehen. Vorteilhafterweise
sind die Abstützfüße 10 und 11 direkt
am Stahlbau für
das Fahrwerk 2 gelagert, so dass kein zusätzlicher
Platzbedarf für
diese Abstützfüße 10 und 11 erforderlich
ist und somit keine Stauflächen
verloren gehen. Durch den Verzicht auf horizontal wirksame Einschub-
und Ausschubmittel sowie einen Schwenkmechanismus bauen diese Abstützfüße 10 und 11 klein
und leicht. Vorteilhafterweise sind die Abstützfüße 10 und 11 an den
Abschnitten des Stahlbaus des Unterwagens 1 befestigt,
die für
die Lagerung des Fahrwerks 2 vorgesehen sind. Diese Abschnitte
des Chassis sind für die
Kräfte
des Fahrwerks 2 bereits derart vordimensioniert, dass sie
auch die Kräfte,
die von den Abstützfüßen 10 und 11 her
eingeleitet werden, aufnehmen können,
ohne dass zusätzliche
und gewichtbringende Verstärkungen
notwendig wären.
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Die
seitlich über
die Spur 4 des Unterwagens 1 ausfahrbaren Abstützfüße 12 und 13 bzw. 14 und 15 sind
an dem Unterwagen 1 zwischen dessen vorderem und dessen
hinterem Fahrwerk 2 angeordnet. Wie 1 zeigt,
umfassen die Abstützfüße 12 und 13 sowie 14 und 15 jeweils
einen horizontal ein- und ausfahrbaren Schiebeholm 16,
der sich jeweils quer zur Längsachse
des Unterwagens 1 liegend nach rechts bzw. links erstreckt.
Zum Ein- und Ausschieben der Schiebeholme 16 ist jeweils
ein an sich bekannter Ein- und Ausschubantrieb vorgesehen.
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An
den auskragenden Enden der Schiebeholme 16 sind sich aufrecht
erstreckende Stützfußträger 17 vorgesehen,
mit Hilfe derer die Abstützfüße abgesenkt
und angehoben werden können.
Hierzu sind ebenfalls an sich bekannte Hubantriebe vorgesehen, mit
Hilfe derer die Abstützfüße jeweils
individuell abgesenkt werden können,
um auf unebenen Untergründen
die gewünschte
gleichmäßige Abstützung zu
erreichen.
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Es
versteht sich, dass ggf. auch schräg nach unten verlaufende Schiebeholme 16 vorgesehen sein
könnten,
so dass ein seitliches Ausschieben gleichzeitig ein Absenken der
Abstützfüße bewirkt. Durch
das Zusammenfassen der Funktionen seitliches Ausschieben und Absenken
können
die Abstützfüße noch
leichter gebaut werden.
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Durch
die in 1 gezeigte Sechspunktabstützung wird auch bei ungünstigen
Drehstellungen der Drehbühne 5 stets
erreicht, dass von dem Ausleger 8 eingeleitete Kippmomente
stets von zumindest zwei Abstützfüßen abgefangen
werden. Erstreckt sich der Ausleger 8 senkrecht zu einer
Diagonalen 17 bezüglich
des Unterwagens 1, so stützen die drei Abstützfüße 10, 12 und 13 den
Kran gegen das vom Ausleger 8 eingeleitete Kippmoment ab.
Dies ist bei einer Vierpunktabstützung,
wie sie 3 zeigt, nicht der Fall. Hier
wird bei einer Drehstellung der Drehbühne 5, in der der
Ausleger 8 senkrecht zu einer Diagonalen durch zwei Stützfüße steht,
nur noch von einem einzelnen Abstützfuß abgefangen.
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2 zeigt
eine Ausführung
eines Hafenmobilkrans, die im wesentlichen der Ausführung nach 1 entspricht,
so dass entsprechende Bauteile mit denselben Bezugsziffern versehen
sind. Einzig substantieller Unterschied zu der Ausführung nach 1 ist
hier, dass die Holme 16 der seitlichen Abstützfüße 12, 13, 14 und 15 als
Klappholme ausgebildet sind, die um jeweils eine im wesentlichen
aufrechte Klappachse 18 relativ zum Unterwagen 1 aus- und
eingeklappt werden können.
Hierzu ist als Schwenkantrieb 19 jeweils eine Kolbenzylindereinheit
vorgesehen, die einerseits an den Klappholmen 16 und andererseits
an dem Unterwagen 1 angelenkt sind.