DE164588C

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Publication number: DE164588C
Application number: DENDAT164588D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die in der Patentschrift 110702 der Kl. 81 erwähnte Verstärkung des Papiers für Papiersäcke durch Stoffein- oder Unterlagen kann auch in der Weise erfolgen, daß Fäden oder Fasern mit dem Papiere oder der Pappe so in Verbindung gebracht werden, daß sie ein mit Gewebeeinlage versehenes Papier oder Pappe in ihren Zwecken vollkommen ersetzen, wodurch die Herstellung des Papiers sich bedeutend billiger stellt.

Den gleichen Zweck verfolgt bereits das Verfahren der Patentschrift 128630, Kl. 55 f. Während aber dort nur eine Schicht gleichlaufender Fäden eingearbeitet wird, werden nach vorliegender Erfindung zwischen mehrere miteinander zu verklebende oder sonstwie zu vereinigende Papierbahnen zwei Schichten von in beliebigen Abständen nebeneinander gelegten Fäden oder Fasern in der Weise eingearbeitet, daß die Fäden oder dergl. beider Schichten sich kreuzen. Die Fäden bilden also in ihrer Gesamtanordnung ein Netz, durch welches Papier oder Pappe in jeder Richtung in gleichem Maße wie durch ein eingelegtes Gewebe verstärkt wird. Die Zeichnung stellt eine zur Ausübung ., dieses Verfahrens dienende Vorrichtung dar. Von einer Rolle α wird eine erste Papierbahn ι abgewickelt und über das die Rollen b, c und d umschlingende Transportband e geführt. Seitlich neben dem Papier laufen über die Rollen b und c zwei in gleichen, den Fadenabständen entsprechenden Entfernungen mit Vorsprüngen f versehene Ketten g. Auf dem Wege zwischen. den Rollen b und c werden nun von Hand oder auf maschinelle Weise einzelne Fäden in der Richtung der Rollenachsen aufgelegt, wobei die Fadenenden in die Räume zwischen den Vorsprüngen f zu liegen kommen, so daß gleiche Abstände eingehalten werden können. Ferner wird durch eine geeignete Vorrichtung h, welche z. B. aus mehreren zusammen arbeitenden Verteilungs- und Auftragwalzen bestehen kann, die obere Papierfläche ,mit einem Klebmittel überzogen.

Von einer weiteren Rolle i wickelt sich eine zweite Papierbahn 2 ab, welche mit Hilfe der an die Rolle d gedrückten Rolle k auf die erste Papierbahn gepreßt und mit dieser vereinigt wird. Hierbei werden zugleich Fäden s, die von einer geeigneten Vorrichtung abgewickelt und durch eine kammartige Führung η in gleichen Abständen erhalten werden, von den Rollen d und k mit hereingezogen, nachdem sie vorher etwa unter einem Trichter ο hinweggeführt und von diesem aus durch Auftragwalzen mit Klebstoff versehen worden sind. Das fertige verstärkte Papier wird auf die Walze ρ gewickelt.

Bei dem soeben angegebenen Verfahren befinden sich die beiden Fadenreihen im fertigen Papier unmittelbar übereinander. Man kann jedoch noch eine Papierschicht dazwischen bringen. In diesem Falle wird noch eine weitere Rolle q angeordnet, von der sich eine dritte Papierbahn 3 abwickelt,

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welche mit Hilfe der an die Rolle c gedrückten Rolle r mit der Papierbahn ι vereinigt wird.

Für den Fall, daß für die Fabrikation des Stoffes nur zwei Papierbahnen vorgesehen sind, also die Fadeneinlagen gekreuzt direkt aufeinander zu liegen kommen, kann die Vorrichtung auch dahin abgeändert werden, daß der Einlauf der Längsfäden anstatt bei

ίο χ auf der anderen Seite bei y erfolgt.

Claims

Pate nt-A N Sprüche:

I. Verstärkung von Papier oder Pappe

durch übereinander liegende Schichten von miteinander nicht verwebten Fäden oder Fasern, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden oder dergl. gestreckt und in der einen Schicht in der Längsrichtung, in der anderen dagegen in der Querrichtung des Papiers oder der Pappe liegen, zu dem Zweck, die Zugfestigkeit des Papiers oder der Pappe in gleichem Maße sowohl in der Längs- wie in der Querrichtung zu erhöhen.
2. Verfahren zur Herstellung von gemaß Anspruch 1 verstärktem Papier oder Pappe, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Papierbahnen in einem Arbeitsvorgang in der Längs- bezw. Querrichtung mit Fadeneinlagen versehen und unmittelbar oder unter Einfügung von Zwischeneinlagen miteinander vereinigt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.