DE10361844A1

DE10361844A1 - Schere

Info

Publication number: DE10361844A1
Application number: DE2003161844
Authority: DE
Inventors: Peter De Kock
Original assignee: SMS Demag AG
Current assignee: SMS Siemag AG
Priority date: 2003-12-30
Filing date: 2003-12-30
Publication date: 2005-07-28

Abstract

Bei einer Schere, insbesondere einer Schere zur Unterteilung von Metallbändern quer zur Bandlaufrichtung, in Bandanlagen, mit einem beweglichen und einem stillstehenden Messer, wobei sich das Metallband während des Schneidvorgangs im Stillstand befindet, weist ein Obermesserträger und ein Untermesserträger an einer Seite ein Obermesser und ein Untermesser aus und sind an der anderen Seite an einer gemeinsamen Drehachse derart gelagert, dass der Obermesserträger eine zangenförmige Bewegung ausführt, wobei das Obermesser eine bogenförmige Bewegung zum Untermesser hin ausführt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Schere, insbesondere eine Schere zur Unterteilung von Metallbändern quer zur Bandlaufrichtung, in Bandanlagen, mit einem beweglichen und einem stillstehenden Messer, wobei sich das Metallband während des Schneidvorgangs im Stillstand befindet.
Zur Unterteilung bzw. zum Verschrotten von Metallbänken in z. B. laufenden Bandanlagen oder Scherenlinien werden nach dem Stand der Technik u.a. sogenannte Kniehebelscheren mit parallel am Grundrahmen geführten beweglichen Messerbalken eingesetzt. Dieser Messerbalken führt zusammen mit einem am Grundrahmen befestigten Messer den Schnitt aus. Der bewegliche Messerbalken wird zur Reduzierung der Schneidkräfte in der Regel mit einem Kniehebelsystem angetrieben.
Der Aufbau einer solchen Vorrichtung wird relativ aufwendig, wenn zusätzlich noch eine Messerspaltverstellung zur Einstellung der Schneidspalte vorgesehen ist. Weiterhin können noch separat stehende oder angeflanschte Treibeinrichtungen eingebaut sowie noch Bandseitenführungen zur mittigen Einleitung des zu schneidenden Bandes berücksichtigt sein.
Aus der DE 29 53 739 C2 ist eine Walzblechschere mit einer zur Schneidkraft proportionalen Niederhaltekraft für das zu schneidende Blech bekannt, bestehend aus einem Ständer mit einem festen Messer, einem an einer am Ständer befestigten Schwenkachse angeordneten Niederhaltebalken und einem Messerbalken mit einem beweglichen Messer, der mit dem Niederhaltebalken mit Hilfe einer ein Pleuel umfassenden Antriebsvorrichtung gemeinsam entlang einer bogenförmigen Bahn auf das Blech zubewegbar angeordnet ist. Dabei ist der Messerbalken nach dem Durchlaufen der bogenförmigen Bahn beim Auftreffen des Niederhaltebalkens auf das Blech durch Führungen im Niederhaltebalken geradlinig bewegbar. Weiterhin sind zwei Hebel vorgesehen, von denen der eine Hebel mit dem Messerbalken und dem Pleuel und der andere Hebel mit dem dem Messerbalken abgewandten Ende des einen Hebels und mit dem Niederhaltebalken verbindenden Gelenks zwischen der Schwenkachse und den Führungen im Niederhaltebalken angeordnet ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Schere, insbesondere eine Schere der eingangs genannten Art, zu vereinfachen und die Funktionalität einer solchen Schere zu steigern sowie die Herstellkosten zu senken.
Die Erfindung wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Obermesserträger und ein Untermesserträger an einer Seite ein Obermesser und ein Untermesser aufweisen und an der anderen Seite an einer gemeinsamen Drehachse derart gelagert sind, dass der Obermesserträger eine zangenförmigen Bewegung ausführt, wobei das Obermesser eine bogenförmige Bewegung zum Untermesser hin ausführt.
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die erfindungsgemäße Schere besitzt gegenüber bekannten Scherenausführungen eine geringere Anzahl von Bauteilen, welche außerdem aus einfachen Grundelementen bestehen. So übernimmt der Untermesserträger zugleich die Funktion als Rahmen oder Befestigungselement für eine untere Treibrolle und eine Bandseitenführung.
Der Treiber/die Treibrolle ist im Scherengehäuse integriert und kann sehr nah an die Messerpaare platziert werden. Dadurch ist ein sicherer Transport der Metallbänder und speziell der Reststücke gewährleistet.
Durch die zangenartige Ausbildung des Scherenrahmens wird die Zugänglichkeit der Messer erleichtert. Eine Lagerung der Messer in Kassetten erleichtert den Austausch der Messer von der Seite her.
Je nach benötigter Schneidkraft wird das bewegliche Obermesser entweder durch zwei Zylinder, insbesondere Hydraulikzylinder, direkt betätigt, oder die Schneidkraft wird über ein speziell ausgebildetes Kniehebelsystem auf das Obermesser übertragen. Dabei befindet sich der oder die Hydraulikzylinder, welcher/welche den oder die Kniehebel betätigen, vorzugsweise unterhalb des Untermesserträgers. Von besonderen Vorteil in Bezug auf den Einbaurum und eine möglichen Austausch hat sich eine horizontale Anordnung des oder der Hydraulikzylinder erwiesen.
Zur gleichmäßigen Verteilung der Schneidkräfte und zur Reduzierung des Überschnittes ist ein Schneidmesser als Dachmesser ausgeführt.
Durch die Platzierung eines Treibers/einer Treibrolle in Bandlaufrichtung direkt vor der Schneidmesserkante kann, bei entsprechender Ausgestaltung der Schrottrutsche, auf einen Treiber/eine Treibrolle hinter der Schneidmesserkante verzichtet werden.
Die erfindungsgemäße Schere kann zur Unterteilung von Warm – und Kaltband eingesetzt werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein in den Zeichnungen sehr schematisch dargestelltes Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung näher erläutert wird. Es zeigen:
1 ein Funktionsschema einer Schere;
2 eine Schere mit Schneidspaltverstellung;
3 eine Lagerung einer Treiberschwinge;
4 einen Antrieb einer Schere über einen Kniehebel oder direkt und
5 eine Doppelschere mit Treiber und Bandseitenführung.
In 1 ist eine Schere 1, bestehend aus einem Untermesserträger 2 mit einem an seiner rechten Seite angeordneten Untermesser 3 und einem Obermesserträger 4 mit einem an seiner rechten Seite angeordneten Obermesser 5 dargestellt. Der Untermesserträger 2 und der Obermesserträger 4 ist an der linken Seiten an einer gemeinsamen Drehachse 6 derart befestigt, dass der Obermesserträger 4 beweglich mit dem Untermesserträger 2 verbunden ist. Normalerweise wird der Untermesserträger 2 nicht bewegt. Der Obermesserträger 4 führt zum Schneiden eines Metallbandes 7 eine Zangenbewegung aus indem der Obermesserträger 4 mit dem Obermesser 5 eine bogenförmige Bewegung um die Drehachse 6 ausführt.
Der Schneidspalt 8 zwischen Untermesser 3 und Obermesser 5 hängt von der Dicke und weiteren Eigenschaften des Metallbandes 7 ab. Um den Schneidspalt 8 kurzfristig dem jeweiligen Metallband 7 und den Anforderungen an die Schneidkante anzupassen, wird, wie in 2 dargestellt, die Drehachse 6 als Verstellex center 9 ausgebildet. Durch ein Verdrehen des Verstellexcenters 9 in eine der beiden durch Pfeile 10, 11 dargestellte Richtungen wird der Schneidspalt 8 vergrößert oder verkleinert.
3 zeigt den Untermesserträger 2 mit einer daran angeordneten unteren Treibrolle 12. Dieser gegenüberliegend ist eine obere Treibrolle 13 an einer Treiberschwinge 14 angeordnet, wobei die Treiberschwinge 14 auf der Drehachse 6 gelagert ist.
In Bandlaufrichtung gesehen befindet sich hinter dem Untermesser 3 und dem Obermesser 5 eine Schrottrutsche 15.
Mögliche Antriebseinheiten für die erfindungsgemäße Schere 1 sind in 4 dargestellt. In einer ersten Ausführung wird der Obermesserträger 4 mit dem Obermesser 5 über ein Kniehebelsystem 16 mit einem unter dem Untermesserträger 2 angeordneten Hydraulikzylinder 17 verbunden und führt nach dessen Beaufschlagung eine bogenförmige Bewegung um die Drehachse 6 aus.
In einer zweiten Ausführung wird die Seite des Obermesserträgers 4, an dem das Obermesser 5 angebracht ist, direkt mit einem Hydraulikzylinder 18 gekoppelt, wodurch ein direkter Antrieb des beweglichen Messers ermöglicht wird.
In 5 ist eine Maschineneinheit dargestellt, welche aus zwei übereinander angeordneten Scheren 1 gebildet wird. Die Obermesserträger 4 sind u – förmig ausgebildet, um die notwendige Steifigkeit zu gewährleisten. Neben den unteren Treibrollen 12 und den oberen Treibrollen 13 sind Bandseitenführungen 19 vorgesehen. Das Metallband/die Metallbänder 7 werden nach dem Schervorgang entweder über Schrottrutschen 15 in einen Schrottwagen 20 geleitet oder über beweglich angeordnete Führungssegmente 21 zu beispielsweise einer weiteren Bearbeitungsstation transportiert.
Die liegend angeordneten Hydraulikzylinder 17 bewegen beim Ausfahren der Zylinderkolben 22 die an diesen befestigten Obermesserträger 4 derart, dass die Obermesser 5 sich bogenförmig nach oben bewegen und dem Metallband/den Metallbändern 7 eine durch die Treibrollen 12, 13 vorgegebenen Vorschub zwischen den Messern hindurch ermöglichen.

Claims

Schere (1), insbesondere Schere (1) zur Unterteilung von Metallbändern (7) quer zur Bandlaufrichtung, in Bandanlagen, mit einem beweglichen und einem stillstehenden Messer (3, 5), wobei sich das Metallband (7) während des Schneidvorgangs im Stillstand befindet, dadurch gekennzeichnet, dass ein Obermesserträger (4) und ein Untermesserträger (2) an einer Seite ein Obermesser (5) und ein Untermesser (3) aufweisen und an der anderen Seite an einer gemeinsamen Drehachse (6) derart gelagert sind, dass der Obermesserträger (4) eine zangenförmigen Bewegung ausführt, wobei das Obermesser (5) eine bogenförmige Bewegung zum Untermesser (3) hin ausführt.
Schere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (6) einen Verstellexcenter (9) zur Verstellung des Obermesserträgers (4) in Bandlaufrichtung aufweist.
Schere nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Treiberschwinge (14) für eine obere Treibrolle (13) auf der Drehachse (6) gelagert ist.
Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Obermesser (5) direkt betätigt wird.
Schere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung des Obermessers (5) Hydraulikzylinder eingesetzt werden.
Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Obermesser (5) über ein Kniehebelsystem betätigt wird.
Schere nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Betätigung des Kniehebelsystems Hydraulikzylinder eingesetzt werden.
Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schneidmesser (3, 5), insbesondere das Obermesser (5), als Dachmesser ausgebildet ist.
Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schneidmesser (3, 5) in Kassetten gelagert sind.
Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine untere Treibrolle (12) am Untermesserträger (2), vorzugsweise in der Nähe des Untermessers (3) angeordnet ist.
Schere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass am Untermesserträger (2) Führungen für das Metallband (7) angeordnet sind.