DE201095C

DE201095C -

Info

Publication number: DE201095C
Application number: DE1907201095D
Authority: DE
Filing date: 1907-09-03
Anticipated expiration: 1927-09-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 201095 KLASSE 54 d. GRUPPE

zur Herstellung desselben.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. September 1907 ab.

Vorliegende Erfindung betrifft ein zum Herstellen von Säcken für schwere Lasten, wie Getreide, Zement, Kohlen, Mehl u.dgl., besonders geeignetes Packmaterial.
Es sind bereits Papiere bekannt geworden, bei denen zwischen zwei Papierbahnen parallel verlaufende Längsdrähte oder schlangenlinienartig verlaufende Fäden festgelegt werden, die durch zwei gegeneinander bewegbare

ίο Führungen in Schlangenlinie eingeführt werden. Eine Vergrößerung der Festigkeit erfahren die Papiere der ersten Art in der Querrichtung nicht, da denselben die Querabsteifung fehlt, und wegen der Elastizität der schlangenlinienartig verlaufenden Fäden können auch die zweiten Papiere zur Herstellung von Säcken für schwere Lasten nicht in Betracht kommen, da die Kräfte vornehmlich von dem Papier aufgenommen werden müssen, weil dieses eine geringere Dehnbarkeit als Fäden besitzt. Auch ist versucht worden, Papiere dadurch fester und haltbarer zu machen, daß die zwischen den Papierbahnen festgelegten sich kreuzenden Fäden senkrecht zueinander gerichtet sind. Jedoch bringt die Herstellung derartiger Papiere insofern Übelstände mit sich, als kein ununterbrochener Arbeitsgang möglich ist.

Die vorliegende Erfindung besteht nun darin, daß zwischen zwei Lagen v.on Längsdrähten eine dritte Schicht schlangenlinienartig verlaufender Drähte mittels der zusammengeklebten Papierbahnen mit den übrigen Drähten festgehalten werden. Derartiges Papier besitzt neben einer großen Zugfestigkeit nach allen Richtungen noch den weiteren Vorzug der einfachen und ohne Arbeitsunterbrechung zu bewirkenden maschinellen Herstellung. Dabei ist zu berücksichtigen, daß beim Zusammenpressen der Schichten die Längsdrähte und die schlangenlinienartig verlaufenden Drähte senkrecht zur Papierebene schlangenlinienartig gebogen werden, wodurch, ohne daß ein selbständiges Gewebe hergestellt wird, eine gute und feste, wenn auch nicht starre Verbindung in den Knotenpunkten erzielt wird.

Auf der Zeichnung ist eine Vorrichtung schematisch dargestellt, mit welcher das Packmaterial vorliegender Erfindung hergestellt werden kann.

Von einer Reihe Drahtspulert a^x laufen Drähte b^l über einen Balken c¹ durch konisch geformte Führungstuben, welche auf demselben befestigt sind, zwischen zwei Papierbahnen h, i, von denen die eine oder die andere oder beide Klebstoff tragen, so zwischen zwei Quetschwalzen d, daß die Drähte nach Verlassen der Quetschwalzen durch das Zusammenkleben der Bahnen festgelegt sind.

Derselbe Vorgang findet gleichzeitig bei einer zweiten gleichen Anordnung von Drähten b² statt, die von den Drahtspulen α² über den Balken c² nach den Walzen d zwischen dieselben Papierbahnen h, i laufen.

Angenommen, die Drähte der unteren Reihe b¹ sind in einer Entfernung von 12 cm

nebeneinander angeordnet, die Drähte der oberen Reihe b², die ebenfalls 12 cm voneinander entfernt sind, sind jedoch so zu den Drähten b¹ verschoben, daß die Entfernung der einzelnen Drähte beider Reihen beim gemeinschaftlichen Eintritt in die Quetschwalzen d nur noch 6 cm voneinander ist.

Diese beiden Reihen von Drähten laufen also durch die Quetschwalzen d zwischen den beiden Papierbahnen und werden dort, wie oben angegeben, durch den Klebstoff festgelegt und gehalten.

Eine dritte Reihe von Drähten b³ läuft von Spulen a³ über den Führungstubenbalken c³ gleichfalls nach den Quetschwalzen if. Der Tubenbalken c³ wird durch eine Kurbel k, I in wagerechter Richtung hin und her bewegt. Durch diese Bewegung wird die Drahtreihe b³, welche über den Balken c³ läuft, in Schlangenlinien ebenfalls durch die Quetschwalzen gleichzeitig mit den beiden anderen Drahtreihen festgelegt. Diese dritte Reihe von Drähten b³ ist in der Entfernung von 6 cm nebeneinander so angeordnet, daß sie sich zwischen die Drahtreihen b¹ und b² legt. Hierdurch wird zunächst die Drahtreihe b¹ von der Drahtreihe b³, dann die Drahtreihe b³ von der Drahtreihe b² gedeckt, so daß durch den ganzen Vorgang ein festes Gefüge entsteht.

Die Bewegung des Führungsbalkens c³ kann nach zwei Richtungen hin so geregelt werden, daß die Schlangenlinien über zwei oder mehrere Drähte von den Reihen b¹ und b² reichen.

Um dies zu ermöglichen, kann einmal der Hub der Kurbel / verstellt werden oder auch die Entfernung zwischen dem Führungsbalken c³ und den Quetschwalzen d verringert bzw. vergrößert werden. Nachdem die beiden Papierbahnen und die drei Drahtreihen gemeinschaftlich die Quetschwalzen d verlassen haben, tritt das fertige Papier oder der SackStoff heraus und wird jetzt noch über einen oder mehrere Trockenzylinder einer bereits im Handel gebräuchlichen Kaschiermaschine geführt und auf eine Rolle/" aufgerollt. Zur Spannung der gesamten Drähte drückt auf jede Spule ein Hemmschuh g. Die Drähte der Reihen b¹ und b² regeln sich von selbst in den gewollten Abständen durch den Zug der Quetschwalzen d und die Wirkung der Hemmschuhe g. Der Führungsbalken c² ist in umgekehrter Lage wie c¹, also mit den Führungen nach unten, angeordnet.

Bei der auf der Zeichnung dargestellten Vorrichtung werden fünf Schichten übereinander festgelegt, zunächst die von einer Rolle ablaufende Papierbahn h, dann die Drähte b², welchen die durch Bewegen Schlangenlinienartig verlaufenden Drähte b³ folgen.¹ Diese Drähte b³ liegen über den Drähten b¹, die von unten durch die zweite Papierbahn i gedeckt werden.

Claims

Patent-An Sprüche:

1. Packmaterial zum Herstellen von Säcken für große Lasten, bei welchem zwischen Papierbahnen metallische Drähte längslaufend festgelegt sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei. Lagen Längsdrähte (b^l, b²) eine dritte Schicht (b³) schlangenlinienartig verlaufender Drähte mittels der zusammengeklebten Papierbahnen (h, i) mit den übrigen Drähten festgehalten werden.

2. Vorrichtung zur Herstellung des Packmaterials nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von drei feststehenden Spulreihen (a^l, a², a³) drei verschiedene Drahtlagen zwischen zwei in bekannter Weise zu vereinigende Papierbahnen geleitet werden und daß die mittlere Drahtlage (b³) durch einen mittels Kurbel (k, I) hin und her bewegten Führungsbalken (c³) wellenförmig gebogen wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.