DE19824710A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Besäumen von Bandkanten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Besäumen von BandkantenInfo
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Abstract
Um ein Verfahren zum Besäumen von Flachmaterial, insbesondere von Blechen und Bändern aus Metall, unter Einsatz einer Kreismesserbesäumschere bei Wegfall eines Vorbereitungsschritts in Form eines Ausstanzvorgangs und der hierfür notwendigen Werkzeuge zu schaffen, wird vorgeschlagen, daß zur Beendigung bzw. Unterbrechung des Besäumvorgangs die Bewegung des Flachmaterials gestoppt wird und die Kreismesserbesäumschere (2) unter Beschreibung eines kreisförmigen Schnittes (11) aus dem Saumbereich (9) geschwenkt wird. Ebenfalls wird eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Besäumen von Flachmaterial, insbesondere von Blechen und Bän
dern aus Metall.
Nach den aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren wird
zum Besäumen der Bandkanten üblicherweise der Bandvorlauf ge
stoppt, um nach einem ersten Vorbereitungsschritt in Form
einer Ausstanzung in einem zweiten Schritt eine Schneidein
heit, beispielsweise eine Kreismesserbesäumschere, an die ge
wünschte Saumlinie und in Schneidposition zu bringen.
Die Ausstanzung in Form eines Kreisbogens oder eines Trapezes
wird meist mit einer Seitenstanze in die Bandkante einge
bracht. Die Ausstanzungen müssen hierbei so weit eingebracht
werden, daß die Messer der Besäumschere parallel zur Band
laufrichtung an der Saumlinie von der Bandkante positioniert
werden können.
Nach dem Stand der Technik werden für die Ausstanzungen bei
Beginn des Besäumverfahrens Seitenstanzen verwendet, die üb
licherweise bereits an der Schweißmaschine vorhanden sind.
Zur Beendigung des Besäumvorganges bzw. - bei Störungsfällen
sind sogenannte Notstanzen vorhanden, mit der die notwendigen
Ausstanzungen zum Entfernen der Besäumschere durchgeführt
werden.
Diese Ausstanzungen sind nachteilig, zum einen wegen der
Querschnittsminimierung der Bandfläche im Bereich der Aus
stanzungen sowie der störenden Kanten am Walzgut.
Gerade in Fällen einer Störung erweist sich der Ausstanz
schritt als unerwünscht, weil das Walzgut mit der Anschnitt
stelle zur Notseitenstanze gefahren werden muß und dieser
Vorgang aufgrund der Störung behindert wird.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Besäumen von Bandkanten von flachem Walzgut zu
schaffen, bei dem bei Störungen oder bei Beendigung des Be
säumvorganges auf einen Ausstanzvorgang und somit insbeson
dere auf die Notseitenstanze verzichtet werden kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mittels der Merkmale der An
sprüche 1 und 4 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen offenbart.
Der Kern der Erfindung liegt darin, daß zur Beendigung bzw.
Unterbrechung des Besaumvorgangs von flachem Walzgut die Be
wegung des Flachmaterials gestoppt wird und eine Kreismesser
besäumschere entgegen der Bewegungsrichtung des Walzgutes un
ter Beschreibung eines kreisförmigen Schnittes aus dem Saum
bereich des Flachmaterials geschwenkt wird.
Erfindungsgemäß wird zur Durchführung des Verfahrens eine
Schneideinheit vorgeschlagen, die aus einer Kreismesserbe
säumschere als Schneidkopf und Mitteln zum Schwenken des
Schneidkopfes um dessen vertikale Achse besteht. Hierdurch
wird der noch am Material befindliche Saumrest abgetrennt.
Mit Hilfe das vorgeschlagenen Verfahrens und der Vorrichtung
ist es möglich, daß der Besäumvorgang plangemäß bzw. im Stör
falle einfach, schnell und unter Verzicht auf eine Notseiten
stanze und somit ohne Verfahren des Flachmaterials beendet
werden kann.
Prinzipiell ist die Durchführung des Verfahrens mit jeder
konventionellen Kreismesserbesäumschere möglich. Das vorge
schlagene Verfahren wird aber durch Einsatz der in der euro
päischen Patentschrift 0 289 799 beschriebenen Kreismesserbe
säumschere mit deren vorteilhaften Schnellöffnung verein
facht.
Bei der in dieser Patentschrift beschriebenen Schere können
die Messer im Verhältnis zueinander geöffnet werden, was sich
vorteilhaft beim Messerwechsel und bei Beendigung bzw.
Neuanfang des Besäumvorganges auswirkt. Für diese sogenannte
Schnellöffnung der Kreismesser wird der Obermesserträger mes
serseitig hochgeschwenkt.
Im Gegensatz zu den konventionellen Verfahren mit notwendigen
Ausstanzungen bleiben bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
keine Stanzlöcher zurück, die sich nachteilig auf die Anlage
auswirken könnten, beispielsweise auf die Rollen eines För
derrollgangs. Des weiteren sind Ausstanzwerkzeuge, wie Sei
tenstanzen, nicht mehr notwendig.
Das vorgeschlagene Verfahren zeigt seine Vorteile insbeson
dere bei Unterbrechungen des Besäumverfahrens, beispielsweise
wegen einer Störung oder Auswechselns der Kreismesser-besäum
schere. Nach dem Anhalten des Bandvorlaufs kann-die Kreismes
serschere einfach, schnell und ohne weitere Hilfsmittel aus
geschwenkt und eine Ersatzschere eingeschwenkt werden. Falls
die Messer ausgewechselt werden müssen, wird die Schere aus
geschwenkt, unter Ausnutzung der. Schnellöffnung ein Messer
wechsel durchgeführt und die Schere zurückgeschwenkt.
Ebenso kann zur Fortsetzung des Besäumvorgangs die Schere aus
der Schwenkstellung in eine Position mit parallel zum Band
lauf ausgerichteten Messern gebracht und die Schere mit ge
öffnete: Messerstellung an den kreisbogenförmigen Saumaus
schnitt in Höhe der Saumkante angesetzt werden. Die Schnell
öffnung wird geschlossen, und der Besäumvorgang wird wieder
aufgenommen.
Damit erfolgt ein Austausch der Messer bzw. des Schneidkopfes
sowie das Abtrennen der Saumreste vollautomatisch und ohne
weitere Bewegung des Flachmaterials. Ein Unterbrechungsvor
gang wird unabhängig von einem Ausstanzvorgang mit notwendi
ger Seitenstanze.
Unabhängig von dem schwenkbaren Herausfahren der Kreismesser
schere bei Beendigung eines Besäumvorgangs mit evtl.
Fortsetzung in einem Störungsfall kann die Kreismesserschere
bei Beginn eines Besäumvorgangs entweder auch eingeschwenkt
werden unter Beschreibung eines kreisförmigen Schnittes oder
am Bandanfang direkt an der Saumlinie positioniert werden.
Hinsichtlich der vorgeschlagenen Vorrichtung ist bei einer
bevorzugten Ausführungsform der Schneidkopf mit einem Dreh
kranz verbunden und über einen Antrieb schwenkbar. Die ge
samte Schneideinheit ist senkrecht zum Band verfahrbar. Die
parallele Bewegung Schneideinheit zum Band erfolgt mittels
der Bandbewegung.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der
das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel der Er
findung näher erläutert wird. Hierbei zeigen:
Fig. 1 eine schematische Draufsicht der Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Schneideinheit;
Fig. 2a eine schematische Draufsicht der Ausführungsform
der Fig. 1 in einem Anstellzustand;
Fig. 2b eine Seitenansicht einer Kreismesserbesäumschere
nach der europäischen Patentschrift 0 289 799;
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf ein Metallband mit
Saumkante;
Fig. 4 eine Draufsicht einer konventionellen Besäumvorrich
tung.
Fig. 1 zeigt eine Schneideinheit 1, bestehend aus einem
Schneidkopf 2, der auf einem Drehkranz 3 schwenkbar gelagert
ist. Der Schenkmechanismus wird durch einen Schwenkantrieb 4
gesteuert. Die Schneideinheit 1 ist weiterhin senkrecht zur
Bandlaufrichtung verschiebbar.
Der Schneidkopf 2 besteht vorteilhafterweise aus einer Kreis
messerbesäumschere, wie sie das europäische Patent 0 289 799
vorschlägt. Während des Schneidvorgangs sind deren beide
Kreismesser 5a und 5b parallel zur Bandlaufrichtung (siehe
Pfeilrichtung) angeordnet, wobei jeweils eine Kreismesser
welle 6a und 6b oberhalb und die andere unterhalb des Ban
des 7 entlang der gewünschten Saumlinie 8 verlaufen (vgl.
Fig. 2b).
Die Schneideinheit 1 ist während des eigentlichen Besäumvor
gangs fest positioniert. Durch den Bandvorlauf werden die
Kreismesser 5a, 5b bewegt und der Saum 9 abgeschnitten. Der
Saumrest 10 wird hinter der Schneideinheit 1 abgewogen.
Bei Beendigung des Besäumvorgangs oder im Störfalle wird der
Bandlaufangehalten und der Schneidkopf 2 entgegen der Lauf
richtung durch Betätigung des Schwenkmechanismus ausge
schwenkt. Es entsteht eine kreisbogenförmige Schnittkante 11
im Saumbereich 9.
Im herausgefahrenen Zustand (Fig. 2a) ist es möglich, den
Schneidkopf durch einen neuen oder instandgesetzten Schneid
kopf zu ersetzen. Des weiteren können die Kreismesser
ausgetauscht werden.
Fig. 2b zeigt eine Seitenansicht einer Kreismesserbesäum
schere nach der europäischen Patentschrift 0 289 799.
Zwei Kreismesser 5a und 5b werden von Kreismesserwellen 6a
und 6b getragen, die wiederum in einem Ober- und Untermes
sergehäuse 12a, 12b mit Querexzenter 13 lagern. Durch die
Ausbildung des Obermesserträgers als Koppel eines Gelenkvier
ecks wird die Möglichkeit genutzt, eine gewünschte Raumkurve
zu beschreiben. Bei feststehendem unteren Kreismesser folgt
das obere Kreismesser mit seiner Schneidkante einer Kurve.
In Fig. 3 ist in Draufsicht ein Ausschnitt eines zu besäu
menden Bandes dargestellt. Der Saum 9 soll entlang der Saum
linie 8 entfernt werden. Auf beiden Seiten ist die kreisför
mige Schnittkante 11 erkennbar.
Zur Verdeutlichung ist in Fig. 4 eine konventionelle Kreis
messerbesäumschere mit Seitenstanze dargestellt. Mittels der
Seitenstanze 14 wird in das Band eine Ausstanzung 16 einge
bracht, die es der Kreismesserbesäumschere 15 ermöglicht, an
der gewünschten Saum- und Schnittlinie 8 anzugreifen.
Claims (5)
- l. Verfahren zum Besäumen von Flachmaterial, insbesondere von Blechen und Bändern aus Metall, mittels einer Kreis messerbesäumschere, bestehend aus einem oberen und unte ren Kreismesser, die aufgrund einer Bewegung des Flachma terials entlang einer Saumlinie schneiden, dadurch gekennzeichnet, daß zur Beendigung bzw. Unterbrechung des Besäumvorganges die Bewegung des Flachmaterials gestoppt wird und die Kreismesserbesäumschere (2) entgegen der Bewegungsrich tung unter Beschreibung eines kreisförmigen Schnittes (11) aus dem Saumbereich (9) geschwenkt wird.
- 2. Verfahren zum Besäumen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fortsetzung des Besäumvorgangs die Kreismesserbe säumschere (2) entlang des kreisbogenförmigen Saumschnit tes (11) zurückgeschwenkt und in Schneidposition an der Saumlinie (8) positioniert wird.
- 3. Verfahren zum Besäumen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Fortsetzung des Besäumvorgangs die Kreismesserbe säumschere (2) aus der Schenkstellung in eine Position mit parallel zum Bandlauf ausgerichteten Messern (5a, 5b) gebracht wird und die Schere (2) mit geöffneter Messerstellung an den kreisbogenförmigen Saumausschnitt in Höhe der Saumlinie (8) angesetzt wird.
- 4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich um eine Schneideinheit (1) handelt, die sich aus der Kreismesserbesäumschere als Schneidkopf (2) und Mitteln (3, 4) zum Schwenken des Schneidkopfes (1) zusam mensetzt.
- 5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Schwenkmitteln um einen Drehkranz (3) mit Schwenkantrieb (4) handelt, und die Schneideinheit in ihrer Gesamtheit senkrecht zur Bandlaufrichtung verfahr bar ist.
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-
1998
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