DE19842585A1 - Speichereinrichtung und ihre Verwendung - Google Patents
Speichereinrichtung und ihre VerwendungInfo
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Abstract
Es wird eine Speichereinrichtung zur Aufnahme eines Schlaufenabschnittes einer in einer Transportrichtung (18) bewegten, flexiblen Materialbahn (8) zwischen einem der Speichereinrichtung vorgeschalteten Zufuhrbereich und einem nachgeschalteten Abfuhrbereich beschrieben, wobei sich die Materialbahngeschwindigkeiten im Zufuhrbereich und im Abfuhrbereich mindestens zeitweise unterscheiden. Die Geschwindigkeitsunterschiede werden durch die Längenveränderung des in der Speichereinrichtung gespeicherten Schlaufenabschnittes kompensiert. Die Speichereinrichtung hat zufuhrseitig eine durch ein Saugband (35, 55) gebildete erste Zugeinrichtung und abfuhrseitig eine durch ein paralleles Saugband (35, 56) gebildete, gesonderte zweite Zugeinrichtung. Durch die parallelen Saugbänder wird der eingezogene Schlaufenabschnitt auf dem größten Teil seiner Länge durch Unterdruck sicher gehalten, während sich zwischen den Zugeinrichtungen ein zugkraftfreier Schlaufenteilabschnitt (4a) entsprechend der Speicherfüllung in Speicherlängsrichtung im wesentlichen ohne Formänderung hin- und herbewegt. Es wird auch eine Heißpräge-Rotationsmaschine beschrieben, in der derartige Speichereinrichtungen besonders vorteilhaft einsetzbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Speichereinrichtung zur Aufnahme
eines Schlaufenabschnitts einer bewegten flexiblen Material
bahn, insbesondere einer Prägefolienbahn, zwischen einem der
Speichereinrichtung vorgeschalteten Zufuhrbereich, in dem die
Materialbahn mit einer Zufuhrbahngeschwindigkeit bewegt wird,
und einem nachgeschalteten Abfuhrbereich, in dem die Mate
rialbahn mit einer mindestens zeitweise von der Zufuhrbahnge
schwindigkeit abweichenden Abfuhrbahngeschwindigkeit bewegt
wird.
Derartige Speichereinrichtungen können nach Art von Aus
gleichsbehältern oder Materialpuffern dazu dienen, in einer
Einrichtung zur Verarbeitung des in Form einer flexiblen
Materialbahn vorliegenden Materials Bereiche zumindest
zeitweise unterschiedlicher Materialbahngeschwindigkeiten
voneinander zu trennen. Die Anpassung der unterschiedlichen
Geschwindigkeiten kann dadurch erfolgen, daß die Speicherein
richtung einen mehr oder weniger langen Schlaufenabschnitt
der Materialbahn aufnimmt und auf diese Weise Geschwindig
keitsdifferenzen zwischen Zufuhrseite und Abfuhrseite aus
gleicht, ohne daß es zur Stauchung oder zu unzulässiger
Zugbeanspruchung der Materialbahn kommt.
Bekannte Speichereinrichtungen dieser Art haben einen Unter
druckbehälter, in den ein Schlaufenabschnitt der Materialbahn
hineingesogen wird. Am Eingangsbereich des Unterdruckbehäl
ters wird der Schlaufenabschnitt an zwei Stellen, beispiels
weise an Umlenkrollen gehalten, während der dazwischenliegen
de Schlaufenabschnitt durch Unterdruck gestrafft wird. Dabei
wirkt der mehr oder weniger tief eingesogene Schlaufenab
schnitt wie ein Kolben, während der zugehörige Zylinder durch
die glattwandigen Behälterwände gebildet wird. Zur Vermeidung
des Einziehens von Nebenluft müssen die den Bahnkanten
zugewandten Behälterwände möglichst nahe zum Rand der Mate
rialbahn angeordnet sein, so daß die Breite einer Unterdruck
kammer zweckmäßig die Breite der gespeicherten Materialbahn
nur geringfügig übersteigt. Weil die Saugkammerbreite sehr
genau an die Breite der Materialbahn angepaßt werden muß,
müssen beim Wechsel von einer Materialbahnbreite auf eine
andere Speichereinrichtungen entsprechend ausgetauscht oder
umgerüstet werden, indem Kammerwände manuell versetzt werden,
um die Kammerbreite an die Breite der neuen Materialbahn
anzupassen.
Derartige Unterdruckspeicher sind beispielsweise
aus den europäischen Patentanmeldungen 0 176 905 oder
EP 0 623 432 bekannt und haben sich bei relativ steifem bzw.
festem Material, wie Papier oder fotografischem Filmmaterial,
gut bewährt. Aus der EP 0 718 099 ist bekannt, daß derartige
Unterdruckspeicher auch als Folienspeicher zur Speicherung
von Prägefolienbahnabschnitten in einer Präge-Rotations
maschine verwendet werden können. Bei relativ dünnem,
empfindlichen Prägefolienmaterial ist jedoch zur Vermeidung
von Beschädigungen des Folienmaterial ggf. erhöhter konstruk
tiver und/oder steuerungstechnischer Aufwand erforderlich.
Bei unzureichendem Bahnzug kann es zu einem Flattern des sehr
leichten, biegeschlaffen Folienmaterials im Luftstrom der
eingesaugten Luft kommen, wodurch eine Prägefolienbahn
beschädigt und/oder die Einzugskraft der Speichereinrichtung
unkontrollierbar beeinträchtigt werden kann.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Speicherein
richtung zu schaffen, die die Nachteile des Standes der
Technik vermeidet. Insbesondere soll die Speichereinrichtung
eine problemlose Speicherung von dünnem, empfindlichen
Prägefolienmaterial ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung eine Spei
chereinrichtung mit den Merkmalen von Anspruch 1 vor.
Bei einer erfindungsgemäßen Speichereinrichtung ist zufuhr
seitig eine erste Zugeinrichtung zum Ziehen der Materialbahn
Richtung Speichereinrichtung und abfuhrseitig eine gesonder
te, zweite Zugeinrichtung zum Ziehen der Materialbahn Rich
tung Speichereinrichtung vorgesehen. Zwischen den bezogen
auf die Bahnlaufrichtung einander entgegengesetzt bzw.
aufeinander zu wirkenden Zugeinrichtungen, die auf einem
großen Teil der Länge des Schlaufenabschnitts flächig und
schonend an diesem angreifen können, verbleibt ein freier
Schlaufenteilabschnitt, der im wesentlichen frei von Zugkräf
ten ist. Er kann im Verhältnis zur Gesamtlänge des Schlaufen
abschnittes sehr kurz sein und durch die Eigenspannung des
Materialbahnmaterials gehalten ruhig und flatterfrei verblei
ben. Die an den freien Schlaufenteilabschnitt angrenzenden
Schlaufenteilabschnitte, an denen die Zugeinrichtungen
flächig angreifen, können durch die Zugeinrichtungen in einem
Abstand zueinander aktiv auseinandergehalten werden. Dadurch
kann insbesondere die Gefahr einer gegenseitigen Berührung
dieser Schlaufenschenkel beispielsweise aufgrund elektro
statischer Kräfte vermieden werden. Diese Gefahr kann bei
Unterdruckspeichern auftreten, bei denen die gesamte Länge
des Schlaufenabschnittes ungeführt bzw. frei ist und sich
entsprechend die Schlaufenform aus der Wechselwirkung
zwischen Bahnspannungskräften und durch Unterdruck verursach
ten Einsaugkräften ergibt.
Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß die erste Zugeinrichtung und/oder die zweite Zugeinrich
tung mindestens eine in eine Einzugrichtung bewegbare,
vorzugsweise abschnittsweise ebene Antriebsfläche sowie
Andruckmittel zum flächigen Andrücken der Materialbahn an die
Antriebsfläche aufweist. Die Zugkraft einer Zugeinrichtung
kann somit über einen großen bzw. langgestreckten Flächen
bereich schonend auf die Materialbahn übertragen werden.
Durch das Anliegen an den mit Abstand zueinander angeordneten
Antriebsflächen können die entsprechenden Schlaufenschenkel
aktiv sicher auseinander gehalten werden. Dabei wird vorzugs
weise unter Aufbau von Gleitreibung zwischen Materialbahn und
Antriebsfläche ein Schlupfantrieb gebildet. Der Aufbau von
Gleitreibung unter Vermeidung von Haftreibung fördert ein
sanftes, ruckfreies und das Materialbahnmaterial schonendes
Fördern der Materialbahn und kann zweckmäßig dadurch erreicht
werden, daß die Geschwindigkeit der Antriebsfläche in Ein
zugsrichtung größer ist als die durch die Transportmittel
vorgegebene Geschwindigkeit der Materialbahn in diese Rich
tung. Vorzugsweise weist die erste Zugeinrichtung und/oder
die zweite Zugeinrichtung mindestens ein umlaufendes, mit
jeweils einem ebenen Abschnitt seiner Außenfläche die An
triebsfläche bildendes Transportband auf.
Zur Erzeugung des erforderlichen Andrucks der Materialbahn
auf die Antriebsfläche ist vorzugsweise vorgesehen, daß die
Andruckmittel eine Saugeinrichtung zur Ansaugung der Materi
albahn an die Antriebsfläche umfassen, die zwischen Material
bahn und Antriebsfläche einen Unterdruck erzeugt. Alternativ
oder zusätzlich ist es auch möglich, beispielsweise durch ein
Gebläse über eine Luftströmung die Materialbahn von der
antriebsflächenabgewandten Seite auf die Antriebsfläche zu
drücken. Derartige berührungslos arbeitende Andruckmittel
sind wegen der dadurch erreichbaren Schonung der Materialbahn
bevorzugt. Die Andruckmittel können aber auch über Berührung
arbeitende Andruckelemente, beispielsweise Andruckbürsten o. dgl. aufweisen.
Für eine besonders schonende und gleichzeitig sichere Führung
der Materialbahn in der Speichereinrichtung können mit
Vorteil Mittel zur Einstellung der Zugkraft für die erste
Zugeinrichtung und/oder die zweite Zugeinrichtung vorgesehen
sein, über die sich beispielsweise in Abhängigkeit von der
mittleren Transportgeschwindigkeit in Haupttransportrichtung
und/oder dem Materialbahnmaterial die Zugkräfte optimieren
lassen. Eine Steuerung der Stärke der Gleitreibung zwischen
Materialbahn und Antriebsfläche kann beispielsweise über die
Vorschubgeschwindigkeit des Transportbandes und/oder über die
Saugkraft der Saugeinheit erfolgen.
Eine bevorzugte Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus,
daß die Antriebsflächen der ersten Zugeinrichtung und der
zweiten Zugeinrichtung einander zugewandt sind und/oder im
wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Die Antriebs
flächen können also als in Einzugsrichtung bewegliche Wände
wirken, zwischen denen der Schlaufenabschnitt etwa U-förmig
mit im wesentlichen geraden Schenkeln verläuft. Ein den
Abstand der Schlaufenschenkel bestimmender Abstand zwischen
den Antriebsflächen kann zweckmäßig derart groß gewählt
werden, daß der freie Schlaufenteilabschnitt, in dem die
Materialbahn an keiner Antriebsfläche anliegt, durch die
Eigenspannung des Materials selbst gehalten wird und das
Material knickfrei ausschließlich elastisch gekrümmt wird.
Andererseits kann ggf. der Abstand derart klein gewählt
werden, daß sich Änderungen der Geschwindigkeitsunterschiede
zwischen Zufuhr- und Abfuhrbereich in einer deutlichen, ggf.
durch eine Sensoreinrichtung zuverlässig erfaßbaren Verlage
rung des freien Schlaufenteilabschnittes innerhalb der
Speichereinrichtung parallel zur Einzugsrichtung bemerkbar
macht.
Die Speicherkapazität kann so ausgelegt sein, daß für alle
Betriebsbedingungen ausreichend Speicherraum vorhanden ist
und weder eine Überfüllung, noch eine vollständige Entleerung
des Speichers eintritt. Vorzugsweise kann jedoch der Grad der
Speicherfüllung überwacht werden, um ggf. zufuhrseitig
und/oder abfuhrseitig durch entsprechende Ansteuerung der
Bahntransportmittel Materialbahngeschwindigkeitsänderungen
vornehmen zu können. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist zur Erfassung der Speicherfüllung eine Sensoreinrichtung
vorgesehen, die mindestens einen Abstandssensor zur Erfassung
eines insbesondere parallel zur Einzugsrichtung gemessenen
Abstandes zwischen einem freien Schlaufenteilabschnitt und
einer Bezugsposition aufweist. Ein Abstandssensor ermöglicht
nicht nur eine einfache Erfassung des absoluten Füllgrades
einer Speichereinrichtung, sondern insbesondere auch eine
problemlose Erfassung der Dynamik der Speicherfüllung, also
eine Erfassung der Geschwindigkeit, mit der sich ein Speicher
füllt oder entleert. Die Erfassung der Speicherfülldynamik
ermöglicht eine "vorausschauende" Steuerung von Materialzu
fuhr und/oder Materialabfuhr zur Speichereinrichtung, indem
nicht erst bei Erreichen eines zulässigen maximalen Füllgra
des entsprechende Steuersignale an eine Steuereinheit abgege
ben werden, sondern auch schon bei schneller Annäherung an
einen Extremzustand der Speicherfüllung.
Eine bevorzugt berührungslos arbeitende Sensoreinrichtung
zeichnet sich dadurch aus, daß sie mindestens einen Wellener
zeuger zur Erzeugung elektromagnetischer und/oder akusti
scher Wellen aufweist und daß vorzugsweise mindestens eine
Empfangseinrichtung zum Empfang von durch den freien Schlau
fenteilabschnitt reflektierten Wellen vorgesehen ist. Insbe
sondere kann die Abstandsmessung mit Hilfe mindestens einer
Laserlichtquelle vorgenommen werden, wobei insbesondere
mindestens eine Fotodiode als Empfänger dienen kann. Bei
einer Abstandsmessung über Wellen läßt sich besonders einfach
über Nutzung des Doppeleffekts auch die Geschwindigkeit des
Füllens bzw. Leerens der Speichereinrichtung ableiten und
berücksichtigen.
Zur Erzielung höherer Produktivität ist es häufig erwünscht,
in einer das Materialbahnmaterial nutzenden Einrichtung
mehrere Materialbahnen parallel zu verarbeiten. Eine entspre
chende Speichereinrichtung kann vorzugsweise zur Speicherung
mehrerer paralleler, vorzugsweise unabhängig voneinander
bewegbarer Materialbahnen ausgebildet sein. Während bei
herkömmlichen Unterdruckspeichern hierzu zwischen den einzel
nen Materialbahnen Trennwände in geeigneten Abständen vorge
sehen sein müssen, um ein sicheres Einsaugen unter Vermeidung
des Einziehens von Nebenluft zu gewährleisten, ist dies bei
erfindungsgemäßen Speichereinrichtungen nicht erforderlich,
da insbesondere eine Zugeinrichtung mit Schlupfantrieb an
mehreren, ggf. mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten
bewegten Materialbahnen gleichzeitig ziehen kann, wobei sich
ggf. die Geschwindigkeitsunterschiede zwischen einer An
triebsfläche und der gezogenen Materialbahn von Bahn zu Bahn
unterscheiden.
Obwohl es möglich ist, für jede Materialbahn eine gesonderte
Sensoreinrichtung zur Erfassung der Speicherfüllung vorzuse
hen, ist es besonders vorteilhaft, wenn die Sensoreinrichtung
zur zeitlich aufeinanderfolgenden Erfassung der Speicherfül
lung bei mindestens zwei parallel zueinander und vorzugsweise
unabhängig voneinander bewegbaren Materialbahnen zwischen den
Materialbahnbereichen verfahrbar ist. Diese nicht nur bei
erfindungsgemäßen Speichern, sondern auch bei herkömmlichen
Speichereinrichtungen, beispielsweise Saugluftspeichern sehr
vorteilhafte Maßnahme spart auf Seiten der verwendeten
Hardware, also der Sensorik, Kosten und konstruktiven Auf
wand, da ggf. ein einziger Sensor ausreichen kann, um eine
Vielzahl von Materialbahnen zu überwachen. Ein Sensor ist
zweckmäßig signalübertragend mit einer Steuer- und Auswerte
einheit verbunden, über die die Materialbahngeschwindigkeit
zufuhrseitig und/oder abfuhrseitig gesteuert werden kann. Bei
mehreren durch einen Sensor überwachten Materialbahnen kann
die Zuordnung der Füllgradmeßwerte, insbesondere der Ab
standsmeßwerte, innerhalb der Steuereinrichtung kostengünstig
durch entsprechende Software vorgenommen werden.
Speichereinrichtungen der genannten Art können bei allen
Einrichtungen eingesetzt werden, bei denen eine Speicherung
von Abschnitten durchlaufender Materialbahnen erforderlich
ist, also beispielsweise bei Druckmaschinen, Verpackungsma
schinen, Prägemaschinen o. dgl. Da sowohl einfuhrseitig, als
auch abfuhrseitig Material unter geeigneter Zugkraft in die
Speichereinrichtung eingezogen werden kann, lassen sich
selbst komplizierte Geschwindigkeitsverhältnisse zwischen
Zufuhr- und Abfuhrseite jederzeit einfach kompensieren. So
kann beispielsweise zufuhrseitig Material kontinuierlich
zugeführt und abfuhrseitig intermittierend oder mit wechseln
der Geschwindigkeit abgeführt werden. Es ist auch möglich,
eine diskontinuierliche Materialzufuhr an eine diskontinuier
liche oder kontinuierliche Materialabfuhr anzupassen.
Mit besonders großen Vorteilen können erfindungsgemäße
Speichereinrichtungen bei Prägevorrichtungen, insbesondere
Heißprägevorrichtungen eingesetzt werden. Eine derartige
Prägevorrichtung hat ein Prägewerk, bei dem zwischen einem
Prägezylinder und einem Gegendruckelement, insbesondere einem
Gegendruckzylinder, ein Prägespalt gebildet ist. Weiterhin
ist eine Transporteinrichtung zum Transport einer Prägefo
lienbahn von einem Folienvorrat durch den Prägespalt zu einer
Foliensammeleinrichtung vorgesehen, wobei die Transportvor
richtung Folienbeschleunigungsmittel aufweist, die derart
ausgebildet sind, daß sich die Prägefolienbahn zumindest
während eines Prägeintervalls geschwindigkeitsgleich mit
einer zu beprägenden Materiallage durch den Prägespalt
bewegt. Dies ist erforderlich, damit das Prägegut, beispiels
weise diskrete hintereinanderliegende Prägeeinheiten wie
Bilder oder Texte, oder aber ein aufzuprägender Teil einer
Farbschicht, unverzerrt bzw. unverschmiert auf die zu beprä
gende Materiallage übertragen werden kann und damit die
Prägefolienbahn während des Prägeintervalls nicht reißt. Eine
erfindungsgemäße Prägevorrichtung zeichnet sich dadurch aus,
daß zwischen dem Folienvorrat und den Folienbeschleunigungs
mitteln und/oder zwischen den Folienbeschleunigungsmitteln
und der Foliensammeleinrichtung mindestens eine Speicherein
richtung der beschriebenen Art angeordnet ist.
Bei Prägefolienbahnen mit diskreten Prägeeinheiten wird eine
möglichst gute Registerhaltigkeit, also eine Lagegenauigkeit
der Prägeeinheit zum vorgesehenen Prägeort, angestrebt. Bei
Prägefolien mit Farbschichten dagegen strebt man zur Minimie
rung von Ausschuß mit nicht benutzten Farbschichtbereichen
einen möglichst geringen Abstand nachfolgender, noch zu
prägender Farbschichtbereiche von vorhergehenden, bereits
durch Prägung entfernten Farbschichtbereichen an. Um Material
zu sparen, wird angestrebt, daß hintereinander liegende zu
prägende Farbschichtbereiche bzw. Prägeeinheiten auf der
Prägefolienbahn enger zusammenliegen als hintereinander
liegende Prägeorte auf der Materiallage. Dies macht es
erforderlich, daß die Prägefolienbahn außerhalb des Prägein
tervalls langsamer als die normalerweise gleichförmig bewegte
Materiallage geführt wird, vor dem Prägeintervall auf die
Materiallagengeschwindigkeit beschleunigt wird und anschlie
ßend wieder abgebremst und ggf. auch zurückgezogen wird.
Diese Geschwindigkeitsänderungen werden durch die Folienbe
schleunigungsmittel bewirkt, wobei unter Folienbeschleunigung
sowohl eine Geschwindigkeitssteigerung, als auch eine Ge
schwindigkeitsverringerung, als auch eine Richtungsumkehr der
Bewegung der Prägefolienbahn verstanden wird. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform sind entsprechend die Folienbe
schleunigungsmittel zur Erzeugung einer ungleichmäßigen
Bewegung der Materialbahn ausgebildet, vorzugsweise zur
Erzeugung einer Vorwärts/Rückwärtsbewegung, bei der die
Materialbahn zeitweise in einer der Haupt-Transportrichtung
entgegengesetzten Rückwärtsrichtung bewegt wird. Hier machen
sich die Vorteile erfindungsgemäßer Speichereinrichtungen
besonders bemerkbar, da durch die Möglichkeit des beidseiti
gen, unabhängigen Einzugs von Bahnmaterial in den Folienspei
cher sowie die durch den Schlupf gegebene Möglichkeit,
Material entgegen der Einzugsrichtung im wesentlichen verzer
rungsfrei aus der Speichereinrichtung herauszuziehen, auch
Materialbahnbewegungen entgegen der Haupt-Transportrichtung
problemlos akkomodiert werden können.
Insbesondere bei Rückwärtsbewegung der Materialbahn kann es
auf der Zufuhrseite der Folienbeschleunigungsmittel zu
Speicherfüllproblemen kommen, wenn Material von Folienvorrat
kontinuierlich nachgeliefert wird. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform ist daher vorgesehen, daß der Folienvorrat,
der vorzugsweise eine Abwickelspeicherrolle für die Prägefo
lienbahn umfassen kann, bzgl. der Abgaberate für Prägefolie
steuerbar ist. Die Steuerung kann insbesondere in Abhängig
keit des Füllgrades und/oder der Füllgeschwindigkeit der dem
Folienvorrat nachgeschalteten Speichereinrichtung erfolgen,
wobei diese Steuergrößen vorteilhaft über die beschriebene
Sensoreinrichtung erfaßt werden können.
Diese und weitere Merkmale gehen außer aus den Ansprüchen
auch aus der Beschreibung und der Zeichnung hervor, wobei
die einzelnen Merkmale jeweils für sich allein oder zu
mehreren in Form von Unterkombinationen bei einer Ausfüh
rungsform der Erfindung und auf anderen Gebieten verwirklicht
sein können.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Ausfüh
rungsform einer mit erfindungsgemäßen Spei
chereinrichtungen ausgestatteten Präge-Rota
tionsmaschine.
In Fig. 1 ist schematisch eine Heißpräge-Rotationsmaschine 1
gezeigt, die beispielsweise zum Beprägen von aufeinanderfol
genden Bogen oder einer Bahn aus Papier, Karton oder Kunst
stoff mit Prägegut dienen kann, das in einer Transferschicht
einer Prägefolienbahn vorliegt. Die Rotationsmaschine hat ein
Prägewerk 2 mit einem horizontalen Prägezylinder 3 und einem
etwa gleich großen, darunter liegenden Gegendruckzylinder 4,
zwischen denen ein Prägespalt 5 gebildet ist. Der Prägezylin
der 3 hat entlang seines Umfangs mindestens eine beheizbare
Prägematritze 6, die in der gezeigten Position während eines
Prägeintervalls auf eine mit gleichförmiger Geschwindigkeit
durch den Prägespalt durchlaufende Materiallage 7 eine der
auf der Prägefolienbahn 8 vorliegenden Prägeeinheiten auf die
Materiallage aufprägt. Die Prägefolienbahn 8 hat eine dem
Prägezylinder 3 zugewandte Rückseite 9 und eine empfindliche,
eine Schicht eines thermisch aktivierbaren Heißklebers
aufweisende Vorderseite 10. Fig. 1 zeigt die Vorrichtung
während eines Prägeintervalls, während dem die Materiallage 7
und die Prägefolienbahn 8 im Bereich des Prägespaltes 5 die
gleiche Bewegungsrichtung 11 aufweisen und gleich schnell mit
einer Geschwindigkeit durch den Prägespalt laufen, die der
Umfangsgeschwindigkeit der gegenläufig drehenden Zylinder 3,
4 entspricht.
Die Materialbahn der noch unverbrauchten Prägefolie liegt in
einem Folienvorrat 15 in Form einer Abwickel-Speicherrolle
vor, die durch einen nicht gezeigten, bzgl. seiner Geschwin
digkeit steuerbaren Motor gedreht wird, bei anderen Ausfüh
rungen aber auch passiv bzw. nicht angetrieben sein kann. Vom
Folienvorrat wird die Prägefolie schlaufenförmig durch eine
später erläuterte Folienzufuhr-Speichereinrichtung 16 zu
einer Folienbeschleunigungseinrichtung 17 geführt, die sowohl
die Geschwindigkeit als auch die Richtung der Prägefolienbe
wegung im Prägespalt 5 steuert. In Haupt-Transportrichtung 11
hinter der Folienbeschleunigungseinrichtung ist eine Folien
abfuhr-Speichereinrichtung 19 angeordnet, durch die hindurch
die Prägefolienbahn schlaufenförmig zu einer als Folien
sammeleinrichtung für die verbrauchte Prägefolienbahn dienen
den Aufwickel-Speicherrolle 20 gezogen wird, die durch einen
nicht gezeigten Elektromotor in Zugrichtung mit gleichmäßiger
Drehgeschwindigkeit angetrieben wird. Durch die übereinander
liegend gezeichneten Speicherrollen 15, 15' bzw. 20, 20' ist
angedeutet, daß die Heißpräge-Rotationsmaschine 1 zur Verar
beitung mehrerer parallel geführter Prägefolienbahnen ausge
legt ist, deren Folientransport separat steuerbar ist.
Die Folienbeschleunigungseinrichtung 17 ähnelt im Aufbau der
in der EP 0 718 099 beschriebenen Folienbeschleunigungsein
richtung, deren Merkmale durch Bezugnahme zum Gegenstand
dieser Anmeldung gemacht werden. Die Folienbeschleunigungs
einrichtung hat eine in Transportrichtung 18 dem Prägespalt 5
nachgeschaltete Zugeinrichtung 22 mit einem über einen
Elektromotor 23 mit gleichförmiger Geschwindigkeit angetrie
benen, umlaufenden Saugband 24, dessen der Prägefolienbahn 8
zugewandte Oberseite sich in Transportrichtung 18 bewegt. Im
Transportband 24 sind durchgehende Perforationen vorgesehen,
die derart dimensioniert und angeordnet sind, daß sie durch
die an der ebenen Anlagefläche anliegenden Prägefolienbahnen
je nach deren Breite gruppenweise abgedeckt werden. Alle
parallel geführten Prägefolienbahnen laufen über das gleiche
Saugband. Vorzugsweise arbeitet die Zugeinrichtung 22 im
Bereich der Gleitreibung zwischen Saugband und Prägefolien
bahn, was dadurch erreicht wird, daß sich das Saugband 24 in
Transportrichtung 18 schneller bewegt als die Prägefolien
bahn. Die Zugeinrichtung erzeugt damit einen permanenten Zug
an der Prägefolienbahn in Richtung 18, ermöglicht jedoch auch
eine Bewegung der Prägefolienbahn entgegen Richtung 18.
Dem Prägespalt 5 vorgeschaltet ist eine die Folienzufuhr
steuernde Folienzufuhreinrichtung 28 angeordnet. Ein bzgl.
Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit programmierbarer An
triebsmotor 29 treibt eine entsprechend in Drehgeschwindig
keit und/oder Drehrichtung steuerbare Steuerwalze 30 an, über
die die Prägefolienbahn 8 mittels vor- bzw. nachgeschalteter
Umlenkrollen 31, 32 so geführt wird, daß die Steuerwalze etwa
auf einer Hälfte ihres Umfanges von der Prägefolienbahn
umschlungen ist. Die in Abrollkontakt mit der Prägefolienbahn
stehende Steuerwalze ist als Saugwalze ausgebildet, die in
dem umschlungenen Bereich wirksame Saugöffnungen hat, durch
die die Prägefolienbahn unter Aufbau von Haftreibung ver
rutschsicher angesaugt wird. Es wird vorteilhaft ein fester,
für den Antrieb der Prägefolienbahn geeigneter und insbeson
dere gegen die Zugkraft der Zugeinrichtung ausreichender
Haftkontakt zur Steuerwalze hergestellt, ohne daß die
empfindliche Vorderseite 10 berührt wird.
Durch die Folienbeschleunigungseinrichtung 17 wird insbeson
dere ein aus Gründen der Folienmaterialersparnis sehr vor
teilhafter Vorwärts-/Rückwärtsbetrieb der Prägefolienbahn
ermöglicht. Dabei wird, wie erwähnt, die Prägefolienbahn so
beschleunigt, daß sie während des Prägeintervalls geschwin
digkeitsgleich mit der Materialbahn 7 durch den Prägespalt
läuft. Nach dem Prägeintervall wird die Materialbahn durch
Abbremsung der Steuerwalze 30 abgebremst und durch Richtungs
umkehr der Steuerwalze 30 ein Stück weit durch den Prägespalt
zurückgezogen, um eine ausreichende "Anlaufstrecke" für die
Beschleunigung der nächsten Prägeeinheit auf die während des
Prägeintervalls erforderliche Durchlaufgeschwindigkeit durch
den Prägespalt zu erzeugen. Im Bereich der Folienbeschleuni
gungseinrichtung 17 treten somit sowohl schnelle wie langsame
Bahnbewegungen in Transportrichtung 18, als auch schnelle und
langsame Materialbahnbewegungen entgegen dieser Haupttrans
portrichtung auf.
Dagegen erfolgen die Materialzufuhr vom Vorrat 15 sowie die
Materialabfuhr auf die Aufwickelrolle 20 in der Regel mit
abweichender, ggf. kontinuierlicher Bahngeschwindigkeit. Die
sich ergebenden Bahngeschwindigkeitsunterschiede zwischen
Vorrat 15 und Beschleunigungseinrichtung 17 bzw. Beschleuni
gungseinrichtung 17 und Sammeleinrichtung 20 werden durch die
Speichereinrichtungen 16 bzw. 19 ausgeglichen, die als Puffer
zwischen Folienvorrat 15 und Folienbeschleunigungseinrichtung
17 bzw. Folienbeschleunigungseinrichtung 17 und Foliensammel
einrichtung 20 wirken.
Der Aufbau einer Speichereinrichtung wird am Beispiel der
Zufuhr-Speichereinrichtung 16 erläutert, auf deren Zufuhr
seite die durch die Abwickelgeschwindigkeit der Speicherrolle
15 gegebene Zufuhrbahngeschwindigkeit herrscht, während auf
ihrer Abfuhrseite die in Betrag und Richtung im Takt der
Prägeintervalle variierende Bahngeschwindigkeit im Folien
beschleunigungsbereich 17 herrscht. Die Speichereinrichtung
16 hat auf ihrer dem Folienvorrat 15 zugewandten Seite eine
erste Zugeinrichtung 35 in Form eines langgestreckten Saug
bandes und auf ihrer der Folienbeschleunigungseinrichtung 17
zugewandten Abfuhrseite eine zweite Zugeinrichtung 36, die
ebenfalls durch ein langgestrecktes Saugband gebildet ist.
Die beiden Saugbänder 35, 36 sind im Aufbau identisch, mit
ihren Längsachsen parallel zueinander spiegelbildlich zu
einer gestrichelt angedeuteten Mittelebene 37 angeordnet und
haben senkrecht zur Mittelebene einen Abstand zueinander.
Jede der Zugeinrichtungen hat ein um zwei Umlenkrollen
umlaufendes, perforiertes Transportband 38 bzw. 39, wobei die
Transportbänder durch einen gemeinsamen Motor 40 derart
gegenläufig drehend angetrieben werden, daß ihre einander
zugewandten, ebenen Antriebsflächen 41, 42 in einer von der
unteren Einzugsöffnung nach oben verlaufenden Einzugsrich
tung 43 (Pfeile) mit gleicher Geschwindigkeit bewegt werden.
Zwischen den geraden Abschnitten der Transportbänder sind
jeweils an ein gemeinsames Sauggebläse 44 angeschlossene
Unterdruckkästen 45, 46 angeordnet, durch die Luft durch die
in den Transportbändern vorgesehenen Perforationen eingesaugt
werden kann. Die Breite der Transportbänder 38, 39 entspricht
einem Vielfachen einer Folienbahnbreite, so daß mehrere mit
geringem Abstand parallel zueinander durch die Speicherein
richtung geführte Prägefolienbahnen gemeinsam in den Speicher
eingezogen werden können.
Ein in einer Speichereinrichtung aufgenommener U-förmiger
Schlaufenabschnitt 47 hat zwei parallel zueinander verlaufen
de gerade Schlaufenschenkel 48, die durch die Saugbänder 35,
36 auf ihrer gesamten Länge sicher geführt und auf Abstand
zueinander gehalten werden, indem sie auf die in Richtung 43
bewegten Antriebsflächen gezogen werden, sowie einen im
Vergleich zu den Schlaufenschenkeln normalerweise kurzen,
gekrümmten freien Schlaufenteilabschnitt 49, der nicht in
Berührung mit den Saugbändern steht, sondern sich entspre
chend der zufuhr- und abfuhrseitigen Geschwindigkeitsverhält
nisse parallel zur Richtung 43 im Bereich zwischen den
gestrichelt angedeuteten Positionen maximaler bzw. minimaler
Speicherfüllung hin- und herbewegen kann.
An der Einzugsöffnung gegenüberliegenden Endseite ist im
Bereich der Mittelebene 37 eine Sensoreinrichtung 50 zur
Erfassung der Speicherfüllung angeordnet. Die schematisch
gezeigte Sensoreinrichtung 50 hat einen Sensorkopf 51, der in
den Zwischenraum zwischen den Zugeinrichtungen 35, 36 gerich
tet ist und an einer quer zu den parallelen Prägefolienbahnen
senkrecht zur Papierebene verlaufenden Schiene 52 derart
verfahrbar ist, daß der Sensorkopf 51 nacheinander bei den
nebeneinanderliegenden Folienbahnen den jeweiligen Füllzu
stand erfaßt. Der Sensorkopf hat eine auf die Mitte des U-
förmig gebogenen freien Schlaufenteilabschnitts 49 gerichtete
Laserlichtquelle und mindestens eine Fotozelle, die das in
diesem Bereich von der Folienbahnrückseite 9 reflektierte
Licht erfaßt. Eine zugeordnete Auswerteeinrichtung ermittelt
hieraus den Längsabstand zwischen dem freien Schlaufenteilab
schnitt und dem als Bezugspunkt dienenden Sensorkopf. Insbe
sondere wenn die Abstandsmessung über ein geeignetes Zeit
intervall durchgeführt wird, in dem beispielsweise der
Sensorkopf über der jeweils zu messenden Folienbahn kurz
angehalten wird, ist aus der zeitlichen Entwicklung des
Abstandes auch die für die jeweilige Prägefolienbahn vorlie
gende Füll- bzw. Entleerungsgeschwindigkeit des Speichers
ableitbar. Die Geschwindigkeit ist auch aus den Füllgraden
zeitlich definiert aufeinanderfolgender bahnbezogener Einzel
messungen ableitbar. Der Sensorkopf kann dazu kontinuierlich
bewegt werden.
Die Folienabfuhr-Speichereinrichtung 19 ist identisch aufge
baut, wobei ihre Zugeinrichtungen 55, 56 über den gleichen
Motor 40 geschwindigkeitsgleich mit den Zugeinrichtungen 35,
36 angetrieben werden und die den Saugbändern zugeordneten
Unterdruckkästen an das gemeinsame Sauggebläse 44 angeschlos
sen sind. Im Unterschied zur zufuhrseitigen Speichereinrich
tung herrscht hier auf der Zufuhrseite 55 der durch die
Folienbeschleunigungseinrichtung 17 vorgegebene ungleichmä
ßige Bandvorschub mit Vor/Rückbewegung, während auf der
Abfuhrseite 56 eine gleichförmige Abförderung zur Aufwickel-
Speicherrolle 20 erfolgt.
Die Funktion der Anlage, insbesondere der jeweils mit Doppel
saugband ausgerüsteten Speichereinrichtungen 16, 19 wird im
folgenden zunächst beispielhaft für den Fall erläutert, daß
die Bahnabgabegeschwindigkeit vom Folienvorrat 15 im wesent
lichen der Bahnaufnahmegeschwindigkeit der Sammeleinrichtung
20 entspricht und im wesentlichen gleichförmig ist, während
die Folienbeschleunigungsmittel 17 die oben beschriebene
Vor-/Rückzugsbewegung der Prägefolienbahn mit den Folienbe
schleunigungsphasen erzeugen. Die Geschwindigkeit der Trans
portbänder in Einzugsrichtung ist zweckmäßig so eingestellt,
daß sowohl einfuhrseitig, als auch abfuhrseitig die Antriebs
fläche eines Saugbandes gegenüber der Folie eine Überschußge
schwindigkeit hat, so daß es nicht zur Ausbildung von Haft
reibung zwischen Prägefolienbahn und Transportband kommt,
sondern im Gleitreibungsbereich mit Schlupf gearbeitet wird.
Dies fördert ein folienschonendes sanftes, ruckfreies Ziehen
der Zugeinrichtungen an der Prägefolienbahn in Einzugrich
tung. In den Phasen, in denen die zufuhrseitige Bahngeschwin
digkeit bei einem Speicher die abfuhrseitige übersteigt, wird
sich der Speicher füllen, indem der freie Schlaufenabschnitt
in Richtung der zugeordneten Sensoreinrichtung nach oben
wandert. Bei dieser Wanderung bleibt die im wesentlichen
durch die Eigenspannung der Folienbahn und den Abstand der
Saugbänder vorgegebene Form des freien Schlaufenteilab
schnitts im wesentlichen unverändert, während sich die
parallel zueinander verlaufenden, geraden Schenkel des
Schlaufenabschnittes verlängern. Dabei werden die geraden
Schenkel unabhängig von der Gesamtlänge der Schlaufe über
ihre gesamte Länge durch die Saugbänder festgehalten und
damit aktiv auf einem Abstand auseinandergehalten, der dem
Abstand der einander zugewandten Antriebsflächen entspricht.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Unterdruckspeichern wird also
der Schlaufenteilabschnitt über den wesentlichen Teil seiner
Länge, mit Ausnahme des freien Schlaufenabschnitts, lage
sicher geführt und gehalten, so daß insbesondere eine Berüh
rung der Schlaufenschenkel, beispielsweise wegen elektro
statischer Anziehungskräfte, zuverlässig vermieden wird. Der
nicht geführte, freie Schlaufenteilabschnitt dagegen steht
ruhig und flatterfrei zwischen den Saugbändern und kann als
gut zu detektierende Referenzfläche für die Abstandsmessung
mittels der auf ihn gerichteten Sensoreinrichtung dienen. Die
lagesichere Bahnführung kann ohne besondere Abdichtungsmaß
nahmen gewährleistet werden, wie sie bei Unterdruckspeichern
erforderlich sind. Insbesondere ist auch ein Wechsel zu
Folienbahnen anderer Breiten ohne Aufwand möglich, da keine
bahnbegrenzenden Seitenwände vorgesehen werden müssen.
Bei Anlagen mit gleichförmiger vorratsseitiger Zufuhrge
schwindigkeit und/oder gleichförmiger sammelseitiger Abfuhr
geschwindigkeit ist die die Speicherkapazität der Folienspei
cher bestimmende Gesamt-Einzugslänge der Speicher so auszule
gen, daß es nicht zur Speicherüberfüllung oder zur völligen
Entleerung des Speichers kommen kann. Die Speicherdimension
kann verringert werden, indem der Füllgrad und/oder die Füll-
bzw. Entleerungsgeschwindigkeit eines Speichers mittels der
Sensoreinrichtung 50 überwacht und beispielsweise die Abroll
geschwindigkeit der Abwickel-Speicherrolle 15 in Abhängigkeit
von Füllgrad und/oder Füllgeschwindigkeit gesteuert wird. Ein
Abstandssensor ist hierzu besonders vorteilhaft, da nicht nur
die absoluten Füllstände, gegeben durch die (vertikale)
Position des freien Schlaufenteilabschnittes, detektiert
werden können, sondern durch Beobachtung des zeitlichen
Verlaufs des Abstandes insbesondere auch Füll- bzw. Entlee
rungsgeschwindigkeiten. Damit kann bei schneller Annäherung
des Füllgrades an ein Füllgradextremum z. B. die Zufuhrge
schwindigkeit frühzeitig langsam reduziert bzw. erhöht werden
anstatt, wie herkömmlich, den Steuervorgang erst bei Errei
chen eines Füllgradextremums einzuleiten. Diese "vorausschau
ende" Steuerung ermöglicht auch z. B. den Einsatz größerer
bzw. schwererer Folienvorratsrollen, die sich trägheitsbe
dingt nur langsam beschleunigen lassen. Größere Folienvorräte
bedeuten weniger Maschinenstillstandszeiten, da ein Rollen
wechsel weniger häufig durchgeführt werden muß. Ein in
Speicherlängsrichtung wirkender Abstandssensor ist gegenüber
herkömmlichen in Speicherquerrichtung wirkenden Lagesensoren
auch insofern vorteilhaft, als ein einziger Sensor ausreicht,
um sowohl Füllgradmaxima, als auch Füllgradminima zu detek
tieren.
Claims (14)
1. Speichereinrichtung zur Aufnahme eines Schlaufenab
schnitts einer bewegten, flexiblen Materialbahn, insbe
sondere einer Prägefolienbahn, zwischen einem der
Speichereinrichtung vorgeschalteten Zufuhrbereich, in
dem die Materialbahn mit einer Zufuhrbahngeschwindigkeit
bewegt wird, und einem nachgeschalteten Abfuhrbereich,
in dem die Materialbahn mit einer mindestens zeitweise
von der Zufuhrbahngeschwindigkeit abweichenden Abfuhr
bahngeschwindigkeit bewegt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speichereinrichtung (16, 19) zufuhrseitig eine
erste Zugeinrichtung (35, 55) zum Einziehen der Mate
rialbahn in die Speichereinrichtung und abfuhrseitig
eine gesonderte, zweite Zugeinrichtung (35, 56) zum
Einziehen der Materialbahn in die Speichereinrichtung
aufweist.
2. Speichereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Zugeinrichtung (35, 55) und/oder
die zweite Zugeinrichtung (35, 56) mindestens eine in
eine Einzugrichtung (43) bewegbare, vorzugsweise ab
schnittsweise ebene Antriebsfläche (41, 42) sowie
Andruckmittel (44, 45, 46) zum flächigen Andrücken der
Materialbahn an die Antriebsfläche aufweist, wobei
vorzugsweise eine Geschwindigkeit der Antriebsfläche in
Einzugsrichtung größer ist als die Geschwindigkeit der
anliegenden Materialbahn (8) in Einzugsrichtung.
3. Speichereinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die erste Zugeinrichtung (35, 55)
und/oder die zweite Zugeinrichtung (35, 56) mindestens
ein umlaufendes, mit jeweils einem ebenen Abschnitt
seiner Außenfläche die Antriebsfläche (41, 42) bildendes
Transportband (38, 39) aufweist.
4. Speichereinrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Andruckmittel mindestens
eine Saugeinrichtung (44, 45, 46) zur Ansaugung der
Materialbahn (8) an die Antriebsfläche (41, 42) umfas
sen.
5. Speichereinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Zugein
richtung (35, 36) und die zweite Zugeinrichtung (55, 56)
einander zugewandte und/oder im wesentlichen parallel
zueinander verlaufende Antriebsflächen (41, 42) aufwei
sen.
6. Speichereinrichtung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur
Einstellung der durch die erste Zugeinrichtung und/oder
die zweite Zugeinrichtung auf die Materialbahn bewirkten
Zugkraft vorgesehen sind, wobei vorzugsweise die Saug
stärke einer Saugeinrichtung und/oder die Bewegungsge
schwindigkeit einer Antriebsfläche steuerbar ist.
7. Speichereinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1,
insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erfassung der Speicher
füllung eine Sensoreinrichtung (50) vorgesehen ist, die
mindestens einen Abstandssensor zur Erfassung eines
Abstandes zwischen einem freien Schlaufenteilabschnitt
(49) des Schlaufenabschnitts und einer Bezugsposition
aufweist.
8. Speichereinrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sensoreinrichtung (50) zur Erfassung
einer Änderungsgeschwindigkeit der Speicherfüllung
ausgebildet ist.
9. Speichereinrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sensoreinrichtung mindestens
eine auf einen freien Schlaufenteilabschnitt (49)
ausrichtbare Sendeeinrichtung (51) zur Erzeugung elek
tromagnetischer und/oder akustischer Wellen, und vor
zugsweise mindestens eine Empfangseinrichtung zum
Empfang von durch den freien Schlaufenteilabschnitt (49)
reflektierten Wellen aufweist.
10. Speichereinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sendeeinrichtung (51) mindestens eine
Laserlichtquelle und/oder die Empfangseinrichtung
mindestens eine Fotodiode aufweist.
11. Speichereinrichtung nach einem der vorhergehenden
Anspüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Speiche
rung mehrerer paralleler, vorzugsweise unabhängig
voneinander bewegbarer Materialbahnen ausgebildet ist
und daß die Sensoreinrichtung (50) mindestens einen
Sensor aufweist, der zur zeitlich aufeinanderfolgenden
Erfassung der Speicherfüllung bei mindestens zwei
parallel bewegbaren Materialbahnen zwischen den Mate
rialbahnbereichen verfahrbar ist.
12. Prägevorrichtung, insbesondere Heißprägevorrichtung, mit
einem Prägewerk (2), bei dem zwischen einem Prägezylin
der (3) und einem Gegendruckelement, insbesondere einem
Gegendruckzylinder (4), ein Prägespalt (5) gebildet ist,
und mit einer Transportvorrichtung zum Transport einer
Prägefolienbahn von einem Folienvorrat (15) durch den
Prägespalt (5) zu einer Foliensammeleinrichtung (20),
wobei die Transportvorrichtung Folienbeschleunigungsmit
tel (17) aufweist, die derart ausgebildet sind, daß sich
die Prägefolienbahn zumindest während eines Prägeinter
valls geschwindigkeitsgleich mit einer zu beprägenden
Materialbahn durch den Prägespalt bewegt, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Folienvorrat (15) und
den Folienbeschleunigungsmitteln (17) und/oder zwischen
den Folienbeschleunigungsmitteln (17) und der Folien
sammeleinrichtung (20) mindestens eine Speichereinrich
tung (16, 19) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11 ange
ordnet ist.
13. Prägevorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Folienbeschleunigungsmittel (17) zur
Erzeugung einer ungleichmäßigen Bewegung der Material
bahn (8) ausgebildet sind, vorzugsweise zur Erzeugung
einer Vorwärts/Rückwärtsbewegung, bei der die Material
bahn zeitweise in einer der Haupt-Transportrichtung (18)
entgegengesetzten Rückwärtsrichtung bewegt wird.
14. Prägevorrichtung nach Anspruch 12 oder 13, dadurch
gekennzeichnet, daß der Folienvorrat, der vorzugsweise
eine Abwickelspeicherrolle (15) für die Prägefolienbahn
umfaßt, bzgl. der Abgaberate der Prägefolie steuerbar
ist, vorzugsweise in Abhängigkeit des Füllgrades
und/oder einer Änderungsgeschwindigkeit des Füllgrades
einer ihm nachgeschalteten Speichereinrichtung (16).
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